DE962794C - Verfahren zur Herstellung reiner, kristallisierter, in Wasser schwer loeslicher Penicillinsalze organischer Basen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung reiner, kristallisierter, in Wasser schwer loeslicher Penicillinsalze organischer Basen

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DE962794C
DE962794C DEB18760A DEB0018760A DE962794C DE 962794 C DE962794 C DE 962794C DE B18760 A DEB18760 A DE B18760A DE B0018760 A DEB0018760 A DE B0018760A DE 962794 C DE962794 C DE 962794C
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penicillin
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DEB18760A
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Dr Richard Brunner
Mr Pharm Josef Moser
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Sandoz GmbH
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Biochemie GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D499/00Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cephalosporin Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung reiner, kristallisierter, in Wasser schwer löslicher Penicillinsalze organischer Basen Die Darstellung von kristallisierten Penicillinsalzen organischer Basen wurde bisher meist auf zweierlei Wegen vorgenommen. Bei der einen Arbeitsweise, die nur für die Darstellung mehr oder weniger schwer in Wasser löslicher Basensalze des Penicillins geeignet ist, werden die Alkali-oder Erdalkalisalze des Penicillins oder die wasserlöslichen Basensalze des Penicillins, z. B. Triäthylamin-Penicillin, mit wasserlöslichen Rasensalzen anorganischer oder organischer Säuren, z. B. p - Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylesterhydrochlorid oder Chininhydrochlorid, in wäßriger oder wäßrig alkoholischer Lösung umgesetzt, während man nach der zweiten Arbeitsweise, die auch für die Darstellung wasserlöslicher Basensalze des Penicillins anwendbar ist, die freie organische Base auf das als freie Säure vorliegende Penicillin in wasserfreien organischen Lösungsmitteln einwirken läßt.
  • Das erstere Verfahren führt nur dann zu schön kristallisierten und reinen Basensalzen des Penicillins, wenn die Alkali- oder Erdalkalisalze bzw. Basensalze selbst große Reinheit aufweisen; bei der Herstellung besonders schwer wasserlöslicher Penicillinsalze ist diese Arbeitsweise überdies nur auf umständliche Art durchzuführen und gibt geringe Ausbeuten. Im Falle geringer Reinheit der Penicillinkomponenten fallen nämlich die besonders schwer löslichen Basensalze des Penicillins, z. B. das Chinin-Penicillin, schlecht und oft amorph oder öligharzig aus, weil die Abscheidung des Reaktionsproduktes aus der wäßrigen Lösung wegen des geringen Löslichkeitsproduktes mit solcher Schnelligkeit erfolgt, daß es an der erforderlichen Zeit zur Ausbildung von Kristallen fehlt. Zwar kann man durch Anwendung größerer Wassermengen, also beim Arbeiten in sehr verdünnter Lösung und durch Zugabe kristallisationsfördernder Stoffe, sowie durch besonders langsamen, unter Rühren erfolgenden Zusatz der Basensalzlösung zur Alkalipenicillinlösung oder umgekehrt eine Verbesserung der Fällungsbedingungen und eine Erhöhung der Ausbeuten erzielen. Bei der Darstellung von praktisch wasserunlöslichen Basensalzen des Penicillins führen aber auch diese Maßnahmen nicht immer zu vollkommen befriedigenden Ergebnissen.
  • Die Darstellung der Basensalze des Penicillins nach der zweiten Methode, also durch Neutralisation des Penicillins (Säureform) mit der freien organischen Base in wasserfreien organischen Lösungsmitteln, gelingt nur dann mit brauchbarer Ausbeute, wenn die Basensalze des Penicillins auch in dem als Reaktionsmedium angewendeten organischen Lösungsmittel praktisch unlöslich sind; aus diesem Erfordernis ergeben sich für die Darstellung vieler Basensalze des Penicillins, z. B. der Penicillinsalze des Chinins oder Acridins und deren Derivate, Schwierigkeiten, da diese Basensalze des Penicillins in vielen organischen Lösungsmitteln, wie Estern (Butyl- und Amylacetat), Aceton, Chloroform usw. mehr oder minder leicht löslich sind. Überdies ist die Überführung des Penicillins aus den wäßrigen Lösungen seiner Alkali- oder Erdalkalisalze in das organische Lösungsmittel, das vor der Fällung mit den freien Basen sorgfältigst entwässert werden muß, umständlich, zeitraubend und verursacht immer gewisse Penicillinverluste.
  • Es wurde nun gefunden, daß es auf eine neue und einfache Weise gelingt, die in Wasser sehr schwer löslichen bzw. praktisch unlöslichen Rasensalze des Penicillins in bester Ausbeute und reinster, schön kristallisierter Form zu erhalten, wobei gewisse Schwierigkeiten (z. B. öliges Ausfallen u. dgl.) bei den bisher angewandten Methoden umgangen werden. Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Darstellung kristallisierter, schwer wasserlöslicher Penicillinsalze organischer Basen besteht nach einer Ausführungsform darin, daß man von solchen Basensalzen des Penicillins ausgeht, die in Wasser schwer löslich sind, und diese mit wasserlöslichen Basensalzen anorganischer oder organischer Säuren umsetzt, deren Base von der des angewendeten Basensalzes des Penicillins verschieden ist und welche Rasensalze des Penicillins bilden, die im wäßrigen Reaktionsmedium noch schwerer löslich sind als die Basensalze des Penicillins, von welchen ausgegangen wird. Die Reaktion verläuft hierbei im wäßrigen oder vorwiegend wäßrigen Mittel. Diese erfindungsgemäße Herstellungsart beruht somit auf der doppelten Umsetzung zwischen schwer wasserlöslichen Basensalzen des Penicillins mit Salzen anderer Basen von starken anorganischen oder schwachen organischen Säuren, wobei Penicillinsalze gebildet werden, die eine noch geringere Wasserlöslichkeit besitzen als die Basensalze des Penicillins, von denen ausgegangen wird. Als Typus hierfür sei die Reaktion Salz aus p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester und Penicillin -E- Äthoxydiaminoacridinlactat = Äthoxydiaminoacridin - Penicillin -I- p - Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylesterlactat angeben (Typus I).
  • Die treibende Kraft dieser Reaktion beruht hierbei vornehmlich auf der Differenz der Löslichkeitsprodukte beider Basensalze des Penicillins und ist daher um so geringer, je kleiner der Unterschied in der Wasserlöslichkeit der beiden Salze, also des gebildeten und des umgesetzten Basenpenicillins ist.
  • Wenn das darzustellende Basensalz des Penicillins noch schwerer wasserlöslich als das Salz aus p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthy lester und Penicillin ist, wie es z. B. bei den Penicillinsalzen der Chinine und Acridine der Fall ist, erhält man schön kristallisierende Salze, wenn man als Reaktionskomponenten Basensalze anorganischer oder organischer Säuren verwendet, die, wie z. B. Chininsulfat, selbst eine an sich geringe Wasserlöslichkeit, aber dennoch eine größere als die der gewünschten Penicillinsalzebesitzen.
  • Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man beispielsweise von einem wasserlöslichen Basensalz des Penicillins aus und führt dieses mittels des schwer wasserlöslichen Basensalzes der anorganischen oder organischen Säure in das schwer wasserlösliche Basenpenicillin über. Man arbeitet wieder im wäßrigen oder vorwiegend wäßrigen Mittel. Als Typus gilt hier die Reaktion: N-Äthylpiperidin-Penicillin -I- Chininsulfat = Chinin-Penicillin -f- N-Äthylpiperidinsulfat (Typus 1I).
  • Meist sind aber die Reaktionen nach Typus I denen nach Typus II vorzuziehen, so daß es z. B. besser ist, das Chinin-Penicillin aus dem Salz aus p - Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester und Penicillin -I- Chininhydrochlorid herzustellen.
  • Während nun bei diesen so beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrensarten immer nur einer der beiden Ausgangsstoffe in Wasser schwer löslich ist, können nach einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsart auch beide Ausgangspartner in Wasser schwer löslich sein; es muß nur das entstehende Basenpenicillin noch schwerer löslich sein als das, von dem man ausging. Als Typus sei hier angeführt: Salz aus p-Aminobenzoesäurediätliylaminoäthylester und Penicillin -f- Chininsulfat = Chinin-Penicillin -h p-Aininol)enzoesäurediäthylaminoäthylestersulfat (Typus III).
  • Voraussetzung für die Vollständigkeit der Reaktion nach Typus III ist nur, daß die Löslichkeit beider Reaktionspartner so roß ist, daß das Lös-Z> lichkeitsprodukt des entstehenden Penicillinsalzes auch gegen Ende der Reaktion noch überschritten ist.
  • Schließlich ist es auch möglich, daß von den beiden Reaktionsprodukten nicht nur das Basenpenieillin, sondern auch das entstehende Basensalz der anorganischen oder organischen Säure schwer wasserlöslich ist, obwohl man meist trachten wird, die Reaktionskomponenten so zu wählen, daß neben dem wasserunlöslichen Basenpenicillin ein wasserlösliches Basensalz der anorganischen oder organischen Säure erhalten wird. Hier muß dann eine Trennung mit Hilfe eines organischen Lösungsmittels vorgenommen werden, in welchem eines der beiden Reaktionsprodukte, z. B. das entstandene Basensalz des Penicillins, unlöslich, das begleitende Basensalz der anorganischen oder organischen Säure aber löslich ist.
  • Bei all diesen Reaktionen, die stets in wäßrigem oder vorwiegend wäßrigem Mittel verlaufen, ist die treibende Kraft der Reaktion bzw. die Reaktionsgeschwindigkeit immer der jeweiligen Differenz zwischen dem Produkt der Ionenkonzentrationen z. B. des Penicillinations und des Ions der Base (z. B. Chinin-Ion) und dem Löslichkeitsprodukt des gebildeten schwer wasserlöslichen Basensalzes des Penicillins, z. B. Chinin-Penicillin, proportional.
  • Da diese Differenz meist nicht sehr groß ist, verlaufen alle diese Reaktionen bei gewöhnlicher Temperatur meist viel zu langsam und oft nur unvollständig, so daß z. B. neben dem gebildeten Basenpenicillin auch noch das Ausgangsbasenpenicillin vorhanden ist. Es stellt nun das Wesen der Erfindung dar, daß erkannt wurde, daß diese Reaktionen, trotzdem sie in wäßrigem oder vorwiegend wäßrigem Mittel verlaufen, bei erhöhter Temperatur (bis 6o°) zur Durchführung gebracht werden können bzw. müssen, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit so erhöht wird, daß meist in wenigen Minuten die Reaktion in den vorstehend aufgeführten Reaktionsschemen praktisch vollständig von links nach rechts verläuft. Lediglich bei den Reaktionen nach Typus III muß zum vollständigen Ablauf der Reaktion etwas länger, z. B. io bis 20 Minuten, erwärmt werden. Eine Zerstörung am Penicillin tritt dabei trotz der Anwesenheit von Wasser und der erhöhten Temperatur nicht auf, so daß beste Ausbeuten an reinsten Basensalzen des Penicillins erzielt werden. Eine Erklärung dafür, beispielsweise bei der Reaktion gemäß Typus I, bei welcher sich laufend das Salz aus p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester und Penicillin in Wasser löst und nach Maßgabe dieser Löung sofort das besonders schwer wasserlösliche Acridin-Penicillin ausfällt, ist wohl darin zu sehen, daß hier die jeweilige Konzentration des Penicilfinations in der Lösung nur sehr gering ist. Da die Verweilzeit des Penicillinations in der wäßrigen Lösung nur sehr kurz ist, da es nach der Lösung sofort wieder unter Bildung des praktisch unlöslichen Acridin-Penicillins ausgefällt wird, tritt eine hydrolytische Zerstörung des Penicillinmoleküls, die sich ausbeutemindernd auswirken würde, praktisch nicht ein. Man kann also bei diesen Reaktionen gemäß Typus I ohne weiteres Temperaturen zwischen 40 und 6o° anwenden und erhält trotzdem annähernd theoretische Ausbeuten. Jedenfalls aber ist es in Anbetracht der Empfindlichkeit des Penicillinmoleküls äußerst überraschend, daß es auf diese Weise gelingt, viele schwer wasserlösliche Basensalze des Penicillins in wäßriger Phase bei erhöhter Temperatur ohne Schädigung des Penicillins darstellen zu können.
  • Bei den Reaktionen gemäß Typus II muß die Temperatur meist etwas tiefer gewählt werden als bei denen nach Typus I, da das Penicillination entsprechend dem wasserlöslichen Ausgangssalz des Penicillins bei Reaktionsbeginn in hoher Konzentration vorhanden ist, so daß bei zu hoher Temperatur eine hydrolytische Zerstörung des Penicillins in der wäßrigen Phase eintreten könnte. Man wendet daher hier vorzugsweise Temperaturen zwischen 30 und 5o° an, wobei man gute Ausbeuten und reinste Produkte erhält.
  • Bei allen doppelten Umsetzungen im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung kann man die Ausgangsstoffe, also das umzusetzende Basensalz des Penicillins und das Salz der anderen Basen mit anorganischen oder organischen Säuren, im stöchiometrischen Verhältnis aufeinander einwirken lassen. Zur Verbesserung der Ausbeute ist es jedoch vorzuziehen, mit einem kleinen überschuß des Nichtpenicillinsalzes zu arbeiten. Im allgemeinen ist die Anwendung eines Überschusses des Nichtpenicillinsalzes von io bis 30°/o zu empfehlen. Ein größerer Überschuß ist nicht von Vorteil, weil hierdurch die Löslichkeit des herzustellenden Penicillinsalzes nicht mehr weiter herabgedrückt werden kann, sondern sogar unter Umständen wieder steigt. Bei solchen Umsetzungen, bei welchen schwer lösliche Basensalze, z. B. vom Typhus des Chininsulfates, beteiligt sind, wendet man zweckmäßig diese Salze nur mit einem etwa 5°/oigem Überschuß an, um zu vermeiden, daß der nach der Reaktion verbleibende Überschuß sich dem entstandenen Penicillinsalz beimengt und hierdurch dessen Reinheit und Milligrammaktivität vermindert. Die Wassermenge wird daher zweckmäßig so bemessen werden, daß dieser Überschuß auch bei den tieferen Filtrationstemperaturen gelöst bleibt. Die Wassermenge hat, sofern nicht extrem hohe oder extrem kleine Mengen angewendet werden, im übrigen keinen großen Einfluß auf die Reaktion und die erhaltenen Ausbeuten. Am besten verwendet man etwa die io- bis 3ofache Wassermenge des der Umsetzung zugeführten Penicillinsalzes. Die Umsetzung selbst wird durch Rühren oder Schütteln unterstützt. Die mikroskopische Beobachtung von zeitweise entnommenen Proben läßt leicht die Umsetzung verfolgen. In der Regel werden die Kristalle um so größer, je höher die Umsetzungstemperatur gewählt wird. Nach Beendigung der Reaktion wird, wenn diese bei erhöhter Temperatur durchgeführt wurde, auf Raumtemperatur (io bis 2o°) abgekühlt und dann filtriert. Das Waschen kann mit gekühltem, destilliertem Wasser erfolgen. Die anschließende Trocknung wird im Vakuum, allenfalls bei Anwesenheit wasseranziehender Stoffe (Calciumchlorid, Silikagel, Schwefelsäure, Phosphorpentoxyd) vorgenommen.
  • Der wäßrigen Phase, in welcher die doppelte Umsetzung gemäß der Erfindung ausgeführt wird, können wasserlösliche, organische Lösungsmittel, wie Alkohol, Aceton, in beschränkten Mengen zugesetzt werden, um Kristallgröße, Reaktionsgeschwindigkeit und Hydrolysengeschwindigkeit zu regeln. Solche mit wasserlöslichen Lösungsmitteln versetzte Reaktionsmittel werden als »vorwiegend wäßrige Reaktionsmittel« bezeichnet. Die Mengen der organischen Lösungsmittel, die zur Bildung der vorwiegend wäßrigen Reaktionsmittel herangezogen werden können, sind dadurch begrenzt, daß die Löslichkeit des entstehenden schwer wasserlöslichen Basensalzes des Penicillins durch den Zusatz der organischen Lösungsmittel nicht merklich erhöht werden darf, da ansonsten die Ausbeute zu stark sinken würde. Aus diesen Gründen wird man z. B. bei der Darstellung von Chinin-oder Acridinsalzen des Penicillins von solchen Zusätzen ganz absehen oder diese doch nur in geringen Mengen anwenden. Je nach den Ausgangskomponenten und dem angestrebten Reaktionsprodukt lassen sich auf Grund der Löslichkeitsverhältnisse der verwendeten Substanzen die geeigneten Reaktionsmittel leicht feststellen.
  • Die erfindungsgemäß erhaltenen, besonders schwer wasserlöslichen Basensalze des Penicillins, die ausnahmslos schön kristallisieren, können entsprechend ihrer Reinheit unmittelbar therapeutisch, z. B. als Depotpenicilline, Verwendung finden. Zufolge ihrer Wasserlöslichkeit geben sie besonders lang wirkende Blutspiegelwerte.
  • Durch Variation der Konzentrationen und Temperaturen bei der doppelten Umsetzung gemäß der Erfindung können größere oder kleinere Kristalle und entsprechend veränderte Depotwirkungen erzielt werden. Das mit dem Penicillination verbundene Kation wirkt bei verschiedenen dieser Salze, z. B. dem Chinin- oder Acridin-Penicillin selbst spezifisch therapeutisch, bzw. unterstützt die Wirkung des Penicillins im additiven oder potenzierten Ausmaß.
  • Die erhaltenen Basensalze des Penicillins können ferner auf übliche Weise wieder in andere Penicillinverbindungen, z. B. in Alkali- oder Erdalkalipenicillin, übergeführt werden, die sich durch ihre große Reinheit und schöne Kristallausbildung auszeichnen. Als Penicillinsalze der verschiedenen Basen werden in der Regel solche des Penicillins G verwendet. Das Verfahren kann aber auch mit den Basensalzen der anderen Penicilline, z. B. X, F usw., durchgeführt werden. Ausführungsbeispiele i . o,5 g Salz aus p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthyleester und Penicillin (982 E/mg) werden in 8 em3 Wasser suspendiert und dann 0,40 g Chininhydrochlorid (entsprechend 2o % Überschuß) zugefügt. Es wird. auf 55° erwärmt und bei dieser Temperatur unter laufendem Schütteln io Minuten gehalten. Hierauf wird unter weiterem Schütteln (etwa io Minuten) abgekühlt und i Stunde bei Raumtemperatur stehengelassen. Nach dem Filtrieren wird dreimal mit je 3 cm3 kaltem Wasser gewaschen, trockengesaugt und im Vakuum zu Ende getrocknet. Ausbeute = 0,570 g in derbstrahligen Aggregaten kristallisierendes Chinin-Penicillin von 830 E/mg (theoretischer Wert für das Trihydrat = 834 E/mg) = 96,4% der Theorie. Bei der Elementaranalyse wurden 60,3i % C, 6,87% H und 7,870/0N gefunden; die diesbezüglichen Werte für C30 H4, N4 00 S ' 3 H, O betragen 6o,66 % C, 6,74% H und 7,86% N.
  • Das Chinin-Penicillin zeigt bei 2o° eine etwa zweimal so geringe Löslichkeit wie das Salz aus p - Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester und Penicillin.
  • 2. 2,85 g Salz aus p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester und Penicillin (925 E/mg) werden in eine Lösung von i,96 g 2-Äthoxy-6, 9-diaminoacridinlactat (entsprechend 200/0 1;Yberschuß in ioo cm3 Wasser eingetragen, und das Ganze wird unter kräftigem Rühren 5 Minuten in einem Wasserbad von 50° gehalten. Nach dieser Zeit ergibt die mikroskopische Kontrolle eine restlose Umwandlung der p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester-PenicillinkristalleindrusenartigeKristallbüschel und einzelne Nädelchen von gelber Farbe. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird abfiltriert, dreimal mit je io cm3 Wasser gewaschen, trockengesaugt und im Vakuumexsiccator zu Ende getrocknet. Ausbeute = 2,736g 2-Äthoxy-6, 9-diaminoacridin-Penicillin von 9i0 E`mg (theoretischer Wert für das Trihydrat = 925 E/mg) = 94,5 % der Theorie. Bei der Elementaranalyse wurden 58,i 5 % C, 6,030/011 und I I ,38 0/a N gefunden ; diediesbezüglichenWerte für C31 H33 N505s. 3H,0 sind 58,o6 0/a C, 6, io % H und i0,92 % ?\T.
  • Das 2-Äthoxy-6, 9-diaminoacridin-Penicillin zeigt bei 2o° eine fünfundreißigmal geringere Wasserlöslichkeit als das Salz aus p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester und Penicillin.
  • 3. 0,45 I g N-Äthylpiperidin-Penicillin (I3I5 E/mg) werden in 15 cm3 Wasser gelöst und 0,443 g Chininmonosulfat (entsprechend 5% Überschuß) zugesetzt. Die Mischung wird auf 35° erwärmt und unter Schütteln 5 Minuten bei dieser Temperatur belassen.@Dann wird unter zeitweiligem Schütteln auf Raumtemperatur abgekühlt und i Stunde stehengelassen. Es wird nun das Chinin-Penicillin abfiltriert, und nach Waschen mit etwas kaltem Wasser wird im Vakuum getrocknet.
  • Ausbeute o,61 g schön kristallisiertes Chininpenicillin von 810 E/mg = 83,3'/ü, der Theorie. Wird die Umsetzung bei 5o° durchgeführt, beträgt die Ausbeute 8o %. Man erhält hierbei etwas größere Kristalle als bei 35o.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRI!CHE: i. Verfahren zur Herstellung reiner, kristallisierter, schwer wasserlöslicher Penicillinsalze organischer Basen durch doppelte Umsetzung eines Salzes aus einem Penicillin und einer organischen Base mit dem Salz aus einer Base und einer anorganischen oder organischen Säure, dessen Basenanteil von dem Basenanteil des zur Umsetzung verwendeten basischen Penicillinsalzes verschieden ist, in wäßrigem oder vorwiegend wäßrigem Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe so gewählt werden, daß einer hiervon, also entweder das basische Penicillinsalz oder das basische Salz der anorganischen oder organischen Säure oder beide schwer wasserlöslich sind, jedoch leichter löslich als das im Einzelfalle herzustellende Penicillin-Basensalz, und die doppelte Umsetzung vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, zweckmäßig 3o bis 6o°, durchgeführt wird, worauf das entstandene reine, schwer wasserlösliche Penicillin-Basensalz von dem bei der doppelten Umsetzung als Nebenprodukt entstandenen Basensalz abgetrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Fall der Umsetzung eines schwer wasserlöslichen Basensalzes des Penicillins, z. B. des Salzes aus p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester und Penicillin, mit einem leicht wasserlöslichen Basensalz einer anorganischen oder organischen Säure, z. B. Äthoxydiaminoacridinlactat, bei erhöhter Temperatur, beispielsweise bei q.o bis 6o° gearbeitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Umsetzung eines wasserlöslichen Basensalzes des Penicillins, z. B. N-Äthylpiperidinpenicillin, mit einem schwer wasserlöslichen Basensalz einer anorganischen oder organischen Säure, z. B. Chininsulfat, bei mäßig erhöhten Temperaturen, beispielsweise bei 3o bis 50° gearbeitet wird. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Umsetzung eines schwer wasserlöslichen Basensalzes des Penicillins, z. B. des Salzes aus p-Aminobenzoesäurediäthylaminoäthylester und Penicillin, mit einem schwer wasserlöslichen Basensalz einer anorganischen oder organischen Säure, z. B. Chininsulfat bei erhöhter Temperatur, beispielsweise bei q.o bis 6o° gearbeitet wird. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionskomponenten in der Weise ausgewählt werden, daß als Produkt der doppelten Umsetzung neben dem schwer wasserlöslichen Basensalz des Penicillins ein wasserlösliches Basensalz gebildet wird. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Durchführung der doppelten Umsetzung unter Bildung zweier schwer wasserlöslicher Reaktionsprodukte die Trennung des schwer löslichen Basensalzes des Penicillins von dem anderen gebildeten Basensalz mit Hilfe von organischen Lösungsmitteln durchgeführt wird, in welchen eines der beiden Reaktionsprodukte löslich, das andere unlöslich ist. 7. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsmittel aus Wasser oder Gemischen von Wasser und wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol, Aceton, besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 483 38z, 2 515 898.
DEB18760A 1951-03-13 1952-01-23 Verfahren zur Herstellung reiner, kristallisierter, in Wasser schwer loeslicher Penicillinsalze organischer Basen Expired DE962794C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2483382A (en) * 1948-03-09 1949-09-27 Hoffmann La Roche New penicillin salt
US2515898A (en) * 1947-09-15 1950-07-18 Lilly Co Eli Procaine penicillin and therapeutic compositions

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