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Die
Erfindung betrifft einen kollagenbeschichteten Träger und
ein Verfahren zur Herstellung eines kollagenbeschichteten Trägers.
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In
den vergangenen Jahren wurde die Zellkulturtechnologie auf verschiedenen
Gebieten von Industrie und Forschung, zum Beispiel der Zellgewebetechnik,
bei Sicherheitstest von Arzneimitteln, bei der Herstellung von Proteinen
zu Behandlungs- und Diagnosezwecken etc. eingesetzt.
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Um
eine große
Zahl an festsitzenden oder sessilen Zellen. d.h. von einer Verankerung
abhängigen Zellen,
effizient zu kultivieren, wird derzeit die Zellkultivierung nicht
mittels einer planen Kultur unter Verwendung einer Kulturflasche,
sondern mittels einer dreidimensionalen Kultur hoher dichte (Suspensionskultur)
unter Verwendung von Trägern
durchgeführt,
die als Gerüste
dienen, auf denen die Zellen wachsen können.
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In
einer solchen dreidimensionalen, hochdichten Kultur werden verschiedenartige
Träger
eingesetzt, zum Beispiel Träger
aus Polystyrol, DEAE-Zellulose oder Polyacrylamid, sowie Träger, die
aus magnetischen Teilen bestehen.
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In
den vergangenen Jahren ist die Forschung in der regenerativen Medizin
rasch vorangeschritten. Dabei stellt die regenerative Medizin eine
neue medizinische Therapie dar, die auf verschiedenartige Gewebe oder
Organe im Körper
anwendbar ist und die Reparatur und Regeneration eigenen Gewebes
oder eigener Organe ermöglicht,
indem in einem Körper
mittels eines Gerüstes,
auf dem die eigenen Zellen wachsen können, eine geeignete Umgebung
erzeugt wird.
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Um
Zellen effizient zu kultivieren, werden beispielsweise Träger, deren
Oberflächen
mit einer kalziumphosphatbasierten Verbindung hoher biologischer
Verträglichkeit
beschichtet sind, als Gerüste
verwendet (Vgl. z.B. Japanische Patentschrift 2004-313007).
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Abhängig von
der zu kultivierenden Zellart ist es jedoch möglicherweise schwierig, zuverlässig zu
gewährleisten,
dass die Zellen auf den Trägern
wachsen, da sie nur schlecht an den Trägern haften. Deshalb besteht
nunmehr eine Nachfrage nach Trägern,
auf denen selbst solche Zellen zuverlässig haften, die auf herkömmlichen
Trägern
nur schlecht haften.
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In
diesem Zusammenhang ist Kollagen als ein Material bekannt, das die
Anhaftung und das Wachstum von Zellen befördert. Es kann deshalb in Betracht
gezogen werden, dass Träger,
deren Oberflächen
mit Kollagen beschichtet sind, es verschiedenartigen Zellen ermöglichen,
auf ihnen zu haften und zu wachsen.
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Jedoch
ist das Adsorptionsvermögen
einer kalziumphosphatbasierten Verbindung gegenüber Kollagen sehr schwach.
Deshalb besteht das Problem, dass das Kollagen, das auf einer kalziumphosphatbasierten Verbindung
adsorbiert ist, sich leicht von den Trägern löst.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen kollagenbeschichteten Träger anzugeben,
der ausgezeichnete Zellhafteigenschaften aufweist und ein ausgezeichnetes
Zellwachstum auf dem Träger
ermöglicht.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein effizientes und zuverlässiges Verfahren
zum Herstellen eines solchen kollagenbeschichteten Trägers anzugeben.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgaben durch die Gegenstände
der unabhängigen
Ansprüche.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, in effizienter und zuverlässiger
Weise einen kollagenbeschichteten Träger zu erhalten, der ausgezeichnete
Zellhafteigenschaften aufweist und auf dem ein ausgezeichnetes Zellwachstum
möglich
ist.
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Wird
der kollagenbeschichtete Träger
nach der Erfindung als Zellkulturträger verwendet, so können die
zu kultivierenden Zellen noch effizienter und zuverlässiger als
bisher auf dem Zellkulturträger
wachsen.
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Wird
der kollagenbeschichtete Träger
nach der Erfindung als Material verwendet, dass zum Füllen einer
Knochendefektstelle dient, so bildet der Träger ein Gerüst, auf dem neues Knochengewebe
(Osteoblasten) noch effizienter als bisher wachsen können.
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Der
kollagenbeschichtete Träger
und die auf ihm gewachsenen Osteoblasten können in diesem Fall die Knochendefektstelle
schneller als bisher reparieren und regenerieren.
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Die
Erfindung ist auf einen koliagenbeschichteten Träger gerichtet, der ein Träger- oder Grundmaterial (Träger) umfasst,
dessen Oberfläche
zumindest zu einem Teil aus einer kalziumphosphatbasierten Verbindung besteht,
wobei der genannte Teil der Oberfläche des Trägermaterials über ein
Protein, dass eine hohe Affinität gegenüber Kollagen
aufweist, mit dem Kollagen beschichtet ist.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, einen kollagenbeschichteten Träger anzugeben, der ausgezeichnete Zellhafteigenschaften
aufweist und ein ausgezeichnetes Zellwachstum auf dem Träger ermöglicht.
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Vorzugsweise
hat das Protein einen Kollagenrezeptor.
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Dies
ermöglicht
es dem Protein, selektiv eine Bindung mit dem Kollagen einzugehen,
so dass das Kollagen fester an dem Träger- oder Grundmaterial adsorbiert
wird.
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In
diesem Fall enthält
das Protein vorzugsweise Fibronektin und/oder Integrin als Hauptbestandteil. Dies
ermöglicht
es dem Kollagen, besonders fest an dem Trägermaterial adsorbiert zu werden,
da Fibronektin und Integrin einen Kollagenrezeptor aufweisen, der
in ihrem jeweiligen Moleküls
selektiv eine Bindung mit dem Kollagen eingeht, und die Eigenschaft
haben, eine kalziumphosphatbasierte Verbindung fest zu adsorbieren.
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Vorzugsweise
enthält
das Kollagen ein Kollagen vom Typ I als Hauptbestandteil.
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Der
Grund hierfür
ist, dass unter den verschiedenen Kollagentypen das Kollagen vom
Typ I ein Kollagen darstellt, das in verschiedenartigen Geweben
(Organen), die einen lebenden Körper
bilden, in großer
Menge vorhanden ist und ein hohes Adsorptionsvermögen gegenüber verschiedenartigen
Zellen aufweist. Außerdem
wird Kollagen vom Typ I vergleichsweise leicht denaturiert und weist
eine hohe Affinität
gegenüber
Zellen auf.
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Vorzugsweise
wird das Kollagen von einem Landtier gewonnen.
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Von
einem Landtier gewonnenes Kollagen weist eine vergleichsweise hohe
Denaturierungstemperatur auf. Es ist deshalb bei Temperaturen, die üblicherweise
bei der Zellkultivierung angewandt werden, relativ stabil und löst sich
nur schwer von der Oberfläche
des Trägermaterials.
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Vorzugsweise
ist zumindest ein Teil des Kollagens denaturiert.
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Dadurch
hat das Kollagen eine höhere
Affinität
gegenüber
Zellen, so dass eine große
Zahl an Zellen noch fester an dem Kollagen adsorbiert werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Kollagen in einem Lösungsmittel
gelöst
werden, dass eine pH-Wert von 6,0 bis 8,0 bei einem Verhältnis von
mindestens 100 μg
pro Milliliter Lösungsmittel
hat.
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Dadurch
kann das Kollagen ausreichend in dem Lösungsmittel gelöst werden,
so dass es bei der Herstellung des kollagenbeschichteten Trägers noch
zuverlässiger
an der Oberfläche
des Trägermaterials
haftet. Indem zum Lösen
des Kollagens ein solches Lösungsmittel
verwendet wird, das nahezu pH-neutral ist, kann verhindert werden,
dass sich die kalziumphosphatbasierte Verbindung auflöst.
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Vorzugsweise
erhält
man das Trägermaterial,
indem die Oberfläche
einer Matrix mit der kalziumphosphatbasierten Verbindung beschichtet
wird.
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Auf
diese Weise kann ein Grund- oder Trägermaterial mit einer vergleichsweise
komplizierten Form hergestellt und zugleich die Haftung zwischen
der Kalziumphosphat basierten Verbindung (Oberflächenschicht) und einer Deckschicht
aufrechterhalten werden, die die Oberfläche des Trägermaterials bedeckt und aus
dem Kollagen und dem Protein besteht, dass eine hohe Affinität gegenüber dem
Kollagen aufweist.
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Vorzugsweise
ist das Trägermaterial
körnchen-,
pellet-, block- oder blattförmig.
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Dadurch
kann ein kollagenbeschichteter Träger bereitgestellt werden,
der körnchen-,
pellet-, block- oder blattförmig
ist und den Anforderungen, die an Zellkulturträger gestellt werden, genügt. Alternativ
können Knochenfüllmaterialien
in einer Vielzahl von Formen bereitgestellt werden.
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Die
Kalziumphosphat basierte Verbindung enthält vorzugsweise Trikalziumphosphat
und/Hydroxylapatit als Hauptbestandteil.
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Der
Grund hierfür
ist, dass Trikalziumphosphat und/Hydroxylapatit eine hohe biologische
Verträglichkeit
aufweisen. Auf diese Weise erhält
man ein Träger- oder Grundmaterial,
das eine hohe Affinität
gegenüber einer
großen
Zahl an Proteinen aufweist.
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Der
kollagenbeschichtete Träger
nach der Erfindung wird vorteilhaft zur Zellkultivierung eingesetzt.
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In
diesem Fall können
die zu kultivierenden Zellen noch effizienter und zuverlässiger wachsen.
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Auch
kann der kollagenbeschichtete Träger
nach der Erfindung vorzugsweise eingesetzt werden, um eine Knochendefektstelle
zu füllen.
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In
diesem Fall können
der kollagenbeschichtete Träger
und die gewachsenen Osteoblasten die Knochendefektstelle schneller
als bisher reparieren und regenerieren.
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Die
Erfindung sieht ferner ein Verfahren zum Herstellen eines kollagenbeschichtete
Trägers
vor, mit folgenden Schritten: Bereitstellen eines Trägermaterials,
dessen Oberfläche
zumindest zu einem Teil aus einer kalziumphosphatbasierten Verbindung
besteht; und Inkontaktbringen des Trägers mit Kollagen und einem
Protein, das eine hohe Affinität
gegenüber
dem Kollagen aufweist, um den genannten Teil der Oberfläche des
Trägermaterials über das
Protein mit dem Kollagen zu beschichten.
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Mit
diesem Verfahren ist es möglich,
einen kollagenbeschichteten Träger
effizient und zuverlässig
herzustellen.
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Ferner
ist die Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen eines kollagenbeschichtete
Trägers
gerichtet, mit folgenden Schritten:
Bereitstellen eines Trägermaterials,
dessen Oberfläche
zumindest zu einem Teil aus einer kalziumphosphatbasierten Verbindung
besteht;
Inkontaktbringen des Trägers mit einer ersten Behandlungsflüssigkeit,
die ein Protein enthält,
das eine hohe Affinität
gegenüber
Kollagenen aufweist, um es dem Protein zu ermöglichen, an dem genannten Teil
der Oberfläche
des Trägermaterials
zu haften;
und Inkontaktbringen des Trägers mit einer zweiten Behandlungsflüssigkeit,
die das Kollagen enthält,
um den genannten Teil der Oberfläche
des Trägermaterials über das
Protein mit dem Kollagen zu beschichten.
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Mit
diesem Verfahren ist es möglich,
einen kollagenbeschichteten Träger
noch effizienter und zuverlässiger
herzustellen.
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Vorzugsweise
beträgt
die Proteinkonzentration in der ersten Behandlungsflüssigkeit
0,1 bis 100 μg/ml.
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Dadurch
kann das Protein noch effizienter und zuverlässiger an dem Träger- oder
Grundmaterial adsorbiert werden.
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Vorzugsweise
liegt die Temperatur der ersten Behandlungsflüssigkeit bei 4 bis 39°C.
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Dies
ermöglicht
es dem Protein, effizient an dem Trägermaterial adsorbiert zu werden.
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Die
Zeit, während
der das Trägermaterial
mit der ersten Behandlungsflüssigkeit
gehalten wird, beträgt vorzugsweise
10 Minuten bis 10 Stunden.
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Auch
dadurch kann das Protein noch effizienter an dem Trägermaterial
adsorbiert werden.
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Der
pH-Wert der ersten Behandlungsflüssigkeit
beträgt
vorzugsweise 6,0 bis 8,0.
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Dadurch
kann zuverlässig
verhindert werden, dass das Protein und die kalziumphosphatbasierte
Verbindung denaturiert und aufgelöst werden.
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Die
Kollagenkonzentration in der zweiten Behandlungsflüssigkeit
beträgt
vorzugsweise 1 bis 1000 μg/ml.
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Dadurch
kann das Kollagen noch effizienter und zuverlässiger an dem Protein adsorbiert
werden, so dass die Deckschicht besonders effizient ausgebildet
wird.
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Die
Temperatur der zweiten Behandlungsflüssigkeit beträgt vorzugsweise
4 bis 39°C.
Dadurch kann das Kollagen zuverlässig
denaturiert und effizient an dem Protein adsorbiert werden.
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Die
Zeit, während
der das Trägermaterial
in Kontakt mit der zweiten Behandlungsflüssigkeit gehalten wird, beträgt vorzugsweise
10 Minuten bis 10 Stunden.
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Auch
dadurch kann das Kollagen zuverlässig
denaturiert und noch effizienter an dem Protein adsorbiert werden.
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Vorzugsweise
beträgt
der pH-Wert der zweiten Behandlungsflüssigkeit 6,0 bis 8,0.
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Dadurch
kann die Aggregation/Ausfällung
des Kollagens in der zweiten Behandlungsflüssigkeit zuverlässig vermieden
werden. Außerdem
wird verhindert, dass sich die kalziumphosphatbasierte Verbindung
auflöst.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Darin zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch einen kollagenbeschichteten Träger nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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2 einen
Querschnitt durch einen kollagenbeschichteten Träger nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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3 ein
Bild von HUV-EC-C-Zellen, die unter Verwendung von Zellkulturträgern kultiviert
worden sind, die in Beispiel 1 hergestellt worden sind;
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4 ein
Bild von HUV-EC-C-Zellen die unter Verwendung von Zellkulturträgern kultiviert
worden sind, die in dem Vergleichsbeispiel 1 hergestellt worden
sind,
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5 ein
Bild von HUV-EC-C-Zellen, die unter Verwendung von Zellkulturträgern kultiviert
worden sind, die in dem Vergleichsbeispiel 2 hergestellt worden
sind; und
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6 ein
Bild von HUV-EC-C-Zellen, die unter Verwendung von Zellkulturträgern kultiviert
worden sind, die in dem Vergleichsbeispiel 3 hergestellt worden
sind.
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Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
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Im
Folgenden wird ein kollagenbeschichteter Träger nach der Erfindung anhand
von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Figuren im Detail beschrieben.
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Erstes Ausführungsbeispiel
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Zunächst werden
ein erstes Ausführungsbeispiel
des kollagenbeschichteten Trägers
nach der Erfindung sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung beschrieben.
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1 zeigt
das erste Ausführungsbeispiel
des kollagenbeschichteten Trägers
nach der Erfindung in einer Querschnittsansicht. Wie in 1 gezeigt,
umfasst ein kollagenbeschichteter Träger 1 ein Grund- oder Trägermaterial
(Träger) 2 das
aus einer kalziumphosphatbasierten Verbindung besteht, und eine
Deckschicht 3, die die Oberfläche des Grundmaterials 2 bedeckt.
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Der
kollagenbeschichtete Träger 1 dient
als Gerüst,
das es Zellen ermöglicht,
an seiner Oberfläche
zu haften und darauf zu wachsen.
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Beispiele
für Zellen,
die unter Verwendung solcher kollagenbeschichteter Träger kultiviert
werden, sind verschiedenartige Zellen wie undifferenzierte embryonale
Stammzellen, undifferenzierte mesenchymale Stammzellen, Wirtszellen
zur Verwendung in der genetischen Rekombination, etc. Die zu verwendenden
Zellen sind jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
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Das
Grundmaterial 2 ist so ausgebildet, dass es körnchen-,
pellet-, block- oder blattförmig
ist. Dementsprechend kann der kollagenbeschichtete Träger 1 körnchen-,
pellet-, block- oder blattförmig
ausgebildet werden, um den jeweiligen Anforderungen an Zellkulturträger oder
Knochenfüllmaterialien
unterschiedlicher Form gerecht zu werden.
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Der
kollagenbeschichtete Träger,
der eine Körnchen-,
Pellet- oder Blattform aufweist, wird z.B. vorteilhaft als Zellkulturträger verwendet.
Indem der kollagenbeschichtete Träger 1 in oben beschriebener
Weise geformt ist, können
Formschwankungen einzelner Träger
verringert werden, so dass der Einfluss der Form der Zellkulturträger auf
die Zellkultur möglichst
gering ist.
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Der
kollagenbeschichtete Träger 1,
der eine Körnchen-
oder Blockform aufweist, wird vorzugsweise z.B. als Knochenfüllmaterial
verwendet. Wird ein Knochendefekt mit einem solchen Knochenfüllmaterial
gefüllt,
so wächst
das Knochengewebe (Osteoblaste) noch effizienter auf dem Knochenfüllmaterial.
Der Knochendefekt kann so repariert werden.
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Insbesondere
können
kollagenbeschichtete Träger 1,
die jeweils eine Körnchenform
aufweisen, zuverlässig
in eine Knochendefektstelle eingebracht werden, selbst wenn letztere
kompliziert geformt ist. Der Knochendefekt kann so noch zuverlässiger repariert
werden.
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Andererseits
kann der kollagenbeschichtete Träger 1,
wenn er eine Blockform aufweist, so geformt werden, dass er in eine
Knochendefektstelle passt. Ist eine solche Knochendefektstelle vergleichsweise
groß, so
ist der blockförmige,
kollagenbeschichtete Träger 1 besonders
geeignet, den Knochendefekt noch zuverlässiger zu reparieren.
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Die
Deckschicht 3, die die Oberfläche des Grundmaterials 2 bedeckt,
besteht aus Kollagen und einem Protein, das eine hohe Affinität gegenüber dem
Kollagen aufweist. Die Deckschicht 3 wird ausgebildet,
indem es dem Grundmaterial 2 ermöglicht wird, das Kollagen über das
Protein fest zu adsorbieren.
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Im
Folgenden wird die Deckschicht 3 im Detail beschrieben.
In der folgenden Beschreibung bezeichnet der Begriff „Protein" ein Protein, das
eine hohe Affinität
gegenüber
Kollagen aufweist.
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Der
Begriff „Kollagen" bezeichnet ein fasriges
Skleroprotein, dass in tierischem Bindegewebe enthalten ist. Ein
solches Kollagen weist eine hohe Affinität gegenüber Zellen auf und kann deshalb
als Substrat verwendet werden, das die Anhaftung oder Bindung von
Zellen an Trägern
und das Zellwachstum auf den Trägern befördert.
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Ein
solches Kollagen kann entsprechend seiner Molekularstruktur in fünf Haupttypen
I bis V klassifiziert werden. Das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Kollagen kann aus einem beliebigen dieser Kollagentypen
bestehen. Vorzugsweise enthält
es jedoch ein Kollagen vom Typ I als Hauptbestandteil. Das Kollagen
vom Typ I ist in vielen verschiedenartigen Geweben (Organen) vorhanden,
die den lebenden Körper
bilden. Unter den verschiedenen Kollagentypen hat das Kollagen vom
Typ I ein hohes Adsorptionsvermögen
gegenüber
verschiedenartigen Zellen. Darüber
hinaus kann Kollagen vom Typ I, wie später im Detail beschrieben,
vergleichsweise einfach denaturiert werden und weist eine hohe Affinität gegenüber Zellen
auf. Aus diesen Gründen
ist Kollagen vom Typ I für
die vorliegende Erfindung besonders geeignet.
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Beispiele
für solches
Kollagen sind Kollagene, die von Landtieren wie Schwein, Rind, Schaf
oder auch dem Menschen gewonnen werden, sowie solche Kollagene,
die von Fischen gewonnen werden, z.B. Lachs, Thunfisch, Atka-Makrele,
Alaska-Pollack, Plattfisch (einschließlich der linksäugigen Flunder
und der rechtsäugigen
Flunder) und Hai.
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Unter
den genannten Kollagenen sind diejenigen, die von Landtieren gewonnen
werden, für
die vorliegende Erfindung bevorzugt. So hat ein von einem Landtier
gewonnenes Kollagen eine vergleichsweise hohe Denaturierungstemperatur.
Es ist deshalb vergleichsweise stabil und löst sich bei Temperaturen, die üblicherweise
zur Zellkultivierung angewandt werden, nur schwer von der Oberfläche des
Grundmaterials 2.
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Vorzugsweise
ist zumindest ein Teil des Kollagens, das in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, denaturiert. Dadurch weist das Kollagen ein höhere Afinität gegenüber Zellen
auf, so dass eine große
Zahl an Zellen besonders fest an dem Kollagen adsorbiert werden
können.
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Kollagen kann in einem
Lösungsmittel
gelöst
werden, das einen pH-Wert von 6,0 bis 8,0 vorzugsweise bei einem
Verhältnis
von 100 μg
oder mehr pro Milliliter Lösungsmittel,
noch besser bei einem Verhältnis
von 1000 μg
oder mehr pro Milliliter Lösungsmittel
aufweist. Dadurch kann das Kollagen in ausreichendem Maße in dem
Lösungsmittel
gelöst
werden, so dass das Kollagen im Prozess zur Herstellung des kollagenbeschichteten
Trägers 1 noch
zuverlässiger
an der Oberfläche
des Grundmaterials 2 haften kann. Außerdem kann durch die Verwendung
eines solchen zum Lösen
des Kollagens bestimmten Lösungsmittels,
das einen annähernd
neutralen pH-Wert
aufweist, verhindert werden, dass sich die kalziumphosphatbasierte
Verbindung zersetzt. Beispiele für
ein solches Lösungsmittel
beinhalten verschiedene Arten von Puffern sowie verschiedene Arten
von Wasser, wie später
beschrieben wird.
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Das
Kollagen haftet über
das Protein an dem Grundmaterial 2, um letzteres zu bedecken,
wie oben beschrieben wurde.
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Das
in der Erfindung zu verwendende Protein unterliegt keinen besonderen
Beschränkungen,
sofern es eine hohe Affinitität
gegenüber
dem Kollagen aufweist. Vorzugsweise weist es jedoch einen Kollagenrezeptor
auf. Ein Kollagenrezeptor ist eine Stelle, die in dem Protein vorhanden
ist und Kollagen spezifisch bindet. Ein Protein, das einen Kollagenrezeptor
aufweist, ist so imstande, Kollagen selektiv zu binden. Dadurch
kann das Grundmaterial 2 das Kollagen noch fester adsorbieren.
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Beispiele
für ein
solches Protein sind Fibronektin, Integrin und Lamenin.
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Außerdem weist
das in der Erfindung verwendete Protein vorteilhaft ein ausgezeichnetes
Haftvermögen
gegenüber
der kalziumphosphatbasierten Verbindung auf. Dadurch ist das Grundmaterial 2 imstande,
das Protein fest zu adsorbieren.
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Unter
den oben genannten Proteinen enthält das in der Erfindung zu
verwendende Protein vorzugsweise mindestens eine der Substanzen
Fibronektin und Integrin als Hauptbestandteil. Dadurch kann das Grundmaterial 2 das
Protein noch fester adsorbieren, da Fibronektin und Integrin einen
Kollagenrezeptor aufweisen, der in dem jeweiligen Molekül selektiv
an das Kollagen anbindet, und die Eigenschaft haben, einen kalziumphosphatbasierte
Verbindung fest zu adsorbieren.
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Vorliegend
ist Fibronektin ein Glykoprotein, das auch in der Plasmamembran
von Zellen enthalten ist. Fibronektin bindet nicht nur spezifisch
an biologische Polymere wie Kollagen an, sondern hat auch die Eigenschaft,
eine kalziumphosphatbasierte Verbindung fest zu adsorbieren. Fibronektin
weist deshalb ein besonders hohes Adsorptionsvermögen gegenüber dem
Grundmaterial 2 und dem Kollagen auf.
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Dagegen
ist Integrin ein Rezeptor, der spezifisch an Kollagen und dergleichen
anbindet und ein besonders hohes Adsorptionsvermögen gegenüber einer kalziumphosphatbasierten
Verbindung aufweist. Wie Fibronektin weist auch Integrin ein besonders
hohes Adsorptionsvermögen
gegenüber
dem Grundmaterial 2 und dem Kollagen auf.
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Die
Menge an Kollagen, die an dem Grund- oder Trägermaterial 2 zu adsorbieren
ist, liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwas 1 × 10–6 bis
1 × 10–3 g,
noch besser in einem Bereich von etwa 1 × 10–5 bis
1 × 10–4 g
pro cm2 Fläche des Grundmaterials (Träger).
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Liegt
die Menge des an dem Grundmaterial 2 zu adsorbierenden
Kollagens unter dem vorstehend genannten unteren Grenzwert, so ist
die Wirkung des Kollagens auf die Zellhaftung nicht ausreichend.
Liegt dagegen die Menge des an dem Grundmaterial zu adsorbierenden
Kollagens über
dem vorstehend genannten oberen Grenzwert, so besteht die Befürchtung,
dass sich überschüssiges Kollagen
von dem Grundmaterial 2 löst. Selbst wenn die Menge an
Deckschicht 3 erhöht
wird, um den vorstehend genannten oberen Grenzwert zu vergrößern, kann
nicht erwartet werden, dass die Zahl an Zellen, die an der Deckschicht 3 haften,
weiter erhöht
wird.
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Im
Hinblick darauf, eine möglichst
große
Zahl an Zellen in Anhaftung und Wachstum zu bringen, ist es vorteilhaft,
wenn die Deckschicht 3 nahezu die gesamte Oberfläche des
Grundmaterials 2 bedeckt. Jedoch ist die Erfindung nicht
auf eine solche Struktur beschränkt.
Insbesondere kann die Deckschicht 3 auch nur einen Teil
der Oberfläche
des Grundmaterials 2 bedecken. In diesem Fall liegt die
Oberfläche
des Grundmaterials 2 also teilweise frei.
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Das
Grund- oder Trägermaterial 2 bildet
das Gerüst
des kollagenbeschichteten Trägers 1.
Wie oben beschrieben, besteht es hauptsächlich aus einer kalziumphosphatbasierten
Verbindung.
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Beispiele
für eine
solche kalziumphosphatbasierte Verbindung sind Trikalziumphosphat,
Hydroxylapatit und halogenhaltige Apatite wie Fluorapatit. Die in
der vorliegenden Erfindung verwendete kalziumphosphatbasierte Verbindung
enthält
mindestens eine der Substanzen Trikalziumphospaht und Hydroxylapatit
als Hauptbestandteil.
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Trikalziumphosphat ähnelt in
seiner Zusammensetzung und Struktur dem anorganischen Bestandteil menschlichen
Knochens und weist eine hohe biologische Verträglichkeit auf. Trikalziumphosphat
weist deshalb eine hohe Affinität
gegenüber
dem oben beschriebenen Protein auf und ist imstande, die Deckschicht 3 noch
fester zu adsorbieren.
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Hydroxyiapatit
hat eine einzigartige kristalline Struktur, die von seiner Apatitstruktur
her rührt.
Unter den verschiedenartigen kalziumphosphatbasierte Verbindung
weist er deshalb eine besonders hohe biologische Verträglichkeit
sowie eine hohe Affinität
gegenüber
verschiedenartigen Proteinen auf.
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Im
Folgenden wird ein Verfahren zum Herstellen des kollagenbeschichteten
Trägers
beschrieben.
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Der
kollagenbeschichtete Träger 1 kann
hergestellt werden, indem das Grundmaterial 2 in Kontakt
mit dem Kollagen und dem Protein gebracht wird. Nach einem solchen
Verfahren ist die effiziente und zuverlässige Herstellung des kollagenbeschichteten
Trägers 1 möglich, bei
das Grundmaterial 2 mit der Deckschicht 3 bedeckt
ist, die ausgebildet wird, indem es dem Kollagen ermöglicht wird, über das
Protein an der Oberfläche
des Grundmaterials 2 zu haften.
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Spezielle
Beispiele für
ein Verfahren, mit dem das Grundmaterial 2 in Kontakt mit
dem Kollagen und dem Protein gebracht wird, sind ein Verfahren,
bei dem das Grundmaterial 2 in Kontakt mit einer Behandlungsflüssigkeit
gebracht wird, die sowohl das Kollagen als auch das Protein enthält; sowie
ein Verfahren, bei dem das Grundmaterial 2 in Kontakt mit
einer Behandlungsflüssigkeit
gebracht wird, die das Protein enthält (im Folgenden einfach als „erste
Behandlungsflüssigkeit" bezeichnet), und
das Grundmaterial 2, das in Kontakt mit der ersten Behandlungsflüssigkeit
gebracht worden ist, in Kontakt mit einer Behandlungsflüssigkeit
gebracht wird, die das Kollagen enthält (im Folgenden einfach als „zweite
Behandlungsflüssigkeit" bezeichnet). Unter diese
Verfahren wird das zuletzt genannte Verfahren bevorzugt. Durch Anwenden
dieses zuletzt genannten Verfahrens ist es möglich, noch effizienter und
zuverlässiger
die Deckschicht 3 auszubilden, die fest an den Grundmaterial 2 adsorbiert
ist.
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Im
Folgenden wird das zuletzt genannte Verfahren im Detail beschrieben.
- (1) Zunächst
wird das Grundmaterial 2 in Kontakt mit einer ersten Behandlungsflüssigkeit
gebracht, die ein Protein mit einer hohen Affinität gegenüber Kollagen
(im Folgenden einfach als „Protein") enthält, um es dem
Protein zu ermöglichen,
an der Oberfläche
des Grundmaterials 2 zu haften.
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Beispiele
für ein
Verfahren, nach dem das Grundmaterial 2 in Kontakt mit
der ersten Behandlungsflüssigkeit
gebracht wird, sind ein Verfahren, bei dem das Grundmaterial 2 in
die erste Behandlungsflüssigkeit
getaucht wird (im Folgenden einfach als „Eintauchverfahren") bezeichnet, ein
Verfahren, bei dem die erste Behandlungsflüssigkeit auf das Grundmaterial 2 aufgebracht
wird (im Folgenden einfach als „Aufbringverfahren" bezeichnet), sowie
ein Verfahren, bei dem ein feiner Nebel der ersten Behandlungsflüssigkeit
auf das Grundmaterial 2 gesprüht wird (im Folgenden einfach
als „Sprühverfahren") bezeichnet. Unter
diesen Verfahren kommt vorzugsweise das Eintauchverfahren zur Anwendung.
Mit dem Eintauchverfahren ist es möglich, das Grundmaterial 2 in
einer großen
Zahl gleichmäßig in Kontakt
mit der ersten Behandlungsflüssigkeit
zu bringen.
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Bei
Anwendung des Eintauchverfahrens wird die erste Behandlungsflüssigkeit
vorzugsweise gerührt oder
geschüttelt,
während
das Grundmaterial 2 in großer Zahl in die erste Behandlungsflüssigkeit
eingetaucht ist. Auf diese Weise kann das Grundmaterial 2 gleichmäßig und
rasch behandelt werden.
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Die
erste Behandlungsflüssigkeit
wird hergestellt, indem das Protein in einem Lösungsmittel (Dispersionsmedium)
gelöst
wird. Beispiele für
ein solches Lösungsmittel
sind verschiedenartige Puffer (Flüssigkeit, die ein Puffermittel
enthält)
wie ein Triethanolaminhydrochlorid-Natriumhydroxid-Puffer, Veronal
(Natrium-5,5-diethylbarbiturat)-Salzsäure-Puffer,
Tris-Salzsäure-Puffer,
Glycylglycin-Natriumhydroxid-Puffer,
2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol-Salzsäure-Puffer, Diethanolalmin-Salzsäure-Puffer,
Borsäure-Puffer,
Natriumborat-Salzsäure-Puffer,
Glycin-Natriumhydroxid-Puffer, Natriumkarbonat-Natriumbikarbonat-Puffer,
Natriumborat-Natriumhydroxid-Puffer, Natriumbikarbonat-Natriumhydroxid-Puffer,
Phosphorsäure-Puffer,
Kaliumphosphat-Dinatriumphosphat-Puffer, Dinatriumphosphat-Natriumhydroxid-Puffer,
Briton-Robinson-Puffer, und GTA-Puffer; sowie verschiedene Arten
von Wasser wie reines Wasser, höchstreines
Wasser und Ionenaustausch-Wasser. Unter diesen Lösungsmitteln ist ein Phospohrsäure-Puffer (PBS) bevorzugt.
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Die
Porteinkonzentration in der ersten Behandlungsflüssigkeit liegt vorzugsweise
in einem Bereich von 0,1 bis 100 μg/ml,
noch besser in einem Bereich von 0,5 bis 50 μg/ml. Indem die Proteinkonzentration
auf einen Wert innerhalb des vorstehend genannten Bereichs eingestellt
wird, kann das Protein noch effizienter und zuverlässiger an
dem Grundmaterial 2 adsorbiert werden. Wird dagegen das Protein
der ersten Behandlungsflüssigkeit
in einer Menge zugegeben, das die Proteinkonzentration in der ersten
Behandlungsflüssigkeit
den vorstehend genannten oberen Grenzwert übersteigt, so ist nicht zu
erwarten, dass auch die Effizienz der Proteinadsorption weiter erhöht wird.
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Die
Temperatur der ersten Behandlungsflüssigkeit, die in Kontakt mit
dem Grundmaterial 2 zu bringen ist, liegt vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 4 bis 39 °C, noch besser in einem Bereich
von etwa 15 bis 38 °C.
Indem die Temperatur der ersten Behandlungsflüssigkeit auf einen Wert innerhalb
des vorstehend genannten Bereichs eingestellt wird, kann das Protein
effizient an dem Grundmaterial 2 adsorbiert werden. Übersteigt
dagegen die Temperatur der ersten Behandlungsflüssigkeit den vorstehend genannten
oberen Grenzwert, so besteht die Befürchtung, dass das Protein denaturiert
wird.
-
Die
Zeit, während
der das Grundmaterial 2 in Kontakt mit der ersten Behandlungsflüssigkeit
gehalten wird, liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 10 Minuten
bis 10 Stunden, noch besser in einem Bereich von etwa 20 Minuten
bis etwa 1 Stunde. Indem die Zeit, während der das Grundmaterial 2 in
Kontakt mit der ersten Behandlungsflüssigkeit gehalten wird, auf
einen Wert innerhalb des vorstehend genannten Bereichs eingestellt
wird, kann das Protein noch effizienter an dem Grundmaterial 2 adsorbiert
werden. Wird dagegen die Zeit, während
der das Grundmaterial 2 in Kontakt mit der ersten Behandlungsflüssigkeit
gehalten wird, auf einen über
dem vorstehend genannten oberen Grenzwert liegenden Wert eingestellt,
so ist nicht zu erwarten, dass die Effizienz der Proteinadsorption
des Grundmaterials 2 weiter erhöht wird.
-
Der
pH-Wert der ersten Behandlungsflüssigkeit
liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 6,0 bis 8,0, noch besser
in einem Bereich von etwa 6,8 bis 7,4. Indem der pH-Wert der ersten
Behandlungsflüssigkeit auf
einen Wert innerhalb des vorstehend genannten Bereichs eingestellt
wird, kann sicher vermieden werden, dass das Protein und die kalziumphosphatbasierte
Verbindung denaturiert und aufgelöst werden.
- (2)
Dann wird das Grundmaterial 2, an dem das Protein adsorbiert
ist, in Kontakt mit einer zweiten Behandlungsflüssigkeit gebracht, die Kollagen
enthält,
so dass das Kollagen über
das Protein an dem Grundmaterial 2 haftet. Auf diese Weise
wird die Deckschicht 3 ausgebildet.
-
Das
Grundmaterial 2 kann wie in Schritt (1) beschrieben
in Kontakt mit der zweiten Behandlungsflüssigkeit gebracht werden.
-
Die
zweite Behandlungsflüssigkeit
wird zubereitet, indem Kollagen in einem Lösungsmittel (Dispersonsmedium)
gelöst
wird. Als Lösungsmittel
kann das gleiche Mittel verwendet werden, das in dem oben beschriebenen
Schritt (1) eingesetzt wird.
-
Die
Kollagenkonzentration in der zweiten Behandlungsflüssigkeit
liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 1 bis 1000 μg/ml, noch
besser in einem Bereich von 5 bis 500 μg/ml. Indem die Kollagenkonzentration in
der zweiten Behandlungsflüssigkeit
auf einen Wert innerhalb des vorstehend genannten Bereichs eingestellt wird,
kann das Protein noch effizienter und zuverlässiger an dem Protein adsorbiert
werden, so dass die Deckschicht 3 effizient ausgebildet
wird. Gibt man der zweiten Behandlungsflüssigkeit Kollagen in einer
Menge hinzu, dass die Kollagenkonzentration in der zweiten Behandlungsflüssigkeit
den vorstehend genannten oberen Grenzwert übersteigt, so ist nicht zu
erwarten, dass die Effizienz zur Ausbildung der Deckschicht 3 weiter
erhöht
wird.
-
Die
Temperatur der zweiten Behandlungsflüssigkeit, die in Kontakt mit
dem Grundmaterial 2 zu bringen ist, liegt vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 4 bis 39 °C, noch besser in einem Bereich
von etwa 15 bis 38 °C.
Indem die Temperatur der zweiten Behandlungsflüssigkeit auf einen Wert innerhalb
des vorstehend genannten Bereichs eingestellt wird, ist es möglich, das
Kollagen zuverlässig
zu denaturieren und es effizient an dem Protein zu adsorbieren.
-
Die
Zeit, während
der das Grundmaterial 2 in Kontakt mit der zweiten Behandlungsflüssigkeit
gehalten wird, liegt varzugsweise in einem Bereich von etwa 10 Minuten
bis 10 Stunden, noch besser in einem Bereich von etwa 20 Minuten
bis 1 Stunde. Indem die Zeit, während
der das Grundmaterial 2 in Kontakt mit der zweiten Behandlungsflüssigkeit
gehalten wird, auf einen Wert innerhalb des vorstehend genannten
Bereichs eingestellt wird, kann das Kollagen zuverlässig denaturiert
und effizient an den Protein adsorbiert werden. Wird die Zeit, während der
das Grundmaterial 2 in Kontakt mit der zweiten Behandlungsflüssigkeit
gehalten wird, so eingestellt, dass sie den vorstehend genannten
oberen Grenzwert übersteigt,
so ist nicht zu erwarten, dass die Effizienz, mit der das Kollagen
an dem Protein adsorbiert wird, weiter erhöht wird.
-
Der
pH-Wert der zweiten Behandlungsflüssigkeit liegt vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 6,0 bis 8,0, noch besser in einem Bereich
von etwa 6,8 bis 7,4. Indem der pH-Wert der zweiten Behandlungsflüssigkeit auf
einen Wert innerhalb des vorstehen genannten Bereichs eingestellt
wird, kann eine Aggregation/Ausfällung des
Kollagens in der zweiten Behandlungsflüssigkeit sicher vermieden werden.
Außerdem
kann verhindert werden, dass sich die kalziumphosphatbasierte Verbindung
auflöst.
-
In
dem oben beschriebenen Verfahren zum Herstellen des kollagenbeschichteten
Trägers
kann das Kollagen, bevor oder nachdem es an dem Grundmaterial 2 adsorbiert
ist, einer Behandlung zur Denaturierung unterzogen werden.
-
Diese
Behandlung zur Denaturierung des Kollagens kann beispielsweise nach
einem Verfahren durchgeführt
werden, bei dem die zweite Behandlungsflüssigkeit, die das Kollagen
enthält,
auf einer vorbestimmten Temperatur gehalten wird.
-
Bei
diesem Verfahren zur Denaturierung des Kollagens Liegt diese vorbestimmte
Temperatur vorzugsweise in einem Bereich von etwa 1 bis 80°C, noch besser
in einem Bereich von etwa 25 bis 40°C. Indem die vorbestimmte Temperatur
auf einen Wert innerhalb des vorstehend genannten Bereichs eingestellt
wird, kann das Kollagen noch zuverlässiger denaturiert werden.
-
Bei
dem Verfahren zur Denaturierung des Kollagens unterliegt die Zeit,
während
der die zweite Behandlungsflüssigkeit
auf der vorbestimmten Temperatur gehalten wird, keiner besonderen
Beschränkung.
Vorzugsweise liegt sie jedoch in einem Bereich von etwa 10 Minuten
bis 10 Stunden, noch besser in einem Bereich von etwa 30 Minuten
bis 90 Minuten. Indem die Zeit auf einen Wert innerhalb des vorstehend
genannten Bereichs eingestellt wird, kann das Kollagen noch zuverlässiger denaturiert
werden. Wird die Zeit so eingestellt, dass sie den vorstehend genannten
oberen Grenzwert übersteigt,
so ist nicht zu erwarten, dass die Denaturierung des Kollagens weiter
voranschreitet.
-
Bei
dem Verfahren zur Denaturierung des Kollagens liegt der pH-Wert
der zweiten Behandlungsflüssigkeit
vorzugsweise in einem Bereich von etwa 6,0 bis 8,0 noch besser in
einem Bereich von etwa 6,8 bis 7,4. Indem der pH-Wert der zweiten
Behandlungsflüssigkeit
auf einen Wert innerhalb des vorstehend genannten Bereichs eingestellt
wird, kann eine Aggregation/Ausfällung
des Kollagens in der zweiten Behandlungsflüssigkeit sicher vermieden werden.
-
Im
Hinblick darauf, es einer möglichst
großen
Zahlen an Zellen zu ermöglichen,
an der Oberfläche
des kollagenbeschichteten Trägers 1 zu
haften und darauf zu wachsen, bedeckt die Deckschicht 3 vorzugsweise die
gesamte Oberfläche
des Grundmaterials 2. Es ist jedoch ebenso möglich, dass
die Deckschicht 3 nur einen Teil der Oberfläche des
Grundmaterials 2 bedeckt.
-
Zweites Ausführungsbeispiel
-
Im
Folgenden wird ein zweites Ausführungsbeispiel
des kollagenbeschichteten Trägers
nach der Erfindung beschrieben.
-
2 zeigt
das zweite Ausführungsbeispiel
des kollagenbeschichteten Trägers
nach der Erfindung in einer Querschnittsansicht. In der folgenden
Beschreibung des zweiten Ausführungsbeispiels
des kollagenbeschichteten Trägers
liegt der Schwerpunkt auf den Unterschieden, die zwischen dem ersten
und dem zweiten Ausführungsbeispiel
vorhanden sind. Übereinstimmende
Aspekte werden nicht nochmals beschrieben.
-
Ein
in 2 gezeigter kollagenbeschichteter Träger 1 nach
zweitem Ausführungsbeispiel
entspricht dem des ersten Ausführungsbeispiels,
abgesehen davon, dass ein Grundmaterial 2 eine Matrix 4 und
eine Oberflächenschicht 5 umfasst.
Die Oberflächenschicht 5 besteht
aus kalziumphosphatbasierten Verbindung und bedeckt die Oberfläche der
Matrix 4.
-
Durch
eine solche Struktur des Grundmaterials 2 ist es möglich, das
Grundmaterial 2 in einer komplizierteren Form herzustellen
und zugleich die Haftung zwischen der kalziumphosphatbasierten Verbindung (Oberflächenschicht 5)
und der Deckschicht 3 aufrecht zu erhalten.
-
Als
die Matrix 4 bildendes Material können verschiedene Keramikmaterialien
und verschiedene Harzmaterialien verwendet werden. Beispiele für Keramikmaterialien
sind neben den oben genannten kalziumphosphatbasierten Verbindungen
Aluminiumoxid, Zirkonphosphat, Silikatglas und Kohlenstoffverbindungen.
-
Beispiele
für Harzmaterialien
sind verschiedene wärmehärtbare Harze
und verschiedene thermoplastische Harze. Spezielle Beispiele für thermoplastische
Harze sind Polyamid, Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyimid,
Acrylharze und thermoplastisches Polyurethan. Spezielle Beispiele
für wärmehärtbare Harze sind
Epoxyharze, Phenolharze, Melaninharze, Harnstoffharze, ungesättigte Polyester,
Alkydharze, wärmehärtbares
Polyurethan und Ebonit. Diese Harze können allein oder in Kombination
von zwei oder mehreren Harzen verwendet werden. Die vorstehend genannten
Materialien werden häufig
als Biomaterialien eingesetzt, da sie ein hohes Maß an Sicherheit
für den
lebenden Körper
gewährleisten.
Aus diesem Grunde sind diese Materialien geeignet, die Matrix 4 zu
bilden.
-
Die
Matrix 4 kann dicht ausgebildet sein. Vorzugsweise ist
sie jedoch porös.
Ist die Matrix 4 porös,
so ist es der Oberflächenschicht 5 (die
später
beschrieben wird) leicht möglich,
in die Poren der Oberfläche
der Matrix 4 einzudringen, wodurch eine Verankerungswirkung
erzielt wird. So kann die Haftfestigkeit zwischen der Matrix 4 und
der Oberflächenschicht 5 erhöht werden,
wodurch das Grundmaterial 2 stabiler wird.
-
Als
kalziumphosphatbasierte Verbindung, die die Oberflächenschicht 5 bildet,
können
die oben genannten Verbindungen verwendet werden.
-
Die
mittlere Dicke der Oberflächenschicht 5 unterliegt
keiner besonderen Beschränkung.
Vorzugsweise liegt sie jedoch in einem Bereich von etwa 0,1 bis
5 μm, noch
besser in einem Bereich von etwa 0,5 bis 2 μm.
-
Die
Oberfläche
der Matrix 4 kann mit der aus einer kalziumphosphatbasierten
Verbindung bestehenden Oberflächenschicht 5 beispielsweise
nach einem Verfahren bedeckt werden, bei dem Teilchen, die jeweils aus
einer kalziumphosphatbasierten Verbindung bestehen, mit der Oberfläche der
Matrix 4 in Kollision gebracht werden. Durch dieses Verfahren
ist es möglich,
die Oberflächenschicht 5 einfach
und zuverlässig
auszubilden.
-
Im
Hinblick darauf, es einer besonders großen Zahl an Zellen zu ermöglichen,
an der Oberfläche
des kollagenbeschichteten Trägers 1 zu
haften und darauf zu wachsen, ist es von Vorteil, wenn das Grundmaterial 2 eine
Struktur aufweist, bei der die gesamte Oberfläche der Matrix 4 mit
einer kalziumphosphatbasierten Verbindung bedeckt ist. Jedoch ist
die vorliegende Verbindung nicht auf eine solche Struktur beschränkt. So
kann das Grundmaterial 2 auch eine Struktur aufweisen,
bei der die Oberfläche
der Matrix 4 nur zum Teil mit einer kalziumphosphatbasierten
Verbindung bedeckt ist. In diesem Fall liegt der verbleibende Teil
der Oberfläche 4 der
Matrix 4 frei.
-
Sowohl
der kollagenbeschichtete Träger 1 nach
erstem Ausführungsbeispiel
als auch der kollagenbeschichtete Träger 1 nach zweitem
Ausführungsbeispiel
sind geeignet, beispielsweise in der Zellkulturtechnologie eingesetzt
zu werden, die auf verschiedenen Gebieten zur Anwendung kommt, z.B.
in der Zellgewebetechnik, bei Tests von Arzneimitteln auf Sicherheit
und bei der Herstellung von Proteinen zu Behandlungs- und Diagnosezwecken.
Indem der kollagenbeschichtete Träger 1 nach der Erfindung
in der Zellkulturtechnologie verwendet wird, ist ein noch effizienteres
und zuverlässigeres
Wachstum von zu kultivierenden Zellen möglich.
-
Der
kollagenbeschichtete Träger 1 nach
zweitem Ausführungsbeispiel
ist insbesondere dann vorteilhaft einzusetzen, wenn bei der Zellkultivierung
unter den verschiedenartigen Zellkultivierungstechniken eine Technik
zur Anwendung kommt, die mit einer dreidimensionalen hochdichten
Kultur (Suspensionskultur) arbeitet.
-
In
diesem Fall haben die kollagenbeschichteten Träger 1 vorzugsweise
eine granulare oder körnige Form,
d.h. eine weitgehend kugelige Form. Die granularen Träger 1 können noch
gleichmäßiger in
einem Kulturmedium suspendiert werden, so dass sie entsprechend
häufiger
Gelegenheit haben, mit Zellen in Kontakt zu kommen. Dadurch können die
Zellen noch effizienter an den kollagenbeschichteten Trägern 1 haften.
-
Die
Größe des kollagenbeschichteten
Trägers 1 unterliegt
keinen besonderen Beschränkungen.
Bezeichnet man die maximale Länge
einer Zelle, die an dem Träger 1 haften
soll, mit L1 (μm)
und die Größe des Trägers mit
L2 (μm),
so liegt L2/L1 vorzugsweise in einem Bereich von etwa 2 bis 100,
noch besser in einem Bereich von etwa 5 bis 50.
-
L2
liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa 10 bis 2000 μm, noch besser
in einem Bereich von etwa 50 bis 1000 μm und im besten Fall in einem
Bereich von etwa 100 bis 300 μm.
-
Indem
die Größe des kollagenbeschichteten
Trägers 1 auf
einen Wert innerhalb des vorstehend genannten Bereichs eingestellt
wird, kann die Oberfläche
des Trägers 1 bezogen
auf die Größe der Zelle
so groß gehalten
werden, dass es den Zellen noch einfacher möglich ist, an dem kollagenbeschichteten
Träger 1 zu haften
und darauf zu wachsen.
-
Bei
der dreidimensionalen hochdichten Zellkultivierung ist es erforderlich,
die kollagenbeschichteten Träger 1 besonders
gleichmäßig in einem
Kulturmedium zu suspendieren. Die Dichte des jeweiligen kollagenbeschichteten
Trägers 1 liegt
deshalb vorzugsweise in der Nähe
der Dichte von Wasser. Vorzugsweise liegt die Dichte des kollagenbeschichteten
Trägers 1 in
einem Bereich von etwa 1,01 bis 1,5 g/cm3,
noch besser in einem Bereich von etwa 1,02 bis 1,2 g/cm3.
Indem die Dichte des kollagenbeschichteten Trägers 1 auf einen Wert
innerhalb des vorstehend genannten Bereichs eingestellt wird, können die
Träger 1 noch
gleichmäßiger in
einem Kulturmedium suspendiert werden, so dass die Zellen noch effizienter
an den Trägern 1 haften
können.
Die Dichte des Trägers 1 nach
zweitem Ausführungsbeispiel
kann eingestellt werden, indem beispielsweise Material und Form
(z.B. porös
oder hohl) der Matrix 4 geeignet gewählt werden. Unter den vorstehend erläuterten
Gesichtspunkten ist der kollagenbeschichteten Trägers 1 nach zweitem
Ausführungsbeispiel
für eine
dreidimensionale hochdichte Kultur besonders geeignet.
-
Form,
Größe (z.B.
mittlere Teilchengröße), physikalische
Eigenschaften (z.B. Dichte) etc. des kollagenbeschichteten Trägers 1 können eingestellt
werden, indem Form, Größe, physikalische
Eigenschaften etc. des Grundmaterials 2 geeignet gewählt werden.
-
Andererseits
kann der kollagenbeschichteten Trägers 1 auch als Gerüst (Knochenfüllmaterial)
verwendet werden, der beispielsweise in eine Knochendefektstelle
eingebracht wird, um es Knochenzellen (Osteoblaste) zu ermöglichen,
auf ihm zu wachsen. Die kollagenbeschichteten Träger 1 und die darauf
gewachsenen Osteoblaste ermöglichen
eine besonders schnelle Reparatur und Regeneration des Knochendefektes.
-
Spezielle
Beispiele für
die in eine Knochendefektstelle einzubringenden kollagenbeschichteten
Trägers 1 sind
neben granularen Trägern
solche mit einer Blockform wie Schädelplatten, Wirbelbogen-Abstandshalter,
Halswirbel-Abstandshalter, künstliche
Gehörknöchelchen
und künstliche
Zahnwurzeln.
-
Als
Knochenfüllmaterial
ist der kollagenbeschichteten Träger 1 nach
dem ersten Ausführungsbeispiel vorzuziehen.
-
Der
kollagenbeschichteten Trägers 1 kann
beispielsweise auch als stationäres
Phasenmaterial für
die Chromatographie eingesetzt werden.
-
Der
kollagenbeschichteten Träger 1 sowie
das Verfahren zu dessen Herstellung sind nicht auf die oben beschriebenen
Ausführungsbeispiele
beschränkt.
-
Beispielsweise
kann das Verfahren zur Herstellung eines kollagenbeschichteten Trägers einen
oder mehrere zusätzliche
Schritte für
einen beliebigen Zweck vorsehen, falls dies erforderlich ist.
-
Im
Folgenden werden praktische Anwendungsbeispiele für die Erfindung
beschrieben.
-
1. Herstellung
des Zellkulturträgers
-
In
jedem der folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden zehn
kollagenbeschichtete Träger in
folgender Weise hergestellt
-
Beispiel 1
-
- <1-1> Zunächst wurde
Fibronektin (Protein mit einer hohen Affinität gegenüber Kollagen) dem Lösungsmittel PBS
in einer Menge zugegeben, dass die Fibronektinkonzentration in dem
PBS 5 μg/ml
betrug. Die Substanzen wurden dann miteinander gemischt, um eine
Fibronektinlösung
(erste Behandlungsflüssigkeit)
herzustellen. Der pH-Wert der Fibronektinlösung wurde auf 7,4 eingestellt.
- <1-2> Dann wurde ein Kügelchen
oder Pellet (Grundmaterial) Hydroxylapatit mit einem Durchmesser
von 5 mm und einer Dicke von 2 mm in 1,5 ml der Fibronektinlösung mit
einer Temperatur von 37°C
eingetaucht und 30 Minuten lang in der Fibronektinlösung gehalten,
die gleichzeitig gerührt
wurde. Anschließend
wurde das Pellet aus der Fibronektinlösung genommen und mit PBS gewaschen.
- <1-3> Anschließend wurde
vom Schwein gewonnenes Kollagen vom Typ I dem Lösungsmittel PBS in einer Menge
zugegeben, dass die Konzentration des Kollagens vom Typ I in dem
PBS 100 μg/ml
betrug. Die Substanzen wurden dann gemischt, um eine Kollagenlösung herzustellen
(zweite Behandlungsflüssigkeit).
Der pH-Wert der Kollagenlösung
wurde auf 7,4 eingestellt.
- <1-4> Dann wurde das in
dem Schritt <1-2> erhaltene Pellet in
1,5 ml der Kollagenlösung
eingetaucht, die auf 37°C
eingestellt war, um das Kollagen ausreichend zu denaturieren. Das
Pellet wurde 30 Minuten lang in der Kollagenlösung belassen, während die
Kollagenlösung
gerührt
wurde.
-
Anschließend wurde
das Pellet aus der Kollagenlösung
genommen und dann mit PBS gewaschen, um so einen kollagenbeschichteten
Träger
(im Folgenden als Zellkulturträger
bezeichnet) zu erhalten.
-
Die
obigen Schritte <1-1> bis <1-4> wurden wiederholt
durchgeführt,
um schließlich
zehn kollagenbeschichtete Träger
zu erhalten.
-
Beispiel 2
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass anstelle von Hydroxylapatit
Trikalziumphosphat als Grundmaterial verwendet wurde.
-
Beispiel 3
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass anstelle von Hydroxylapatit
eine Mischung aus 50 Gew.-% Hydroxylapatit und 50 Gew.-% Trikalziumphosphat
als Grundmaterial verwendet wurde.
-
Beispiel 4
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass als Grundmaterial
anstelle eines Materials, das aus Hydroxylapatit besteht, ein Material
verwendet wurde, das man durch Beschichten einer aus einem Polystyrolharz
bestehenden Matrix mit einer aus Hydroxylapatit bestehenden Oberflächenschicht
erhielt. Die mittlere Dicke der Deckschicht betrug 0,7 μm.
-
Beispiel 5
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon anstelle von Fibronektin
Integrin als Protein verwendet wurde.
-
Beispiel 6
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass als Protein anstelle
von Fibronektin eine Mischung verwendet wurde, die 50 Gew.-% Fibronektin
und 50 Gew.-% Integrin enthielt.
-
Beispiel 7
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass als Kollagen anstelle
das Kollagens vom Typ I ein Kollagen vom Typ II verwendet wurde.
-
Beispiel 8
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass als Kollagen anstelle
des vom Schwein gewonnen Kollagens vom Typ I ein vom Lachs gewonnenes
Kollagen vom Typ I verwendet wurde.
-
Beispiel 9
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass die Konzentration
von Fibronektin in der in Schritt <1-1> hergestellten Fibronektinlösung auf 0,1 μg/ml geändert wurde.
-
Beispiel 10
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass die Konzentration
von Fibronektin in der in Schritt <1-1> hergestellten Fibronektinlösung auf 100 μg/ml geändert wurde.
-
Beispiel 11
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass die Konzentration
des Kollagens vom Typ I in der in der in Schritt <1-1> hergestellten Kollagenlösung auf
1 μg/ml
geändert
wurde.
-
Beispiel 12
-
Es
wurden zehn kollagenbeschichtete Träger in gleicher Weise wie in
Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, dass die Konzentration
des Kollagens vom Typ I in der in der in Schritt <1-1> hergestellten Kollagenlösung auf
1000 μg/ml
geändert
wurde.
-
Beispiel 13
-
- <13-1> Zunächst wurden
Fibronektin (Protein mit einer hohen Affinität gegenüber Kollagen) und vom Schwein gewonnenes
Kollagen vom Typ I dem Lösungsmittel
PBS in einer Menge zugegeben, dass in dem PBS die Fibronektinkonzentration
5 μg/ml
und die Konzentration des Kollagens vom Typ I 100 μg/ml betrug.
Die Substanzen wurden dann gemischt, um eine Mischlösung herzustellen
(Behandlungsflüssigkeit).
Der pH-Wert dieser Mischlösung
wurde auf 7,4 eingestellt.
- <13-2> Dann wurde ein Kügelchen
oder Pellet (Grundmaterial) Hydroxylapatit mit einem Durchmesser
von 5 und einer Dicke von 2 mm in 1,5 ml der Mischlösung mit
einer Temperatur von 37 °C
eingetaucht und 30 Minuten lang in der Mischlösung gehalten, während diese
gerührt
wurde. Anschließend
wurde das Pellet aus der Mischlösung
genommen und mit PBS gewaschen. Die Schritte <13-1> und <13-2> wurden wiederholt
durchgeführt,
um schließlich
10 Kollagen beschichtete Träger
herzustellen.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Es
wurden zehn Zellkulturträger
in gleicher Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon,
dass die Schritte <1-1> und <1-2> weggelassen wurden
und in Schritt <1-4> in unbehandeltes Pellet
aus Hydroxylapatit verwendet wurde.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Es
wurden zehn Zellkulturträger
in gleicher Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon,
dass die Schritte <1-3> und <1-4> weggelassen wurden.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Es
wurden zehn unbehandelte Pellets aus Hydroxylapatit hergestellt
und direkt als Zellkulturträger
verwendet.
-
2. Bewertung
-
2.1 Bewertung des Kollagenadsorptionsvermögens
-
Es
wurden fünf
der zehn Zellkulturträger,
die in jedem der Beispiele 1 bis 13 und in dem Vergleichsbeispiel
1 hergestellt wurden, mit PBS gewaschen. Das PBS wurde wiedergewonnen,
um die Kollagenkonzentration in dem PBS durch Elektrophorese (SDS-PAGE)
zu bewerten.
-
In
jedem der Beispiele 1 bis 13 war die Kollagenkonzentration in dem
PBS, mit dem die Zellkulturträger gewaschen
worden waren, kleiner als in dem Vergleichsbeispiel 1.
-
Daraus
lässt sich
ableiten, dass in dem Beispiel 1 bis 13 das Kollagen der Zellkulturträger über das Protein
fest an dem Grundmaterial adsorbiert war, so dass sich das Kollagen
nicht so leicht von dem Grundmaterial löste, wenn die Zellkulturträger mit
PBS gewaschen wurden.
-
Dagegen
war in dem Vergleichsbeispiel 1 die Kollagenkonzentration in dem
PBS, mit dem die Zellkulturträger
gewaschen worden waren, hoch. Daraus lässt sich ableiten, dass in
dem Vergleichsbeispiel 1 das Kollagen der Zellkulturträger nur
schwach an dem Grundmaterial adsorbiert war, so dass sich das Kollagen beim
Waschen mit PBS von dem Grundmaterial löste.
-
2.2 Bewertung des Zellwachstums
-
Es
wurde eine Zellkultivierung unter Verwendung der verbleibenden fünf Zellkulturträger, die
in dem der Beispiele 1 bis 13 und in den Vergleichsbeispielen 1
bis 3 hergestellt worden waren, in folgender Weise durchgeführt.
- <2-1> Zunächst wurden
normale Nabelschnurvenen-Endothelzellen (im Folgenden einfach als „HUV-EC-C-Zellen" bezeichnet) mit
einem Verhältnis
von 1,35 × 105 Zellen pro Zellkulturträger angeimpft.
- <2-2> Dann wurden die in
Schritt <2-1> angeimpften HUV-EC-C-Zellen
sieben Tage lang in einem MCDB131-Medium kultiviert, das 10 Gew.-%
fötales
Kälberserum
enthielt.
-
Anschließend wurden
die HUV-EC-C-Zellen, die unter Verwendung der in jedem der Beispiele
1 bis 13 und der Vergleichsbeispiele 1 bis 3 hergestellten Zellkulturträger kultiviert
worden waren, mit Kristallviolett gefärbt und dann mittels eines
Mikroskops betrachtet.
-
In
den 3 bis 6 sind beispielhaft Bilder der
HUV-EC-C-Zellen gezeigt, die unter Verwendung der in dem Beispiel
1 und in dem Vergleichsbeispielen 1 bis 3 hergestellten Zellkulturträger kultiviert
wurden.
-
In
den 3 bis 6 sind die HUV-EC-C-Zellen dunkler
gefärbt.
Aus 3 wird deutlich, dass die HUV-EC-C-Zellen, die
unter Verwendung der in Beispiel 1 hergestellten Zellkulturträger kultiviert
wurden, an den Zellkulturträgern
adsorbiert waren und die Zahl an gewachsenen Zellen größer als
in den in den 4 bis 6 gezeigten
Fällen
war. Aus den 4 bis 6 wird deutlich,
dass die Zahl an HUV-EC-C-Zellen, die unter Verwendung der in den
Vergleichsbeispielen 1 bis 3 hergestellten Zellkulturträger kultiviert
worden waren, kleiner als in dem in 3 gezeigten
Fall war.
-
Anschließend wurden
die HUV-EC-C-Zellen, die unter Verwendung der in jedem der Beispiele
1 bis 13 und der Vergleichsbeispiele 1 bis 3 hergestellten Zellkulturträger kultiviert
worden waren, mittels eines Mikroskops betrachtet, um die Zahl an
Zellen pro Flächeneinheit
auf der Oberfläche
jedes Zellkulturträger
zu bestimmen.
-
Die
Zahl an Zellen wurde durch Mittelung der für die fünf Kulturträger ermittelten Zahlen bestimmt
und in Form eines relativen Verhältnisses
des so erhaltenen Mittelwertes zu dem Mittelwert des Vergleichsbeispiels 3
ausgedrückt
(das relative Verhältnis
des Vergleichsbeispiels 3 wurde als 1,0 definiert). Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 angegeben.
-
Wie
aus Tabelle 1 hervorgeht, betrug die Zahl an Zellen, die unter Verwendung
der in dem Beispiel 1 hergestellten Zellkulturträger kultiviert worden waren,
etwa das 1,4- bis 2,5-fache der für jedes der Vergleichsbeispiele
1 bis 3 ermittelten Zahl. Die Zahl an Zellen, die unter Verwendung
der in jedem der Beispiele 2 bis 13 hergestellten Zellkulturträger kultiviert
worden waren, betrug das 1,2- bis 2,6-fache der für jedes der Vergleichsbeispiele
1 bis 3 ermittelten Zahl.
-
Aus
diesem Ergebnis lässt
sich ableiten, dass die in jedem der Beispiele 1 bis 3 hergestellten
kollagenbeschichteten Träger
die HUV-EC-C-Zellen fest adsorbierten, so dass sich diese Zellen
nicht von den Trägern
lösten.
Dadurch wurde das Zellwachstum befördert.
-
Wie
oben beschrieben, wies dagegen der in dem Vergleichsbeispiel 1 hergestellte
Zellkulturträger
kein Protein mit einer hohen Affinität gegenüber Kollagen auf, während der
in dem Vergleichsbeispiel 2 hergestellte Zellkulturträger kein
Kollagen aufwies und der in dem Vergleichsbeispiel 3 hergestellte
Zellkulturträger
ein unbehandelter Träger
aus Hydroxylapatit war. Daraus kann geschlossen werden, dass sich
die HUV-EC-C-Zellen von den in den Vergleichsbeispielen 1 bis 3
hergestellten Zellkulturträgern
in Folge ihrer schwachen Adsorption an dem Träger leicht lösten, so
dass die Träger
nicht in ausreichendem Maße
wachsen konnten.
-
3. Knochenfüllmaterial-Implantationstest
(künstlicher
Knochen)
-
Zunächst wurden
Knochenfüllmaterialien
in gleicher Weise wie in den Beispielen 1 bis 13 bzw. in den Vergleichsbeispielen
1 bis 3 hergestellt, abgesehen davon, dass jeweils als Grundmaterial
ein Kügelchen
oder Pellet mit einem Durchmesser von 5 mm und einer Dicke (Länge) von
10 mm verwendet wurde.
-
Anschließend wurden
japanische weiße
Haushasen bereitgestellt. In den Oberschenkelgelenkknorren jedes
dieser Hasen wurde dann ein Loch mit einem Durchmesser von 5 mm
und einer Tiefe von 10,5 mm gebohrt. Diese Löcher wurden dann mit den in
den Beispielen 1 bis 13 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 hergestellten
Knochenfüllmaterialien
gefüllt.
-
Nach
sechs Wochen wurden die Hasen getötet. Bei jedem der Hasen wurde
die Stelle in dem Oberschenkelgelenkknorren, die mit dem Knochenfüllmaterial
gefüllt
war, HE-gefärbt
und dann mittels eines Mikroskops betrachtet.
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Es
stellte sich heraus, dass in den Knochendefektstellen, die mit den
in den Beispielen 1 bis 13 hergestellten Knochenfüllmaterialen
gefüllt
waren, das regenerierte Knochengewebe und das jeweilige Knochenfüllmaterial
trotz der vergleichsweise kurzen Zeit seit der Implantation, nämlich sechs
Wochen, gleichsam miteinander verschmolzen waren. Dieses Ergebnis
zeigt, dass die in den Beispielen 1 bis 13 hergestellten Knochenfüllmaterialien
ihre Funktion ausreichend erfüllten.
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Dagegen
war in den Knochendefektstellen, die mit den in den Vergleichsbeispielen
1 bis 3 hergestellten Knochenfüllmaterialien
gefüllt
worden waren, zwischen dem jeweiligen Knochenfüllmaterial und dem neuen Knochengewebe
deutlich eine Grenzschicht zu erkennen. Dieses Ergebnis zeigt, dass
das neue Knochengewebe und das Knochenfüllmaterial nur schlecht miteinander
verschmolzen waren.