DE69120238T2 - Industrie-Nähmaschine, die gleichzeitig verschiedene Nähte ausführen kann - Google Patents

Industrie-Nähmaschine, die gleichzeitig verschiedene Nähte ausführen kann

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nähmaschine für den industriellen Gebrauch, die speziell dafür entwickelt wurde, eine Vielzahl verschiedener Nähte gleichzeitig auszuführen.
  • Bekanntlich tritt in der Textilindustrie häufig die Notwendigkeit auf, mehrere Nähte auszuführen, die beispielsweise vom Overlock- oder Kettenstichtyp sind.
  • Ebenso ist die Tatsache bekannt, daß die erwähnten Hauptstiche häufig an einem bestimmten Bereich desselben Tuches oder Kleidungsstückes ausgeführt werden müssen.
  • Um zum Beispiel einen Hemdenärmel zu nähen, ist es nötig, einen Overlockstich bereitzustellen und diesen Nähvorgang dann durch einen Kettenstich zu "stoppen".
  • Diese verschiedenen Sticharten müssen insbesondere auf verschiedenen Nähmaschinen in verschiedenen Arbeitsgängen ausgeführt werden, was außer der offensichtlichen Erfordernis langer Fertigungszeiten häufig nicht perfekt fertiggestellte Produkte zur Folge hat, da es schwierig ist, die verschiedenen Nähte korrekt ausgerichtet zu halten.
  • Ausgehend von Dokument EP-A-0353208, das eine Industrienähmaschine offenbart, die zwei Antriebswellen umfaßt, die rotierend mit synchronisierten Drehzahlen angetrieben werden, wobei auf der einen Antriebswelle Nockenglieder verankert sind, die über mechanisch arbeitende Baugruppen eine oder mehrere Nadelstangen in einer horizontalen Ebene bewegen, wobei diese Nockenglieder ferner Stoff transportierende Greifer und Hakenelemente betätigen, wobei die andere dieser Antriebswellen eine weitere Nadelstange antreibt, die in einer vertikalen Ebene bewegt wird und unterhalb von diesen Nadelstangen angeordnet ist, wobei diese Nadelstangen einen solchen Abstand voneinander aufweisen, daß sie gleichzeitig mehrere entweder geradlinige, gekrümmte oder unterbrochene Nähte herstellen, besteht der Gegenstand der vorliegenden Erfindung darin, eine Industrienähmaschine bereitzustellen, die dafür angepaßt ist, mehrere horizontale oder vertikale Stiche auszuführen.
  • Entsprechend einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird der oben erwähnte Gegenstand durch eine Nähmaschine für den industriellen Gebrauch im Einklang mit dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches verwirklicht.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Weitere Eigenschaften und Vorteile der Industrienähmaschine entsprechend der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung einer ihrer bevorzugten Ausführungsformen deutlicher werden, die anhand eines indikativen, nicht aber einschränkenden Beispieles in den Abbildungen der beigefügten Zeichnungen veranschaulicht ist, wobei:
  • die Abbildungen 1, 2 und 3 jeweils schematische Seite nrisse und ein Aufriß sind, die die Industrienähmaschine entsprechend der vorliegenden Erfindung darstellen;
  • Abbildung 4 ein Aufriß der Nähmaschine ist, in dem sie ohne ihr Abdeckgehäuse gezeigt wird;
  • Abbildung 4a eine perspektivische Teilansicht der betreffenden Nähmaschine ist;
  • Abbildung 5 ein senkrechter Querschnitt der betreffenden Nähmaschine entlang der Linie V-V in Abbildung 4 ist;
  • Abbildung 5a ein senkrechter Querschnitt mit einem Aufriß entlang der Schnittlinie Va-Va in Abbildung 5 ist;
  • Abbildung 6 ein senkrechter Querschnitt der betreffenden Nähmaschine entlang der Linie VI-VI in Abbildung 4 ist;
  • Abbildung 7 ein Querschnitt von Abbildung 6 ist;
  • Abbildung 8 eine Ausführungsform der in der Nähmaschine eingeschlossenen Betriebsgruppe zum Antrieb der Hakenglieder ist, die mit einer oder mehreren Nadeln zusammenwirken, die in horizontaler Richtung arbeiten.
  • BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
  • Unter Bezugnahme auf die Abbildungen der beigefügten Zeichnungen umfaßt die der vorliegenden Erfindung entsprechende Nähmaschine für den industriellen Gebrauch einen tragenden Rahmen, der speziell zum Halten zumindest einer Hauptwelle 1 entworfen wurde, die von einem Elektromotor (nicht gezeigt) angetrieben wird.
  • Auf dieser Hauptwelle 1 sind zumindest zwei mit 2 bzw. 3 bezeichnete Riemenscheiben verankert, die bereitgestellt sind, um die Drehbewegung über entsprechende Riemen 6 und 7 auf eine erste und zweite angetriebene Welle 4 und 5 zu übertragen.
  • In diesem Zusammenhang sollte deutlich werden, daß diese angetriebenen Wellen 4 und 5 ebenso von anderen Antriebsquellen in synchronisierter Weise angetrieben werden können.
  • Die erste angetriebene Welle 4 trägt ein erstes Nockenglied 8, welches über eine Verbindungsstange 9, ein Kugelgelenk 10 und eine schwingende drehbare Muffe 11 einen Hebel 12 antreibt, der mit einem Fadenspannarm 12V zur Steuerung einer oder mehrerer Nadelstangen 13 ausgerüstet ist. Diese Nadelstangen werden in einer horizontalen Ebene, möglicherweise mit unterschiedlichen Winkeln (aber mit einer einzigen und synchronisierten Antriebsgruppe) bewegt und halten durch Klemmglieder 14 entsprechende Nadeln 15, die in Betrieb selektiv bewegt werden können.
  • Auf der angetriebenen Welle 4 ist ferner ein zweites Nockenglied 16 verankert, welches über eine Verbindungsstange 17, ein Kugelgelenk 18, eine Muffe 19 und einen schwingenden Drehzapfen 20 ein Zuschneidemesser 21 antreibt, das von einem gekrümmten Haltearm gehalten wird und dessen Klinge mit 22 bezeichnet ist.
  • Auf der angetriebenen Welle 4 ist ferner ein drittes Nockenglied 23 verankert, welches über eine Verbindungsstange 24, ein Kugelgelenk 25 und eine Muffe 26 einen ersten schwingenden Drehzapfen 27 antreibt, welcher wiederum über einen Hebel einen zweiten Drehzapfen 28 antreibt. Diese Drehzapfen halten insbesondere jeweils Exzenterhebel 29 und 30, die die Schlitten, mit 31 bzw. 32 bezeichnet, anheben können, welche die Greifer tragen
  • Insbesondere hält der die Greifer tragende Schlitten 31 den Greifer oder die Klemme 33 fest, die dazu dient, der Nadel oder den Nadeln den Stoff zuzuführen.
  • Der Schlitten 32 wiederum hält den Greifer 34, der den Stoff über die Nadel oder die Nadeln hinausführt.
  • In diesem Zusammenhang sollte betont werden, daß der Greifer 33 auch als "Differentialgreifer" bezeichnet werden kann, da er einen von Greifer 34 verschiedenen Arbeitshub ausführen kann, welchen man wiederum als "Stichgreifer" bezeichnen kann.
  • Auf dieser angetriebenen Welle 4 ist ferner ein die Stiche straffendes Nockenglied 35 befestigt, das über eine Verbindungsstange 36, ein Kugelgelenk 37 und eine Muffe 38 einen schwingenden Drehzapfen 39 antreiben kann.
  • Dieser Drehzapfen treibt die Hebel 40 und 41 rotierend an, welche jeweils mit Antriebszapfen 42 und 43 ausgerüstet sind, die in Betrieb die jeweiligen Greifer tragenden Schlitten 31 und 32 so bewegen, daß diese Schlitten den zu nähenden Stoff berühren, und daß sie durch die erwähnten Exzenterhebel 29 und 30 veranlaßt werden, in einen abgesenkten Zustand zurückzukehren.
  • Auf der ersten angetriebenen Welle 4 steht ferner ein Nockenglied 44 zur Verfügung, welches über eine Verbindungsstange 45 und ein Kugelgelenk 46 eine Muffe 47 antreibt.
  • Diese Muffe hält, wie gezeigt, einen schwingenden Drehzapfen 48, auf dem ein Hebel 49 verankert ist, der ein Hakenglied 50 trägt, das eine Hinund Herbewegung ausführen kann.
  • Auf derselben angetriebenen Welle 4 ist ferner ein weiteres Nockenglied 51 verankert, welches über eine Verbindungsstange 52, ein Kugelgelenk 53 und eine Muffe 54 einen Drehzapfen 55 schwingend antreibt.
  • Mit letzterem ist ein Hebel 56 starr verbunden, an dem ein Arm 57 gelenkig angebracht ist, der wiederum gleitend mit einem schwingenden Kugelgelenk 58 verbunden ist und an seinem freien Ende ein weiteres vertikal bewegliches Hakenglied 59 trägt.
  • In Zusammenwirkung mit den oben erwähnten Greifern 33 und 34 steht ferner eine Nadelplatte 61 zur Verfügung, an die ein kleiner Preßfuß 62 stößt, wobei dieser Fuß 62 an einem Hebel 63 befestigt ist, der um eine Stange 64 schwingt, die elastisch von einer einstellbaren Federvorrichtung 65 gehalten wird.
  • Den Greifern nachgeordnet befinden sich Führungen 66, die an einem Führungselement 67 befestigt und angepaßt sind, die beiden genähten Stoffteile, die durch die horizontalen Nadel oder Nadeln 15 genäht oder gesteppt wurden, unter eine weitere Nadel 68 zu befördern, die entlang einer vertikalen Achse bewegt wird und angepaßt ist, einen "vernietenden" oder verschließenden Nähvorgang auszuführen.
  • Diese vertikale Nadel oder Nadeln befindet oder befinden sich auf einer entsprechenden Nadelstange 69, die durch die angetriebene Welle 5 mittels irgendeiner herkömmlichen Antriebsvorrichtung hin- und herbe wegt wird. Mit der/den vertikalen Nadel(n) 68 arbeitet der Fuß 70 zusammen, der auf die horizontale Platte 71 drückt, ebenso die Hakenelemente 72 und 72', die von den erwähnten angetriebenen Wellen 5 bzw. 1 über geeignete Antriebsvorrichtungen bewegt werden, und die entsprechenden Greifer 73. Darüber hinaus steht ein geeignetes Abdeckgehäuse 60 zur Verfügung, das vorteilhaft auch als Arbeitsfläche geeignet ist.
  • Im Betrieb werden die beiden zu vereinigenden Stoffstücke auf der erwähnten Arbeitsfläche angeordnet, so daß die entsprechenden Ränder aneinandergrenzen, in vertikal fallender Anordnung, auf der Höhe der horizontal arbeitenden Nadel oder Nadeln 15.
  • Insbesondere werden die beiden erwähnten Stoffstücke einander horizontal gegenüber angeordnet, wobei die rechte Seite des Stoffes nach oben gerichtet ist.
  • In diesem Zusammenhang sollte betont werden, daß es der synchronisierte Antrieb der Greifer 33 und 34 gestattet, zwei oder mehr Stoffstücke so zu vernähen, daß sie gleichzeitig und aufeinander abgestimmt bewegt werden und insbesondere so, daß die Stoffstücke unter unterschiedlichen Winkeln geführt werden können, um den gewünschten Nähvorgang durchzuführen. Darüber hinaus werden die einander gegenüberliegenden und nach unten gerichteten Seitenränder der Stoffstücke, die von den Greifern erfaßt wurden, an ihren freien Kanten vom Messer 21 zurechtgeschnitten und dann durch die vertikale Nadel 68 weiter vernäht werden.
  • Aus der vorstehenden Offenbarung sollte deutlich werden, daß es die der vorliegenden Erfindung entsprechende Nähmaschine ermöglicht, in einem einzigen Arbeitsschritt an einem einzigen Arbeitsplatz und mit einem einzigen Bediener einen Vorgang des Zusammennähens von zwei Stoffstücken auszuführen, gefolgt von einem "vernietenden" oder verschließenden Nähvorgang.
  • Darüber hinaus gestattet es die der Erfindung entsprechende Nähmaschine, die zu nähenden Stoffstücke horizontal mit der rechten Stoffseite nach oben anzuordnen.
  • Darüber hinaus ermöglicht sie auch die Durchführung zweier aufeinanderfolgender Nähvorgänge, indem sie die Stoffstücke so ausrichtet oder ausbreitet, wie dies zwischen den beiden Nähvorgängen wünschenswert ist.

Claims (2)

1. Eine Industrienähmaschine, umfassend zwei Antriebswellen (4, 5), die mit synchronisierten Drehzahlen angetrieben werden, wobei sich auf einer (4) dieser angetriebenen Wellen (4, 5) verankerte Nockenglieder (8, 16, 44, 51) befinden, die über mechanisch arbeitende Baugruppen eine oder mehrere Nadelstangen (13) in einer horizontalen Ebene bewegen, wobei diese Nockenglieder ferner den Stoff befördernde Greifer (33, 34) und Hakenelemente antreiben, wobei die andere (5) dieser Antriebswellen eine weitere Nadelstange (69) antreibt, die in einer vertikalen Ebene bewegt wird und hinter diesen Nadelstangen angeordnet ist, wobei diese Nadelstangen einen solchen Abstand voneinander aufweisen, daß sie gleichzeitig mehrere entweder geradlinige, gekrümmte oder unterbrochene Nahtlmien herstellen, dadurch gekennzeichnet, daß in Zusammenwirkung mit diesen Greifern (33, 34) ferner eine Nadelplatte (61) bereitgestellt ist, an die ein kleiner Preßfuß (62) stößt, wobei dieser Fuß (62) an einem Hebel (63) befestigt ist, der drehbar an einer Stange (64) befestigt ist, die durch eine einstellbare Federvorrichtung (65) elastisch gehalten wird, wobei sich den Greifern (33, 34) nachgeordnet Führungen (66) befinden, die an einem Führungshalteelement (67) befestigt und angepaßt sind, zwei genähte Stoffteile, die durch eine horizontalen Nadel (15) genäht wurden, unter eine weitere Nadel (68) zu befördern, die entlang einer vertikalen Ebene bewegt wird und angepaßt ist, einen "vernietenden" oder verschließenden Nähvorgang auszuführen.
2. Eine Nähmaschine nach Anspruch 1, worin diese vertikale Nadel (68) auf einer entsprechenden Nadelstange (69) befestigt ist, die durch die zweite angetriebene Welle (5) hin- und herbewegt wird, wobei mit dieser vertikalen Nadel (68) ein Preßfuß (70) zusammenwirkt, der gegen eine horizontale Platte (71) drückt, sowie ein weiteres Hakenelement (72), das durch diese angetriebene Welle bewegt wird, und entsprechende Greifer (73).
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