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Die
Erfindung betrifft eine Dämm-
beziehungsweise Drainageplatte und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Dämm- beziehungsweise
Drainageplatten sind im Bauwesen hinlänglich bekannt. Dämmplatten dienen
zum Isolieren des Gebäudes,
wobei die Dämmplatte
zum Beispiel von der Aussenseite her am Haus befestigt wird. Die
Dämmplatte
ist dabei sowohl im Kellerbereich wie auch im Bereich der Geschosse
einsetzbar. Drainageplatten werden eingesetzt, um die Feuchtigkeit
gerade bei den Kellergeschossen vom Gehäuse fernzuhalten. Auch Drainageplatten
werden an der Geschosswand entsprechend befestigt und weisen auf
ihrer, dem Gehäuse abgewandten
Seite eine Ausgestaltung auf, derart, dass an der Platte ablaufendes
Wasser in den Kanälen
der Drainageplatte geführt
ist. In der Regel wird zwischen dem Erdreich und der Drainageplatte
ein Filtervlies angeordnet, um zu vermeiden, dass die Drainagekanäle durch
eingespültes
Erdreich verstopft werden.
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Vorgenannte
Platten werden im Stand der Technik zum Beispiel aus Polystyrol
hergestellt. Die Herstellung erfolgt dabei in Formen derart, dass
die Platten in gut zu handhabenden Stücken, zum Beispiel mit den
Massen 500 × 1000
oder 625 × 1250 mm
produziert werden.
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Die
Lösung
nach dem Stand der Technik ist unter Umständen gut transportierbar, tatsächlich aber
in ihrer Verarbeitung sehr aufwendig und auch nachteilhaft. Gerade
diese kleinformatige Ausgestaltung ist ungünstig, da eine Mehrzahl von
Platten übereinandergeschichtet
werden müssen,
um zum Beispiel das gesamte Kellergeschoss auf der Aussenseite zu
dämmen.
Logischerweise muss zuerst die unterste Schicht entsprechend ausgerichtet
und befestigt werden, um dann sukzessive die darüberliegenden Plattenlagen aufbauen
zu können.
Dabei bilden sich zwischen allen Platten natürlich entsprechende Stösse und
damit auch Spalte aus, die grundsätzlich eine Undichtigkeit darstellen
und entsprechende Nachteile nach sich ziehen können. Auch ist die Verarbeitung
von einzelnen, kleinformatigen Platten aufwendig, da die Platten
jeweils versetzt zueinander montiert werden müssen.
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Aus
der
DE 93 16 588 U1 ist
eine aus Schaumkunststoff gefertigte Platte zur Isolierung von Gebäuden bekannt,
welche an wenigstens einer Hauptfläche durch wenigstens eine Schar
paralleler Nuten getrennte Vorsprünge aufweist, wobei die Vorsprünge in Richtung
der Nuten mit Abstand vom Rand der Hauptfläche enden.
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Aus
der
DE 83 20 719 U1 ist
ein Dämm-
und Dränelement
für die
Isolierung und den Feuchtigkeitsschutz von Mauerwerk gegen angeschüttetes Erdreich
bekannt, die eine dauerhafte Verbindung einer profilierten Dämmstoffplatte
mit einer Folie aufweist, derart, dass zwischen Dämmstoffplatte
und aufgeklebter Folie Hohlräume
zur Feuchtigkeitsableitung gebildet sind.
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Aus
der
DE 79 24 934 U1 ist
ebenfalls eine Isolierplatte bekannt, bei der die Platte auf beiden
Lagerflächen
eine Vielzahl von Vorsprüngen
aufweist.
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Des
Weiteren ist aus der Druckschrift
CH 660 767 A ein Verfahren zur Herstellung
eines wärmeisolierenden
Bauelementes bekannt, bei dem die Rillen durch Hitzeeinwirkung erzeugt
werden.
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Aus
der Druckschrift
DE
44 39 415 A1 ist eine Dämmplatte
aus Hartschaum für
den Aufbau eines Umkehr-Daches bekannt, wobei mindestens eine Oberfläche der
Dämmblatte
mit einer Folie kaschiert ist und die Folie so ausgewählt ist,
dass sie einen größeren Wasserdampfdiffusionswiderstand
als das Kernmaterial der Dämmplatte
aufweist.
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Des
Weiteren ist aus der Druckschrift
DE 42 34 206 A1 ein Verfahren zur Herstellung
von Dekorplatten aus Polystyrolschaumstoff bekannt, bei dem das
Dekor durch einen auf wenigstens 125°C erwärmten Flachstempel durch vollflächiges,
kurzzeitiges Aufpressen erzeugt wird.
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Schließlich ist
aus der Druckschrift
EP
0 799 939 A2 eine Drainage-Dichtungs- und/oder Wärmedämmplatte
bekannt. Die in dieser Druckschrift vorgestellte Lösung schlägt vor,
die Drainage auf der dem Gebäude
zugewandten Seite anzuordnen.
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Aus
der Druckschrift
DE
102 06 835 A1 ist des Weiteren eine Dämmstoffplatte zum Bilden einer Isolierung
bekannt, bestehend aus einem im wesentlichen quaderförmigen Körper, der
zumindest an einem seiner Ränder
einen Hakenfalz aufweist, die sich dadurch auszeichnet, dass die
Dämmstoffplatte über ihre
Länge und/oder
breite unterschiedlich dick ausgebildet ist.
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Vor
diesem Hintergrund hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht,
eine Platte zu entwickeln, die einfacher ist.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe schlägt
die Erfindung eine Dämm- und/oder Drainageplatte
vor, wobei eine Seite der Platte eine verschmolzene Oberfläche aufweist,
in die Drainagekanäle
eingeformt sind, auf den Drainagekanälen ein Filtervlies befestigt
ist und auf der anderen Seite eine Profilierung angeordnet ist.
Eine Weiterbildung dieser Lösung
sieht vor, dass die Platte Geschosshoch oder Kellergeschosshoch
ausgebildet ist.
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Die
erfindungsgemässe
Ausgestaltung erreicht einen erheblichen Vorteil bei der Montage.
Die geschosshohen beziehungsweise auf Mass konfektionierten Dämm- beziehungsweise
Drainageplatten werden über
die gesamte Geschosshöhe
einstückig angeliefert
und mit wenigen Befestigungsmitteln befestigt.
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Hieraus
resultieren erhebliche Vorteile.
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In
letzter Konsequenz sind für
das Befestigen der erfindungsgemässen
Platte genau gleich viele Befestigungsmittel notwendig, wie für die einzelne, kleinformatige
Platte nach dem Stand der Technik. Da die Befestigungsmittel nur
das geringe Gewicht der Platte zu halten sondern nur für eine Fixierung der
Platte an dem Gebäude
zu sorgen haben, ist die Lastaufnahme bei der Befestigung vernachlässigbar. Da
aber die geschosshohe Platte eine deutlich grössere Fläche besitzt, sinkt durch die
Erfindung der Montageaufwand für
die zu isolierende Fläche
erheblich.
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Des
Weiteren wird durch die Erfindung der Montageaufwand gesenkt, da
die auf Mass konfektionierten Platten ja gerade auf die Abmessungen
des Hauses hergerichtet sind und keine aufwendigen Anpassarbeiten
an der Baustelle, insbesondere an schlecht zugänglichen Stellen und so weiter
durchzuführen
sind, die in der Regel immer sehr aufwendig sind.
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Die
erfindungsgemässe
Ausgestaltung behindert auch den Transport nicht. Üblicherweise
sind die erfindungsgemässen
Platten aus einem Material mit geringer Dichte geschaffen und auch
geschosshohe Platten sind daher von einem oder gegebenenfalls von
zwei Bauarbeitern zu transportieren und zu befestigen. Auch der
Transport zur Baustelle ist exakt mit dem gleichen Aufwand verbunden
wie nach dem Stand der Technik, da letztendlich die Dämmung ja durch
das verbaute Volumen bestimmt ist und genau dieses Volumen an Dämmstoff
muss entweder mit den kleinformati gen Platten oder nach den masskonfektionierten,
erfindungsgemässen,
geschosshohen Platten antransportiert werden.
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Bei
der Montage der Platte erspart man sich dabei natürlich auch
das aufwenidige Aufeinanderschichten der einzelnen, kleinformatigen
Platten, da die einzelnen, erfindungsgemässen, geschosshohen Platten
nebeneinander gestellt werden und in einem Arbeitsgang eine Dämmung und/oder
Drainage über die
gesamte Geschosshöhe
realisierbar ist.
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Die
grossflächige
Ausgestaltung der erfindungsgemässen
Platte führt
aber auch dazu, dass deutlich weniger Spalte zwischen den Platten
bestehen, die entweder als Undichtigkeit die Drainageleistung beeinträchtigen
können
oder auch als Wärmebrücken die
Dämmung
beeinträchtigen
können.
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Der
erfindungsgemässe
Vorschlag präsentiert
daher in hervorragender Weise eine Platte, deren Transportaufwand
nicht höher
ist als die Lösung nach
dem Stand der Technik, deren Montage aber deutlich einfacher und
schneller sowie deren Effizienz, also Eigenschaften am Bauwerk,
besser sind.
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Die
erfindungsgemässe
Platte ist dabei als Dämmplatte,
Drainageplatte oder als kombinierte Dämm-/Drainageplatte ausbildbar.
Jede dieser drei verschiedenen, erfindungsgemässen Varianten umfassen dabei
die vorgenannten Vorteile. Günstig
ist, dass die erfindungsgemässe
Platte auf Mass konfektioniert ist, das heisst, dass die Platte, ähnlich wie
andere, im Werk hergestellte Elemente (zum Beispiel Betonfertigteile),
wie ein fertig verbaubares Bauelement passend geliefert wird und
nicht in mühsamer Arbeit
aus vorgefertigten Massenteilen eine passende Dämmung oder Drainage realisiert
werden muss. Dabei ist der wesentliche Vorteil der Erfindung natürlich bei
der vertikal angeordneten Wand zu sehen, wenngleich die Erfindung
hierauf nicht beschränkt
ist sondern zum Beispiel auch in Decken, Böden einsetzbar ist. Das Konfektionieren
auf Mass schliesst daher nicht aus, dass die Platte zum Beispiel
als Standartplatte mit grossen Abmessungen in grosser Anzahl produziert
wird. Auch diese Variante gehört zur
Erfindung. Als geschosshohe Platte wird dabei eine Platte von zum
Beispiel mindestens 1,80 m Höhe
angesehen. Der erfindungsgemässe
Vorteil einer Einsparung an Materialaufwand wird auch schon dann
erreicht, wenn statt drei Platten nur eine Platte zu montieren ist.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Platte aus einem Block, insbesondere einem Schaumblock auf Mass, insbesondere
thermisch herausgeschnitten ist. Es ist bekannt, Polystyrol-Dämmplatten
zum Beispiel aus entsprechend grossvolumigen Schaumblöcken herauszuschneiden.
Die Herstellungsweise dieser Schaumblöcke erlaubt es, exakt auf Mass
gefertigte Platten zur Verfügung
zu stellen. Dabei werden die Platten aus dem Block herausgeschnitten,
wobei dies zum Beispiel durch ein mechanisches Schneiden zum Beispiel
erfolgen kann oder durch ein thermisch unterstütztes Schneiden zum Beispiel
mit Hilfe eines Schneiddrahtes. Der Vorteil dieser Herstellungsweise
liegt insbesondere darin, dass ohne jeglichen zusätzlichen
Aufwand beliebige Dicken der erfindungsgemässen Platte realisiert werden
kann. Im Vergleich zu einer Herstellung in Formen müssen dabei
unterschiedlich tiefe Formen vorgesehen werden. Die Erfindung bezieht
sich aber gleichwohl natürlich auch
auf eine Ausgestaltung, bei welcher zum Beispiel geschosshohe, auf
Mass konfektionierte oder konfektionierbare Platte in entsprechend
dafür hergestellten
Formen produziert werden. Auch diese Variante führt zu den erfindungsgemässen Vorteilen, wie
geschildert.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass
in einer weiteren, erfindungsgemässen
Variante im Randbereich ein Falz, insbesondere ein Hakenfalz vorgesehen
ist. Ein solcher Hakenfalz ist zum Beispiel in der
DE 102 06 835 A1 der gleichen
Anmelderin ausführlich
beschrieben. Auf die Ausführung
hierzu wird an dieser Stelle ausführlich Bezug genommen. Der
Hakenfalz ist dabei gegenüber
dem Stufenfalz dahingehend verbessert, dass die aneinandergestellten
Platten einander verhaken und durch eine Bewegung in Plattenebene nicht
gelöst
werden können.
Durch den Hakenfalz wird also eine höhere Stabilität erreicht.
Gleichzeitig ist es möglich
durch die Ausgestaltung mit dem Hakenfalz die Dichtung zwischen
den einzelnen Platten, also im Stossbeziehungsweise Spaltbereich
erheblich zu verbessern. Günstigerweise
wird der Hakenfalz bei der Herstellung der erfindungsgemässen Platte
thermisch eingearbeitet.
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Durch
eine Ausgestaltung der Platte derart, dass diese insbesondere im
Randbereich unterschiedliche Dicken aufweist wird erreicht, dass
der Abdichteffekt (sowohl von Betonschlämme von innen nach aussen – Kältebrücke – wie von
Wasser von aussen nach innen) der Platte noch verbessert wird. Bei
einem Einbau der erfindungsgemässen
Platte, zum Beispiel in einer Betonschalung, führt diese Ausgestaltung im
Spaltbereich zwischen zwei Platten dazu, dass die gesamte Dämmung beziehungsweise Drainage
einseitig bei der ersten Platte an der Schalung ansteht an der an
dem Spalt anschliessenden zweiten Platte, aufgrund der geringeren
Dicke etwas zurücksteht.
Der nun einfliessende Beton wird versuchen, diese zurückstehende
Dämmstoffplatte
nach vorne gegen die Schalung zu drücken und zusätzliche
den Hakenfalzbereich verquetschen und somit dichtend wirken.
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Es
ist von Vorteil, dass die Platte einseitig eine Profilierung aufweist.
Die Profilierung dient dazu, den Verbund zwischen der erfindungsgemässen Platte
und einer als Betonwand ausgeführten
Wand zu verbessern. Dabei wird die erfindungsgemässe Platte zum Beispiel mit
entsprechenden Drahtstiften an der Schalung befestigt, derart, dass
die Schalung für
das Einfüllen
des Betons freibleibt. Der eingeführte Beton greift dann in die
Profilierung ein und verbindet die Platte fest mit der Betonwand.
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Für die Ausgestaltung
der Profilierung sind gemäss
der Erfindung mehrere Varianten möglich. Es ist zum Beispiel
vorgesehen, die Profilierung als Rillung auszubilden. Alternativ
ist es möglich,
die Profilierung als eine insbesondere netzartige, kanalartige Anordnung
auszubilden. Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Profilierung
als eine Anordnung von in die Platte eingearbeiteten Vertiefungen
realisiert ist.
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Insbesondere
wird eine regelmässige
Anordnung von in die Platte einzuarbeitenden Vertiefungen vorgesehen,
die zum Beispiel auch in einem mechanischen Prozess in einfacher
Weise einzuarbeiten sind. Durch die regelmässige Anordnung der Profilierung
wird auch sichergestellt, dass die Profilierung in einem weiten,
ausreichenden Bereich der Platte für eine Verbund zur Verfügung steht.
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In
einer weiteren, erfindungsgemässen
Variante ist vorgesehen, dass die Platte einseitig eine Drainage
aufweist. Die Drainage oder Drainung dient dazu, für an die
Platte gelangendes Wasser definierte Ablaufkanäle zur Verfügung zu stellen um sicherzustellen,
dass das Wasser vom Bauwerk ferngehalten wird.
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Günstigerweise
wird die Drainage als Anordnung von gegenüber der Platte vorstehenden,
zwischen sich jeweils Drainagekanäle bildenden Drainageerhebungen
ausgebildet.
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Günstigerweise
wird auch bei der Anordnung der Drainageerhebungen bevorzugt eine
regelmässige,
auch netzartige Anordnung angestrebt, wodurch sich eine über die
Fläche
der Platte gleichbleibende Drainagewirkung einstellt, da die zur
Verfügung
stehenden Drainagekanäle über die
gesamte Platte in homogener Weise zur Verfügung stehen.
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Für die Ausgestaltung
der Drainageerhebungen sind dabei eine Vielzahl unterschiedlicher
Varianten möglich.
Diese können
zum Beispiel als Pyramide, Kegel, Zylinder, Würfel oder Quader ausgebildet
sein. Die unterschiedlichen Formen bieten in diesem Zusammenhang
mit einem auf der Drainage angeordnetn Filtervlies unterschiedliche
Eigenschaften. So ist zum Beispiel das spezifische Fördervermögen einer
als Pyramide ähnlich
einer Eierbecherkontur ausgebildeten Drainageplatte (bei gleicher
Höhe der Drainageplatte)
höher als
die Anordnung, bei welcher ein Zylinder eingesetzt wird. Eine solche
Anordnung kann zum Beispiel dann von Vorteil sein, wenn von Seiten
des an dem Filtervlies anschliessenden Erdreiches keine hohe Kraftentwicklung
zu erwarten ist, da ja eine Auflage des Filtervlieses auf einer
geringeren Auflagefläche
einer spitz auslaufenden Pyramide oder Kegels nicht zu einer Beschädigung des
Filtervlieses führt.
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Ein
anderer, erfindungsgemässer
Vorteil wird dadurch erreicht, dass die Anordnung der Drainageerhebungen
zumindest bezüglich
einer 90°-Teilung oder
-Rotation rotationssymmetrisch ist. So kommt es letztendlich nicht
darauf an, in welcher Weise eine erfindungsgemässe Platte verbaut wird, aber
die bevorzugten Richtungen sind in der Regel horizontal oder vertikal.
Wird kurzfristig doch entschieden, die Platte andersherum, also
um 90° gedreht
einzubauen, wird exakt das gleiche Fördervermögen bezüglich der Drainage zur Verfügung gestellt,
da die Kanalan ordnung beziehungsweise die Anordnung der Drainageerhebungen
jeweils gleichwertig sind.
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Nach
der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Profilierung und/oder
die Drainage durch eine thermische Bearbeitung der Platte entsteht.
Günstigerweise
besteht dabei der Werkstoff der Platte aus einem thermoplastischen
Werkstoff wie zum Beispiel Polystyrol. Die Eigenschaft dieses Materials
ist derart, dass es sich durch Wärmeeinwirkung
bleibend verändert
und so der Oberfläche
eine entsprechende Prägung,
sei es als Drainage oder sei es als Profilierung gegeben werden
kann.
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Realisiert
wird dies zum Beispiel im Endlosverfahren derart, dass eine beheizbare
Profilwalze mit der gewünschten
Konturform über
die Oberfläche der
Platte gerollt wird und so die Profilierung beziehungsweise Drainage
eingearbeitet wird. Ein Vorteil dieser thermischen Bearbeitung der
Oberfläche
ist, dass die Platte an ihrer Oberfläche verschmilzt. Dies führt zu einer
zusätzlichen,
wasserabweisenden Schicht, die so ausgebildete Platte ist im Wesentlichen
wasserdicht beziehungsweise nimmt kein Wasser auf. Dabei werden
durch die Bearbeitung nicht nur die durch das Schneiden entstehenden,
geschnittenen Polystyrolkügelchen
verfüllt,
sondern auch die danebenliegenden Poren, wie sie zum Beispiel auch
bei der Herstellung von in Formen produzierten, kleinformatigen
Platten vorhanden sind, werden verschmolzen. Der Vorteil liegt darin,
dass durch die thermische Bearbeitung nicht nur der jeweiligen Plattenoberfläche eine
spezielle Eigenschaft gegeben werden kann, sondern zusätzlich die
Plattenoberfläche
eine entsprechende Verbesserung beziehungsweise Veredelung erfährt.
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Dies
ist aber nicht der einzige Vorteil, der durch den Einsatz einer
thermischen Bearbeitung resuliert. So wird zum Beispiel in einer
erfindungsgemässen
Variante vorgeschlagen, dass die Platte ein Wölbung besitzt. Diese Wölbung kann
zum Beispiel durch ein gesteuertes, thermisches Bearbeiten gerade
einer Oberflächenseite
erreicht werden. Die thermoplastischen Eigenschaften des Dämmblockmateriales
führt dazu,
dass die mit Wärme
beaufschlagte Seite sich zusammenzieht und eine ebene Platte hernach
gewölbt
wird. Durch entsprechende Dosierung der Wärmemenge, der Temperatur und
der Einwirkungszeit ist daher der Prozess eingehend beherrschbar,
die Wölbung
mit entsprechenden Radien zu realisieren.
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Neben
diesem vorteilhafterweise, verschnittfreien Vorgehen ist es natürlich auch
möglich,
entsprechend gewölbte
Platten aus dem Schaumblock herauszuschneiden und so bereits anfänglich eine Wölbung einzuarbeiten.
Alle diese Varianten gehören zur
Erfindung.
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Gemäss der Erfindung
wird dabei nicht nur eine Wölbung
der Platte in Längs-
oder Querrichtung der Platte verstanden, die Erfindung erlaubt prinzipiell
auch die Realisierung einer sphärisch
gewölbten Platte,
die also sowohl einen Krümmungsradius
in Längs-
wie in Querrichtung aufweist.
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Um
die Drainage zu verbessern und insbesondere auch dauerhaft einsetzbar
zu halten ist es bekannt, auf der Drainage ein Filtervlies anzuordnen. Dabei
ist es nach der Erfindung vorgesehen, das Filtervlies an der Platte
zu befestigen, insbesondere an dieser zu verschweissen oder zu verkleben
oder gegebenenfalls auch durch entsprechende Befestigungsmittel
wie Stifte, Haken und dergleichen anzubringen.
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Die
Anordnung des Filtervlieses ist dabei schon werkseitig, auf der
auf Mass produzierten, konfektionierten, erfindungsgemässen Platte
angeordnet und die so ausgestaltete Platte wird verbaufertig an die
Baustelle geliefert. Alternativ ist es natürlich möglich, das Filtervlies werkstattseitig
an die angelieferte, erfindungsgemässe Platte anzubauen. Dabei
ist es möglich,
das Filtervlies entweder auf der Plattenoberseite, also zum Beispiel
im Bereich der Drainageerhebungen mit der Platte zu verbinden oder
aber das Filtervlies im Falzbereich mit der Platte zu verbinden. Günstigerweise
wird dabei auch das Vlies einstückig auf
die Platte aufgezogen, um auch hier keine unter Umständen gefährliche
Stoss- und Überlappbereiches
des Vlieses vorzusehen.
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Des
Weiteren umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
als Dämm-
und/oder Drainageplatte ausgebildeten Platte. Es sind Verfahren
bekannt, bei welchen das aufgeschäumte Kunststoffmaterial in
Formen eingefüllt
wird und so die Dämm-
beziehungsweise Drainageplatten produziert werden. Nachteilig bei
einer solchen Ausgestaltung ist, dass bei verschiedenen Formatwechseln,
und sei es auch nur wegen einer unterschiedlichen Plattendicke,
eine neue Form notwendig ist. Ein auf Mass konfektioniertes Herstellen
von Platten ist nach dem Stand der Technik nur mit sehr grossem
Aufwand möglich.
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Zur
Vereinfachung der Herstellung entsprechender Platten wird vorgeschlagen,
dass die Platte aus einem Schaumblock, insbesondere einem Dämmstoffschaumblock
zunächst
herausgeschnitten wird und hernach zumindest eine Seite der Platte eine
thermische Bearbeitung zur Ausbildung einer Profilierung und/oder
Drainage erfährt.
Gemäss
der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass zum Beispiel nur eine Dämmplatte
realisiert werden soll, in dem auf deren Rückseite eine Profilierung angeordnet wird,
um zum Beispiel den Verbund der Dämmplatte mit Beton, Putz, Zement,
Kleber oder dergleichen zu verbessern.
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In
gleicher Weise ist es möglich,
eine thermische Bearbeitung zur Ausbildung einer Drainage vorzusehen,
nachdem die Platte aus dem Schaumblock herausgeschnitten ist.
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Das
thermische Bearbeiten wird dabei zum Beispiel durch entsprechend
ausgebildete, beheizbare, profilierte Stempel erreicht, die auf
die herausgeschnittene Platte aufgedrückt werden. Da der Werkstoff
thermoplastisch ist, weicht er unter der Kraft des Stempels entsprechend
zurück
und nimmt die Positivkontur der Negativform an. Gleiches kann auch durch
eine entsprechend beheizbare Rolle realisiert werden, die an ihrer
Mantelfläche
entsprechende Negativkonturen aufweist. Der Vorteil der Ausgestaltung mit
einer Rolle ist der, dass diese im Endlosverfahren einsetzbar ist,
somit also auch verhältnismässig grosse
Platten problemlos bearbeitet werden können. Der Vorteil der thermischen
Bearbeitung liegt darin, dass gleichzeitig mit einer entsprechenden Einprägung einer
Profilierung oder einer Drainage auf der Platte auch die Platte
selber veredelt wird, dahingehend, dass eine verschmolzene Plattenoberfläche erreicht
wird, durch die die ansonsten an der Oberfläche offen stehenbleibenden
Poren verschlossen werden und so ein Eindringen von Wasser weiter verhindert
und reduziert wird.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass
die Platte auf auftragsbezogene Baustellenmasse geschnitten wird.
Das Verfahren erlaubt es, exakt für ein spezielles Bauvorhaben
benötigte
Bauelemente zu fertigen und vorgefertigt an die Baustelle zu liefern,
wodurch sich der Montageaufwand vor Ort erheblich reduziert. Dabei
ist der Aufwand für
eine auftragsbezogene Produktion gering, da ja sowieso jede Platte
aus dem Dämmstoffblock
herauszuschneiden ist und wenn entsprechend auftragsbezogene Daten
vorliegen, dann eben auf diese Werte. Des Weiteren wird durch die
thermische Bearbeitung gemäss
dem Verfahren erreicht, dass die Platte durch die Wärmeeinwirkung
gewölbt
wird. Insbesondere ein einseitiger Wärmeeintrag führt dazu,
dass sich die Oberfläche
dieser mit Wärme
beaufschlagten Seite zusammenzieht und so eine Wölbung resultiert, die zum Beispiel
dafür eingesetzt werden
kann, eine Platte für
gerundete Oberflächen zu
bilden.
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Des
Weiteren ist durch die Erfindung ein Verfahren zur Verarbeitung
einer als Dämm-
oder Drainageplatte ausgebildeten Platte, wie sie beschrieben worden
ist, möglich,
wobei vorgeschlagen wird, dass die Platte in eine Schalung eingestellt
wird und hernach Schalung mit Beton ausgegossen wird. Der Vorteil
dieses Verfahrens liegt insbesondere darin, dass eine geschosshohe
Platte von sich aus bereits über die
gesamte Schalungshöhe
steht und nicht mit zusätzlichem
Aufwand zu fixieren ist. Günstigerweise werden
dabei mehrere, nebeneinander anzuordnende Platten mit ihren Falzen
zusammengestellt, wobei insbesondere der Hakenfalz günstig ist,
da sich daraus bereits eine selberstehende Wand ergibt. Diese Arbeitsweise
funktioniert aber auch schon bei einem Stufenfalz im Randbereich.
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Das
vorher beschriebene Verfahren bietet nicht nur Vorteile bei dem
Erstellen eines Bauwerkes, sondern ist auch in einem Betonfertigteilwerk
einsetzbar und auch da von Vorteil, da die Platte exakt auf Mass
gefertigt ist und ohne zusätzlichen
Aufwand in einer Serienproduktion verarbeitbar ist. Gegebenenfalls
ist es gemäss
einer Variante günstig,
dass die Platte an einer, bevorzugt der gebäudeausenseitigen Schalung befestigt
beziehungsweise fixiert ist. Es reicht dabei aus, die Platte mit
einem oder mit einigen wenigen Stifen an der Schalung zu befestigen, derart,
dass die Platte beim Betonieren nicht umkippt und das weitere Betonieren
behindert.
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Gemäss der Erfindung
ist es dabei möglich, mit
Hilfe des erfindungsgemässen
Verfahrens ein Betonfertigteil, mit zum Beispiel einseitig angeordener Platte
vorzusehen.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 eine
Platte ohne Filtervlies im eingebauten Zustand,
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2 eine
Draufsicht nach 1,
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3 in
einer Draufsicht ein vergrössertes Detail
der erfindungsgemässen
Platte und
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4, 5 verschiedene
Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Platte.
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Die
Platte 1 wird, wie in 1 gezeigt,
zum Beispiel auf der Aussenseite einer Gebäudewand 9 verbaut.
Mit 9 ist zum Beispiel eine Kellerwand gezeigt. Mit Hilfe
der Platte 1 wird nun die Aussenseite des Gebäudes gedämmt und
eine Drainage vorgesehen. Im unteren Bereich ist angedeutet, dass
die Platte 1 auf dem Fundamentstreifen aufsteht.
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Es
ist gut zu erkennen, dass die Platte 1 die gesamte Geschosshöhe, wie
sie hier dargestellt ist, einstückig überdeckt.
Es verbleiben einzig und allein vertikal verlaufende Spaltbereiche
der benachbart anstossenden Platten 1.
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Die
in 2 in Draufsicht gezeigte Platte 1 besitzt
einen Stufenfalz im Randbereich 10. Wie ausgeführt, können hier
eine Vielzahl unterschiedlicher Stufenformen gemäss der Erfindung realisiert
werden. In der Ansicht nach 1 ist das
Filtervlies nicht gezeigt, wie es aber in der Draufsicht nach 2 eingesetzt
wird. Das Filtervlies 4 dient dazu, die durch die Drainageerhebungen 31 gebildeten
Drainagekanäle 30 nicht
durch Erdreich verstopfen zu lassen. Das Filtervlies ist zum Beispiel
auf die Platte 1 aufgeklebt oder aufgeschweisst, was zum Beispiel
günstigerweise
nach der thermischen Bearbeitung erfolgen kann. Das Filtervlies
kann auch nachträglich
zum Beispiel in dieser Weise montiert werden.
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In
einer vergrösserten
Darstellung zeigt 3 nochmals in einer Draufsicht
den Randbereich der erfindungsgemässen Platte.
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Die
Profilierung 2 wird auf der dem Gebäude 9 zugewandten
Seite der Platte 1 durch Vertiefungen 20 realisiert.
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Durch
das erfindungsgemäss
vorgeschlagene thermische Bearbeiten der Oberflächen 12, 13 wird
zwar die letztendlich resultierende Oberfläche der Platte erheblich vergrössert, da
entsprechende Erhebungen oder Ausnehmungen eingearbeitet werden,
gleichzeitig erfahren aber die Oberflächen 12, 13 auch
eine Veredelung beziehungsweise einen Schutz. Die Wärmeeinprägung führt zu einer
Verkrustung der Oberfläche
und macht somit die Platte insgesamt wasserresistenter. Dabei ist
es günstig, dass
thermische Bearbeitung nicht nur die zur Plattenlängserstreckung
liegenden Paralellflächen
erwärmt,
sondern in gleicher Weise die dazu rechtwinkligen Bereiche gerade
bei den Vertiefungen 20 beziehungsweise den Drainagekanälen 30.
Die Platte erfährt
also auf den Oberflächenseiten 12, 13 eine
Veredelung beziehungsweise Verbesserung der wasserresistiven Eigenschaften.
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In 1 ist
als Ausführungsbeispiel
für die Gestaltung
der Drainage 3 gezeigt, das scheiben- oder zylinderförmige Drainageerhebungen 31 vorgesehen
sind. Die jeweiligen Mittelpunkte der kreisförmigen Drainageerhebungen 31 liegen
an den Schnittpunkten eines Netzes. Diese Drainagenerhebungen 31 sind
jeweils vom gleichen Durchmesser. Zwischen benachbarten Drainageerhebungen
bildet sich ein Drainagekanal 30 aus. Die Anordnung ist
um 90° rotationssymmetrisch,
das bedeutet, bei Drehung der Anordnung um 90° bietet sich genauch das gleiche
Drainagekanalverhältnis
beziehungsweise die gleiche Anordnung.
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Ähnliches
ist in 4 gezeigt, wo eine netzartige Drainagekanalstruktur 31 zwischen
als Quader beziehungsweise Würfel
ausgebildeten Drainageerhebungen 31 vorgesehen ist. Auch
diese Anordnung ist rotationssymmetrisch.
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Die
Ausgestaltung nach 5, die hier dargestellte Wabenstruktur,
weicht zwar von dieser in einer Variante bevorzugt geschilderten
90°-Symmetrie ab,
ist aber gleichwohl ebenfalls ein Vorschlag, um eine Drainage 3 zu
realisieren. Wabenförmige
Drainageerhebungen 31 werden dabei von unter 120° sich schneidenden
Drainagekanälen
abgegrenzt. Trotzdem erreicht auch diese Ausgestaltung bei einer Drehung
um 90° genau
die gleiche Drainage-Ablaufleistung wie die in 1 oder
in 4 gezeigte Variante.
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Nach
der Erfindung ist aber auch eine Karoanordnung oder achteckige Wabenstruktur
möglich.