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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Zellkultivierung
sowie einen Zellkulturträger.
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In
den vergangenen Jahren ist die Technologie der Zellkultivierung
auf unterschiedlichen Industrie- und Forschungsgebieten wie der
Zellgewebsentwicklung, in Sicherheitstests für Arzneimittel, in der Herstellung
von Proteinen zu Behandlungs- oder Diagnosezwecken und dergleichen
zur Anwendung gekommen.
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Seit
kurzem erfolgt die Zellkultivierung nicht nur mehr an Hand der üblicherweise
eingesetzten Plattenkulturen, sondern auch an Hand von dreidimensionalen,
hochdichten Kulturen, auch als Mikroträgerkulturen bezeichnet. Während bei
einer Plattenkultur eine Kulturflasche zum Einsatz kommt, werden
bei einer Mikroträgerkultur
eine Anzahl von perlenartigen Trägern
verwendet, die als Gerüst
für die
Zellen dienen.
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Bei
einer solchen Mikroträgerkultur
kommen unterschiedliche Arten von Zellkulturträgern zur Anwendung.
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Bei
einer Mikroträgerkultur
ist es wichtig, die Zellkulturlösung
während
des Zellkultivierungsprozesses ausreichend lang zu rühren, um
die Träger
gleichmäßig in Suspension
zu bringen, so dass die an den Trägern haftenden Zellen in gleicher
Menge mit Nahrung versorgt werden.
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In
der Vergangenheit wurde bei einer solchen Mikroträgerkultur
eine Schleuderflasche verwendet, der einen mit einer Rippe versehenen
Rühranker
aufweist. In einer solchen Schleuderflasche rotiert der Rühranker,
wodurch eine Zellkulturlösung
umgerührt
wird (vergl. Japanische Patentveröffentlichung Hei 06-209761).
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Bei
einer Mikroträgerkultur,
bei der eine solche Schleuderflasche verwendet wird, besteht jedoch, wenn
die Rotationsgeschwindigkeit des Rührankers zu hoch ist, die Gefahr,
dass die Rippe des Rührankers und
die Träger
stark miteinander kollidieren und sich deshalb die Zellen von den
Trägern
lösen oder
beschädigt werden.
Dadurch wird ein ausreichendes Zellwachstum unmöglich. Ist dagegen die Rotationsgeschwindigkeit des
Rührankers
zu gering, so besteht die Gefahr, dass sich die Träger in der
Rührflasche
nach unten absetzen und sie deshalb nicht gleichmäßig genug
in der Zellkulturlösung
suspendiert sind. In diesem Fall werden die Zellen nicht in gleicher
Menge mit Nahrung versorgt, so dass die gewünschte Wachstumsrate nicht
erreicht werden kann. Es ist deshalb äußerst wichtig, den Rühranker
mit einer geeigneten Rotationsgeschwindigkeit zu drehen.
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Den
Rühranker
mit einer geeigneten Rotationsgeschwindigkeit zu drehen, ist jedoch
sehr schwierig und stellt deshalb ein schwerwiegendes Problem bei
einer solchen Mikroträgerkultur
dar, bei der die oben beschriebene Rührflasche verwendet wird. Außerdem ist
es erforderlich, die Kultivierungsbedingungen, z.B. die Rotationsgeschwindigkeit
des Rührankers,
entsprechend der verwendeten Zellart, der Form der Flasche etc. einzustellen.
Auch dies stellt ein Problem dar.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Zellkultivierung
sowie einen Zellkulturträger
anzugeben, die es ermöglichen,
eine Zellkulturlösung
gleichmäßig und
sanft umzurühren.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch die Gegenstände
der unabhängigen
Ansprüche.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst die Schritte: Zubereiten einer Zellkulturlösung, die
zumindest zu kultivierende Zellen und körnige Zellkulturträger enthält, auf
denen die Zellen haften und wachsen können, und Anwenden eines Magnetfeldes
auf die Zellkulturlösung,
um diese durch die Wirkung des Magnetfeldes zu rühren, wobei die Zellen an den
Oberflächen
der Zellkulturträger
haften und dort wachsen.
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Durch
dieses Verfahren kann die Zellkulturlösung gleichmäßig und
sanft gerührt
werden, ohne dass sich die Zellen von den Zellkulturträgern lösen. Dies
führt zu
einem effizienten Zellwachstum.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Zellkulturträger jeweils als magnetisches
Teilchen mit einer Oberfläche
und einer Deckschicht ausgebildet, die zumindest einen Teil der
Oberfläche
des magnetischen Teilchens bedeckt, so dass die Zellen auf der Deckschicht
haften können.
Die Zellkulturträger
werden durch Anwendung des Magnetfeldes in der Zellkulturlösung bewegt,
wodurch letztere gerührt
wird. Dieses Verfahren ermöglicht
es, die lediglich die Zellen und die Zellkulturträger enthaltende
Zellkulturlösung
zu rühren.
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In
dieser Ausführungsform
wird vorzugsweise die Intensität
und/oder die räumliche
Anordnung des auf die Zellkulturlösung angewandten Magnetfeldes
mit der Zeit geändert.
Dadurch kann die Zellkulturlösung
noch gleichmäßiger und
sanfter gerührt
werden.
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Die
Dichte jedes Zellkulturträgers
liegt vorzugsweise im Bereich von 0,8 bis 2,5 g/cm3.
Dies ermöglicht es,
die Zellkulturlösung
in ausreichendem Maße
zu rühren.
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Ist
die mittlere Teilchengröße der Zellkulturträger als
A μm und
die maximale Länge
der an dem jeweiligen Zellkulturträger anzuhaltenden Zelle als
B μm definiert,
so liegt das Verhältnis
A/B vorzugsweise bei 2 bis 100. Dadurch kann die Oberfläche des
Zellkulturträgers
im Verhältnis
zur Größe der Zelle
ausreichend groß ausgebildet
werden, was die Zellanhaftung und das Zellwachstum an der Oberflächen des
Zellkulturträgers
erleichtert.
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Vorzugsweise
liegt der mittlere Teilchendurchmesser der Zellkulturträger im Bereich
von 50 bis 500 μm.
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Die
Deckschicht besteht vorzugsweise hauptsächlich aus einer Calciumphosphat-basierten Verbindung.
Da eine solche Calciumphosphat-basierte Verbindung biologisch inert
ist, ist die Gefahr einer Zellschädigung gering.
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Vorzugsweise
ist die Deckschicht aus feinen Teilchen der Calciumphosphat-basierten Verbindung
gebildet, wobei diese Teilchen zum Teil in einem Oberflächenbereich
eingebettet werden, der die Oberfläche des magnetischen Teilchens
umfasst und an diese angrenzt. Dadurch wird eine ausgezeichnete
Haftung zwischen der Deckschicht und dem magnetischen Teilchen erreicht.
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Die
Deckschicht kann hergestellt werden, indem die porösen Teilchen
der Calciumphosphat-basierten Verbindung mit der Oberfläche des
magnetischen Teilchens in Kollision gebracht werden. Dadurch wird
die Herstellung der Deckschicht besonders einfach und zuverlässig.
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Vorzugsweise
werden die magnetischen Teilchen jeweils durch Mischen eines Harzmaterials
und eines magnetischen Materials gebildet. Durch dieses Verfahren
ist es möglich,
die Dichte (spezifisches Gewicht) des magnetischen Teilchens und
damit auch des Zellkulturträgers
insgesamt einzustellen, indem das Mischverhältnis zwischen dem Harzmaterial
und dem magnetischen Material geeignet festge legt wird. So können auch
Form und Größe des jeweiligen
Zellkulturträgers
einfach eingestellt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Zellkulturlösung
ferner magnetische Teilchen, die durch Anwendung des Magnetfeldes
in der Zellkulturlösung
bewegt werden. Dadurch wird die Zellkulturlösung gerührt. Bei diesem Verfahren ist
es also möglich,
einfach durch Zugabe der magnetischen Teilchen in die Zellkulturlösung zusätzlich zu
den dort vorhandenen Zellen und Zellkulturträgern die Zellkulturlösung gleichmäßig und
sanft zu rühren.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Einrichtung zur Zellkultivierung
vorgesehen. Diese Einrichtung umfasst ein Kultivierungsgefäß zur Aufnahme
einer Zellkulturlösung,
die zumindest zu kultivierende Zellen und körnige Zellkulturträger enthält, auf
denen die Zellen haften und wachsen können, sowie mindestens einen
Magnetfeldgenerator zum Anwenden eines Magnetfeldes auf die Zellkulturlösung, um
diese durch die Wirkung des Magnetfeldes zu rühren. Mit dieser Einrichtung
ist es möglich,
die Zellkulturlösung gleichmäßig und
sanft zu rühren,
ohne dass sich die Zellen von den Zellkulturträgern lösen. Dies ermöglicht ein
effizientes Zellwachstum. In einer vorteilhaften Weiterbildung dieser
Einrichtung ist der Magnetfeldgenerator so ausgebildet, dass die
Intensität
und/oder die Anordnung des erzeugten Magnetfeldes mit der Zeit veränderbar
ist. Dadurch ist es möglich,
die Zellkulturlösung
noch gleichmäßiger und
sanfter zu rühren.
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Vorzugsweise
ist der Magnetfeldgenerator um die Außenfläche des Kultivierungsgefäßes herum
angeordnet. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der
Magnetfeldgenerator so angeordnet, dass er in Kontakt mit der Zellkulturlösung kommt.
Außerdem
kann der Magnetfeldgenerator in einer vorzugsweisen Weiterbildung
in der Nähe
des flüssigen
Oberfläche
der in dem Kultivierungsgefäß enthaltenen
Zellkulturlösung angeordnet
sein. Alle diese Ausgestaltungen ermöglichen es, die Zellkulturträger oder
die magnetischen Teilchen in der Zellkulturlösung weitläufig nach oben und nach unten
zu bewegen, um die Zellkulturlösung
noch gleichmäßiger zu
rühren.
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Vorzugsweise
umfasst der mindestens eine Magnetfeldgenerator zwei oder mehr Magnetfeldgeneratoren.
Dadurch können
die Zellkulturträger
oder die magnetischen Teilchen in der Zellkulturlösung gemäß einem
erwünschten,
komplizierten Muster bewegt werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden an Hand der Figuren näher erläutert. Darin
zeigen:
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1 einen Querschnitt eines
Zellkulturträgers,
der in einem Zellkultivierungsverfahren nach einem ersten Ausführungsbeispiel
verwendet wird,
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2 einen Querschnitt eines
Zellkulturträgers,
der in einem Zellkultivierungsverfahren nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
verwendet wird,
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3 einen Querschnitt eines
magnetischen Teilchens, das in dem Zellkultivierungsverfahren nach zweitem
Ausführungsbeispiel
verwendet wird,
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4 einen Querschnitt eines
modifizierten magnetischen Teilchens, das in dem Zellkultivierungsverfahren
nach zweitem Ausführungsbeispiel
verwendet wird,
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5 eine schematische, perspektivische
Darstellung einer Zellkultivierungseinrichtung nach einem ersten
Ausführungsbeispiel,
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6 ein Zeitdiagramm, welches
das Muster eines magnetischen Feldes zeigt, das von einem Magnetfeldgenerator
der Zellkultivierungseinrichtung nach erstem Ausführungsbeispiel
erzeugt wird,
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7 eine schematische, perspektivische
Darstellung einer Zellkultivierungseinrichtung nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel,
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8 eine schematische, perspektivische
Darstellung einer Zellkultivierungseinrichtung nach einem dritten
Ausführungsbeispiel,
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9 ein Zeitdiagramm, welches
das Muster eines Magnetfeldes zeigt, das von einem Magnetfeldgenerator
der Zellkultivierungseinrichtung nach drittem Ausführungsbeispiel
erzeugt wird.
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Die
Erfindung wird auf eine Schleuderkultur angewandt, in der es Zellen
ermöglicht
wird, in einem Suspensionszustand in einer Zellkulturlösung (flüssiges Medium)
zu wachsen, während
die Zellkulturlösung
gerührt
wird.
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In
einer solchen Schleuderkultur werden, insbesondere wenn verankerungsabhängige Zellen
kultiviert werden, die Zellen und Zellkulturträger in einer Zellkulturlösung in
Suspension gebracht, und es wird den Zellen ermöglicht, in einem Zustand, in
dem sie an den Oberflächen
der Träger
haften, zu wachsen.
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Ein
Zellkultivierungsverfahren, das mit solchen Zellkulturträgern arbeitet,
wird als Mikroträgerkultivierung
bezeichnet. Die Erfindung ist vorteilhaft auf diese Mikroträgerkultivierung
anwendbar.
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Im
Folgenden werden ein Zellkultivierungsverfahren, Zellkulturträger sowie
eine Zellkultivierungseinrichtung nach der Erfindung an Hand von
bevorzugten Ausführungsbeispielen
beschrieben, in denen die Erfindung auf die oben beschriebene Mikroträgerkultivierung
angewandt wird.
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Zunächst wird
ein Zellkultivierungsverfahren nach einem ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben. Das erste Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist auf ein Zellkultivierungsverfahren gerichtet,
das Verfahrensschritte umfasst, in denen eine Zellkulturlösung zubereitet
wird, die zu kultivierende Zellen und granulöse oder körnige Zellkulturträger mit
magnetischen Teilchen enthält,
und die Zellkulturlösung
mit einem Magnetfeld beaufschlagt wird, so dass die Zellkulturträger in der
Zellkulturlösung
durch die Wirkung des angelegten Magnetfeldes bewegt werden und
so die Zellkulturlösung
umrühren,
während
die Zellen an den Oberflächen
der Zellkulturträger
haften und darauf wachsen.
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Wie
oben beschrieben, werden in diesem Verfahren Zellkulturträger verwendet,
die auf das Magnetfeld reagieren. 1 zeigt
einen Querschnitt eines solchen Zellkulturträgers.
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Nach 1 besteht ein Zellkulturträger 1 aus
einem magnetischen Teilchen 2 und einer Deckschicht 3,
welche die Oberfläche
des magnetischen Teilchens 2 so bedeckt, dass Zellen auf
ihr wachsen können.
Wird der Zellkulturträger
mit einem Magnetfeld beaufschlagt, so wird er in einer Zellkulturlösung bewegt,
wodurch die Zellkulturlösung
gleichmäßig und
sanft gerührt
wird. Es ist deshalb für
die Zellen leicht, an der Oberfläche des
Zellkulturträgers 1 zu
haften. Außerdem
wird jede Zelle in gleicher Menge mit Nahrung versorgt. Der Zellkulturträger 1 bildet
demnach ein gutes Gerüst
für das
Zellwachstum.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
mechanische Stöße auf die
Zellkulturträger 1 vermieden
werden, die bei dem herkömmlichen,
mit einer Rührflasche
arbeitenden Verfahren durch die Kollision einer Rührrippe
mit den Zellkulturträgern
auftreten. Dadurch kann verhindert werden, dass die an den Zellkulturträgern 1 haftenden
Zellen von deren Oberflächen
abfallen oder beschädigt
werden.
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Das
magnetische Teilchen 2 bildet die Basis des jeweiligen
Zellkulturteilchens 1. Das magnetische Teilchen 2 kann
aus einem magnetischen Material bestehen. Vorzugsweise ist jedoch
das magnetische Teilchen 2 aus einem Komposit- oder Verbundmaterial
gebildet, das man durch Mischen eines Harzmaterials mit einem magnetischen
Material erhält.
Die Dichte (spezifisches Gewicht) des magnetischen Materials (d.h.
des Zellkulturträgers 1)
kann dabei in einfacher Weise eingestellt werden, indem das Mischverhältnis von
Harzmaterial und magnetischem Material geeignet eingestellt wird.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Form und Größe (z.B.
mittlere Teilchengröße) des
Zellkulturträgers 1 in
einfacher Weise eingestellt werden können.
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Das
magnetische Teilchen 2 ist nach 1 vorzugsweise so aufgebaut, dass ein
magnetisches Material (magnetisches Pulver) 22 in einem
Basismaterial 21 dispergiert, d.h. verteilt ist, das hauptsächlich aus dem
Harzmaterial besteht. Das magnetische Teilchen 2 kann vergleichsweise
einfach hergestellt werden, indem ein Harzmaterial, dem das magnetische
Material zugemischt worden ist, im geschmolzenen Zustand geformt
oder granuliert wird. Es ist darauf hinzuweisen, dass bei dem in
Form eines Verbundteilchens vorliegenden magnetischen Teilchen das
magnetische Material nur in einem Teil des Basismaterials 21,
der sich in der Nähe
von dessen Oberfläche
befindet, dispergiert sein kann.
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Beispiele
für das
magnetische Material 22 sind eine ferromagnetische Legierung,
die Eisenoxid, Fe, Ni, Co oder dergleichen als Hauptbestandteil
enthält,
Ferrit, Bariumferrit, Strontiumferrit und dergleichen. Diese magnetischen
Materialien können
allein oder in Kombination von zwei oder mehr Materialien eingesetzt werden.
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Als
Harzmaterial können
verschiedene wärmehärtbare Harze
und verschiedene thermoplastische Harze verwendet werden. Beispiele
für thermoplastische
Harze sind Polyamid, Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyimid,
ein Acrylharz und ein thermoplastisches Polyurethan. Beispiele für wärmehärtbare Harze sind
ein Epoxyharz, ein Phenolharz, ein Melaminharz, ein Harnstoffharz,
ein ungesättigtes
Polyester, ein Alkydharz, ein wärmehärtendes
Polyurethan und Ebonit. Diese Harzmaterialien können allein oder in Kombination
von zwei oder mehr Materialien verwendet werden.
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Das
Harzmaterial kann mit organischen Pigmenten, anorganischen Pigmenten,
sauren Farbstoffen, basischen Farbstoffen oder dergleichen gefärbt sein.
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Die
Deckschicht 3 besteht aus einem Material, an dem Zellen
haften. Ein solches Material ist beispielsweise Polystyrol, Polyacrylamid,
Cellulose, Dextran und dergleichen. Besonders bevorzugt ist jedoch
ein Material, das eine Calciumphosphat-basierte Verbindung als Hauptbestandteil
enthält.
So ist eine Calciumphosphat-basierte Verbindung biologisch inert
und damit hinsichtlich einer Zellschädigung vergleichsweise ungefährlich.
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Enthält die Deckschicht 3 die
Calciumphosphat-basierte Verbindung als Hauptbestandteil, so fängt sie von
dem magnetischen Material 22 erzeugte Metallionen ein und
verhindert so, dass die Metallionen in die Zellkulturlösung eluieren.
Dadurch kann ein nachteiliger Einfluss auf die Zellen vermieden
werden. Die Deckschicht 3 bildet also in diesem Fall eine
Ionenschutzschicht.
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Die
Calciumphosphat-basierte Verbindung unterliegt keinen besonderen
Beschränkungen.
So können verschiedenartige
Verbindungen mit einem Ca/P-Verhältnis von
1,0 bis 2,0 verwendet werden. Beispiele für eine solche Verbindung sind
(Ca10(PO4)6(OH)2), Ca10(PO4)6F2,
Ca10(PO4)6Cl2, Ca3(PO4)2, Ca2P2O7, Ca(PO3)2 und CaHPO4. Diese Verbindungen können allein oder in Kombination
von zwei oder mehr Verbindungen verwendet werden.
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Unter
den genannten Calciumphosphat-basierten Verbindungen ist eine Verbindung,
die Hydroxylapatit (Ca10(PO4)6(OH)2) als Hauptbestandteil
enthält,
am besten geeignet. Hydroxylapatit wird als Biomaterial eingesetzt,
da Zellen mit hoher Effizienz an ihm haften und es nur eine sehr
geringe Wahrscheinlichkeit aufweist, zellschädigend zu wirken.
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Wird
Fluorapatit (Ca10(PO4)6F2) verwendet, so
beträgt
der Fluorgehalt in der gesamten Calciumphosphat-basierten Verbindung
vorzugsweise 5 Gew.-% oder weniger. Indem der Fluorgehalt in der
gesamten Calciumphosphat-basierten Verbindung auf 5 Gew.-% oder
weniger eingestellt wird, kann die Eluierung von Fluor aus der Deckschicht
(d.h. aus dem Zellkulturträger)
vermieden oder wenigstens minimiert werden. Deshalb kann auch eine
Zellschädigung
vermieden oder minimiert werden, so dass eine Herabsetzung der Effizienz des
Zellwachstums verhindert werden kann.
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Diese
Calciumphosphat-basierten Verbindungen können nach bekannten Verfahren
wie der Nass-Synthese, der Trocken-Synthese oder dergleichen synthetisiert
werden. In diesem Fall enthält
die resultierende Calciumphosphat-basierte Verbindung möglicherweise
eine Substanz, die als Ergebnis der Synthese (z.B. als Rohmaterial
oder dergleichen) zurückbleibt,
und/oder ein sekundäres
Reaktionsprodukt, das im Laufe der Synthese erzeugt worden ist.
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Besteht
die Deckschicht 3 hauptsächlich aus der Calciumphosphat-basierten
Verbindung, so kann sie in der Weise ausgebildet werden, dass die
Calciumphosphat-basierte Verbindung auf der Oberfläche des
magnetischen Teilchens 2 adsorbiert wird. Vorzugsweise
ist jedoch, wie in 1 gezeigt,
die Deckschicht 3 aus feinen, aus der Calciumphosphat-basierten
Verbindung bestehenden Teilchen 31 gebildet, die teilweise
in einem Oberflächenbereich
eingebettet sind, der die Oberfläche
des magnetischen Teilchens 2 umfasst und an diese grenzt.
Dieses sorgt für
eine ausgezeichnete Haftung zwischen der Deckschicht 3 und
dem magnetischen Teilchen 2, so dass eine Ablösung der
Deckschicht 3 von der Oberfläche des magnetischen Teilchens 2 sicher
vermieden wird. Der Zellkulturträger 1 hat
deshalb eine ausreichende Festigkeit.
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Die
Deckschicht 3 kann gebildet werden, indem poröse Teilchen,
die aus der Calciumphosphat-basierten Verbindung bestehen, in Kollision
mit der Oberfläche
des magnetischen Teilchens 2 gebracht werden. Auf diese
Weise kann die Deckschicht 3 einfach und zuverlässig hergestellt
werden.
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Wenn
die porösen
Teilchen mit der Oberfläche
des magnetischen Teilchens 2 kollidieren, brechen sie in
die feinen Teilchen 31 auf, deren Teilchengröße durch die
Kollision mit dem magnetischen Teilchen 2 deutlich verringert
ist. Einige der Teilchen 31 werden teilweise in das magnetische
Teilchen 2 eingebettet. Das magnetische Teilchen 2 fängt dabei
die Teilchen 31 infolge seiner elastischen Wirkung ein,
wodurch die Teilchen 31 auf der Oberfläche des magnetischen Teilchens 2 festgehalten
werden.
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Die
porösen
Teilchen werden vorzugsweise durch Agglomeration von aus der Calciumphosphat-basierten
Verbindung bestehenden Primärteilchen
hergestellt. Durch die Verwendung solcher poröser Teilchen kann die Oberfläche des
magnetischen Teilchens 2 noch zuverlässiger beschichtet werden,
da die porösen Teilchen
bei ihrer Kollision mit den magnetischen Teilchen 2 besonders
wirksam fragmentiert werden.
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Die
mittlere Teilchengröße der porösen Teilchen
ist nicht auf einen bestimmten Wert beschränkt, liegt jedoch vorzugsweise
bei 100 μm
oder weniger. Übersteigt
der mittlere Teilchendurchmesser der porösen Teilchen 100 μm, so ist
die Geschwindigkeit der porösen
Teilchen bei ihrer Kollision mit den magnetischen Teilchen 2 möglicherweise
so gering, dass sie nicht effizient fragmentiert werden.
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Die
Kollision zwischen den magnetischen Teilchen 2 und den
porösen
Teilchen kann beispielsweise unter Verwendung eines handelsüblichen
Hybridisierungsgerätes
im trockenen Zustand erfolgen. Dabei erfolgt die Kollision z.B.
bei einem Mischverhältnis
zwischen den magnetischen Teilchen 2 und den porösen Teilchen von
etwa 400:1 bis 50:1 (gewichtsbezogen) und einer Temperatur in dem
Gerät,
die gleich oder kleiner als die Erweichungstemperatur des Kunstharzmaterials
ist, das als Hauptmaterial für
die magnetischen Teilchen 2 verwendet wird (üblicherweise
80°C oder
weniger).
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Solche
porösen
Teilchen können
beispielsweise auch in bekannter Weise wie folgt hergestellt werden.
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Die
porösen
Teilchen können
durch direktes Sprühtrocknen
eines Breis hergestellt werden, der kristalline Teilchen (Primärteilchen)
einer nach einem bekannten Nassverfahren synthetisierten Calciumphosphat-basierten
Verbindung enthält,
um körnige
Sekundärteilchen
zu erzeugen. Alternativ können
solche Sekundärteilchen
erzeugt werden, indem dem Brei ein Additiv zugegeben wird, z.B.
in Form von die Viskosität einstellenden
Teilchen aus einer organischen Verbindung, in Form von Fasern, die
durch Erhitzen verdampft werden können, oder dergleichen, und
dann der Brei sprühgetrocknet
wird. Die so erhaltenen Sekundärteilchen
können
nach Bedarf auch noch gesintert werden.
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Da
die so erhaltenen Sekundärteilchen
porös sind,
können
sie direkt zur Herstellung der Deckschicht 3 verwendet
werden.
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Sollen
poröse
Teilchen mit einer höheren
Porosität
verwendet werden, so können
diese beispielsweise wie folgt hergestellt werden.
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Zunächst wird
ein Brei zubereitet, in dem die oben beschriebenen Sekundärteilchen
suspendiert sind, und der Brei durch Nassformen, Trockenpressen
oder dergleichen in eine Blockform gebracht. Dabei kann dem Brei
eine organische Verbindung zugegeben werden, die in dem folgenden
Sinterprozess verdampft wird, um Poren zu erzeugen. Der Porendurchmesser
kann auch an Stelle der Zugabe einer solchen organischen Verbindung
durch Einstellen der Prozessbedingungen, z.B. der Sintertemperatur
oder dergleichen, kontrolliert werden. Der so erhaltene Block wird
dann bei einer Temperatur im Bereich von etwa 400 bis 1300°C gesintert. Liegt
die Sintertemperatur unter 400°C,
so ist zu befürchten,
dass die organische Verbindung nicht vollständig verdampft oder der Block
nicht ausreichend gesintert wird. Erfolgt dagegen das Sintern bei
einer 1300°C übersteigenden
Temperatur, so ist zu befürchten,
dass der resultierende Sinterkörper übermäßig dicht
wird oder sich die Calciumphosphat-basierte Verbindung zersetzt.
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Anschließend wird
der gesinterte Block zermahlen und klassifiziert, um Teilchen mit
der gewünschten Teilchengröße zu erhalten.
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Der
Porendurchmesser der porösen
Teilchen kann eingestellt werden, indem beispielsweise die Größe der Primärteilchen,
die Viskosität
des Breis, die Art des Additivs oder dergleichen geeignet eingestellt
werden.
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Das
so erhaltene poröse
Teilchen hat vorzugsweise eine spezifische Oberfläche von
10 m2/g oder mehr und einen Porendurchmesser
von etwa 500 bis 1000 Å.
Der Zellkulturträger 1,
der unter Verwendung der den oben beschriebenen Anforderungen genügenden porösen Teilchen
hergestellt wird, ermöglicht
es den Zellen, noch effizienter an seiner Oberfläche zu haften und zu wachsen.
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Das
Verfahren zum Herstellen der Deckschicht 3 und damit zum
Herstellen des Zellkulturträgers 1 ist nicht
auf das oben beschriebene Verfahren beschränkt.
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Die
Deckschicht 3 kann dicht oder porös sein.
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Die
mittlere Dicke der Deckschicht 3 ist nicht auf einen bestimmten
Wert beschränkt,
liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von etwa 0,1 bis 5 μm, noch besser
im Bereich von etwa 0,5 bis 2 μm.
Ist die mittlere Dicke der Deckschicht 3 kleiner als der
vorstehend genannte untere Grenzwert, so ist zu befürchten,
dass ein Teil der Oberfläche
des magnetischen Teilchens 2 in dem Zellkulturträger 3 freiliegt. Übersteigt
dagegen die mittlere Dicke der Deckschicht 3 den vorstehend
genannten oberen Grenzwert, so wird es schwierig, die Dichte des
Zellkulturträgers 1 einzustellen.
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Es
ist von Vorteil, dass der Zellkulturträger 1 bei Anlegen
eines Magnetfeldes leicht in einer Zellkulturlösung bewegt werden kann und
sich bei Abschalten des Magnetfeldes in der Zellkulturlösung nach
unten absetzt oder abscheidet. Durch Verwendung der Zellkulturträger 1 kann
die Zellkulturlösung
einfach und zuverlässig
gerührt
werden.
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Unter
diesem Gesichtspunkt liegt die Dichte (spezifisches Gewicht) jedes
Zellkulturträgers 1 vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,8 bis 2,5 g/cm3, noch
besser im Bereich von etwa 1,0 bis 1,2 g/cm3.
Ist die Dichte der Zellkulturträger 1 zu
klein, so wird es für
die Zellkulturträger 1 schwierig,
sich bei Beseitigung des Magnetfeldes in der Zellkulturlösung nach
unten abzusetzen. Ist dagegen die Dichte der Zellkulturträger 1 zu
groß,
so muss ein übermäßig großes Magnetfeld
angelegt werden, um die Zellkulturträger 1 in der Zellkulturlösung zu bewegen.
In beiden Fällen
besteht die Gefahr, dass die Zellkulturlösung nicht ausreichend gerührt wird.
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Die
Abmessung des Zellkulturträgers 1 ist
nicht auf einen bestimmten Wert beschränkt. Vorteilhaft ist sie jedoch
beispielsweise wie folgt gewählt.
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Ist
die mittlere Teilchengröße des Zellkulturträgers 1 als
A (μm) und
die maximale Länge
einer Zelle, die an dem Zellkulturträger 1 haften darf,
als B (μm)
definiert, so liegt das Verhältnis
A/B vorzugsweise bei etwa 2 bis 100, noch besser bei etwa 5 bis
50. Wird das Verhältnis
A/B auf einen Wert eingestellt, der in dem vorstehend genannten
Bereich liegt, so kann die Oberfläche jedes Zellkulturträgers 1 bezogen
auf die Größe der Zelle
ausreichend vergrößert werden,
wodurch es den Zellen möglich
wird, noch einfacher an der Oberfläche des jeweiligen Zellkulturträgers 1 zu
haften und dort zu wachsen.
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Aus
praktischen Erwägungen
liegt der mittlere Teilchendurchmesser der Zellkulturteilchen 1 vorzugsweise
im Bereich von etwa 50 bis 500 μm,
noch besser im Bereich von etwa 100 bis 300 μm. Indem der mittlere Teilchendurchmesser
der Zellkulturteilchen 1 auf einen innerhalb des oben angegebenen
Bereichs liegenden Wert eingestellt wird, können die oben beschriebenen
Wirkungen noch weiter verbessert werden.
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Um
es einer noch größeren Zahl
an Zellen zu ermöglichen,
an den Oberflächen
der Zellkulturträger 1 zu
haften und zu wachsen, ist vorzugsweise weitgehend die gesamte Oberfläche jedes
magnetischen Teilchens 2 mit der Deckschicht 3 bedeckt,
wie dies in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel der Fall ist.
Jedoch kann der jeweilige Zellkulturträger 1 auch so aufgebaut
sein, dass nur ein Teil der Oberfläche des magnetischen Teilchens 2 in
Abhängigkeit
der mit dem Zellkulturträger 1 zu
kultivierenden Zellart, der Art des das magnetische Teilchen 2 bildenden
Materials oder dergleichen mit der Deckschicht 3 bedeckt
ist. Bei diesem Aufbau liegt also ein Teil der Oberfläche des
magnetischen Teilchens 2 durch die in der Deckschicht 3 vorhandenen
Lücken
frei.
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Im
Folgenden werden ein Zellkultivierungsverfahren nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel
sowie in diesem Verfahren verwendete Zellkulturträger und
magnetische Teilchen beschrieben.
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Das
zweite Ausführungsbeispiel
ist auf ein Zellkultivierungsverfahren gerichtet, das Verfahrensschritte enthält, in denen
eine Zellkulturlösung,
die zu kultivierende Zellen, körnige
Zellkulturteilchen und magnetische Teilchen enthält, zubereitet und die Zellkulturlösung mit
einem Magnetfeld beaufschlagt wird, um die magnetischen Teilchen
in der Zellkulturlösung
zu bewegen und so die Zellkulturlösung zu rühren, wodurch es den Zellen
ermöglicht
wird, an den Oberflächen
der Zellkulturträger
zu haften und zu wachsen.
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Bei
dem Zellkultivierungsverfahren nach zweitem Ausführungsbeispiel werden zunächst die
magnetischen Teilchen sowie die Zellen und die Zellkulturträger der
Zellkulturlösung
zugegeben. Dann werden durch Beaufschlagung der Zellkulturlösung mit
einem Magnetfeld die magnetischen Teilchen in der Zellkulturlösung bewegt,
so dass letztere gerührt
wird. In diesem Zustand haften und wachsen die Zellen an den Oberflächen der
Zellkulturträger.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
ist es möglich,
eine Zellkulturlösung
gleichmäßig und
sanft zu rühren, was
zu einem effizienten Zellwachstum führt.
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Wie
später
noch genauer beschrieben wird, ermöglicht es dieses Zellkulturverfahren
durch zeitliche Änderung
der Intensität
oder der räumlichen
Anordnung eines auf die Zellkulturlösung angewandten Magnetfeldes
die Zellkulturlösung
gleichmäßig zu rühren.
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Im
Folgenden werden die Komponenten des Zellkulturverfahrens nach zweitem
Ausführungsbeispiel nacheinander
beschrieben.
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2 ist ein Querschnitt, der
den Aufbau des in dem Zellkultivierungsverfahren nach zweitem Ausführungsbeispiel
verwendeten Zellkulturträgers
zeigt. 3 ist ein Querschnitt,
der den Aufbau des in dem Zellkultivierungsverfahren nach zweitem
Ausführungsbeispiel
verwendeten magnetischen Teilchens zeigt. 4 ist ein Querschnitt, der eine Modifizierung
des in dem Zellkultivierungsverfahren nach zweitem Ausführungsbeispiel
verwendeten magnetischen Teilchens zeigt.
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Zellkulturträger 1A
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Wie
in dem ersten Ausführungsbeispiel
dient ein Zellkulturträger 1A als
Gerüst
für das
Zellwachstum und ist körnig
oder partikelförmig
(vorzugsweise weitgehend sphärisch)
ausgebildet.
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Als
Zellkulturträger
kann ein (üblicherweise
in einer Mikroträgerkultur
eingesetzter) Träger
verwendet werden, der aus einem Material besteht, das als Hauptbestandteil
Polystyrol, Polyacrylamid, Cellulose, Dextran oder dergleichen enthält. In dem
zweiten Ausführungsbeispiel
werden jedoch die Zellkulturträger 1A verwendet,
die jeweils den in 2 gezeigten
Aufbau haben. Jeder dieser Zellkulturträger 1A besteht aus
einem Basiskörper 11 und
einer Deckschicht 12, welche die Oberfläche des Basiskörpers 11 bedeckt,
so dass es Zellen ermöglicht
wird, an der Deckschicht 12 zu haften.
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Der
in 2 gezeigte Aufbau
des Zellkulturträgers 1A erlaubt
es, dass die Zellen in geeigneter Weise an dem Zellkulturträger 1A haften
und wachsen. Außerdem
erleichtert es dieser Aufbau, Form, Größe (z.B. mittlere Teilchengröße) und
physikalische Eigenschaften (z.B. Dichte) des Zellkulturträgers 1A einzustellen.
Im Folgenden wird der Zellkulturträger 1A genauer beschrieben.
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Der
Basiskörper 11 besteht
vorzugsweise aus einem Harzmaterial. Die Verwendung dieses Basiskörpers 11 führt zu einer
weiteren Verbesserung der oben beschriebenen technischen Wirkung.
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Als
Harzmaterial können
verschiedenartige wärmehärtbare Harze
und verschiedenartige thermoplastische Harze verwendet werden. Beispiele
für ein
thermoplastisches Harz sind Polyamid, Polyethylen, Polypropylen,
Polystyrol, Polyamid, ein Acrylharz und ein thermoplastisches Polyurethan.
Beispiele für
ein wärmehärtbares
Harz sind ein Epoxyharz, ein Phenolharz, ein Melaminharz, ein Harnstoffharz,
ein ungesättigtes
Polyester, ein Alkydharz, ein wärmehärtbares
Polyurethan und Ebonit. Diese Harze können allein oder in Kombination von
zwei oder mehr Materialien verwendet werden.
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Außerdem kann
das Harz Material mit organischen Pigmenten, anorganischen Pigmenten,
sauren Farbstoffen, basischen Farbstoffen oder dergleichen gefärbt sein.
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Als
die Deckschicht 12 bildendes Material kann ein beliebiges
Material verwendet werden, sofern Zellen an ihm haften können. Insbesondere
ist ein Material geeignet, das eine Calciumphosphat-basierte Verbindung
als Hauptmaterial enthält.
Die Calciumphosphat-basierte Verbindung ist deshalb von Vorteil,
da sie biologisch inert ist und nur eine geringe Wahrscheinlichkeit
dafür besteht,
dass sie Zellen schädigt.
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Die
Calciumphosphat-basierte Verbindung unterliegt keinen besonderen
Beschränkungen.
Es sind verschiedenartige Verbindungen mit einem Ca/P-Verhältnis von
1,0 bis 2,0 verwendbar. Beispiele für eine solche Verbindung sind
(Ca10(PO4)6(OH)2), Ca10(PO4)6F2, Ca10(PO4)6Cl2,
Ca3(PO4)2, Ca2P2O7, Ca(PO3)2 und CaHPO4. Diese
Verbindungen können
allein oder in Kombination von zwei oder mehr Verbindungen verwendet werden.
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Unter
den genannten Calciumphosphat-basierten Verbindungen ist eine Verbindung,
die Hydroxylapatit (Ca10(PO4)6(OH)2) als Hauptbestandteil
enthält,
am besten geeignet. Hydroxylapatit wird als Biomaterial verwendet,
da Zellen mit hoher Effizienz an ihm haften und nur eine geringe
Wahrscheinlichkeit besteht, dass es die Zellen schädigt.
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Wird
Fluorapatit (Ca10(PO4)6F2) verwendet, so
beträgt
der Fluorgehalt in der gesamten Calciumphosphat-basierten Verbindung
5 Gew.-% oder weniger. Indem der Fluorgehalt in der gesamten Calciumphosphat-basierten
Verbindung auf 5 Gew.-% oder weniger eingestellt wird, kann die
Eluierung von Fluor aus der Deckschicht 12 und damit aus
dem Zellkulturträger 1A verhindert
oder zumindest minimiert werden. Dementsprechend kann eine Zellschädigung vermieden
oder zumindest minimiert werden, so dass eine Reduzierung der Effizienz
des Zellwachstums verhindert wird.
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Diese
Calciumphosphat-basierten Verbindungen können nach bekannten Verfahren
wie der Nass-Synthese, der Trocken-Synthese oder dergleichen synthetisiert
werden. In diesem Fall enthält
die resultierende Calciumphosphat-basierte Verbindung möglicherweise
eine Substanz, die als Ergebnis der Synthese (z.B. ein Rohmaterial)
zurückbleibt,
und/oder ein sekundäres
Reaktionsprodukt, das im Laufe der Synthese gebildet wird.
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Wird
die Deckschicht 12 aus der Calciumphosphat-basierten Verbindung
gebildet, so kann sie in der Weise hergestellt werden, dass man
die Calciumphosphat-basierte
Verbindung auf der Oberfläche
des Basiskörpers 11 adsorbieren
lässt.
Wie in 2 gezeigt, ist
die Deckschicht 12 vorzugsweise aus Teilchen 12 der Calciumphosphat-basierten
Verbindung gebildet, die teilweise in einen Oberflächenbereich
eingebettet sind, der die Oberfläche
des Basiskörpers 11 umfasst
und an diese angrenzt. Dadurch wird für eine ausgezeichnete Haftung
zwischen der Deckschicht 12 und dem Basiskörper 11 gesorgt.
Diese Haftung verhindert, dass sich die Deckschicht 12 von
der Oberfläche
des Basiskörpers 11 löst. Der
Zellkulturträger 1A hat
deshalb eine ausreichende Festigkeit.
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In
diesem Fall kann die Deckschicht 12 beispielsweise gebildet
werden, indem poröse
Teilchen, die hauptsächlich
aus der Calciumphosphat-basierten Verbindung bestehen, in Kollision
mit der Oberfläche
des Basiskörpers 11 gebracht
werden. In einem solchen Verfahren kann die Deckschicht 12 einfach
und zuverlässig
gebildet werden. Durch die Kollision der porösen Teilchen mit der Oberfläche des
Basiskörpers 11 brechen die
porösen
Teilchen in feine Teilchen 13 auf, die beträchtlich
kleiner sind als die mit dem Basiskörper 11 kollidierenden
Teilchen. Die Teilchen 13 werden so teilweise in den Basiskörper 11 eingebettet.
Bei dieser Einbettung fängt
der Basiskörper 11 die
Teilchen 13 infolge seiner elasti schen Wirkung ein, wodurch
die Teilchen 13 an dem Basiskörper 11 festgehalten
werden.
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Die
porösen
Teilchen werden vorzugsweise durch Agglomeration von Primärteilchen
der Calciumphosphat-basierten Verbindung hergestellt. Durch Verwendung
solcher poröser
Teilchen kann die Oberfläche des
Basiskörpers 11 noch
zuverlässiger
beschichtet werden, da diese porösen
Teilchen bei der Kollision mit dem Basiskörper 11 noch effizienter
fragmentiert werden.
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Die
mittlere Teilchengröße der porösen Teilchen
ist nicht auf einen bestimmten Wert beschränkt, liegt jedoch vorzugsweise
bei 100 μm
oder weniger. Übersteigt
die mittlere Teilchengröße der porösen Teilchen
100 μm,
so ist möglicherweise
die Geschwindigkeit dieser Teilchen bei ihrer Kollision mit dem
Basiskörper 11 so gering,
dass die porösen
Teilchen nicht effizient fragmentiert werden.
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Die
Kollision zwischen den Basiskörpern 11 und
den porösen
Teilchen erfolgt beispielsweise unter Verwendung eines handelsüblichen
Hybridisierungsgerätes
im trockenen Zustand. Dabei beträgt
beispielsweise das Mischverhältnis
zwischen den Basiskörpern 11 und
den porösen
Teilchen etwa 400:1 bis 50:1 (gewichtsbezogen), und die Temperatur
in dem Gerät
ist gleich oder kleiner als die Erweichungstemperatur des Harzmaterials,
welches das Hauptmaterial des Hauptkörpers 11 bildet (üblicherweise
80°C oder
weniger).
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Solche
poröse
Teilchen können
in bekannter Weise beispielsweise auch wie folgt hergestellt werden.
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Um
körnige
Sekundärteilchen
zu erhalten, können
die porösen
Teilchen beispielsweise durch direktes Sprühtrocknen eines Breis (Schlämme) hergestellt
werden, der kristalline Teilchen (Primärteilchen) einer nach einem
bekannten Nassverfahren synthetisierten Calciumphosphat-basierten
Verbindung enthält.
Alternativ können
solche Sekundärteilchen
hergestellt werden, indem ein Additiv wie ein die Viskosität einstellendes
Mittel, Teilchen einer organischen Verbindung, Fasern, die durch
Erhitzung verdampft werden können,
oder dergleichen dem Brei zugegeben und der Brei anschließend sprühgetrocknet
wird. Die so erhaltenen Sekundärteilchen
können
nach Bedarf auch gesintert werden.
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Da
die so erhaltenen Sekundärteilchen
porös sind,
können
sie direkt zur Ausbildung der Deckschicht 12 verwendet
werden.
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Sind
poröse
Teilchen mit einer noch höheren
Porosität
erwünscht,
so können
diese Teilchen beispielsweise in folgender Weise hergestellt werden.
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Zunächst wird
ein Brei, in dem die oben beschriebenen Sekundärteilchen suspendiert sind,
zubereitet und dieser Brei durch Nassformen, Trockenformen oder
dergleichen in eine Blockform gebracht. Dem Brei kann auch eine
organische Verbindung zugegeben werden, die in dem folgenden Sinterprozess
verdampft wird, um Poren auszubilden. Der Porendurchmesser kann
auch an Stelle der Zugabe einer solchen organischen Verbindung durch
Einstellen der Prozessbedingungen, wie z.B. der Sintertemperatur,
kontrolliert werden. Anschließend
wird der so erhaltene Block bei einer Temperatur im Bereich von
etwa 400 bis 1300°C
gesintert. Ist die Sintertemperatur kleiner als 400°C, so ist
zu befürchten,
dass die organische Verbindung nicht vollständig verdampft oder der Block
nicht ausreichend gesintert wird. Wird dagegen der Sinterprozess
bei einer Temperatur höher
als 1300°C
durchgeführt,
so ist zu befürchten,
dass der resultierende Sinterkörper übermäßig dicht
wird oder sich die Calciumphosphat-basierte Verbindung zersetzt.
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Anschließend wird
der so gesinterte Block zermahlen und klassifiziert, um Teilchen
mit der gewünschten
Teilchengröße zu erhalten.
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Der
Porendurchmesser in dem porösen
Teilchen kann beispielsweise dadurch eingestellt werden, dass die
Größe der Primärteilchen,
die Viskosität
des Breis, die Art des Additivs oder dergleichen geeignet eingestellt
werden.
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Das
so erhaltene poröse
Teilchen hat vorzugsweise eine spezifische Oberfläche von
10 m2/g oder mehr und einen Porendurchmesser
von etwa 500 bis 1000 Å.
Der Zellkulturträger 1A,
der unter Verwendung der die oben beschriebenen Anforderungen erfüllenden
porösen
Teilchen hergestellt ist, ermöglicht
es den Zellen, noch effizienter an seiner Oberfläche zu haften und zu wachsen.
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Das
Verfahren zum Herstellen der Deckschicht 12 und damit des
Zellkulturträgers 1A ist
nicht auf das oben beschriebene Verfahren beschränkt.
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Die
Deckschicht 12 kann dicht oder porös sein.
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Die
mittlere Dicke der Deckschicht 12 ist nicht auf einen bestimmten
Wert beschränkt,
liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von etwa 0,1 bis 5 μm, noch besser
im Bereich von etwa 0,5 bis 2 μm.
Ist die mittlere Dicke der Deckschicht 12 kleiner als der
oben angegebene untere Grenzwert, so ist zu befürchten, dass ein Teil der Oberfläche des
Basiskörpers 11 in
dem Zellkulturträger 1A freiliegt. Übersteigt
dagegen die mittlere Dicke der Deckschicht 12 den vorstehend
angegebenen oberen Grenzwert, so wird es schwierig, die Dichte des
Zellkulturträgers 1A einzustellen.
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Der
Zellkulturträger 1A hat
vorzugsweise eine Dichte (spezifisches Gewicht), die nahe bei der
Dichte von Wasser liegt. Insbesondere liegt die Dichte des Zellkulturträgers 1A vorzugsweise
im Bereich von etwa 0,8 bis 1,4 g/m3, noch
besser im Bereich von etwa 0,9 bis 1,2 g/m3.
Indem die Dichte des Zellkulturträgers 1A auf einen
im vorstehend angegebenen Bereich liegenden Wert eingestellt wird,
können
die Zellkulturträger 1A noch
gleichmäßiger in
einer Zellkulturlösung
suspendiert werden.
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Die
Abmessung des Zellkulturträgers 1A ist
nicht auf einen bestimmten Wert beschränkt. Sie ist jedoch vorzugsweise
wie folgt festgelegt.
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Ist
die mittlere Teilchengröße der Zellkulturträger 1A als
A (μm) und
die maximale Länge
einer Zelle, die auf den Zellkulturträger 1A haften soll,
als B (μm)
definiert, so liegt das Verhältnis
A/B vorzugsweise bei etwa 2 bis 100, noch besser bei etwa 5 bis
50. Indem das Verhältnis
A/B auf ein in dem vorstehenden Bereich liegenden Wert eingestellt
wird, kann die Oberfläche
des jeweiligen Zellkulturträgers 1A bezogen
auf die Größe der Zelle
ausreichend vergrößert werden,
was es den Zellen erlaubt, noch einfacher an der Oberfläche des Zellkulturträgers 1A zu
haften und zu wachsen.
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Ist
die mittlere Teilchengröße der Zellkulturträger 1A und
die mittlere Teilchengröße von später genauer
beschriebenen magnetischen Teilchen 2A als C (μm) definiert,
so liegt das Verhältnis
C/A vorzugsweise bei etwa 0,02 bis 10, noch besser bei etwa 0,3
bis 3. Indem das Verhältnis
C/A auf einen im vorstehenden Bereich liegenden Wert eingestellt
wird, ist es möglich,
eine Zellkulturlösung
kraft der Bewegung der magnetischen Teilchen 2A in ausreichendem
Maße zu
rühren
(vergl. weiter unten), wodurch die Zellkulturträger 1A noch gleichmäßiger in
der Zellkulturlösung
suspendiert werden können.
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Die
mittlere Teilchengröße der Zellkulturträger 1A liegt
vorzugsweise im Bereich von etwa 50 bis 500 μm, noch besser im Bereich von
etwa 100 bis 300 μm.
Indem die mittlere Teilchengröße der Zellkulturträger 1A auf
einen im vorstehenden Bereich liegenden Wert eingestellt wird, können die
oben beschriebenen technischen Wirkungen weiter verbessert werden.
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Um
es einer großen
Zahl von Zellen zu ermöglichen,
an der Oberfläche
des oben beschriebenen Zellkulturträgers 1A zu haften
und zu wachsen, ist vorzugsweise weitgehend die gesamte Oberfläche des
Basiskörpers 11 mit
der Deckschicht 12 wie in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
bedeckt. Jedoch kann der Zellkulturträger 1A auch so aufgebaut
sein, dass in Abhängigkeit
der Zellart, die auf dem Zellkulturträger 1A haften soll,
der Art des den Basiskörper 11 bildenden
Materials oder dergleichen nur ein Teil der Oberfläche des
Basiskörpers 11 mit
der Deck schicht 12 bedeckt ist. Bei diesem Aufbau liegt
also ein Teil der Oberfläche des
Basiskörpers 11 durch
die in der Deckschicht 12 ausgebildeten Lücken frei.
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Magnetisches Teilchen 2A
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Die
magnetischen Teilchen 2A können in einer Zellkulturlösung durch
Anwendung eines Magnetfeldes bewegt werden. Werden die magnetischen
Teilchen 2A durch die gesamte Zellkulturlösung bewegt,
so wird letztere gleichmäßig und
sanft gerührt,
was im Ergebnis dazu führt,
dass die Zellkulturträger 1A gleichmäßig in der
Zellkulturlösung
suspendiert werden.
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Die
Zellen können
deshalb leicht an den Oberflächen
der Zellkulturträger 1A haften
und werden gleichmäßig mit
Nahrung versorgt. Außerdem
können
mechanische Stöße auf die
Zellkulturträger 1A vermieden werden,
die in dem herkömmlichen,
mit einer Schleuderflasche arbeitenden Verfahren infolge der Kollision
einer Rührrippe
und der Zellkulturträger
verursacht werden. Dadurch wird verhindert, dass die an den Zellkulturträgern 1A haftenden
Zellen von deren Oberflächen
fallen. Außerdem
wird eine Schädigung
der Zellen vermieden. Die Erfindung sorgt demnach für ein noch
effizienteres Zellwachstum.
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Ein
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die magnetischen Teilchen 2A mit
Anlegen eines Magnetfeldes leicht bewegt werden können und
sich mit Beseitigung des Magnetfeldes in einer Zellkulturlösung nach unten
absetzen (abscheiden) können.
Dadurch kann die Zellkulturlösung
noch einfacher und zuverlässiger
gerührt
werden.
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Unter
diesem Gesichtspunkt liegt die Dichte (spezifisches Gewicht) der
magnetischen Teilchen 2A vorzugsweise im Bereich von etwa
0,8 bis 2,5 g/cm3, noch besser im Bereich
von etwa 1,2 bis 1,9 g/cm3. Ist die Dichte
der magnetischen Teilchen 2A zu gering, so setzen sie sich
nach Beseitigung des Magnetfeldes nur schwer in der Zellkulturlösung nach
unten ab. Ist dagegen die Dichte der magnetischen Teilchen 2A zu
hoch, so wird ein starkes Magnetfeld benötigt, um die magnetischen Teilchen 2A in
der Zellkulturlösung
zu bewegen. In beiden Fällen
besteht die Befürchtung,
dass die Zellkulturlösung
nicht ausreichend gerührt
werden kann.
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Das
magnetische Teilchen 2A kann als Ganzes aus einem magnetischen
Material bestehen. Vorzugsweise besteht es jedoch aus einem Komposit-
oder Verbundmaterial, das man durch Mischen eines Harzmaterials
und eines magnetischen Materials erhält. Indem das Mischungsverhältnis zwischen
dem Harzmaterial und dem magnetischen Material geeignet eingestellt
wird, kann die Dichte (spezifisches Gewicht) des magnetischen Teilchens 2A in
einfacher Weise eingestellt werden. Außerdem liegt ein Vorteil darin,
dass Form und Größe (z.B.
mittlere Teilchengröße) des
magnetischen Teilchens 2A einfach eingestellt werden können.
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Wie
in 3 gezeigt, hat das
magnetische Teilchen (Komposit- oder Verbundteilchen) 2A vorzugsweise
einen Aufbau, in dem ein magnetisches Material (magnetisches Pulver) 22 in
einem aus einem Harzmaterial bestehenden Basiskörper 21 dispergiert,
d.h. verteilt ist. Solche magnetischen Teilchen 2A können vergleichsweise
einfach hergestellt werden, indem beispielsweise das das magnetische
Material 22 enthaltende Harzmaterial im geschmolzenen Zustand
in Teilchen geformt wird (Granulierung). In diesem Zusammenhang
ist darauf hinzuweisen, dass das in Form des Verbundteilchens vorliegende
magnetische Teilchen 2A auch einen Aufbau haben kann, in
dem das magnetische Material 22 nur in der Nähe der Oberfläche des
Basiskörpers 21 dispergiert
ist.
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Beispiele
für das
magnetische Material 22 sind eine ferromagnetische Legierung,
die Eisenoxid, Fe, Li, Co oder dergleichen als Hauptbestandteil
enthält,
Ferrit, Bariumferrit, Strontiumferrit und dergleichen. Diese magnetischen
Materialien können
allein oder in Kombination von zwei oder mehr Materialien verwendet
werden.
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Für das Harzmaterial
kann das gleiche Material wie das oben für den Basiskörper 11 des
Zellkulturträgers 1A beschriebene
Material verwendet werden.
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Die
mittlere Teilchengröße der magnetischen
Teilchen 2A liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 500 μm, noch besser
im Bereich von etwa 100 bis 300 μm.
Ist die mittlere Teilchengröße der magnetischen
Teilchen 2A zu klein, so kann in der Zellkulturlösung eine
turbulente Strömung
nicht in ausreichendem Maße
erzeugt werden. Ist dagegen die mittlere Teilchengröße der magnetischen
Teilchen 2A zu groß,
so wird ein starkes Magnetfeld benötigt, um die magnetischen Teilchen 2A in
der Zellkulturlösung
zu bewegen. In beiden Fällen
ist zu befürchten,
dass die Zellkulturlösung
nicht ausreichend gerührt
werden kann. Außerdem
ist darauf hinzuweisen, dass bei einer zu geringen mittleren Teilchengröße der magnetischen
Teilchen 2A die Befürchtung
besteht, dass die magnetischen Teilchen 2A leicht agglomerieren.
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Die
Menge an magnetischen Teilchen 2A, die der Zellkulturlösung zuzugeben
wird, ist nicht auf einen bestimmten Wert beschränkt. Vorzugsweise werden jedoch
die magnetischen Teilchen 2A in einer Menge zugegeben,
in der das Mischverhältnis
zwischen den magnetischen Teilchen 2A und den Zellkulturträgern 1A im Bereich
von etwa 10:90 bis 50:50 (insbesondere etwa 20:80 bis 40:60) in
Vol.-% beträgt.
Ist die der Zellkulturlösung
zugegebene Menge an magnetischen Teilchen 2A zu klein,
so ist zu befürchten,
dass die Zellkulturlösung
nicht ausreichend gerührt
werden kann. Ist dagegen die der Zellkulturlösung zugegebene Menge an magnetischen
Teilchen zu groß,
so besteht die Befürchtung,
dass die Kollisionsfrequenz zwischen den magnetischen Teilchen 2A und
den Zellkulturträgern 1A so
stark zunimmt, dass sich die Zellen von den Zellkulturträgern 1A lösen.
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In 4 ist beispielhaft ein magnetisches
Teilchen 2A mit einem modifizierten Aufbau gezeigt, bei
dem zumindest ein Teil der Oberfläche (in 4 weitgehend die gesamte Oberfläche) des
magnetischen Teilchens 2A mit einer Deckschicht 23 bedeckt
ist, die eine Zellanhaftung ermöglicht.
Das magnetische Teilchen 2A ermöglicht es Zellen, an seiner
Oberfläche
zu haften und zu wachsen. Dadurch wird die Effizienz des Zellwachstums
weiter verbessert.
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Die
Deckschicht 23 hat den gleichen Aufbau wie die Deckschicht 12 des
Zellkulturträgers 1A.
Die Deckschicht 23 besteht also vorzugsweise hauptsächlich aus
der Calciumphosphat-basierten Verbindung. Außerdem ist die Deckschicht 23 vorzugsweise
aus feinen Teilchen 24 gebildet, die hauptsächlich aus
der Calciumphosphat-basierten Verbindung bestehen und teilweise
in einen Oberflächenbereich
eingebettet sind, der die Oberfläche
des magnetischen Teilchens umfasst und an diese angrenzt. Die Deckschicht 23 wird
vorzugsweise in der Weise ausgebildet, dass poröse Teilchen, die hauptsächlich aus
der Calciumphosphat-basierten Verbindung
bestehen, mit der Oberfläche
des magnetischen Teilchens 2A in Kollision gebracht werden.
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Wird
die Deckschicht 23 unter Verwendung der Calciumphosphat-basierten
Verbindung als Hauptmaterial hergestellt, so fängt sie von dem magnetischen
Material 22 erzeugte Metallionen ein und verhindert so die
Eluierung dieser Metallionen in die Zellkulturlösung. Dadurch wird ein nachteiliger
Einfluss auf die Zellen vermieden. Die Deckschicht 23 bildet
also in diesem Fall eine Ionensperrschicht.
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Zellkulturlösung
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In
den Verfahren zur Zellkultivierung nach erstem und zweitem Ausführungsbeispiel
kann die gleiche Zellkulturlösung
eingesetzt werden. Dabei wird eine Zellkulturlösung 140 in Abhängigkeit
beispielsweise der zu verwendenden Zellart geeignet ausgewählt und
sie ist nicht auf eine bestimmte Lösung beschränkt. Beispiele für eine verwendbare
Zellkulturlösung
sind Dulbecco's
MEM, Nissui MEM, BME, MCDB-104 Medium und dergleichen.
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Die
Zellkulturlösung 140 enthält beispielsweise
Serum, Serumprotein wie Albumin sowie nach Bedarf Zusätze wie
z.B. verschiedenartige Vitamine, Aminosäure und Salze.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 5 bis 9 eine
Einrichtung zur Zellkultivierung beschrieben, die in den oben erläuterten
Verfahren zur Zellkultivierung nach erstem und zweitem Ausführungsbeispiel
verwendet werden kann.
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Erstes Ausführungsbeispiel
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Im
Folgenden wird ein erstes Ausführungsbeispiel
der Zellkultivierungseinrichtung beschrieben.
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5 zeigt in einer schematischen,
perspektivischen Darstellung eine Zellkultivierungseinrichtung 100 nach
dem ersten Ausführungsbeispiel. 6 ist ein Zeitdiagramm,
welches das Muster eines Magnetfeldes zeigt, das ein Magnetfeldgenerator 120 der
Zellkultureinrichtung 100 erzeugt.
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Die
Zellkultivierungseinrichtung 100 nach 5 umfasst ein Kultivierungsgefäß 110,
den vorstehend genannten Magnetfeldgenerator 120, eine
Steuerung 130, und eine Heizvorrichtung 150. Die
Steuerung 130 ist an eine Stromquelle ange schlossen, aus
der elektrische Energie zugeführt
wird, die zum Betrieb der einzelnen Komponenten der Kultivierungseinrichtung 100 erforderlich
ist.
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Das
Kultivierungsgefäß 100 bildet
eine Komponente zur Aufnahme der Zellkulturlösung 140 und hat an
seinem oberen Teil eine Öffnung 111,
durch welche die Zellkulturlösung 104 eingebracht
und entnommen wird. Die Öffnung 111 wird
nach Bedarf mit einem Stöpsel 112 verschlossen,
um die Luftdichtigkeit innerhalb des Kultivierungsbehälters 110 zu
gewährleisten.
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Form,
Fassungsvermögen
sowie weitere Eigenschaften des Kultivierungsbehälters 110 unterliegen keinen
besonderen Beschränkungen
und werden je nach der zu verwendenden Zellart, der Art der Zellkulturlösung 140 und
dergleichen geeignet festgelegt.
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Der
Magnetfeldgenerator 120 bildet eine Komponente zum Erzeugen
eines Magnetfeldes, um die in dem Zellkultivierungsverfahren nach
erstem Ausführungsbeispiel
verwendeten Zellkulturträger 1 oder
die in dem Zellkultivierungsverfahren nach zweitem Ausführungsbeispiel
verwendeten magnetischen Teilchen 2A in der Zellkulturlösung 140 zu
bewegen. Der Magnetfeldgenerator 120 hat einen Elektromagneten 121 und
eine nicht-magnetische Abdeckung (nicht gezeigt), in der der Elektromagnet 121 aufgenommen
ist.
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In
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
besteht der Elektromagnet 121 aus einem ringförmigen,
metallischen Kernmaterial 122 und einem Leiter 123,
der spiralig um die Außenfläche des
Kernmaterials 122 gewickelt ist. Der elektrische Stromfluss
durch die Leiter 123 erzeugt ein Magnetfeld in der Nähe des Leiters 123.
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Die
nicht-magnetische Abdeckung dient dem Schutz und der Fixierung des
Elektromagneten 121 und kann aus verschiedenartigen Harzmaterialien
bestehen, z.B. einem Acryl-basierten Harz oder einem Silikon-basierten
Harz.
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Das
Kultivierungsgefäß 110 befindet
sich innerhalb des Magnetfeldgenerators 120. Dabei umgibt
der Magnetfeldgenerator 120 die Außenfläche des Kultivierungsgefäßes 110.
Der Magnetfeldgenerator 120 ist über ein nicht gezeigtes Befestigungselement
fixiert und gehalten. Der Magnetfeldgenerator 120 befindet
sich in vertikaler Richtung des Kultivierungsgefäßes 110 vorzugsweise
in einer Höhe
nahe der Oberfläche
der Zellkulturlösung 140,
wenn diese in dem Kultivierungsgefäß 110 gespeichert
(aufgenommen) ist. Indem die Position des Magnetfeldgenerators 120 auf
eine solche Höhe
eingestellt wird, können
die Zellkulturträger 1 oder die
magnetischen Teilchen 2A in vertikaler Richtung weitläufig bewegt
werden, so dass die Zellkulturlösung 140 besonders
gleichmäßig umgerührt werden
kann.
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Der
Abstand zwischen dem Magnetfeldgenerator 120 und dem Kultivierungsgefäß 110,
der in 5 mit d bezeichnet ist, unterliegt keiner besonderen
Einschränkung.
Vorzugsweise ist jedoch der Magnetfeldgenerator 120 so
nah wie möglich
an dem Kultivierungsgefäß 110 angeordnet.
Dabei sind die genannten Komponenten vorzugsweise so angeordnet,
dass sie in (engen) Kontakt miteinander kommen.
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Der
Magnetfeldgenerator 120 ist so ausgebildet, dass er die
Intensität
des erzeugten Magnetfeldes mit der Zeit ändern kann. Ein Beispiel für das Muster
eines durch den Magnetfeldgenerator 120 zu erzeugenden Magnetfeldes
ist in 6(a) gezeigt,
wo das Magnetfeld in regelmäßigen Intervallen
intermittierend erzeugt wird. Mit Erzeugen eines Magnetfeldes werden
die Zellkulturträger 1 oder
die magnetischen Teilchen 2A zur Seite des Magnetfeldgenerators 120 hin
angezogen, so dass die Zellkulturträger 1 oder die magnetischen
Teilchen 2A in der Zellkulturlösung 140 aufsteigen.
In diesem Zustand wird die Magnetfelderzeugung gestoppt, so dass
sich die Zellkulturträger 1 oder
die magnetischen Teilchen 2A, die zur Seite des Magnetfeldgenerators 120 hin
angezogen worden sind, unter ihrem Eigengewicht absetzen. Indem
wiederholt eine solche vertikale Bewegung der Zellkulturträger 1 oder
der magnetischen Teilchen 2A bewirkt wird, wird eine turbulente
Strömung
in der Zellkulturlösung 140 erzeugt,
so dass die Zellkulturlösung 140 gleichmäßig und
sanft umgerührt wird.
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Die
Maximalintensität
(Absolutwert) des Magnetfeldes wird in Abhängigkeit der Dichte (spezifisches Gewicht)
des jeweiligen Zellkulturträgers 1 oder
des magnetischen Teilchens 2A, in Abhängigkeit der Zusammensetzung
und des Volumens der Zellkulturlösung 140 und
dergleichen geeignet festgelegt. Sie ist nicht auf einen bestimmten
Wert beschränkt,
liegt jedoch vorzugsweise im Bereich von etwa 0,1 bis 100 Wb/m2, noch besser im Bereich von etwa 0,2 bis
50 Wb/m2. Ist die Maximalintensität des magnetischen
Feldes (magnetische Flussdichte) zu gering, so ist zu befürchten,
dass die Zellkulturträger 1 oder
die magnetischen Teilchen 2A nicht ausreichend zur Seite
des Magnetfeldgenerators 120 hin angezogen werden, so dass
die Zellkulturlösung 140 nicht
ausreichend umgerührt
wird. Liegt dagegen die Maximalintensität des Magnetfeldes über dem
vorstehend genannten oberen Grenzwert, so ist zu befürchten,
dass das Magnetfeld möglicherweise
einen schädlichen
Einfluss auf die Zellen hat. Außerdem
wird elektrische Energie vergeudet.
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Das
Muster des Magnetfeldes, das der Magnetfeldgenerator 120 erzeugt,
ist nicht auf das in 6(a) gezeigte
Muster beschränkt,
nach dem das Magnetfeld intermittierend in regelmäßigen Intervallen
erzeugt wird. Verwendbar sind beispielsweise auch ein Muster, bei
dem die Intensität
des zu erzeugenden Magnetfeldes nach 6(b) in
regelmäßigen Intervallen
erhöht
und verringert wird, ein Muster, bei dem beispielsweise die Intensität, die Richtung
oder dergleichen des zu erzeugenden Magnetfeldes nach 6(c) kontinuierlich geändert werden,
oder andere Muster. Diese Muster können nach Wunsch miteinander
kombiniert werden.
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Die
Steuerung 130 hat die Funktion, die Zustände (z.B.
Art, Stärke,
Richtung, Zeit, Frequenz, etc.) des von der Stromquelle zugeführten elektrischen
Stroms zu ändern.
Die Steuerung 130 wandelt den von der Stromquelle zugeführten elektrischen
Strom in einen Strom, der vorbestimmte Bedingungen erfüllt (elektrischer Strom
mit einem vorbestimmten Muster), und führt diesen gewandelten elektrischen
Strom dem Elektromagneten 121 des Magnetfeldgenerators 120 zu.
Erzeugt beispielsweise der Magnetfeldgenerator 120 das Magnetfeld
intermittierend, so wandelt die Steuerung 120 einen von
der Stromquelle zugeführten
Wechselstrom in einen gepulsten Strom und führt diesen gepulsten Strom
dem Elektromagneten 121 zu.
-
Die
Heizvorrichtung 150 ist elektrisch mit der Steuerung 130 verbunden.
Die Heizvorrichtung 150 umfasst beispielsweise eine Heizung,
ein Pettier-Element oder dergleichen und erhitzt die Zellkulturlösung 140 unter
der Kontrolle der Steuerung 130.
-
Im
Folgenden wird die Funktionsweise der Zellkultivierungseinrichtung 100,
d.h. das mit dieser Einrichtung arbeitende Zellkultivierungsverfahren,
beschrieben.
-
<1> Zunächst werden
die Zellkulturträger 1 (in
dem Zellkultivierungsverfahren nach erstem Ausführungsbeispiel) oder die Zellkulturträger 1A und
die magnetischen Teilchen 2A (in den Zellkultivierungsverfahren
nach zweitem Ausführungsbeispiel)
einer Sterilisierung unterzogen. Dadurch werden Mikroorganismen oder
Schimmelpilze, die auf den Oberflächen der Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls den magnetischen Teilchen 2A vorhanden sind,
in ihrer Zahl reduziert oder sogar vollständig abgetötet. Die Gefahr, dass Mikroorganismen
oder Schimmelpilze die Zellen schädigen, ist so verringert oder
gar ausgeschlossen, wodurch ein besonders effizientes Zellwachstum
möglich
wird.
-
Zur
Sterilisierung wird beispielsweise ein Verfahren, in dem die Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls die magnetischen Teilchen 2A in Kontakt
mit sterilisierenden Lösungen
gebracht werden, eine Autoklav-Sterilisierung, eine Gas-Sterilisierung, eine
Strahlungs-Sterilisierung oder dergleichen angewandt. Unter diesen
Verfahren ist das Verfahren, bei dem die Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls die magnetischen Teilchen 2A in Kontakt
mit einer sterilisierenden Lösung
gebracht werden, besonders geeignet. Mit einem solchen Verfahren
ist es nämlich
möglich,
eine große
Zahl an Zellkulturträgern 1, 1A und
gegebenenfalls magnetischen Teilchen 2A wirksam zu sterilisieren.
-
Bei
Anwendung einer sterilisierenden Lösung werden die Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls die magnetischen Teilchen 2A nach der Sterilisierung
gewaschen, um die sterilisierende Lösung, die an den Oberflächen der
Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls der magnetischen Teilchen 2A haften, zu
entfernen.
-
<2> Nach Abschluss des
oben beschriebenen Prozesses <1> werden die Zellkulturträger 1, 1A und gegebenenfalls
die magnetischen Teilchen 2A sowie Zellen (die an den Trägern 1A und
den magnetischen Teilchen 2A haften sollen) der Zellkulturlösung 140 zugegeben
oder zugemischt. Die so erhaltene Zellkulturlösung 140 wird anschließend in
das Kultivierungsgefäß 110 der
Zellkultivierungseinrichtung 100 eingebracht.
-
Im
Vorfeld wurde beispielsweise ein Shuttle-Vektor (Vektor), der ein
ein Zielprotein-codierendes Gen enthält, in jede Zelle eingebracht.
-
Beispiele
für die
verwendete Zelle sind eine Tierzelle, eine Pflanzenzelle, ein Bakterium
und ein Virus. Von diesen Zellen ist eine Tierzelle besonders geeignet.
Die Verwendung einer Tierzelle ermöglicht die Anwendung der Erfindung
in weiten technischen Gebieten. Soll außerdem ein Protein erzeugt
werden, so kann eines mit einer komplexeren Struktur (z.B. Glykoprotein)
hergestellt werden.
-
<3> Wie oben beschrieben,
beaufschlagt der Magnetfeldgenerator die Zellkulturlösung 140 bei
Inbetriebnahme der Zellkultivierungseinrichtung 100 mit
einem Magnetfeld, das ein vorbestimmtes Muster aufweist. Dadurch
werden die Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls die magnetischen Teilchen 2A in der Zellkulturlösung 140 bewegt
und durch diese Bewegung die Zellkulturlösung 140 umgerührt, so
dass die Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls die magnetischen Teilchen 2A gleichmäßig in der
Zellkulturlösung
suspendiert werden.
-
Die
Zellkulturlösung 140 wird
dabei mit der Heizvorrichtung 150 erwärmt. Die Temperatur der Zellkulturlösung 140 wird
beispielsweise in Abhängigkeit
der zu kultivierenden Zellart etc. geeignet festgelegt und ist nicht
auf einen bestimmten Wert beschränkt. Üblicherweise
liegt die Temperatur im Bereich von etwa 4 bis 40°C, noch besser
im Bereich von etwa 25 bis 37°C.
-
Unter
solchen Bedingungen haften die Zellen an den Oberflächen der
Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls der magnetischen Teilchen 2A in der Zellkulturlösung 140.
Da die Zellkulturlösung 140 durch
die Bewegung der magnetischen Teilchen 2A gleichmäßig und
sanft gerührt
wird, können
die Zellen mit hoher Effizienz kultiviert werden.
-
Die
gewachsenen Zellen erzeugen dann ein Zielprotein. Dieses Protein
wird beispielsweise in die Zellkulturlösung 140 freigesetzt
oder in den Zellen gesammelt.
-
Die
Zellkultivierung kann nach Bedarf unter Zufuhr eines Sauerstoff
enthaltenden Gases durchgeführt werden.
-
<4> Das erzeugte Protein
wird anschließend
gesammelt. Wird das Protein in die Zellkulturlösung 140 freigesetzt,
so kann es beispielsweise folgendermaßen gesammelt werden.
-
In
obigem Prozess <3> wird das Rühren der
Zellkulturlösung 140 gestoppt
und dann ein Überstand gesammelt,
nachdem sich die Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls die magnetischen Teilchen 2A in der Zellkulturlösung 140 nach
unten abgesetzt haben. Alternativ kann die Zellkulturlösung 140 gefiltert
werden, um so das resultierende Filtrat zu sammeln. Die gesammelte
Lösung
(Überstand
oder Filtrat) wird dann in vorbestimmter Weise behandelt (z.B. Chromatografie),
wodurch das Zielprotein in einfacher Weise gesammelt werden kann.
-
Zweites Ausführungsbeispiel
-
Im
Folgenden wird eine Zellkultivierungseinrichtung nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel
beschrieben.
-
7 ist eine schematische,
perspektivische Darstellung der Zellkultivierungseinrichtung 100 nach zweitem
Ausführungsbeispiel.
-
Das
zweite Ausführungsbeispiel
wird im Folgenden im Hinblick auf seine Unterschiede gegenüber dem
ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben. Übereinstimmende
Merkmale werden nicht nochmals beschrieben.
-
Die
Zellkultivierungseinrichtung 100 nach 7 und die Zellkultivierungseinrichtung 100 nach
erstem Ausführungsbeispiel
sind abgesehen vom Aufbau des Magnetfeldgenerators 120 gleich.
-
Der
Magnetfeldgenerator 120 nach zweitem Ausführungsbeispiel
umfasst den Elektromagneten 121, der dadurch gebildet ist,
dass der Leiter 123 spiralig um die Außenfläche eines geraden (zylindrischen)
Kernmaterials 122 gewickelt ist. Der Magnetfeldgenerator 120 ist
vorzugsweise mit einer wasserfesten Abdeckung bedeckt, die hauptsächlich aus
einem Material besteht, das ein Magnetfeld unbeeinflusst lässt.
-
Der
Magnetfeldgenerator 120 wird dadurch fixiert, dass er durch
den an dem Kultivierungsgefäß 110 anzubringenden
Stöpsel 112 geführt wird.
In diesem Ausführungsbeispiel
ist der Magnetfeldgenerator 120 so angeordnet, dass er
sich während
der Zellkultivierung in Kontakt mit der Zellkulturlösung 140 befindet.
-
Das
Muster des von dem Magnetfeldgenerator 120 zu erzeugenden
Magnetfeldes kann beispielsweise eines der in 6 gezeigten, oben beschriebenen Muster
sein.
-
Die
Zellkultivierungseinrichtung 100 nach zweitem Ausführungsbeispiel
weist die gleiche Funktion und Wirkung wie die des ersten Ausführungsbeispiels
auf.
-
Drittes Ausführungsbeispiel
-
Im
Folgenden wird eine Zellkultivierungseinrichtung 100 nach
einem dritten Ausführungsbeispiel
beschrieben.
-
8 ist eine schematische,
perspektivische Darstellung, welche die Zellkultivierungseinrichtung 100 nach
drittem Ausführungsbeispiel
zeigt. 9 ist ein Zeitdiagramm,
welches die Muster eines von dem Magnetfeldgenerator 120 zu
erzeugenden Magnetfeldes zeigt.
-
Das
dritte Ausführungsbeispiel
wird im Folgenden im Hinblick auf seine Unterschiede gegenüber dem ersten
Ausführungsbeispiel
beschrieben. Übereinstimmende
Merkmale werden deshalb nicht nochmals beschrieben.
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Die
Zellkultivierungseinrichtung 100 nach 8 und die Zellkultivierungseinrichtung 100 nach
erstem Ausführungsbeispiel
sind abgesehen vom Aufbau des Magnetfeldgenerators 120 gleich.
-
Der
Magnetfeldgenerator 120 nach drittem Ausführungsbeispiel hat mehrere,
z.B. vier Elektromagnete 121A bis 121D.
-
Die
Elektromagnete 121A bis 121D sind in Umfangsrichtung
des Kultivierungsgefäßes 110 in
etwa gleichen Abständen
voneinander angeordnet.
-
Dieser
Aufbau ermöglicht
es durch sukzessives Umschalten unter den elektrisch zu speisenden
Elektromagneten 121A bis 121D, d.h. durch Ändern der
Anordnung des zu erzeugenden Magnetfeldes mit der Zeit, das Bewegungsmuster
der Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls der magnetischen Teilchen 2A in der Zellkulturlösung 140 komplizierter
zu gestalten. Dadurch können
die Zellkulturträ ger 1, 1A und
gegebenenfalls die magnetischen Teilchen 2A noch gleichmäßiger in
der Zellkulturlösung 140 suspendiert
werden, was im Ergebnis zu einem noch effizienteren Zellwachstum
führt.
-
Ein
Beispiel für
das Muster des durch die einzelnen Elektromagneten 121A bis 121D erzeugten
Magnetfeldes (Umschalten zwischen den elektrisch zu speisenden Elektromagneten 121A bis 121D)
ist in 9 gezeigt. Dabei
erzeugt eines der Elektromagneten ein Magnetfeld, während die
anderen Elektromagneten gerade kein Magnetfeld erzeugen. Die Umschaltung
unter den Elektromagneten erfolgt in der Weise, dass ein Magnetfeld
sukzessive (synchron) erzeugt wird. Dadurch ist es möglich, die
Zellkulturträger 1, 1A und
gegebenenfalls die magnetischen Teilchen 2A entlang der
Innenfläche
des Kultivierungsgefäßes 110 zu
bewegen. Das Muster des von den Elektromagneten 121A bis 121D zu
erzeugenden Magnetfeldes ist nicht auf das in 9 gezeigte Muster beschränkt. Es
kann beispielsweise auch ein Muster zur Anwendung kommen, das sich durch
wahlweises Kombinieren der in 6 gezeigten
Muster ergibt.
-
Die
Elektromagnete 121A bis 121D können, was beispielsweise die
Windungszahl des Leiters 123, ihre Gesamtform oder ihre
Gesamtgröße betrifft,
untereinander gleich oder aber verschieden voneinander ausgebildet
sein.
-
Die
Zellkultivierungseinrichtung 100 nach drittem Ausführungsbeispiel
weist die gleiche Funktion und technische Wirkung wie die des ersten
Ausführungsbeispiels
auf.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Zellkultivierungseinrichtungen
beschränkt,
so lange die Einrichtungen die beabsichtigen Funktionen erzielen.
An diesen Einrichtungen können
verschiedenartige Änderungen
und Ergänzungen
vorgenommen werden. Außerdem
können
die Merkmale von zwei oder mehreren der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
nach Belieben miteinander kombiniert werden.
-
In
den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist jeweils der Magnetfeldgenerator fixiert. Der Magnetfeldgenerator
und das Kultivierungsgefäß können jedoch
auch relativ zueinander bewegbar sein, um die Anordnung des auf
die Zellkulturlösung
wirkenden Magnetfeldes mit der Zeit zu ändern. Beispielsweise kann der
Magnetfeldgenerator gegenüber
dem Kultivierungsgefäß in vertikaler
oder horizontaler Richtung bewegt werden. Er kann auch auf das Kultivierungsgefäß zu oder
von diesem weg oder aber entlang dessen Umfangsrichtung bewegt werden.
Auch können
diese Bewegungen des Magnetfeldes miteinander kombiniert werden.
-
Außerdem kann
die Erfindung vorsehen, dass der Magnetfeldgenerator die Intensität des auf
die Zellkulturlösung
anzuwendenden Magnetfeldes zeitlich gemäß den oben beschriebenen Mustern ändert, während er
relativ zu dem Kultivierungsgefäß bewegt
wird, um auch die Anordnung des auf die Zellkulturlösung anzuwendenden
Magnetfeldes zeitlich zu ändern.
-
In
den Ausführungsbeispielen
umfasst der Magnetfeldgenerator den Elektromagneten. An Stelle des Elektromagneten
können
jedoch auch Permanentmagnete verwendet werden. In diesem Fall ist
der Magnetfeldgenerator zusätzlich
mit einem Verstellmechanismus ausgestattet, um die Permanentmagnete
relativ zu dem Kultivierungsgefäß zu bewegen,
so dass die Zellkulturträger
und/oder die magnetischen Teilchen infolge der Bewegung der Permanentmagnete
in der Zellkulturlösung
bewegt werden. Die Permanentmagnete können dabei in unterschiedlichen
Richtungen bewegt werden. z.B. nach oben und nach unten, nach rechts
und nach links, schräg
und in Umfangsrichtung sowie in einer beliebigen Kombination dieser
Richtungen.
-
Außerdem können in
den oben beschriebenen Zellkultivierungsverfahren nach erstem und
zweitem Ausführungsbeispiel
auch andere Zellkulturträger
zusammen mit den oben beschriebenen Zellkulturträgern verwendet werden. Solche
andere Zellkulturträger
sind beispielsweise Träger,
die aus einem Material bestehen, das als Hauptbestandteil Polystyrol,
Polyacrylamid, Cellulose, Dextran und derglei chen enthält, und
Träger,
die jeweils aus einem hauptsächlich
aus einem Harzmaterial bestehenden Basiskörper und einer Deckschicht
gebildet sind, welche die Oberfläche
des Basiskörpers
bedeckt und aus einem Material besteht, das eine Zellanhaftung ermöglicht.
-
Beispiele
-
Im
Folgenden werden praktische Beispiele für die Zellkultivierungsverfahren
nach erstem und zweitem Ausführungsbeispiel
beschrieben.
-
Zellkultivierungsverfahren
nach erstem Ausführungsbeispiel
1. Zubereitung der Zellkulturträger
I-A
-
Zunächst wurden
50 g Nylon-Teilchen (Basiskörper)
mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 150 μm und einer Dichte von 1,90
g/cm3 sowie 0,25 g Hydroxylapatit-Teilchen
(durch Agglomeration von Primärteilchen
erhaltene poröse
Teilchen) mit einem Ca/P-Verhältnis
von 1,67 und einem mittleren Teilchendurchmesser von 10 μm zubereitet.
-
Die
Hydroxylapatit-Teilchen hatten jeweils eine spezifische Oberfläche von
45 m2/g und einen Porendurchmesser von 600 Å.
-
Anschließend wurden
die Nylon-Teilchen und die Hydroxylapatit-Teilchen in ein System
mit der Bezeichnung NARA HYBRIDIZATION SYSTEM NHS-1 (von Nara Machinery
Co., Ltd., Nennleistung 5,5 kW, Nennstrom 23 A) eingebracht. Dieses
System wurde 5 Minuten mit 6400 U/min bei 32 bis 50°C betrieben.
Auf diese Weise wurden mit Hydroxylapatit bedeckte Zellkulturträger I-A
mit dem in 1 gezeigten
Aufbau hergestellt.
-
Die
so hergestellten Zellkulturträger
I-A hatten eine mittlere Teilchengröße von 151 μm (die mittlere Dicke der Deckschicht
aus Hydroxylapatit betrug 1 μm)
und eine Dichte von 1,92 g/cm3.
-
Zellkulturträaer I-B
-
Zunächst wurden
50 g Nylon-Teilchen (Basiskörper)
mit einer mittleren Teilchengröße von 150 μm und einer
Dichte von 1,02 g/cm3 sowie 0,25 g Hydroxylapatit-Teilchen (durch Agglomeration
von Primärteilchen
erhaltene poröse
Teilchen) mit einem Ca/P-Verhältnis
von 1,67 und einer mittleren Teilchengröße von 10 μm zubereitet.
-
Die
Hydroxylapatit-Teilchen hatten jeweils eine spezifische Oberfläche von
45 m2/g und einen Porendurchmesser von 600 Å.
-
Anschließend wurden
die Nylon-Teilchen und die Hydroxylapatit-Teilchen in das System
NARA HYBRIDISATION SYSTEM NHS-1 (von Nara Machinery Co., Ltd., Nennleistung
5,5 kW, Nennstrom 23 A) eingebracht. Anschließend wurde dieses System 5
Minuten mit 6400 U/min bei 32 bis 50°C betrieben. Auf diese Weise
wurden mit Hydroxylapatit beschichtete Zellkulturträger I-B
mit dem in 1 gezeigten
Aufbau hergestellt.
-
Die
so hergestellten Zellkulturträger
I-B hatten eine mittlere Teilchengröße von 151 μm (die mittlere Dicke der Deckschicht
aus Hydroxylapatit betrug 1 μm)
und eine Dichte von 1,03 g/cm3.
-
Zellkulturträger I-C
-
Es
wurden Dextran-Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 200 μm und einer
Dichte von 1,03 g/cm3 (gefertigt von Pharmacia)
als Zellkulturträger
I-C bereitgestellt.
-
2. Zellkultur
-
2-1 Zellkultur, abgeleitet
aus menschlichem Osteosarkom (HOS)
-
Diese
aus dem menschlichen Osteosarkom abgeleitete Zelle hat eine maximale
Länge von
etwa 20 μm.
-
Beispiel 1a-1
-
1,5
g der Zellkulturträger
I-A und 30 mL einer Suspension, die 2 × 105 aus
menschlichem Osteosarkom (HOS) abgeleitete Zellen je Milliliter
(/mL) enthielt, wurden einer Menge von 100 mL einer Zellkulturlösung mit der
Bezeichnung Nissui MEM zugegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass
10 Vol.-% fötales
Rinderserum der Zellkulturlösung
Nissui MEM zugegeben wurden.
-
Diese
Zellkulturlösung
wurde in ein Kultivierungsgefäß (hitzebeständiges Glasgefäß von IWAKI-PYREX)
einer Zellkultivierungseinrichtung nach 5 eingebracht, worauf die Zellkultivierung
erfolgte. Als Kultivierungsbedingungen wurden das in 6(a) gezeigte Muster der
Magnetfelderzeugung, ein Impulsintervall von 2 Sekunden, eine Temperatur
der Zellkulturlösung
von 37°C
und ein Kultivierungszeitraum von 5 Tagen festgelegt.
-
Beispiel Ia-2
-
Die
Zellkultivierung wurde in gleicher Weise wie in Beispiel Ia-1 vorgenommen,
abgesehen davon, dass das Impulsintervall auf 10 Sekunden geändert wurde.
-
Beispiel Ia-3
-
Die
Zellkultivierung wurde in gleicher Weise wie in Beispiel Ia-1 vorgenommen,
abgesehen davon, dass die 1,5 g der Zellkulturträger I-A durch 0,6 g der Zellkulturträger I-A
und 0,8 g der Zellkulturträger
I-B ersetzt wurden.
-
Beispiel Ia-4
-
Die
Zellkultivierung wurde in gleicher Weise wie in Beispiel Ia-1 vorgenommen,
abgesehen davon, dass die 1,5 g der Zellkulturträger I-A durch 0,6 g der Zellkulturträger I-A
um 0,8 g der Zellkulturträger
I-C ersetzt wurden.
-
Vergleichsbeispiel Ia-1
-
Es
wurden 1,5 g der Zellkulturträger
I-B und 30 mL einer Suspension, die 2 × 105 Zellen,
abgeleitet aus menschlichem Osteosarkom (HOS), je mL (/mL) enthielt,
einer Menge von 100 mL der Zellkulturlösung Nissui MEM zugegeben.
Dabei wurden 10 Vol-% fötales
Rinderserum der Zellkulturlösung
Nissui MEM zugegeben.
-
Diese
Zellkulturlösung
wurde in eine Schleuderflasche (von Shibata Scientific Technology
Ltd.) eingebracht, worauf die Zellkultivierung erfolgte. Als Kultivierungsbedingungen
wurden eine Rotationsgeschwindigkeit des Rührankers von 30 U/min, eine
Temperatur der Zellkulturlösung
von 37°C
und ein Kultivierungszeitraum von 5 Tagen festgelegt.
-
Vergleichsbeispiel Ia-2
-
Es
wurde eine Zellkultivierung in gleicher Weise wie in Vergleichsbeispiel
Ia-1 durchgeführt,
abgesehen davon, dass die Rotationsgeschwindigkeit des Rührankers
auf 60 U/min geändert
wurde.
-
Vergleichsbeispiel Ia-3
-
Es
wurde eine Zellkultivierung in gleicher Weise wie in Vergleichsbeispiel
Ia-1 durchgeführt,
abgesehen davon, dass die Zellkulturträger I-B durch die z Kontaktflächen 1-C
ersetzt wurden.
-
2-2 Zellkultur, abgeleitet
von Affenniere (Verozellen)
-
Diese
Zelle ist aus einer Affenniere abgeleitet und hat eine maximale
Länge von
etwa 20 μm.
-
Beispiele Ib-1 bis Ib-4
und Vergleichsbeispiele Ib-1 bis Ib-3
-
Die
Zellkultivierung erfolgte in gleicher Weise wie in den Vergleichsbeispielen
Ia-1 bis Ia-4 und in den Vergleichsbeispielen Ia-1 bis Ia-3, abgesehen
davon, dass die aus dem menschlichen Osteosarkom abgeleiteten Zellen
durch die aus einer Affenniere abgeleiteten Zellen ersetzt wurden.
-
2-3 Zellkultur, abgeleitet
von Stechmücke
(C6/36)
-
Diese
von einer Steckmücke
(Moskito) abgeleitete Zelle hat eine maximale Länge von etwa 20 um.
-
Beispiele Ic-1 bis Ic-4
und Vergleichsbeispiele Ic-1 bis Ic-3
-
Die
Zellkultivierung erfolgte in gleicher Weise wie in den Beispielen
Ia-1 bis Ia-4 und den Vergleichbeispielen Ia-1 bis Ia-3, abgesehen
davon, dass die aus dem menschlichen Osteosarkom abgeleiteten Zellen durch
die aus einer Stechmücke
abgeleiteten Zellen ersetzt wurden.
-
3. Bewertung
-
In
jedem der Beispiele sowie der Vergleichsbeispiele wurde eine vorbestimmte
Menge der Zellkulturlösung
nach 3 Stunden, 1 Tag, 3 Tagen und 5 Tagen seit Beginn der Kultivierung
(Rührbeginn)
als Probe entnommen und die Zahl der Zellen ermittelt, die an den
Oberflächen
der Zellkulturträger
(15 mg) hafteten. Die Zellen wurden gezählt, indem die mit EDTA oder
Trypsin behandelten Zellen mit Trypanblau verfärbt wurden.
-
Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 1 bis 3 angegeben.
-
Tabelle
1 (aus menschlichem Osteosarkom (HOS) abgeleitete Zellen)
-
Tabelle
2 (aus Affenniere abgeleitete Zellen (Verozellen))
-
Tabelle
3 (aus Stechmücke
abgeleitete Zellen (C6/36))
-
Wie
aus den Tabellen hervorgeht, weisen alle erfindungsgemäßen Beispiele
ungeachtet der Zellart eine höher
Zellkultivierungseffizienz als die Vergleichsbeispiele auf.
-
Auch
eine Änderung
des Impulsintervalls des auf die Magnetfelderzeugung bezogenen Musters
führte in
den erfindungsgemäßen Beispielen
zu keiner besonders großen
Variation der Zellwachstumseffizienz. Daraus wird deutlich, dass
es nicht erforderlich ist, die Kultivierungsbedingungen in Abhängigkeit
beispielsweise der Zellart in den erfindungsgemäßen Beispielen streng genau
einzustellen.
-
Dagegen
zeigten die Vergleichsbeispiele, in denen zur Kultivierung eine
Schleuderflasche verwendet wurde, in Abhängigkeit der Rotationsgeschwindigkeit
des Rührankers
eine große
Variation der Zellkultivierungseffizienz. In den Vergleichsbeispielen
variierte also der Zustand des Zellwachstums ungeachtet der Zellart
in Abhängigkeit
der Rotationsgeschwindigkeit des Rührankers stark. Daraus geht
hervor, dass die Optimierung der Kultivierungsbedingungen äußerst schwierig
ist. Außerdem
stellte sich in den Vergleichsbeispielen heraus, dass sich die Zellen
von den Zellkulturträgern
lösten.
-
Die
in den oben beschriebenen erfindungsgemäßen Beispielen vorgenommenen
Zellkultivierungen wurden auch unter Verwendung der Zellkultivierungseinrichtungen
nach den 5, 7 und 8 sowie unter Variation des Magnetfeldmusters
durchgeführt.
Die Ergebnisse waren die gleichen wie die oben beschriebenen.
-
Zellkultivierungsverfahren
nach zweitem Ausführungsbeispiel
-
1. Zubereitung der Zellkulturträger und
der magnetischen Teilchen
-
Zellkulturträger II-A
-
Zunächst wurden
50 g Nylon-Teilchen (Basiskörper)
mit einer mittleren Teilchengröße von 150 μm und einer
Dichte von 1,02 g/cm3 sowie 0,25 g Hydroxylapatitteilchen
(durch Agglomeration von Primärteilchen
erzeugte poröse
Teilchen) mit einem Ca/P-Verhältnis
von 1,67 und einer mittleren Teilchengröße von 10 μm zubereitet.
-
Die
Hydroxylapatitteilchen hatten jeweils eine spezifische Oberfläche von
45 m2/g und einen Porendurchmesser von 600 Å.
-
Anschließend wurden
die Nylon-Teilchen und die Hydroxylapatitteilchen in das System
mit der Bezeichnung NARA HYBRIDIZATION SYSTEM NHS-1 (von Nara Machinery
Co., Ltd., Nennleistung von 5,5 kW, Nennstrom 23A) eingebracht.
Das System wurde dann 5 Minuten mit 6400 U/min bei 32 bis 50°C betrieben. Auf
diese Weise wurden mit Hydroxylapatit versehene Zellkulturträger II-A
mit dem in 2 gezeigten
Aufbau hergestellt.
-
Der
so hergestellte Zellkulturträger
II-A hatte eine mittlere Teilchengröße von 151 μm (die mittlere Dicke der Deckschicht
aus Hydroxylapatit betrug 1 μm)
und eine Dichte von 1,03 g/cm3.
-
Zellkulturträger II-B
-
Es
wurden Dextran-Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 200 μm und einer
Dichte von 1,03 g/cm3 (gefertigt von Pharmacia)
als Zellkulturteilchen II-B zubereitet.
-
Zellkulturträger II-C
-
Es
wurden Nylon-Teilchen mit einem mittleren Teilchendurchmesser von
150 μm und
einer Dichte von 1,02 g/cm3 als Zellkulturträger II-C
zubereitet.
-
Magnetische
Teilchen II-A
-
Es
wurden Ferrit/Nylon-Verbundteilchen mit dem in 3 gezeigten Aufbau sowie mit einer mittleren Teilchengröße von 150 μm und einer
Dichte von 1,90 g/cm3 als magnetischen Teilchen
II-A zubereitet.
-
Magnetische
Teilchen II-B
-
Zunächst wurden
50 g Ferrit/Nylon-Verbundteilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 150 μm und einer
Dichte von 1,90 g/cm3 sowie 0,25 g Hydroxylapatitteilchen
(durch Agglomeration von Primärteilchen
erhaltene poröse
Teilchen) mit einem Ca/P-Verhältnis
von 1,67 und einer mittleren Teilchengröße von 10 μm zubereitet.
-
Die
Hydroxylapatitteilchen hatten eine spezifische Oberfläche von
45 m2/g und einen Porendurchmesser von 600 Å.
-
Anschließend wurden
die Ferrit/Nylon-Verbundteilchen und die Hydroxylapatitteilchen
in das System mit der Bezeichnung NARA HYBRIDISATION SYSTEM NHS-1 (von Nara Machinery
Co., Ltd., Nennleistung 5,5 kW, Nennstrom 23 A) eingebracht. Dieses
System wurde dann 5 Stunden mit 6400 U/min bei 32 bis 50°C betrieben.
Auf diese Weise wurden mit Hydroxylapatit beschichtete magnetischen
Teilchen II-B hergestellt.
-
Die
so hergestellten magnetischen Teilchen II-B hatten eine mittlere
Teilchengröße von 151 μm (die mittlere
Dicke der Deckschicht aus Hydroxylapatit betrug 1,0 μm) und eine
Dichte von 1,93 g/cm3.
-
2. Zellkultur
-
2-1 Zellkultur, abgeleitet
aus menschlichem Osteosarkom (HOS)
-
Diese
aus menschlichem Osteosarkom abgeleitete Zelle hat eine Maximallänge von
etwa 20 μm.
-
Beispiel IIa-1
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Es
wurden 0,8 g der Zellkulturträger
II-A, 0,6 g der magnetischen Teilchen II-A sowie 30 mL einer Suspension,
die je Milliliter (/mL) 2 × 105 aus menschlichem Osteosarkom (HOS) abgeleitete
Zellen enthielt, einer Menge von 100 mL der Zellkulturlösung Nissui
MEM zugegeben. Dabei wurden auch 10 Vol.-% fötales Rinderserum der Zellkulturlösung Nissui
MEM zugegeben. Das Volumenverhältnis
zwischen den Zellkulturträger
II-A und den magnetischen Teilchen II-A betrug 70:30.
-
Diese
Zellkulturlösung
wurde in ein Kultivierungsgefäß (wärmebeständiges Glasgefäß von IWAKI-PYREX)
einer Zellkultivierungseinrichtung nach 5 eingebracht, worauf die Zellkultivierung
durchgeführt
wurde. Als Kultivierungsbedingungen wurden das in 6(a) gezeigte Muster der Magnetfelderzeugung,
ein Impulsintervall von 2 Sekunden, eine Temperatur der Zellkulturlösung von
37°C sowie
ein Kultivierungszeitraum von 5 Tagen festgelegt.
-
Beispiel IIa-2
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Die
Zellkultivierung erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel IIa-1,
mit Ausnahme, dass das Impulsintervall auf 10 Sekunden geändert wurde.
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Beispiel IIa-3
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Die
Zellkultivierung erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel I-A,
abgesehen davon, dass die magnetischen Teilchen II-A durch die magnetischen
Teilchen II-B ersetzt wurden. Das Volumenverhältnis zwischen den Zellkulturträgern II-A
und den magnetischen Teilchen II-B betrugt 70:30.
-
Beispiel IIa-4
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Die
Zellkultivierung erfolgte in gleicher Weise wie in Beispiel IIa-1,
abgesehen davon, dass die 0,8 g der Zellkulturträger II-A durch 0,2 g der Zellkulturträger II-B
ersetzt wurden.
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Vergleichsbeispiel IIa-1
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Es
wurden 0,8 g der Zellkulturträger
A und 30 mL einer Suspension, die je Milliliter 2,5 × 105 aus menschlichem
Osteosarkom (HOS) abgeleitete Zellen enthielt, einer Menge von 100
mL der Zellkulturlösung Nissui
MEM zugegeben. Dabei wurden auch 10 Vol.-% fötales Rinderserum der Zellkulturlösung Nissui
MEM zugegeben.
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Diese
Zellkulturlösung
wurde in eine Schleuderflasche (von Shibata Scientific Technology
Ltd.) eingebracht, worauf die Zellkultivierung durchgeführt wurde.
Dabei waren die Kultivierungsbedingungen durch eine Rotationsgeschwindigkeit
des Rührankers
von 30 U/min, einer Temperatur der Zellkulturlösung von 37°C und einem Kultivierungszeitraum
von 5 Tagen festgelegt.
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Vergleichsbeispiel IIa-2
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Es
wurde eine Zellkultivierung in gleicher Weise wie in Vergleichsbeispiel
IIa-1 vorgenommen, abgesehen davon, dass die Rotationsgeschwindigkeit
des Rührankers
auf 60 U/min geändert
wurde.
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Vergleichsbeispiel IIa-3
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Es
wurde eine Zellkultivierung in gleicher Weise wie in Vergleichsbeispiel
IIa-1 vorgenommen, abgesehen davon, dass die Zellkulturträger II-A
durch die Zellkulturträger
II-C ersetzt wurden.
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2-2 Zellkultur, abgeleitet
aus Affenniere (Verozellen)
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Diese
aus einer Affenniere abgeleitete Zelle hat eine Maximallänge von
etwa 20 μm.
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Beispiele IIb-1 bis IIb-4
und Vergleichsbeispiele IIb-1 bis IIb-3
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Es
wurde eine Zellkultivierung in gleicher Weise wie in den Beispielen
IIa-1 bis IIa-4
und den Vergleichsbeispielen IIa-1 bis IIa-3 vorgenommen, abgesehen
davon, dass die aus menschlichem Osteosarkom abgeleiteten Zellen
durch die aus einer Affenniere abgeleiteten Zellen ersetzt wurden.
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2-3 Zellkultur, abgeleitet
aus einer Steckmücke
(C6/36)
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Diese
aus einer Steckmücke
(Moskito) abgeleitete Zelle hat eine Maximallänge von 20 μm.
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Beispiele IIc-1 bis IIc-4
und Vergleichsbeispiele IIc-1 bis IIc-3
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Es
wurde eine Zellkultivierung in gleicher Weise wie in den Beispielen
IIa-1 bis IIa-4
und in den Vergleichsbeispielen IIa-1 bis IIa-3 vorgenommen, abgesehen
davon, dass die aus menschlichem Osteosarkom abgeleiteten Zellen
durch die aus einer Stechmücke
abgeleiteten Zellen ersetzt wurden.
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3. Bewertung
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In
jedem der Beispiele und der Vergleichsbeispiele wurde eine vorbestimmte
Menge der Zellkulturlösung,
nach 3 Stunden, 1 Tag, 3 Tagen und 5 Tagen seit Beginn der Kultivierung
(Ruhrbeginn) als Probe entnommen. Anschließend wurde die Zahl der an
den Oberflächen
der Zellkulturträger
(15 mg) haftenden Zellen ermittelt. Die Zellen wurden gezählt, indem
die mit EDTA oder Trypsin behandelten Zellen mit Trypanblau gefärbt wurden.
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Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 4 bis 6 angegeben.
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Tabelle
4 (aus menschlichem Osteosarkom (HOS) abgeleitete Zellen)
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Tabelle
5 (aus Affenniere abgeleitete Zellen (Verozellen))
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Tabelle
6 (aus Stechmücke
abgeleitete Zellen (C6/36))
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Wie
aus den Tabellen hervorgeht, weisen alle erfindungemäßen Beispiele
ungeachtet der Zellart eine höhere
Zellkultivierungseffizienz als die Vergleichsbeispiele auf.
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Auch
eine Änderung
des Impulsintervalls des auf die Magnetfelderzeugung bezogenen Musters
führte in
den erfindungemäßen Beispielen
nicht zu einer großen
Variation der Zellwachstumseffizienz. Daraus geht hervor, dass es
in den erfindungsgemäßen Beispielen
nicht erforderlich ist, die Kultivierungsbedingungen beispielsweise
in Abhängigkeit
der Zellart streng genau einzustellen.
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Dagegen
zeigten die Vergleichsbeispiele, in denen zur Kultivierung eine
Rührflasche
verwendet wurde, in Abhängigkeit
der Rotationsgeschwindigkeit des Rührankers eine große Variation
in der Effizienz der Zellkultivierung. In den Vergleichsbeispielen
variierte also der Zustand des Zellwachstums ungeachtet der Zellart stark
in Abhängigkeit
der Rotationsgeschwindigkeit des Rührankers. Daraus wird deutlich,
dass die Optimierung der Kultivierungsbedingungen äußerst schwierig
ist. Außerdem
stellte sich in den Vergleichsbeispielen heraus, dass sich die Zellen
von den Zellkulturträgern
lösten.
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In
gleicher Weise wie in den oben beschriebenen erfindungsgemäßen Beispielen
wurde eine Zellkultivierung unter Verwendung der Zellkultivierungseinrichtungen
nach den 5, 7 und 8 sowie unter Variation des auf die Magnetfelderzeugung
bezogenen Musters durchgeführt.
Die Ergebnisse waren die gleichen wie in den oben beschriebenen
Beispielen.
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Wie
aus obiger Beschreibung hervorgeht, ermöglicht es die Erfindung, eine
Zellkulturlösung
gleichmäßig und
sanft zu rühren,
wodurch ein effizientes Zellwachstum möglich wird.
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Indem
die Strukturen der Zellkulturträger
und der magnetischen Teilchen geeignet eingestellt werden, kann
die vorstehend genannte technische Wirkung noch weiter verbessert
werden.