DE535518C - Verfharen und Vorrichtung zum Fraesen von Propellerflaechen - Google Patents
Verfharen und Vorrichtung zum Fraesen von PropellerflaechenInfo
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Description
Propeller-Fräsmaschinen sind bekannt, bei welchen ein Scheibenfräser mit seinem Fräskreis
senkrecht zu einer Erzeugenden der Propellerfläche in Kreisbogen über die zu bearbeitende
Fläche geführt wird. Mit der Erzeugenden wird eine um die Propellerachse oder um eine dieser
parallelen Achse schwenkbare, gerade oder gekrümmte Linie bezeichnet, welche entsprechend
der Steigung des Propellers bei fortschreitender Drehung die Druckseite oder die Saugseite des
Propellers bildet. Bei der bisher üblichen Lage des Fräsers senkrecht zu der Erzeugenden liegt
der Fräser an der zu bearbeitenden Fläche, welche eine bestimmte, mit dem Abstand des
Fräsers von dem Propellermittelpunkt wechselnde Neigung aufweist, nicht mit dem Punkt
an, welcher dem Vorschub des Fräsers genau nach der Steigung entspricht, sondern mit einem
Punkt seitlich davon, so daß nie genau die gewollte Steigung eingefräst wird, sofern dieser
Fehler nicht durch eine mit dem Radius und der jeweiligen Steigung geänderte Einstellung des
Steigungslineals verbessert wird. Außerdem wird eine falsche Bearbeitung der Propelleroberfläche
dadurch herbeigeführt, daß bei einem solchen Fräser die schneidende Ebene tangential zu dem Kreisbogen liegt, auf welchem
sie geführt wird. Dadurch muß die gefräste Rinne bei zunehmender Steigung auf einem
größeren Radius als den jeweilig geführten liegen und umgekehrt bei abnehmender Steigung auf
einem kleineren. Dies ist ein Umstand, der beim Fräsen variabler Steigungen nur durch Verstellung
des Fräsers in der Richtung seiner Achse behoben werden kann. Die Umständlichkeit
dieser Fehlerverbesserung bringt es mit sich, daß man sich bei solcher Fräsung in der "Zahl
der gefrästen Zylinderschnitte möglichste Beschränkung auferlegt. Außerdem werden bei
einer solchen Einstellung des Fräsers meist nur schmale Rinnen von spitzwinkeligem Querschnitt
in das Material des Propellers eingearbeitet, und das zwischen diesen Rinnen stehengebliebene Material, welches eine verhältnismäßig
große Masse darstellt, muß durch umständliche und teure Handarbeit beseitigt werden.
Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt, indem der Fräser so über
die zu bearbeitende Fläche geführt wird, daß die Erzeugende in der Ebene des Fräsers liegt und
der Fräser bei der Bewegung über die Fläche breite, nahe aneinderliegende Rinnen vom
Querschnitt des Fräsers ausarbeitet, so daß nur ein geringes Nacharbeiten erforderlich wird.
Eine zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung ist in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellt und folgend beschrieben.
Es zeigen:
Fig. ι eine Aufsicht auf einen Propellerflügel mit der bisherigen Anordnung des Fräsers, wobei
der Fräser umgekehrt, wie in Fig. 2a dargestellt,
aufgesteckt ist,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Propellerflügel an der jeweiligen Stellung de§
Fräsers,
Fig. 2° eine Aufsicht auf die Propellerfläche mit einem vergrößert dargestellten Fräser gemäß
der bisher gebräuchlichen Anordnung,
Fig. 3 einen Längsschnitt- durch die Spitze eines Propellerflügels in vergrößertem Maßstab
nach teilweiser Bearbeitung mittels bisher gebräuchlicher Anordnung des Fräsers,
Fig. 4 eine Aufsicht auf einen Propellerflügel mit der Stellung des Fräsers gemäß der Erfindung,
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Propellerflügel
entsprechend der Fig. 2 mit einer Fräseranordnung nach der Erfindung,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine Flügelspitze entsprechend der Fig. 3, jedoch nach Bearbeitung
mittels einer Fräseranordnung gemäß der Erfindung,
Fig. 7 eine Seitenansicht einer Fräseeinrichtung nach der Erfindung.
Gemäß Fig. 1 wurde bisher ein Scheibenfräser α senkrecht zu einer Erzeugenden δ in
Kreisbogen in Richtung f quer über die Fläche eines Propellerflügels d geführt, so daß einzelne
Rinnen c von spitzwinkeligem Querschnitt in a5 die Fläche eingearbeitet wurden.
Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß der Fräser bei dieser Bewegung an der Propellerfläche nicht
in dem Punkte g der Linie der Vorschubbewegung des Fräskreises anliegt, sondern mit einem
seitlich davon liegenden Punkt h. Der Vorschub des Fräsers, welcher durch ein Steigungslineal
gegeben wird, entspricht aber dem Punkte g und nicht dem Punkte h am Propeller, so daß
ohne Verbesserung eine falsche Steigung eingefräst wird.
Aus Fig. 2a ist ferner zu sehen, daß infolge
der seitlichen Anlage des Fräsers letzterer sich bei seinem Lauf über die Fläche des Propellers
nicht auf einem Kreisbogen« mit einem Radius k bewegt, der dem Punkt g (Fig. 2) entspricht,
sondern auf einem Kreisbogen I mit größerem Radius m. Dies kann nur dadurch
ausgeglichen werden, daß der Fräser während seines Laufes noch in Richtung des Pfeiles η
verschoben wird, um so die arbeitende Stelle des Fräsers in den Kreisbogen» zu bringen.
Wenn es sich aber um das Fräsen einer Kurve stets veränderlicher Krümmung handelt, wie
z. B. beim Fräsen der Rückseite des Propellers, so muß auch die Verschiebung des Fräsers in
Richtung des Pfeiles % stets um einen anderen Betrag geschehen, was ganz besondere Schwierigkeiten
verursacht. Dabei zeigte sich (Fig. 3), daß selbst bei nahe zusammenliegenden, durch
den Fräser erzeugten Rinnen viel Material verblieb, welches durch Handfräser und Feilarbeit
entfernt werden mußte.
Aus Fig. 4 ist dagegen zu ersehen, wie der Fräser 1 nach der Erfindung in die Ebene einer
Erzeugenden 2 eingestellt ist und sich in der Richtung des Pfeiles 4 über die Fläche des Pro-
pellers 3 bewegt. Selbstverständlich kann der Fräser auch stillstehen und der Propellerflügel
eine gegenläufige Bewegung ausführen.
Die Fig. 5 zeigt, daß der Fräser hier genau in dem Punkt 5 an der Propellerfläche anliegt,
welcher in der Ebene der Vorschubbewegung des Fräserkreises liegt.
Aus den Fig. 4 und 6 ist zu ersehen, daß bei diesem Verfahren breite Rinnen 6 von kreissegmentförmigem
Querschnitt ausgearbeitet werden, welche sich gegenseitig überschneiden, wodurch geringe Erhöhungen 7 verbleiben, die
sich leicht von Hand wegarbeiten lassen.
Eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens ist in Fig. 7 dargestellt; sie besteht im
wesentlichen aus einem Fräserkopf 8, einem Wagen 9, einem Rolltisch 10, mit an diesem befestigten
Steigungsnneal 11 und einem Lager 12 für eine Propellerachse 13, auf welche der Propeiler
zum Fräsen aufgesetzt wird.
Der Fräser 1 des Fräskopfes 8 wird auf beliebige Weise durch einen Motor 14 angetrieben
und ist auf dem Wagen 9 mittels eines Supportes 15 verschiebbar. Der Support 15 ist wieder
mittels eines drehbaren Supportes 16 so gelagert, daß der Fräser 1 entsprechend der Neigung
der Erzeugenden gedreht werden kann. Der Wagen 9 wird durch ein Gewicht 17 mittels
Zugseiles mit dem Steigungsnneal 11 in Berührung
gehalten, so daß der Fräser 1 bei der z. B. durch eine Schraubenspindel 18 erfolgenden
Bewegung des Rolltisches 10 den erforderlichen Vorschub erhält.
Die Rolle 19 nimmt den durch das Gewicht 17
ausgeübten Druck auf. Auf dem Rolltisch 10 ist eine Zahnstange 20 angeordnet, mit welcher ein
verzahnter Sektor 21 in Eingriff steht. Dieser Sektor sitzt auf der Propellerachse 13, wobei
eine Kupplung mit Gradteilung 22 zweckmäßig in die Propellerachse eingeschaltet ist für die
Einstellung des jeweils zu bearbeitenden Propellerflügels.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: ■
Wenn ein bestimmter Frässchnitt über die Propellerfläche ausgeführt werden soll, wird das
Steigungslineal 11 nach der an dieser Stelle des Propellers vorgeschriebenen Steigung eingestellt
und dementsprechend auch mittels des Supportes 15 der Fräser 1 in eine solche Entfernung
von der Mitte der Propellerachse gebracht, als dem betreffenden Propellerkreis entspricht. Der
Fräser wird an einer Kante, im vorliegenden Falle an der linken Kante des Propellerflügels
in Tätigkeit gesetzt und mittels der Schraubenspindel 18 der Rolltisch 10 verschoben. Da die
Rolle 9* des Wagens .9 stets an dem Steigungslineal 11 anliegt, erhält der Fräser entsprechenden
Vorschub, wobei gleichzeitig der Propellerflügel 3 in Richtung des Pfeiles 23 durch das
Abrollen des Zahnkranzes 21 auf der Zahn-
schiene 20 des Rolltisches 10 verschwenkt wird.
Handelt es sich dabei um das Fräsen eines Propellers, dessen Flügel, wie bei dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel, nach hinten geneigt sind, so kann durch Drehen des Supportes 16
der Arm 8° des Fräskopfes 8 so eingestellt werden, daß dieser Arm 8° senkrecht zur geneigten
Erzeugenden steht. .
Im vorstehenden ist der Fall beschrieben, daß der in Richtung der Erzeugenden eingestellte
Fräser senkrecht zu dieser Erzeugenden, d. h. auf einem Kreis, über die Propellerfläche
bewegt wird. Für manche Fälle jedoch kann es vorteilhaft sein, den wie vorher eingestellten
Fräser in Richtung der Erzeugenden wandern zu lassen, wobei ebenfalls der Vorteil erzielt
wird, daß der Fräser stets im richtigen Punkt an der Propellerfläche arbeitet, jedoch nicht
der Vorteil einer fast vollständigen Materialwegnahme beim Fräsvorgang erreicht wird.
Für Propeller mit umgekehrter Steigung wird
der Fräskopf entsprechend gedreht und das Führungslineal mit umgekehrter Steigung aufgespannt.
Für die Propellerrückseite oder für Propellerflächen mit variabler Steigung werden
gekrümmte Führungslineale oder einstellbare, beliebig krümnibare Führungsschienen verwendet.
Hierfür eignet sich z. B. eine biegsame Stahlschiene, die durch Einspannmittel in die
gewünschte Kurvenform eingestellt werden kann.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Einrichtung ist auf dem Wagen 9 eine zweite
Fräsvorrichtung ähnlich der Fräsvorrichtung 1, 8, 8°, 14 bis 16 angebracht, so daß die Rückseite
des Propellers bearbeitet werden kann, ohne daß es erforderlich ist, den Propeller von der
Welle 13 abzuziehen und in umgekehrter Lage aufzusetzen. Eine solche Anordnung mit doppelter
Fräsvorrichtung hat besondere Bedeutung für die Bearbeitung großer und schwerer Propeller.
Diese Art der Bearbeitung ist in Fig. 7 andeutungsweise bei 1' veranschaulicht.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Fräsen von Propellerflächen, dadurch gekennzeichnet, daß der mit seinem Fräskreis in allen Arbeitsstellungen in Richtung der Erzeugenden (2) der Propellerfläche (3) eingestellte Fräser (1) das Werkstück (3) in konzentrischen Bahnen (6) bearbeitet, wobei der Vorschub des Fräsers (1) in Richtung der Erzeugenden (2) erfolgt, so daß der Fräser (1) stets genau mit dem der jeweiligen Steigung entsprechenden Punkt seines Umfanges arbeitet.
- 2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Richtung der Erzeugenden (2) eingestellter, parallel zur Propellerachse Vorschub erhaltender, mittels Supportes (15) senkrecht dazu verschiebbarer Fräser (1) vorgesehen ist, welcher bei Führung des ihn tragenden Wagens (9) an einem bekannten Steigungslineal (11) eines Rolltisches (10) und bei gleichzeitiger, ebenfalls vom Rolltisch (10) gesteuerter, zwangs- ■ läufiger Verschwenkung des Propellerflügels bogenförmige Rinnen von Kreissegmentquerschnitt aus dem Material des Propellers fräst.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fräskreis des Fräsers (1) in einer durch die Mitte der Propellerachse gelegten Ebene liegt und zwischen Fräskopf und dem ihn tragenden Wagen (9) eine Supporteinrichtung (15) vorgesehen ist, welche auch eine Bewegung des Fräsers (1) längs geneigter Erzeugenden (2) zuläßt.
- .4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Wagen (9) außer einem Fräser (1) für die Bearbeitung der Druckflächen des Propellers eine ebensolche Fräsvorrichtung (i, 8, 8°, 14 bis 16), welche in einer der Rückfläche des Propellers entsprechenden Kurve gesteuert wird, für die Bearbeitung der Rückflächen des Propellers vorgesehen ist.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für veränderliche Steigung oder für die Bearbeitung der Rückseite des Propellers gekrümmte oder beliebig krümmbare Steigungslineale (11) verwendet werden.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenÖ6ß
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