DE961061C - Verfahren und Vorrichtung zum Glaetten von Faeden aus tierischen Rohstoffen, z.B. Catgutfaeden, Darmsaiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Glaetten von Faeden aus tierischen Rohstoffen, z.B. Catgutfaeden, DarmsaitenInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B24—GRINDING; POLISHING
- B24C—ABRASIVE OR RELATED BLASTING WITH PARTICULATE MATERIAL
- B24C3/00—Abrasive blasting machines or devices; Plants
- B24C3/08—Abrasive blasting machines or devices; Plants essentially adapted for abrasive blasting of travelling stock or travelling workpieces
- B24C3/10—Abrasive blasting machines or devices; Plants essentially adapted for abrasive blasting of travelling stock or travelling workpieces for treating external surfaces
- B24C3/12—Apparatus using nozzles
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Grinding And Polishing Of Tertiary Curved Surfaces And Surfaces With Complex Shapes (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM 28. MÄEZ 1957
Gp8p5 Ib/6;a
Fäden aus tierischen Rohstoffen, ζ. B. aus Därmen, zur Herstellung von. Catgutfäden oder Darmsaiten
für Musikinstrumente müssen in der letzten Phase ihrer Herstellung geglättet werden. Meist
erfolgte das Glätten mittels Bimsstein oder ähnlichen Schleif materials von Hand. Dieses Verfahren
ist jedoch äußerst zeitraubend; aus diesem Grunde wurden mechanische Glättvorrichtungen entwickelt.
Bei diesen Vorrichtungen werden mehrere Fäden zwischen zwei gegeneinanderdrückende Schmirgelscheiben
eingehängt und durch einen Antrieb um ihre Längsachse in drehende Bewegung versetzt.
Während der Drehung der Fäden gleiten die Scheiben von einem Ende der Fäden langsam zu deren
anderem Ende "hin und her. Hierbei können jedoch die Fäden leicht beschädigt werden, so daß deren
Zerreißfestigkeit erheblich herabgesetzt wird. Besonders nachteilig ist, daß durch den Anpreßdruck
der Scheiben die Bewegung der Fäden um ihre Achse abgebremst wird, so daß die Bearbeitung der
Oberfläche der Fäden ungleichmäßig wird. Der an beiden Seiten angetriebene Faden erleidet mit Ausnahme
der Stellen, die sich zwischen den Schleifscheiben befinden, eine Torsion, so daß eine mehr
oder minder starke Zerrung, ja sogar Zerreißung der an der Oberfläche liegenden Fasern eintritt, die
eine Verminderung der Reißfestigkeit des gesamten Fadens zur Folge hat.
Da der Durchmesser solcher aus tierischem Material bestehender Fäden unterschiedlich ist,
lassen sich praktisch nie mehrere Fäden von genau dem gleichen Durchmesser finden. Aus diesem
Grunde werden die stärkeren Fäden stärker abgeschliffen, wogegen die dünneren Fäden überhaupt
nicht oder nur wenig bearbeitet werden. Außerdem besitzen die Fäden im Verlauf ihrer Länge nicht
überall den gleichen Durchmesser, sondern sie weisen Verdickungen, Knoten u. dgl. auf, die eine
einwandfreie Glättung mit Hilfe dieser Vorrichtung unmöglich machen. Beim Schleifen nur eines
einzigen Fadens dagegen besteht wegen der über die Fadenlänge unkontrollierbar wechselnden Dicke
die Gefahr, daß beim Rundschleifen mit einem über den Faden hinwegstreichenden massiven Schleifwerkzeug
ein Enddurchmesser erhalten wird, der kleiner ist als derjenige der dünnsten Stelle des
Rohlings, wobei an dieser Stelle ein Durchschleifen der Darmwand und damit eine erhebliche Be-.
einträchtigung der Festigkeit des Fertigproduktes zu befürchten ist, wenn nicht der Faden vor dem
Schleifen durch komplizierte Meßvorrichtungen zur Ermittlung des kleinsten Durchmessers abgetastet
wird.
Durch die Erfindung können alle diese Mangel in überraschend einfacher Weise behoben werden.
Die Erfindung besteht in der Anwendung eines zur Bearbeitung von Metalldrähten bekannten Sandstrahlverfahrens,
derart, daß das in seiner Längsrichtung relativ zum Strahl werkzeug vorgeschobene
Werkstück schräg zur Vorschubrichtung von einem konzentrischen oder mehreren insgesamt
konzentrisch wirkenden Sand- oder Schleifmittel-Strahlen beaufschlagt wird. Durch die Anwendung
der zur Reinigung der Oberfläche von Metalldrähten und zum Aufrauhen ebener Papierflächen
bekannten Sandstrahleinrichtung wird der bei einem so andersartigen weichen, faserigen Material
(Darmseite) überraschende Erfolg einer hervorragenden Glättung bei größter Schonung der Oberfläche
erzielt, wobei der Verlust von Material am Werkstück bei der Bearbeitung sehr klein bleibt.
Dem Schleifmittel wird hierbei durch, den Strahl an den zu glättenden Fäden eine gleitende und
gegebenenfalls drallförmige Bewegung gegeben, so daß alle Stellen der Fäden gleichmäßig mit dem
Schleifmittel bestrahlt werden. Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß die Fäden
während ihrer Bestrahlung im Strahl um ihre Längsachse gedreht und in ihrer Längsrichtung
bewegt werden. Analog hierzu ist es auch möglich, den Strahl drehbar bzw. höhenverschieblich zu gestalten
bzw. nur den einen Teil, z. B. die Fäden, zu drehen und den anderen Teil, z. B. die Düsen,
höhenverschieblich zu gestalten.
Durch die Anwendung eines Schleifmittelsträhles zur Glättung der Oberfläche von Fäden tierischer
Rohstoffe ist es auch möglich, die Oberfläche der Fäden mit unterschiedlich ausgebildeten Schleifmitteln
zu beaufschlagen. So können die Fäden zunächst mit einem groben Schleifmittel beaufschlagt
werden und anschließend mit einem feinkörnigen, so daß jeder Grad der Glätte der Oberfläche
der Fäden erzielt werden kann.
Die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung kann mit einer an sich bekannten Ringdüse
erfolgen, in deren Mitte der Faden angeordnet und vorzugsweise in seiner Längsrichtung verschiebbar
ist.
Zur Durchführung des Verfahrens kann erfindungsgemäß auch eine Vorrichtung verwendet
werden, bei der eine oder mehrere Düsen ortsfest vorgesehen sind, in deren Strahlrichtung mindestens
ein Faden um seine Längsrichtung rotierend und in seiner Längsrichtung verschiebbar angeordnet
ist. Die Düsen sind auf einem Kreisbogen in gleichem Abstand voneinander und in verschiedener
Höhe angeordnet, so daß die Strahlen beim Auftreffen auf den Faden unmittelbar übereinander
liegen. Es können auch vier, sechs oder noch mehr Düsen vorgesehen werden, je nachdem wieviel
Fäden in der Vorrichtung angeordnet sind.
In allen Fällen empfiehlt es sich, das Schleifund Druckmittel in bekannter Weise in voneinander
getrennten Behältern unterzubringen und der Düse zuzuleiten, so daß sie erst unmittelbar vor
dem Verlassen der Düse miteinander in Verbindung kommen. Hierdurch kommt das Schleifmittel
unter Druck nur mit -ganz wenigen Teilen der Vorrichtung in Verbindung, so daß sich der Verschleiß
von Leitungen u. dgl. weitestgehend vermeiden läßt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
schematisch dargestellt, und zwar zeigen
Fig. ι und 2 eine Vorrichtung mit drei Düsen
im Schnitt und in Draufsicht.
Der zu glättende Faden 1 ist in seiner Längsrichtung
verschiebbar innerhalb eines Ringes 2 angeordnet. Dieser Ring 2 dient zur Aufnahme von
drei Düsen 3, 4 und 5, die in nicht dargestellter Weise mit einem Schleifmittel, z. B. Siliziumkarbidstaub,
beschickt werden. Diese Düsen sind so in den Ring 2 eingespannt, daß der von ihnen
ausgesandte Schleifmittelstrahl in schräger Richtung auf den zu glättenden Faden auftrifft. Die
Düsen sind derart angeordnet, daß ihre Strahlen nicht in gleicher Höhe auf den Faden auftreffen,
weil sie sich sonst gegenseitig schwächen und ihre Wirkung gegenseitig herabsetzen würden; die Anordnung
der Düsen ist vielmehr so gewählt, daß die Strahlen übereinander auf den Faden auftreffen.
Durch die schräge Anordnung der Düsen wird der Vorteil erzielt, daß durch deren Strahl eine größere
Strecke des Fadens bestrichen werden kann; doch ist es technisch ohne weiteres durchführbar, sie im
rechten Winkel auf den Faden auf treffen zu lassen, ohne daß hierbei eine Beschädigung der Oberfläche
des Fadens eintreten kann, denn durch die Auswahl der Körnung des Schleifmittels und des
Druckes des Strahles hat es der Fachmann in der Hand, die Beaufschlagung des Fadens so stark zu
wählen,, daß zwar fasrige Teile abgerissen und die Oberfläche des Fadens geglättet, daß aber die
Struktur der Oberfläche des Fadens nicht beschädigt wird.
Bei Anordnung von nur zwei Düsen kann es zweckmäßig sein, den Ring 2 in gewissen Grenzen
drehbar auf einem weiteren ortsfesten Ring 6 zu lagern. Hierbei greift an dem Auge 7 einer auf die
Nabe des Ringes 2 unverdrehbar aufgebrachten Ringscheibe 2! eine Stange 8 an, die mit Hilfe eines
Exzenterrades od. dgl. in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt werden kann, so daß der Ring 2
und damit die Düsen hin- und hergedreht werden. Damit wird bei Anordnung von nur zwei Düsen
erreicht, daß alle Stellen des Fadens mit dem Schleifmittel gleichmäßig beaufschlagt werden
können. Bei Anordnung von nur einer Düse ist es zweckmäßig, den Faden um seine Längsachse
rotieren zu lassen.
Es ist möglich, mehrere Schleifmittelstrahlvorrichtungen hintereinander anzuordnen, die jeweils
unterschiedliches Schleifmittel enthalten, so daß jeder zu glättende Faden in einem Arbeitsgang
grob und fein beaufschlagt werden kann.
An Stelle von Siliziumkarbidstaub können auch andere an sich bekannte Schleifmittel verwendet
werden. Das Verfahren der Erfindung ist auch nicht auf eine bestimmte Vorrichtung beschränkt,
wenngleich die in .den Figuren dargestellte Vorrichtung eine bevorzugte Ausfuhrungsform solcher
Vorrichtungen darstellen dürfte.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Glätten von Fäden aus tierischen Rohstoffen, wie z. B. Catgutfäden, Darmsaiten, gekennzeichnet durch die Anwendung eines Sandstrahlverfahrens in der bekannten Weise, daß das in seiner Längsrichtung relativ zum Strahl werkzeug vorgeschobene Werkstück schräg zur Vorschubrichtung von einem konzentrischen oder mehreren insgesamt konzentrisch wirkenden Sand- oder Schleifmittelstrahlen beaufschlagt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden im Strahl während ihrer Beaufschlagung um ihre Längsachse gedreht werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden zuerst mit einem groben und anschließend mit einem feinen Schleifmittel beaufschlagt werden.
- 4. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch mindestens drei auf einem Kreisbogen mit dem zu glättenden Faden (1) bzw. Fadenbündel als Mittelpunkt im gleichen Abstand voneinander angeordneten Strahleinrichtungen,z. B. Düsen (4).
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahleinrichtungen so angeordnet sind, daß die Strahlen bei der Beaufschlagung übereinander liegen.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahleinrichtungssatz höhenverschieblich ist.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 45860, 255231; USA.-Patentschriften Nr. 1 164 389, 1 400 585, ι 727 027, ι 774 703.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© ί09·ί56/9ϊ9.55 (609 845 3.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG9895A DE961061C (de) | 1952-10-01 | 1952-10-01 | Verfahren und Vorrichtung zum Glaetten von Faeden aus tierischen Rohstoffen, z.B. Catgutfaeden, Darmsaiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEG9895A DE961061C (de) | 1952-10-01 | 1952-10-01 | Verfahren und Vorrichtung zum Glaetten von Faeden aus tierischen Rohstoffen, z.B. Catgutfaeden, Darmsaiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE961061C true DE961061C (de) | 1957-03-28 |
Family
ID=7119180
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG9895A Expired DE961061C (de) | 1952-10-01 | 1952-10-01 | Verfahren und Vorrichtung zum Glaetten von Faeden aus tierischen Rohstoffen, z.B. Catgutfaeden, Darmsaiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE961061C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3193975A (en) * | 1961-05-01 | 1965-07-13 | Robert G Millhiser | Spot blast apparatus |
US5605492A (en) * | 1994-11-14 | 1997-02-25 | Trumpf Gmbh & Co. | Method and machine tool for cutting workpieces |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE45860C (de) * | A. GUT-MANN in Ottensen, Friedens-Allee 72 | Apparat zur Bearbeitung von Stangen und Draht durch den Sandstrahl | ||
DE255231C (de) * | ||||
US1164389A (en) * | 1915-01-04 | 1915-12-14 | Edward D O'brien | Sand-blast. |
US1400585A (en) * | 1919-07-02 | 1921-12-20 | Margaret A Washburn | Sand-blast device |
US1727027A (en) * | 1927-04-06 | 1929-09-03 | Charles A Dreisbach | Sand-blast device |
US1774703A (en) * | 1927-04-06 | 1930-09-02 | Charles A Dreisbach | Sand-blast device |
-
1952
- 1952-10-01 DE DEG9895A patent/DE961061C/de not_active Expired
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