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Für medizinische Bäder bestimmte Wanne aus mit Einlagen versehener
Kunstharzmasse Zur medizinischen Strombehandlung von Körperteilen sind Vorrichtungen
bekannt, bei denen auf einer zur Aufnahme des Körperteils dienenden Form feldmäßig
verteilte Elektroden angebracht sind. In dieser Weise Manschetten und Bandagen z.
B. aus isolierender Kunstharzmasse mit Behandlungselektroden zu yersehen, bereitet
keine Schwierigkeiten, da diese stets nur einzeln zur Verwendung gelangen.
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Werden dagegen für medizinische Bäder bestimmte Wannen mit Behandlungselektroden
versehen, so hatte dies bisher zur Voraussetzung, daß die Wannen aus Holz bestehen,
denn nur auf Holz lassen sich die üblicherweise als Elektroden verwendeten ebenen
Kohleplatten leicht festschrauben, und die für Holzbadewannen übliche rechteckige
Form gestattet, die ebenen Kohleplatten satt an der Wand anliegen zu lassen, was
bei aus Porzellan, Steingut, Metall oder gießfähigem Werkstoff bestehenden Wannen
wegen ihrer abgerundeten Form nicht möglich ist. Auch die Durchführung der zu der
Elektrode führenden Stromleiter durch die Wände solcher Wannen hindurch ist nicht
leicht möglich, weil eine genügend beständige, das Lêcken- des Badewassers ausschließende
Abdichtung solcher zur Aufnahme der Stromleiterdrähte dienenden Bohrungen nur schwer
erreichbar ist. Aber auch die nur bei Holzbadewannen mögliche Befestigung von Kohleplatten
hat ihre Nachteile, da sie die gerade bei medizinischen Bädern nach jedem Bad erforderliche
eingehende Reinigung erschweren und es sich kaum vermeiden läßt, daß sich Reste
der mitunter im Badewasser enthaltenden Dickstoffe zwischen Wannenwand und Elektrodenplatten
festsetzen. Besonders dann, wenn in einer Wanne solche Elektrodenplatten an den
Seitenwänden, der Rückwand und am Fuß ende angehracht sind, ergeben sich viele Absetzungsmöglichkeiten
aus einem benutzten Bad, die aus hygienischen Gründen nachteilig sind.
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Diese Nachteile sollen durch die Erfindung vermieden werden, so daß
man index Wahl der zur Aufnahme der erkrankten Körperteile dienenden Form in keiner
Weise behindert ist. Die Elektroden werden in solcher Weise ausgebildet und angeordnet,
daß scharfeckige Vorsprünge und andere Hindernisse, die das Reinigen der Wanne erschweren,
vermieden werden.
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Erfindungsgemäß werden die für medizinische Bäder bestimmten Wannen
aus mit Einlagen versehener, z. B. durch eingelagerte Textilfasern, Asbest-, Wolle-,
Papier- oder Glasfasern verstärkter isolierender Kunstharzmasse in der Weise ausgebildet,
daß das Material der Wannenwandung feldmäßig verteilt, stromleitende Zusätze, wie
Graphit oder Metallpulver, enthält und jede dieser zur Diathermiebehandlung bestimmten
Elektroden je mit einem
Stromzuführungsdraht versehen ist Die Elektrodenfelder können
im Boden, in den Seitenwänden, in der Rückwand und am Fuß ende der Wanne eingelagert
sein. Der große Vorteil einer solchen Ausführung ist, daß die so geschaffenen, in
die Isoliermasse der Wanne eingebetteten Behandlungselektroden die Reinigung der
Wanne wesentlich erleichtern. Als Kunstharz wird vorzugsweise eine gießbare, mit
einem Härter versehene Art verwendet, die gegebenenfalls die Eigenschaft aufweist,
auch nach der Härtung biegsam zu bleiben. Die so geschaffenen Elektrodenfelder können
nach der Körperseite hin gegebenenfalls mittels in gewissem Abstand über den Elektroden
angeordneten Siebplatten überdeckt sein, welche die den Elektrodenfeldern unmittelbar
gegenüberliegenden Körperteile stets in ausreichendem Maße im Abstand von den Elektroden
halfen und so das mögliche Auftreten von Verbrennungen verhindern.
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Als Wannen können in an sich bekannter Weise solche verwendet werden,
die aus mit Einlagen versehener, z. B. fiberglasverstärkter Kunstharzmasse gegossen
werden.
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In die von isolierender Kunstharzmasse umschlossenen Elektrodenfelder
können Drahtgitter eingelagert sein, an die je ein Stromzuführungsdraht angeschlossen
ist.
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Über diese in der gesamten Wannenwandung verteilten und gegeneinander
isolierten Elektrodenfelder, denen jeweils ein Strom gewünschter Stärke zugeführt
werden kann, können beliebige Körperteile des Badenden therapeutisch mit Strom behandelt
werden, und zwar kann nicht nur das unmittelbar erkrankte Körperorgan oder -glied
auf diese Weise strombehandelt werden, sondern es können, je nach ärztlicher Behandlungsvorschrift,
gleichzeitig auch
andere Körperstellen, gegebenenfalls in geminderter
Weise, der Strombehandlung unterworfen werden.
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So kann beispielsweise ein Nervenstrang nicht nur an der schmerzenden
Stelle, sondern gleichzeitig auch an anderen Körperstellen, in denen dieser Nervenstrang
liegt, strombehandelt werden. Sämtliche Stromanschlüsse der Elektrodenfelder sind
über eine Schalttafel geführt, die zweckmäßig ein Bild der in der Wanne verteilten
Elektrodenfelder aufweist, so daß das Bedienungspersonal hiernach leicht die jeweils
in Frage kommenden Felder mit richtig bemessenem, gegebenenfalls unterschiedlichem
Strom versorgen kann.
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Dadurch, daß sich die Zuleitungsenden der nach außen führenden Stromleitungen
beim Gießen der Kunstharzmasse leicht mit einbetten lassen, ist die Gewähr gegeben,
daß der zugeleitete Strom von den in diesen Feldern befindlichen stromleitenden
Zusätzen aufgenommen und den zu behandelnden Körperteilen zugeführt wird.
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Ein geeignetes Verfahren zur Herstellung einer Wanne, mit mehreren,
gegeneinander isolierten Elektrodenfeldern der beschriebenen Art besteht beispielsweise
darin, daß gesondert hergestellte, größen- und stärkemäß ig richtig abgeglichene,
gegebenenfalls mit Drahtgittereinlagen versehene Elektrodenfelder in eine der gewünschten
Elektrodenform entsprechende Schablone eingelegt und die verbleibenden Zwischenräume
mit isolierender, beim Erhärten sich mit den Elektrodenfeldern verbindender Kunstharzmasse
ausgegossen werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Wanne in Seitenansicht, Fig. 2 in Draufsicht; Fig.
3 ist ein Teilquerschnitt durch die Wannenwand; Fig. 4 ist gleichfalls ein Teilquerschnitt
der Wand mit eingebettetem Drahtgitter.
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Die dargestellte Wanne ist aus Kunstharz gefertigt, und zwar aus
einer gießfähigen und dann erhärtenden Masse; wie dies bekannt ist.
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Nach der Erfindung ist die Wanne am Boden, an den Seitenwänden, an
der Rückwand und am Fußende mit eingelagerten, je mit einem Stromzuführungsdraht
versehenen Elektrodenfeldern versehen, wie sie in Fig. 1 und 2 bei 1 angedeutet
sind. Diese Felder sind dadurch entstanden, daß an diesen Stellen der Kunstharzmasse
in zur Aufrechterhaltung der Stromleitung ausreichender Menge stromleitende Zusätze,
wie Graphit oder Metallpulver, zugemischt sind. Diese Felder 1 sind einzeln hergestellt;
sie werden an den entsprechenden Stellen der Formschablone angeordnet, worauf die
gesamte Schablone mit isolierender Kunstharzmasse 2 ausgegossen wird, die hierbei
die vorhandenen Zwischenräume zwischen
den Feldern ausfüllt und überdies, wie Fig.
3 und 4 zeigen, auch die gesamte Rückseite der Wanne überdeckt, durch welche der
nicht dargestellte Stromzuführungsdraht zu jedem Feld nach außen führt.
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In der Abwandlung nach Fig. 4 enthalten diese Elektrodenfelder 1
Drahtgitter 3, die in die mit stromleitenden Zusätzen versehene Kunstharzmasse eingebettet
sind und an welche jeweils der Stromzuführungsdraht angeschlossen ist.
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PATENTANSPRtJCHE 1. Für medizinische Bäder bestimmte Wanne aus mit
Einlagen versehener, z. B. durch eingelagerte Textilfasern, Asbest-, Woll-, Papier-
oder Glasfasern verstärkter, isolierender I(unstharzmasse, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material der Wannenwandung feldmäßig verteilt stromleitende Zusätze, wie
Graphit oder Metallpulver, enthält und jede dieser zur Diathermiebehandlung bestimmten
Elektroden mit einem Stromzuführungsdraht versehen ist.