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Die
Erfindung betrifft ein Heberfarbwerk mit einer Duktorwalze, einer
Reiberwalze und einer Heberanordnung, die mindestens eine sich bewegende Heberwalze
und mindestens eine weitere Walze aufweist, wobei mittels einer
Walzenverlagerungseinrichtung eine diskontinuierliche Farbübertragung
von der Duktorwalze zur Reiberwalze erfolgt.
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Aus
der
EP 0 475 119 B1 ist
ein Heberfarbwerk der eingangs genannten Art bekannt. Das Heberfarbwerk
weist eine Heberanordnung auf, die zwei in ständigem Drehkontakt miteinander
stehende Heberwalzen besitzt, wobei die gesamte Heberanordnung um
eine Drehachse rotieren kann, um bei einem Kontakt mit einer Duktorwalze
oder Reiberwalze eine sich aus der Umfangsgeschwindigkeit der jeweiligen
Heberwalze und der Drehgeschwindigkeit der Heberanordnung resultierende
Geschwindigkeit für eine
Angleichung an die Umfangsgeschwindigkeit der Duktorwalze beziehungsweise
der Reiberwalze zu erhalten.
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Aus
der
DE 101 58 592
A1 ist ein Heberfarbwerk bekannt, dessen Heberwalze im
Zuge ihrer Pendelbewegung zwischen der Duktorwalze und der Reiberwalze
vor einer Kontaktierung der beiden letztgenannten Walzen jeweils
mit einem Riementrieb in Kontakt tritt, um eine Umfangsgeschwindigkeitsangleichung
zur Reduzierung eines Heberstoßes
herbeizuführen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine kontrollierte, reproduzierbare
Farbdosierung, insbesondere auch geringer Farbmengen, vorzunehmen.
Insbesondere soll der Heberstoß reduziert
oder verhindert werden.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Heberfarbwerk der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, dass
im nicht mit der Duktorwalze und/oder Reiberwalze zusammenwirkenden
Zustand der Heberwalze diese temporären Farbübertragungskontakt mit der weiteren
Walze erhält.
Durch die temporäre
Farbübertragung
auf die mindestens eine weitere Walze findet mindestens eine Farbspaltung
statt, sodass die Schichtdicke des Heberstreifens, bevor er auf
die Reiberwalze übertragen
wird, durch mindestens eine Überrollung
verringert wird. Ferner ist es möglich, dass
insbesondere auf Grund eines als Drehkontakt erfolgenden Farbübertragungskontakts
zwischen der Heberwalze und der weiteren Walze eine Umfangsgeschwindigkeitsanpassung
der Heberwalze auf die Umfangsgeschwindigkeit der Duktorwalze und/oder Reiberwalze
vorzunehmen. Diese Umfangsgeschwindigkeitsanpassung der Heberwalze
ist jedoch auch ohne Mitwirkung der weiteren Walze denkbar. Die
Antriebsenergie für
die Umfangsgeschwindigkeitsanpassung kann vom Hauptantrieb der Druckmaschine
oder von einer separaten Antriebseinrichtung stammen.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Heberfarbwerk der eingangs genannten
Art, wobei die Heberwalze und die weitere Walze im ständigen Farbübertragungskontakt
stehen und parallele Bewegungsbahnen durchlaufen. Durch den ständigen Farbübertragungskontakt
zwischen der Heberwalze und der mindestens einen weiteren Walze
findet mindestens eine Farbspaltung mit einer entsprechenden Verringerung
der Farbschichtdicke statt. Die von den Drehachsen der Heberwalze
und der weiteren Walze durchlaufenden durch die Bewegung der Heberanordnung
bewirkten Bewegungsbahnen ist überdies eine
einfache Konstruktion erzielt, da keine störanfälligen, komplizierten Heberkonstruktionen
wie beispielsweise in der genannten
EP 0 475 119 B1 erforderlich sind. Auch hier
können
die vorstehend erwähnten,
verschiedenen Umfangsgeschwindigkeitsanpassungen vorgenommen werden.
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Wenn
im Zuge dieser Anmeldung von „Farbübertragungskontakt" gesprochen wird,
so wird hiermit angedeutet, dass Farbe von einer Walze auf eine andere
Walze übertragen
wird, ohne dass hierzu die Mantelflächen der beiden Walzen in mechanischem Berührungskontakt
treten müssen.
Vielmehr besteht zwischen diesen beiden Walzen in der Stellung ihrer engsten
Annäherung
ein Spalt, der kleiner ist, als die Farbschichtdicke auf einer der
Walzen oder die Summe der Farbschichtdicken auf beiden Walzen, sodass
ein Farbaustausch stattfindet. Hierbei wird nur die Teilschichtdicke
der Farbe übertragen,
die das Spaltmaß überragt.
Wird der Begriff „Drehkontakt" zweier Walzen verwendet,
so soll hierunter eine mechanische Kontaktierung der Mantelflächen der
beiden Walzen verstanden werden. Diese Walzen weisen somit keinen
Spalt bei ihrer Annäherung
zwischen sich auf, sondern berühren
sich unmittelbar.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Walzenverlagerungseinrichtung
die Heberanordnung lagert. Unter dem Begriff „Heberanordnung" wird mindestens
die Heberwalze und die mindestens eine weitere Walze verstanden.
Es können jedoch – je nach
Ausführungsform – darüber hinaus noch
weitere Walzen als zur Heberanordnung gehörend berücksichtigt werden. Da – wie vorstehend ausgeführt – die Walzenverlagerungseinrichtung
die Heberanordnung lagert, ist demgemäß – wie bereits erwähnt – hierunter
zu verstehen, dass mindestens die Heberwalze und die mindestens
eine weitere Walze mittels der Walzenverlagerungseinrichtung verlagerbar
sind, um eine Farbübertragung
vorzunehmen.
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Alternativ
ist gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Walzenverlagerungseinrichtung
die Heberwalze lagert. In diesem Falle wird nur die Heberwalze beziehungsweise
nur die mindestens eine Heberwalze – also auch mehrere Heberwalzen – mittels
der Walzenverlagerungseinrichtung zur diskontinuierlichen Farbübertragung hin-
und herbewegt.
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Die
weitere Walze kann insbesondere eine stationäre Hilfswalze, eine bewegte
Reiterwalze und/oder eine weitere bewegte Heberwalze sein. Unter
einer „stationären Hilfswalze" ist eine Walze zu verstehen,
die mit der Heberwalze zusammenwirkt, wobei sich die Heberwalze
für die
Farbübertragung bewegt,
die stationäre
Hilfswalze jedoch ortsfest (maschinengestellfest) angeordnet ist.
Unter einer „bewegten
Reiterwalze" ist
eine der Heberwalze zugeordnete Walze zu verstehen, deren Drehachse eine
Bewegungsbahn durchläuft.
Eine „weitere
bewegte Heberwalze" ist
neben der bewegten Heberwalze mindestens eine weitere bewegte Heberwalze, d.h.,
die diskontinuierliche Farbübertragung
erfolgt nicht mit einer Heberwalze allein, sondern mit mindestens
einer weiteren Heberwalze, wobei beide Heberwalzen miteinander in
unterschiedlicher Art und Weise zusammenwirken können.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Walzenverlagerungseinrichtung
die Heberwalze und die Reiterwalze lagert. Diese beiden Walzen werden
demgemäß zur Farbübertragung
verlagert. Die Walzenverlagerungseinrichtung kann nach einer anderen
Ausführungsform
der Erfindung auch die mindestens zwei Heberwalzen verlagern. Heberwalze
und Reiterwalze oder die mindestens zwei Heberwalzen können gemeinsam
entlang des gleichen Verlagerungswegs oder auf unterschiedlichen
Verlagerungswegen zeitgleich oder zeitlich versetzt zueinander von
der Walzenverlagerungseinrichtung verlagert werden.
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Es
ist möglich,
dass es sich bei der Heberwalze und/oder der weiteren Walze und/oder
der Hilfswalze und/oder der Reiterwalze und/oder der mindestens
einen weiteren Heberwalze jeweils um eine frei laufende oder um
eine angetriebene Walze handelt. Eine frei laufende Walze besitzt
keinen Antrieb, ihre Drehung erhält
sie durch Drehkontakt mit einer anderen Walze. Bei einer angetriebenen
Walze ist es möglich,
sie mittels des Hauptantriebs der Druckmaschine anzutreiben oder
aber einen eigenen, vom Druckmaschinenantrieb getrennten Antrieb zu
verwenden, der gegebenenfalls überdies
gesteuert und/oder geregelt sein kann. Es ist auch möglich, dass
ein Antrieb dieser Walzen nicht permanent, sondern temporär wirkt.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Farbdosierung bei einer
Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine, mit einem Heberfarbwerk,
das eine Duktorwalze, eine Reiberwalze und eine Heberanordnung aufweist,
die minde stens eine Heberwalze und mindestens eine weitere Walze
besitzt und eine diskontinuierliche Farbübertragung von der Duktorwalze
zur Reiberwalze vornimmt, wobei zur Durchführung einer Farbübertragung
die Heberwalze im nicht mit der Duktorwalze und/oder der Reiberwalze
zusammenwirkenden Zustand einen temporären Farbübertragungskontakt mit der
weiteren Walze erhält.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass bei Farbübertragungskontakt von Heberwalze
und Reiberwalze auch Farbübertragungskontakt
zwischen Heberwalze und Hilfswalze besteht. Ist der Farbübertragungskontakt
ein Drehkontakt, so findet zwischen den zusammenwirkenden Walzen
eine Anpassung der Umfangsgeschwindigkeiten statt. Wird dieser Drehkontakt
erzielt, bevor eine Walze der Heberanordnung mit der Duktorwalze
oder der Reiberwalze zusammenwirkt und findet eine entsprechende Umfangsgeschwindigkeitsanpassung
zur Umfangsgeschwindigkeit der Heberwalze beziehungsweise zur Umfangsgeschwindigkeit
der Reiberwalze statt, so wird ein dementsprechender Heberstoß bezüglich der
Heberwalze beziehungsweise Reiberwalze vermindert oder sogar vermieden.
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Die
Verringerung oder Vermeidung eines Heberstoßes bedingt, dass die weitere
Walze, die Hilfswalze, die Reiterwalze und/oder die weitere Heberwalze
bei Drehkontakt mit der Heberwalze die Drehzahl der Heberwalze beeinflusst.
Es ist auch möglich, dass
die Heberwalze, die weitere Walze, die Hilfswalze, die Reiterwalze
und/oder die mindestens eine weitere Heberwalze ständig oder
temporär
mit einer gewünschten
Geschwindigkeit angetrieben wird, die eine Umfangsgeschwindigkeitsanpassung
zur Duktorwalze und/oder Reiterwalze bewirkt.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass die Heberwalze ständigen oder temporären Farbübertragungskontakt
oder Drehkontakt mit einer sich mit der Heberwalze mitbewegenden,
die weitere Walze bildenden Reiterwalze hat.
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Es
kann auch vorgesehen sein, dass als weitere Walze eine weitere Heberwalze
dient, wobei die beiden Heberwalzen eine erste und eine zweite Heberwalze
bil den, die temporär
in Farbübertragungskontakt
oder Drehkontakt treten, wenn die beiden Heberwalzen keinen Kontakt
zur Duktorwalze und/oder Reiberwalze haben und wobei die erste Heberwalze nur
mit der Duktorwalze und die zweite Heberwalze nur mit der Reiberwalze
temporär
zusammenwirkt.
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Es
kann ferner vorgesehen sein, dass als weitere Walze eine weitere
Heberwalze dient, wobei die beiden Heberwalzen eine erste und eine
zweite Heberwalze bilden, die temporär in Farbübertragungskontakt oder Drehkontakt
treten, wenn sie keinen Kontakt zur Duktorwalze haben, wobei die
in Farbübertragungskontakt
oder Drehkontakt stehende Einheit der beiden Heberwalzen mit der
Reiberwalze temporär
zusammenwirkt.
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Schließlich ist
es möglich,
dass als weitere Walze eine weitere Heberwalze dient, wobei die
beiden Heberwalzen eine erste und eine zweite Heberwalze bilden,
die ständig
in Farbübertragungskontakt oder
Drehkontakt miteinander stehen, wobei die erste Heberwalze temporär nur mit
der Duktorwalze und die zweite Heberwalze temporär nur mit der Reiberwalze zusammenwirkt.
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Wird
im Zuge dieser Anmeldung von einem "Zusammenwirken" zweier Walzen gesprochen, so kann hierunter
entweder ein Farbübertragungskontakt
oder ein Drehkontakt verstanden werden. Beide Möglichkeiten sind stets offenbart,
wobei es – je
nach konkretem Sachverhalt – möglich ist,
dass im Einzelfall nur eine der beiden Möglichkeiten zutrifft.
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Zur
Reduzierung oder Vermeidung eines Heberstoßes ist es ferner möglich oder
zusätzlich
möglich,
Antriebe vorzusehen, die ihre Antriebsenergie vom Druckmaschinenantrieb
erhalten oder als separate Antriebe ausgebildet sind, welche jeweils „weiche
Kupplungen" aufweisen,
zum Beispiel Rutschkupplungen, um Drehmomentstöße abzudämpfen und dadurch den Heberstoß zu vermindern
oder zu vermeiden. Derartige Kraftreduzierungen und/oder Kraftentkopplungen
können
bei der Duktorwalze, Heberwalze, mindestens einen weiteren Walze,
Hilfswalze, Reiterwalze, mindestens einen weiteren Heberwalze und/oder
Reiterwalze vorgesehen sein.
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Die
Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
und zwar zeigen:
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1 bis 5 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines Heberfarbwerks,
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6 bis 10 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Heberfarbwerks,
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11 bis 13 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Heberfarbwerks,
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14 bis 18 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Heberfarbwerks und
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19 bis 23 ein
letztes Ausführungsbeispiel
eines Heberfarbwerks.
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In
den 1 bis 23 werden verschiedene Heberfarbwerke
für eine
Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine, schematisch in
unterschiedlichen, zeitlich nacheinander auftretenden Betriebszuständen dargestellt.
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Die 1 zeigt
ein Heberfarbwerk 1 einer nicht dargestellten Druckmaschine,
das eine Duktorwalze 2 und eine Reiberwalze 3 aufweist.
Ferner besitzt das Heberfarbwerk 1 eine Heberanordnung 4 bestehend
aus einer sich bewegenden Heberwalze 5 und zwei stationären Hilfswalzen 6 und 7.
Der Duktorwalze 2 ist ein nicht dargestellter Farbkasten
mit Farbe zugeordnet.
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Mittels
einer Antriebsverbindung 8 wird die Hilfswalze 6 von
der Reiberwalze 3 angetrieben, sodass die Umfangsgeschwindigkeit
v1 der Reiberwalze 3 ebenso groß ist wie
die Umfangsgeschwindigkeit v1 der Hilfswalze 6.
Die Duktorwalze 2 steht über eine Antriebsverbindung 9 mit
der Hilfswalze 7 in Kontakt, sodass die Umfangsgeschwindigkeit
v2 der Hilfswalze 7 ebenso groß ist wie
die Umfangsgeschwindigkeit v2 der Hilfswalze 7.
Der 1 ist ferner zu entnehmen, dass die Mantelflächen von
Reiberwalze 3 und Hilfswalze 6 sowie von der Duktorwalze 2 und
der Hilfswalze 7 jeweils mit Abstand zueinander angeordnet
sind. Die Heberwalze 5 ist als bewegliche Walze ausgebildet,
d.h., sie kann mittels einer nicht dargestellten Walzenverlagerungseinrichtung, die
insbesondere als Pendeleinrichtung ausgebildet sein kann, eine Bewegungsbahn
durchlaufen, die bei einem Vergleich der 1 bis 5 verdeutlicht wird.
Die Antriebsverbindungen 8 und 9 weisen nicht dargestellte
Rutschkupplungen auf, sodass ein Drehmomentstoß der Hilfswalze 6 beziehungsweise 7 nicht
oder nur abgeschwächt
auf die Duktorwalze 2 beziehungsweise Reiberwalze 3 übertragen
wird.
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Ausgehend
von der 1, in der die Heberwalze 5 im
Drehkontakt zur Hilfswalze 7 und Duktorwalze 2 steht,
also eine Umfangsgeschwindigkeit v2 aufweist
und von der Duktorwalze 2 Farbe übernimmt, bewegt sich die Heberwalze 5 in
die Stellung der 2, in der sie in Drehkontakt
mit der Hilfswalze 6 tritt, ohne Kontakt zur Duktorwalze 2,
Reiberwalze 3 und Hilfswalze 7 zu haben. Einerseits
erfolgt durch den Kontakt mit der Hilfswalze 6 eine Farbspaltung und
andererseits wird eine Beschleunigung der Umfangsgeschwindigkeit
der Heberwalze 5 auf die Geschwindigkeit v1 vorgenommen.
Es wird hierbei unterstellt, dass die Umfangsgeschwindigkeit der
Duktorwalze 2 erheblich kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit
der Reiberwalze 3. Insbesondere weist die Antriebsverbindung 9 eine
Drehmomentstoßminderungseinrichtung,
beispielsweise in Form der erwähnten
Rutschkupplung auf, sodass ein Auftreten eines Drehmomentstoßes zwischen
der Heberwalze 5 und der Hilfswalze 6 nicht oder
nicht in voller Größe auf die
Reiberwalze 3 übertragen
wird.
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Kontaktiert
nun gemäß 3 die
Heberwalze 5 die Reiberwalze 3, so erfolgt dies
im Wesentlichen heberstoßfrei.
Durch den Drehkontakt zur Reiberwalze 3 erfolgt eine entsprechende
temporäre Farbübertragung.
Anschließend
bewegt sich die Heberwalze 5 in die Stellung der 4,
das heißt,
sie steht nicht mehr mit der Hilfswalze 6 und der Reiberwalze 3 in
Drehkontakt, sondern kontaktiert die Hilfs walze 7 mit der
Folge, dass sie – ausgehend
von der Umfangsgeschwindigkeit v1 – nunmehr
die Umfangsgeschwindigkeit v2 annimmt, wobei
auch hier bei der Antriebsverbindung 9 eine Entkopplung
zur Duktorwalze 2 derart vorgesehen ist, dass ein Drehmomentstoß nicht
oder nicht in voller Größe übertragen
wird. Dies kann ebenfalls mittels einer Rutschkopplung erfolgen.
Gemäß 5 tritt
die Heberwalze 5 im Zuge ihrer weiteren Bewegung neben
dem Kontakt mit der Hilfswalze 7 ferner in Drehkontakt
mit der Duktorwalze 2, sodass wieder die Ausgangslage gemäß 1 vorliegt.
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Es
wird deutlich, dass beim Ausführungsbeispiel
der 1 bis 5 durch die zwischen der Heberwalze 5 und
den Hilfswalzen 6 und 7 auftretende Farbspaltung
eine Verkleinerung der durch den Heberstreifen hervorgerufenen Störung der
Färbung
erzielt ist. Ferner findet zumindest eine Verringerung des Heberstoßes statt,
wenn die Heberwalze 5 durch plötzliche Drehgeschwindigkeitsänderungen
ihre Umfangsgeschwindigkeit ändert.
Die erwähnten Rutschkupplungen
führen
nicht nur zur wesentlich kleineren Momentstößen, sondern verhindern auch ein
Zurückspringen
des Hebers 5 von der zu kontaktierenden Heberwalze 3 beziehungsweise
Duktorwalze 2.
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Alternativ
zu der Darstellung der 1 bis 5 ist es
auch möglich,
dass nur eine der beiden Hilfswalzen 6 oder 7,
also keine zwei Hilfswalzen 6 und 7 vorhanden
sind.
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Die 6 bis 10 zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Gemäß 6 weist
das Heberfarbwerk 1 eine mit einem nicht angestellten Farbkasten
zusammenwirkende Duktorwalze 2 und eine Reiberwalze 3 auf,
an der sich weitere, nicht dargestellte Farbwerkwalzen anschließen. Diese
weiteren Farbwerkwalzen sind bei jedem Ausführungsbeispiel der Erfindung
vorgesehen. Die Heberanordnung 4 des Heberfarbwerks 1 der 6 besteht
aus zwei bewegbaren Heberwalzen 10 und 11. Eine
nicht dargestellte Walzenverlagerungseinrich tung bewirkt den jeweiligen
Bewegungsweg der beiden Heberwalzen 10 und 11,
der sich bei einem Vergleich der 6 bis 10 erschließt.
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Gemäß 6 steht
die Heberwalze 10 im Drehkontakt zur Duktorwalze 2.
Die beiden Walzen weisen demzufolge die Umfangsgeschwindigkeit v2 auf. Die Hilfswalze 11 besitzt
keinen Drehkontakt. Gemäß 7 bewegt
sich die Heberwalze 10 derart, dass sie in Drehkontakt
mit der Heberwalze 11 tritt. Die Heberwalzen 10 und 11 sind
angetriebene Walzen, sodass sie in der Stellung der 7 die
gleiche Geschwindigkeit v3 annehmen. Die
von der Heberwalze 10 von der Duktorwalze 2 übernommene
Farbe wird entsprechend der Farbspaltungsverhältnisse zum Teil auf die Heberwalze 11 übertragen.
Nunmehr bewegt sich – gemäß 8 – die Einheit
der beiden in Drehkontakt zueinander stehenden Heberwalzen 10 und 11 bis
ein Drehkontakt von der Heberwalze 11 zur Reiberwalze 3 erzielt
wird. Demzufolge nehmen die drei Walzen die Umfangsgeschwindigkeit
v1 der angetriebenen Reiberwalze an. Ferner
erfolgt eine Farbübertragung
von der Heberwalze 11 auf die Reiberwalze 3. Gemäß 9 bewegt
sich nunmehr die Einheit der beiden Heberwalzen 10 und 11 zurück, sodass
kein Kontakt mehr mit der Reiberwalze 3 und noch kein Kontakt
mit der Duktorwalze 2 besteht. Die Walzeneinheit nimmt
wieder die Geschwindigkeit v3 an. Anschließend trennt
sich die Heberwalze 10 von der Heberwalze 11 und
tritt in Drehkontakt mit der Duktorwalze 2, sodass in der 10 wieder
die Ausgangssituation der 6 vorliegt.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 6 bis 10 verringert sich die Schichtdicke
des Heberstreifens bevor er an die Reiberwalze 3 übertragen wird.
Dies erfolgt durch die Übertragung
der Farbe von der Heberwalze 10 auf die Heberwalze 11.
Durch eine geeignete Auswahl der Umfangsgeschwindigkeit v3 relativ zu den Umfangsgeschwindigkeiten
v1 und v2 wird beim
Heberwalzenpaar während
ihres Drehkontakts bevorzugt eine Umfangsgeschwindigkeit v3 angenommen, die zwischen der Umfangsgeschwindigkeit
v1 und v2 liegt,
sodass in Folge der so bewirkten zweistufigen Drehgeschwindigkeitsänderung
eine deutliche Verringerung des Heberstoßes erreicht wird. Überdies
treten die bereits erwähnten Farbspal tungsprozesse
auf. Um die Umfangsgeschwindigkeitsunterschiede zuzulassen, weisen
entsprechende Antriebe Rutschkupplungen oder dergleichen auf.
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Eine
Alternative einer nicht dargestellten Ausführungsform des Ausführungsbeispiels
der 6 bis 10 sieht vor, dass der Antrieb
des Heberwalzenpaares (Heberwalze 10 und 11) so
gesteuert wird, dass während
der Bewegung, insbesondere Pendelbewegung, eine Annäherung der
Umfangsgeschwindigkeiten von v3 auf v1 beziehungsweise von v3 auf
v2 stattfindet.
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Die 11 bis 13 zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Heberfarbwerks 1 mit einer einem nicht dargestellten
Farbkasten zugeordneten Duktorwalze 2 und einer Reiberwalze 3.
Ferner ist eine Heberanordnung 4 vorgesehen, die zwei Heberwalzen 10 und 11 aufweist.
Die beiden Heberwalzen 10 und 11 sind mittels
einer nicht dargestellten Walzenverlagerungseinrichtung verlagerbar,
wobei ihr jeweiliger Verlagerungsweg durch Vergleich der 11 bis 13 verdeutlicht
wird.
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Gemäß 11 hat
die Heberwalze 10 Drehkontakt mit der Duktorwalze 2 und
die Heberwalze 11 Drehkontakt mit der Reiberwalze 3.
Die beiden Heberwalzen 10 und 11 stehen nicht
miteinander in Kontakt. Demgemäß weist
die Heberwalze 10 eine Umfangsgeschwindigkeit auf, die
ebenso groß ist
wie die Umfangsgeschwindigkeit der Duktorwalze. Die Umfangsgeschwindigkeit
der vorstehend genannten Walzen beträgt v2.
Durch den Drehkontakt der Heberwalze 11 mit der Reiberwalze 3 nimmt
die Heberwalze 11 die Umfangsgeschwindigkeit v1 der
Reiberwalze 3 an. Die Heberwalze 10 übernimmt
Farbe von der Duktorwalze 2 und die Heberwalze 11 gibt
Farbe an die Reiberwalze 3 ab. Bewegen sich nun – gemäß 12 – Heberwalze 10 und
Heberwalze 11 von der Duktorwalze 2 beziehungsweise
Reiberwalze 3 weg und kontaktieren einander, so nehmen
sie beide die gleiche Umfangsgeschwindigkeit v3 an,
die vorzugsweise zwischen der langsamen Umfangsgeschwindigkeit v2 und der schnellen Umfangsgeschwindigkeit v1 liegt. In diesem Zustand gemäß 12 werden
die beiden in Drehkontakt zuein ander stehenden Heberwalzen 10 und 11 so
angetrieben, dass die Geschwindigkeit v3 erzielt
wird. Durch den Drehkontakt der beiden Heberwalzen 10 und 11 findet
eine Farbspaltung statt, wobei ein entsprechender Anteil der Farbe
von der Heberwalze 10 auf die Heberwalze 11 übertragen
wird. Anschließend
ergibt sich die Situation gemäß 13,
die der 11 entspricht, das heißt, die
beiden Heberwalzen 10 und 11 trennen sich wieder
voneinander und die Heberwalze 10 kontaktiert wieder die
Duktorwalze 2 und die Heberwalze 11 nimmt Drehkontakt
mit der Reiberwalze 3 auf. Damit entspricht die Umfangsgeschwindigkeit
der Heberwalze 10 wieder der Umfangsgeschwindigkeit v2 der Duktorwalze 2; die Umfangsgeschwindigkeit
der Heberwalze 11 entspricht der Umfangsgeschwindigkeit
v1 der Reiberwalze 3. Dabei wird
von der Heberwalze 10 Farbe von der Duktorwalze 2 übernommen und
die Heberwalze 11 gibt Farbe an die Reiberwalze 3 ab.
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Die
Schichtdicke des Heberstreifens wird durch die Übertragung der Farbe von der
Heberwalze 10 auf die Heberwalze 11 (12)
verringert. Sofern geeignete Kraftentkopplungen, beispielsweise Rutschkopplungen,
für die
Duktorwalze 2, Heberwalze 10, Heberwalze 11 und/oder
Reiberwalze 3 vorhanden sind, wird ein Heberstoß deutlich
verringert. Ferner kann hinzukommen, dass durch eine geeignete Auswahl
der Drehgeschwindigkeit v3 des Heberwalzenpaares
während
ihres Kontaktes quasi eine zweistufige Drehgeschwindigkeitsänderung
erzielt wird, was ebenfalls zu einer deutlichen Verringerung des
Heberstoßes
führt.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass während
der Phase, in der die Geschwindigkeit v3 vorliegt,
diese nicht konstant gehalten wird, sondern durch eine entsprechende
Steuerung des zugehörigen
Antriebs eine Annäherung
auf die Geschwindigkeit v1 beziehungsweise
v2 stattfindet.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 14 bis 18 weist
das Heberfarbwerk 1 eine einem Farbkasten zugeordnete Duktorwalze 2 und
eine Reiberwalze 3 auf, die mit der Umfangsgeschwindigkeit
v1 angetrieben wird. Die Duktorwalze 2 wird
mit der Umfangsgeschwindigkeit v2 angetrieben,
die kleiner als die Umfangsgeschwindig keit v1 ist.
Mittels einer nicht dargestellten Walzenverlagerungseinrichtung
wird eine Heberwalze 5 bewegt, der eine mitbewegte Reiterwalze 12 zugeordnet
ist. Heberwalze 5 und Reiterwalze 12 stehen in
ständigem
Drehkontakt. Das aus Heberwalze 5 und Reiterwalze 12 bestehende
Walzenpaar ist nicht angetrieben.
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Gemäß 14 steht
die Heberwalze 5 in Drehkontakt mit der Duktorwalze 2,
sodass Farbe von der Duktorwalze 2 übernommen wird. Durch den Kontakt
der Heberwalze 5 mit der Reiterwalze 12 findet
eine Überrollung
des Heberstreifens statt. Gemäß 15 bewegt
sich die Heberwalze 5 zusammen mit der Reiterwalze 12 von
der Duktorwalze 2 weg und tritt in Drehkontakt mit der
Reiberwalze 3 ( 16). Nunmehr
nimmt die Heberwalze 5 die Geschwindigkeit v1 der
Reiberwalze 3 an. Anschließend bewegt sich die Walzeneinheit
aus Heberwalze 5 und Reiterwalze 12 gemäß der 17 und 18 wieder
zurück
zur Duktorwalze 2. Hier erfolgt der Drehkontakt zwischen
der Heberwalze 5 und der Duktorwalze 2, sodass
beide Walzen die Geschwindigkeit v2 aufweisen.
Drehgeschwindigkeitsangleichungen werden bei dieser Lösung nicht
vorgenommen, sodass eine Abbremsung des Walzenpaares auf die Geschwindigkeit
v2 beziehungsweise eine Beschleunigung auf
die Geschwindigkeit v1 vorliegt, jedoch
findet eine Überrollung
der Farbschichtdicke des Heberstreifen statt, bevor eine Farbübertragung
an die Reiberwalze erfolgt.
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Alternativ
ist es möglich,
dass das aus Heberwalze 5 und Reiterwalze 12 bestehende
Walzenpaar mit einem Antrieb zu versehen, wobei je nach Umfangsgeschwindigkeit
erreicht werden kann, dass der Heberstreifen auf dem Weg des Hebers
von der Duktorwalze 2 zur Reiberwalze 3 entsprechend
oft überrollt
wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Antrieb so gesteuert
oder geregelt wird, dass während
der Walzenverlagerung eine Annäherung
der Umfangsgeschwindigkeit der Heberwalze 5 auf die Umfangsgeschwindigkeit
v2 der Duktorwalze beziehungsweise v1 der Reiberwalze stattfindet.
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Die 19 bis 23 zeigen
ein letztes Ausführungsbeispiel
eines Heberfarbwerks 1 mit einer Duktorwalze 2,
die einem nicht dargestellten Farbkasten zugeordnet ist, und mit
einer Reiberwalze 3. Eine Heberanordnung 4 weist
eine Heberwalze 10 und eine Heberwalze 11 auf.
Mittels einer nicht dargestellten Walzenverlagerungseinrichtung
können
die beiden Heberwalzen 10 und 11 – wie aus
der Folge der 19 bis 23 ersichtlich – verlagert werden.
Es ist ersichtlich, dass die das Walzenpaar bildenden Heberwalzen 10 und
Heberwalze 11 ständig
Drehkontakt miteinander halten, dass also ihre Umfangsgeschwindigkeiten
stets gleichgroß sind.
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Gemäß 19 kontaktiert
die Heberwalze 10 die Duktorwalze 2, sodass beide
Walzen die Umfangsgeschwindigkeit v2 und
auch die Heberwalze die Umfangsgeschwindigkeit v2 aufweisen.
Die Heberwalze 10 übernimmt
Farbe von der Duktorwalze 2 und überträgt diese durch entsprechende Überrollung
des Heberstreifens und Farbspaltung zu einem entsprechenden Anteil
auf die Heberwalze 11. Gemäß 20 verschwenkt
nun das Walzenpaar, sodass kein Kontakt mit der Duktorwalze 2 mehr
besteht und noch kein Kontakt mit der Reiberwalze 3 aufgenommen
ist. In dieser Betriebssituation weisen die beiden Heberwalzen 10 und 11 die
Umfangsgeschwindigkeit v3 auf, die vorzugsweise
zwischen der Geschwindigkeit v2 der Duktorwalze 2 und
der Geschwindigkeit v1 der Reiberwalze 3 liegt.
Anschließend
kontaktiert die Heberwalze 11 die Reiberwalze 3 (21),
sodass die Walzenanordnung, bestehend aus Heberwalze 10,
Heberwalze 11 und Reiberwalze 3 die Umfangsgeschwindigkeit
v1 besitzt. Von der Heberwalze 11 erfolgt
ein Farbübertrag
auf die Reiberwalze 3. Gemäß 22 schwenkt
anschließend
die Einheit aus Heberwalze 10 und 11 wieder zurück, sodass
wiederum vom Walzenpaar (Heberwalzen 10 und 11)
die durch entsprechenden Antrieb erzeugte Geschwindigkeit v3 angenommen wird. Schließlich kontaktiert die Heberwalze 10 – 23 – wieder
die Duktorwalze 2, sodass die nunmehr in Kontakt stehenden
Walzen 2, 10 und 11 jeweils die Umfangsgeschwindigkeit
v2 aufweisen.
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Durch
den Drehkontakt der Heberwalzen 10 und 11 findet
eine Verringerung der Schichtdicke des Hebersteifens statt, bevor
eine Farbübertragung
zur Reiberwalze 3 erfolgt. Durch eine geeignete Kraftentkopplung
der Antriebe für
die Duktorwalze 2, das Heberwalzenpaar und die Reiberwalze 3 und/oder
geeignete Auswahl der Drehgeschwindigkeit v3 des
Heberwalzenpaares kann eine zweistufige Drehgeschwindigkeitsänderung
vorgenommen werden, was zu einer deutlichen Verringerung des Heberstoßes führt. Insbesondere
liegt die Drehgeschwindigkeit v3 zwischen
den Drehgeschwindigkeiten v1 und v2.
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Zusätzlich kann
bei einer weiteren Ausführungsvariante
vorgesehen sein, dass während
der Bewegung des Heberwalzenpaares der Heberwalze 10 und
Heberwalze 11 die Umfangsgeschwindigkeit v3 durch
eine entsprechende Antriebssteuerung auf die Umfangsgeschwindigkeit
v1 beziehungsweise die Umgangsgeschwindigkeit
v2 angenähert
wird.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 14 bis 18 und
beim Ausführungsbeispiel
der 19 bis 23 sind
Reiterwalze 12 und Heberwalze 11 beziehungsweise
Heberwalze 10 und Heberwalze 11 in ständigem Drehkontakt
zueinander, wobei auch bei der Bewegung der Heberanordnung 4 die
Drehachsen von Reiterwalze 12 und Heberwalze 11 beziehungsweise
die Drehachsen von Heberwalze 10 und Heberwalze 11 stets
parallele Bewegungsbahnen durchlaufen, wodurch konstruktiv einfache
Lösungen geschaffen
sind.
-
- 1
- Heberfarbwerk
- 2
- Duktorwalze
- 3
- Reiberwalze
- 4
- Heberanordnung
- 5
- Heberwalze
- 6
- Hilfswalze
- 7
- Hilfswalze
- 8
- Antriebsverbindung
- 9
- Antriebsverbindung
- 10
- Heberwalze
- 11
- Heberwalze
- 12
- Reiterwalze