DE2711571A1

DE2711571A1 - Verfahren zur herstellung von daemmplatten aus schaumkunststoffen welches die anbringung von besonderen dampfsperren eruebrigt

Info

Publication number: DE2711571A1
Application number: DE19772711571
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1977-03-17
Filing date: 1977-03-17
Publication date: 1978-09-21

Description

Verfahren zur Herstellung von Dämmplatten aus Schaumkunststoffen
welches die Anbringung von besonderen Dampfsperren erübrigt.
Polystyrol-Hartschaum ist der preiswerteste Dämmstoff. Derselbe wird außer im Wohnungsbau auch zur Wärmedämmung von Stallungen sowie im Kühlraumbau verwendet.
Während in Außenwänden von Wohnungen schädliche, innere Wasserdampfkondensation nur kurzfristig im Winter erfolgt und sich die Dampfdruck-Verhältnisse bei Außenwänden von Wohnungen während des Sommerhalbjahres sogar umkehren, wirkt die Dampfdruckbelastung bei letzteren Anwendungsgebieten baupraktisch kontinuierlich in derselben Richtung auf die Gebäudehüllen ein.
Durch Diffusion von Schadgasen (Amoniak) und Wasserdampf, resp.
durch deren Kondensation in Wärmedämmschichten aus Schaumkunststoffen wird deren wärmedämmende Wirkung innerhalb relativ kurzer Zeit wirkungslos, weil sich durch innere Kondensation solche Bämmstoffe schwammartig mit kondensiertem Wasserdampf anreichern, wodurch die Wärmedämmwirkung mit progressivem Verlauf verloren geht.
Um schädliche Diffusions- und Kondensations-Vorgänge auszuschließen, wird nach den Regeln der Baukunst auf der Warmseite, d.h. auf der Seite mit der höheren Temperatur, resp. dem höheren Dampfdruck eine Dampfsperre oder eine wirksame Dampfbremse angeordnet, damit diejenige Wasser-Dampfmenge, welche auf der Warmseite in den Dämmstoff eindiffundiert wesentlich geringer ist, als diejenige, welche infolge und in Richtung des Wärmestromes ausdiffundiert. Dadurch wird gewährleistet, daß die Wirkung der Wärme-Dämmschicht durch innere Kondensation nicht gemindert wird.
Als Problemlösung schlägt das erfindungsgemäße Verfahren vor, diejenige Seite der Dämmplatten, welche mit einer besonderen Dampfsperre versehen werden müßte, z.B. mit einem Spezial-Schmelz-Profilmesser so zu schneiden, daß jede zweite Schnittfläche der Schaumstoffplatten beim Schneiden automatisch, ohne zusätzlichen Arbeitsgang oder Aufwand mit einer für Wasserdampf baupraktisch undurchlässigen Schmelz schicht aus dem Stoff des geschnittenen Materials abgedichtet wird.
Die Dicke und Dichte dieser Schmelzschicht und damit deren Diffusionswiderstand läßt sich durch Verwendung entsprechender Schmelz-Profile gezielt herstellen, weil sich die Materialmenge in etwa -der jeweiligen Schmelz-Profildicke je hälftig als Abdichtungs-Schicht auf die Schnittflächen der geschnittenen Schaumstoffzellen aufschmilzt und diese dadurch automatisch mit einer baupraktisch wirksamen Dampfsperre versieht.
Durch langsam oszilierende Bewegung der Schmelz-Profile wird eine Streichwirkung erzielt, durch welche die gewünschte Oberflächendichte bei geringstem Materialaufwand weiter erhöht wird.
Eine weitere Möglichkeit dampfsperrende Oberflächenschichten im eigenen Saft herzustellen besteht darin, daß dieselben in einem zusätzlichen Arbeitsgang auf die geschnittenen Platten aufgeschmolzen werden, wobei sich die Plattendicke um die aufgeschmolzene Materialmenge reduziert.
Um teueres Primär-Material beim Schmelzvorgang einzusparen kann auch kostengünstiges Abfall-Granulat beim nachträglichen aufschmelzen der Dampfsperre mitverwendet werden.
Eine weitere, wenn auch umständliche Möglichkeit die gewünschte oampfsperrende Wirkung zu erreichen besteht darin, beim zerschneiden der Blöcke nur Abdichtungsschnitte zu ziehen und nachträglich jeweils auf einer Plattenseite die Materialstruktur zur Verringerung des Diffusionswiderstandes zu offnen.
Im Gegensatz zur Warmseite der Dämmplatten wird deren Kaltseite dem Verfahren entsprechend so geschnitten, daß das Materialgefüge geöffnet wird, wodurch in geringen Mengen eventuell eindiffundierender Wasserdampf baupraktisch unbehindert ausdiffundieren kann.
Bei Anwendung von modernem Schneide-Gerät ist es möglich Abdichtungs + Öffnungsschnitte in einem Arbeitsgang zu ziehen.

Claims

Schutzansprüche 0 Verfahren zur Herstellung von Kunststoffdämmplatten durch welches sich eine erforderliche, mit anderem MateriaL als dem Dämmstoff zusätzlich herzustellende Dampfsperre erübrigt.

Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß diejenige Plattenseite, welche normalerweise mit einer Dampfsperre aus anderem Werkstoff versehen werden müßte, z.B. mit einem Spezial-Schmelz-Profil so geschnitten wird, daß die durch den Schneidvorgang aus dem Materialblock abgeschmolzene Materialmenge auf den nach dem Schneiden korrespondierenden Plattenoberflächen abdichtende Schichten bildet.

Die Kaltseiten der Dämmstoffplatten werden erfindungsgemäß so geschnitten, daß die Materialstruktur für unbehindertes ausdiffundieren von Wasserdampf geöffnet werden.
2.) Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sowohl abdichtende, als auch die Materialstruktur öffnende Schnitte gleichzeitig geführt werden.
3.) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, daß die abdichtende Schicht in einem weiteren Arbeitsgang, jedoch im eigenen Saft aufgeschmolzen wird.
4.) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für das nachträgliche aufschmelzen im eigenen Saft Altgranulat zugegeben wird.
5.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufschneiden der Schaumstoffblöcke zunächst nur abdichtende Schnitte gezogen werden, und nachträglich bei jeweils einer Plattenseite die Materiaistruktur zur Uerringerung des Diffusionswiderstandes geöffnet wird.
6.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmplatten beim Schneiden an deren Stoßseiten gleichzeitig spanlos profiliert werden.