DE19503972C2 - Verfahren zum Befördern von Transportwagen oder Zügen in einer Transportvorrichtung für Spinnereianlagen und Transportvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Befördern von Transportwagen oder Zügen in einer Transportvorrichtung für Spinnereianlagen und Transportvorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- DE19503972C2 DE19503972C2 DE1995103972 DE19503972A DE19503972C2 DE 19503972 C2 DE19503972 C2 DE 19503972C2 DE 1995103972 DE1995103972 DE 1995103972 DE 19503972 A DE19503972 A DE 19503972A DE 19503972 C2 DE19503972 C2 DE 19503972C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befördern von Trans
portwagen oder von mehreren, zu einem Zug zusammengekoppelten
Transportwagen in einer Transportvorrichtung insbesondere für
Spinnereianlagen mit Schienen und mehreren daran verfahrbaren
Transportwagen, die auch zu Zügen zusammengekoppelt sein können,
wobei die Schienen eine Puffereinrichtung mit zumindest zwei Ar
beitsstationen verbinden, so daß die Transportwagen zwischen den
Arbeitsstationen befördert und in der Puffereinrichtung zwi
schengespeichert werden können. Ferner betrifft die Erfindung
eine Transportvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Aus der EP 0 311 959 B1 ist eine Transportvorrichtung bekannt.
Die darin beschriebene Transportvorrichtung ist ein Hänge-Trans
portsystem mit Transportschienen und daran hängenden als Trans
portwagen dienenden Trolleys, die zwischen einem Flyer und Ring
spinnmaschinen hin- und hertransportiert werden. An den Trans
portwagen hängen Flyerspulen, die am Flyer mit Lunte bewickelt
wurden, bzw. Hülsen, die der Bewicklung zugeführt werden. Die
Lunte wird bei der Verarbeitung an den Ringspinnmaschinen von den
Flyerspulen abgezogen.
Dieses Hänge-Transportsystem hat eine erste Hauptstrecke, die vom
Flyer zu einer Weichenanlage führt und sich an der Weichenanlage
in eine erste und zweite Zufuhrstrecke verzweigt. Von der ersten
Zufuhrstrecke zweigen Maschinenstrecken ab, wobei jeweils eine
Gruppe von Maschinenstrecken einer Ringspinnmaschine zugeordnet
ist. Von der zweiten Zufuhrstrecke zweigen Lagerstrecken ab, an
denen Transportwagen mit Flyerspulen bzw. Hülsen, die auch zu
Zügen zusammengekoppelt sein können, abgestellt werden können.
Die Transportwagen können zwischen den einzelnen Arbeitsstationen
befördert und in den als Puffer dienenden Lagerstrecken zwi
schengespeichert werden, wobei auf jeder Zufuhrstrecke bzw. auf
der Hauptstrecke zu einem bestimmten Zeitpunkt jeweils nur ein
Transportwagen bzw. ein Transportzug verfahren werden kann.
Eine in der Praxis realisierte Spinnereianlage ist in dem
Fachvortrag "Das Machbare gestalten - Erhöhung von Flexibilität
und Wirtschaftlichkeit einer Baumwollspinnerei", von Leopold
Schöller jun., Düren, veröffentlicht in Melliand Textilberichte
2/1992, Seite 126 ff., beschrieben.
Diese Spinnereianlage ist für eine Tagesproduktion von etwa 62 t
Garn bei hoher Flexibilität ausgelegt, d. h., daß bei
spielsweise elf verschiedene Garne gesponnen werden können. Die
Anlage weist zehn Flyer mit je 96 Spindeln, 16 Verbundringspinn
maschinen mit je 960 Spindeln, 54 Coregarnringspinnmaschinen mit
je 400 Spindeln, eine Putzstation mit einer Flyerhülsenreini
gungsmaschine und eine Puffereinrichtung auf.
Die Puffereinrichtung, im folgenden auch "Puffer" genannt, be
steht aus 24 parallel angeordneten Pufferstrecken, die jeweils
maximal sechs zu einem Konvoi gekoppelte Spulen- oder Hülsenzüge
aufnehmen können. Diese Pufferstrecken arbeiten so, daß sie
jeweils an der einen Seite den Hülsenverkehr und an der anderen
Seite den Verkehr mit Flyerspulen abwickeln. D. h., abgearbeitete
Hülsenzüge durchlaufen, nachdem sie aus der Ringspinnmaschine
kommen, zuerst die Flyerhülsenreinigungsmaschine und werden dann
auf der Hülsenseite in den Puffer eingefahren. Die Hülsen
verlassen den Puffer an derselben Seite, wenn sie Richtung Flyer
ausgefahren werden. Ebenso wird auf der anderen Seite des Puffers
mit den Spulenzügen verfahren. Von dort nimmt jeder
Pufferspeicher die Spulenzüge, die vom Flyer kommen,
auf und gibt sie auch dort zur Ringspinnmaschine fahrend wieder
ab.
Jede Pufferstrecke wird sortenrein gefahren, d. h. es befindet
sich immer nur ein Vorgang in einer Pufferstrecke. Zehn dieser
Pufferstrecken arbeiten jeweils direkt mit einem Flyer zusammen.
Die restlichen vierzehn Pufferstrecken werden nach Bedarf, d. h.,
wenn die Flyerproduktion die der Ringspinnmaschine überläuft,
bzw. wenn ein Vorgarnwechsel auf einer Ringspinnmaschine
bevorsteht, angefahren. Das ganze System arbeitet nach dem First-
In/First-Out-Prinzip.
In dieser Anlage gibt es jeweils eine Schienenstrecke von den
Flyern zu der Pufferseite für die Spulen, von der Pufferseite für
die Spulen zu den einzelnen Ringspinnmaschinen, von den
einzelnen Ringspinnmaschinen zur Putzstation, von der Putzstation
zu der Pufferseite für die Hülsen und von der Pufferseite für die
Hülsen zu den Flyern.
Die Schienenstrecken ergeben insgesamt einen geschlossenen Ring
mit jeweils einer oder mehreren Stichstrecken zu den einzelnen
Arbeitsstationen. Dieser Schienenring wird nur in eine Richtung
befahren, wodurch der End- und Beladevorgang einer Ringspinn
maschine sehr schnell ausgeführt werden kann, indem ein Zug mit
ungereinigten Hülsen aus der Ringspinnmaschine auf die
Schienenstrecke herausgefahren und dort wegbefördert wird und ein
Zug mit Spulen aus der anderen Richtung herbeigefahren wird und
unmittelbar nach dem Herausfahren des Hülsenzuges aus der
Ringspinnmaschine in diese eingefahren wird. Somit wird durch die
Ringtopologie der Streckenführung die Standzeit der
Ringspinnmaschinen klein gehalten und eine hohe Auslastung
derselben erzielt. Durch die Ringtopologie ergeben sich jedoch
beträchtliche Weglängen, insbesondere auf der Schienenstrecke
zwischen den Ringspinnmaschinen und der Putzstation, bei der die
gesamte Ringspinnerei umrundet wird, und auf der Schienenstrecke
zwischen der Pufferseite für die Hülsen und den Flyern, die sich
fast über eine ganze Seitenlänge der Spinnereianlage erstreckt.
Solche langen Schienenstrecken können wirtschaftlich nur in einer
automatisch arbeitenden Spinnereianlage betrieben werden und
verursachen auf Grund ihrer Länge beträchtliche Herstellungs- und
Wartungskosten, da an den Schienenstrecken in regelmäßigen
Abständen Antriebsmittel für eine Beförderung der Hülsenzüge
vorgesehen sein müssen.
Ein manuelles Verfahren der Hülsenzüge ist bei diesen Dimensionen
und bei dieser Streckentopologie nicht möglich, insbesondere wenn
eine Vielzahl unterschiedlicher Garne gleichzeitig auf den
Ringspinnmaschinen gesponnen werden, da hierbei enorme ineinander
verschachtelte und untereinander verzweigte Materialflüsse in der
Ringstrecke auftreten, die vom Bedienpersonal nicht mehr
überwacht werden können. Vielmehr ist eine überaus groß dimen
sionierte Steuerungsanlage notwendig, die den Ort und den Zustand
(voll, leer und ungereinigt, leer und gereinigt) jeder Spule bzw.
Hülse und die Luntensorte, mit der sie jeweils bewickelt sind,
sowie die gesamte Streckenführung mit allen Weichenstellungen und
die Maschinenzustände automatisch erfaßt, verarbeitet und
steuert. Bei einem Ausfall eines Teilbereichs des
Transportsystems bzw. der Steueranlage, insbesondere in einem
Weichenbereich kann nicht ohne weiteres manuell in den Verfah
rensablauf der Spinnereianlage eingegriffen werden, da hierbei
Flyerspulen vertauscht werden könnten und alleine das Vertauschen
zweier Flyerspulen mit unterschiedlichen Luntensorten eine
gesamte Tagesproduktion ruinieren kann.
In herkömmlichen, kleineren, insbesondere manuell betriebenen
Spinnereianlagen werden deshalb für jede Garn- bzw. Luntensorte
oder Sortiment Hülsen einer bestimmten Farbe verwendet, so daß
eine einfache Kontrolle der Sorten und gegebenenfalls eine
manuelle Korrektur des Materialflusses möglich ist. Bei großen,
automatisch betriebenen Spinnereianlagen wird auf eine, solche
visuelle Kontrollmöglichkeit verzichtet, da die Flyerhülsen in
einem ständigen Ring- bzw. Kreisverkehr transportiert werden und
bei Bedarf nach dem Reinigen an der Putzstation auch zum Trans
port anderer Sorten verwendet werden, so daß eine eindeutige
Zuordnung zwischen Sorte und Spule auf Dauer nicht gewährleistet
ist.
In Fig. 6a ist in einem Weg-Zeit-Diagramm schematisch und nicht
maßstabsgetreu der Transportvorgang entlang der oben beschriebe
nen Ringstrecke durch einen im Zick-Zack verlaufenden Streifen
dargestellt. Die Breite des Streifens entspricht der Zuglänge,
wobei der mit Spulen beladene Zug am Zeitpunkt A an einem Flyer
startet und über eine Verbindungsstrecke in den Puffer zum
Zeitpunkt B eingefahren ist. Am Zeitpunkt B wird der Zug wieder
vom Puffer über eine Verbindungsstrecke zur Ringspinnmaschine
befördert, die im Weg-Zeit-Diagramm zum Zeitpunkt C erreicht ist.
Dementsprechend geht es von der Ringspinnmaschine wieder zum
Puffer (Zeitpunkt D) und zurück zum Flyer (Zeitpunkt A'), so
daß der Zug die gesamte Spinnereianlage einmal umrundet hat. Der
Puffer bei B wird gemäß der oben beschriebenen Spinnereianlage
durch die Pufferseite für die Spulen dargestellt, wohingegen der
Puffer bei D durch die Pufferseite für die Hülsen dargestellt
wird. An diesem schematischen, grob vereinfachten Weg-Zeit-
Diagramm erkennt man die Zeitabstände zwischen den einzelnen
Stationen, wie Flyer, Puffer, Ringspinnmaschine, Puffer und
wieder Flyer. Insbesondere ist zu beachten, daß es von der
Ringstrecke zu den einzelnen Arbeitsstationen abzweigende
Stichstrecken gibt, die sowohl von einem ein- als auch einem
ausfahrenden Zug befahren werden. Diese in zwei Richtungen
befahrenen Stichstrecken hemmen den Materialfluß beträchtlich und
das Ein- und Ausfahren muß abgestimmt sein, wodurch sich der
Steuerungsaufwand wiederum erhöht.
Eine weitere Transportvorrichtung für Spinnereianlagen ist aus
der DE 43 35 187 A1 bekannt. Diese Transportvorrichtung verbin
det mit jeweils einer Haupttransportstraße einen Puffer mit
Flyern bzw. Ringspinnmaschinen. Der Puffer ist einendig mit der
ersten Haupttransportstraße mit den Flyern und anderenendig über
die zweite Haupttransportstraße mit den Ringspinnmaschinen ver
bunden. Die Haupttransportstraßen sind jeweils zweigleisig aus
geführt, so daß zwischen dem Puffer und den Flyern bzw. Ring
spinnmaschinen ein Transport in beiden Richtungen möglich ist.
Die Strecken sind mit einer Vielzahl von Sensoren versehen, so
daß diese Transportvorrichtung vollautomatisch betrieben werden
kann und an den vom Puffer entfernt angeordneten Enden weisen die
Strecken jeweils einen Umkehrbogen auf, so daß die Transportwagen
im Kreisverkehr vom Puffer kommend an den einzelnen
Arbeitsstationen entlang befördert werden können.
In der DE 42 13 122 A1 ist ein Hängewagen-Schienensystem be
schrieben, das ringförmig geschlossen ist. Zwischen je mindestens
einer Vorspinnmaschine, einer Ringspinnmaschine und einer
Reinigungsvorrichtung für Hülsen ist ein durch entsprechend
angeordnete Gleisdreiecke und Verbindungsstrecken zwischen allen
drei im Schienensystem angeordneten Arbeitseinheiten wie Flyern,
Ringspinnmaschinen und Reinigungsvorrichtung, anfahrbarer Zen
tralpuffer angeordnet. Er kann auf diese Weise als Puffer zwi
schen allen Arten von Arbeitseinheiten dienen, so daß nur dieser
eine Puffer erforderlich ist. Schienenbahnabschnitte dieses
Schienensystems sind über einen Teil ihrer Länge mit Parallel
gleisen ausgestattet. Diese Parallelgleise haben die Aufgabe, die
Hauptschienenabschnitte umfahren zu können, wenn diese durch
einen beispielsweise wegen eines Defektes nicht verfahrbaren
Hängewagenzug blockiert sind. Diese Schienenabschnitte mit Par
allelgleis dienen somit als Umgehungsstrecken für blockierte
Hauptstrecken, um so die Verfügbarkeit der Anlage zu erhöhen. Die
in das Schienensystem integrierten Weichen können von Hand oder
vorteilhafterweise auch durch eine computergesteuerte Einrichtung
gesteuert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Befördern von Transportwagen oder Zügen in einer Transportvor
richtung für eine Spinnereianlage und eine Transportvorrichtung
für Spinnereianlagen mit Schienen und daran verfahrbaren
Transportwagen oder Zügen zu schaffen, bei denen eine einfache,
kurze und somit kostengünstige Streckenführung möglich ist, die
Transportabläufe übersichtlich und einfach zu steuern sind, so
daß die Transportvorrichtung sowohl automatisch als auch manuell
(auch als Notbetrieb in automatischen Anlagen) betrieben werden
kann, die Maschinenstillstands- oder Wechselzeiten klein gehalten
werden und dennoch moderne Spinnereianlagen hoher Kapazitäten
damit betrieben werden können.
Verfahrensmäßig wird die Erfindung durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorrichtungsgemäß wird die Aufgabe durch die in Anspruch 7 ange
gebene Transportvorrichtung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindungen werden in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Durch die erfindungsgemäße Transportvorrichtung und das erfin
dungsgemäße Verfahren zum Befördern von Transportwagen oder Zügen
erfolgt der Transport zwischen mehreren Arbeitsstationen bei sehr
geringem technischen Aufwand und mit einer Topologie, die nur
kurze Verbindungsstrecken benötigt, mit hoher Kapazität und hoher
Betriebssicherheit.
Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung im folgenden bei
spielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Ringspinnanlage mit Flyer, Ringspinn
maschinen, Puffer und eine Ausweichstrecke,
Fig. 2a die Ausweichstrecke aus Fig. 1 schematisch in einer
Draufsicht,
Fig. 2b schematisch eine Weiche aus Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 3 schematisch eine Ringspinnanlage mit Flyer, Ringspinn
maschine, Puffer und eine Ausweichstrecke in Form
einer Stichstrecke,
Fig. 4 schematisch eine Ringspinnanlage mit Flyer, Ring
spinnmaschinen, Puffer und zwei Wechselstrecken,
Fig. 5 schematisch eine Ringspinnanlage mit Flyer, Ring
spinnanlage, Puffer und einem weiteren Puffer für
einen automatischen Sortimentwechsel,
Fig. 6a ein Weg-Zeit-Diagramm, in dem schematisch vereinfacht
der Transportvorgang einer bekannten Transportvorrich
tung für Ringspinnmaschinen dargestellt ist,
Fig. 6b ein Weg-Zeit-Diagramm, in dem schematisch vereinfacht
der Transportvorgang in einer erfindungsgemäßen
Transportvorrichtung dargestellt ist,
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ringspinnanlage
mit einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung.
Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung für Spinnereianlagen
weist Schienen 1 und darauf verfahrbare Transportwagen bzw.
Trolleys auf, die zu einem Zug zusammenkoppelbar sind. Die
Schienen 1 verbinden einen Puffer 2 mit zumindest zwei Arbeits
stationen.
In den in der Zeichnung (Fig. 1, 3, 4, 5, 7) dargestellten Aus
führungsbeispielen wird die erste Arbeitsstation durch eine An
zahl von Flyern 3 und die zweite Arbeitsstation durch eine Anzahl
von Ringspinnmaschinen 4 gebildet.
Der Puffer 2 besteht aus mehreren Stichstrecken 5, beispielsweise
8 Stichstrecken 5 (Fig. 1), die paarweise jeweils über eine
Weiche 6 miteinander verbunden sind und über eine weitere Weiche
7 in eine Hauptstrecke 8 münden. Die Hauptstrecke 8 ist in einem
Bereich als Ausweichstrecke 9 mit zwei nebeneinander, parallel
verlaufenden Ausweichschienen 10, 11 ausgebildet, deren Länge
etwa der maximalen Zuglänge entspricht. Die Ausweichschienen 10,
11 sind an ihren Enden mit jeweils einer Weiche 13, 14
miteinander verbunden, so daß aus beiden Richtungen in die Aus
weichstrecke 9 jeweils ein Zug auf jeweils eine der beiden Aus
weichschienen 10, 11 einfahren kann.
Von der Ausweichstrecke 9 führt die Hauptstrecke 8 zu einem
Verzweigungspunkt mit einer zentralen Weiche 15, die auf zwei zu
den Arbeitsstationen führenden Stationsstrecken 16, 17 verzweigt.
An der Stationsstrecke 16 sind beispielsweise zwei Flyer
3 (Fig. 1) über eine weitere Weiche 18 an zwei von der Stations
strecke 16 abzweigende Stichstrecken 19 angeschlossen. Es können
auch mehr als zwei Flyer 3 vorgesehen sein, wobei jeder weitere
Flyer 3 über eine zusätzliche Weiche 18 mittels einer weiteren
Stichstrecke 19 an die Stationsstrecke 16 angeschlossen wird.
In entsprechender Weise sind an der Stationsstrecke 17 fünf
Ringspinnmaschinen 4 angeschlossen, wobei an jeder Ringspinn
maschine 4 über jeweils eine Weiche 20 zwei Stichstrecken 21
beidseits an die Ringspinnmaschine 4 herangeführt werden, so daß
die Stichstrecken 21 über ein Gatter (nicht dargestellt) an die
jeweilige Ringspinnmaschine 4 gekoppelt sind.
Ferner zweigt an der Stationsstrecke 17 an einer Weiche 22 eine
Putzstrecke 23 zu einer Putzstation 24 ab, die eine Flyerhülsen-
Putzmaschine aufweist.
Nachfolgend wird das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Trans
portvorrichtung für die Spinnereianlage an Hand des schematisch
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Mit der Transportvorrichtung werden Flyerspulen mittels Trans
portwagen zwischen den Flyern 3, der Ringspinnmaschine 4 und der
Putzstation 24 hin- und hertransportiert, wobei die Spulen an den
Flyern 3 mit jeweils einer Lunte bzw. einem Vorgarn bewickelt
werden, der an den Ringspinnmaschinen wiederum von den Spulen
abgezogen wird. Die Hülsen werden, bevor sie wieder den Flyern
3 zugeführt werden, an der Putzstation gereinigt.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung ist, daß der Transport
zwischen einem der Flyer 3 und einer der Ringspinnmaschinen 4
nicht direkt ausgeführt wird, sondern immer über den Puffer 2
erfolgt, wobei jeweils ein Transportwagen bzw. zu einem Zug
gekoppelte Transportwagen aus dem Puffer 2 mit einem entspre
chenden Transportwagen bzw. -zug aus einer der Arbeitsstationen
mit den Flyern 3 bzw. mit den Ringspinnmaschinen 4 ausgetauscht
wird, indem die Transportwagen bzw. die Züge auf der Aus
weichstrecke 9 aneinander vorbeigefahren werden.
Der Wegfall der Möglichkeit des direkten Transports zwischen den
Arbeitsstationen ist scheinbar ein erheblicher Nachteil der
Erfindung, da hier immer der "Umweg" über den Puffer 2 gefahren
werden muß. Jedoch ist aufgrund des unterschiedlichen Mengen
durchsatzes der Flyer 3 und der Ringspinnmaschinen 4 in der Pra
xis ein direkter Transport zwischen den Arbeitsstationen nur äu
ßerst selten möglich, so daß dieser scheinbare Nachteil wenig
Einfluß auf die Effektivität der gesamten Transportvorrichtung
bzw. der Spinnereianlage hat.
Das Austauschen der Transportwagen bzw. der Züge, indem sie auf
der Ausweichstrecke 9 aneinander vorbeigefahren werden, bewirkt
eine sehr schnelle Ent- und Beladung der Arbeitsstationen mit den
Flyern 3 bzw. mit den Ringspinnmaschinen 4, da ein aus dem Flyer
3 bzw. aus der Ringspinnmaschine 4 herausfahrender Zug durch den
auf der Ausweichstrecke 9 entgegenkommenden Zug sofort ersetzt
wird. Die Strecken zwischen der Ausweichstrecke 9 und den
Arbeitsstationen bzw. dem Puffer 2 können hierbei in einer Ebene
ohne Kreuzungspunkte mit sehr kurzen Streckenlängen ausgebildet
sein, da hier keine Ringtopologie, sondern eine Art vereinfachte
Sterntopologie vorliegt, wobei die Ausweichstrecke 9 im Zentrum
des Sterns angeordnet ist und eine Verbindungsstrecke zum Puffer
2 und eine sich zu den einzelnen Arbeitsstationen verzweigende
Verbindungsstrecke aus dem Zentrum herausgeführt wird. Die durch
das Vorsehen einer Ausweichstrecke 9 möglichen kurzen
Streckenführungen bewirken nicht nur kurze Be- und Entladezeiten
und somit kurze Standzeiten der Arbeitsstationen, sondern
bedeuten auch eine beträchtliche Kosteneinsparung, da Schienen
strecken, insbesondere durch die Antriebseinheiten, beträchtliche
Kosten verursachen.
Anhand eines Weg-Zeit-Diagramms (Fig. 6b) erkennt man, den durch
die erfindungsgemäße Transportvorrichtung gegenüber herkömmlichen
Transportvorrichtungen für Spinnereianlagen erzielten
Zeitvorteil. Mit diesem Zeitvorteil läßt sich z. B. ein Sorti
mentwechsel von einer Luntenqualität auf eine andere Luntenqua
lität an einer der Ringspinnmaschinen 4 effizient und schnell
bewerkstelligen.
Ein zum Zeitpunkt a aus dem Flyer 3 ausfahrender erster Zug
erreicht nach drei Zeiteinheiten Δt den Puffer 2 zum Zeitpunkt
b, wobei er die Stationsstrecke 16 und die Hauptstrecke 8 mit der
Ausweichstrecke 9 durchfahren hat. Erfindungsgemäß startet ein
zweiter Zug im Puffer 2 zum Zeitpunkt b' bevor der erste Zug den
Puffer 2 erreicht hat. Die Linien der beiden Züge überschneiden
sich im Weg-Zeit-Diagramm, da sich die Züge gleichzeitig auf der
Ausweichstrecke 9 befinden und aneinander vorbeifahren. Nach
einer Zeitdauer von insgesamt vier Zeiteinheiten Δt ist der
Austausch der beiden Züge am Flyer 3 abgeschlossen, so daß die
Produktion am Flyer wieder fortgesetzt werden kann. Die Standzeit
am Flyer 3 beträgt somit nur vier Zeiteinheiten Δt.
Entsprechend verläuft der Austausch zweier Züge zwischen einer
der Ringspinnmaschinen 4 und dem Puffer 2, der in dem Weg-Zeit-
Diagramm (Fig. 6b) zwischen den Zeitpunkten c, d, d' und e dar
gestellt ist. Die Überschneidung der beiden Linienzüge stellt
wieder das Vorbeifahren der Züge in der Ausweichstrecke 9 dar.
Ein solcher doppelter Austausch von Zügen zwischen einem der
Flyer 3 und dem Puffer 2 und einer der Ringspinnmaschine 4 und
dem Puffer 2 entspricht einer vollständigen Umrundung der
Ringspinnanlage (die Hülsenreinigung ist hierbei nicht
berücksichtigt) bei einer herkömmlichen Transportvorrichtung für
Ringspinnmaschinen mit Ringtopologie und ist nach insgesamt acht
Zeiteinheiten Δt abgeschlossen.
Vergleicht man dieses Ergebnis mit der Zeitdauer, die bei der
Umrundung einer Spinnereianlage mit Ringtopologie notwendig ist
(Fig. 6a), wobei zum Vorteil für die herkömmliche Ringtopologie
gleiche Weglängen angenommen werden, reduziert sich durch die
Erfindung die Zeitdauer für das Ent- und Beladen eines Flyers
und einer Ringspinnmaschine von zwölf auf acht Zeiteinheiten Δt.
Diese Reduzierung der Fahrzeiten der einzelnen Flyerzüge fällt
bei Berücksichtigung der unterschiedlichen Streckenlänge noch
sehr viel deutlicher aus, da durch die Ausweichstrecke der erfin
dungsgemäßen Topologie immer auf der kürzesten Verbindung zwi
schen der Arbeitsstation und dem Puffer gefahren wird.
Zudem ermöglicht das erfindungsgemäße Prinzip des paarweisen
Vertauschens von Transportwagen bzw. Zügen eine sehr einfache
Steuerung der gesamten Anlage insbesondere, wenn die beiden
Weichen 13, 14 der Ausweichstrecke 9 jeweils auf eine andere der
beiden Ausweichschienen 10, 11 voreingestellt sind. Beispiels
weise ist die an der Pufferseite der Ausweichstrecke 9 angeord
nete Weiche 13 auf die Ausweichschiene 10 und die an der vom
Puffer 2 entfernt liegende Seite angeordnete Weiche 14 auf die
Ausweichschiene 11 voreingestellt.
Die beiden Weichen 13, 14 (Fig. 2a) haben jeweils zwei Weichen
zungen 13a, 14a, die im Bereich der Ausweichschienen 10, 11
angelenkt sind und miteinander mechanisch gekoppelt sind. Die
Weichenzungen 13a, 14a sind durch eine Feder (nicht dargestellt)
vorgespannt, so daß ein vom Puffer 2 kommender Zug auf die Aus
weichschiene 10 und ein von der zentralen Weiche 15 kommender Zug
auf die Ausweichschiene 11 einfährt. Die Weichen können auch
jeweils nur eine Weichenzunge aufweisen, wie es beispielsweise
von Innenläufersystemen bekannt ist.
Die beiden in der Ausweichstrecke 9 befindlichen Züge fahren beim
Herausfahren aus der Ausweichstrecke 9 stumpf, d. h. von der
doppelendigen in die einendige Seite der Weichen 13, 14 ein,
wobei unter dem Druck der Züge die Weichenzungen 13a, 14a durch
schalten, so daß die Züge auf die Hauptstrecke 8 geleitet werden,
aber durch die Federkraft gleich wieder in ihre Ausgangsposition
zurückschnellen.
In dieser Ausführungsform müssen die Weichen 13, 14 der Aus
weichstrecke 9 weder manuell noch automatisch gestellt werden,
da zwei aus entgegengesetzten Richtungen auf die Ausweichstrecke
9 einfahrende Züge immer selbsttätig über die richtige Ausweich
schiene 10, 11 aneinander vorbei und wieder auf die Hauptstrecke
8 geleitet werden.
Ferner vermindert sich der Steuerungsaufwand erheblich, wenn die
Weichen 6, 7, 15, 18, 20, 22 als selbststellende Weichen ausge
bildet sind, d. h., daß sie für einen stumpf in die Weiche ein
fahrenden Zug durchschalten und in ihrer Stellung verbleiben, bis
erneut ein Zug stumpf auf der anderen Schiene einfährt, so daß
die Weiche umschaltet.
Dies wird beispielhaft an Hand der zentralen Weiche 15 (Fig. 2b)
näher erläutert, die die Stationsstrecken 16, 17 zu den Flyern
3 bzw. zu den Ringspinnmaschinen 4 mit der Hauptstrecke 8 ver
bindet. Die Weiche 15 hat zwei mechanisch miteinander gekoppelte
Weichenzungen 15a, die jeweils an der doppelendigen Seite der
Weiche 15 angelenkt sind, so daß jeweils eine der Weichenzungen
15a mit einer der Stationsstrecken 16, 17 in Verbindung steht.
Fährt nun ein Transportwagen stumpf, d. h. von einer der
Stationstrecken 16, 17 kommend, in die Weiche 15 ein, so schaltet
unter dem Druck des Transportwagens die entsprechende Wei
chenzunge 15a auf die Hauptstrecke 8 durch und der Transportwagen
wird ohne zu entgleisen weitergeleitet. In dieser Stellung
verbleibt die Weichenzunge 15a, so daß die Stationsstrecke 16,
17, von der der Transportwagen kam, mit der Hauptstrecke 8 ver
bunden ist und ein von der Hauptstrecke 8 in die Weiche 15 ein
fahrender Transportwagen auf diese Stationsstrecke geleitet wird,
von der der zuletzt in die Weiche 15 eingefahrene Transportwagen
kam. Die selbststellende Weiche 15 hat somit eine Art
"Gedächtnis", mit dem sie sich den letzten von der stumpfen Seite
gefahrenen Weg merkt.
Sind alle Weichen zwischen dem Puffer 2 und den Arbeitsstationen
mit Ausnahme der beiden Weichen 13, 14 der Ausweichstrecke 9 als
Weichen 6, 7, 15, 18, 20, 22 ausgebildet, die beim Durchfahren
von der stumpfen Seite gestellt werden und in dieser Weichen
stellung verharren, und mit ihren stumpfen bzw. doppelendigen
Seiten jeweils von der Ausweichstrecke 9 weg zeigend, bzw. mit
ihren spitzen Seiten zu der Ausweichstrecke 9 zeigend, angeord
net, so stellen die aus dem Puffer 2 bzw. aus den Arbeitsstatio
nen in Richtung zur Ausweichsstrecke 9 fahrenden Züge die Weichen
6, 7, 15, 18, 20, 22 durch, so daß an der Ausweichstrecke 9
aneinander vorbeifahrende Züge ohne eine aktive Weichenschaltung
auf die vorhergehenden Position des jeweils anderen Zuges fahren.
Ist an einem der Flyer 3 ein Zug vollständig mit Flyerspulen
beladen, so wird automatisch oder manuell der Zug aus dem Flyer
3 und ein korrespondierender Zug mit gereinigten Hülsen aus dem
Puffer 2 ausgefahren, wobei die beiden Züge an der Aus
weichstrecke 9 aneinander vorbei in den Puffer 2 bzw. in den
Flyer 3 fahren, ohne daß eine einzige Weiche durch eine Bedien
person oder eine spezielle Steuereinrichtung aktiv gestellt
werden muß. Entsprechend läuft der Austauschvorgang zwischen den
Ringspinnmaschinen 4 und dem Puffer 2 ab.
Die Weichen 13, 14 können auch als selbststellende Weichen aus
gebildet sein, die beim Durchfahren von der stumpfen Seite ge
stellt werden und in dieser Stellung verharren, bis erneut ein
Transportwagen von der stumpfen Seite in die Weiche einfährt.
Hierdurch wird bei jedem Austauschvorgang die Fahrtrichtung auf
den Schienen 10, 11 gewechselt, da beim Ausfahren aus der Aus
weichstrecke 9 die Weichen 13, 14 gestellt werden.
Eine automatische oder halbautomatische Steuereinrichtung muß bei
einer solchen passiven Weichenstellung nicht den Zustand der
Weichen 6, 7, 13, 14, 15, 18, 20, 22, sondern nur den Ort
und den Zustand der jeweiligen Hülsenzüge erfassen und speichern,
indem nach Beendigung des Austauschvorgangs die entsprechenden
Informationen ebenfalls getauscht werden, wodurch der
Steuerungsaufwand erheblich vermindert wird.
Der Vorteil der passiven Weichenstellung kann auch bei einer
Streckenführung ohne Ausweichstrecke genutzt werden, wenn die
Transportwagen sequentiell, d. h. zueinander zeitlich versetzt,
ausgetauscht werden und jeweils über einen zentralen, einem
Puffer zugeordneten Punkt fahren. Die Weichen sind hierbei in der
oben beschriebenen Art und Weise ausgebildet, so daß sie beim
Durchfahren von der stumpfen Seite gestellt werden und in dieser
Stellung verharren, wobei alle Weichen mit ihrer spitzen Seite
in Richtung zum zentralen Punkt angeordnet sind.
Wird bei einem solchen Verfahren bzw. bei einer solchen Anordnung
ein Hülsenzug beispielsweise aus einer Stichstrecke 21 im Bereich
der Ringspinnmaschinen 4 in Richtung zum zentralen Punkt
gefahren, so stellt der Hülsenzug alle Weichen auf seinem Weg bis
zum zentralen Punkt. Vom zentralen Punkt fährt dieser Hülsenzug
auf dem Weg eines vorher (= zeitlich versetzt) aus dem Puffer 2
ausgefahrenen Spulenzuges. Der nächste aus dem Puffer 2
ausgefahrene Spulenzug stellt alle Weichen zwischen dem Puffer
2 und dem zentralen Punkt und fährt ab dem zentralen Punkt auf
der durch den vorher in den Puffer gefahrenen Hülsenzug gestell
ten Strecke in die Stichstrecke 21 ein, aus der der vorhergehende
Hülsenzug kam.
Somit wird durch das Verfahren des sequentiellen Austausches ein
Transport mit passiver Weichenstellung erzielt.
Vorzugsweise werden für jede Vorgarn- oder Luntensorte entspre
chend markierte Hülsen verwendet. Die Hülsen können in an sich
bekannter Weise mit einer bestimmten Farbe versehen sein, so daß
der Materialfluß in der Spinnereianlage visuell, schnell und
einfach überwacht werden kann. Beispielsweise wird kontrolliert,
ob Hülsenzüge mit jeweils gleichfarbigen Flyerhülsen an der
Ausweichstrecke aneinander vorbeigefahren werden. Diese Kontrolle
kann auch maschinell durch eine Hülsenfarberkennungsstation
ausgeführt werden, die im Bereich der Hauptstrecke 8, zwischen
der Ausweichstrecke 9 und der zentralen Weiche 15 oder zwischen
der Ausweichstrecke 9 und dem Puffer 2 oder beidseits der Aus
weichstrecke 9 angeordnet ist und einen Identifikationspunkt 25,
im weiteren als i-Punkt bezeichnet,
darstellt. Die Anordnung des i-Punktes 25 zwischen der Aus
weichstrecke 9 und dem Puffer 2 wird bevorzugt, wenn ein häufiger
Wechsel der Hülsenfarbe (= Sortimentwechsel) vorgesehen ist. Die
paarweise ausgetauschten Züge werden am i-Punkt auf
Farbkoinzidenz überprüft, wobei bei einer Farbabweichung der
Transportvorgang unterbrochen wird und erst nach einer entspre
chenden Korrektur wieder gestartet werden kann. Der i-Punkt 25
stellt ein zusätzliches Sicherheitssystem dar, das an den Trans
portwagen falsch angebrachte bzw. falsch eingehängte, einzelne
Flyerhülsen erkennt und den Bedienungsaufwand verringert und es
ermöglicht, daß mehrere unterschiedliche Luntensorten schnell,
sicher und kontrollierbar an einer einzigen Spinnereianlage
verarbeitet werden können. Wird am i-Punkt 25 festgestellt, daß
alle Hülsen eines Hülsenzuges eine andere "neue" Farbe aufweisen,
so wird dies durch die Steuerung als Sortimentwechsel in
terpretiert, wobei dann der Austauschvorgang unterbrochen und
rückgängig gemacht wird und die neue Hülsenfarbe in den Trans
port- und Produktionsablauf eingepaßt wird.
An den Stationsstrecken 16, 17 können sogenannte Wartepunkte 26
eingerichtet werden, vorzugsweise jeweils einer unmittelbar vor
der zentralen Weiche 15 (Fig. 1). Diese Wartepunkte 26 weisen
eine Bremse bzw. Stopper auf, um einen in Richtung der Ausweich
strecke 9 fahrenden Hülsenzug anzuhalten, wenn die Ausweich
strecke 9 bzw. die Hauptstrecke 8 belegt ist, um so einen
schnellen halb- oder vollautomatischen Betrieb der Spinnerei
anlage zu ermöglichen.
Die Bremse der Wartepunkte 26 kann auch durch ein nicht ange
triebenes Reibrad eines Reibradantriebs im Bereich des Warte
punktes 26 dargestellt werden.
Die Streckenauslastung wird hierbei optimiert, weil sowohl an den
Ringspinnmaschinen 4 als auch an den Flyern 3 ein Austausch
vorgang eines Hülsenzuges gleichzeitig ausgelöst werden kann,
ohne daß es zu Kollisionen auf der Hauptstrecke 9 kommt. Diese
Wartepunkte 26 sind sowohl für den halbautomatischen Betrieb,
bei dem der Austauschvorgang von einer Bedienperson an den Ar
beitsstationen ausgelöst wird, als auch für den vollautomatischen
Betrieb geeignet, bei dem der Austauschvorgang durch eine
Steuereinrichtung selbsttätig ausgelöst wird.
Die Putzstation 24 kann sowohl im oben beschriebenen Austausch
verfahren als auch im Einzelbeschickungsverfahren betrieben
werden. Im Austauschverfahren wird jeweils ein Hülsenzug mit
gereinigten Hülsen in der Putzstation 24 "geparkt" und mit einem
Hülsenzug mit leeren ungereinigten Hülsen aus dem Puffer 2
ausgetauscht. Hierbei kann die Farbkoinzidenzprüfung am i-Punkt
25 aufgehoben werden, denn das Austauschen leerer gereinigter
Hülsen mit leeren ungereinigten Hülsen ist selbstverständlich
sortenunkritisch, es sei denn, die Fasern aus der Putzstation 24
sollten wieder verwendet werden.
Im Einzelbeschickungsverfahren wird die Putzstation 24 einzeln
mit Hülsenzügen beschickt, wobei ein Hülsenzug nach seiner Rei
nigung sofort wieder auf seine Position im Puffer 2 zurückbeför
dert wird. Hierzu kann es jedoch notwendig sein, daß die Weiche
22 aktiv gestellt wird, um den einen zu reinigenden aus dem
Puffer 2 kommenden Hülsenzug auf die Putzstrecke 23 zu lenken.
Die Ausweichstrecke 9 kann anstatt durch zwei parallel nebenein
ander verlaufende Ausweichschienen 10, 11 durch eine Stichstrecke
27 (Fig. 3) ausgebildet sein, die von der Hauptstrecke 8 an einem
T-Stück 28 abzweigt. Das T-Stück 28 ist vorzugsweise so
voreingestellt, daß ein an das T-Stück einfahrender Hülsenzug
selbsttätig nur auf eine im Uhrzeigersinn benachbarte oder nur
auf eine im Gegenuhrzeigersinn benachbarte Strecke geleitet wird,
beispielsweise entlang der Pfeile 29. Ein aus dem Puffer 2
ausfahrender Hülsenzug wird somit in die Stichstrecke 27 und von
dort wieder auf die Hauptstrecke 8 geleitet und ein von den
Arbeitsstationen kommender Hülsenzug wird am T-Stück 28 an der
Stichstrecke 27 vorbei direkt in den Puffer 2 geleitet.
Der Austauschvorgang läuft hierbei folgendermaßen ab:
Zuerst wird ein zu tauschender Spulen- oder Hülsenzug aus dem
Puffer 2 in die Stichstrecke 27 gefahren und dort abgestellt. Der
entsprechende zu tauschende Zug wird aus einer der
Arbeitsstationen herausgefahren und am T-Stück 28 an dem in der
Stichstrecke 27 parkenden Zug vorbei in den Puffer 2 gefahren,
wobei er aufgrund der selbststellenden Weichen 6, 7 die Position
des soeben aus dem Puffer 2 in die Stichstrecke 27 ausgefahrenen
Zuges einnimmt. Der in der Stichstrecke 27 parkende Zug wird dann
auf die Hauptstrecke 8 in Richtung zur zentralen Weiche 15
befördert, wobei das T-Stück selbsttätig die Richtung vorgibt.
Auch bei dieser Ausführungsform mit der Stichstrecke 27 ist keine
aktive Weichenstellung notwendig, wenn der Transport im oben
dargelegten Austauschverfahren erfolgt, wobei ein Zug aus einer
der Arbeitsstationen mit einem Zug aus dem Puffer paarweise
ausgetauscht wird.
Die Ausweichstrecke 9 wird vorzugsweise unmittelbar vor dem
Puffer 2 angeordnet, so daß die zentrale Weiche 15 nahe am Puffer
2 liegt und die Hauptstrecke 8, die von allen Zügen durchfahren
werden muß, kurz ausgebildet ist. Hierdurch können die Intervalle
zwischen den einzelnen Austauschvorgängen auf ein Minimum
reduziert werden.
Bei Spinnereianlagen mit einem hohen Materialfluß können auch
mehrere, z. B. zwei Ausweichstrecken 9a, 9b vorgesehen sein (Fig.
4), wobei eine der Ausweichstrecken zu den Ringspinnmaschinen 4
und die andere zu den Flyern 3 führt. Die Ausweichstrecken 9a,
9b sind hierbei auf den Stationsstrecken 16, 17 zwischen der
zentralen Weiche 15 und den einzelnen Arbeitsstationen
angeordnet, wobei die zentrale Weiche 15 möglichst nahe am Puffer
2 liegt, um die Hauptstrecke 8 zwischen dem Puffer 2 und der
zentralen Weiche 15 möglichst kurz auszubilden. In diesem Fall
kann es erforderlich sein, die Weiche 15 aktiv zu schalten. Dies
ist vermeidbar, wenn zwischen der Weiche 15 und dem Puffer 2
nochmals eine Wechselstrecke angeordnet ist.
Die Putzstrecke 23 kann von einer der Stationsstrecken 16, 17 vor
(Fig. 4) oder nach (Fig. 5) einer Ausweichstrecke (9a, 9b)
abzweigen oder kann aber auch in die Hauptstrecke 8 münden.
Ferner kann ein getrennter Puffer 30 für einen automatischen
Sortimentwechsel vorgesehen sein. Der Puffer 30 ist über eine
Ausweichstrecke 31 an die Hauptstrecke 8 im Bereich der zentralen
Weiche 15 gekoppelt, wobei die Putzstrecke 23 an einer Sta
tionsstrecke 16, 17 auch im Bereich der zentralen Weiche 15
gekoppelt ist (Fig. 5).
Bei einem Sortimentwechsel werden Hülsen einer Farbe durch Hülsen
einer anderen Farbe getauscht. Die Hülsen, die eine "alte" Sorte
kennzeichnen, werden hierzu von der Putzstation 24 nach dem
Reinigungsvorgang über die zentrale Weiche 15 in die Aus
weichstrecke 31 des Puffers 30 gefahren, wobei sie mit Hülsen aus
dem Puffer 30 getauscht werden, die eine "neue" Vorgarn- bzw.
Luntensorte kennzeichnen. Die Hülsen der "alten" Sorte werden im
Puffer 30 bis zum nächsten Sortimentwechsel gelagert.
Durch das Vorsehen eines getrennten Puffers 30 wird der Puffer
2 nicht mit dem Sortimentwechsel belastet. Durch das Einführen
einer neuen Hülsenfarbe, die an den i-Punkten 25 erkannt wird,
erfaßt die Transportvorrichtung die "neue" Sorte und gliedert die
neue Sorte selbsttätig in die Austausch-Transportvorgänge ein,
ohne daß hierzu spezielle Steuervorgänge notwendig sind.
Ferner kann eine Spinnereianlage in mehrere erfindungsgemäße
Transportvorrichtungen mit jeweils einem Puffer 2 einer oder
mehreren Ausweichstrecken 9, gegebenenfalls einem i-Punkt 25, und
Wartepunkten 26 aufgeteilt werden, so daß auch bei einer
außergewöhnlich groß dimensionierten Spinnereianlage die Strec
kenlängen klein und die Austausch- bzw. Standzeiten der Maschine
kurz gehalten werden. Die einzelnen Teilbereichssteuerungen
können hierbei voneinander getrennt ausgebildet sein - autonome
Teilbereichssteuerungen -, so daß eine nachträgliche Erweiterung
der Spinnereianlage einfach durch Hinzufügen eines neuen Teilbe
reichs erfolgen kann.
Ein typisches Ausführungsbeispiel einer Spinnereianlage mit einer
erfindungsgemäßen Transportvorrichtung ist in Fig. 7 dargestellt.
Diese Spinnereianlage weist acht Flyer 3 mit je 120 Spulstellen,
20 Ringspinnmaschinen 4 mit je 1008 Spindeln und einer Spindel
teilung von 75 mm, 16 Pufferstrecken 5 für 16 Spulen- oder
Hülsenzüge, 44 Züge mit 120 Spulen bzw. Hülsen pro Zug und einer
Teilung von 165 mm auf. Ferner ist eine Putzstation 24 mit einer
oder mehreren Hülsenreinigungsmaschinen vorgesehen. Der Aufbau
der Spinnereianlage entspricht im wesentlichen dem in Fig. 1
dargestellten Aufbau, wobei die Putzstation 24 über zusätzliche
Weichen 33, 34 an das rückseitige Ende des Puffers 2 gekoppelt
ist, so daß der Transport von und zur Putzstation 24 von dem
Transport von und zu den Flyern 3 bzw. den Ringspinnmaschinen 4
vollkommen entkoppelt ist.
Die Stationsstrecken 16, 17 sind jeweils durch eine Weiche 35,
36 verzweigt, so daß die Flyer 3 und die Ringspinnmaschinen 4
jeweils über zwei Stationsteilstrecken 16a, 16b bzw. 17a, 17b
bedient werden. An jeder Stationsteilstrecke 16a, 16b, 17a, 17b
ist jeweils eine Gruppe von vier Flyern 3 bzw. zehn Ringspinnma
schinen 4 angeschlossen. Es besteht die Möglichkeit, an die
Stationsteilstrecke 17b vier weitere Ringspinnmaschinen 4 anzu
schließen, ohne daß hierbei der Steuerungsablauf geändert werden
müßte.
An den Stationsteilstrecken 16a, 16b, 17a, 17b ist unmittelbar
vor den Weichen 35, 36 jeweils ein Wartepunkt 26 angeordnet.
Diese Wartepunkte koordinieren die Materialflüsse aus den ein
zelnen Gruppen von Flyern 3 bzw. Gruppen von Ringspinnmaschinen
4.
Die Transportvorrichtung kann halbautomatisch, d. h. daß nur die
einzelnen Austauschvorgänge zwischen dem Puffer 2 und den Ar
beitsstationen gesteuert werden, oder vollautomatisch betrieben
werden, d. h. daß die Steuerung die gesamte Logistik mit über
nimmt.
Bei einem einfachen Automatisierungsgrad genügt ein Antrieb bei
den Wartepunkten 26, zwei Antriebe an den Ausweichschienen 10,
11 und jeweils ein Antrieb an den Pufferstrecken 5. Bei einem
vollautomatischen Betrieb ist ferner ein Antrieb an den jeweili
gen Stichstrecken 19, 21 zu den Flyern 3 bzw. zu den Ringspinn
maschinen 4 vorzusehen. Somit kann die gesamte Anlage mit etwa
50 Antrieben vollautomatisch betrieben werden. Bei herkömmlichen
Maschinentopologien sind für eine Spinnereianlage dieser Größen
ordnung etwa 100 bis 120 Antriebe notwendig.
Als Antriebe für die Hülsenzüge werden beispielsweise Reibrad
antriebe verwendet, insbesondere, wenn die Transportvorrichtung
als Hänge-Transportsystem ausgebildet ist.
Nachfolgend werden Vorteile, die mit der erfindungsgemäßen
Transportvorrichtung erzielt werden können, zusammengefaßt:
- 1. Es besteht eine klare räumliche Untergliederung der Spinne reianlage in Puffern, Ausweichstrecke und Arbeitsstationen.
- 2. Durch das erfindungsgemäße Austauschprinzip, den kurzen Streckenlängen, gegebenenfalls der passiven Weichenstel lung, wird der Steuerungsaufwand gering gehalten. Die kur zen Austauschstrecken bewirken bei manuell betriebenen Spinnereianlagen auch sehr kurze Gehwege, wobei Hülsenzüge bis zu einer Länge von 20 m befördert werden können. Bei passiver Weichenstellung können die Züge sowohl geschoben als auch gezogen werden.
- 3. Die Spinnereianlage ist modular aufgebaut und um die Aus weichstrecke bzw. die Ausweichstrecken gruppiert, wodurch der Installationsaufwand bei Erweiterung der Anlage gering gehalten wird. Auch die Steuerung kann in einzelne autonome Teilbereichssteuerungen untergliedert werden. Zudem liegt dem automatischen als auch dem manuellen Betrieb die glei che Arbeitsweise zugrunde, so daß eine Umstellung bei einer nachträglichen Automatisierung der Anlage oder auf manuel len Betrieb im Notfall jederzeit möglich ist.
- 4. Die Standzeit der einzelnen Arbeitsstationen ist trotz der einfachen Topologie sehr kurz.
- 5. Der Puffer ist in der Regel zu 100% belegt (Ausnahme bei einem Sortimentwechsel und einem dafür speziell vorgesehe nen Puffer; sequentieller Austausch), wodurch es keine Leerstrecken gibt und die Transportvorrichtung optimal ausgenützt ist. Da einzelne Bereiche des Puffers nicht bestimmten Arbeitsstationen zugeordnet sind, kann die Bele gung des Puffers flexibel gestaltet werden und während des Betriebes geändert werden.
- 6. Auf der Strecke zwischen dem Puffer und einer Arbeitssta tion befinden sich jeweils nur zwei Hülsenzüge mit bzw. für dieselbe Luntensorte, so daß keine Steuerungsprobleme durch in der Schienenstrecke befindlichen unterschiedlichen Sor ten auftreten können.
- 7. Der i-Punkt ermöglicht einen effizienten Einsatz der Hül senfarberkennung mit selbstlernendem Anpassungsverhalten.
Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung kann auch bei anderen
Anlagen als Spinnereianlagen eingesetzt werden, die zwei oder
mehr Arbeitsstationen aufweisen, zwischen welchen Gut oder Be
hälter, Hülsen, Spulen, Kleiderbügel usw. auf Schienen hin und
her transportiert werden müssen, wobei der Mengendurchsatz der
einzelnen Arbeitsstationen unterschiedlich ist und die zu trans
portierenden Gegenstände zu Zügen gekoppelt werden können. Als
Arbeitsstationen im Sinne der Erfindung können auch einzelne zu
den Flyern bzw. Ringspinnmaschinen führende Stückstrecken be
trachtet werden, wenn zwischen diesen ein Transportaufkommen
besteht, das mittels auf Schienen verfahrbare Transportwagen
bewältigt wird.
Claims (22)
1. Verfahren zum Befördern von Transportwagen oder von mehre
ren, zu einem Zug zusammengekoppelten Transportwagen in
einer Transportvorrichtung, insbesondere für Spinnereianla
gen, mit Schienen, die einen Puffer mit zumindest zwei Ar
beitsstationen verbinden, wobei die Transportwagen oder
Züge von und zu den Arbeitsstationen befördert und im Puf
fer zwischengespeichert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportwagen oder Züge zwischen den Arbeitssta
tionen nur im Austausch mit entsprechenden Transportwagen
oder Zügen aus dem Puffer befördert werden, indem ein
Transportwagen oder Zug aus der Arbeitsstation an die Stel
le im Puffer gefahren wird, die durch den zuvor aus dem
Puffer ausfahrenden Transportwagen oder Zug freigeworden
ist, und indem ein Transportwagen oder Zug aus dem Puffer
an die Stelle in einer der Arbeitsstationen gefahren wird,
die durch den zuvor aus den Arbeitsstationen ausfahrenden
Transportwagen oder Zug frei geworden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportwagen oder Züge in einer Transportvorrich
tung befördert werden, deren Schienen über Weichen verbun
den sind, die beim Durchfahren von der stumpfen Seite ge
stellt werden und in ihrer Stellung verharren, und die
Weichen mit ihrem spitzen Ende in Richtung zu einem zen
tralen Punkt oder zentralen Bereich angeordnet sind, so daß
durch die Bewegung der Transportwagen oder Züge beim Aus
tausch die Weichen passiv gestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportwagen oder Züge jeweils paarweise zwischen
einer der Arbeitsstationen und dem Puffer ausgetauscht
werden, indem sie gleichzeitig im Bereich einer Ausweich
strecke aneinander vorbeigefahren werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportwagen oder Züge zeitlich versetzt zwischen
den Arbeitsstationen und dem Puffer ausgetauscht werden,
wobei die Transportwagen jeweils über den zentralen Punkt
oder zentralen Bereich gefahren werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportwagen oder Züge farbige Hülsen oder Spulen
mit farbigen Hülsen befördern, wobei die Hülsen eines
Transportwagens oder Zuges jeweils gleichfarbig sind, und
daß jeweils Transportwagen oder Züge mit Hülsen gleicher
Farbe an den Arbeitsstationen ausgetauscht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbe der Hülsen am zentralen Punkt oder zentralen
Bereich kontrolliert wird, wobei die Farbe der Hülsen des
aus einem der Arbeitsstationen ausgefahrenen Transportwa
gens gespeichert wird und mit der Farbe der Hülsen des
nachfolgend in die Arbeitsstation einfahrenden Transportwa
gens oder Zuges verglichen wird.
7. Transportvorrichtung, insbesondere für Spinnereianlagen, zur
Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6, mit Schienen (1), die einen Puffer (2)
mit zumindest zwei Arbeitsstationen verbinden, wobei mit
tels auf den Schienen (1) verfahrbaren Transportwagen oder
Zügen Gut von und zu den Arbeitsstationen befördert und im
Puffer (2) zwischengespeichert werden kann, wobei die Ar
beitsstationen mit dem Puffer (2) über zumindest eine Aus
weichstrecke (9) miteinander verbunden sind, die so ausge
bildet ist, daß jeweils ein Transportwagen oder Zug aus dem
Puffer (2) mit einem Transportwagen oder Zug aus einer der
Arbeitsstationen durch Aneinandervorbeifahren der beiden
Transportwagen oder Züge auf der Ausweichstrecke (9) aus
getauscht werden kann, und wobei
an Verzweigungsstellen der Schienen (1) zwischen dem Puffer
(2) und der Ausweichstrecke (9) bzw. zwischen der Ausweich
strecke (9) und den Arbeitsstationen jeweils Weichen (6, 7,
15, 18, 20, 22) vorgesehen sind, die beim Durchfahren von
der stumpfen Seite gestellt werden und in ihrer Stellung
verharren, wobei die Weichen (6, 7, 15, 18, 20, 22) mit
ihren spitzen Seiten in Richtung zur Ausweichstrecke (9)
angeordnet sind, so daß die paarweise ausgetauschten Trans
portwagen durch eine passive Weichenstellung jeweils in die
Ausgangsposition des anderen Transportwagens befördert
werden.
8. Transportvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Arbeitsstation durch eine Anzahl von Flyern
(3) und eine zweite Arbeitsstation durch eine Anzahl von
Spinnmaschinen (4) gebildet wird.
9. Transportvorrichtung nach Anspruch 7 und/oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausweichstrecke (9) an einer Hauptstrecke (8) zwi
schen dem Puffer (2) und einer zentralen Weiche (15) ausge
bildet ist, die auf zwei zu den Arbeitsstationen führenden
Stationsstrecken (16, 17) verzweigt.
10. Transportvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausweichstrecke (9) durch zwei nebeneinander ver
laufende Ausweichschienen (10, 11) ausgebildet ist, die an
ihren Enden mit jeweils einer Weiche (13, 14) miteinander
verbunden sind.
11. Transportvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Ausweichschienen (10, 11) zumindest der
maximalen Zuglänge entspricht.
12. Transportvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Weichen (13, 14) der Ausweichstrecke (9)
jeweils auf eine andere der beiden Ausweichschienen (10,
11) voreingestellt sind.
13. Transportvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Weichen (13, 14) so ausgebildet sind, daß
sie beim Herausfahren aus der Ausweichstrecke (9) auf eine
Hauptstrecke (8) durchstellen und danach in ihre Ausgangs
position zurückschalten.
14. Transportvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Weichen (13, 14) der Ausweichstrecke (9) so
ausgebildet sind, daß sie beim Herausfahren aus der Aus
weichstrecke (9) auf eine Hauptstrecke (8) durchstellen und
in ihrer Stellung verharren.
15. Transportvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausweichstrecke (9) durch eine an die Schienen (1)
mittels eines T-Stücks (28) gekoppelte Stichstrecke (27)
ausgebildet ist.
16. Transportvorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das T-Stück (28) derart voreingestellt ist, daß in das
T-Stück (28) einfahrende Züge entweder nur auf die im Uhr
zeigersinn benachbarten oder nur die im Gegenuhrzeigersinn
benachbarten Schienen (1) geleitet werden.
17. Transportvorrichtung nach Anspruch 9 oder nach Anspruch 9
und einem oder mehreren der Ansprüche 7, 8, 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stationsstrecken (16, 17) Wartepunkte (26) ein
gerichtet sind, die eine Bremse aufweisen, um einen in
Richtung zur Ausweichstrecke (9) fahrenden Hülsenzug anzu
halten, wenn die Ausweichstrecke bzw. die Hauptstrecke (8)
belegt ist.
18. Transportvorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wartepunkte (26) unmittelbar vor der zentralen
Weiche (15) angeordnet sind.
19. Transportvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausweichstrecke (9) unmittelbar vor dem Puffer (2)
angeordnet ist.
20. Transportvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zwei Ausweichstrecken (9a, 9b) vorgesehen
sind, wobei jeder Ausweichstrecke zumindest eine Arbeits
station zugeordnet ist.
21. Transportvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Puffer (30) für einen automatischen Sorti
mentwechsel vorgesehen ist, der über eine zusätzliche Aus
weichstrecke (31) mit der Transportvorrichtung verbunden
ist.
22. Transportvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
7 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Putzstation (24) vorgesehen ist, die mit dem rück
seitige Ende des Puffers (2) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995103972 DE19503972C2 (de) | 1995-02-07 | 1995-02-07 | Verfahren zum Befördern von Transportwagen oder Zügen in einer Transportvorrichtung für Spinnereianlagen und Transportvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE1995103972 DE19503972C2 (de) | 1995-02-07 | 1995-02-07 | Verfahren zum Befördern von Transportwagen oder Zügen in einer Transportvorrichtung für Spinnereianlagen und Transportvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE19503972A1 DE19503972A1 (de) | 1996-08-08 |
DE19503972C2 true DE19503972C2 (de) | 1999-10-28 |
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ID=7753355
Family Applications (1)
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DE (1) | DE19503972C2 (de) |
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