-
Die Erfindung betrifft ein Heberfarbwerk für ein Druckwerk einer Druckmaschine und ein Verfahren zum Betreiben eines Heberfarbwerkes für ein Druckwerk einer Druckmaschine.
-
Im Zusammenhang mit immer höheren Druckgeschwindigkeiten von Druckmaschinen, dem Einsatz von stark saugenden Bedruckstoffen mit hohem Flächendeckungsgrad ist die derzeitige Farbübertragung vom Farbduktor in das Farbwerk mittels einer Heberwalze nicht mehr ausreichend. Bei maximaler Farbduktordrehzahl und maximaler Farbzonenöffnung (beispielsweise 0,3 mm) „schwimmt“ der Farbheber in der Farbe und überträgt diese nicht mehr reproduzierbar in das Farbwerk.
-
Eine weitere Erhöhung der Duktordrehzahl bewirkt eine Temperaturerhöhung der Farbe im Farbkasten. Eine weitere Vergrößerung der Farbzonenöffnung bewirkt eine weitere Verschlechterung der Reproduzierbarkeit der Farbabnahme durch den Farbheber vom Farbduktor. Damit ist die übertragbare Farbmenge begrenzt.
-
Aus der DE-PS 458 327 ist ein Farbwerk an Druckmaschinen bekannt, wobei ein Heberstern zur Erzielung einer guten Farbverreibung einen sich drehenden Verreibezylinder umkreist.
-
Aus der DD-PS 207 361 ist eine Dosiervorrichtung für Verarbeitungsmaschinen, insbesondere Druckmaschinen bekannt, wobei der Duktorwalze zwei als Scheibenwalzen ausgebildete Farb- und/oder Feuchtheber zugeordnet sind, auf deren Achsen die Scheiben in gleichgroßen, ihrer Breite entsprechenden Abständen und axial arretiert, sowie zueinander in axialer Richtung um Scheibenbreite versetzt angeordnet sind, die mit der Duktorwalze und mit jeweils einer die gleiche Anzahl von axial verschiebbar, sowie hinsichtlich ihrer Breite und der Abstände zueinander analog den Farb- und/oder Feuchthebern gelagerten Scheiben aufweisenden Scheibenwalze eine Funktionseinheit darstellen.
-
Aus der
EP 0 131 104 A2 ist eine Farbdosiereinrichtung für Buch- und Offsetdruckmaschinen bekannt, bestehend aus einem Farbkasten, einer Farbkastenwalze, einem Rakel und einem Farbheber, wobei der Farbheber aus nebeneinander angeordneten Scheiben besteht, die einzeln und unabhängig voneinander zwischen Farbkastenwalze und einer Übertragwalze oszillieren und deren Breite jeweils einer bestimmten Farbzone entspricht, wobei zwei Reihen der Farbheberscheiben vorgesehen sind und wobei die Farbheberscheiben der beiden Reihen gegenseitig auf Lücke versetzt zueinander angeordnet sind.
-
Aus der
DE 37 10 915 A1 ist ein Farbwerksantrieb einer Druckmaschine bekannt, wobei ein kombiniertes Film/Heberfarbwerk wahlweise durch Abstellen einer Heberwalze vom Heberantrieb und Einschwenken einer Zwischenwalze vom Heber- zum Filmfarbwerk umgerüstet werden kann.
-
Aus der
EP 0 475 119 A1 ist eine Vorrichtung für das Übertragen von Druckfarbe in einer Druckmaschine bekannt, mit einer Farbkastenwalze, einer Farbübertragwalze und einer Hebwalzeneinrichtung mit einer ersten freilaufenden Walze und einer zweiten freilaufenden Walze, welche zumindest zweitweise in Drehkontakt miteinander stehen.
-
Aus der
JPH06-34947 U ist ein Farbwerk für eine Druckmaschine bekannt, wobei zwei zeitweise in Kontakt miteinander bringbare Heberwalzen benachbart zueinander vorgesehen sind.
-
Aus der
US 5,816,159 A ist eine Flüssigkeitstransfervorrichtung für Rotationspressen bekannt, wobei eine Mehrzahl von Übertragungszylindern auf einer im Wesentlichen kreisförmigen Bahn um eine Rotationsachse bewegt werden, um die Flüssigkeit von einer Farbkastenwalze an eine nachgeordnete Walze zu übertragen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Heberfarbwerk bzw. ein alternatives Verfahren zum Betreiben eines Heberfarbwerkes zu schaffen. Insbesondere soll eine reproduzierbarere Farbübertragung auch bei hoher Farbabnahme im Druckprozess gewährleistet bzw. der Betrieb verbessert werden.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale eines unabhängigen Anspruchs gelöst.
-
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein alternatives Heberfarbwerk bzw. ein alternatives Verfahren zum Betreiben eines Heberfarbwerkes geschaffen wird. Insbesondere wird eine reproduzierbarere Farbübertragung auch bei hoher Farbabnahme im Druckprozess gewährleistet bzw. der Betrieb verbessert.
-
Bevorzugt erfolgt der Einsatz von mindestens oder genau zwei Heberwalzen pro Heberfarbwerk inklusive der dazu notwendigen Antriebe zum Verlagern bzw. Verschwenken. Es kann eine Druckmaschine mit einem oder auch mehreren derartige Heberfarbwerke aufweisenden Druckwerken vorgesehen sein. Es können auch alle Druckwerke einer Druckmaschine mit einem solchen Heberfarbwerk ausgebildet sein. Es wird auch eine entsprechende Druckmaschine mit mindestens einem Druckwerk mit einem solchen Heberfarbwerk bereitgestellt.
-
Insbesondere besitzt jede der bevorzugt beiden Heberwalzen einen eigenen Verlagerungsantrieb, beispielsweise über eine entweder von der Maschine oder von einem Motor, insbesondere Elektromotor, angetriebene Kurvenscheibe. Es können auch unterschiedliche Verlagerungsantriebe an den bevorzugt beiden Heberwalzen zum Einsatz kommen. Weiter könnten die Heberwalzen aber auch über einen gemeinsamen Verlagerungsantrieb angetrieben bzw. angesteuert werden und/oder einen gemeinsamen Gestellpunkt (Drehpunkt) im Farbwerk besitzen. Bei einem gemeinsamen Drehpunkt können die Heberwalzen ebenfalls entweder getrennt oder gemeinsam von einem Verlagerungsantrieb angetrieben sein. Der Verlagerungsantrieb der Heberwalzen kann auch ein programmierbarer elektrischer Einzelantrieb, insbesondere Direktantrieb, sein bzw. einen solchen umfassen.
-
Bevorzugt arbeiten die Heberwalzen gegenläufig, beispielsweise derart, dass eine erste Heberwalze Druckfarbe vom Farbduktor abnimmt wenn eine zweite Heberwalze Druckfarbe über eine Farbwerkwalze, insbesondere einen Farbreibzylinder, in das Farbwerk abgibt. Insbesondere ist die Hebersteuerung zwischen den beispielsweise beiden Heberwalzen so abgestimmt, dass diese jeweils nicht auf den Kontaktstreifen am Farbduktor der davor stattgefundenen Kontaktbewegung zwischen einer anderen Heberwalze und dem Farbduktor treffen. Die Heberwalzen können auch im Durchmesser unterschiedlich sein.
-
Bevorzugt können die Heberwalzen getrennt gesperrt werden, so dass insbesondere bei geringem Farbverbrauch weniger Heberwalzen, insbesondere nur eine Heberwalze zum Einsatz kommt. Insbesondere kann es beispielsweise zwei verschiedene Sperrstellungen in Abhängigkeit davon geben, ob eine oder beispielsweise beide Heberwalzen beim Drucken im Einsatz sind. Ist nur eine Heberwalze im Einsatz wird die andere Heberwalze bevorzugt so gesperrt, dass sie keinen Kontakt zum Farbduktor und zum Farbwerk besitzt. Besonders bevorzugt kann ein Einbau bzw. Ausbau der Heberwalzen in der gesperrten Mittelstellung erfolgen.
-
Wenn das Farbwerk gereinigt werden soll, dann wird eine weitere Sperrstellung für die Heberwalzen bevorzugt am Farbwerk, insbesondere einem Farbreibzylinder gewählt. Bevorzugt kann die aktive Heberwalze in der weiteren Sperrstellung am Farbwerk gesperrt und das Farbwerk gewaschen werden. Die aktive Heberwalze steht dabei insbesondere im Kontakt zum Farbreibzylinder. Sind bzw. waren beide Heberwalzen aktiv, werden beide Heberwalzen bevorzugt am Farbwerk, insbesondere am Farbreibzylinder, gesperrt und können damit bevorzugt auch gleichzeitig gereinigt bzw. gewaschen werden.
-
Vorteilhafterweise kann bei beispielsweise zwei eingesetzten Farbheberwalzen die doppelte Farbmenge in der gleichen Zeit bzw. eine definierte Farbmenge bei geringerer Farbzonenöffnung übertragen werden. Die Farbübertragung vom Farbduktor in das Farbwerk wird dadurch reproduzierbarer. Es eröffnen sich zudem Reserven in der Farbübertragung hinsichtlich weiterer Drehzahlsteigerungen der mit derartigen Heberfarbwerken ausgestatteten Druckmaschine.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigen:
- 1 einen Ausschnitt eines Heberfarbwerkes mit zwei Farbhebern für ein Druckwerk einer Druckmaschine;
- 2 einen Ausschnitt eines weiteren Heberfarbwerkes mit zwei Farbhebern für ein Druckwerk einer Druckmaschine.
-
Die 1 zeigt beispielsweise einen Ausschnitt eines Heberfarbwerkes 01 eines Druckwerkes einer Druckmaschine bzw. Offsetdruckmaschine, beispielsweise einer Bogendruckmaschine, insbesondere einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine bevorzugt in Aggregat- und Reihenbauweise. Die Druckmaschine ist zum Bedrucken von Substrat, insbesondere von Bogen bzw. Tafeln, beispielsweise bestehend oder enthaltend Papier, Karton, Kunststoff oder Metall ausgebildet. Eine Bogendruckmaschine enthält dabei ein oder mehrere Werke, welche beispielsweise als Anlage-, Druck-, Lack-, Trocken- und/oder Veredelungswerke ausgeführt sein können. Mindestens eines der Werke ist als Druckwerk mit einem solchen Heberfarbwerk 01 bevorzugt in Verbindung mit einem Feuchtwerk ausgestattet. Weiterhin umfasst die Bogendruckmaschine einen Bogenanleger zur Bogenzufuhr und eine Bogenauslage zum Ausgeben der bedruckten und ggf. weiter bearbeiteten Bogen. Zwischen zwei Werken der Druckmaschine kann auch eine Wendeeinrichtung angeordnet sein, mit der die Bogen in einer wählbaren Betriebsart Schön- und Widerdruck gewendet werden können.
-
Das Heberfarbwerk 01 weist einen mit einem Farbduktor 03 in Verbindung stehenden Farbkasten 02 auf, welche gemeinsam eine Farbkammer für Druckfarbe bilden. Während eines Druckprozesses wird der Farbduktor 03 rotierend angetrieben, wobei über Farbdosierelemente eine dem Farbduktor 03 zuzuführende Farbmenge bereitgestellt wird. Insbesondere befinden sich am Boden des Farbkastens 02 über dessen Breite ein Farbmesser bildende zonenweise stellbare Farbschieber, welche jeweils einen einstellbaren Spalt zum Farbduktor 03 bilden. Die Farbschieber können über eine Farbzonenverstellung beispielsweise mittels Farbzonenschrauben zum Einstellen des Spaltes zum Farbduktor 03 verstellt werden, wobei eine Farbschicht einer bestimmten Schichtdicke auf dem Farbduktor 03 gebildet wird. Die Ansteuerung der Farbzonenverstellung erfolgt beispielsweise von einer Farbzonensteuerung, insbesondere über Farbzonen-Dosierhebel einer Farbzonen-Stelleinheit, automatisiert, wobei die Stellung der Farbschieber von der Farbzonensteuerung bevorzugt eingeregelt werden kann. Die Farbzonensteuerung steht bevorzugt mit der Druckwerks- bzw. Maschinensteuerung in Verbindung oder kann auch in einer solchen integriert sein.
-
Die sich auf dem Farbduktor 03 befindende Farbschicht wird hier von einem ersten Farbheber 04 und von einem zweiten Farbheber 05 durch jeweils zeitweisen Oberflächenkontakt abgenommen und an eine stromabwärts liegende Farbwerkwalze, insbesondere einen Farbreibzylinder 06, des Heberfarbwerkes 01 übertragen. Die Farbwerkwalze, insbesondere der Farbreibzylinder 06, verteilt die Druckfarbe beispielsweise über Beschwerwalzen 07 in Verbindung mit weiteren nicht dargestellten Farbübertragwalzen bzw. Farbreibzylindern im Heberfarbwerk 01, bevor die Druckfarbe ggf. mit Feuchtmittel von an einem Plattenzylinder angestellten Farbauftragwalzen auf eine auf den Plattenzylinder gespannte Druckplatte übertragen wird. Beim Abrollen des Plattenzylinders auf einem Gummituchzylinder wird die Druckfarbe motivgerecht auf den mit einem Gummituch bespannten Gummituchzylinder übertragen. Weiter kann die Druckfarbe beispielsweise in einem zwischen dem Gummituchzylinder und einem Gegendruckzylinder gebildeten Druckspalt des Druckwerkes motivgerecht auf das Substrat, insbesondere einen zu bedruckenden vom Gegendruckzylinder transportierten Bogen, übertragen werden.
-
Das Druckwerk bzw. das Heberfarbwerk 01 umfasst insbesondere nur einen einzigen Farbkasten 02 mit Farbduktor 03, wobei sowohl der erste Farbheber 04 als auch der zweite Farbheber 05 alternierend zwischen dem gemeinsamen Farbduktor 03 und der Farbwerkwalze, insbesondere dem gemeinsamen Farbreibzylinder 06, hin und her verlagerbar bzw. verschwenkbar gelagert ist. Bevorzugt findet damit die Hin- und Rückbewegung eines jeweiligen Farbhebers 04, 05 auf der gleichen Bahn statt. Der erste Farbheber 04 und/oder der zweite Farbheber 05 ist als insbesondere formatbreit durchgehende Walze ausgeführt, d. h. weist insbesondere eine über die von der Maschine maximal verarbeitbare Formatbreite reichende geschlossenen bzw. einteilige Mantelfläche bevorzugt mit gleichbleibendem Durchmesser auf. Dabei kann sich der Durchmesser des ersten Farbhebers 04 auch vom Durchmesser des zweiten Farbhebers 05 unterscheiden. Der erste Farbheber 04 und/oder zweite Farbheber 05 ist bevorzugt um eine bevorzugt gestellfeste Schwenkachse schwenkbar in Oberflächenkontakt mit dem Farbduktor 03 und der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, bringbar. Durch den Walzenkörper des ersten Farbhebers 04 bzw. des zweiten Farbhebers 05 wird damit eine durchgehende, über die maximale Formatbreite reichende Kontaktlinie bzw. Kontaktfläche mit dem Farbduktor 03 gebildet.
-
Dem ersten Farbheber 04 und dem zweiten Farbheber 05 ist ein gemeinsamer Antrieb oder auch jeweils ein Antrieb zur Verlagerung zugeordnet. Vorzugsweise ist der zweite Farbheber 05 über eine beispielsweise von der Maschine oder einem eigenen Antrieb, insbesondere Direktantrieb, rotatorisch angetriebene Kurvenscheibe 08 verlagerbar, wobei die Kurvenscheibe 08 den zweiten Farbheber 05 über eine beispielsweise von einer Feder in Anlage an der Kurvenscheibe 08 gehaltene Kurvenrolle, welche über einen Hebelarm mit dem zweiten Farbheber 05 verbunden ist, um die beispielsweise gestellfeste Schwenkachse verlagert. Der erste Farbheber 04 kann analog verlagerbar antreibbar ausgebildet sein. Insbesondere ist der zweite Farbheber 05 gegenläufig zum ersten Farbheber 04 verlagerbar gelagert bzw. angetrieben. Damit ist abwechselnd der erste Farbheber 04 und der zweite Farbheber 05 mit dem Farbduktor 03 bzw. der insbesondere gemeinsamen Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, in Oberflächenkontakt bringbar. Bevorzugt werden der erste Farbheber 04 und der zweite Farbheber 05 bei Oberflächenkontakt durch den Farbduktor 03 bzw. die Farbwerkwalze, insbesondere den Farbreibzylinder 06, rotatorisch angetrieben.
-
Bevorzugt ist der erste Farbheber 04 unabhängig vom zweiten Farbheber 05 bzw. der zweite Farbheber 05 unabhängig vom ersten Farbheber 04 sperrbar, d. h. in seiner Position feststellbar. Ein gesperrter Farbheber 04, 05 kann damit nicht verlagert werden. Besonders bevorzugt ist dabei zumindest einer der Farbheber 04, 05 in einer Stellung zwischen dem Farbduktor 03 und der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, sperrbar, in welcher weder ein Oberflächenkontakt mit dem Farbduktor 03 noch ein Oberflächenkontakt mit der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, besteht. Es können auch beide Farbheber 04, 05 beispielsweise auch gleichzeitig in einer Stellung zwischen dem Farbduktor 03 und der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, gesperrt werden. Bevorzugt kann ein Farbheber 04, 05 in dieser Stellung zwischen dem Farbduktor 03 und der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, entnommen bzw. auch wieder eingesetzt werden.
-
Weiter bevorzugt ist der erste Farbheber 04 und/oder der zweite Farbheber 05 insbesondere für einen Reinigungsprozess in Oberflächenkontakt mit der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, sperrbar bzw. haltbar. Eine Sperrung der Bewegung der Farbheber 04, 05 kann dabei durch beliebige Prinzipien, beispielsweise durch Stillsetzung eines eigenen Antriebes bzw. der rotierenden Kurvenscheibe 08 für den zweiten Farbheber 05, erfolgen. Es könnte aber auch die Kurvenrolle bevorzugt in der hohen Rast der Kurvenscheibe 08 insbesondere von einem Stellzylinder wie Pneumatikzylinder gesperrt werden, wobei die Kurvenscheibe 08 auch weiterhin beispielsweise vom Plattenzylinder aus angetrieben werden kann. Die Sperrung des ersten Farbhebers 04 kann analog erfolgen. In Anlage an der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, wird ein jeweiliger Farbheber 04, 05 weiter durch diese bzw. diesen rotatorisch antrieben. Einem Farbheber 04, 05 könnte aber auch zusätzlich ein Rotationsantrieb zugeordnet sein. Der Antrieb bzw. eine Sperrung der Farbheber 04, 05 wird insbesondere von einer Steuereinrichtung, die auch in der Druckwerks- bzw. Maschinensteuerung integriert sein kann, koordiniert.
-
Die 2 zeigt einen Ausschnitt eines weiteren Heberfarbwerkes 01 mit zwei Farbhebern 04, 05 für ein Druckwerk einer Druckmaschine, beispielsweise wie oben beschrieben. Hier ist der erste Farbheber 04 und der zweite Farbheber 05 bevorzugt um eine insbesondere gestellfeste Schwenkachse schwenkbar und in Oberflächenkontakt mit dem Farbduktor 03 und der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, bringbar. Die Schwenkachsen des ersten Farbhebers 04 und des zweiten Farbhebers 05 überlagern sich in einem gemeinsamen Drehpunkt 09, d. h. die Schwenkachsen sind identisch bzw. liegen im gemeinsamen Drehpunkt 09.
-
Bei einem Verfahren zum Betreiben eines Heberfarbwerkes 01 für ein Druckwerk einer Druckmaschine mit einem Farbduktor 03 und einer Farbwerkwalze, insbesondere einem Farbreibzylinder 06, insbesondere wie oben beschrieben, wird eine Mehrzahl von insbesondere durchgehenden Farbhebern 04, 05 alternierend zwischen dem Farbduktor 03 und einer Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, verlagert, wobei in Abhängigkeit eines gewählten Betriebes mindestens einer der Farbheber 04, 05 gesperrt wird.
-
In einem normalen Druckbetrieb können dabei die Farbheber 04, 05 gegenläufig zueinander alternierend zwischen einem Oberflächenkontakt zum Farbduktor 03 und einem Oberflächenkontakt zu einer Farbwerkwalze, insbesondere dem gemeinsamen Farbreibzylinder 06, verlagert werden. Insbesondere wird im Druckbetrieb durch die Steuereinrichtung die Verlagerung der Farbheber 04, 05 derart gesteuert, dass die nacheinander durch Oberflächenkontakt der Farbheber 04, 05 zumindest auf dem Farbduktor 03 erzeugten Kontaktstreifen sich nicht überlagern. Alternativ kann beispielsweise für einen reduzierten Farbübertrag auch nur der erste Farbheber 04 oder nur der zweite Farbheber 05 alternierend zwischen dem Farbduktor 03 und der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, verlagert werden bzw. angetrieben sein.
-
Beispielsweise für einen reduzierten Farbübertrag im Druckbetrieb oder einen Walzenwechsel kann beispielsweise der erste Farbheber 04 und/oder der zweite Farbheber 05 in einer Stellung zwischen dem Farbduktor 03 und der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, gesperrt werden. Der vorgesehene Betrieb des Heberfarbwerkes 01 kann der Steuereinrichtung vorgegeben sein, beispielsweise mittels einer Eingabeeinheit, wie einem Leitstand, oder auch aus vorliegenden Daten insbesondere eines Druckauftrages.
-
Besonders bevorzugt wird für einen Reinigungsprozess von der Steuereinrichtung insbesondere in Abhängigkeit einer Nutzung im vorangehenden Druckprozess der erste Farbheber 04 und/oder der zweite Farbheber 05 in Anlage an der Farbwerkwalze, insbesondere dem Farbreibzylinder 06, gesperrt. Durch den dabei bestehenden Oberflächenkontakt kann ein jeweils anliegender Farbheber 04, 05 mit gereinigt, insbesondere gewaschen, werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 01
- Heberfarbwerk
- 02
- Farbkasten
- 03
- Farbduktor
- 04
- erster Farbheber
- 05
- zweiter Farbheber
- 06
- Farbreibzylinder
- 07
- Beschwerwalze
- 08
- Kurvenscheibe
- 09
- gemeinsamer Drehpunkt
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0131104 A2 [0006]
- DE 3710915 A1 [0007]
- EP 0475119 A1 [0008]
- JP H0634947 U [0009]
- US 5816159 A [0010]