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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Sticken und
Schneiden von Applikationen, insbesondere auf Großstickmaschinen,
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, 2 oder 3.
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Die
Erfindung geht von einem Stand der Technik aus, der vorsieht, dass
auf einer Stickmaschine auf einen Grundstoff ein Applikationsstoff
aufgelegt und dort fixiert wird und nachfolgend aus dem Applikationsstoff
mit Hilfe einer Laserschneideinrichtung Applikationen herausgeschnitten
werden, die auf dem Grundstoff verbleiben und dort befestigt sind.
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Ein
derartiges Verfahren zur Anbringung von Applikationen durch einen
Stickvorgang auf einem Grundstoff ist beispielsweise mit dem Gegenstand der
DE 44 26 817 C2 bekannt
geworden. Bei diesem bekannten Verfahren wird allerdings der Nähguthalterahmen
bei Aktivierung des Laserstrahles sukzessive, aber unterschiedlich
zur Bewegung bei einem Näh-
oder Stickvorgang bewegt. Dass heißt, es handelt sich um einen
stillstehenden Laser-Schneidkopf, der über einen bewegten Nähgutrahmen
bewegt wird, um so Applikationen auszuschneiden, die vorher auf
dem Grundstoff befestigt wurden.
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Die
DE 34 20 763 A1 und
die
DE 35 02 893 A1 ,
regen an dass man auch an Großstickmaschinen ein
Laserschneiden vornehmen kann. Hier geht es jedoch darum, dass man
zusätzliche
Gravierwerkzeuge, Perforierwerkzeuge und andere Schneid- und Bearbeitungswerkzeuge
mit der Stickmaschine zusammen betreibt. In welcher Weise der Betrieb
mit der Stickmaschine erfolgt, ist dort nicht offenbart.
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Mit
dem Gegenstand der
DE
44 11 364 C2 ist nur zu entnehmen, dass man Applikationen
mit einem Laserschneidstrahl ausschneidet, um sie nachfolgend auf
einem Grundstoff zu befestigen.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Sticken und Schneiden von
Stoffen auf einer Stickmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1, 2 oder 3 so weiterzubilden, dass die Arbeitszyklen der Stickmaschine
optimal ausgenutzt werden, d. h. es soll während des Stickvorganges auch
gleichzeitig ein Laserschneiden erfolgen können.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch ein Verfahren nach
einer ersten Ausführung
gemäß Patentanspruch
1 dadurch gekennzeichnet, dass die Laser-Schneideinheit während des
Stillstandes des Stickrahmens den Stoff bearbeitet.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre wird ein wesentlicher Fortschritt
gegenüber
dem Stand der Technik erzielt, denn es wurde in überraschender Weise erkannt,
dass es auch möglich
ist, während des
kompletten, durchlaufenden und kontinuierlichen Arbeitszyklusses
einer Stickmaschine gleichzeitig ein Laserschneiden durchzuführen. Es
hat sich nämlich herausgestellt,
dass in einem Umdrehungsbereich der Antriebsmaschine im Winkelbereich
von 210 bis 360 Grad der Stickrahmen bewegt werden muss, während im
davor liegenden Winkelbereich von 0 Grad bis etwa 210 Grad die Stichbildung
im Stoff stattfindet mitsamt dem Versticken des Garnes und dass
während
dieser Zeit der Stickrahmen stillsteht und hierbei gleichzeitig
eine Laserschneideinheit in Eingriff mit dem Stoff gebracht werden
kann.
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Dies
setzt voraus, dass die Laserschneideinrichtung extrem schnell ein-
und ausschaltbar ist.
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Bei
einer Maschinenumdrehungszahl im Bereich von 500 bis 1.000 Umdrehungen
pro Minute dauert ein Maschinenzyklus im Bereich von 60 bis 120
Millisekunden.
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Um
nun die Laserschneideinrichtung im Umdrehungsbereich zwischen 0
bis 210 Grad einer Maschinenumdrehung in Eingriff mit dem Stoff
zu bringen und wieder auszuschalten, steht also nur eine Zeit von
etwa 40 bis 80 Millisekunden zur Verfügung.
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Der
verwendete Begriff „Stoff" meint das Besticken
eines Grundstoffes und das Bearbeiten einer (Stoff-)Applikation
genauso wie das alleinige Besticken eines Grundstoffes und das Bearbeiten
dieses Grundstoffes.
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Hier
liegt der Wert der Erfindung, die ein besonderes ökonomisches
Bearbeiten eines Stoffes ermöglicht,
denn es ist nun nicht mehr erforderlich, dass nach erfolgtem Stickvorgang
ein nachträgliches Ausschneiden
von Elementen auf der Applikation und/oder dem Grundstoff stattfinden
muss.
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Die
beiden Arbeitsgänge
(Sticken und Schneiden) werden also während eines Maschinenzyklusses
hintereinander folgend durchgeführt.
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In
einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist gemäß Patentanspruch
2 vorgesehen, dass die Laserschneideinrichtung während der Bewegung des Stickrahmens
arbeitet, was voraussetzt, dass die Bewegung der Laserschneideinrichtung
mit der Bewegung des Stickrahmens synchronisiert werden muss.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird also vorausgesetzt, dass das Laserschneiden während der Bewegung
des Stickrahmens stattfindet.
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In
einer dritten Ausführungsform
der Erfindung gemäß Patentanspruch
3 ist es auch vorgesehen, dass das Laserschneiden sowohl während des Stillstandes
des Stickrahmens als auch während
der Bewegung des Stickrahmens stattfindet.
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Alle
drei Ausführungsformen
werden für
sich gesondert genommen als erfindungswesentlich beansprucht.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung ist bevorzugt auf das Schneiden eines
Applikationsstoffes gerichtet, der auf einem Grundstoff angeordnet
ist (Anspruch 4). In einer anderen Weiterbildung kann auch ein Grundstoff
bestickt werden und gleichzeitig eine Laserbearbeitung auf diesem
Grundstoff (Schneiden oder Oberflächenbearbeitung) stattfinden
(Anspruch 5). Der Einfachheit halber wird in der nachfolgenden Beschreibung
die Bearbeitung eines Grundstoffes mit einem darauf befestigten
Applikationsstoff näher beschrieben.
Ebenso wird in der folgenden Beschreibung nur bevorzugt das erste
Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben, welches darauf gerichtet ist, dass das Laserschneidwerkzeug
in Eingriff mit dem Applikationsstoff während des Stillstandes des Stickrahmens
kommt.
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Mit
der technischen Lehre nach der Erfindung wird eine wesentliche Produktionssteigerung erreicht,
weil die Stillstandszeit des Stickrahmens, die für andere Arbeitsvorgänge nicht
genutzt werden kann, nun erfindungsgemäß zum Laserschneiden benutzt
wird.
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Selbstverständlich setzt
die Erfindung voraus, dass die Stillstandszeit des Stickrahmens
zum Sticken (d. h. zur Stichbildung im Stoff selbst herangezogen
wird), was jedoch mit dem Schneiden von Laserapplikationen vorderhand
nichts zu tun hat.
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Dies
ist ein wesentlicher Fortschritt gegenüber dem Stand der Technik,
bei dem zunächst
in einem ersten Arbeitsgang Teile oder sogar die komplette Stoffbahn
bestickt wurde, dann die Maschine stillgesetzt wurde und in einem
zweiten Arbeitsgang die bereits bestickte Stoffbahn mit dem Laserschneidkopf
bearbeitet wurde.
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Es
ist im übrigen
auch bekannt, dass man zunächst
stickt, dann der Laser schneidet und dann wiederum stickt, was mit
noch weiter erhöhtem
Arbeitsaufwand verbunden ist.
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Hier
setzt die Erfindung ein, welche eine zusätzliche Laserschneideinheit
als Vorrichtung an einer herkömmlichen
Großstickmaschine
anbaut.
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Hier
besteht der Vorteil darin, dass auch herkömmliche Großstickmaschinen nachgerüstet werden
können,
denn es genügt
einfach, an einer Großstickmaschine
einen zusätzlichen
Laufrahmen zu befestigen, an dem der Laserkopf verfahrbar angeordnet
ist.
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Ein üblicher
Arbeitsvorgang geschieht dann wie folgt (Anspruch 6): Der leere,
noch unbestickte Stoff ist im Stickrahmen eingespannt, und es wird
zunächst
in einem zweiten Arbeitsschritt der Applikationsstoff auf dem Grundstoff
befestigt. Als Befestigungsmöglichkeiten
gibt es hier verschiedene Arten der Befestigung, z. B. durch Heftstiche,
durch Punktklebungen, durch Flächenklebungen,
durch Klammern und durch gleichzeitiges Aufwellen oder Zusammennähen der
beiden übereinanderliegenden Stoffe
(Anspruch 7).
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Der
so im Stickrahmen gehaltene doppellagige Stoff wird in bestimmten
Bereichen bestickt, wobei die gesamte Stickbreite, z. B. von 15
Metern, ausgenutzt werden kann. Die zu bestickende Höhe kann bis
zu 1,60 m (Höhe
des zur Verfügung
stehenden Stickrahmens) betragen.
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In
diesem Arbeitsgang werden nun Sticknähte angebracht, welche die
späteren
Applikationen im jeweiligen Innenbereich auf dem Grundstoff fixieren.
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Es
handelt sich also um die Anbringung von Stickornamenten, die im
späteren
Innenbereich der auszuschneidenden Applikationen angebracht werden.
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Der
Laserschneidkopf hängt
noch außerhalb des
Stickrahmens an seinem Fahrrahmen und wird nun in dem Bereich des
Stickrahmens hineinverfahren. Er fängt bevorzugt auf der linken
Seite des Stoffrahmens an, die geforderten Applikationen auszuschneiden,
wobei der darunter liegende Grundstoff nicht beschädigt oder
verletzt werden sollte.
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Derartige
Applikationen können
beliebiger Art sein, z. B. Blumen, zusammenhängende Muster, Schriften, Symbole
und dergleichen mehr (Anspruch 8).
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Der
ausgeschnittene Applikationsstoff wird mit geeigneten mechanischen
Mitteln entfernt, z. B. durch Absaugen, Abbürsten oder durch andere mechanische
Abreinigungsvorrichtungen (Anspruch 9).
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Im
Anschluss an diese Laserschneidbearbeitung der Applikationen ist
es nun weiterhin möglich, auf
dem Basisstoff oder Grundstoff zusätzliche Stickapplikationen
vorzusehen (Anspruch 10).
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Ebenso
kann es vorgesehen sein, auch auf den bereits ausgeschnittenen Applikationen
noch zusätzliche
Stickmuster anzubringen (Anspruch 10).
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Nach
der Beschreibung des allgemeinen Schneid- und Stickvorganges wird
noch darauf hingewiesen, dass während
des Stillstandes des Stickrahmens die Laserschneideinrichtung die
Applikationen ausschneidet und kurz darauf nach Beendigung des Schneidvorganges
sofort wieder der Stickvorgang fortgesetzt wird (Anspruch 11).
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Genauer
gesagt geht der Laserkopf links zu seinem ersten Arbeitsfeld, und
immer dann, wenn der Rahmen stillsteht, weil die Sticknadeln durch
den Stoff hindurch dringen, schneidet der Laserkopf im Rahmen seines
Arbeitsfeldes die Applikationen aus. Dann unterbricht der Laserkopf
seinen Schneidvorgang, während
der Rahmen verschoben wird, um den nächsten Stich zu bilden. Erst
wenn die Nadeln wieder in den Stoff eindringen, wird der Schneidvorgang
fortgesetzt, wobei jetzt allerdings die vorherige Schneidposition
mit der sich daran anschließenden, weiteren Schneidposition
so kompensiert werden muss, dass der dazwischenliegende Vorschub
am Stickrahmen ausgeglichen wird (Anspruch 12).
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Dieser
Vorgang wird solange im Bereich dieses Arbeitsfeldes wiederholt,
bis die Applikation im gesamten vorgesehenen Arbeitsfeld ausgeschnitten ist
(Anspruch 12).
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Im
nächsten
Arbeitsschritt wird dann der Laserkopf um seine Arbeitsfeldbreite
zur nächsten Schnittfläche verschoben
und führt
dort den gleichen Vorgang aus, wie vorstehend angegeben (Anspruch 12).
Die Schnittfelder überlappen
sich oder liegen aneinander, um so ein ununterbrochenes Schneidbearbeiten
der Applikationen zu ermöglichen
(Anspruch 13).
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Dies
setzt voraus, dass der Vorschub des Laserschneidkopfes mit dem Vorschub
des Stickrahmens in gewisser Weise synchronisiert wird (Anspruch
13).
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Dieser
Stick- und Schneidvorgang wird solange wiederholt, bis die gesamte
Stickrahmenbreite abgearbeitet ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung ist bevorzugt darauf gerichtet, dass
mit einem Laserschneidkopf entsprechende Applikationsstoffe ausgeschnitten
werden (Anspruch 4). In einer anderen Weiterbildung der Erfindung
ist es vorgesehen, dass statt dem Ausschneiden eine Oberflächenbearbeitung
stattfindet (Anspruch 5). Eine solche Oberflächenbearbeitung kann eine Gravur,
ein Sticheln, ein Bohren oder eine sonstige nicht-schneidende Aktion
auf dem Applikationsstoff sein (Anspruch 15).
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Ebenso
ist es in einer anderen Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
dass nach dem Laserschneiden der Applikationen oder unabhängig von dem
Laserschneiden der auf dem Grundstoff aufliegenden Applikationen
nach dem Ausschneiden der Applikationen auch noch der Grundstoff
an seiner Oberfläche
mit dem Laserschneidkopf oberflächenartig
bearbeitet wird (Anspruch 14). Eine solche Oberflächenbearbeitung
kann z. B. ebenfalls eine Gravur, ein Schnittvorgang, ein Bohren
oder sonstige zerstörende
und nicht zerstörende
Oberflächenbearbeitung
sein (Anspruch 15).
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In
einer weiteren Weiterbildung der Erfindung kann es auch vorgesehen
sein, dass ganz zu Beginn des Stickvorganges zunächst der Grundstoff mit dem
erfindungsgemäßen Laserschneidkopf
entweder oberflächenbearbeitet
oder auch schneidbearbeitet wird, um sonach dann den Applikationsstoff
auf dem Grundstoff aufzuheften oder aufzubringen und danach alle
vorher genannten Arbeitsschritte durchzuführen (Anspruch 16).
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Der
Laserschneidkopf ist also nicht nur zum Ausschneiden eines Applikationsstoffes
bestimmt und geeignet, sondern er kann auch zu Beginn des Bearbeitungsvorganges
zunächst
auch den Grundstoff bearbeiten (Ansprüche 4 und 5).
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher
erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere
erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es
zeigen:
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1:
schematisiert eine Draufsicht auf einen mit Applikationen versehenen
Grundstoff
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2:
Schnitt durch einen Applikationsstoff, der mit verschiedenen Maßnahmen
auf einem Grundstoff befestigt ist
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3:
schematisiert die Arbeitsweise der Vorrichtung
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4:
eine perspektivische Seitenansicht der Vorrichtung
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5:
eine vergrößerte Darstellung
des Arbeitsfeldes auf dem Stoffrahmen
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6:
schematisiert einen Schnitt durch eine auf einem Grundstoff befestigte
Applikation
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7:
eine gegenüber 1 abgewandelte Ausführungsform
eines Grundstoffes mit darauf befestigter Applikation
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8:
schematisiert die Vorderansicht auf einen Stickrahmen mit Darstellung
weiterer Einzelheiten
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9:
die Darstellung von zwei Umdrehungszyklen der Stickmaschine
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10:
ein Weg-Zeit-Diagramm des Stickrahmens
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11:
ein Vektor-Diagramm der Stichbildung
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12:
ein Geschwindigkeits-Zeitdiagramm des Stickrahmes in einer ersten
Ausführungsform
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13:
das Diagramm nach 12 in einer zweiten Ausführungsform
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14:
die grundsätzliche
Anordnung der Steuerung von Stickmaschine und Laserschneidkopf Grundsätzlich wird
vorherbemerkt, dass neben einem einzigen Laserschneidkopf auch mehrere
Laserschneidköpfe – gegebenenfalls
auch unabhängig ansteuerbar – in Einsatz
kommen können.
Hier liegt ein wesentlicher Vorteil der Erfindung, der darin besteht,
dass die Stillstandszeiten des Stickrahmens für einen Laserschneidkopf ausgenutzt
werden, wobei – wie
ausgeführt – auch mehrere Laserschneidköpfe in Eingriff
mit dem zu bearbeitenden Applikationsstoff gebracht werden können.
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In 1 ist
allgemein ein fertiggestelltes Produkt dargestellt, wo erkennbar
ist, dass auf einem Grundstoff 11 Applikationen 12 durch
entsprechende Stickornamente 9 befestigt wurden.
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Ferner
ist dargestellt, dass auf dem Grundstoff 11 noch zusätzliche
Stickmuster 16 angebracht sein können.
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Die 2 zeigt
den Beginn des Arbeitsvorganges, wo in verschiedenen Ausführungsformen gezeigt
ist, wie man einen Applikationsstoff 13, der später ausgeschnitten
wird, auf einen Grundstoff 11 befestigt.
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Es
ist als Beispiel dargestellt, dass dies mit Hilfe von Klebepunkten 14 zwischen
Applikationsstoff 13 und Grundstoff 11 erfolgen
kann. Ebenso ist dargestellt, dass diese vorläufige Befestigung von Hilfe von
Heftstichen 15 erfolgen kann.
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Ferner
ist dargestellt, dass die später
zur Befestigung der Applikationen 12 verwendeten Stiche bereits
schon in diesem Arbeitsschritt vorgenommen wurden. Es handelt sich
hierbei um die dort gezeigten Stickornamente 9.
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Die 3 zeigt
schematisiert ein Schnitt durch eine Maschine, wo erkennbar ist,
dass die beiden in 2 miteinander verbundenen Stoffe 11, 13 nun
mit einem Laserschneidkopf bearbeitet werden.
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Der
gesamte Schneidkopf 3 besteht aus einer Haube 21,
in der eine Laserquelle 17 angeordnet ist, die ihren Strahl 18 auf
eine Ablenkeinheit 19 lenkt, in der eine Anzahl von Spiegeln 20 angeordnet
sind.
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Die
Spiegel 20 sind elektronisch angesteuert, um so einen Schneidstrahl 22 im
Bereich eines Arbeitsfeldes 23 auf dem Applikationsstoff 13 anzusteuern.
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Die
Erfindung ist bevorzugt auf die Erzeugung eines einzigen Schneidstrahls 22 gerichtet.
Es können
auch mehrere Schneidstrahlen aus der Ablenkeinheit 19 erzeugt
werden, und es können – in einer
anderen Ausgestaltung – auch
mehrere Laserquellen 17 vorhanden sein, von denen jede
einen gesteuerten Schneidstrahl 22 auf das Arbeitsfeld 23 lenkt.
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Im
Bereich dieses Arbeitsfeldes 23 wird nun eine Schneidaktion
auf dem Applikationsstoff 13 durchgeführt, mit dem Ziel, die Applikation 12 auszuschneiden.
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Um
die entstehenden Reste des Applikationsstoffes 13 zu entfernen,
ist es in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass diese
Reste im Bereich des Arbeitsfeldes 23 abgesaugt werden.
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Neben
der Absaugung kommen noch andere mechanische Entfernungsmittel in
Betracht, z. B. die Zuhilfenahme einer zusätzlichen Ultraschalleinheit, um
die Schneidreste zu lockern oder mechanische Abreinigungen, wie
z. B. Bürsten
und dergleichen mehr.
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Wichtig
hierbei ist, dass der gesamte Schneidkopf 3 auf einer Rollenführung 24 an
einem Träger 2 längs der
Stickmaschine in den Pfeilrichtungen 25 verschiebbar angetrieben
ist.
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In 4 sind
weitere Einzelheiten einer Stickmaschine mit der genannten Laserschneideinrichtung
nach 3 dargestellt.
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Es
ist erkennbar, dass der zu bearbeitende Stoff auf einer Stoffwelle 1 aufgewickelt
ist, die in der Pfeilrichtung drehbar angetrieben ist.
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Ferner
ist erkennbar, dass der Stoff 4 in dem oberen Bereich nur
noch den Grundstoff 11 mit den darauf befestigten Applikationen 12 beinhaltet,
während
jenseits einer Linie 26 der noch vorhandene, duplierte
Stoff, bestehend aus dem Grundstoff 11 und dem Applikationsstoff 13 vorhanden
ist. Mit einer Antriebsschiene 5 ist der Schneidkopf 3 in
der Breite des Stoffrahmens verschiebbar ausgebildet, wobei diese
Antriebsschiene 5 z.B. einen Spindelantrieb sein kann.
Es kann jedoch auch ein autonomer Antriebsmotor im Schneidkopf 3 vorhanden
sein, der sich beispielsweise mit einem Ritzel auf der gezahnten
Antriebsschiene 5 abwälzt.
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Statt
einer stillstehenden Antriebsschiene 5 können auch
Zahnriemen, Antriebe oder dergleichen verwendet werden.
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Wichtig
ist, dass zunächst
in dem oberen Feld oberhalb der Linie 26 die Stickmaschine
Sticknähte 6 anbringt,
welche den Applikationsstoff 13 mit dem Grundstoff 11 in
Form des Stickornamentes 9 miteinander verbinden.
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Diese
Sticknähte 6 sind
im Innenbereich der jeweiligen Applikation angebracht, weil deren
Außenbereich
mit einer Schnittkante 10 ausgeschnitten wird.
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Dies
zeigt der Arbeitsvorgang bezüglich
der Linie 26, wo die vorher duplierten Stoffe 11, 13 nun jenseits
der Linie 26 oben ausgeschnitten wurden.
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Die
Sticknadeln 7 liegen alle in einer Reihe bzw. Linie 30 und
kommen gesteuert nach dem Stickprogramm der Maschine in Eingriff
mit dem duplierten Stoff, bestehend aus Grundstoff 11 und
Applikationsstoff 13.
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Selbstverständlich müssen nicht
alle Sticknadeln 7 in Eingriff sein, um den jeweiligen
Stickfaden 8 zu versticken.
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Die
hier dargestellte Schiffli-Stickmaschine kann auch durch eine Mehrkopf-Stickmaschine ersetzt
sein, bei der in der Regel der Stoff 4 mit dem Stoffrahmen
in horizontaler Ebene liegt und sich pro Stickkopf nur eine einzige
Nadel im Eingriff mit dem Stoff 4 befindet.
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Die 6 zeigt
schematisiert einen Schnitt entlang der Linie 6-6 in 1,
wo erkennbar ist, dass die nun mit Schnittkanten 10 versehenen
Applikationen 12 mit Hilfe der Stickornamente 9 auf
dem Grundstoff 11 befestigt sind.
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Die 7 zeigt
als Ausführungsbeispiel
eine andere Applikation 12 in einer anderen Formgebung.
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Zum
richtigen Verständnis
dieser Figur muss angenommen werden, dass der gesamte Stoff nicht in
vertikaler Richtung liegt, sondern horizontal und dass der nach
unten gerichtete Pfeil einer horizontalen Teilrichtung 27 entspricht.
Hier soll dargestellt werden, dass das Arbeitsfeld 23 des
Schneidkopfes 3 jeweils wandert und in ein Arbeitsfeld 23' bei in Vorwärtsrichtung 27 angetriebenen
Schneidkopf 3 sich verändert.
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Die 8 zeigt
nochmals die Möglichkeit
der Anbringung vom separaten Stickmuster 16 neben dem Arbeitsfeld 23,
welches von dem Schneidkopf 3 bearbeitet wird.
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Es
versteht sich von selbst, dass auch mehrere Schneidköpfe 3 mit
mehreren nebeneinander liegenden Arbeitsfeldern vorhanden sein könnten.
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Das
Arbeitsfeld 23 wandert somit in Pfeilrichtung 27 beispielsweise
nach rechts, um in das Arbeitsfeld 23' überzugehen.
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Die 9 zeigt
zwei Umdrehungszyklen der Großstickmaschine,
und es ist erkennbar, dass während
der Zeit t1 ein Stillstand 32 des
Stickrahmens stattfindet und dass lediglich in dem Zeitpunkt t2 eine Bewegung 33 des Stickrahmens
stattfindet.
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Erfindungsgemäß wird nun
die Zeit während des
Stillstandes 32 des Stickrahmens zum Schneiden genutzt,
wie in 9 unten angegeben. Bei Position 35 (Umdrehung
0 der Maschine) wird der Laserschneidkopf eingeschaltet und schneidet
bis zur Umdrehung bei Position 36, was einem Umdrehungswinkel
von 210 Grad entspricht.
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Bei
Position 36 wird der Laserschneidkopf ausgeschaltet, und
der Stickrahmen wird im Umdrehungsbereich zwischen 210 und 360 Grad
bewegt, und während
dieser Zeit ist der Laser ausgeschaltet und ist nicht im Eingriff
mit dem zu schneidenden Stoff.
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Nach
Vollendung einer vollständigen
Maschinenumdrehung bei 360 Grad wird der Laser bei Position 37 wieder
eingeschaltet und muss dort weiterschneiden, wo er bei Position 36 aufhörte. Dies
erfordert eine Lagenkompensation, damit der in der Zwischenzeit
um einen bestimmten Abstand bewegte Stickrahmen wieder mit dem Endpunkt
des Laserschneidens bei Position 36 synchronisiert wird.
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Es
erfolgt nun ein zweiter Laserzyklus, wobei wiederum zwischen den
Positionen 37 und 38 geschnitten wird und die
Nadeln der Stickmaschine in diesem Bereich in den Stoff eindringen
und die Stickmusterbildung durchführen, während ab der Position 38 wiederum
eine Bewegung des Stickrahmens stattfindet und die Nadeln außer Eingriff
mit dem Stoff sind.
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Die 10 zeigt
ein Bewegungszeitdiagramm für
den Stickrahmen in X- und Y-Richtung.
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Hier
ist angegeben, dass zwischen den Positionen 35 und 36 ein
Laserschneiden stattfindet und dass ab der Position 36 (Umdrehungswinkel
etwa 210 Grad der Maschine) der Stickrahmen sowohl in X- als auch
in Y-Richtung bewegt wird.
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Zu
jeder beliebigen Zeit t kann somit die Verschiebung in X- und Y-Richtung
mit den Zeiten tx und ty festgestellt
werden.
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Die
Bewegungskurven 40, 39 sind also Bewegungskurven
des Stickrahmens in X- und
Y-Richtung.
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Dem
gemäß wird gemäß 11 ein
sogenannter Stichsektor 41 in der X-Y-Ebene durchgeführt, und
es ist zu jedem Zeitpunkt tx und ty möglich, die
aktuelle Stoffposition zu bestimmen, um danach den Laserschneidkopf
zu synchronisieren.
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Die 12 zeigt
als erstes Ausführungsbeispiel
eine Geschwindigkeitskurve des Stickrahmens, wo erkennbar ist, dass
bei Position 36 und einem Umdrehungswinkel von etwa 210
Grad der Bewegungszyklus des Stickrahmens beginnt, der etwa geschwindigkeitsbezogen
bogenförmig
verläuft
und beim Umdrehungswinkel 360 Grad (Position 37) endet.
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Wichtig
an dieser Darstellung ist, dass das Laserschneiden außerhalb
dieser Bewegungskurve, nämlich
zwischen Position 35 und 36 erfolgt.
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In 13 ist
als Alternative dargestellt, dass das Laserschneiden auch im Bereich
der Bewegungskurve des Stickrahmens erfolgen kann, nämlich im
Bereich zwischen den Positionen 36 und 37. Dies
erfordert eine Synchronisation des Laserschneidkopfes nach der Darstellung
in 11. Hier muss zu jedem Zeitpunkt festgestellt
werden, an welchem Punkt sich der Stoff befindet, der durch Laserschneiden
nach 13 während
der Bewegung des Stickrahmens bearbeitet wird. Es kann also das
gesamte Stickfeld 29 bearbeitet werden.
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Die 7 zeigt
im übrigen
auch noch, dass man neben ausschneidbaren Applikationen auch nicht
ausschneidbare Applikationen auf dem Grundstoff 11 anbringen
kann, wie dies in Form von Pailletten 28 in 7 dargestellt
ist.
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Die 9 zeigt,
dass also jeweils in hintereinanderliegenden Arbeitszyklen 34 bevorzugt
während
des Stillstandes 32 des Stickrahmens geschnitten wird.
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In 8 erfolgt
hierbei der Stoffvorschub in vertikaler Pfeilrichtung 31 nach
oben.
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Die 14 zeigt
einen grundsätzlichen
Aufbau einer Steuerungsvorrichtung, die im wesentlichen aus einem
zentralen Rechner 44 besteht, der sowohl die Daten für die Stickmaschine
als auch für den
Schneidkopf 3 erzeugt.
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Die
Daten für
die Stickmaschine werden über die
Datenleitung 45 der Steuerung 46 für die Stickmaschine
zugeleitet, während
die Daten für
die Steuerung des Schneidkopfes 3 über die Datenleitung 47 der
Steuerung 48 zugeleitet werden.
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Sollte
es nach dem Ausführungsbeispiel nach 13 vorgesehen
sein, dass das Laserschneiden während
der Bewegung des Stickrahmens erfolgt, muss ein Austausch von Daten über die Datenleitung 50 in 14 zwischen
den Stickmaschinendaten und der Steuerung des Lasers stattfinden.
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Vorteil
der Erfindung liegt darin, dass mit dem neuartigen Verfahren nun
ein hoher Produktionsfortschritt erzielt wird, denn die an und für sich ungenutzte
Zeit beim Stillstand des Stickrahmens (währenddessen die Stichbildung
stattfindet) wird nun erfindungsgemäß für ein Laserschneiden von Applikationen
verwendet.
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In
der anderen Ausgestaltung ist es sogar noch darüber hinaus vorgesehen, dass
auch die Bewegungszeit des Stickrahmens für das Laserschneiden von Applikationen
verwendet wird.
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- 1
- Stoffwelle
- 2
- Träger
- 3
- Schneidkopf
- 4
- Stoff
- 5
- Antriebsschiene
- 6
- Sticknaht
- 7
- Sticknadeln
- 8
- Stickfaden
- 9
- Stickornament
- 10
- Schnittkante
- 11
- Grundstoff
- 12
- Applikation
- 13
- Applikationsstoff
- 14
- Klebepunkt
- 15
- Heftstich
- 16
- Stickmuster
- 17
- Laserquelle
- 18
- Strahl
- 19
- Ablenkeinheit
- 20
- Spiegel
- 21
- Haube
- 22
- Schneidstrahl
- 23
- Arbeitsfeld 23'
- 24
- Rollenführung
- 25
- Pfeilrichtung
- 26
- Linie
- 27
- horizontale
Pfeilrichtung
- 28
- Pailletten
- 29
- Stickfeld
- 30
- Linie
- 31
- vertikale
Pfeilrichtung
- 32
- Stillstand
- 33
- Bewegung
- 34
- Arbeitszyklus
- 35
- Position
- 36
- Position
- 37
- Position
- 38
- Position
- 39
- Bewegungskurve
- 40
- Bewegungskurve
- 41
- Stichvektor
- 42
- Position
- 43
- Geschwindigkeitskurve
- 44
- Zentraler
Rechner
- 45
- Datenleitung
- 46
- Steuerung
Stickmaschine
- 47
- Datenleitung
- 48
- Steuerung
Laser
- 49
- Pfeilrichtung
- 50
- Datenleitung