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Verfahren zur Herstellung von reinen Alkalisalzen der Glucuronsäure
Alkalisalze der Glucuronsäure sind bisher wegen des Mangels einer Quelle für Glucuronsäure
schwierig zugänglich gewesen. Erst neuerdings ist nun Glucuronsäurelacton zugänglich
geworden, jedoch gibt es noch kein praktisches Verfahren für die Gewinnung reiner
Glucuronsäure hieraus. Dagegen ist die Spaltung des Lactons mit Natronlauge unter
Gewinnung von glucuronsaurem Natron bekannt. Theoretisch wäre es zur Gewinnung von
Salzen der Glucuronsäure aus deren Lacton lediglich notwendig, den Lactonring mittels
einer Base hydrolytisch zu spalten bzw. die erhaltene Glucuronsäure mit einer das
gewünschte Kation enthaltenden Base zu neutralisieren.
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Glucuronsäurelacton wird jedoch von Allsau in mindestens zwei Richtungen
angegriffen. (Bezüglich Herstellung der Glucuronsäure wird auf die deutsche Patentschrift
886 305 verwiesen.) Einmal verursacht die Berührung mit Alkali raschen Abbau und
Verfärbung, in gleicher Art, wie dieses bei Glucose als Ergebnis des Angriffs auf
die Aldehydgruppe eintritt. Außerdem findet durch Alkali Hydrolyse des Lactonringes
unter Salzbildung statt. Letztere ist die gev-ünschte Reaktion zur Herstellung von
Salzen der Glucuronsäure, aber wegen der ersten Reaktion ist es bisher schwierig
gewesen, gute Ausbeuten an reinen Alkalisalzen der Glucuronsäure aus Glucuronsäurelacton
zu erhalten.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg zur Herstellung reiner Alkalisal_ze
der Glucuronsäure in hoher Ausbeute aus Glucuronsäurelacton.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht im allgemeinen darin, daß etwa
äquivalente Mengen des Lactons mit dem gewünschten Alkahhydroxy d rasch und innig
unter kontrollierten Temperatur- und Konzentrationsbedingungen in Berührung gebracht
werden. Dabei wird die Aufspaltung in Gegenwart von Wasser innerhalb von 10 Minuten
bei einer 55° nicht überschreitenden Temperatur, z. B. zwischen 21 und 32°, durchgeführt,
wobei das Molv erhältnis von Glucuronsäurelacton zu Alkalihvdroxy d 1 : 0,9 bis
1 beträgt, worauf das erhaltene Salz aus der Reaktionsmischung isoliert wird.
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Die Aufspaltung von Lactonen mit Alkalien ist zwar eine bekannte allgemeine
Reaktion. Jedoch war es wegen der erwähnten Nebenreaktionen im Falle von Glucuronsäurelacton
bisher nicht möglich, zu reinen Salzen zu gelangen. Erst durch das erfindungsgemäße
Verfahren ist die Gewinnung dieser Salze aus dem neuerdings verfügbar gewordenen
Ausgangsstoff ermöglicht worden.
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Wenn trockenes Glucuronsäurelacton rasch und unter Rühren zu einer
die theoretisch erforderliche Menge an Natrium- oder Kaliumhydroxyd enthaltenden
Lösung zugesetzt wird, können außergewöhnlich hohe Ausbeuten an reinem Natrium-
oder Kaliumglucuronat aus dem Reaktionsgemisch erhalten werden. Gleichfalls befriedigende
Ergebnisse wurden erhalten, wenn Glucuronsäurelacton in Wasser aufgelöst und zu
einer die theoretisch erforderliche Menge an Natrium- oder Kaliumhydroxyd enthaltenden
Lösung zugeführt wurde. Die Lösui:gen können auch in umgekehrter Reihenfolge vermischt
werden, vorausgesetzt, daß in allen Fällen die Reaktionsteilnehmer sehr rasch zusammengebracht
«-erden. Somit wurde überraschenderweise entdeckt, daß die Reaktionszeit eine weit
wirksamere Variable als Konzentration der Reaktionsteilnehmer, Reaktionstemperatur
oder sogar der pH-Bereich, wenn die letzteren Variablen innerhalb verständiger Grenzen
gehalten wurden, zur Beeinflussung der Ausbeute und Onalität des erhaltenen Produktes
ist.
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Verhältnismäßig hohe pH-Bereiche können zulässig sein, vorausgesetzt,
daß die Zeit, während welcher die Mischung alkalisch bleibt, sehr kurz ist. Obwohl
sich hohe p.-Bereiche zeitweilig ergeben, wenn äquivalente Mengen der Reaktionsteilnehmer
rasch miteinander vermischt werden, schreiten Hydrolyse und Neutr alisationsreaktion
unter diesen Bedingungen sogar bei niedrigen Temperaturen rasch voran. Wenn die
Menge des verwendeten Glucuronsäurelactons einen kleinen Überschuß über das Alkali
darstellt, fällt aber besonders der pH-Wert der Mischung rasch bis zur Neutralität
oder darunter als Folge der Neutralisation, so daß nur ein geringer alkalischer
Abbau und eine geringe Verfärbung unter diesen Bedingungen auftreten, wenn nicht
ungewöhnlich hohe Temperaturen
angewendet oder ihre Entwicklung
erlaubt wird. Unzulässig hohe Temperaturen begünstigen diese schädlichen Reaktionen,
und es wurde gefunden, daß Temperaturen über 21 bis 32° während der Reaktion selbst
zur Gewinnung bester Resultate vermieden werden sollten. Dies erfordert gewisse
Beschränkungen in bezug auf die praktischen Konzentrationen der Reaktionsteilnehmer,
weil alle Neutralisationsreaktionen exothermisch sind und Temperaturkontrolle schwierig
wird, wenn die Reaktionsteilnehmer in hochkonzentrierter Form verwendet werden,
was für den Fachmann offensichtlich ist.
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Die für das Vermischen des Glucuronsäurelactons und Alkalihydroxyds
erforderliche Zeit sollte die Zeit 5 Minuten nicht überschreiten, sie kann aber
auch bis 10 Minuten betragen. Längere Zeiten führen zu verstärkten Verfärbungen,
größerem Abbau der Glucuronsäure und infolgedessen zu geringeren Ausbeuten und verfärbten
Produkten.
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Das Reaktionsgemisch sollte einem wirksamen Rühren während des Vermischens
unterworfen werden, so daß innige Berührung der Reaktionsteilnehmer gewährleistet
ist.
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Es wurde gefunden, daß es vorteilhaft ist, die Konzentrationen der
Reaktionsteilnehmer so zu wählen, daß ein Teil des gebildeten Salzes ohne Konzentrieren
der Reaktionsmischung auskristallisiert. Die in dieser Weise gewonnene Menge wird
weiter vergrößert, wenn Methanol oder ein anderes organisches Lösungsmittel dem
Reaktionsgemisch zugesetzt wird, um die Löslichkeit des Salzes darin zu verringern.
Wäßriges Methanol kann als Lösungsmittel für einen oder beide Reaktionsteilnehmer
benutzt werden. Methanol kann auch zu dem Reaktionsgemisch nach der Vereinigung
der wäßrigen Reaktionsteilnehmer zugefügt werden.
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Da das rohe, üblicherweise als ein Reaktionsteilnehmer benutzte Glucuronlacton
etwas gefärbt ist und etwas Farbe während der Reaktion in jedem Fall entsteht, ist
eine Behandlung mit Kohle vorteilhaft. Vorzugsweise wird daher nach dem Zusammenbringen
der wäßrigen Reaktionsteilnehmer Kohle zugefügt, das Gemisch eine ausreichende Zeit
zwecks Durchführung der Entfärbung auf einer solchen Temperatur gehalten, daß das
Salz. nicht auskristallisieren wird, dann die Kohle entfernt und Methanol in einer
Menge von 20 bis 55 V olumprozent zugesetzt, um das Auskristallisieren des Salzes
zu ermöglichen. Die Kohlebehandlung kann bei Temperaturen bis zu 55° durchgeführt
werden, da das Alkalihydroxyd während der Reaktion verbraucht wurde und die Einwirkung
hoher Temperaturen viel geringer bei neutralen oder leicht sauren pH-Bereichen ist.
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Die nach der Erfindung ewor neuen Alkalisalze der Glucuronsäure sind
weiß und erfordern kein L mkristallisieren. Zur Erzielung einer höchsten Ausbeute
und eines ganz weißen Produkts ist es wichtig, daß die Reaktion und Isolierung so
rasch wie möglich durchgeführt werden. Wenn verdünnte geeignete Mengen an Reaktionsteilnehmern
enthaltende Lösungen rasch zusammengebracht werden, entsteht während der Reaktion
nur eine geringe Verfärbung. Die Ausführung der Reaktion in einer solchen Weise,
daß eine maximale erste Kristallmenge erzeugt wird, ist von besonderem Vorteil bei
dem neuen Verfahren. Reines Kalium- oder Natriumglucuronat kann aus Glucuronlacton
in Ausbeuten von 85 bis 95 °1o nach der Erfindung gewonnen werden. Das erstere kristallisiert
als Dihydrat, das letztere als Monohydrat aus. Die bevorzugten Verfahren zur Gewinnung
der zwei Salze unterscheiden sich etwas wegen ihrer verschiedenen Löslichkeiten.
Natriumglucuronat ist wesentlich löslicher als Kaliumglucuronat.
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Um den obenerwähnten Vorteil der maximalen ersten Kristallfraktion
ohne die Notwendigkeit des Konzentrierens der Reaktionsmischung zu erzielen, sollte
die Wassermenge für 0,9 Mol Alkahhydroxyd und 1 Mol Glucuronlacton innerhalb des
Bereiches von 25 bis 75 und vorzugsweise 55 Mol bei Verwendung von Kaliumhydroxyd
als Alkalihydroxyd und innerhalb des Bereichs von 25 bis 50 und vorzugsweise 35
Mol bei Verwendung von Natriumhydroxyd als Alkalihydroxvd betragen.
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Die ilenge an Methanol- zur Gewinnung des Kaliumsalzes sollte etwa
20 bis -10 und vorzugsweise 30 °o auf Volumbasis der aus der Reaktion erhaltenen
Lösung und zur Gewinnung des \ atriumsalzes 35 bis 55 und vorzugsweise 45O; 0 betragen.
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Ammoniumglucuronat kann nicht nach dem neuen Verfahren hergestellt
werden, wahrscheinlich wegen der bekannten Tatsache, daß Ammoniak mit Aldehydgruppen
enthaltenden Kohlenhydraten unter Bildung von Verbindungen des Glucosylamintyps
reagiert. Das nach der Erfindung verwendete Glucuronlacton braucht nicht besonders
gereinigt zu «,erden. Rohes Glucuronlacton ist völlig brauchbar. Beispiel 1 Herstellung
von Kaliurnglucuronatdihydrat 190 g (1,08 Mol) von rohem kristallisiertem Glucuronsäurelacton
wurden auf einmal bei 15@ zu 1 1 ln-Kaliumhydroxyds, enthaltend 2 g Aktivkohle,
gegeben und rasch verrührt, bis der pH-Wert unter etwa 8,5 fiel. Die Reaktionsmischung
wurde dann auf 50` erwärmt und auf dieser Temperatur 30 Minuten lang unter
ständigem Rühren gehalten. Dann wurde filtriert, der Kohlekuchen mit 50 ccm Wasser
gewaschen und -150 ccm Methanol zu den vereinigten Filtrat und Waschwasser zugesetzt.
Nach 16stündigem Stehenlassen bei Raumtemperatur wurde das gebildete kristallisierte
Kaliumglucuronatdihydrat abfiltriert und mit 190 ccm einer 60: -10-Lösung
von Methanol und Wasser gewaschen. Die getrockneten Kristalle wogen 209 g.
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Die vereinigten Mutterlauge und @Vascliwasser wurden unter verringertem
Druck auf 20 Be konzentriert und 50 ccrn Methanol zu#esetzt. Nach 16 Stunden wurde
eine zweite Kristallmenge von -12 g erhalten. Die gesamte Ausbeute an reinem weißem
Kaliumglucuronatdihydrat war somit 940,..'o, berechnet auf der Basis, daß nur 1
Mol Alkali bei der Reaktion verwendet worden war. Beispiel 2 Herstellung von Natriumglucuronatmonoliydrat
190g rohes kristallisiertes Glucuronlacton (1,08 Mol) wurden auf einmal in 600 ccm
kühlen 1,67 n-\?atriunihydroxyds von 15-, enthaltend 2 g Aktivkohle, gegeben. Die
Mischung wurde rasch verrührt, bis der pH-Wert unter etwa 8,5 fiel, dann auf 50'
erwärmt, 30 Minuten lang gerührt, filtriert, der Kohlekuchen mit 50 ccm Wasser ausgespült
und 650 ccm Methanol zu den vereinigten Filtrat und Spülwasser zugegeben. Nach 16
Stunden wurde eine Menge von kristallisiertem N atriumglucuronatmonohydrat durch
Filtrieren erhalten und mit 190 ccm einer 80:20-Methanol-@t'asser-Lösurig ,gewaschen.
Die getrockneten Kristalle wogen 170 g.
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Die vereinigten Mutterlösung und Waschwasser wurden auf 25' Be unter
verringertem Druck konzentriert und 125 ccm Methanol zugesetzt. Nach 16 Stunden
wurde eine zweite Kristallmenge durch Filtration isoliert und mit 90 ccm einer
80: 20-@lethanol-Wasser-Lösung gewaschen. Die Gesamtausbeute an reinem weißem
Natriumglucuronatmonohydratwar somit 200 g oder 86 0;" berechnet auf der
Basis, daß nur 1 Mol Alkali bei der Reaktion verwendet worden war.
Beispiel
3 Herstellung von Kaliumglucuronat durch Titration von Glucuronlactonlösung mit
Alkali bei einem pn von weniger als 7,0 Bei diesem Versuch wurden 176 g umkristallisiertes
Glucuronlacton in 500 ccm Wasser bei 60' aufgelöst und 2 n-Kaliumhydroxyd tropfenweise
unter beständigem Rühren mit einer Geschwindigkeit zugesetzt, daß der pH-Wert der
Reaktionsmischung niemals größer als 7,0 war. Gegen das Ende der Neutralisation
wurden 4 g Aktivkohle zugesetzt. Eine erhebliche Verfärbung hatte sich während der
2 Stunden dauernden Neutralisierung ergeben. Drei Fraktionen von Kaliumglucuronatdihydrat
wurden nacheinander durch Konzentrieren des filtrierten Produkts unter Erzielung
einer Gesamtausbeute von 82 0/0 isoliert. Die dritte Fraktion war aber verfärbt,
und die Ausbeute an einwandfreiem Kaliumglucuronatdihydrat war nur 730/0. Diese
Ausbeute unterscheidet sich somit erheblich von der nach den in den Beispielen 1
und 2 beschriebenen Verfahren erhaltenen.
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Beispiel 4 Herstellung von Kaliumglucuronat in Gegenwart von Methanol
Kaliumglucuronat wurde durch raschen (augenblicklichen) Zusatz von 18,5 g trockenem
Glucuronlacton zu 100 ccm eines 1 n-Kalihydroxyds mit verschiedenen Gehalten an
Wasser und Methanol hergestellt. Die Produkte ,wurden ohne eine Zwischenkonzentration
kristallisiert. Die ersten Ausbeuten und die Qualität des erzielten Produkts sind
in der Tabelle I angegeben. Es ist klar, daß zuviel Methanol zu einem minderwertigen
Produkt führt und zuwenig Methanol die erste Ausbeute verkleinert. Andere Lösungsmittel
wie Methanol, z. B. Aceton und Äthanol, können an dessen Stelle benutzt werden.
Tabelle I |
Verschiedenes Methanol-Wasser-Verhältnis |
bei der Kristallisation von Kaliumglucuronatdihydrat |
(18,5 g Glucuronlacton ' 100 ccm 1 n-KOH bei 21') |
Volumen des Farbe einer 5°/oigen |
Lösungsmittels Kristallausbeute |
Lösung der |
Methanol Wasser nach 24 Stunden |
(ccm) [ (ccm) Kristalle (O. D.)°1`) |
75 25 Das Produkt schied sich als |
Sirup aus |
60 40 24,1 7,2 |
50 50 23,6 2,5 |
40 60 23,6 1,6 |
30 70 22,8 0,96 |
20 80 21,0 0,60 |
10 90 18,2 0,68 |
0 100 13,4 0,56 |
°@`j Der hier verwendete Ausdruck 0. D. bedeutet optische Dichte |
(160 ccm) bei 450 p minus optischer Dichte (160 cm)
bei 650 ,u. |
Dies stellt im wesentlichen ein Maß für gelbe und rote Farbe
dar. |
Beispiel 5 Herstellung von Kaliumglucuronat mit verschiedenen Kaliumhydroxydkonzentrationen
Bei diesem Versuch wurden sechs Proben von
6,6g
eines 850/0igen Kaliumhydroxyds
in folgenden Wassermengen gelöst: (1) 25 ccm, (2) 25 ccm, (3) 50 ccm, (4) 75 ccm,
(5) 100 ccm, (6) 200 ccm. Die erste Lösung wurde auf - 10' und die anderen auf 21'
vor dem Zusatz des Glucuronlactons gekühlt. Dann wurden 18,5 g kristallisiertes
Glucuronlacton augenblicklich zugefügt, rasch in jeder Lösung verrührt und Temperaturanstieg
und Verfärbung in jedem Fall notiert. Die Ergebnisse folgen in Tabelle II, Es ist
augenscheinlich, daß steigende Alkalikonzentration über etwa 1,5 n zunehmende Verfärbung
verursacht, und Erniedrigen der Anfangstemperatur der Alkalilösung zwecks Begrenzung
des Temperaturanstiegs während der Reaktion beseitigt nur teilweise diese Wirkung.
Tabelle 1I |
Wirkung der Alkalikonzentration |
bei der Herstellung von Kaliumglucuronat |
(18,5 g Glucuronlacton = 6,6 g 850; 0igem K OH) |
Wasser- |
zusatz Anfangs- End- Verfärbung |
zur temperatur temperatur |
Kalilauge (Lösung in 250 ccm) |
(ccm) (0) (o) |
1 25 -10 32 3 dunkelgelb |
2 25 21 60 4 dunkelrotbraun |
3 50 21 40 2 gelb |
4 75 21 35 1 |
5 100 21 32 1 schwach |
6 200 21 26 1 gelblich |
Beispiel 6 Herstellung von Kaliumglucuronat mit verschiedenen stöchiometrischen
Verhältnissen von Glucuronlacton und Kaliumhydroxyd Wenn genaue stöchiometrische
Äquivalente von Kaliumhy droxyd und Glucuronlacton vereinigt werden, ist der schließliche
pH-Wert oberhalb 7,0, und Abbau des Produktes findet in der Lösung statt. Die Zahlen
der Tabelle III stammen aus einem Versuch, in welchem verschiedene Mengen von Glocuronlacton
rasch in 70 ccm eines 1,48 n-Kalihydroxyds, gefolgt von einem Zusatz von 30 ccm
Methanol, verrührt werden. Die Farbe der ersten Kristalle erscheint annehmbar bei
einem 60;'0igen Überschuß des Glucuronlactons über das Alkali, wobei der PH-Wert
auf unter 8,0 nach 20 Minuten fiel. Größere Überschüsse an Lacton vermehren nicht
die Ausbeute und sind daher unwirtschaftlich.
Tabelle III |
Wirkung eines stöchiometrischen Überschusses |
von Glucuronlacton bei der Herstellung |
von Kaliumglucuronat |
Färbung |
Stöchiometri- _ einer |
scherÜberschuß px-Wert der Reaktionsmischung 5o/Qigen |
an Lacton Kristall- |
/ 2 Minuten 20 Minuten 24 Stunden lösung |
(0.D.) |
- 4 12,7 12,5 11,6 0,92 |
1 10,3 9,7 8,8 0,72 |
6 9,2 i 7,8 ; 7,4 0,36 |
15 8,5 7,5 ; 6,1 0,28 |
24 8,0 7,0 j 5,4 0,28 |
Beispiel 7 Herstellung von Kaliumglucuronat mit verschiedener Reihenfolge, Form
und Geschwindigkeit der Vereinigung der Reaktionsmischung Die Wirkungen (1) der
Reihenfolge der Vereinigung der Reaktionsmittel, (2) des Zusatzes des Glucuronlactons
in Kristallform oder in Lösung und (3) der Geschwindigkeit
des
Zusatzes des Glucuronlactons sind in Tabelle IV gezeigt vom Gesichtspunkt der Verfärbung,
welche unmittelbar in Beziehung zur Ausbeute und Qualität des Produktes steht.
Tabelle IV |
Wirkung der Reihenfolge, Form und Geschwindigkeit der Vereinigung
der Reaktionsmittel |
auf die Verfärbung bei der Herstellung von Kaliumgiucuronat |
(Die Produkte wurden in 250 ccm Wasser für die Farbbestimmung
aufgelöst) |
2 Reihenfolge |
Geschwindigkeit Farbe |
Lacton (g) H20 (ccm) 85 @@oiges I H20 (ccm) Zusatzes des Zusatzes |
_ KOH (g) |
1 18,5 60 6,6 10 1 in 2 I 5 Sekunden 34,9 |
(0,1051101) (0,100m01) |
2 18,5 keins 6,6 70 1 in 2 5 Sekunden 28,6 |
3 18,5 keins 6,6 140 1 in 2 5 Sekunden 11,4 |
4 18,5 keins 6,6 I 210 1 in 2 5 Sekunden 10,4 |
5 18,5 70 6,6 70 1 in 2 5 Sekunden 12,2 |
6 18,5 70 6,6 70 1 in 2 7 Minuten 44,3 |
7 18,5 70 6,6 1 70 2 in 1 5 Sekunden 16,8 |
8 18,5 70 6,6 70 2 in 1 7 Minuten .38,4 |
9 18,5 70 6,6 140 1 in 2 5 Sekunden 9,8 |
10 18,5 70 6,6 140 1 in 2 7 Minuten 48,3 |
11 18,5 j 70 6,6 140 2 in 1 5 Sekunden 11,4 |
12 18,5 I 70 6,6 140 I 2 in 1 7 Minuten I 26,0 |
Aus den Zahlen der Tabelle IV ergibt sich klar, daß von den drei erörterten Variablen
soweit die Geschwindigkeit der Vereinigung der Reakticnsmittel die wesentlichste
ist. Starke Verfärbungen ergeben sich, wenn Glucuronlactonlösung langsam zu Alkali
hinzugefügt wird und umgekehrt.
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Die Reihenfolge der Vereinigung der Reaktionsmittel ist bei raschem
Mischen unwesentlich, aber beim Vergleich der Versuche 10 bis 12 scheint es, daß,
wenn eine merkliche Zeit für das Mischen erfordei lich ist, es besser ist, die Alkalilösung
zur Lactonlösung zu geben, so daß ein Überschuß an Alkalität nur in der möglichst
kürzesten Zeit überwiegt. Die Zahlen zeigen ferner, daß trockenes und aufgelöstes
Glucuronlacton sich in gleicher Weise für die Durchführung der Reaktion bei raschem
:Mischen eignet.
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Beispiel 8 Herstellung von Natriumglucuronat mit verschiedenem Methanol-Wasser-Verhältnis
Muster von 60 ccm von 1,67 n-N atriumhvdroxydlösiing mit abgestuften Verhältnissen
an Methanol und Wasser wurden hergestellt und 18,5 g Glucuronlacton rasch in jedes
eingerührt. Die erhaltenen Zahlen sind in Tabelle V zusammengestellt.
Tabelle V |
Verschiedenes hIethanol-Wasser-Verhältnis bei der Kristallisation
von Natriumglucuronatmonohydrat |
(18,5 g Glucuronlacton + 60 ccm 1,67 n-Natriumhydroxvd bei
21") |
Methanol Wasser Reaktions-pfi Ausbeute $al"ige Kristallösung |
(ccm) |
(ccm) |
(72 Stunden) |
(g) |
Verfärbung (O. D.) |
1 50 10 8,8 ` Hygroskopischer Niederschlag |
2 40 20 9,2 Sirup - |
3 35 25 9,2 19,8 19,7 |
4 30 30 8,8 19,0 0,52 |
5 25 35 8,3 18,3 0,32 |
6 20 40 7,8 13,4 I 0,24 |
Diese Zahlen zeigen, daß zuviel Methanol nur Sirup oder minderwertige Kristalle
zur Ausscheidung bringt und zuwenig die erste Ausbeute verringert. Ein Verhältnis
von 50: 50 ist brauchbar.
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Beispiel 9 Herstellung von Natriumglucuronat mit verschiedenen N atriumhydroxy
dkonzentrationen FürLösungen von Natriumhydroxyd in Wasser mit Konzentrationen von
1,0, 1,25, 1,67, 2,50 und 5,00n wurden hergestellt, und ein 5°;'oiger stöchiometrischer
Überschuß an Glucuronlacton wurde rasch in jede eingerührt. Die Verfärbung war übermäßig
stark bei :den zwei höchsten Alkalikonzentrationen, und sie war erheblich geringer
bei und unterhalb 1,67 n. Außer bei der stärksten Alkalikonzentration stieg die
Temperatur niemals über 50'. Da Natriumglucuronat in wäßrigem Methanol beträchtlich
löslicher als haliumglucuronat ist, ist es vorteilhaft, eine so hohe Natriumhydroxydkonzentration
anzuwenden, wie es mit erträglicher Verfärbung zulässig ist.