DE1018298B

DE1018298B - Misch- und Veredelungs-Maschine, insbesondere fuer fettarme Schokoladenmassen

Info

Publication number: DE1018298B
Application number: DEP13389A
Authority: DE
Inventors: Max Poenisch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1955-01-15
Filing date: 1955-01-15
Publication date: 1957-10-24

Description

Misch- und Veredelungs-Maschine, insbesondere für fettarme Schokoladenmassen Die Erfindung bezieht sich auf den neben den Längsreibern ebenfalls bekannten Misch- und Veredelungsmaschinentyp, dessen wesentliche Kennzeichen in einem grundrißmäßig kreisförmigen temperierbaren Behälter und einem darin umlaufenden System von Misch- und Rührarmen bestehen, die - gegenüber der Drehrichtung rückgekrümmt bzw. nach hinten geneigt - einerseits dem ständigen Masseaustausch sowohl zwischen innen und außen als auch zwischen unten und oben, andererseits aber auch der zusätzlichen Belüftung der Masse während ihres Umwälzkreislaufes innerhalb des Behälters und drittens außerdem auch noch dem Abstreichen aller Behälterinnenflächen dienen. Dieser Maschinentyp wird seit Jahren in den verschiedensten Ausführungsformen besonders in der Schokoladenindustrie, aber auch zur Abschlußbehandlung anderer fetthaltiger Massen erfolgreich verwendet. Ihn auch für das sogenannte »Troclçenconchieren« von verhältnismäßig fettarmer Schokoladenmassen in möglichst einfacher Ausführung geeignet zu machen und dabei das Senken des Massespiegels während des gesamten Bearbeitungsvorganges durch das Zusammensintern der Schokolade zu berücksichtigen, ist der Zweck der Erfindung. Er soll dadurch erreicht werden, daß man das Misch- und Rührarmsystem mindestens mit einem in Bodennähe des Behälters angeordneten bzw. auf dem Behälterboden entlang streifenden rückgekrümmten Rührarm mit vorderer senkrechter breiter Staufläche ausstattet und diesem Rührarm eine dazugehörige Leit- bzw. Schälplatte zuteilt. die grundrißmäßig gegenüber dem Rührarm winkelrückversetzt und höhenmäßig im Gebiet der durch die Staufläche erzeugten Massewelle augeordnet wird.
Die einfachste Verbindung zwischen Schälplatte und Rührarm läßt sich erfindungsgemäß erreichen, indem man den letzteren durch zwei nach hinten geneigte Seitenstreben nach oben erweitert, die wiederum an ihren oberen Enden durch die in ihnen gelagerte Leit-bzw. Schälplatte zu einer fensterartigen Konstruktion verbunden sind.
Durch Veränderbarkeit der Neigung der Schälplatte kann man erfindungsgemäß jede gewünschte Stau-, Abschäl- und Belüftungswirkung erreichen und die Maschine an den jeweiligen Bearbeitungsgrad der Scholsoladenmasse anpassen.
Ein Ausführungsbeispiel einer Veredelungsmaschine nach der Erfindung ist aus der Zeichnung ersichtlich, in der Abb. 1 einen senkrechten Querschnitt und Abb. 2 einen Grundriß sowie Abb. 3 einen Schnitt nach Linie a-b der Abb. 2 durch den Rührarm zeigen.
In dem durch Fieiz- bzw. Kühlmantel auf die übliche Weise temperierbaren Behälter 1 mit einem seitlichen Spritzschutzring 1' läuft ein Misch- und Rührarmsystem um, zu dessen wesentlichen Elementen der auf dem Behälterboden entlang streifende Rührarm 2 gehört. Der letztere ist in bezug auf die Drehrichtung rückgekrümmt. Seine breite Vorderfläche ist zur Erzeugung einer kräftigen Stauwirkung senkrecht zur Bodenfläche des Behälters angeordnet, so daß der Rührarm 2 eine kräftige Massewelle vor sich anstaut.
Zwei von dem Rührarm geneigt nach hinten verlaufende Seitenstreben 3 und 3', von denen die äußere auch gleichzeitig das notwendige Abstreichen der Behälterinnenfläche in dem unteren Behälterbereich besorgt, bilden mit einer in ihren oberen Enden verdrehbar gelagerten Leit- bzw. Schälplatte 4 ein Fenster, durch das ein Teil der vor diesem Systemrahmen angestauten Masse hindurchzuquellen vermag.
Der Masseüberschuß schafft sich über die obere Leit-bzw. Schälplatte 4 einen Ausweg nach hinten. Wenn man die Füllhöhe des Behälters der Höhenlage dieser Schälplatte richtig anpaßt, bewirkt die letztere ein Uberkippen der Wellenkrone über die Massenoberfläche nach oben hinaus nach hinten, so daß an dieser Stelle eine kräftige Belüftung der Masseteilchen auch schon in dem anfänglichen krümeligen Zustand der verhältnismäßig trockenen Masse erfolgt.
Nach fortschreitender Verflüssigung der Schokolade wird sie in verhältnismäßig dünner Schicht bei richtiger Einstellung der Schälplatte je nach Drehzahl in mehr oder weniger breitem Wurf gegen die Behälterwand geschleudert, wobei sie ebenfalls eine wirkungsvolle Belüftung erfährt, die durch die von oben mit dem Rohr 6 eingeblasene warme Frischluft unterstützt wird.
Wie bei allen derartigen einer hochgradigen Homogenisierung dienenden Maschinen dieses Typs wird auch bei der erfindungsgemäßen Ausführung für das Bestreichen sämtlicher Innenflächen des Behälters 1 gesorgt. Während diese Aufgabe im unteren Behälterteil von dem Rührarm 2 und der äußeren Seitenstrebe 3 erfüllt wird, zieht man die äußere der beiden aus Alb. 2 ersichtlichen Leitschaufeln 5 zum Abstreichen des oberen Behälterteiles mittels eines hochragenden Abstreicherarmes (vgl. Abb. 1) mit heran.
Veranlaßt die Zentrifugalkraft und die Rückkrümmung des Rührarmes 2 die notwendige Bewegung der Masseteilchen von innen nach außen, so dienen die letzterwähnten Leitschaufeln 5 entsprechend den eingezeichneten kleinen Pfeilen in Abb. 2 zur Rückführung der Masseteilchen von außen nach innen. Der Massewechsel von unten nach oben und wieder zurück wird im wesentlichen im Sinne der Darstellung nach Abh. 1 durch den Rührarm 2 mit seinem fensterartigen Aufbau infolge der Rückkrümmung und auch Rückneigung bewirkt. Es ist also ein ständiger Kreislauf der Masse gesichert, so daß man die erforderliche Conchierungswirkung in angemessener Zeit erwarten kann. Im Gegensatz zu vielen anderen sogenannten Rundlaufconchen kann man bei dererfindungsgemäßen Ausführung auf den bekannten Kegelstumpfring und die konstruktive Unterteilung in einen Steig- und Fallschacht verzichten.
Durch die kippbare Lagerung der Leit- bzw. Schälplatte 4 mit ihrer Achse 4' hat man die Möglichkeit, sich der Veränderung des Massespiegels während der Bearbeitung anzupassen und schließlich auch die Stauwirkung der Platte 4 bzw. ihre Eintauchtiefe in die verflüssigte Masse nach Bedarf zu regeln.
PATENTANSPROCHE: 1. Misch- und Veredelungsmaschine, insbesondere für fetthaitige bzw. sogar fettarme Massen, z. B. Schokoladenmassen, mit einem grundrißmäßig kreisförmigen temperierbaren Behälter und einem darin umlaufenden System von Misch- und Rührarm, die - gegenüber der Drehrichtung rückgekrümmt bzw. nach hinten abgebogen - dem ständigen Masseaustausch sowohl zwischen innen und außen als auch zwischen unten und oben, der zusätzlichen Belüftung der Masse und dem Abstreichen aller Behälterinnenflächen dienen, dadurch gekennzeichnet, daß das Misch- und Rührarmsystem mindestens einen in Bodennähe angeordneten bzw. auf dem Behälterboden entlang streifenden rückgekrümmten Rührarm (2) mit vorderer senkrechter breiter Staufläche (2') und eine dazugehörige grundrißmäßig gegenüber dem Rührarm (2) winkelrückversetzte und höhenmäßig im Gebiet der durch die Staufläche (2') erzeugten Massewelle angeordnete, schräg nach hinten ansteigende Leit- bzw. Schälplatte (4) aufweist.
2. Misch- und Veredelungsinaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rührarm (2) nach oben durch zwei nach hinten geneigte Seitenstreben (3, 3') und die ihre oberen Enden verbindende Leit- bzw. Schälplatte (4) fensterartig bis in das Oberflächengebiet der Masse reichend erweitert ist.
3. Misch- und Veredelungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Veränderbarkeit der Neigung der Leit- bzw. Schälplatte (4).

Claims

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 886 098, 417 549, 395 543, 381 329, 665 424, 454 781; französische Patentschrift Nr. 686 068; britische Patentschrift Nr. 411 763.