<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nachprofilieren der Lauffläche und Fahrkante abgefahrener Eisenbahnschienen mit Hilfe von Fräswerkzeugen.
Bisher wurden zum Nachprofilieren von Eisenbahnschienen Schienenschleifwagen verwendet, denen verschiedene schwerwiegende Nachteile anhaften. So ist z. B. die Leistungsfähigkeit derartiger Wagen gering im Verhältnis zum erforderlichen technischen Aufwand, ohne dass es möglich ist, das gewünschte
Schienenprofil mit nur einer Schleifscheibe herzustellen. Die Schleifscheiben müssen daher in Längsrichtung des Wagens hintereinander angeordnet sein, wodurch sich wiederum Schwierigkeiten hinsichtlich der
Einstellung der Werkzeuge ergeben. Nachteilig ist auch der rasche Verschleiss der Schleifscheiben, der zum häufigen Auswechseln der Scheiben zwingt.
Man hat bereits Vorrichtungen zum Umfangfräsen grosser Werkstücke mit gekrümmten Profilen vorgeschlagen, jedoch erfordern diese, dass das Werkstück während des Bearbeitungsvorganges gedreht wird.
Ein älterer, nicht vorveröffentlichter Vorschlag betrifft eine Fräsvorrichtung, bei der zum Fräsen kreisbogenförmiger Profile zwei oder mehrere mit geraden Schneiden besetzte Messerköpfe vorgesehen sind, deren Achsen um einen Winkel zueinander geneigt sind, so dass die gefrästen Profile überdeckend ineinander übergehen.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer leistungsfähigen Vorrichtung, die die Nachteile der früheren Schleifwagen vermeidet und die Vorteile des Fräsverfahrens auszunutzen gestattet. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass mindestens zwei mit ihren Achsen gegeneinander geneigte Fräsköpfe vorgesehen sind, die mit geraden, gegen die Drehachse des Fräskopfes geneigten Schneiden bestückt sind und vorzugsweise an einem auf dem Gleis verfahrbaren Wagen angebracht sind. Anstatt die Fräswerkzeuge über die nachzuprofilierende Schiene hinwegzubewegen, können die Werkzeuge auch an einer stationären Maschine angeordnet sein, durch die die Schienen hindurchbewegt werden.
Bei dieser Art der Verwendung der Fräswerkzeuge wird der Nachteil vermieden, der sich bisher bei derartigen, zumeist als Hobelmaschinen ausgebildeten stationären Maschinen ergab und der darin bestand, dass für das Durchziehen der Schienen durch die feststehenden Hobelmesser ein sehr grosser Kraftaufwand erforderlich und der Bearbeitungsvorgang schwierig durchzuführen war und nur Schienen von höchstens 30 m Länge bearbeitet werden konnten.
Vorteilhaft ist es, bei der erfindungsgemässen Vorrichtung für jeden Fräskopf einen gesonderten Antriebsmotor vorzusehen.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind aus den beiliegenden Zeichnungen ersichtlich, in welcher die Erfindung beispielsweise erläutert ist. Hiebei zeigt Fig. 1 einen Teil der erfindungsgemässen Vorrichtung in Stirnansicht und Fig. 2 einen weiteren Teil in Seitenansicht, Fig. 3 eine stationäre Vorrichtung nach der Erfindung in Seitenansicht, Fig. 4 eine fahrbare Vorrichtung in Seitenansicht, Fig. 5 die gleiche Vorrichtung in Stirnansicht und die Fig. 6 und 7 zeigen Schnitte nach den Linien A-A bzw. B-B in Fig. 4 ; Fig. 8 zeigt eine Führungsvorrichtung für die Werkzeuge in Seitenansicht, Fig. 9 einen Schnitt nach Linie IX-IX in Fig. 8 und Fig. 10 einen Schnitt nach Linie X-X in Fig. 8.
In den Figuren ist jeweils mit 1 eine aufzuarbeitende Altschiene bezeichnet, deren Lauffläche durch einen mit verhältnismässig hoher Geschwindigkeit umlaufenden Messerkopf 2 und deren Fahrkante durch einen weiteren Messerkopf 3 bearbeitet wird. Der Messerkopf 3 ist schräg gestellt und nimmt die Bearbeitung der Fahrkante durch entsprechende Stellung der Bearbeitungswerkzeuge zu dem vorgeschriebenen Radius vor.
Die Messerköpfe 2 und 3 sind vorteilhaft jeweils durch einen besonderen Motor angetrieben. Die in den Fig. 1 und 2 dargestellten Bearbeitungsaggregate können in eine der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Schienenbearbeitungsmaschinen bekannter Bauart an den Stellen 4 und 5 eingebaut werden. Das mittlere Hobelmesser 7 kann an Stelle der Fräswerkzeuge nach den Fig. 1 und 2 noch gelegentlich zur Bearbeitung herangezogen werden, wenn nur eine Entgratung gewünscht wird, was beispielsweise bei Schienen ausreichen kann, an welche keine hohen Ansprüche gestellt werden. Im übrigen lässt Fig. 3 erkennen, dass die
<Desc/Clms Page number 2>
Schienen unter der Wirkung von angetriebenen und paarweise beiderseits der zu bearbeitenden Schiene angeordneten Rollen 8 an den Bearbeitungswerkzeugen vorbeigezogen werden.
Die Werkzeuge nach den Fig. 1 und 2 werden hiebei an Kreuzsupporten auf- und absenkbar und seitenbeweglich angeordnet.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4-7 sind die Bearbeitungswerkzeuge 2 und 3 nach den Fig. 1 und 2 unterhalb eines Eisenbahnwagens 9 angeordnet. Die Bezugskante zur Höhenführung der Werkzeuge 2 und 3 ist die Schienenoberfläche, auf der ein Lineal 10 schleift, welches mittels hydraulischer Zylinder 11 auf die Schiene 1 gedrückt wird und das die Tiefe der Fräsung reguliert. Das Lineal 10 ist an den Anbringungsstellen der Fräsköpfe 2 und 3 durchbrochen.
Bei dem in den Fig. 8-10 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind, über die Längenausdehnung des Führungslineals 10 verteilt, eine grössere Anzahl von horizontalen Führungsrollen 12 und vertikalen Führungsrollen 13 angeordnet, welche die Unebenheiten der nicht bearbeiteten Schienenflächen überbrücken.
Die Erfindung wird vorteilhaft in der Weise verwirklicht, dass an der Unterseite eines Eisenbahnwagens Bearbeitungsvorrichtungen und Leitvorrichtungen paarweise für die gleichzeitige Bearbeitung beider Führungsschienen angeordnet sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Nachprofilieren der Lauffläche und Fahrkante abgefahrener Eisenbahnschienen mit Hilfe von Fräswerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei mit ihren Achsen gegeneinander geneigte Fräsköpfe vorgesehen sind, die mit geraden, gegen die Drehachsen des Fräskopfes geneigten Schneiden bestückt sind und vorzugsweise an einem auf dem Gleis verfahrbaren Wagen angebracht sind.