-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Heberfarbwerk, umfassend eine Duktorwalze,
eine Farbwalze, und eine Heberwalze, die zur Übertragung von Farbe von der
Duktorwalze auf die Farbwalze zwischen der Duktorwalze und der Farbwalze
hin und her bewegbar ist.
-
Walzenfarbwerken
kommt die Aufgabe zu, eine Druckform kontinuierlich und gleichmäßig mit der
erforderlichen Farbmenge zu versorgen. Üblicherweise besitzen diese
ein Farbdosiersystem bzw. einen Farbkasten mit einer Duktorwalze
sowie ein Walzensystem mit einer Vielzahl von Farbwalzen, worunter
hier Farbverreibewalzen, Übertragungswalzen,
Farbauftragwalzen und dergleichen verstanden werden. Über das
Walzensystem wird die Farbe durch Farbspaltung auf die Druckform übertragen und
eine gleichmäßige Einfärbung erzielt.
-
Für die Übertragung
der Druckfarbe von dem Farbdosiersystem zu dem Walzensystem wird üblicherweise
eine Farbübertragungswalze
bzw. Heberwalze eingesetzt, die zwischen der Duktorwalze und einer
Farbwalze hin und her pendelt und dabei Farbe transportiert. Die
Druckfarbe wird während
des jeweiligen Oberflächenkontakts
von der Duktorwalze aufgenommen und an die Farbwalze abgegeben.
-
Bei
Walzenfarbwerken rotieren die Duktorwalze und die Farbwalzen in
der Regel mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, das heißt die Farbwalzen
laufen mit deutlich höheren
Rotationsgeschwindigkeiten als die Duktorwalze. Dies hat zur Folge,
daß die
Heberwalze die unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten ausgleichen
muß und
daher nicht mit beiden in Kontakt stehen kann.
-
In
diesem Zusammenhang ist es allgemein bekannt, eine um ihre Rotationsachse
frei rotierende, das heißt
nicht-angetriebene Heberwalze zu verwenden, die mit einem elastischen
Material bezogen ist. Die Heberwalze wird zum Zwecke der Farbübertragung
zeitweilig gegen die Duktorwalze bzw. die Farbwalze gedrückt und
von diesen jeweils mitgenommen.
-
Nimmt
die Heberwalze von der Duktorwalze Farbe auf, so rotiert die Heberwalze
nach dem Abheben in etwa mit der Oberflächengeschwindigkeit der Duktorwalze.
Beim nachfolgenden Auftreffen auf die Farbewalze wird die verhältnismäßig langsam
laufende Heberwalze auf die höhere
Oberflächengeschwindigkeit
der Farbwalze beschleunigt. Aufgrund der unterschiedlichen Oberflächengeschwindigkeiten
ergibt sich im Moment des Oberflächenkontakts ein
Bremsmoment, das sich durch das Walzensystem fortpflanzt und die
Gleichmäßigkeit
des Farbauftrags auf die Druckform beeinträchtigen kann. Dieser Bremseffekt
wird gemeinhin auch als Heberschlag bezeichnet. Überdies tritt an der Heberwalze
bzw. deren Ummantelung aufgrund der Relativgeschwindigkeiten verstärkt Verschleiß auf.
-
Aus
der
EP 0 475 119 A1 ,
die ein Heberfarbwerk der eingangs genannten Art offenbart, ist
eine Möglichkeit
bekannt, das Bremsmoment beim Auftreten der Heberwalze auf eine
Farbwalze des Walzensystems zu verringern. Dazu wird in der
EP 0 475 119 A1 vorgeschlagen,
anstelle einer Heberwalze zwei aufeinander abrollende Heberwalzen
zu verwenden, die überdies
neben ihrer Hin- und Herbewegung zwischen der Duktorwalze und einer
Farbwalze um eine zu den letztgenannten parallel verlaufenden Rotationsachse
gedreht werden. Diese zusätzliche
Drehbewegung, die einen eigenen Antriebsmotor erfordert, wirkt sich
beim Auftreffen jeweils einer Heberwalze auf die Duktorwalze bzw.
Farbwalze im Sinne einer Verminderung der Geschwindigkeitsdifferenz aus.
Allerdings ist eine solche Konstruktion außerordentlich aufwendig und
aufgrund des zusätzlichen Antriebmotors
störanfällig.
-
Aus
der
EP 0 445 542 B1 ist
ein Antrieb einer Heberwalze einer Druckmaschine bekannt. Die Heberwalze
wird hierbei von einem Kurventrieb zwischen je einer Anlagestellung
an einer Duktor- oder Kastenwalze und einer Farb- oder Reiberwalze
hin- und herbewegt. Die Anlagestellung wird jeweils durch gefederte
und einstellbare Anschläge
definiert. Die Heberwalze weist keinen Drehantrieb auf.
-
Weiterhin
ist aus der
DE 26 10
126 A1 ein Heberantrieb bekannt, wobei eine Heberwalze
ebenfalls zwischen einer Duktorwalze und einer Farbwalze hin- und
herbewegt wird. Der Heberantrieb weist zusätzlich einen Zwangsantrieb
auf. Der Zwangsantrieb besteht aus einer mechanisch oder elektrisch steuerbaren
Reversierkupplung, die einen Drehantrieb mit einem Zahnradpaar koppelt,
das mit der Achse der Heberwalze verbunden ist. Damit werden über eine
mechanische Ankopplung abwechselnd die Geschwindigkeiten der Duktorwalze
oder der Farbwalze (hier auch Reiberwalze) auf die Heberwalze übertragen.
-
Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
weitere, einfachere Möglichkeit
zur Verminderung des vorstehend erläuterten Bremsmoments bzw. Heberschlags
zu schaffen.
-
Hierzu
wird ein Heberfarbwerk der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
bei dem ein mit der Duktorwalze gekoppeltes Getriebe und ein mit
der Farbwalze gekoppeltes Getriebe vorgesehen ist, und bei dem die
Heberwalze vor einem Oberflächenkontakt
mit der Duktorwalze und der Farbwalze wenigstens zeitweilig mit
dem jeweiligen Getriebe derart gekoppelt wird, daß die Oberflächengeschwindigkeit der
Heberwalze an die Oberflächengeschwindigkeit der
Duktorwalze oder der Farbwalze angeglichen wird.
-
Durch
die erfindungsgemäße Lösung wird bei
dem eigentlichen Oberflächenkontakt
der Heberwalze mit der Duktorwalze bzw. Farbwalze der Unterschied
der Oberflächengeschwindigkeiten
deutlich vermindert, so daß das
maximale Bremsmoment verringert bzw. vor allem in seiner Schlagartigkeit
reduziert wird. Vielmehr steht über
die Getriebe mehr Zeit zur Verfügung,
um eine weiche Beschleunigung bzw. Abbremsung der Heberwalze vorzunehmen.
Dies verbessert weiterhin die Lebensdauer der Heberwalze. Da der
Antrieb der Heberwalze für
deren Rotationsbewegung um ihre Rotationsachse von der Duktorwalze
bzw. der Farbwalze abgeleitet wird, sind zusätzliche Antriebseinrichtungen
sowie hierfür
erforderliche Steuerungen zum Angleichen der Geschwindigkeiten nicht
erforderlich. Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet
sich vielmehr durch ihren konstruktiv einfach Aufbau aus, und stellt
eine kostengünstige
und wirkungsvolle Alternative zu der in der
EP 0 475 119 A1 aufgezeigten
Hebereinrichtung dar.
-
In
einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist die Heberwalze im Zeitpunkt
des Oberflächekontakts
mit der Duktorwalze bzw. der Farbwalze mit dem jeweiligen Getriebe
gekoppelt. Möglich
ist jedoch auch, daß die
Heberwalze im Zeitpunkt des Oberflächenkontakts von dem jeweiligen
Getriebe bereits wieder entkoppelt ist, wodurch Zwangsbewegungen
zwischen der Heberwalze und der Duktorwalze bzw. Farbwalze ausgeschlossen
werden.
-
Vorzugsweise
weisen die Getriebe jeweils ein elastisches Element auf mit dem
die Heberwalze oder ein mit dieser drehfest gekoppeltes Eingriffsorgan
in Eingriff gelangt. Hierdurch ist eine besonders weiche Ankopplung
des Antriebs der Heberwalze an das Walzensystem verbunden mit einem
geringen maximalen Bremsmoment möglich.
-
Beispielsweise
kann ein Getriebe als elastisches Element einen Riemen umfassen,
gegen den die Heberwalze selbst oder das mit dieser drehfest gekoppelte
Eingriffsorgan in Eingriff gelangt. Der Riemen ermöglicht neben
einer Verlängerung
der Zeitspanne für
die Beschleunigung bzw. Abbremsung überdies einen Dämpfungseffekt,
so daß die
Brems- und Beschleunigungswirkungen des Erstkontakts der Heberwalze
bzw. mit dieser verbundener Organe mit dem Getriebe sich nicht oder
allenfalls geringfügig auf
das Walzensystem bzw. Farbdosiersystem auswirken.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Riemen über eine
an der Duktorwalze bzw. der Farbübertragungswalze
vorgesehene Riemenscheibe angetrieben. Überdies ist an der Heberwalze
ebenfalls eine Riemenscheibe vorgesehen, die bei der Hin- und Herbewegung
der Heberwalze zeitweilig mit dem Riemen in Eingriff bringbar ist.
Ein solcher Riementrieb läßt sich
verhältnismäßig einfach anbauen
und benötigt
im Vergleich zu einer Doppel-Heberwalzenanordnung,
wie sie beispielsweise in der
EP 0 475 119 A1 vorgeschlagen wurde, keinen größeren Abstand
zwischen der Duktorwalze und der Farbwalze.
-
So
kann beispielsweise ein Riementrieb mit mindestens zwei Umlenkrollen
vorgesehen werden, wobei die Heberwalze oder das mit dieser drehfest verbundene
Eingriffsorgan mit dem zwischen den Umlenkrollen verlaufenden Abschnitt
des Riemens in Eingriff gelangt.
-
Bevorzugt
werden je Riementrieb, das heißt sowohl
auf der Seite der Duktorwalze als auch auf der Seite der Farbwalze,
zwei Umlenkrollen vorgesehen. Die jeweils zwischen den zwei Umlenkrollen
verlaufenden Abschnitte der Riemen zum Eingriff mit der Heberwalze
oder dem drehfest mit dieser gekoppelten Eingriffsorgan liegen dabei
einander gegenüber. Diese
Ausgestaltung eignet sich insbesondere für solche Fälle, bei denen ein Antrieb
auch während
des Kontakts der Heberwalze mit der Duktorwalze oder Farbwalze gewünscht ist.
-
Anstelle
eines Riemens kann zur Drehmomentübertragung auf die Heberwalze
ein Getriebe als elastisches Element auch eine Reibrolle mit einem
Mantel aus einem elastischen Material aufweisen. In diesem Fall übernimmt
die Reibrolle die Funktion der weichen Ankopplung. Die Reibrolle
wird dabei vorzugsweise so angeordnet, daß die Heberwalze oder ein drehfest
mit dieser gekoppeltes Eingriffsorgan während der Hin- und Herbewegung
der Heberwalze zeitweilig mit der Reibrolle in Eingriff gelangt.
Eine Entkopplung zum Zeitpunkt des Oberflächenkontakts der Heberwalze
mit der Duktorwalze oder Farbwalze läßt sich so besonders einfach
realisieren.
-
Zur
weiteren Verminderung der Übertragung des
beim Eingriff mit der Reibrolle auftretenden Bremsmoments ist die
Reibrolle über
einen Riemen von der Duktorwalze bzw. der Farbwalze angetrieben.
Der Riemen bewirkt wie auch die oben bereits erläuterten Riemen einen Dämpfungseffekt
in bezug auf das Walzensystem bzw. Farbdosiersystem, so daß beispielsweise
der Einfluß des
Bremsmoments auf das Drehschwingverhalten des Walzensystems stark
vermindert wird.
-
Prinzipiell
ist es möglich,
die Getriebe wahlweise mit einander zu kombinieren, das heißt beispielsweise
auf der Seite der Farbwalze eine Ankopplung über einen Riemen und auf der
Seite der Duktorwalze eine Ankopplung über eine Reibrolle, oder auch
umgekehrt vorzunehmen.
-
In
einer vereinfachten Ausgestaltungsform wird ein Getriebe zur Angleichung
der Oberflächengeschwindigkeiten
lediglich auf der Seite der Farbwalze vorgesehen.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt in:
-
1 eine
Seitenansicht auf eine Duktorwalze, eine Farbwalze und eine Heberwalze
eines Heberfarbwerks in schematischer Darstellung nach einem ersten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und in
-
2 eine
Seitenansicht auf eine Duktorwalze, eine Farbwalze und eine Heberwalze
eines Heberfarbwerks in schematischer Darstellung nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
Das
erste Ausführungsbeispiel
in 1 zeigt eine Teilansicht eines Heberfarbwerks
für eine
Bogenoffset-Druckmaschine. Insbesondere ist in 1 eine
Duktorwalze 1 zu erkennen, die Teil eines Farbdosiersystems
ist und mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit
kontinuierlich oder intermittierend dreht. Parallel zu der Duktorwalze 1 ist
eine Farbwalze 2 in Form einer Verreibewalze angeordnet,
die Teil eines Walzensystems ist, welches die Druckfarbe aus dem
Farbdosiersystem über
eine Vielzahl weiterer, nicht dargestellter Walzen auf eine Druckform bzw.
einen Druckzylinder überträgt. Die
Farbwalze 2 läuft
mit deutlich höherer
Geschwindigkeit um, als die Duktorwalze 1.
-
Weiterhin
ist eine Heberwalze 3 vorgesehen, die zur Übertragung
von Farbe von der Duktorwalze 1 auf die Farbwalze 2 zwischen
der Duktorwalze 1 und der Farbwalze 2 hin und
her bewegbar ist und mit den Oberflächen derselben in Kontakt gebracht
wird. Dazu ist eine geeignete, hier nicht näher dargestellte Antriebseinrichtung
vorgesehen, die es ermöglicht, die
Heberwalze 3 beispielsweise bei jeder zweiten Umdrehung
des Druckzylinders an die Duktorwalze 1 zu schwenken, wo
eine Farbaufnahme erfolgt, bevor sich die Heberwalze 3 wieder
zu der Farbwalze 2 bewegt. Diese Schwenkbewegung kann beispielsweise um
eine ortsfeste Achse X erfolgen die deutlich von der eigentlichen
Rotationsachse der Heberwalze 3 abgesetzt ist. Dies ist
in 1 außerdem
durch einen Doppelpfeil angedeutet. Um ein freies Drehen der Heberwalze 3 zu
ermöglichen,
ist diese entsprechend an einem Bügel 4 oder Rahmen
gelagert.
-
Weiterhin
ist sowohl auf der Seite der Duktorwalze 1 als auch auf
der Seite der Farbwalze 2 ein Getriebe vorgesehen. Mit
diesen Getrieben gelangt die Heberwalze 3 bei ihrer Hin-
und Herbewegung zwischen der Duktorwalze 1 und der Farbwalze 2 zeitweilig
in Eingriff, und zwar zu einem Zeitpunkt vor ihrem Oberflächenkontakt
mit der Duktorwalze 1 bzw. der Farbwalze 2.
-
Über diese
Getriebe wird die Heberwalze 3 angetrieben oder abgebremst,
wodurch bereits vor dem Oberflächenkontakt
eine Angleichung der Oberflächengeschwindigkeit
der Heberwalze 3 an die Oberflächengeschwindigkeit der Duktorwalze 1 oder der
Farbwalze 2 erzielt wird.
-
In
dem ersten Ausführungsbeispiel
sind die Getriebe jeweils als Riementrieb ausgebildet. Auf der Seite
der Duktorwalze 1 umfaßt
der Riementrieb eine an der Duktorwalze 1 vorgesehene Riemenscheibe 5 sowie
zwei separate Umlenkrollen 6 und 7 beidseits der
Heberwalze 3, über
welche ein Flachriemen 8 läuft. In gleicher Weise umfaßt der Riementrieb
auf der Seite der Farbwalze 2 eine an dieser vorgesehene
Riemenscheibe 9 sowie weiterhin zwei separate Umlenkrollen 10 und 11, über welche
ebenfalls ein Flachriemen 12 läuft.
-
An
der Heberwalze 3 ist ebenfalls eine Riemenscheibe 13 vorgesehen,
beispielsweise in Form eines integral ausgebildeten Zapfens oder
auch in Form eines nachträglich
befestigten Flansches. Die Riemenscheibe 13 gelangt bei
der Hin- und Herbewegung zeitweilig mit dem einen oder dem anderen Flachriemen 8 bzw. 12 in
Eingriff.
-
Die
Riementriebe, die hier beispielhaft jeweils zwei Umlenkrollen 6 und 7 bzw. 10 und 11 aufweisen,
sind derart zueinander angeordnet, daß zwischen zwei Umlenkrollen 6 und 7 bzw. 10 und 11 verlaufende
Abschnitte 14 bzw. 15 der Riemen 8 und 12 einander
gegenüberliegen.
-
1 zeigt
die Farbheberwalze 3 in einer Mittelstellung zwischen der
Duktorwalze 1 und der Farbwalze 2, in der die
Heberwalze 3 von beiden Getrieben, d.h. hier den beiden
Riementrieben entkoppelt ist. Das Eingriffsorgan der Heberwalze 3,
das heißt
deren Riemenscheibe 13 liegt dabei kontaktfrei zwischen
den Riemenabschnitten 14 und 15.
-
Bewegt
sich die Heberwalze 3 in Richtung der Duktorwalze 1,
so gelangt die Riemenscheibe 13 mit dem Riemenabschnitt 14 in
Eingriff, bevor die Oberfläche
der Heberwalze 3 gegen die Oberfläche der Duktorwalze 1 stößt. Bei
diesem Eingriff wird die Heberwalze 3 je nach ihrer Geschwindigkeit
abgebremst oder beschleunigt. Wird das Heberfarbwerk angefahren,
so wird die Heberwalze 3 durch die Kopplung über den
Riementrieb mit der Duktorwalze 1 beschleunigt. Die Übersetzungsverhältnisse
an dem Riementrieb sind dabei derart gewählt, daß sich an der Oberfläche der
Heberwalze 3 bei gegensinniger Drehrichtung die gleiche
Oberflächengeschwindigkeit
wie an der Duktorwalze 1 einstellt, wodurch bei dem Oberflächenkontakt
größere Relativgeschwindigkeiten
zwischen der Heberwalze 3 und der Duktorwalze 1 vermieden
werden. Die Übersetzungsverhältnisse
können
auch so gewählt
werden, daß sich
gewollt unterschiedliche Geschwindigkeiten der Oberflächen einstellen,
um eine definierte Relativbewegung zu erzeugen. War die Heberwalze 3 bereits
in Kontakt mit der Farbwalze 2, so dreht diese in der Regel
mit höherer
Geschwindigkeit als die Duktorwalze 1. In diesem Fall bewirkt
der Eingriff mit dem Getriebe bzw. Riemen 8 eine Abbremsung
der Oberflächengeschwindigkeit
auf die der Duktorwalze 1.
-
Infolge
der beiseitigen Anordnung der Umlenkrollen 6 und 7 bleibt
die Riemenscheibe 13 der Heberwalze 3 im Zeitpunkt
des Oberflächenkontakts mit
der Duktorwalze 1 mit dem Riemen 8 in Eingriff. Geeignete
Riemenspanner und Federelemente, die hier nicht dargestellt sind,
ermöglichen
eine ausreichende Flexibilität
des Riementriebs bei der Bewegung der Heberwalze 3 und
gewährleisten
gleichzeitig die Drehmomentübertragung
zwischen dem Riemen 14 und der Riemenscheibe 13.
-
In ähnlicher
Weise erfolgt auf der Seite der Farbwalze 2 eine Angleichung
der Oberflächengeschwindigkeit
der Heberwalze 3 an die Oberflächengeschwindigkeit der Farbwalze 2.
Da die Farbwalze 2 mit höherer Geschwindigkeit dreht,
als die Duktorwalze 1, wird die Heberwalze 3 über das
mit der Farbwalze 2 gekoppelte Getriebe, das hier ebenfalls ein
Riementrieb mit dem Riemen 12 ist, in der Regel beschleunigt,
bevor ein Oberflächenkontakt
eintritt. Diese Beschleunigung wirkt sich auf der Seite des Walzensystems
selbstverständlich
als Bremsmoment aus.
-
Der
federnde Riemen 12 ermöglicht
jedoch eine sehr weiche Einleitung dieses Bremsmoments über einen
größeren Zeitraum,
wodurch das maximale Bremsmoment und der Heberschlag reduziert werden. Überdies
wirkt der Riemen 12 als elastisches Element selbst schwingungsdämpfend und
trägt auf diese
Weise ebenfalls zur Verminderung des Heberschlags bei.
-
Die
Verringerung der Relativgeschwindigkeiten zwischen der Heberwalze 3 einerseits
und der Duktorwalze 1 bzw. Farbwalze 2 andererseits
senkt überdies
den Verschleiß an
dem elastischen Mantel 16 der Heberwalze 3, was
sich günstig
auf deren Haltbarkeit auswirkt.
-
Ein
zweites Ausführungsbeispiel
für ein
Heberfarbwerk ist in 2 dargestellt. Auch hier sind wiederum
lediglich die Duktorwalze 21 und die Farbwalze 22 abgebildet,
zwischen denen eine Heberwalze 23, die frei drehbar an
einem Bügel 24 gelagert
ist, hin und her pendelt.
-
Zudem
ist wiederum ein mit der Duktorwalze 21 gekoppeltes Getriebe
und ein mit der Farbwalze 22 gekoppeltes Getriebe vorgesehen.
Die Heberwalze 23 wird während ihrer Hin- und Herbewegung
jeweils wenigstens zeitweilig mit einem dieser Getriebe gekoppelt,
und zwar derart, daß die
Oberflächengeschwindigkeit
der Heberwalze 23 an die Oberflächengeschwindigkeit der Duktorwalze 21 bzw.
der Farbwalze 22 angeglichen oder auf eine gewollte Geschwindigkeit
gebracht wird. Im Zeitpunkt des Oberflächenkontakts mit der Duktorwalze 21 bzw.
der Farbwalze 22 ist die Heberwalze 23 von dem
jeweiligen Getriebe jedoch bereits wieder entkoppelt, wodurch kinematische
Zwängungen
und damit verbundene Widerstände
vermieden werden.
-
Durch
eine entsprechende Anordnung der Riemen 8 und 12 läßt sich
dies in einer Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels ebenfalls realisieren.
-
Bei
dem zweiten Ausführungsbeispiel
wird die zeitweilige Getriebekopplung der Heberwalze 23 jedoch über elastische
Elemente in Form von Reibrollen 25 bzw. 26 bewirkt.
Die Reibrollen 25 bzw. 26 können jeweils einen Mantel 27 bzw. 28 aus
einem elastischen Material aufweisen, der mit einem Zapfen 35 der
Heberwalze 23 während
der Hin- und Herbewegung der Heberwalze 23 zeitweilig in
Eingriff gelangt. Dabei sorgt der elastische Mantel 27 bzw. 28 für eine weiche
Anlage bei der ersten Berührung
mit dem Zapfen 35, so daß die hierbei auftretende Drehmomentsspitze,
welche sich als Bremsmoment oder Beschleunigungsmoment über das
jeweilige Getriebe in das Walzensystem oder das Farbdosiersystem fortpflanzt,
abgeschwächt
wird. Aufgrund des elastischen Materials bleibt das auftretende
maximale Moment folglich gering, wodurch die Schlagartigkeit des Stoßes bei
der Ankopplung der Heberwalze 23 sinkt.
-
Zur
weiteren Verminderung etwaig auftretender Schwingungen infolge des
Eingriffs mit dem Zapfen 35 werden die Reibrollen 25 und 26 jeweils über einen
Riemen 29 bzw. 30 von der Duktorwalze 21 bzw.
der Farbwalze 22 angetrieben. Die Riemen 29 und 30 laufen
jeweils über einen
Riemenscheibe 31 bzw. 32 an der jeweiligen Reibrolle 25 bzw. 26 sowie über eine
weitere Riemenscheibe 33 bzw. 34 an der Duktorwalze 21 bzw.
der Farbwalze 22. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Riemen 29 und 30 als Flachriemen ausgebildet.
-
Wie 2 zeigt,
liegen die Reibrollen 25 und 26 zwischen der Duktorwalze 21 und
der Farbwalze 22, sind jedoch in Blickrichtung der Rotationsachse der
Heberwalze 23 etwas zueinander versetzt, so daß diese
sich in der Seitenansicht überlappen. 2 zeigt
den Übergangszeitpunkt,
in dem die Heberwalze 23 während einer durch den Doppelpfeil
angedeuteten Schwenkbewegung vom Eingriff mit der einen Reibrolle
in den Eingriff mit der anderen Reibrolle übergeht. Dabei findet, je nach
Bewegungsrichtung entweder einer Bremsung oder Beschleunigung der
Heberwalze 23 statt.
-
Wird
die Heberwalze 23 aus der gezeigten Position auf die Duktorwalze 21 zu
bewegt, so erfolgt nach einem zuvorigen Kontakt mit der Farbwalze 22 eine
Bremsung an der Reibrolle 25. Bevor die Heberwalze 23 gegen
die Oberfläche
der Duktorwalze 21 anläuft,
hebt jedoch der Zapfen 35 bereits von der Reibrolle 25 ab,
so daß in
diesem Moment eine freie Bewegbarkeit der Heberwalze 23 gewährleistet
ist, die dann alleine von der Duktorwalze 21 direkt angetrieben
wird. Bei einer Bewegung aus der gezeigten Position in die Gegenrichtung
ergibt sich analog ein Beschleunigungsvorgang, mit dem die Oberflächengeschwindigkeit
der Heberwalze 23 an die Oberflächengeschwindigkeit der Farbwalze 22 angeglichen wird.
Auch in diesem Fall erfolgt vor dem Oberflächenkontakt eine Entkopplung
zwischen dem Zapfen 35 und der anderen Reibrolle 26.
-
Bei
dem Heberfarbwerk nach dem zweiten Ausführungsbeispiel wird so ebenfalls
der Heberschlag deutlich reduziert und die Lebensdauer der Heberwalze 23 erhöht.
-
- 1
- Duktorwalze
- 2
- Farbwalze
- 3
- Heberwalze
- 4
- Bügel
- 5
- Riemenscheibe
- 6
- Umlenkrolle
- 7
- Umlenkrolle
- 8
- Riemen
- 9
- Riemenscheibe
- 10
- Umlenkrolle
- 11
- Umlenkrolle
- 12
- Riemen
- 13
- Riemenscheibe
- 14
- Abschnitt
des Riemens 8
- 15
- Abschnitt
des Riemens 12
- 16
- Mantel
aus elastischem Material
- 21
- Duktorwalze
- 22
- Farbwalze
- 23
- Heberwalze
- 24
- Bügel
- 25
- Reibrolle
- 26
- Reibrolle
- 27
- elastischer
Mantel
- 28
- elastischer
Mantel
- 29
- Riemen
- 30
- Riemen
- 31
- Riemenscheibe
- 32
- Riemenscheibe
- 33
- Riemenscheibe
- 34
- Riemenscheibe
- 35
- Zapfen
- X
- Schwenkachse
der Heberwalze 23