-
Die
Erfindung betrifft eine Spulenfördereinrichtung
zum Transport von Spulen zwischen einer Gruppe von Vorspinnmaschinen,
insbesondere Flyern, und einer Gruppe von Feinspinnmaschinen, insbesondere
Ringspinnmaschinen.
-
Die
Erfindung basiert auf Überlegungen
betreffend die Verbesserung von Transportvorgängen und die Erhöhung der
Flexibilität
bei der Versorgung von Ringspinnmaschinen mit Vorgarn, welches von Flyern
auf Spulenelementen bereitgestellt wird. Die mit Vorgarn bewickelten
Spulenträger
und auch vom Vorgarn befreite leere Spulenträger werden in der vorliegenden
Beschreibung als Spulen bezeichnet. Der Begriff Feinspinnmaschine
wird zur Kennzeichnung von Spinnmaschinen verwendet, die Vorgarn von
einem Flyer weiterverarbeiten, also insbesondere Ringspinnmaschinen.
-
In
einer Spinnanlage mit mehreren Flyern und mehreren Ringspinnmaschinen
dient eine Spulenfördereinrichtung
der hier betrachteten Art üblicherweise
dazu, Vorgarnspulen von einem jeweiligen Flyer über ein Förderstreckennetz zu betreffenden Ringspinnmaschinen
zu transportieren und im Austausch leere Spulen von den Ringspinnmaschinen abzuholen
und dem Flyer ggf. über
einen Puffer oder/und eine Putzstation zuzuführen. Das Förderstreckennetz weist eine
Umlaufförderstrecke
auf, auf welcher gleichzeitig sowohl volle Spulen als auch leere
Spulen transportiert werden. Die Spulenfördereinrichtungen sind Hängefördereinrichtungen,
bei denen die Spulen zu Spulenzügen
an geführt
längs der Förderstrecken
bewegbaren Fördermitteln
aneinander gereiht sind. Es sind Spulenfördereinrichtungen bekannt,
bei denen die Fördermittel
von Schleppketten gebildet sind, an denen Wechselhalterungselemente
für die
Spulen angeordnet sind. Bekannt sind auch Spulenfördereinrichtungen
mit Hängetrolleys als
Fördermittel,
welche Laufrollen aufweisen, mit denen sie an Führungsschienen des Förderstreckennetzes
angehängt
sind. Die Trolleys umfassen Halterungsmittel für die Aufnahme mehrerer Spulen
hintereinander und sind zur Bildung eines Trolleyzugs normalerweise
miteinander gekoppelt.
-
Beispiele
für derartige
Spulenfördereinrichtungen
in Spinnereianlagen mit Vorspinnmaschinen und Ringspinnmaschinen
sowie Umsetzeinrichtungen zum Umsetzen von Spulen zwischen den Maschinen
und betreffenden Spulenzügen
sind in diversen Varianten bekannt. Zum Stand der Technik wird inbesondere
auf die
CH 682 496 A5 ,
die
EP 0 431 268 A1 ,
die
EP 0 392 482 A2 ,
die
EP 0 394 708 A1 , die
DE 197 49 024 A1 und
die
DE 196 01 286
C1 hingewiesen.
-
Die
vorliegende Erfindung kann für
Spinnanlagen konzipiert sein, wie sie in den vorstehend genannten
Druckschriften erläutert
sind. Hinsichtlich der Ausgestaltung von Komponenten der Spulenfördereinrichtung,
insbesondere von Fördermitteln
in Gestalt von Trolleyzügen
und deren Spulenhalterungsanordnungen kann auf die in den vorstehend genannten
Druckschriften offenbarten Beispiele zurückgegriffen werden. Dies trifft
auch zu für
die Ausgestaltung der Umsetzmechanismen, wie z.B. verschwenkbare
Umsetzhebel, welche in der Lage sind, Spulen aus einem Spulenzug
herauszugreifen und/oder Spulen an freien Stellen eines Spulenzugs einzufügen.
-
Bei
Spinnanlagen der hier betrachteten Art versorgt normalerweise je
ein Flyer eine bestimmte Anzahl an Ringspinnmaschinen mit Vorgarnspulen. Die
Förderstrecke
der Spulenfördereinrichtung
verläuft
im Bereich der Ringspinnmaschinen normalerweise mäanderförmig, so
dass an allen Arbeitsstellen der Ringspinnmaschinen Vorgarnspulen
zum Auswechseln durch eine Bedienungsperson oder ggf. durch Umsetzmaschinen
auf kurzem Wege von einem jeweiligen Spulenzug greifbar sind. Die
Förderstrecke
führt auch
an dem Flyer oder ggf. einer dem Flyer vorgeschalteten Zwischenstation
vorbei, so dass auch dort von einer Bedienungsperson oder einer
Um setzmaschine ein Spulenaustausch zwischen einem herangeführten Spulenzug
und dem Flyer bzw. der Zwischenstation durchgeführt werden kann. Eine solche
Förderstrecke
ist eine in sich geschlossene Umlaufstrecke und bildet in diesem
Sinne einen Förderkreis
mit den zu bedienenden Spinnmaschinen als Anliegern.
-
Bei
zahlreichen bekannten Spinnanlagen ist die Zuordnung von Flyern
zu Ringspinnmaschinen konstant und die jeweiligen Förderkreise
für die
Spulenzüge
haben einen bestimmten, unverändertlichen Streckenverlauf.
-
Es
kann jedoch aus Gründen
der Optimierung der Maschinenauslastung zweckmäßig sein, die Zuordnung der
Ringspinnmaschinen zu den Flyern der Spinnanlage insbesondere der
Anzahl nach zu ändern.
Das mit der Änderung
dieser Zuordnung einhergehende Problem der Veränderung des Spulenzugverkehrs
ist Gegenstand der
DE
196 01 286 C1 . Der Lösungsvorschlag
in der
DE 196 01 286
C1 geht dahin, dass jedem Flyer und den ihm nachgeordneten
Ringspinnmaschinen eine gesonderte Schienenbahn der Spulenfördereinrichtung
zugeteilt und der Verlauf der gesonderten Schienenbahnen über die nachgeordneten
Ringspinnmaschinen durch mittels Weichen einschaltbare Stichstrecken
derart veränderbar
ist, dass die Länge
der gesonderten Schienenbahn annähernd
gleich bleibt, wobei jede gesonderte Schienenbahn von einem einzigen
Spulenzug befahren wird, der geringfügig kürzer ist als die von ihm befahrene
gesonderte Schienenbahn.
-
Das
gemäß
DE 196 01 286 C1 verfolgte
Konzept erfordert gesonderte Umwegschleifen für den Fall, dass von einer
größeren Anzahl
Ringspinnmaschinen auf eine kleinere Anzahl Ringspinnmaschinen in
Bezug auf einen jeweiligen Flyer umgestellt werden soll. Im Falle
der Vergrößerung der
Anzahl Ringspinnmaschinen, die von einem Flyer aus zu versorgen
sind, kann es nach dem Konzept der
DE 196 01 286 C1 erforderlich sein, Abkürzungsstrecken zu
wählen,
was jedoch zur Folge hat, dass dann einzelne Ringspinnmaschinen
nicht mehr auf kürzestem Wege
vom Spulenzug aus erreichbar sind. Nach der technischen Lehre der
DE 196 01 286 C1 soll
die Länge
des
-
Spulenzugs
und die Länge
des von ihm befahrenen Förderkreises
ungeachtet der Anzahl der jeweils einem Flyer zugeordneten und somit
vom Spulenzug aus mit Spulen zu beliefernden Ringspinnmaschinen
im Wesentlichen gleich bleiben. Daraus ergeben sich die oben schon
angesprochenen Notwendigkeiten der Bereitstellung von Platz beanspruchenden
Umwegschleifen bzw. der Organisation von Abkürzungsstrecken unter Inkaufnahme
der Verschlechterung der Zugriffsmöglichkeit auf den Spulenzug
von wenigstens einer Ringspinnmaschine aus.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulenfördereinrichtung
der oben genannten Art unter Vermeidung der Nachteile des in der
DE 196 01 286 C1 beschriebenen
Konzeptes anzugeben, welche eine Änderung der Zuordnung von Feinspinnmaschinen
zu Vorspinnmaschinen in flexibler Weise und mit einfachen Mitteln
ermöglicht.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen: eine Spulenfördereinrichtung zum
Transport von Spulen zwischen einer Gruppe von Vorspinnmaschinen,
insbesondere Flyern, und einer Gruppe von Feinspinnmaschinen, insbesondere
Ringspinnmaschinen, umfassend
- – einen
ersten Förderkreis,
der zum Transport von mehreren entlang seiner Strecke aufeinander
folgenden Spulenzügen
im Umlauf zwischen einem ersten Teil der Gruppe von Vorspinnmaschinen und
einem ersten Teil der Gruppe von Feinspinnmaschinen eingerichtet
ist, um Vorgarnspulen für den
ersten Teil der Gruppe von Feinspinnmaschinen bereitzustellen,
- – wenigstens
einen Förderabschnitt
zur Zuführung
und Abführung
von Spulenzügen
zu – und von
einem zweiten Teil der Gruppe von Feinspinnmaschinen, wobei der
Förderabschnitt
jeweils wenigstens einen Spulenzug, insbesondere mehrere Spulenzüge gleichzeitig
aufnimmt,
- – eine
Weicheneinrichtung als Schnittstelle zwischen dem ersten Förderkreis
und dem Förderabschnitt
zur Zuführung
und Abführung
von Spulenzügen
zu – und
von dem zweiten Teil der Grup pe von Feinspinnmaschinen, wobei die
Weicheneinrichtung steuerbar ist, so dass je nach Einstellzustand
der Weicheneinrichtung:
a) der erste Förderkreis unter Einbeziehung
des Förderabschnittes
zu einem gemeinsamen Förderkreis
vergrößert ist,
in dem alle Spulenzüge des
ersten Förderkreises
und des Förderabschnittes
umlaufen, um Vorgarnspulen für
den ersten Teil oder/und für
den zweiten Teil der Gruppe von Feinspinnmaschinen von dem ersten
Teil der Gruppe von Vorspinnmaschinen aus bereitrustellen, oder
b)
der Förderabschnitt
mit dem in ihm befindlichen Spulenzug bzw. den in ihm befindlichen
Spulenzügen
von dem ersten Förderkreis
separiert ist.
-
Das
Konzept der vorliegenden Erfindung basiert auf der Überlegung,
mehrere Spulenzüge über die
Gesamtheit der Förderstrecken
zu verteilen, so dass Spulenzüge
auf den ersten Förderkreis
und Spulenzüge
auf den Förderabschnitt
entfallen. Ist die Weicheneinrichtung so geschaltet, dass der erste Förderkreis
unter Einbeziehung des Förderabschnittes
zu dem gemeinsamen Förderkreis
vergrößert ist, also
der erste Förderkreis
aufgetrennt und die Trennstelle durch den Förderabschnitt überbrückt ist,
so können
dann sämtliche
Spulenzüge
des ersten Förderkreises
und des Förderabschnittes
in dem vergrößerten Förderkreis
umlaufen, um Vorgarnspulen für alle
an dem vergrößerten Förderkreis
anliegenden Feinspinnmaschinen von z.B. einer Vorspinnmaschine aus
bereitstellen zu können.
Dabei hat sich an den Zugriffsmöglichkeiten
auf die Spulenzüge
von den dem ersten Förderkreis
zugeordneten Ringspinnmaschinen aus bei der Erweiterung zu dem gemeinsamen
vergrößerten Förderkreis
prinzipiell nichts Wesentliches verändert, und dennoch können nun
von dem vergrößerten Förderkreis
aus mittels der darin umlaufenden Spulenzüge auch Ringspinnmaschinen bedient
werden, welche vorher nur dem Förderabschnitt
zugeordnet waren. Dieser Förderab schnitt kann
z.B. eine oder mehrere Mäanderschleifen
umfassen, welche an den Feinspinnmaschinen entlang führen, welche
dem Förderabschnitt
zugeordnet sind.
-
Ist
die Weicheneinrichtung so geschaltet, dass der Förderabschnitt mit den in ihm
befindlichen Spulenzügen
von dem ersten Förderkreis
separiert ist, so werden von dem ersten Teil der Gruppe von Vorspinnmaschinen
aus normalerweise nur noch die an dem ersten Förderkreis anliegenden Feinspinnmaschinen
mit Spulen versorgt. Da mit der Abtrennung des Förderabschnittes auch die darin
befindlichen Spulenzüge
von dem ersten Förderkreis
ferngehalten bleiben, gibt es keine Probleme mit der Unterbringung
der Spulenzüge.
-
Wird
andererseits der Förderabschnitt
unter Bildung des vergrößerten Förderkreises
einbezogen, so nehmen die in dem Förderabschnitt vorhandenen Spulenzüge nunmehr
am Umlauf in dem gemeinsamen vergrößerten Förderkreis teil, so dass trotz
der verlängerten
Förderstrecke
die Verteilungsdichte der Spulenzüge nicht herabgsetzt werden
muss.
-
Nach
dem Konzept der vorliegenden Erfindung sind somit weder Umwegschleifen
noch Abkürzungsstrecken
für die
Spulenzüge
erforderlich, um die Flexibilität
bei der Einbeziehung zusätzlicher Feinspinnmaschinen
bzw. bei der Ausschließung
zusätzlicher
Feinspinnmaschinen aus der Gruppe der von einer Vorspinnmaschine
aus mit Vorgarn zu versorgenden Feinspinnmaschinen zu gewährleisten.
-
In
besonders bevorzugter Weise sollte die Spulenfördereinrichtung nach der Erfindung
einen zweiten Förderkreis
umfassen, der zum Transport von mehreren, entlang seiner Strecke
aufeinander folgenden Spulenzügen
im Umlauf zwischen einem zweiten Teil der Gruppe von Vorspinnmaschinen
und einem dritten Teil der Gruppe von Feinspinnmaschinen eingerichtet
ist, um Vorgarnspulen für
den dritten Teil der Gruppe von Feinspinnemaschinen bereitzustellen,
wobei ferner eine Weicheneinrichtung als Schnittstelle zwischen dem
zweiten Förderkreis
und dem Förderabschnitt
zur Zuführung
und Abführung von
Spulenzügen
zu – bzw.
von dem zweiten Teil der Gruppe von Feinspinnmaschinen vorgesehen
ist, wobei diese Weicheneinrichtung steuerbar ist, so dass je nach
ihrem Einstellzustand:
- a) der zweite Förderkeis
unter Einbeziehung des Förderabschnittes
zu einem gemeinsamen Förderkreis
vergrößert ist,
indem alle Spulenzüge des
zweiten Förderkreises
und des Förderabschnittes
umlaufen, um Vorgarnspulen für
den zweiten Teil oder/und für
den dritten Teil der Gruppe von Feinspinnmaschinen von dem zweiten
Teil der Gruppe von Vorspinnmaschinen aus bereitzustellen, oder
- b) der Förderabschnitt
mit dem in ihm befindlichen Spulenzug bzw. den in ihm befindlichen
Spulenzügen
von dem zweiten Förderkreis
separiert ist.
-
Der
Förderabschnitt
kann gemäß dieser
Weiterbildung der Erfindung somit wechselweise zur Erweiterung des
ersten Förderkreises
und zur Erweiterung des zweiten Förderkreises herangezogen werden,
um die jeweils zugeordneten Feinspinnmaschinen mit Vorgarn von der
einen Vorspinnmaschine oder von der anderen Vorspinnmaschine aus
zu versorgen. Das Konzept der mehr oder weniger gleichmäßigen Verteilung
der Spulenzüge über alle
beteiligten Streckenbereiche wird dabei aufrechterhalten, so dass
ungeachtet des Einstellzustandes der Weicheneinrichtungen keine
Probleme mit der Unterbringung von Spulenzügen in den jeweiligen Förderkreisen
entstehen. Dieses Konzept kann noch erweitert werden auf einen dritten,
vierten usw. Förderkreis und
ggf. weiteren Förderabschnitten.
Dabei kann es auch vorgesehen sein, dass mehrere Förderkreise und
der Förderabschnitt
oder ggf. weitere Förderabschnitte
wahlweise zu einem gemeinsamen vergrößerten Förderkreis zusammengeschaltet
werden.
-
Je
nach Arbeitsprogramm der Spinnanlage kann somit ein Höchstmaß an Flexibilität hinsichtlich der
Versorgung der Spinnmaschinen mit Spulen – und somit hinsichtlich der
Optimierung der Maschinenauslastung erreicht werden, wobei dies
mit einfachen technischen Mitteln realisierbar ist, nämlich mit steuerbaren
Standard-Weicheneinrichtungen und wenigen zugehörigen kurzen Verbindungsstrecken zwischen
Weichen dieser Weicheneinrichtungen.
-
Wie
an sich bekannt, sollte die Spulenfördereinrichtung nach der Erfindung
in der bevorzugten Ausführungsform
als Hängefördereinrichtung
mit Führungsschienen,
mehreren an den Führungsschienen
hängenden
verfahrbaren Spulenzügen
und Antriebsmitteln für
die Spulenzüge
ausgebildet sein. Die Spulenzüge
können
dabei aus mehreren aneinander gekoppelten Trolleys gebildet sein.
Ein Beispiel für
einen solchen Trolley-Spulenzug ist in der
CH 682 496 A5 (vgl. dort
insbesondere die
4 –
6) erläutert.
Die Antriebsmittel für
die Spulenzüge
sind vorzugsweise Reibradantriebe, wie sie auch bei der Spulenfördereinrichtung
nach der
DH 682 496
A5 Verwendung finden. Diese Reibradantriebe sind zweckmäßigerweise
längs der
Förderstrecken
so verteilt vorzusehen, dass sichergestellt ist, dass jeder Spulenzug
jederzeit mit Antriebsenergie versorgt werden kann.
-
Vorzugsweise
sind die Längen
der Spulenzüge
und der Förderstrecken
so aufeinander abgestimmt, dass in dem ersten Förderkreis und ggf. in dem zweiten
Förderkreis
jeweils wenigstens drei Spulenzüge
gleichzeitig fahren können.
In dem erweiterten Förderkreis
aus erstem Förderkreis
und Förderabschnitt
bzw. in dem erweiterten Förderkreis aus
zweitem Förderkreis
und Förderabschnitt
sollten jeweils wenigstens fünf
Spulenzüge
gleichzeitig fahren können.
Gemäß einer
Variante der Spulenfördereinrichtung
nach der Erfindung ist es vorgesehen, dass alle Spulenzüge im Wesentlichen
gleich lang sind.
-
Vorzugsweise
umfasst die Spulenfördereinrichtung
nach der Erfindung Einrichtungen zur Einstellung eines jeweiligen
Soll-Abstandes zwischen jeweils zwei hintereinander fahrenden Spulenzügen. Diese
Einrichtungen umfassen Näherungssensoren, wie
z.B. Lichtschranken, welche mittels daran ange schlossener Steuerungsrechner
die Lücke
zwischen zwei aufeinander folgenden Spulenzügen austasten können, wobei
die Steuerungsrechner Antriebsmittel, also etwa Reibradantriebe,
der Spulenzüge
so steuern können,
dass ein Sollabstand zwischen den betreffenden aufeinander folgenden
Spulenzügen
eingestellt wird. Auf diese Weise wird erreicht, dass Spulenzüge nicht
miteinander kollidieren und eine im Wesentlichen gleichmäßige Spulenzugverteilung über die
Förderstrecke
aufrechterhalten wird. Andererseits erlaubt eine solche Technologie
bei Bedarf auch, dass Abstände
zwischen Spulenzügen
gesteuert variiert werden, etwa falls einzelne Spulenzüge in bestimmten
Streckenbereichen langsam fahren oder gar stehen bleiben sollen,
während
andere Spulenzüge
in anderen Streckenbereichen normal weiterlaufen sollen. Die weiterlaufenden
Spulenzüge
rücken
dann zu den langsamen oder stehenden Spulenzügen zeitweilig auf, wonach
dann durch Beschleunigung der langsamen oder stehenden Spulenzüge oder/und
durch Abbremsung der nachrückenden
Spulenzüge
die jeweiligen Abstände
wieder vergrößert werden
können.
Die Nutzung mehrerer Spulenzüge
im Förderkreis
hat gegenüber
der bekannten Nutzung eines einzelnen Spulenzugs den Vorteil, dass
im Fördersystem
wesentlich geringere mechanische Spannungen auftreten.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren
erläutert.
-
1 zeigt
in einem stark vereinfachten schematischen Blockschaubild eine Spinnanlage
mit einer Gruppe aus sieben Ringspinnmaschinen und einer Gruppe
aus zwei Vorspinnmaschinen (Flyern), wobei eine Spulenfördereinrichtung
nach der Erfindung zur Versorgung der Ringspinnmaschinen mit Vorgarnspulen
von den Flyern aus vorgesehen ist.
-
2 und 3 zeigen
die Spinnanlage aus 1 in verschiedenen Zuständen der
Zuordnung von Ringspinnmaschinen zu den Flyern.
-
Die
Spinnanlage umfasst eine Gruppe von Flyern 2, 4,
eine Gruppe von Ringspinnmaschinen 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18 sowie
eine Spulenfördereinrichtung
nach der Erfindung. Die Spulenfördereinrichtung
hat einen ersten Förderkreis 20,
welcher eine entlang dem Flyer 2 führende Schleife 22 sowie
einen sich um die Ringspinnmaschinen 6, 8 und 10 mäanderartig
windenden Streckenbereich 24 aufweist. Die drei Ringspinnmaschinen 6, 8, 10 sind
als Anlieger des ersten Förderkreises 20 somit
von Spulenzügen 26 aus
erreichbar, welche in dem Zustand der Spinnanlage gemäß 1 zum
Umlauf im ersten Förderkreis
angetrieben sind. Die Spulenzüge 26 sind
mit dickeren Linien gezeichnet, so dass auch die Abstände 25 zwischen
ihnen erkennbar sind. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen,
dass es sich bei den zeichnerischen Darstellungen der 1 – 3 lediglich
um schematische Prinzipskizzen handelt, die nicht maßstabsgetreu
sind sowohl was die Dimensionen der Maschinen als auch die Längen der Spulenzüge und der
Abstände
zwischen ihnen anbetrifft.
-
Die
Pfeilspitzen an den Spulenzügen
deuten deren Bewegungsrichtung an. Es handelt sich bei der Spulenfördereinrichtung
um eine Hängefördereinrichtung
mit Spulenzügen
aus Hängetrolleys
und mit Reibradantrieben für
die Spulenzüge,
wie dies z.B. in der
CH
682 496 A5 erläutert
ist.
-
Die
in dem ersten Förderkreis 20 umlaufenden
Spulenzüge 26 dienen
dazu, den Ringspinnmaschinen 6, 8, 10 mit
Vorgarn bewickelte (volle) Spulen zuzuführen und im Austausch leere
Spulen wieder abzuführen.
An dem Flyer 2 werden die leeren Spulen aus den betreffenden
Spulenzügen 26 entfernt und
ggf. neue Vorgarnspulen wieder in den Spulenzug eingefügt.
-
Das
Umsetzen der Spulen zwischen den Spulenzügen 26 und den Ringspinnmaschinen 6, 8, 10 bzw.
den Spulenzügen 26 und
dem Flyer 2 kann z. B. durch eine Bedienungsperson erfolgen.
Es können
aber auch Umsetzeinrichtungen zum Einsatz kommen, welche ein vollautomatisches
oder ggf. teilautomatisches Umsetzen erlauben.
-
Im
Beispielsfall befinden sich zehn Spulenzüge 26 in dem ersten
Förderkreis 20,
wobei an bestimmten Stellen der Förderstrecke Lichtschranken 28 vorgesehen
sind, welche dazu dienen, die Lücken 25 zwischen
zwei aufeinander folgenden Spulenzügen 26 auszutasten,
um den Abstand zwischen den Spulenzügen mittels eines an den Lichtschranken 28 angeschlossenen
Steuerrechners 30 zu bestimmen. Anstelle von Lichtschranken 28 können alternativ oder
zusätzlich
magnetische, induktive oder sonstige geeignete Näherungs- oder Ereignissensoren
vorgesehen sein.
-
Ist
der jeweils gemessene Abstand 25 zwischen zwei Spulenzügen zu klein,
so kann die Steuereinrichtung 30 die (nicht gezeigten)
Reibradantriebe so steuern, dass der vorausfahrende Spulenzug beschleunigt
oder/und der nachfolgende Spulenzug verzögert wird, bis ein gewünschter
Mindestabstand erreicht ist. In entsprechender Weise kann durch Steuerung
der längs
der Förderstrecke
verteilten Reibradantriebe erreicht werden, dass ein zunächst zu
großer
Abstand 25 zwischen aufeinander folgenden Spulenzügen 26 vermindert
wird.
-
Eine
die Ringspinnmaschine 12 umgebende Förderstreckenschleife 32 bildet
einen Förderabschnitt
zur Zuführung
und Abführung
von Spulenzügen
zu – und
von der Ringspinnmaschine 12, wobei der Förderabschnitt 32 jedoch
in dem Zustand der Spinnanlage gemäß 1 nicht
benutzt wird. Drei Spulenzüge 26 sind
in dem Förderabschnitt 32 geparkt.
-
Die
Ringspinnmaschinen 14, 16, 18 werden vom
Flyer 4 aus über
den zweiten Förderkreis 40 mit Vorgarnspulen
versorgt. Zu diesem Zweck sind Spulenzüge 26 der schon erläuterten
Art vorgesehen. Im Zustand der Spinnanlage nach 1 unterscheidet sich
der Förderkreis 40 nicht
wesentlich vom Förderkreis 20,
so dass zum Verständnis
des Förderkreises 40 auf
die Erläuterungen
zum Förderkreis 20 zurückgegriffen
werden kann.
-
Die
dick eingezeichneten vertikalen Strichpunktlinien deuten die funktionale Trennung
der Förderstrecken 20, 32 und 40 im
Betriebszustand gemäß 1 an.
-
Eine
Weicheneinrichtung 50 mit Weichen 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64 und
kurzen Überbrückungsstreckenelementen 70, 72, 74, 76 dient
dazu, den Förderstreckenabschnitt 32 wahlweise
der Förderstrecke
des ersten Förderkreises 20 oder
der Förderstrecke
des zweiten Förderkreises 40 anzugliedern,
um jeweils einen vergrößerten ersten
Förderkreis
bzw. einen vergrößerten zweiten
Förderkreis
zu bilden.
-
In 2 ist
der Zustand gezeigt, dass der Förderstreckenabschnitt 32 dem
ersten Förderkreis 22 zu
dessen Erweiterung zugeschaltet worden ist, indem die Weiche 52 längs der
Strecke 80 im ersten Förderkreis 20 nachrückende Spulenzüge 26 zwangsweise
zu der Förderabschnittsschleife 32 umleitet.
Die Weiche 54 lässt
die Spulenzüge 26 in
der gezeigten Weise in die Förderabschnittsschleife 32 einlaufen.
-
Die
Weichen 56, 62 und 64 sind so geschaltet,
dass die von dem Förderabschnitt 32 kommenden
Spulenzüge 26 zwangsweise
wieder in den ursprünglichen
Streckenverlauf des ersten Förderkreises 20 bei 82 eingeführt werden.
-
Von
dem Flyer 2 aus können
somit die Ringspinnmaschinen 6, 8, 10 und
auch die Ringspinnmaschine 12 mittels der im Umlauf um
den nun erweiterten Förderkreis 20, 32 bewegten
Spulenzüge 26 mit Vorgarnspulen
beliefert werden.
-
Der
Betrieb der Ringspinnmaschinen 14, 16, 18 und
des Förderkreises 40 kann
unbeeinflusst von dem Geschehen in dem ersten Förderkreis 20 und der
Förderschleife 32 bzw.
dem daraus gebildeten gemeinsamen vergrößerten Förderkreis so weiterlaufen,
wie dies im Zustand nach 1 bereits der Fall war. Die
in 2 eingezeichnete vertikale Strichpunktlinie deutet
die Trennung zwischen den Flyern 2, 4 und den
ihnen aufgrund der Stre ckenführung
der Förderkreise
zugeordneten Ringspinnmaschinen an.
-
In 3 sind
die Weichen 54, 56, 58, 60, 62 so
geschaltet, dass nunmehr der Förderabschnittsschleife 32 eine
Erweiterung des zweiten Förderkreises 40 bildet.
Der zweite Förderkreis 40 ist
in diesem Zustand bei 84 aufgetrennt, wobei der Förderabschnitt 32 diese
Trennstelle überbrückt und
somit der Förderabschnitt 32 in
den zweiten Förderkreis 40 zur Bildung
eines gemeinsamen vergrößerten Förderkreises
einbezogen ist. In dem Zustand gemäß 3 ist nunmehr
die Ringspinnmaschine 12 zusätzlich zu den Ringspinnmaschinen 14, 16, 18 dem
Flyer 4 zugeordnet. Die restlichen Ringspinnmaschinen 6, 8, 10 können dann
in dem Zustand der 1 betrieben werden.
-
Die
Figuren lassen erkennen, dass in sämtlichen Betriebszuständen der
Spinnanlage eine mit durchaus erlaubten Toleranzen einigermaßen gleichmäßige Verteilung
der Spulenzüge 26 über die
Gesamtheit der Förderstrecken
der Förderkreise 20, 40 und
dem Schleifenabschnitt 32 vorliegt. Die bei Änderung
der Zuordnung des Förderabschnitts 32 zu
einem betreffenden Förderkreis 20 oder 40 in
dem Förderabschnitt
befindlichen Spulenzüge 26 verbleiben dann
dem jeweils durch den Förderabschnitt 32 vergrößerten Förderkreis.
-
Es
sei noch hinzugefügt,
dass der Steuerrechner 30 auch die Steuerung der Weicheneinrichtung 50 übernimmt.