DE4440631A1 - Verfahren und Bearbeitungsmaschine zum Strahlschneiden von Werkstücken mittels eines Schneidstrahls - Google Patents
Verfahren und Bearbeitungsmaschine zum Strahlschneiden von Werkstücken mittels eines SchneidstrahlsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Strahlschneiden von
Werkstücken mittels eines Schneidstrahls insbesondere in Form ei
nes Druckmittelstrahls, wobei der Schneidstrahl auf das zu bear
beitende Werkstück gerichtet und das Werkstück und der Schneid
strahl in Querrichtung des Schneidstrahls relativ zueinander be
wegt werden. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Bearbei
tungsmaschine zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
Gattungsgemäße Verfahren sowie gattungsgemäße Bearbeitungsmaschi
nen, mittels derer sich die Verfahren umsetzen lassen, dienen
beispielsweise dazu, Werkstücke abzulängen, mit einer vorgegebe
nen Kontur zuzuschneiden und/oder aus Werkstücken vorgegebene
Konturen auszuschneiden.
Zu diesem Zweck werden nach bekannten Verfahren unter Einsatz be
kannter Bearbeitungsmaschinen ein Schneidstrahl in Form eines
Druckwasserstrahls und das zu bearbeitende Werkstück in Schneid
strahlquerrichtung relativ zueinander verschoben. Dabei stellt
der Schneidstrahl einen Trennschnitt mit einer vorgegebenen
Schnittlänge sowie einer vorgegebenen Schnittrichtung her. Zur
Erhöhung der Bearbeitungskapazität ist es bekannt, Bearbeitungs
maschinen zu verwenden, welche wenigstens zwei mit zumindest ei
ner Quelle für einen Schneidstrahl in Verbindung stehende und im
Schneidbetrieb einen Schneidstrahl aussendende Schneideinheiten
aufweisen, wobei die Schneideinheiten und das zu bearbeitende
Werkstück in Schnittrichtung relativ zueinander bewegbar sind.
Derartige Bearbeitungsmaschinen erlauben es, zeitlich paralleli
siert mehrere Trennschnitte herzustellen. So können beispielswei
se an Bearbeitungsmaschinen mit zwei Schneideinheiten zeitgleich
zwei Werkstücke zugeschnitten werden. Die Schnittgeschwindigkei
ten, mit denen sich nach dem bekannten Verfahren sowie unter Ein
satz bekannter Bearbeitungsmaschinen Trennschnitte mit Schnitt
kanten hoher Qualität herstellen lassen, sind jedoch steigerungs
bedürftig.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Strahlschneiden von Werkstücken sowie eine Bearbeitungsmaschine
zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen, mittels derer
sich eine gute Qualität der Schnittkanten auch bei hoher Schnitt
geschwindigkeit erzielen läßt.
Die genannte verfahrensbezogene Aufgabe wird erfindungsgemäß da
durch gelöst, daß im Rahmen eines Verfahrens der eingangs angege
benen Art wenigstens ein weiterer Schneidstrahl derart auf das zu
bearbeitende Werkstück gerichtet wird, daß sich die Strahlachsen
schneiden und/oder daß die Strahlachsen einander an der Schnitt
linie unmittelbar benachbart verlaufen. Bei der Entwicklung des
erfindungsgemäßen Verfahrens wurde überraschenderweise festge
stellt, daß sich die Schnittgeschwindigkeiten, wie sie bei einer
vorgegebenen Qualität der Schnittkante mit einem einzelnen
Schneidstrahl erreicht werden können, bei Anwendung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens beträchtlich steigern lassen, ohne daß
dadurch die Qualität der Schnittkante beeinträchtigt würde. Eine
Verdoppelung der Schnittgeschwindigkeit gegenüber herkömmlichen
Strahlschneidverfahren ist ohne weiteres realisierbar.
In Fällen, in denen die Strahlachsen der Schneidstrahlen erfin
dungsgemäß einander an der Schnittlinie unmittelbar benachbart
verlaufen, können die Strahlachsen zwar grundsätzlich parallel
zueinander ausgerichtet sein; von besonderem Vorteil im Hinblick
auf Schnittgeschwindigkeit und Qualität der Schnittkante ist es
jedoch, wenn die Schneidstrahlen derart auf das Werkstück gerich
tet werden, daß sich die Strahlachsen unterhalb der Schnittebene
kreuzen. Dabei wird die Schnittebene gebildet von der Tangential
ebene an das Werkstück in dem jeweiligen Bearbeitungspunkt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich dadurch aus, daß die Schneidstrahlen derart auf das
Werkstück gerichtet werden, daß sich die Strahlachsen unterhalb
der Schnittebene schneiden.
Hervorragende Bearbeitungsergebnisse lassen sich dadurch erzie
len, daß ein erster Schneidstrahl im wesentlichen senkrecht und
ein zweiter Schneidstrahl unter einem von einem rechten Winkel
abweichenden Winkel auf das Werkstück gerichtet wird. Alternativ
können jedoch auch zwei Schneidstrahlen unter einem von einem
rechten Winkel abweichenden Winkel auf das Werkstück gerichtet
werden.
Zur Erzielung einer hohen Schnittgeschwindigkeit sowie einer gu
ten Qualität der Schnittkante hat es sich als zweckmäßig heraus
gestellt, daß ein Schneidstrahl, gegebenenfalls vorzugsweise der
senkrechte Schneidstrahl, einem anderen Schneidstrahl in Schnit
trichtung vorauseilend auf das Werkstück gerichtet wird. Vorzugs
weise in Fällen, in denen sich die Strahlachsen der Schneidstrah
len unterhalb der Werkstückunterseite schneiden, verläuft die
durch die Strahlachsen aufgespannte Schneidstrahlebene in
Schnittrichtung.
Eine weitere Verfahrensvariante ist dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Schneidstrahlen derart auf das Werkstück gerichtet werden,
daß die Strahlachsen einen Winkel von weniger als 60° einschlie
ßen.
Grundsätzlich lassen sich die Vorteile des erfindungsgemäßen Ver
fahrens mit Schneidstrahlen aus unterschiedlichen Schneidmedien
erreichen. In bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden Schneidstrahlen in Form von vorzugsweise Abra
sivmittel führenden Druckwasserstrahlen auf das Werkstück gerich
tet. Dabei werden die Druckwasserstrahlen zweckmäßigerweise unter
einem Druck von 2800 bar bis 3400 bar auf das Werkstück gerich
tet.
Eine bevorzugte Version des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet
sich dadurch aus, daß zum Anschneiden des Werkstücks lediglich
ein Schneidstrahl und nach dem Anschneiden des Werkstücks ein
weiterer Schneidstrahl auf das Werkstück gerichtet wird.
Zweckmäßigerweise werden dabei beim Anschneiden des Werkstücks
der eine Schneidstrahl und das Werkstück mit verhältnismäßig ge
ringer Relativgeschwindigkeit bewegt und wird die Relativge
schwindigkeit bis maximal auf die Schnitt-Endgeschwindigkeit er
höht, nachdem der weitere Schneidstrahl auf das Werkstück gerich
tet worden ist.
Die eingangs genannte vorrichtungsbezogene Aufgabe wird nach der
Erfindung dadurch gelöst, daß an gattungsgemäßen Bearbeitungsma
schinen die gleichzeitig im Schneidbetrieb befindlichen Schneid
einheiten und das Werkstück entlang einer gemeinsamen Schnittli
nie der Schneideinheiten relativ zueinander bewegbar sind. Dabei
sind die Schneideinheiten derart anzuordnen und auszurichten, daß
die von ihnen ausgesandten Schneidstrahlen in der vorstehend be
schriebenen Art und Weise auf das zu bearbeitende Werkstück auf
treffen.
Um eine Variierung der Ausrichtung der Schneidstrahlen zueinander
zu ermöglichen, ist im Falle einer vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine vorgesehen, daß wenig
stens eine Schneideinheit um eine im wesentlichen parallel zu der
Schnittebene verlaufende Schwenkachse gegenüber der zugeordneten
Schneideinheit schwenkbar und in der jeweiligen Schwenkstellung
festlegbar ist. An einer derartigen Bearbeitungsmaschine lassen
sich die Schneidstrahlen parallel zueinander oder unter veränder
lichen Winkeln zueinander ausrichten. Dementsprechend kann die
Bearbeitungsmaschine flexibel an unterschiedliche Einsatzerfor
dernisse angepaßt werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Variierung des Verlaufs der Schneid
strahlen zueinander bietet eine Version der erfindungsgemäßen Be
arbeitungsmaschine, an der die Schneideinheiten im wesentlichen
parallel zu der Schnittebene, vorzugsweise in Schnittrichtung,
relativ zueinander verschiebbar angebracht sind.
Im Schneidbetrieb nehmen die Schneidstrahlen zweckmäßigerweise
eine bestimmte Lage bezogen auf die Schnittrichtung ein. Bei
spielsweise beim Schneiden mit zwei parallelen Schneidstrahlen
oder mit zwei sich in einem Punkt schneidenden Schneidstrahlen
wird die Position der Schneidstrahlen gegenüber der Schnittrich
tung definiert durch den Verlauf der durch die Schneidstrahlen
aufgespannten Schneidstrahlebene gegenüber der Schnittrichtung.
Soll nun die Schnittrichtung geändert werden, so ist die Position
der Schneidstrahlen gegenüber der geänderten Schnittrichtung bei
zubehalten. In den beiden genannten Beispielsfällen ist zu diesem
Zweck die Schneidstrahlebene gegenüber dem Werkstück zu verla
gern. Eine derartige Verlagerung der Schneidstrahlebene wird bei
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bearbei
tungsmaschine dadurch ermöglicht, daß wenigstens eine Schneidein
heit um eine im wesentlichen senkrecht zu der Schnittebene ver
laufende Dreh-Schwenk-Achse relativ zu dem Werkstück drehschwenk
bar ist. Eine Änderung der Schnittrichtung sowie eine damit ver
bundene Drehschwenkbewegung wenigstens einer Schneideinheit kann
dabei sowohl im laufenden Schneidbetrieb als auch nach Fertig
stellung eines Trennschnitts vorgenommen werden. Im erstgenannten
Fall ergibt sich ein kurvenförmiger Trennschnitt, im zweitgenann
ten Fall kann an den fertigen Trennschnitt ein davon ausgehender
und winkelig dazu verlaufender weiterer Trennschnitt angesetzt
werden.
Eine kompakte Bearbeitungsmaschine ergibt sich, wenn die Schneid
einheiten an einem gemeinsamen Schneidkopf der Bearbeitungsma
schine vorgesehen sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bearbei
tungsmaschine, an der als Schneideinheiten Druckwassereinheiten
vorgesehen sind, zeichnet sich dadurch aus, daß für jeden Druck
wasserstrahl eine Abrasivmittelversorgung vorgesehen ist. Dadurch
lassen sich die Schneidstrahlen in ihrem Schneidverhalten unab
hängig voneinander modifizieren.
Der Flexibilisierung der Werkstückbearbeitung dient es ebenfalls,
daß die Schneideinheiten, wie in Weiterbildung der Erfindung vor
gesehen, getrennt mit der zugeordneten Quelle für den Schneid
strahl verbindbar sind. In Abhängigkeit von den Erfordernissen
des konkreten Einsatzfalles bzw. in Abhängigkeit von der jeweili
gen Phase des Schneidvorganges lassen sich die Schneideinheiten
gemeinsam oder einzeln schneidend betreiben.
Eine Voraussetzung für eine automatisierte Werkstückbearbeitung
wird dadurch geschaffen, daß die Schneideinheiten mittels einer
Zuschaltsteuerung gesteuert mit der zugeordneten Quelle für den
Schneidstrahl verbindbar sind.
Erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschinen, deren Schneideinheiten
getrennt und/oder mittels einer Zuschaltsteuerung gesteuert mit
der zugeordneten Quelle für den Schneidstrahl verbindbar sind,
werden beispielsweise auch zur Umsetzung derjenigen Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt, bei der das zu bearbei
tende Werkstück mit lediglich einem Schneidstrahl angeschnitten
und danach mit zwei Schneidstrahlen weiterbearbeitet wird.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Bearbeitungsmaschine, die mit einer Geschwindigkeitssteuerung zur
Steuerung der Relativgeschwindigkeit zwischen den Schneideinhei
ten und dem Werkstück versehen ist, zeichnet sich dadurch aus,
daß mittels der Geschwindigkeitssteuerung die Relativgeschwindig
keit zwischen den Schneideinheiten und dem Werkstück in Abhängig
keit von der Anzahl der einen Schneidstrahl auf das Werkstück
richtenden Schneideinheiten und/oder der Dauer der Zuschaltung
der Schneideinheiten gesteuert ist. Eine derartige Bearbeitungs
maschine ist ebenfalls vorzugsweise für den vorstehend beschrie
benen Zweiphasen-Schneidbetrieb bestimmt. In der Anschneidphase,
in der lediglich ein Schneidstrahl auf das Werkstück gerichtet
ist, wird über die Geschwindigkeitssteuerung eine verhältnismäßig
niedrige Relativgeschwindigkeit zwischen der im Schneidbetrieb
befindlichen Schneideinheit und dem Werkstück eingestellt. In
dieser Phase arbeitet die erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine
nach dem herkömmlichen Bearbeitungsverfahren, demgemäß der Trenn
schnitt mittels eines einzigen Bearbeitungsstrahls hergestellt
wird. Nach Beendigung des Anschnitts erreicht auch der dem
Schneidstrahl der ersten Schneideinheit nacheilende Schneidstrahl
der zweiten Schneideinheit das Werkstück. Nunmehr läßt sich die
Schnittgeschwindigkeit erhöhen. Da der nach dem Anschnitt das
Werkstück erreichende zweite Schneidstrahl seine volle Wirksam
keit nicht bereits mit dem Erreichen des Werkstücks entfaltet,
ist es zweckmäßig, daß die Schnittgeschwindigkeit, also die Rela
tivgeschwindigkeit zwischen den Schneideinheiten und dem Werk
stück nicht abrupt sondern vielmehr allmählich erhöht wird, so
bald die zweite Schneideinheit das Werkstück erreicht hat. Dies
wird mittels der Geschwindigkeitssteuerung bewerkstelligt, welche
die Relativgeschwindigkeit zwischen Schneideinheiten und Werk
stück nach dem Wirksamwerden der zweiten Schneideinheit nach und
nach steigert. Bei entsprechender Steuerung der Schneideinheiten
kann an der erfindungsgemäßen Bearbeitungsmaschine die zweite
nacheilende Schneideinheit erst nach Beendigung des Anschnitts
durch die voreilende erste Schneideinheit mit der zugeordneten
Quelle für den Schneidstrahl verbunden werden. In diesem Fall
wird während der Anschnittphase lediglich von einer Schneidein
heit ein Schneidstrahl ausgesandt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Darstellungen
zu Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Bearbeitungsma
schine näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den Schneidkopf einer Wasserstrahl-Schneidmaschine mit
einem Schneidkopf mit integrierten Schneideinheiten und
Fig. 2 den Schneidkopf einer Wasserstrahl-Schneidmaschine mit
einem Schneidkopf mit separaten Schneideinheiten.
In Fig. 1 dargestellt ist ein Schneidkopf 1 einer Wasserstrahl-Schneid
maschine, der in Richtung eines Pfeils 2 relativ zu einem
ortsfesten Werkstück in Form einer Blechtafel 3 verschoben wird.
Der Schneidkopf 1 ist an dem die Blechtafel 3 portalartig über
greifenden Träger eines Maschinenschlittens angebracht. Der Ma
schinenschlitten kann an der Blechtafel 3 entlang verfahren wer
den. Gleichzeitig läßt sich der Schneidkopf 1 in Längsrichtung
des Trägers und somit in Querrichtung der Verfahrrichtung des Ma
schinenschlittens gesteuert bewegen. Dementsprechend kann der
Schneidkopf 1 jeden Punkt in der Blechtafelebene erreichen.
In den Schneidkopf 1 integriert sind zwei Schneideinheiten 4, 5,
welche die Blechtafel 3 im Schneidbetrieb mit Schneidstrahlen 6,
7 in Form von Hochdruckwasserstrahlen beaufschlagen, deren
Strahlachsen sich unterhalb der Schnittebene schneiden. Dabei
richtet die Schneideinheit 4 ihren Schneidstrahl 6 unter einem im
wesentlichen rechten Winkel auf die Oberfläche der Blechtafel 3.
Der von der Schneideinheit 5 ausgesandte Schneidstrahl 7 verläuft
unter einem von einem rechten Winkel abweichenden Winkel gegen
über der Werkstückoberfläche. Die Schneidstrahlen 6, 7 bzw. deren
Strahlachsen spannen eine senkrecht zu der Blechtafel 3 verlau
fende Schneidstrahlebene auf.
An der der Blechtafel 3 ab gewandten Seite sind die Schneideinhei
ten 4, 5 über Anschlüsse 8, 9 und in Fig. 1 angedeutete Hoch
druckleitungen 10, 11 mit jeweils einer Hochdruckpumpe verbunden.
Der gesamte Schneidkopf 1 kann um eine in Richtung der Strahlach
se des Schneidstrahls 6 verlaufende Dreh-Schwenk-Achse 12 in
Richtung eines Pfeils 13 verschwenkt werden.
Soll nun mittels des Schneidkopfs 1 ein Trennschnitt in die
Blechtafel 3 eingebracht werden, so werden die Schneideinheiten
4, 5 mit der Hochdruckpumpe verbunden. Der von der Schneideinheit
4 ausgesandte Schneidstrahl 6 eilt dem von der Schneideinheit 5
ausgesandten Schneidstrahl 7 in Schnittrichtung, das heißt, in
Richtung des Pfeils 2, voraus. Der von der Schneideinheit 4 aus
gesandte Schneidstrahl 6 durchdringt die Blechtafel 3 und stellt
unter Verfahren des Schneidkopfs 1 in die durch den Pfeil 2 sym
bolisierte Schnittrichtung den Anschnitt her. Sobald der An
schnitt fertiggestellt ist, erreicht der von der Schneideinheit 5
ausgesandte Schneidstrahl 7 ebenfalls die Blechtafel 3. Nachdem
der Schneidstrahl 7 die Blechtafel 3 erreicht hat, wird die Ver
fahrgeschwindigkeit des Schneidkopfs 1 gegenüber der Blechtafel 3
ausgehend von einer relativ niedrigen Anschnittgeschwindigkeit
bis auf Schnitt-Endgeschwindigkeit erhöht. Auch während des nach
folgenden Schneidvorgangs ist der von der Schneideinheit 4 ausge
hende Schneidstrahl 6 dem Schneidstrahl 7 in Schnittrichtung 2
vorauseilend auf die Blechtafel 3 gerichtet. Die von den Schneid
strahlen 6, 7 aufgespannte Schneidstrahlebene verläuft in Schnit
trichtung. Der Druck der Schneidstrahlen 6, 7 beträgt rund
3000 bar.
Zum Ändern der Schnittrichtung wird der Schneidkopf 1 um die
Dreh-Schwenk-Achse 12 verschwenkt. Auf diese Art und Weise können
mittels der dargestellten Schneidmaschine kurvenförmige Trenn
schnitte ebenso hergestellt werden wie unter einem Winkel anein
anderstoßende geradlinige Trennschnitte.
Die in Fig. 2 teilweise dargestellte Schneidmaschine besitzt ei
nen Schneidkopf 21 mit zwei separaten Schneideinheiten 24, 25.
Entlang eines Trägers 34 eines Maschinenschlittens ist der
Schneidkopf 21 in Richtung eines die Schnittrichtung symbolisie
renden Pfeiles 22 gegenüber einem Werkstück in Form einer Blech
tafel 23 motorisch angetrieben bewegbar. Gleichzeitig kann der
Maschinenschlitten senkrecht zu der Zeichenebene gemäß Fig. 2
verfahren werden.
Die Schneideinheiten 24, 25 sind um eine im wesentlichen parallel
zu der Ebene der Blechtafel 23, das heißt zu der Schnittebene,
verlaufende Schwenkachse 35 schwenkbar miteinander verbunden. Zur
Herstellung der Schwenkverbindung dienen klammerartige Halterun
gen 36, 37 welche die Schneideinheiten 24, 25 umschließen. Mit
tels eines Spindeltriebs 38 ist die Schneideinheit 25 im Innern
ihrer Halterung 37 in Richtung eines Doppelpfeils 39 zustellbar.
Zusätzlich kann die Schneideinheit 25 in Richtung eines Doppel
pfeils 41 verschoben werden. Die Halterung 36, welche die
Schneideinheit 24 umgreift, kann in Richtung eines Doppelpfeils
40 im wesentlichen senkrecht zu der Ebene der Blechtafel 23 zuge
stellt werden. Um eine Dreh-Schwenk-Achse 32 läßt sich der gesam
te Schneidkopf 21 in Richtung eines Doppelpfeils 33 motorisch
verschwenken.
Im Schneidbetrieb richten die Schneideinheiten 24, 25 in Fig. 2
lediglich angedeutete Schneidstrahlen 26, 27 auf die Oberfläche
der Blechtafel 23. Dabei verläuft der Schneidstrahl 26 der
Schneideinheit 24 im wesentlichen senkrecht zu der Werkstückober
fläche: der Schneidstrahl 27 der Schneideinheit 25 schließt mit
der Werkstückoberfläche einen von einem rechten Winkel abweichen
den Winkel ein. Die beiden Schneidstrahlen 26, 27 schneiden sich
in der Schnittebene und spannen eine in Schnittrichtung, das
heißt in Richtung des Pfeils 22 verlaufende Schneidstrahlebene
auf.
Erzeugt werden die Schneidstrahlen 26, 27 mittels unter Druck
stehendem Schneidwasser, das den Schneideinheiten 24, 25 über
Hochdruckleitungen 30, 31 zugeführt wird. Zur Variierung der
Schneidwirkung können die Schneidstrahlen 26, 27 über Zuleitungen
42, 43 mit Abrasivmittel beaufschlagt werden. Dabei ist für die
Schneidstrahlen 26, 27 jeweils eine eigene Abrasivmittelversor
gung vorgesehen. Auf diese Art und Weise lassen sich die Schneid
strahlen 26, 27 in ihrem Schneidverhalten an die Erfordernisse
des jeweiligen Einsatzfalles anpassen.
Ebenfalls der Anpassung an unterschiedliche Einsatzbedingungen
dienen die sich aus den vorstehenden Ausführungen ergebenden Ver
stellmöglichkeiten der Schneideinheiten 24, 25. So läßt sich
durch Verschwenken der Schneideinheit, 25 um die Schwenkachse 35
der von den Schneidstrahlen 26, 27, bzw. den Strahlachsen einge
schlossene Winkel verändern. Durch Verfahren der Schneideinheit
25 in Richtung des Doppelpfeils 39 kann die Lage des Schnitt
punkts der Schneidstrahlen 26, 27 bezogen auf die Ebene der
Blechtafel 23 variiert werden. Eine Zustellmöglichkeit für die
Schneideinheit 25 gegenüber der Oberfläche der Blechtafel 23 bie
tet die Verstellbarkeit der Schneideinheit 25 in Richtung des
Doppelpfeils 41. Eine Verstellung der Schneideinheit 25 in Rich
tung des Doppelpfeils 39 wird mit einer Verstellung der Schneid
einheit 25 in Richtung des Doppelpfeils 41 verbunden, sofern zwar
die Lage des Schnittpunkts der Schneidstrahlen 26, 27 bzw. der
Strahlachsen gegenüber der Blechtafel 23 verändert, der Abstand
des Strahlaustritts an der Schneideinheit 25 von der Blechtafel
23 aber gleichbleiben soll.
In ihrer grundsätzlichen Arbeitsweise stimmt die Bearbeitungsma
schine gemäß Fig. 2 mit der in Fig. 1 gezeigten und vorstehend
beschriebenen Ausführungsform überein. Beide Bearbeitungsmaschi
nen sind selbstverständlich auch zur Bearbeitung von Werkstücken
mit gekrümmte- Werkstückoberfläche geeignet.
Claims (20)
1. Verfahren zum Strahlschneiden von Werkstücken (3, 23) mittels
eines Schneidstrahls (6, 7, 26, 27), insbesondere in Form eines
Druckmittelstrahls, wobei der Schneidstrahl (6, 7, 26, 27) auf das
zu bearbeitende Werkstück (3, 23) gerichtet und das Werkstück
(3, 23) und der Schneidstrahl (6, 7, 26, 27) in Querrichtung des
Schneidstrahls (6, 7, 26, 27) relativ zueinander bewegt werden, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens ein weiterer Schneidstrahl
(6, 7, 26, 27) derart auf das zu bearbeitende Werkstück (3, 23) ge
richtet wird, daß sich die Strahlachsen schneiden und/oder daß
die Strahlachsen einander an der Schnittlinie unmittelbar benach
bart verlaufen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schneidstrahlen (6, 7) derart auf das Werkstück (3) gerichtet wer
den, daß sich die Strahlachsen unterhalb der Schnittebene kreu
zen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidstrahlen (6, 7) derart auf das Werkstück (3) ge
richtet werden, daß sich die Strahlachsen unterhalb der Schnitt
ebene schneiden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein erster Schneidstrahl (6, 26) im wesentlichen
senkrecht und ein zweiter Schneidstrahl (7, 27) unter einem von
einem rechten Winkel abweichenden Winkel auf das Werkstück (3, 23)
gerichtet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei Schneidstrahlen unter einem von einem rechten
Winkel abweichenden Winkel auf das Werkstück gerichtet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Schneidstrahl (6, 26), gegebenenfalls vorzugs
weise der senkrechte Schneidstrahl (6, 26), einem anderen Schneid
strahl (7, 27) in Schnittrichtung (2, 22) vorauseilend auf das
Werkstück (3, 23) gerichtet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei Schneidstrahlen (6, 7, 26, 27) derart auf das
Werkstück (3, 23) gerichtet werden, daß die Strahlachsen einen
Winkel von weniger als 60° einschließen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß Schneidstrahlen (6, 7, 26, 27) in Form von vorzugswei
se Abrasivmittel führenden Druckwasserstrahlen auf das Werkstück
(3, 23) gerichtet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckwasserstrahlen (6, 7, 26, 27) unter einem Druck von 2800 bar
bis 3400 bar auf das Werkstück (3, 23) gerichtet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Anschneiden des Werkstücks (3, 23) lediglich ein
Schneidstrahl (6, 26) und nach dem Anschneiden des Werkstücks
(3, 23) ein weiterer Schneidstrahl (7, 27) auf das Werkstück (3, 23)
gerichtet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Anschneiden des Werkstücks (3, 23) der eine Schneidstrahl (6, 26)
und das Werkstück (3, 23) mit verhältnismäßig geringer Relativge
schwindigkeit bewegt werden und daß die Relativgeschwindigkeit
bis maximal auf die Schnitt-Endgeschwindigkeit erhöht wird, nach
dem der weitere Schneidstrahl (7, 27) auf das Werkstück (3, 23) ge
richtet worden ist.
12. Bearbeitungsmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach we
nigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, mit wenigstens zwei mit
zumindest einer Quelle für einen Schneidstrahl (6, 7, 26, 27) in
Verbindung stehenden und im Schneidbetrieb einen Schneidstrahl
(6, 7, 26, 27) aussendenden Schneideinheiten (4, 5, 24, 25), wobei die
Schneideinheiten (4, 5, 24, 25) und das zu bearbeitende Werkstück
(3, 23) in Schnittrichtung (2, 22) relativ zueinander bewegbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichzeitig im Schneidbe
trieb befindlichen Schneideinheiten (4, 5, 24, 25) und das Werkstück (3, 23)
entlang einer gemeinsamen Schnittlinie der Schneideinhei
ten (4, 5, 24, 25) relativ zueinander bewegbar sind.
13. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eine Schneideinheit (24, 25) um eine im we
sentlichen parallel zu der Schnittebene verlaufende Schwenkachse
(35) gegenüber der zugeordneten Schneideinheit (24, 25) schwenkbar
und in der jeweiligen Schwenkstellung festlegbar ist.
14. Bearbeitungsmaschine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schneideinheiten (24, 25) im wesentlichen
parallel zu der Schnittebene, vorzugsweise in Schnittrichtung
(22) relativ zueinander verschiebbar angebracht sind.
15. Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Schneideinheit
(4, 5, 24, 25) um eine im wesentlichen senkrecht zu der Schnittebene
verlaufende Dreh-Schwenk-Achse (12, 32) relativ zu dem Werkstück
(3, 23) drehschwenkbar ist.
16. Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Schneideinheiten (4, 5) an einem ge
meinsamen Schneidkopf (1) der Bearbeitungsmaschine vorgesehen
sind.
17. Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 16, wo
bei als Schneideinheiten (4, 5, 24, 25) Druckwassereinheiten vorge
sehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Druckwasser
strahl eine Abrasivmittelversorgung vorgesehen ist.
18. Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Schneideinheiten (4, 5, 24, 25) ge
trennt mit der zugeordneten Quelle für den Schneidstrahl
(6, 7, 26, 27) verbindbar sind.
19. Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Schneideinheiten (4, 5, 24, 25) mit
tels einer Zuschaltsteuerung gesteuert mit der zugeordneten Quel
le für den Schneidstrahl (6, 7, 26, 27) verbindbar sind.
20. Bearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 19, mit
einer Geschwindigkeitssteuerung zur Steuerung der Relativge
schwindigkeit zwischen den Schneideinheiten (4, 5, 24, 25) und dem
Werkstück (3, 23), dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Ge
schwindigkeitssteuerung die Relativgeschwindigkeit zwischen den
Schneideinheiten (4, 5, 24, 25) und dem Werkstück (3, 23) in Abhän
gigkeit von der Anzahl der einen Schneidstrahl (6, 7, 26, 27) auf
das Werkstück (3, 23) richtenden Schneideinheiten (4, 5, 24, 25) und/oder
der Dauer der Zuschaltung der Schneideinheiten (4, 5, 24, 25)
gesteuert ist.
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