DE1016681B - Verfahren und Vorrichtung zum Faerben von Textilgut - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Faerben von Textilgut

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DE1016681B
DE1016681B DEG14957A DEG0014957A DE1016681B DE 1016681 B DE1016681 B DE 1016681B DE G14957 A DEG14957 A DE G14957A DE G0014957 A DEG0014957 A DE G0014957A DE 1016681 B DE1016681 B DE 1016681B
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Description

DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sieb auf Verbesserungen an denjenigen Verfahren und Vorrichtungen zum Färben von Textilgut, bei denen die Behandlung in einem geschlossenen Zirkulationssystem unter statischem Druck und mit Temperaturen über 100° erfolgt.
Das wesentlich Neue des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß man zunächst überhitztes Wasser in das System einführt, dieses überhitzte Wasser eine Zeitlang durch das Textilgut zirkulieren läßt und schließlich den Farbstoff zusetzt.
Wählt man die Behandlungstemperatur so hoch, daß sie nur noch eben von der Faser und dem Farbstoff ertragen wird, so erfolgt erfindungsgemäß der Farbstoffzusatz in einem Zeitmaß, das theoretisch die Diffusionsgeschwindigkeit des Farbstoffes in die Faser nicht überschreitet, praktisch jedoch derart reguliert wird, daß der Farbstoff sich weder auf der Oberfläche der Faser noch in dem Färbebad ansammeln bzw. konzentrieren kann.
Bei Anwendung des Verfahrens zum Färben mit Küpenfarbstoffen wird dem auf etwa 100° oder darüber erhitzten Bade, das bereits das Ätznatron, das Hydrosulfit oder die sonstigen Stoffe enthält, die zur Bildung der Leukoform des Farbstoffes erforderlich sind, der nicht reduzierte, feinverteilte Farbstoff i-n einer Zeit zugegeben, die nicht die Zeit überschreitet, in welcher der reduzierte Farbstoff in die Faser diffundieren kann, um damit die Flockenbildung in dem Bade und eine Absetzung des Farbstoffes auf der Oberfläche der Faser zu vermeiden.
Beim Färben mit Küpenfarbstoffen nach dem Pigmentierungsverfahren wird dem zirkulierenden Bade, das auf etwa 100° oder darüber erhitzt ist, ein. äußerst fein verteilter Küpenfarbstoff in einer Zeit zugesetzt, die jede Möglichkeit einer Konzentration im Bade ausschließt und keine Flockenbildung hervorrufen könnte.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Hilfsstoffe, die Nuancierungsfarbstoffe, und bzw. oder die Elektrolyte langsam in das heiße bzw. überhitzte zirkulierende Bad in dem Maße beigegeben, daß eine zu starke Konzentration vermieden wird.
Nachstehend wird das Verfahren nach der Erfindung in Verbindung mit einer in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung, die zur Ausübung des Verfahrens geeignet ist, im einzelnen beschrieben.
Fig. 1 ist ein Schema einer beispielsweisen Ausführung einer zum Färben mit hoher Temperatur nach der Erfindung geeigneten Vorrichtung und
Fig. 2 ein Kurvenbild eines Beispiels des Erschöpfungsvorganges eines Substantiven Farbstoffes.
Die abgebildete Anlage ist für Druckumlauf eingerichtet und umfaßt unter anderem die nachstehenden Hauptteile: mindestens einen Autoklav 1 zur Auf-Verfahren und Vorrichtung
zum Färben von Textilgut
Anmelder:
Groeninghe Ververij P. V. B. A.,
Kortrijk (Belgien)
Vertreter: J. Schmetz, Patentanwalt,
Aachen, Wilhelmstr. 80
Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 2. März, 18. März und 30. April 1954
Baldewijn Steverlynck, Kortrijk (Belgien),
ist als Erfinder genannt worden
nähme des zu behandelnden Gutes, auf dessen Deckel und Boden je ein Hahn 2 bzw. 3 vorgesehen ist, eine Umlaufpumpe 4, eine Vorrichtung zur wahlweisen Umkehrung der Strömungsrichtung — hier als Vierwegehahn 5 dargestellt —, eine Vorrichtung 10 zum Erwärmen bzw. Abkühlen der Bäder unter Zuhilfenahme eines Mediums, das durch die Rohrleitung 11 bzw. 12 zugeführt werden kann, ferner die Rohrleitungen 6, 7, 8 und 9, die den Kreislauf der Behandlungsbäder schließen, und schließlich eine Anzahl von Hilfsvorrichtungen, um die gesamte Einrichtung den verschiedenen Behandlungen anpassen zu können. Zu diesen Hilfseinrichtungen gehört unter anderem ein Ausdehnungsgefäß 13, das auf der Eintrittsseite der Pumpe 4 durch eine Rohrleitung 14 mit Absperrhahn 15 angeschlossen ist. Das Ausdehnungsgefäß liegt derart im Nebenschluß zum Strömungskreis der Behandlungsflüssigkeit, daß letztere das Gefäß nicht durchströmt. Das Ausdehnungsgefäß kann ebenfalls als Zusatzgefäß verwendet werden; zu diesem Zweck ist an demselben ein Trichter 16 mit Absperrhahn 17 vorgesehen, und es besitzt weitere Zubehörteile, wie ein Manometer, ein Sicherheitsventil, ein Wasser-
709' 699ß99
standsglas u. a. m. Im oberen Teil dieses Gefäßes münden: einerseits eine Rohrleitung 18, die unter Zwischenschaltung eines Absperrhahnes 19 an ein nicht eingezeichnetes Druckgasgefäß angeschlossen ist, und andererseits zwei Abzweigungen 21, 22 einer Rohrleitung 20, die an den Flüssigkeitsstromkreis und vorzugsweise an die Druckleitung der Pumpe angeschlossen ist. Die beiden, Zweigleitungen 21, 22 sind mit je einem Absperrhahn 23 bzw. 24 ausgerüstet. In
Wie aus den Kurven der Fig. 2 ersichtlich, ist der Erschöpfungsverlauf eines Substantiven Farbstoffes, z. B. für die normale Dauer des Färbungsprozesses, merklich verschieden, je nachdem, ob die Färbung nach 5 dem vorliegenden oder nach einem anderen Verfahren stattfindet. Der von links nach rechts weisende Pfeil A bezieht sich auf die bisher verwendete Färbemethode, bei der mit Temperaturen unterhalb 100° gearbeitet wird. Bei den üblichen Methoden wird das der Zweigleitung 22 ist ferner noch eine Blende mit io Textilgut in einem lauwarmen bis warmen Färbungsgenau kalibrierter Öffnung vorgesehen. In den Leitun- bad behandelt. Während dieser Behandlung, wobei das gen 27, 28 mit Absperrhähnen 29 bzw. 30 ist ein Bad eventuell durch das Gut hindurch zirkuliert, wird Mustertopf 26 eingeschaltet; Deckel und Boden dieses die Erwärmung des Bades fortgesetzt, um eine gleich-Topfes sind mit je einem Hahn31 bzw. 32 ausgerüstet, mäßige Verteilung des Farbstoffes über die Fasern An der Saugleitung der Pumpe ist in unmittelbarer 1S herbeizuführen, was jedoch mit dem Nachteil ver-Nähe derselben eine Rohrleitung 33 mit Absperrhahn bunden ist, daß der Farbstoff sich bei der ersten Be-34 angeschlossen, die zu einem verhältnismäßig rührung mit dem Textilgut sofort auf der Außenfläche großen Behälter 35 führt, der eine Heizvorrichtung 36, desselben niederschlägt. Um eine genügende Migration ein Sicherheitsventil 37, ein Manometer 38 und eine (Wanderung) des Farbstoffes zu erzielen, ist es un-Wasserzufuhrleitung 39 mit Absperrhahn 40 aufweist. 20 erläßlich, die Behandlung verhältnismäßig lange Zeit In der vorbeschriebenen Vorrichtung können Textil- wirken zu lassen, damit das Gut gleichmäßig gefärbt waren in Bädern mit einer Temperatur von 100° und wird.
darüber ohne Beeinträchtigung der Pumpenleietung Der von rechts nach links weisende Pfeil B von
behandelt und insbesondere gefärbt werden. Um die Fig. 2 bezieht sich auf die Erschöpfungskurve bei AnBehandlung oberhalb 100° zu ermöglichen, muß der 25 wendung des erfindungsmäßigen Verfahrens. Umlauf der Bäder unter statischem Druck und unter Die Faser kommt in Berührung mit dem Farbstoff
Abschluß von der Außenluft stattfinden. Zu diesem in dem Gebiet der stärksten Wanderungsfähigkeit, so Zweck ist das erwähnte Ausdehnungsgefäß 13 oder daß die Notwendigkeit einer längeren Behandlungssind mehrere derartige Gefäße vorgesehen. Die in zeit zwecks gleichmäßiger Verteilung des Farbstoffes diesem Gefäß enthaltene Luft wird durch die Aus- 30 durch das Gut hindurch fortfällt. Dieser Vorteil macht dehnung der Bäder während deren Erwärmung zu- sich besonders bemerkbar bei Verwendung von Farbsammengedrückt, und die so zusammengedrückte Luft
übt auf die Bäder einen statischen, elastischen Druck
aus, durch den das Sieden der Umlauf flüssigkeit und
demzufolge eine Hohlraumbildung in der Pumpe ver- 35
hindert wird. Das Ausdehnungsgefäß ist oben durch
■eine abschließbare Rohrleitung 18 mit einer nicht eingezeichneten Druckgasquelle verbunden, so daß man
auch auf diesem Wege einen statischen Druck erzielen
kann und nicht ausschließlich auf die Badtemperatur 40 den, brechen bei 100° ab, da man vor 1949 nicht über angewiesen ist. Es kann daher in völliger Unabhängig- geeignete Färbevorrichtungen verfügte, welche sich
bei Temperaturen oberhalb 100° anwenden ließen.
Der Erfinder hat als erster die Färbung mit Temperaturen oberhalb 100° unternommen und dabei be-45 obachten können, daß die Erschöpfungskurve von substantiven Farbstoffen oberhalb des normalen Wassersiedepunktes auf ganz merkwürdige Weise abnimmt. Die Substantiven Farbstoffe werden, je nach ihrem Erschöpfungsgrad, in drei Klassen A, B und C unterzwischen den Bädern und der Außenluft ist also auf 50 teilt.
ein Mindestmaß beschränkt, was besonders wichtig Farbstoffe der Α-Klasse sind diejenigen, deren
ist, wenn mit Küpenfarbstoffen gearbeitet wird. maximaler Erschöpfungsgrad etwa zwischen 70 und
Das Ausdehnungsgefäß 13 kann auch als Zusatz- 80° liegt. Die zu dieser Gruppe gehörenden Farbgefäß verwendet werden. Um den in dasselbe einge- stoffe migrieren schon recht stark bei 100°, so daß füllten Farbstoff in die umlaufenden Bäder einzu- 55 es möglich wird, zwecks Abkürzung der Behandlungsführen, kann die die Druckleitung der Pumpe mit dem dauer die gesamte Farbstoffmenge ohne weiteres in oberen Teil des Ausdehnungsgefäßes verbindende das überhitzte zirkulierende Bad einzuführen. Rohrleitung 20 benutzt werden. Dadurch kann eine Dagegen ist es bei Anwendung von Substantiven
Mischung einer geringen Menge der umlaufenden Farbstoffen der B- und C-Klassen (speziell aber der Flüssigkeit mit dem Farbstoff in dem Ausdehnungs- 60 C-Klasse, deren Erschöpfungskurve fällt, wenn die gefäß stattfinden, bevor diese Flüssigkeit wieder durch ~
stoffen, die eine größere Affinität zu der Faser haben, sowie beim Färben mit Farbstoffen, deren Erschöpfungskurve erst oberhalb 100° wieder abfällt.
Vor einigen Jahren konnte tatsächlich festgestellt werden, daß im allgemeinen substantive Farbstoffe die höchste Substantivität in der Nähe von 100° aufweisen. Sämtliche Erschöpfungskurven, welche bisher in der Fachliteratur über Färberei veröffentlicht wur-
keit von dem in der Vorrichtung herrschenden Dampfdruck zu jeder Zeit ein statischer Druck hervorgebracht werden, indem man dem Gefäß 13 eine bestimmte Menge Druckgas zuführt.
Dadurch, daß das Ausdehnungsgefäß auf indirektem Wege an die Saugleitung der Pumpe angeschlossen ist, wird jede Gefahr vermieden, daß die Pumpe Druckgas bzw. Dampfbläschen ansaugt. Der Kontakt
die Pumpe in den Kreislauf zurückgeführt wird.
Um den Farbstoff, den Elektrolyt oder sonstigen Stoff in einem ganz bestimmten Zeitmaß zuführen zu können, ist es vorteilhaft, an der Rohrleitung 20 ein 65 oder mehr Abzweigungen vorzunehmen. In einer dieser Abzweigungen kann man, vor oder hinter dem Absperrhahn, entweder einen zweiten Hahn 24 mit genau kalibriertem Querschnitt oder eine Blende 25 ebenfalls
Temperatur über 100° steigt) ganz besonders wichtig, erfindungsmäßig sofort mit einem überhitzten Bade anzufangen und den Farbstoff nur allmählich beizugeben.
Um die Färbung des Textilgutes unter diesen Um1 ständen auszuführen, ist es erforderlich, heißes oder überhitztes Wasser ohne Farbstoffzusatz durch das Gut zirkulieren zu lassen, um damit die Fasern in den für die Aufnahme des Farbstoffes günstigsten Zustand
mit genau kalibrierter Dur chi auf Öffnung anbringen. 70 zu bringen (besonders hinsichtlich -der Quelluhg und
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der Porosität der Faser). Dadurch wird nicht nur er- mähliche Zugabe von Ätznatron und Hydrosulfit, reicht, daß der Färbeprozeß in der zum Erzielen eiiner wobei auf die für die Färbung nach dem Pigmentgleichmäßigen Färbung günstigsten Migrations zone verfahren übliche Weise vorgegangen wird, beginnt, sondern daß das langsame und allmählich Das Verfahren gemäß der Erfindung, bei dem der erfolgende Beigeben des Farbstoffes in das Bad die 5 Farbstoff langsam und allmählich einem zikulierenden Wirkung hat, daß derselbe sich nach Maßgabe seiner Bade zugesetzt wird, dessen Temperatur so hoch ist, Zufuhr in die zirkulierende Flüssigkeit vollkommen daß die Natur der Faser und der betreffende Farbstoff gleichmäßig über das Textilgut verteilt. Demzufolge sie nur noch eben ertragen können, wobei der Zusatz wird die Behandlung, wenn es sich um blasse Färbun- nicht schneller erfolgt, als der Farbstoff in die Faser gen handelt, die keinen Salzzusatz erfordern, praktisch io hinein diffundieren kann, ist nicht auf die vorgebereits beendet sein> sobald die gesamte Farbstoff- nannten Farbstoffe beschränkt, sondern kann auch menge in die Vorrichtung eingeführt worden ist. mit gutem Erfolg auf andere Farbstoffgruppen ange-Bei Anwendung von Farbstoffen der B- und C- wendet werden, wie z. B. Schwefelfarbstoffe, Säure-Klassen kann die Salzzugabe bei hoher Temperatur farbstoffe, Azofarbstoffe, Azetatfarbstoffe, erfolgen, ohne daß die Färbung dadurch unregelmäßig 15 Das Färben mit Substantiven Farbstoffen in einer wird. Die vollständige Erschöpfung bei hoher Tem- Vorrichtung gemäß Fig. 1 kann auf folgende Weise peratur erleichtert das Abmustern von dem der durchgeführt werden:
Färbung unterworfenen Textilgut. Der (nicht dargestellte) das zu färbende Textilgut Dagegen wird bei Verwendung von Farbstoffen der enthaltende Träger wird in den Autoklav 1 eingesetzt, A-Klasee, besonders wenn dieselben dunkel sind, die 20 und sämtliche Verbindungen mit der Außenluft, mit Erschöpfung gründlicher erfolgen, wenn man das Bad Ausnahme des auf dem Deckel des Autoklavs beabkühlen läßt. fmdliciien Hahnes 2, werden geschlossen. Dann wird, Die Beigabe von Stoffen zum Einstellen des zunächst sehr langsam (um eine zu rasche Aus-PipWertes der Bäder bzw. zur Vermeidung der Re- dehnung der Rohrleitungen und des Autoklavs zu duktion des Farbstoffes soll vorzugsweise erfolgen, 25 vermeiden), der Hahn 34 geöffnet und durch ihn bevor der Farbstoff zugegeben wird. heißes oder überhitztes Wasser in den Kreislauf ein-
Bei der Behandlung von Fasern, die nicht Tempera- geführt.
türen über 100° ertragen, wie z. B. Azetatseide, Poly- Der Vierwegehahn bzw. die Umkehrvorrichtung vinylmischpolymerisatfasern oder sonstigen Spezial- wird derart eingestellt, daß das Bad zunächst von fasern, kann selbstverständlich der Farbstoff erfin- 30 innen nach außen das Gut im Träger durchströmt, dungsmäßig allmählich mit Wasser oder mit einem Darauf wird die Pumpe 4 in Gang gesetzt und der Bade gemischt werden, dessen Temperatur unterhalb Entlüftungshahn 2 geschlossen, sobald Flüssigkeit 100° liegt. durch ihn entweicht. Nötigenfalls wird dem Wärme-Zum Färben mit Küpenfarbstoffen hat sich die austauscher 10 Dampf zugeführt, um das Bad auf die nachstehende Arbeitsweise als ganz besonders vorteil- 35 erwünschte Temperatur zu bringen, haft erwiesen: Bei der Behandlung ist derart vorzugehen, daß sich Nach Zusatz der erforderlichen Menge Ätznatron während Zirkulation und besonders während der Er- und Hydrosulfit bzw. sonstiger Stoffe mit ähnlicher wärmung des Bades stets ein Luftkissen oben in dem Wirkung wird das Behandlungsbad zunächst bis auf Ausdehnungsgefäß 13 befindet, damit das Bad stets die maximale für den Farbstoff erträgliche Tempera- 40 unter dem für ein einwandfreies Arbeiten der Pumpe tür erhitzt; dann wird dasselbe durch das Textil- notwendigen statischen Druck bleibt und um gleichgut enthaltende Gefäß in Umlauf gebracht. zeitig die Bildung eines Überdruckes zu verhindern, Nach wenigen Minuten kann mit der Zugabe von der die Wände der Apparatur gefährden könnte. Um nicht reduziertem Küpenfarbstoff in feinverteiltem vollständig sicherzugehen, kann außerdem irgendwo Zustande begonnen werden, wobei dafür zu sorgen ist, 45 in den Leitungen noch ein zusätzliches kleines, nicht daß diese Beimengung nicht schneller erfolgt, als der abschließbares Ausdehnungsgefäß angebracht werden. Farbstoff in die Fasern diffundiert. Sobald die Vorrichtung ganz gefüllt und die ge-Die langsame und allmähliche Beimischung von wünschte Temperatur erreicht ist, kann mit dem Küpenfarbstoffen im reduzierten Zustande wird schon Farbstoffzusatz begonnen werden, seit langem bei normalen Temperaturen erfolgreich 50 Bei Anwendung eines Substantiven Farbstoffes der durchgeführt bei Anwendung von einer Apparatur, in Α-Klasse kann der das Rohr 20 mit dem Ausweicher das Bad unter Atmosphärendruck zirkuliert dehnungsgefäß 13 verbindende Hahn 23 ganz oder und allmählich erwärmt wird. teilweise geöffnet, der andere, als Nebenleitung Mit dem erfindungsmäßigen Verfahren können auch wirkende Hahn 24 jedoch geschlossen werden, damit Küpenfarbstoffe im Leukozustande nach der Integra- 55 die gesamte Fafbstoffmenge in wenigen Minuten in tionsmethode hinzugefügt werden, d. h. in einem Zeit- das Bad fließt.
maß, das unterhalb der Diffusionsgeschwindigkeit Falls die Bedingung vorliegt, den Farbstoff mit durch die Fasern liegt. einer bestimmten Geschwindigkeit zuzusetzen, wie In bestimmten Fällen, wie z. B. beim Behandeln z. B. bei Anwendung von Substantiven Farbstoffen der von Kunstseide-Spinnkuchen, kann es bisweilen er- 60 B- und C-Klassen, von Küpenfarbstoffen od. dgl., wünscht sein, die Färbung mit Küpenfarbstoffen in bleibt der Absperrhahn 23 geschlossen und wird der einem heißen oder überhitzten Bade nach dem Pigment- Hahn 24 der Abzweigleitung 22, die eine der Durchverfahren mit feinverteilten Farbstoffen vorzunehmen flußgeschwindigkeit entsprechende Blende 24 enthält, unter Zuhilfenahme des vorliegenden Verfahrens der geöffnet. In letztgenanntem Fall kann Hahn 24 selbstlangsamen und allmählich erfolgenden Zugabe des 65 verständlich auch ganz geöffnet werden, da die DurchFarbstoffes. Auf diese Weise wird eine zu starke Kon- flußgeschwindigkeit ausschließlich durdh die Größe zentration der Pigmente in dem Bade und folglich der Blendenöffnung bestimmt wird, auch eine Flockenbildung vermieden. Die Reduktion Wenn es vorkommen sollte, daß infolge der durch des in der Faser verteilten Farbstoffes erfolgt dann Zusatz des Farbstoffes oder Elektrolyts verursachten späterhin im abgekühlten Bade, und zwar durch all- 70 Abkühlung des Bades der für das gute Arbeiten der

Claims (7)

Pumpe notwendige statische Druck ungenügend werden sollte, genügt es, durch öffnen des Hahnes 19 ein wenig Druckgas in das Ausdehnungsgefäß 13 einzuführen. Diese Zufuhr von Druckgas in das Ausdehnungsgefäß" ist besonders von großem Nutzen, wenn mit Küpenfarbstoffen gearbeitet wird; der dadurch erzeugte statische Druck, der z. B. 2 atü beträgt und unabhängig von der Badtemperatur ist, ermöglicht eine erhebliche Ersparnis an Hydrosulfit und be- ίο günstigt dabei das Eindringen des Farbstoffes bis in den Kern der Faser. Nachdem das Bad eine gewisse Zeit zirkuliert hat, muß die Färbung des zu behandelnden Textilguts durch eine Musterentnahme aus dem Topf 26 kontrolliert werden, wozu derselbe, nach Schließung der beiden Hähne 29 und 30, geöffnet wird. Wenn die Farbe des in diesem Topf enthaltenen Gutes richtig ausfällt, wann das Bad sofort abgekühlt werden, indem man kaltes Wasser durch Leitung 12 in den Wärmeaustauscher 19 einführt. Nach genügender Abkühlung kann dann auch der Autoklav 1 geöffnet und die Ware herausgenommen werden. Wenn dagegen die Färbung nicht befriedigt, genügt es, einen weiteren Farbstoffzusatz unter Zuhilfenahme des Zusatzgefäßes 13 zuzuführen, was ohne jegliche Unterbrechung des Umlaufes, d. h. ohne die Pumpe 4 abzustellen, erfolgen kann. Die oben beschriebene Arbeitsweise für das Färben von Textilgut ist durchaus nicht auf die oben als Beispiel erläuterte Vorrichtung beschränkt. Es kann dazu irgendwelche sonstige, einen Autoklav enthaltende Apparatur verwendet werden, deren Ausdehnungsgefäß z. B. auch im Umlaufkreis enthalten ist, wie auch ein Gerät, in welchem der statische Druck andere, als beschrieben, erzeugt wird. Es könnte weiterhin die Farbstoffzugabe in das warme oder überhitzte Bad durch andere Mittel erfolgen, wie z. B. eine getrennte Pumpe, einen Injektor oder irgendeine andere Vorrichtung, die es ermöglicht, den Farbstoff gegen den im Bade herrschenden Druck in dasselbe einzuführen, und zwar in einer bestimmten Dosierung, wie dies gemäß der Erfindung vorgesehen ist. Es ist auch möglich, das Ausdehnungsgefäß 13 so groß zu wählen, daß es zugleich als Behälter zum Erwärmen des Bades dienen kann. Das Gefäß würde dann drei verschiedenen Zwecken entsprechen: dem eines Ausdehnungsgefäßes, dem eines Vorerwärmers und dem eines Zusatzgefäßes. Das Verfahren gemäß der Erfindung und die seiner Ausübung dienende verhältnismäßig einfache Vorrichtung besitzen wesentliche Vorteile. Der Färbeprozeß wird erheblich verkürzt, die gleichmäßige Färbung dagegen erhöht, die Pumpe sichert bei allen Temperatüren die gewünschte Zirkulation, der Kraftverbrauch der Pumpe ist verhältnismäßig gering, es ist eine Musterennahme während des Umlaufes möglich, jegliches Textilgut kann gefärbt und jeder Farbstoff benutzt werden, der Farbstoff- und Chemikalienverbrauch ist verhältnismäßig gering, die Zersetzungsgefahr der Farbstoffe ist nahezu ausgeschlossen, die Färbung mit Küpenfarbstoffen wird erheblich vereinfacht und ein der Färbung vorangehendes Abkochen ist überflüssig. \' A TI·; NTANSPP. C CIIl-:
1. Verfahren zum Färben von Textilgut in einem geschlossenen Zirkulatibnssystem unter statischem Druck mit Temperaturen über 100°, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst überhitztes Wasser in das System einführt, dieses überhitzte Bad eine Zeitlang durch das Textilgut zirkulieren läßt und schließlich den Farbstoff zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Temperatur gearbeitet wird, die so hoch liegt, daß sie nur noch eben von der Faser und von dem Farbstoff ertragen wird und daß der Farbstoffzusatz in einer Zeit erfolgt, die die Diffusionsgeschwindigkeit des Farbstoffes in die Faser nicht überschreitet, und derart reguliert wird, daß der Farbstoff sich weder auf der Oberfläche der Faser noch in dem Färbebad ansammeln bzw. konzentrieren kann.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Färben mit Küpenfarbstoffen dem auf etwa 100° oder darüber erhitzten Bade, das bereits das Ätznatron, das Hydrosulfit oder die sonstigen Stoffe enthält, die zur Bildung der Leukoform erforderlich sind, der nicht reduzierte Farbstoff in einer Zeit zugegegen wird, die nicht die Zeit überschreitet, in welcher der reduzierte Farbstoff in die Faser diffundieren kann.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Färben mit Küpenfarbstoffen nach dem Pigmentierungsverfahren dem zirkulierenden Bade, das auf etwa 100° oder darüber erhitzt ist, ein äußerst fein verteilter Küpenfarbstoff in einer Zeit zugesetzt wird, die jede Möglichkeit einer Konzentration im Bade ausschließt, die eine Flockenbildung von verteiltem Farbstoff hervorbringen könnte.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsstoffe, die Nuancierungsfarbstoffe, und bzw. oder die Elektrolyte so langsam in das heiße zirkulierende Bad gegeben werden, daß eine zu starke Konzentration von adsorbiertem Farbstoff auf der Fase robe rfläche vermieden wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, bestehend aus einem geschlossenen, unter statischen Druck setzbaren Zirkulationssystem mit einer Umlaufpumpe und einem Ausdehnungsgefäß, nach Patent 822 538, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Ausdehnungsgefäß ein oder mehr Zweigleitungen (21,22) vorgesehen sind, die in das Rohr (9) münden und von denen wenigstens eine (22) außer einem Absperrhahn (24) noch eine Blende (25) mit genau bestimmter Durchgangsöffnung enthält.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zirkulationssystem durch ein Rohr (33) mit Absperrhahn (34) an einen Heißwassererzeugungskessel (35) angeschlossen 'st.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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