DE3710915A1 - Farbwerksantrieb einer druckmaschine - Google Patents
Farbwerksantrieb einer druckmaschineInfo
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- B41F31/00—Inking arrangements or devices
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Description
Die Erfindung betrifft ein Farbwerk einer Druckmaschine mit einem
eine ungleichförmige Bewegung einer Farbkastenwalze
einschließlich eines zeitweisen Rückdrehschrittes erzeugenden
Antrieb.
Ein derartiges Farbwerk ist aus der DE-AS 11 88 616 bekannt. Bei
diesem wird die Farbkastenwalze über ein mit ihr verbundenes
Schaltrad eines Malteserkreuzgetriebes angetrieben, in dessen
radial verlaufende Schlitze die in ihrem Durchmesser in etwa der
Schlitzbreite entsprechenden Triebstöcke eines Treibrades
eingreifen. Durch eine Anordnung der Mittelachse des Treibrades
innerhalb des Umfangs des Schaltrades bei gleichzeitiger
Abrundung der Eintrittskante der Schlitze erzeugt ein aus einem
Schlitz austretender Triebstock im Kontakt mit der nicht
abgerundeten Austrittskante des Schlitzes am Schaltrad einen
geringfügigen Rückdrehschritt. Der Rückdrehschritt ist durch die
bauliche Anordnung dieses Getriebes auf einen sehr geringen
Betrag begrenzt. Das Getriebe weist darüber hinaus die Nachteile
auf, daß es durch den ständigen Flankenwechsel der Triebstöcke
eine verstärkte Geräuschentwicklung und eine beträchtliche
Laufunruhe mit entsprechenden schädlichen Rückwirkungen auf andere
Teile der Druckmaschine verursacht sowie einem schnellen
Verschleiß unterliegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Antrieb eines
gattungsgemäßen Farbwerks so weiterzubilden, daß dieser im
Zwanglauf bei großer Laufruhe und minimalem Verschleiß der
bewegten Teile erfolgt und die Größe des Rückdrehschrittes bei der
Auslegung des Antriebs in einem weiten Bereich variabel ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei Anwendung der Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Antrieb ist bei allen bekannten
Farbwerksarten ein wesentlich größerer Rückdrehschritt der
Farbkastenwalze möglich.
In einer vorteilhaften Weiterentwicklung gemäß Anspruch 3
ermöglicht die Verwendung eines Fünfgelenk-Räderkurbelgetriebes
zusätzlich eine Verstellung der Größe des Rückdrehschrittes der
Farbkastenwalze während des Betriebes.
In Verbindung mit einem zwischen Antriebsrad des
Räderkurbelgetriebes und Antriebsrad des Heberantriebs
angeordneten Differential-Planetengetriebe ist bei einem
Heberfarbwerk darüber hinaus durch eine Verlagerung der Heberrast
eine sehr genaue Farbgebung in einem weiten Variationsbereich
möglich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 die schematische Darstellung der Walzenkonfiguration
eines Heberfarbwerks,
Fig. 2 die schematische Darstellung der Walzenkonfiguration eines
Filmfarbwerks,
Fig. 3 die schematische Darstellung der Walzenkonfiguration
eines kombinierten Film/Heberfarbwerks,
Fig. 4 ein Getriebeschema für den erfindungsgemäßen Antrieb einer
Farbkastenwalze,
Fig. 5 eine Schnittdarstellung zu Fig. 4,
Fig. 6 eine vereinfachte Variante zur Fig. 4,
Fig. 7 eine Variante zur Fig. 4 bei Verwendung eines
Fünfgelenk-Räderkurbelgetriebes,
Fig. 8 eine Schnittdarstellung zu Fig. 7,
Fig. 9 ein Getriebeschema für eine Weiterbildung des Antriebs bei
einem Heberfarbwerk,
Fig. 10 eine Schnittdarstellung zur Fig. 9,
Fig. 11 eine qualitative Darstellung der Variationsmöglichkeiten
in der Farbgebung eines Heberfarbwerks.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Heberfarbwerk, dem in Fig. 2 gezeigten
Filmfarbwerk und dem in Fig. 3 gezeigten kombinierten Film/
Heberfarbwerk ist jeweils mit 1 ein Farbkasten bezeichnet, dessen
Unterkante 2 in ein Farbmesser 3 übergeht. Das Farbmesser 3 bildet
mit einer rotierenden Farbkastenwalze 4 einen Spalt 5, der wie
üblich über die gesamte Länge des Farbkastens in verschiedenen
Farbzonen auf eine unterschiedliche Weite einstellbar ist, so daß
die von der Farbkastenwalze aufgenommene Farbmenge in einer
gewissen Bandbreite variabel ist. Die Spaltweite bildet einen
ersten Parameter für die Farbgebung.
Bei dem bekannten Heberfarbwerk in Fig. 1 ist weiterhin in einem
Abstand von der Farbkastenwalze 4 eine Reiberwalze 6 angeordnet,
die neben einer Drehbewegung auch eine axiale Hin- und Herbewegung
ausführen kann. Zwischen Farbkastenwalze 4 und Reiberwalze 6 ist
eine Heberwalze 7 auf einem Ende eines Hebels 8 drehbar gelagert.
Der in der Fig. 1 als Winkelhebel ausgebildete Hebel 8 stützt
sich mit seinem anderen Ende auf einer mit dem Heberantrieb 43
verbundenen, rotierenden Steuerkurve 9 ab, die vorzugsweise aus
zwei gegeneinander verdrehbaren Kurvenscheiben 10 und 11 gebildet
wird. Eine Feder 12 hält den Hebel 8 in Anlage mit der
Steuerkurve 9. Ein Anliegen des Hebels 8 am kleineren Durchmesser
13 der Steuerkurve 9 bedeutet ein Anliegen der Heberwalze 7 an
der Reiberwalze 8; ein Anliegen am größeren Durchmesser 14
bewirkt ein Anliegen der Heberwalze 7 an der Farbkastenwalze 4.
Durch eine Verstellung der Kurvenscheiben 10 und 11 gegeneinander
ist eine Vergrößerung oder Verkleinerung des Umfangsbereiches der
Steuerkurve 9, der den größeren Durchmesser 14 aufweist, möglich.
Durch diese Verstellung verändert sich die als Heberrast
bezeichnete Anlagezeit der Heberwalze 7 an der Farbkastenwalze 4,
wodurch die von ersterer aufgenommene Farbmenge beeinflußbar ist.
Die Dauer der Heberrast bildet beim Heberfarbwerk einen zweiten
Parameter für die Farbgebung.
Der die Steuerkurve 9 tragende Heberantrieb 43 und die
Farbkastenwalze 4 werden bei bisher üblichen Heberfarbwerken
entweder über ein Untersetzungsgetriebe vom Hauptantrieb der
Druckmaschine oder über einen separaten, in seiner Drehzahl
veränderlichen Motor angetrieben, wobei die veränderliche
Drehzahl, die gleichbedeutend ist mit der Hebertakt-Frequenz,
einen dritten bekannten Parameter für die Farbgebung bedeutet.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten bekannten Filmfarbwerk wird die
Farbe von der Farbkastenwalze 4 kontinuierlich durch eine
Filmwalze 15 abgenommen und auf die nachfolgenden Walzen
übertragen.
Das bekannte, in Fig. 3 dargestellte kombinierte Film/Heberfarbwerk
kann wahlweise durch Abstellen der Heberwalze 16 vom Heberantrieb
und Einschwenken einer Zwischenwalze 17 vom Heber- zum Filmfarbwerk
umgerüstet werden. Die gestrichelt gezeichnete Lage der Walzen 16
und 17 entspricht dabei einer Verwendung als Heberfarbwerk, die
ausgezogene Lage einer Verwendung als Filmfarbwerk.
Bei beiden in Fig. 2 und 3 gezeigten Farbwerken wird die
Farbkastenwalze 4 ausschließlich durch einen - vorzugsweise in
seiner Drehzahl veränderlichen - Motor angetrieben, wobei die
Motordrehzahl auch bei diesen Farbwerken eine zusätzliche
Beeinflussung der Farbgebung ermöglicht.
Bei einem erfindungsgemäßen, für alle Farbwerksarten geeigneten
Farbwerksantrieb, dessen Getriebeschema in Fig. 4 und 5
dargestellt ist, wird die Farbkastenwalze 4 von einem mit 18
bezeichneten Abtriebsrad eines Räderkurbelgetriebes 19
angetrieben.
Das Räderkurbelgetriebe 19 wird von einem Antriebszahnrad 20
angetrieben, das an einem ersten, fest im Gestell 21 des
Räderkurbelgetriebes 19 angeordneten ersten Gelenk 22 gelagert
ist. Das Gestell 21 wird von einer Seitenwand der Druckmaschine
gebildet. Im ersten Gelenk 22 ist ferner eine mit dem
Antriebszahnrad 20 fest verbundene Kurbel 23 drehbar gelagert.
An ihrem freien Ende ist die Kurbel 23 in einem zweiten Gelenk 24
mit einem Ende einer Koppel 25 verbunden. Außerdem dreht um das
zweite Gelenk 24 ein mit der Kurbel 23 drehfest verbundenes
Zwischenzahnrad 26. Die Koppel 25 weist an ihrem anderen Ende ein
drittes Gelenk 27 auf. An diesem Gelenk 27 ist die Koppel 25 mit
dem freien Ende einer Schwinge 28 verbunden, deren anderes Ende
in einem vierten Gelenk 29 drehbar im Gestell 21 des
Räderkurbelgetriebes 19 gelagert ist.
Um das dritte Gelenk 27 sind zwei zu einem Doppelrad vereinigte
Zwischenzahnräder 30 und 31 drehbar gelagert, von denen das
erstere 30 mit dem Zwischenzahnrad 26 im Eingriff steht und das
zweite 31 mit dem um das vierte Gelenk 29 drehbaren Abtriebsrad
18 auf der Welle der Farbkastenwalze 4 kämmt.
Die Antriebsenergie für das vorstehend beschriebene Farbwerk wird
über einen - vorzugsweise in seiner Drehzahl variablen - Motor 33
in das Antriebszahnrad 20 des Räderkurbelgetriebes 19 eingeleitet.
Ausgehend von einer Krafteinleitung am Antriebszahnrad 20 erfolgt
die weitere Kraftübertragung folgendermaßen:
Durch die mit dem Antriebszahnrad 20 fest verbundene Kurbel 23
dreht sich das zweite Gelenk 24 um das erste Gelenk 22, wobei die
zusätzlich durch die Schwinge 28 in konstantem Abstand vom
vierten Gelenk 29 gehaltene Koppel 25 mit ihrem im dritten Gelenk
27 gelagerten Ende eine hin- und herschwingende Bewegung
ausführt. Dieser Bewegung überlagert sich die durch die
Zwischenzahnräder 26, 30 und 31 vom Antriebszahnrad 20 auf das
Abtriebsrad 18 übertragene Drehbewegung. Die als Ergebnis dieser
Überlagerung entstehende ungleichförmige Bewegung des
Abtriebsrades 18 einschließlich eines mehr oder weniger großen
Rückdrehschrittes kann bei unterschiedlicher Auslegung der Längen
der Kurbel 23, der Koppel 25, der Schwinge 28 und der Länge des
Gestells 21, die dem Abstand zwischen erstem Gelenk 22 und
viertem Gelenk 29 entspricht, sowie der Zähnezahlen der Zahnräder
20, 26; 30, 31 und 18 in einem weiten Variationsbereich verändert
werden.
In Fig. 6 sind bei einer Variante zur Fig. 4 alle im Vergleich zu
der dortigen Darstellung gleichen Teile mit einer um 600 erhöhten
Bezugszahl bezeichnet. Wegen der Benennung und Funktion dieser
Teile wird auf die Beschreibung der Fig. 4 verwiesen. Die
Zwischenzahnräder 30 und 31 aus Fig. 4 werden in Fig. 6 durch ein
einziges Zwischenzahnrad 632 ersetzt, welches im dritten Gelenk
627 drehbar gelagert ist und sowohl mit dem Zwischenzahnrad 626
als auch mit dem Abtriebszahnrad 618 kämmt. Diese Vereinfachung
bedeutet jedoch gleichzeitig auch eine Einschränkung der
verfügbaren, am Ende des vorstehenden Absatzes aufgezählten
Parameter bei der Auswahl der Übersetzungsverhältnisse.
Bei einer in Fig. 7 und 8 - in denen alle zur Fig. 4 gleichen und
bereits im Zusammenhang mit dieser beschriebenen Teile eine um 700
erhöhte Bezugszahl erhalten - dargestellten Weiterbildung des
Räderkurbelgetriebes zu einem Fünfgelenk-Getriebe ist eine
Verstellung des Betrages des Rückdrehschrittes sogar während des
Betriebes möglich. Hierzu wird das vierte Gelenk 729 nicht
unmittelbar im Gestell 721 gelagert, sondern auf einer weiteren
Kurbel 734 angeordnet, die ihrerseits in einem fünften Gelenk 735
im Gestell 721 drehbar, jedoch gegenüber jenem arretierbar
gelagert ist.
Für eine Verschwenkung und Arretierung einer Kurbel sind dem
Fachmann eine Vielzahl von Möglichkeiten bekannt. In Fig. 7 ist zu
diesem Zweck an die zweite Kurbel 734 an ihrem über das fünfte
Gelenk 735 hinausragenden Ende ein Hebel 736 angelenkt, der von
einem Verstellmotor 737 aus stufenlos verstellbar ist. Eine
Verschwenkung der zweiten Kurbel 734 um das fünfte Gelenk 735
bewirkt eine Veränderung des für den Betrag des Rückdrehschrittes
mit maßgeblichen Abstandes 738 zwischen dem Drehpunkt 722 der
ersten Kurbel 723 und dem Drehpunkt 729 der Schwinge 728. Mit dem
im vierten Gelenk 729 drehbaren Abtriebszahnrad 718 steht ein im
fünften Gelenk 735 drehbares, mit der Welle der Farbkastenwalze
704 verbundenes Zahnrad 739 im Eingriff, welches die
Antriebskräfte vom Räderkurbelgetriebe 719 an die Farbkastenwalze
704 überträgt.
In Fig. 9 und 10 ist eine weitere vorteilhafte Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Farbkastenantriebs für ein Heberfarbwerk
dargestellt. Alle zur Fig. 4 gleichen Teile sind hier mit einer um
900 erhöhten Bezugszahl bezeichnet. Wegen ihrer Benennung und
Funktion wird auf die Beschreibung der Fig. 4 verwiesen. In Fig. 9
steht das Antriebszahnrad 920 des Räderkurbelgetriebes 919 über
ein Zwischenzahnrad 940 und ein Differential-Planetengetriebe 941
mit einem Antriebszahnrad 942 in Verbindung, das mit dem
Heberantrieb 943 - vergleichbar mit Position 43 in Fig. 1 -
verbunden ist.
Das Differential-Planetengetriebe 941 besteht aus einem Steg 944,
der mit einem Ende um eine in der Maschinenseitenwand drehbar
gelagerte Achse 945 verdrehbar gelagert ist, zwei unabhängig
voneinander um diese Achse 945 drehbaren Zahnrädern 946 und 947,
sowie zwei weiteren, um einen bei Drehung des Steges 944 mit
diesem beweglichen Zapfen 948 drehbar angeordneten Zahnrädern 949
und 950. Das erste Zahnrad 946 steht dabei im Eingriff mit dem
Antriebszahnrad 942 auf der Welle des Heberantriebs 943 und mit
dem dritten Zahnrad 948. Das dritte Zahnrad 948 ist mit dem
vierten Zahnrad 950 drehfest verbunden und gemeinsam mit diesem
auf dem im Steg 944 drehbar angeordneten Zapfen 948 gelagert. Das
vierte Zahnrad 950 steht mit dem zweiten, fest auf der Achse 945
sitzenden Zahnrad 947 im Eingriff.
Mit diesem zweiten Zahnrad 947 kämmt das mit dem Antriebszahnrad
920 des Räderkurbelgetriebes 919 in Verbindung stehende
Zwischenrad 940.
Die Antriebsenergie kann bei diesem Heberfarbwerk an verschiedenen
Stellen eingeleitet werden und auf verschiedene Weise erfolgen. In
Fig. 9 erfolgt der Antrieb über ein mit dem Antriebsrad 942 des
Heberantriebs 943 kämmendes Zahnrad 951, welches entweder über ein
nicht dargestelltes Untersetzungsgetriebe und eine ebenfalls nicht
dargestellte Kupplung mit dem Hauptantrieb der Druckmaschine
verbunden sein kann oder - wie angedeutet - mit einem in seiner
Drehzahl regelbaren, separaten Motor 933 in Verbindung steht.
Die Antriebsenergie könnte jedoch alternativ dazu ebensogut an den
Zahnrädern 942 oder 946 eingeleitet werden.
Ausgehend von einer Krafteinleitung am Zahnrad 951 erfolgt die
weitere Kraftübertragung folgendermaßen:
Vom Zahnrad 951 über das Antriebsrad 942 des Heberantriebs 943
zum ersten Zahnrad 946 des Differential-Planetengetriebes 941,
innerhalb dieser weiter über die Zahnräder 949 und 950 auf das
Zahnrad 947. Von diesem auf das Zwischenzahnrad 940 und von dort
auf das Antriebszahnrad 920 des Räderkurbelgetriebes 919. Dessen
Funktionsweise wurde bereits im Zusammenhang mit den Fig. 4
und 5 weiter oben beschrieben.
Durch ein während des Betriebes mögliches manuelles oder
motorisches Verschwenken des Steges 944 um die Achse 945 - das in
Fig. 9 durch einen am Zapfen 948 angreifenden Verstellmotor 952
angedeutet ist - verändert sich die relative Winkellage des
Antriebsrades 942 am Heberantrieb 943 gegenüber der des
Antriebszahnrades 920 des Räderkurbelgetriebes 919 und somit auch
gegenüber der des Abtriebsrades 918. Dadurch ist die als
Heberrast bezeichnete Anlagezeit der Heberwalze 7 gegenüber der
ungleichförmig bewegten Farbkastenwalze 904 in ihrer Lage
veränderbar.
Diese Verlagerung sowie überhaupt die Ungleichförmigkeit der
Bewegung der Farbkastenwalze 4; 704; 904 ist in der Fig. 11
dargestellt. Dort ist als Abszisse der Drehwinkel ϕ (Phi) am
Antriebsrad 942 des Heberantriebs 943 und als Ordinate der
Drehwinkel χ (Chi) an der Farbkastenwalze 4; 704; 904
aufgetragen. Die Kurve 53 zeigt im Bereich von 0° bis etwa 180°
einen relativ steilen Anstieg, wogegen sie in der zweiten Hälfte
von 180° bis 360° einen annähernd waagerechten Verlauf aufweist.
Der abfallende Teil der Kurve 53 im Bereich um 270° entspricht
dabei einem Rückdrehschritt an der Farbkastenwalze 4; 704; 904.
Durch ein Schwenken des Steges 944 des
Differential-Planetengetriebes 941 um die Achse 945 erfolgt eine
Veränderung der relativen Winkellage des Antriebsrades 942 am
Heberantrieb 943 gegenüber der Farbkastenwalze 4. Dadurch
verschiebt sich die Lage der mit 54 bezeichneten Heberrast in der
Fig. 11 bis zu einer anderen mit 55 bezeichneten Extremlage. Bei
einer Position der Heberrast in der mit 54 bezeichneten Lage
schneiden die beiden die Heberrast begrenzenden Vertikalen 56 und
57 aus der Kurve 53 einen Ordinatenabschnitt 58 heraus, der
wesentlich größer ist als der Ordinatenabschnitt 59, den die
Vertikalen 56 und 60 begrenzen, die die Heberrast in der mit 55
bezeichneten Lage markieren. Da die Größe der Ordinatenabschnitte
58 und 59 der relativen Abwälzung von Heberwalze 7 und
Farbkastenwalze 4, 904 entsprechen, macht deren Unterschied die
Variationsbreite der Farbgebung deutlich, die mit dem
erfindungsgemäßen Farbwerksantrieb bei einem Heberfarbwerk
zusätzlich erzielt werden kann.
Claims (7)
1. Farbwerk einer Druckmaschine mit einem eine ungleichförmige
Bewegung einer Farbkastenwalze einschließlich eines zeitweisen
Rückdrehschrittes erzeugenden Antrieb,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Antriebsübertragung an die
Farbkastenwalze (4; 704; 904) dieser ein als
Pilgerschrittgetriebe arbeitendes Räderkurbelgetriebe
(19; 619, 719, 919) mit mindestens vier Gelenken (22, 24, 27,
29; 622, 624, 627, 629; 722, 724, 727, 729, 735; 922, 924,
927, 929) vorgeschaltet ist.
2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Räderkurbelgetriebe (19, 619, 919) ein Viergelenkgetriebe
verwendet wird, dessen erstes, fest in einem Gestell (21;
621; 921) angeordnetes Gelenk (22; 622; 922) ein
Antriebszahnrad (20; 620; 920) sowie eine mit diesem drehfest
verbundene Kurbel (23; 623; 923) trägt,
dessen zweites, auf der Kurbel (23; 623; 923) in Form einer
Achse ausgebildetes Gelenk (24; 624; 924) mit einem
Zwischenzahnrad (26; 626; 926) drehfest verbunden ist und
ferner ein Ende einer Koppel (25; 625; 925) lagert,
dessen drittes, am anderen Ende der Koppel (25; 625; 925)
angeordnetes Gelenk (27; 627; 927) diese mit dem freien Ende
einer Schwinge (28; 628; 928) verbindet und außerdem
mindestens ein Zwischenzahnrad (30, 31; 632; 930, 931)
trägt, das mit dem Zwischenzahnrad (26; 626; 926) in
kraftschlüssiger Verbindung steht,
und dessen viertes, fest am Gestell (21; 621; 921)
angeordnetes Gelenk (29; 629; 929) das andere Ende der
Schwinge (28; 628; 928) sowie ein die Farbkastenwalze (4; 904)
antreibendes Antriebszahnrad (18; 618; 918) lagert, das mit
dem Zwischenzahnrad (31; 632; 931) im Eingriff steht.
3. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Räderkurbelgetriebe (719) ein Fünfgelenkgetriebe verwendet wird,
dessen erstes, fest in einem Gestell (721) angeordnetes Gelenk
(722) ein Antriebszahnrad (720) sowie eine mit diesem drehfest
verbundene Kurbel (723) trägt,
dessen zweites, auf der Kurbel (723) in Form einer Achse
ausgebildetes Gelenk (724) mit einem Zwischenzahnrad (726)
drehfest verbunden ist und ferner ein Ende einer Koppel (725)
lagert,
dessen drittes, am anderen Ende der Koppel (725) angeordnetes
Gelenk (727) diese mit dem freien Ende einer Schwinge (728)
verbindet und außerdem mindestens ein Zwischenzahnrad (730,
731) trägt, das mit dem Zwischenzahnrad (726) in
kraftschlüssiger Verbindung steht,
und dessen viertes, das andere Ende der Schwinge (728) sowie
ein mit dem Zwischenzahnrad (731) im Eingriff stehendes
Abtriebszahnrad (718) lagernde Gelenk (729) zur Veränderung
des Betrages des Rückdrehschrittes auf einer ihrerseits um
ein fünftes, fest im Gestell (721) angeordnetes Gelenk (735)
drehbaren und gegenüber jenem arretierbaren zweiten Kurbel
(734) angeordnet ist, welches fünfte Gelenk (735) zusätzlich
ein mit dem Abtriebsrad (718) im Eingriff stehendes, mit der
Welle der Farbkastenwalze (704) verbundenes Zahnrad (739)
trägt.
4. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb des Räderkurbelgetriebes
(19; 619; 719) von einem in seiner Drehzahl veränderlichen
Motor (33; 633; 733) erfolgt, dessen Abtriebswelle mit dem
mit der Kurbel (23; 623; 723) verbundenen Antriebszahnrad
(20; 620; 720) in Verbindung steht.
5. Farbwerk nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, mit einer
zwischen der Farbkastenwalze (4; 904) und einer von dieser
beabstandeten Reiberwalze (6) hin- und herpendelnden, mit
beiden in wechselndem, zeitlich genau definierbaren Kontakt
stehenden Heberwalze (7), dadurch gekennzeichnet, daß das für
die Bewegung der Heberwalze (7) erforderliche Drehmoment über
ein Antriebszahnrad (942) in den Heberantrieb (43; 943)
eingeleitet wird, welches in kraftschlüssiger Verbindung mit
dem Antriebszahnrad (920) des Räderkurbelgetriebes (919)
steht.
6. Farbwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung zwischen dem Antriebszahnrad (942) des
Heberantriebs (943) und dem Antriebszahnrad (920) des
Räderkurbelgetriebes (919) durch ein Differential-
Planetengetriebe (941) mit zwei unabhängig voneinander um
eine im Gestell (921) gelagerte Achse (945) drehbaren
Zahnrädern (946, 947) und zwei fest miteinander verbundenen,
auf dem freien Ende eines ebenfalls um die Achse (945)
schwenkbaren Steges (944) gelagerten Zahnrädern (949, 950)
gebildet wird, wobei durch eine Schwenkung des Steges (944)
die relative Winkellage des mit dem Zahnrad (946) im Eingriff
stehenden Antriebszahnrades (942) gegenüber dem mit dem
Zahnrad (947) im Eingriff stehenden Antriebszahnrad (920)
veränderbar ist.
7. Farbwerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung der Heberwalze (7) von einem auf einer
Steuerkurve (9) anliegenden Hebel (8) erfolgt und daß die
Steuerkurve (9) zur Veränderung der Länge des zeitlichen
Kontaktes der Heberwalze (7) mit der Farbkastenwalze (4; 904)
von zwei gegeneinander verdrehbaren, mit dem Heberantrieb
verbindbaren Kurvenscheiben (10, 11) gebildet wird.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
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ID=6324599
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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