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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von flexiblen,
schlauchartigen Gebilden mit regelmäßig wenigstens einer Öffnung,
insbesondere von Beuteln, mit zumindest einem das jeweilige Gebilde
vorzugsweise an seiner Öffnung
haltenden Greiferpaar mit wenigstens einem Führungsgreifer und einem Folgegreifer.
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Eine
solche Vorrichtung wird beispielsweise in der US-PS 5 862 653 beschrieben.
Vergleichbar geht die
EP 0 765
807 vor. Derartige Maschinen dienen beispielsweise dazu,
Beutel zu einer Bearbeitungsstation zu überführen, wo diese Beutel mit meistens
flüssigen
oder trockenen Produkten gefüllt werden.
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Zu
diesem Zweck können
die jeweiligen Beutel aus flachen Hüllstoffbahnen hergestellt werden, die
von einer Rolle kommend durch einen Trennschnitt vereinzelt werden.
Der Verschluss der einzelnen Beutel am gegenüber liegenden Ende der Öffnung wird
durch beispielsweise thermische Siegelung, per Ultraschall oder
auch durch Verkleben sowie vergleichbare Vorgänge definiert.
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Selbstverständlich eignet
sich die fragliche Vorrichtung auch zur Behandlung von bereits vorgefertigten
Beuteln oder ähnlichen
flexiblen schlauchartigen Gebilden. Immer kommt es darauf an, die
fraglichen Gebilde bzw. Beutel einer anschließenden Bearbeitung zuzuführen. Hierzu
gehört
nicht nur das bereits beschriebene Befüllen, sondern beispielsweise auch
das Aufbringen von Ausgießern,
Adaptern und Ventilen. Des Weiteren lassen sich die Beutel auch konturieren
sowie mit Etiketten, Aufhängern,
Reitern etc. bestücken.
Schließlich
umfassen die anschließenden
Bearbeitungsschritte bzw. die Behandlung der Beutel auch Prozessvorgänge wie
eine Begasung mit Inertgas, das Sterilisieren oder eine Staubabsaugung.
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Im
aus der Praxis bekannten Stand der Technik werden horizontale flache
Beutel- oder Siegelrandbeutelmaschinen
beschrieben, die mit einem innen liegenden Doppelstangen-Greifersystem
arbeiten, welches ortstabil den jeweiligen Beutel in seiner Position
zur Verarbeitung fest hält.
Zu diesem inneren Doppelstangen-Greifersystem
tritt ein äußeres Doppelstangen-Greifersystem
hinzu, welches angetrieben wird und den jeweiligen Beutel durch
eine Vor- und Rückbewegung
ergreift. Im Anschluss hieran wird der Beutel transportiert und
losgelassen, wobei das Zusammenspiel der beiden Doppelstangen-Greifersysteme
für die
Vorwärtsbewegung
der jeweiligen Beutel sorgt.
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Der
Stand der Technik greift dementsprechend auf eine besonders aufwendige
Lösung
zurück,
da eine Vielzahl von Bauteilen erforderlich sind. Außerdem lassen
sich die Greifer nur schwer und durch langwierige Montagevorgänge für eine Umrüstung der
Vorrichtung auf Beutel mit geänderter
Außenkontur
und/oder abweichenden Außenabmessungen
austauschen.
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Hinzu
kommt, dass bei den beschriebenen Doppelstangen-Greifersystemen
die einzelnen Beutel immer wieder losgelassen und von neuem gegriffen
werden müssen.
Das kann speziell bei der Verarbeitung von flüssigen Produkten und den gefüllten Beuteln
dazu führen,
dass die eingefüllten
Produkte nach außen
spritzen. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Greifer den Beutel
nicht mehr richtig fixiert, so dass dieser durch sein Gewicht herab
fällt.
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Aber
nicht nur bei flüssigen
Produkten ergeben sich Probleme bei der Befüllung solcher Beutel, sondern
auch bei trockenen Produkten, wie Pulver. Hierfür muss im Allgemeinen die Flexibilität des schlauchartigen
Beutels verantwortlich gemacht werden, die beim Greifvorgang zu
Ungenauigkeiten und dazu führt,
dass der jeweilige Beutel herunter fällt.
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Bei
kleinen Beuteln mit wenig Toleranzen oder bei größeren Beuteln mit kleinen Füllöffnungen kann
die beschriebene Arbeitsweise mit den beiden Doppelstangen-Greifersystemen sogar
dazu führen, dass
die Beutel mit ihren Beutelmitten nicht mehr lagerichtig zu den
zugehörigen
Fülldüsen platziert
sind. Dadurch ergeben sich Fehler bei der Dosierung, weil die Fülldüsen die
Beutelmitte verfehlen und so neben den jeweiligen Beutel dosieren.
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Darüber hinaus
sind aus der Praxis Vorrichtungen zur Behandlung von flexiblen schlauchartigen Gebilden
mit wenigstens einer Öffnung
bekannt, die auf ein mit Greifern bestücktes Karussell zurückgreifen.
Auf relativ kleinem Durchmesser stehen eine Vielzahl von Greiferpaaren
zur Verfügung,
welche die Beutel jeweils an den äußeren beiden vertikalen Enden
halten und bearbeiten. Mit zunehmendem Radius solcher Maschinen
nimmt naturgemäß auch die Kreisgeschwindigkeit
zu, was zu sehr hohen Zentrifugalkräften führt, so dass die bekannten
Maschinen in ihrer Transportgeschwindigkeit limitiert sind. Im Übrigen erlaubt
der zumeist geringe Durchmesser des jeweiligen Karussells nur eine
Dosierung mit maximal zwei verschiedenen Dosiervorrichtungen bzw.
Fülldüsen.
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In
der Praxis werden jedoch zunehmend mehr als zwei Dosierungen verlangt
und sind demzufolge eine Vielzahl von Dosiervorrichtungen bzw. Fülldüsen notwendig.
So erfordern beispielsweise im Beutel befindliche Fertigsuppen mindestens
drei, wenn nicht sogar vier oder noch mehr Dosiervorrichtungen,
die Nudeln, getrocknetes Gemüse,
Croûtons und
das eigentliche Suppenpulver in den jeweiligen Beutel zur Herstellung
der Fertigsuppe einfüllen.
Dabei kann nur durch die beschriebenen einzelnen Dosierungen eine
gleich bleibende Qualität
mit den gewünschten
Anteilen der jeweiligen Komponenten sichergestellt werden. Das setzt
voraus, dass im Beispielfall wenigstens vier Dosiervorrichtungen
an bzw. oberhalb der fraglichen Vorrichtung zur Behandlung der flexiblen
schlauchartigen Gebilde mit wenigstens einer Öffnung angebracht werden, was
bei den bisherigen Vorrichtungen mit dem mit Greifern bestückten Karussell
nicht möglich
ist. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige
Vorrichtung zur Behandlung von flexiblen, schlauchartigen Gebilden
mit wenigstens einer Öffnung,
insbesondere von Beuteln, so weiter zu entwickeln, dass eine einfache
und schnelle Umrüstung
der Greiferpaare gelingt und prinzipiell genügend Raum zur Anbringung zugehöriger Dosiervorrichtungen
zur Verfügung
steht.
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Zur
Lösung
dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsgreifer
und der Folgegreifer an unterschiedliche und relativ zueinander
bewegbare Führungsstränge angeschlossen
sind.
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Bei
dem Führungsgreifer
handelt es sich erfindungsgemäß um denjenigen
Greifer des Greiferpaares, welcher bei einem Transport des jeweiligen Gebildes
das Greiferpaar anführt,
während
der Folgegreifer dem Führungsgreifer
folgt und dementsprechend das Greiferpaar in Transportrichtung bzw. Laufrichtung
der Greifer abschließt.
Die Greifer können
das betreffende Gebilde bzw. den Beutel auf jedwede denkbare Art
und Weise halten, und zwar in dem beispielsweise die Greifer in
die Öffnung
einfahren und dann unter Aufweiten der Öffnung per Reibschluss an den
Beutelwandungen anliegen. Selbstverständlich liegt es auch im Rahmen
der Erfindung, wenn die Greifer mit Klammern, per Saugkraft etc. den
jeweiligen Beutel bzw. das Gebilde ergreifen, und zwar üblicherweise
der Führungsgreifer
das in Transport bzw. Laufrichtung vordere vertikale Ende des jeweiligen
Beutels und der Folgegreifer das zugehörige hintere vertikale Ende.
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Ebenfalls
liegt es auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, wenn die Beutel
abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel nicht an ihrem Mündungsbereich,
sondern an ihren Seitenkanten gegriffen werden.
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Im
Detail mögen
die beiden relativ zueinander beweglosen Führungsstränge jeweils motorisch und getrennt
voneinander angetrieben werden, wobei ein jeweils unterschiedlicher
Antrieb für
den zugehörigen
Führungsstrang
bevorzugt ist, um die beschriebene Relativbewegung der Führungsstränge gegeneinander
zu gewährleisten.
Durch diese Relativbewegung zueinander stellt die Erfindung sicher, dass
ganz unterschiedlich große
Beutel mit dementsprechend variablen Öffnungen bzw. Füllöffnungen und
Konturen verarbeitet werden können.
Hierzu ist es beim Wechsel von der einen Beutelart zur anderen Beutelart
erfindungsgemäß lediglich
erforderlich, die Führungsstränge so motorisch
zu beaufschlagen, dass der Führungsgreifer
und der Folgegreifer um den gleichen Betrag bewegt werden, und zwar
der Führungsgreifer
in Transportrichtung und der Folgegreifer entgegen der Transportrichtung.
Durch diese Vorgehensweise und unter der Voraussetzung, dass die
jeweiligen Beutel spiegelsymmetrisch zu einer durch die Beutelmitte
verlaufenden Ebene ausgebildet sind, ist gewährleistet, dass die Beutelmitte
und folglich die fragliche Spiegelebene bei diesem Vorgang unverändert bleiben.
Auf diese Weise stellt die Erfindung sicher, dass im Hinblick auf
die jeweilige Beutelmitte platzierte Dosiervorrichtungen unverändert in
der Beutelmitte dosieren, und zwar auch bei Beuteln mit veränderten
Abmessungen.
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In
der Regel sind die beiden Führungsstränge jeweils
in Form einer Endlosschleife ausgebildet und werden als solche betrieben.
Selbstverständlich sind
im Kern zwei unabhängig
voneinander antreibbare Endlosschleifen realisiert, weil die beiden
Führungsstränge eine
voneinander getrennte Auslegung aufweisen. Die Führungsstränge selbst können jeweils
ein oder mehrere Transportmittel wie Riemen, Ketten, etc. aufweisen,
an die getrennt und separat jeweils die Führungsgreifer oder Folgegreifer
angeschlossen sind. Das heißt,
die Führungsgreifer
sind jeweils am einen Führungsstrang
angeschlossen, den Führungsgreiferstrang.
Auch die Folgegreifer sind an einen Führungsstrang gemeinsam angeschlossen,
den Folgegreiferstrang. Sowohl der Führungsgreiferstrang als auch
der Folgegreiferstrang verfügen – wie bereits
erläutert – über einen
eigenen motorischen Antrieb und eigene Transportmittel.
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Beide
Führungsstränge bzw.
Greiferstränge respektive
ihre Motoren stehen mit einer gemeinsamen Steueranlage in Verbindung,
die für
die beschriebene Relativbewegung der Greifer zueinander verantwortlich
zeichnet. Eine von den beiden Führungssträngen bzw.
Greifersträngen
definierte Bewegungsbahn verläuft
zumindest auf einem Teilabschnitt vorgegebener Länge linear. Dieser Teilabschnitt
vorgegebener Länge
trägt den
Anforderungen Rechnung, unterschiedliche Produkte oder Komponenten
in das Gebilde bzw. den Beutel dosieren zu wollen oder zu müssen. Je
nach Anzahl der in der Regel hintereinander (linear) und in Reihe
angeordneten Dosiervorrichtungen wird die Länge des linearen Teilabschnittes
vorgegeben.
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Insgesamt
beschreibt die Bewegungsbahn aus den beiden Führungssträngen bzw. Greifersträngen eine
langgezogene Kreisbahn. Dabei sind die beiden Greifer regelmäßig im Vergleich
zu der von den Führungssträngen respektive
Greifersträngen gebildeten
Bewegungsbahn auf einer gemeinsamen Seite angeordnet, der Bearbeitungsseite.
Eine vordere und eine hintere Umlenkung für die Greifer bzw. die einzelnen
Greiferpaare sorgt dafür,
dass diese im Rundlauf auf der langgezogenen Kreisbahn gehalten werden.
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Wie
bereits ausgeführt,
entspricht der Abstand der beiden Greifer zueinander in der Regel
der Breite des zu bearbeitenden Beutels bzw. der Breite dessen Öffnung oder
Einfüllöffnung.
Sobald ein Greiferpaar den zu bearbeitenden Beutel fixiert hat,
wird dieser erst dann wieder losgelassen, wenn er fertig bearbeitet
ist, beispielsweise die erforderliche Füllung aufweist, mit einem Etikett
versehen ist und gegebenenfalls noch einer Staubabsaugung unterzogen
wurde. Es versteht sich, dass der betreffende Abstand in der bereits
angesprochenen Steueranlage abgelegt ist und bei Bearbeitung des
betreffenden Beutels abgerufen werden kann. Ebenso sind in der Steueranlage
andere Bearbeitungsabstände
für die jeweiligen
Greifer hinterlegt.
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Sobald
beispielsweise ein Beutelwechsel vorgenommen wird, korrespondiert
dieser zu einem anderen Bearbeitungsabstand der Greifer untereinander
oder von Greiferpaar zu Greiferpaar, welcher in der Steueranlage
abgefragt wird. Gleichzeitig sorgt die Steueranlage dafür, dass
die beiden Greifer jedes Greiferpaares reproduzierbar auseinander
gefahren werden, wobei ergänzend
sicher gestellt ist, dass die jeweiligen Beutelmitten keine Änderung
beim Beutelwechsel erfahren. Dadurch wird gewährleistet, dass die Beutel
immer mit ihrer Beutelmitte beispielsweise der jeweiligen Dosiervorrichtung
reproduzierbar und mit fester Position der Beutelmitte zugeführt werden. Auf
diese Weise gelingt eine Umrüstung
bei einem Beutelwechsel quasi per Knopfdruck, indem die zu dem neuen
Beutel gehörigen
Bearbeitungsabstände in
der Steueranlage abgefragt werden und die Steueranlage zugleich
für die
erforderliche Relativbewegung der Greifer jedes Greiferpaares sorgt.
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Weiter
ist es von Vorteil, wenn die beiden Führungsstränge respektive Greiferstränge in Seitenansicht übereinander
angeordnet sind. Denn dadurch lassen sich die beiden Greifer vorteilhaft
jeweils an Halteplatten anbringen, von denen aus sie sich erstrecken.
Die Halteplatten ihrerseits sind an die in Seitenansicht übereinander
angeordneten Führungsstränge bzw.
Greiferstränge
angeschlossen.
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Wie
bereits beschrieben, lassen sich die Führungsstränge bzw. Greiferstränge und
mit Ihnen der Führungsgreifer
und der Folgegreifer jedes Greiferpaares relativ zueinander verschieben,
und zwar vorteilhaft motorisch, indem einerseits der Motor des Führungsgreiferstranges
und andererseits derjenige des Folgegreiferstranges eine entsprechende
und durch die Steueranlage je nach Beutel vorgegebene Beaufschlagung
erfahren. Selbstverständlich
ist es auch möglich
und liegt im Rahmen der Erfindung, die Führungsstränge bzw. die Greiferstränge manuell
zu verstellen, um so eine Anpassung an einen Beutelwechsel zu erreichen.
Sowohl die manuelle als auch die motorische Verschiebung der Greifer-
bzw. Führungsstränge zueinander
erlaubt es, nicht nur den Abstand der Greifer jedes Greiferpaares
zueinander zu variieren. Sondern es kann insgesamt auch der Abstand
der Greiferpaare voneinander eine gewünschte Änderung erfahren. Dieser Abstand
der Greiferpaare voneinander wird auch als Greiferpaarteilung bezeichnet.
Im Übrigen
können
die motorische und die manuelle Verschiebung natürlich auch kombiniert werden.
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Mit
der Möglichkeit,
die Greiferpaarteilung anpassen zu können, trägt die Erfindung Anforderungen
Rechnung, nach denen beispielsweise ein größerer Beutel nur noch mit zwei
anstelle zuvor vier Dosiervorrichtungen gefüllt werden kann und muss. In einem
solchen Fall wird man meistens mit einer größeren Greiferpaarteilung als
zuvor arbeiten und möglicherweise
gleichzeitig die Geschwindigkeit der Führungsstränge bzw. Greiferstränge erhöhen. Selbstverständlich ist
auch eine umgekehrte Vorgehensweise denkbar.
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Dadurch,
dass die Greifer vorteilhaft lösbar an
die Führungsstränge angeschlossen
sind bzw. eine lösbare
Verbindung mit ihren zugehörigen
Halteplatten eingehen, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung unschwer auf
andere Greifer umgerüstet werden.
Das erhöht
nochmals die Flexibilität
und ertüchtigt
die beschriebene Vorrichtung für
nahezu universelle Anwendungen. Im Übrigen besteht die Option,
sowohl den Führungsgreiferstrang
als auch den Folgegreiferstrang einzeln oder beide in Segmente zu
unterteilen, die zu Modulen zusammengefasst werden. Das setzt Übergangsstationen
von beispielsweise einem Führungsgreiferstrang
zum nächsten
Führungsgreiferstrang
voraus und auch eine Synchronisierung der Bewegung. Das kann mit der
gemeinsamen Steueranlage bewerkstelligt werden.
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Im
Ergebnis wird eine Vorrichtung zur Behandlung von flexiblen schlauchartigen
Gebilden mit wenigstens einer Öffnung,
insbesondere von Beuteln, zur Verfügung gestellt, die über eine
bisher nicht da gewesene Flexibilität verfügt. Tatsächlich lassen sich ganz unterschiedliche
Beutel respektive Gebilde mit zudem noch variierenden Öffnungen
respektive Einfüllöffnungen
verarbeiten, ohne dass mechanische Eingriffe erforderlich wären. Vielmehr
erfolgt beispielsweise die Umrüstung
bei einem Beutelwechsel gleichsam automatisch durch Abruf des zugehörigen Bearbeitungsprogramms
in der Steueranlage. Schließlich
lassen sich auch die Greifer einfach austauschen, so dass verschiedenen
Greifanwendungen problemlos Rechnung getragen wird. Hierin sind
die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert;
es zeigen:
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1 die
erfindungsgemäße Vorrichtung ausschnittsweise
in perspektivischer Ansicht,
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung, teilweise im Detail und
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3 eine
Seitenansicht bei einem Beutelwechsel.
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In
den Figuren ist eine Vorrichtung dargestellt, die zur Behandlung
von flexiblen schlauchartigen Gebilden mit wenigstens einer Öffnung,
im Rahmen des Ausführungsbeispiels
und nicht einschränkend
zur Behandlung von Beuteln 1 geeignet ist. Mit der Bearbeitung
der Beutel 1 ist beispielhaft ihr Befüllen mit Hilfe von Dosiervorrichtungen 2 gemeint.
Alternativ oder zusätzlich
könnte
hierunter auch die Anbringung von Etiketten, eines Aufdruckes, von
Konturierungen, die Aufbringung oder Anbringung von Ausgießern, Adaptern,
Ventilen etc. gemeint sein.
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Zum
grundsätzlichen
Aufbau der dargestellten Vorrichtung gehört wenigstens ein Greiferpaar 3, 4,
welches über
einen Führungsgreifer 3 und
einen Folgegreifer 4 verfügt. Man erkennt, dass im Ausführungsbeispiel
eine Vielzahl von Führungsgreifern 3 und
Folgegreifern 4 realisiert sind. Jeder Beutel 1 wird
mit Hilfe des zugehörigen
Greiferpaares 3, 4 fixiert und transportiert.
Dazu hält
das Greiferpaar 3, 4 den fraglichen Beutel 1 an
seiner Öffnung
bzw. Einfüllöffnung.
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Von
besonderer Bedeutung für
die Erfindung ist der Umstand, dass der bzw. die Führungsgreifer 3 und
der respektive die Folgegreifer 4 an unterschiedliche und
relativ zueinander bewegbare Führungsstränge bzw.
Greiferstränge 5, 6 angeschlossen
sind. Tatsächlich
gehen die sämtlichen
Führungsgreifer 3 mit
einem Führungsgreiferstrang 5 eine
Verbindung ein, während
die Folgegreifer 4 wiederum ausnahmsweise an einen Folgegreiferstrang 6 der
beiden Führungsstränge bzw.
Greiferstränge 5, 6 angeschlossen
sind.
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Man
erkennt, dass die jeweiligen Führungsgreifer 3 in
Transportrichtung bzw. Bewegungsrichtung R der jeweiligen Greiferpaare 3, 4 eine
führende Position
einnehmen, während
die Folgegreifer 4 – nomen
est omen – folgen.
Damit die beiden Führungsstränge 5, 6 zueinander
bewegbar bzw. verschiebbar sind, verfügen die Führungsstränge 5, 6 über lediglich
angedeutete unterschiedliche motorische Antriebe 7, 8,
die getrennt voneinander beaufschlagt werden können. Dabei liegt es selbstverständlich im Rahmen
der Erfindung, auch mit nur einem Antrieb zu arbeiten, solange dieser
die getrennte Beaufschlagung von einerseits dem Führungsgreiferstrang 5 und
andererseits dem Folgegreiferstrang 6 zulässt.
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Bei
dem motorischen Antrieb 7 handelt es sich um einen Führungsgreiferstrangantrieb 7,
welcher auf dem Führungsgreiferstrang 5 arbeitet,
während
der motorische Antrieb 8 als Folgegreiferstrangantrieb 8 ausgebildet
ist und den Folgegreiferstrang 6 beaufschlagt. Sowohl der
Führungsgreiferstrangantrieb 7 als
auch der Folgegreiferstrangantrieb 8 sind im Rahmen des
Ausführungsbeispiels
und nicht einschränkend
als elektronische Servomotoren ausgebildet und an eine gemeinsame
Steueranlage 9 angeschlossen.
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Beide
Führungsstränge 5, 6 sind
jeweils in Form einer Endlosschleife, im Rahmen des Ausführungsbeispiels
in Gestalt einer langgezogenen Kreisbahn ausgebildet. Die auf diese
Weise von den beiden Führungssträngen bzw.
Greifersträngen 5, 6 definierte
und in Bewegungsrichtung R durchlaufene Bewegungsbahn verläuft zumindest
auf einem Teilabschnitt T vorgegebener Länge L linear. Tatsächlich trägt dieser
Teilabschnitt T vorgegebener Länge
L der Anzahl der Dosiervorrichtungen 2 im Beispielfall Rechnung,
die jeweils ortsfest angeordnet sind.
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Damit
die Dosiervorrichtungen 2 bzw. zugehörige Bearbeitungsstellen für eine einwandfreie
Befüllung
der Beutel 1 sorgen können,
muss sichergestellt werden, dass jeweilige Beutelmitten bzw. Beutelmittenebenen
M exakt unterhalb oder oberhalb der entlang der Bewegungsbahn angeordneten
Dosiervorrichtungen 2 bei ihrem Rundlauf platziert werden. Denn
nur so kann eine einwandfreie Bearbeitung bzw. Befüllung des
Beutels 1 im Beispielfall erfolgen, und zwar auch dann,
wenn unterschiedlich große,
variierend gestaltete, jedenfalls voneinander abweichende Beutel 1 eine
Behandlung erfahren sollen.
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Man
erkennt, dass die beiden Führungsstränge bzw.
Greiferstränge 5, 6 in
Seitenansicht übereinander
angeordnet sind bzw. verlaufen und die fragliche Bewegungsbahn festlegen.
Dabei können die
beiden Führungsstränge 5, 6 jeweils
ein oder mehrere nicht ausdrücklich
dargestellte Transportmittel wie Riemen, Ketten etc. beinhalten,
die grundsätzlich
auch kombiniert werden können.
An die fraglichen Transportmittel sind getrennt und separat voneinander
jeweils die Führungsgreifer 3 und
die Folgegreifer 4 angeschlossen, nämlich die Führungsgreifer 3 an
die Transportmittel des Führungsgreiferstranges 5 und
die Folgegreifer 4 an die jeweiligen Transportmittel des
Folgegreiferstranges 6.
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Mit
Hilfe der Steueranlage 9 können nun nicht nur die beiden
Greifer 3, 4 in ihrem Abstand A zueinander verändert werden,
indem beispielsweise der Führungsgreiferstrangantrieb 7 den
Führungsgreiferstrang 5 beaufschlagt,
während
der Folgegreiferstrang 6 ruht. Sondern es ist auch möglich, einen Abstand
B der Greiferpaare 3, 4 voneinander zu variieren.
Dieser Abstand B der Greiferpaare 3, 4 voneinander
wird auch als Greiferpaarteilung bezeichnet. Je nach Größe des zu
bearbeitenden Beutels 1 im Beispielfall und der Anzahl
der benötigten
Komponenten und damit der Dosiervorrichtungen 2 für seine Füllung kann
nun mit Hilfe der Steueranlage 9 durch Beaufschlagung einerseits
des Führungsgreiferstrangantriebes 7 und
andererseits des Folgegreiferstrangantriebes 8 sowohl der
Abstand A der Greifer 3, 4 zueinander als auch
der Abstand B der Greiferpaare 3, 4 voneinander
bzw. die Greiferpaarteilung variiert werden.
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Wenn
in diesem Zusammenhang die Beutel 1 bei einem Beutelwechsel
jeweils spiegelsymmetrisch im Vergleich zu einer durch die jeweilige
Beutelmitte M gehenden Spiegelebene ausgebildet sind (was praktisch
immer der Fall ist), so sorgt die Steueranlage 9 in diesem
Zusammenhang beispielsweise dafür,
dass die jeweiligen Führungsgreifer 3 um
einen bestimmten Betrag C in Transportrichtung R verstellt werden
und die jeweiligen Folgegreifer 4 um den gleichen Betrag
C entgegen der Transportrichtung R. Durch diese gleichsam symmetrische
Verstellung um den jeweils gleichen Betrag C wird erreicht, dass
die Beutelmitte M auch bei einem Beutelwechsel unverändert ihre
Position beibehält,
wie die Darstellung in 3 für unterschiedliche Beutel 1 bzw.
bei einem Beutelwechsel deutlich macht.
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Auf
diese Weise gelingt ein Beutelwechsel gleichsam per Knopfdruck,
indem in der Steueranlage 9 zugehörige Bearbeitungsabstände A und/oder
B für den
jeweiligen Beutel 1 abgefragt werden und zur korrespondierenden
Beaufschlagung der Motoren bzw. Antriebe 7, 8 führen. Grundsätzlich kann
die Greiferpaarteilung auch durch Einsetzen entsprechender Distanzstücke 10 eine
Veränderung
erfahren, wie in der 2 angedeutet ist. Das heißt, die Abstände A und/oder
B lassen sich sowohl motorisch als auch manuell verändern. Dadurch
wird unterschiedlich gestalteten Beuteln 1 bei einem Beutelwechsel
Rechnung getragen und zugleich sichergestellt, dass die jeweiligen
Beutelmitten M ihre unveränderte
Lage im Vergleich zu den Führungssträngen 5, 6 und
folglich auch zu den Dosiervorrichtungen 2 beibehalten.
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Im
Detail sind die Greifer 3, 4 jeweils an Halteplatten 11, 12 angeschlossen,
die man am besten in der 1 erkennt. Die die jeweiligen
Führungsgreifer 3 aufnehmenden
Führungshalteplatten 11 sind
folgerichtig an den Führungsgreiferstrang 5 angeschlossen.
Demgegenüber
gehen die Folgehalteplatten 12 eine Verbindung mit dem
Folgegreiferstrang 6 ein. Dies kann im Detail durch Anschrauben,
Vernieten etc. vorgenommen werden. Die Greifer 3, 4 selbst
sind lösbar
an die jeweiligen Führungsstränge bzw.
Greiferstränge 5, 6 bzw.
deren zugehörige
Halteplatten 11, 12 angeschlossen, und zwar im Beispielfall
hängend.
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Schließlich erkennt
man noch bei einer vergleichenden Betrachtung der 1 bis 3,
dass die beiden Greifer 3, 4 jeweils im Vergleich
zu der von den Führungssträngen bzw.
Greifersträngen 5, 6 gebildeten
Bewegungsbahn auf einer gemeinsamen Seite, der Bearbeitungsseite 13,
angeordnet sind. Auf diese Weise können die Dosiervorrichtungen 2 linear
in Reihe hintereinander angeordnet oberhalb der Bewegungsbahn auf
dieser Bearbeitungsseite 13 platziert werden und sind die
Führungsstränge 5, 6 weitgehend
vor etwaigen Verschmutzungen bei der Dosierung geschützt. Zugleich
trägt der
lineare Verlauf der Bewegungsbahn in dem betreffenden Teilabschnitt
T dieser Anordnung Rechnung. Tatsächlich verlaufen nämlich die
Dosiervorrichtungen 2 und die Führungsstränge 5, 6 wenigstens
in diesem Teilabschnitt T gleichgerichtet und parallel zueinander.
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Schließlich ist
in der 2 noch angedeutet, dass sich die beiden Führungsstränge bzw.
Greiferstränge 5, 6 mit
zugehörigen
Rahmen modular aufbauen lassen, folglich aus verschiedenen Modulen zusammengesetzt
werden können.
Dadurch besteht die Möglichkeit,
die beschriebene Vorrichtung von ihrer Länge und Ausgestaltung her an
ganz unterschiedliche Anforderungen anpassen zu können. Hierzu
gehört
auch die Option, einen weiteren, nicht dargestellten dritten Strang
oberhalb oder unterhalb der beiden Führungsstränge bzw. Greiferstränge 5, 6 vorzusehen.
Dieser dritte Führungsstrang
bzw. Greiferstrang mag mit mehreren Paaren an Doppelgreifern ausgerüstet werden,
so dass zwei Beutel 1 gleichzeitig bearbeitet werden können. Selbstverständlich liegt
es alternativ oder zusätzlich
im Rahmen der Erfindung, zusätzlich
zu den beiden Führungssträngen 5, 6 weitere
Führungsstränge oberhalb
und/oder unterhalb mit zugehörigen
Greifern 3, 4 zu platzieren.