DE1015561B - Verfahren zur Veredlung von Fettsaeureestern - Google Patents

Verfahren zur Veredlung von Fettsaeureestern

Info

Publication number
DE1015561B
DE1015561B DEN9332A DEN0009332A DE1015561B DE 1015561 B DE1015561 B DE 1015561B DE N9332 A DEN9332 A DE N9332A DE N0009332 A DEN0009332 A DE N0009332A DE 1015561 B DE1015561 B DE 1015561B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
soap
oil
oils
water
substances
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEN9332A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Hans Eger
Fritz-Erich Schwartzkopff
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Noblee and Thoerl GmbH
Original Assignee
Noblee and Thoerl GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Noblee and Thoerl GmbH filed Critical Noblee and Thoerl GmbH
Priority to DEN9332A priority Critical patent/DE1015561B/de
Publication of DE1015561B publication Critical patent/DE1015561B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/02Refining fats or fatty oils by chemical reaction
    • C11B3/06Refining fats or fatty oils by chemical reaction with bases
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/001Refining fats or fatty oils by a combination of two or more of the means hereafter

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Veredlung von Fettsäureestern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Veredlung von Fettsäureestern, insbesondere von Ölen und Fetten.
  • Um pflanzliche und tierische Öle und Fette für den menschlichen Genuß brauchbar zu machen, müssen im Rahmen der Raffination verschiedene aufeinanderfolgende Prozesse, z. B. der der Entschleimung, der Entsäuerung, der Bleichung und der Desodorisation, durchgeführt werden.
  • Von diesen Veredlungsstufen hat der Entsäuerungsprozeß den Zweck, erstens die freien Fettsäuren weitgehend, bis auf einen Rest von weniger als 0,1 °/o, zu entfernen und zweitens die Begleitstoffe, welche dem Öl einen Geschmack, einen Geruch oder eine Farbe verleihen, weitestmöglich zu beseitigen. Zu diesen Begleitstoffen gehört auch z. B. metallisches, kolloidales Nickel, das nach dem Härtungsprozeß im Rohhartfett verblieben sein kann und bekanntlich außerordentlich schädigende Wirkungen auf das Fett ausübt.
  • Die gebräuchlichste Art der Entsäuerung ist die mit Alkalien. Nach den ursprünglichen Verfahren wurde die Entsäuerung in diskontinuierlicher Weise in großen Absetzbottichen durchgeführt, wobei die gebildeten Seifen, auch Soapstock genannt, mit heißem Wasser mehr oder weniger aufgelöst und dann die Seifenlösungen nach Abstehenlassen von Hand abgezogen wurden.
  • Seit geraumer Zeit werden zur Abscheidung der mit Alkalien ausgefällten Seifen vielfach sogenannte Soapstockzentrifugen benutzt, die die Seifen kontinuierlich austragen. Beide Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß noch Reste an feuchten Seifen im 01 zurückbleiben. Sie müssen entfernt werden, um z. B. den nachfolgenden Bleichprozeß mit ,Bleicherden oder Bleichkohlen nicht zu stören. Die Aktivität der Bleichmittel wird sonst herabgesetzt, und Filterschwierigkeiten treten auf. Der Umstand, daß selbst beim Abschleudern des Soapstocks mit Zentrifugen das Öl nicht immer genug seifenfrei anfällt, hat verschiedene Ursachen.
  • Beim Entsäuern mit Alkalien entstehen allgemein drei Phasen, nämlich: erstens das Öl mit größeren oder geringeren Mengen darin gelöster Seife, zweitens ungelöste Seifenflocken mit größeren oder geringeren Mengen eingeschlossenem Neutralöl, drittens Wasser bzw. in Wasser gelöste Seife.
  • Um z. B. zu erreichen, daß in der zweiten Phase weniger Neutralöl eingeschlossen wird, ist es üblich, den Alkalien Elektrolyte zuzusetzen. Eine ähnliche Wirkung wird erzielt, wenn mehr Lauge benutzt wird, als für die Neutralisation der freien Fettsäuren nötig ist, wobei naturgemäß die Einwirkungszeit der überschüssigen Lauge auf das Neutralöl begrenzt sein muß, da sonst das Neutralöl verseift und der erstrebte 1o Hamburg-Harburg, Seehafenstr.24 Effekt zunichte gemacht wird. Man erhält auf diese Weise dann als dritte Phase entweder salzhaltige oder alkalische Lösungen, in denen die gebildete Seite bekanntlich schwer löslich ist.
  • Es gelingt zwar mit Hilfe von verschiedenen Zentrifugentypen, diese drei Phasen voneinander zu trennen, nämlich entweder daß man die zweite und dritte Phase gemeinsam als fließende Seifenmasse austrägt oder daß man jede der drei Phasen für sich durch entsprechende drei Öffnungen an der Zentrifuge austreten läßt.
  • Es ist erklärlich, daß sich ein Dreiphasensystem, wie es eben beschrieben wurde, .auch mit Hilfe von Zentrifugen nicht so scharf voneinander trennen läßt, daß praktisch trockene und seifenfreie Öle erhalten werden können. Das liegt in erster Linie daran, daß die Unterschiede der spezifischen Gewichte besonders in den Trennzonen der einzelnen Phasen teilweise sehr gering und die Löslichkeitsverhältnisse der zu trennenden Stoffe ineinander oft sehr ungünstig sind, so daß das von den Zentrifugen abfließende entsäuerte Öl Reste von Seifen und Feuchtigkeit enthält.
  • Benutzt man konzentrierte Laugen zur Entsäuerung, so entstehen wasserhaltige Seifenflocken. Wird dieses Gemisch aus Öl und Seifenflocken der Einwirkung von Zentrifugalkräften unterworfen, dann vereinigen sich die Seifenflocken nicht restlos zu einer fließbaren Masse, sondern besonders die spezifisch leichteren Flocken werden mit dem Öl mitgerissen. Gleichzeitig werden je nach der Ölsorte größere oder kleinere Mengen an Seife von dem Öl gelöst und können daher nicht abgeschieden werden. Dies tritt besonders dann ein, wenn das Öl ein hohes Wasserbindungsvermögen besitzt. Auch noch Reste von Begleitstoffen, z. B. Lezithine, können das Öl befähigen, Seifenreste zu lösen oder in feinen Suspensionen festzuhalten. Andererseits schließen die abgetrennten Seifen einen mehr oder weniger großen Teil Neutralöl in sich ein. Verdünnt man die Seife mit Wasser oder benutzt man verdünnte Alkalien, z. B. um neutralölärmere Seifen zu erhalten oder um den Seifenfluß zu verbessern, so entstehen leicht Emulsionen aus Öl und Seifenlösung, die ebenfalls beim Separieren in Form feiner Tröpfchen mit dem Öl ausgetragen werden. Die wasserhaltigen Seifenreste müssen nach den bisher bekannten Verfahren mit heißem Wasser aus dem Öl herausgewaschen werden. Man läßt entweder das Waschwasser abstehen und zieht es von Hand ab oder man trennt es mit sogenannten Waschzentrifugen ab. Ein einmaliges Waschen genügt in vielen Fällen noch nicht. Besonders wieder diejenigen Öle, welche ein hohes Wasserbindungsvermögen besitzen, halten die Seifenreste hartnäckig fest, so daß oft mehrere Waschungen erforderlich werden, wobei Wassermengen von 10% und mehr, auf die Ölmenge bezogen, benötigt werden. Es ist klar, daß dieses Verfahren sehr viel Zeit und apparative Einrichtungen benötigt. Die an das Waschwasser gebundene Wärme geht dabei ebenso verloren wie teilweise nicht unbeträchtliche Mengen an Neutralöl.
  • Man hat auch schon versucht, Öle mit Alkalien im Vakuum zu entsäuern und die dabei entstehenden Seifen zu trocknen. Die Trennung der dabei anfallenden feinkernigen Seifenflocken vom Öl machte jedoch erhebliche Schwierigkeiten. Der Grund dafür liegt darin, das wasserfreie bzw. wasserarme Seifen nicht fließfähig sind und das spezifische Gewicht oft nur wenig höher als das des Öls ist. Dadurch wird sowohl die Trennung der Seifen vom Öl als auch die Austragung der Seifen aus der Zentrifuge #wesentlich erschwert. Man mußte also die trockenen Seifenflocken durch geeignete Zusätze, z. B. Wasser oder Salzlösungen, wieder viskos und fließfähig machen, um sie aus den Zentrifugen austragen zu können, oder man mußte sie durch Zusatz von Bleicherde oder Bleichkohlen spezifisch schwerer machen, um sie abschleudern zu können. Abgesehen davon, daß die Herstellung von trockenen Seifenflocken im Vakuum apparativ umständlich ist, weil z. B. das Schäumen durch Einbau von Umwälzern verhindert werden muß, brachte diese Methode keine befriedigende Lösung, denn im ersten Fall mußte man wegen unbefriedigender Seifenabscheidung wieder #waschen und im zweiten Fall störten die zur Abschleuderung der Seifenflocken benötigten Zusatzstoffe und verursachten Unkosten. Aus diesen Gründen hat die Vakuumbehandlung keine Verbreitung gefunden und so blieb das erstgenannte Verfahren trotz seiner bekannten Nachteile mit seinen Waschstufen immer noch das brauchbarste. Nach allen bisher bekannten Verfahren ist es also nicht gelungen, bei der Entsäuerung von Ölen und Fetten in einer einzigen Behandlungsstufe ein bleichfertiges Produkt zu erhalten.
  • Nach der Erfindung ist es möglich, alle Fettsäureester, insbesondere alle Öle und Fette mit Ausnahme derjenigen, welche aus Oualitätsgründen einer weiteren alkalischen Behandlung bedürfen, in einer Stufe kontinuierlich oder diskontinuierlich so zu entsäuern, daß der Gehalt an freien Fettsäuren unter 0,1% zu liegen kommt. Dabei werden die entstehenden Seifen mit den üblichen Begleitstoffen mittels einer Zentrifuge so #weitgehend aus dem Öl entfernt, daß diese so entsäuerten Öle für den nachfolgenden Veredlungsprozeß, z. B. die Bleichung mit Bleicherden oder Bleichkohlen, weder gewaschen noch getrocknet zu werden brauchen.
  • Um Nachteile, wie sie bei den üblichen Verfahren auftreten, zu vermeiden, ist es erforderlich, den Fettsäureestern Alkalien von hohen Konzentrationen und gegebenenfalls wasserbindende Stoffe derart zuzusetzen, daß die bei der Entsäuerung entstehenden Seifen in grobkerniger und einphasiger Form anfallen. Es wird darunter ein Seifenkonglomerat verstanden, in dem das Wasser neben etwaigen Verunreinigungen und wasserbindenden Stoffen an die Seifenflocken fest gebunden bleibt und nicht als zweite Phase getrennt von der Seife auftritt. Der Wassergehalt in den Seifenflocken kann dabei bis zu dem Eineinhalbfachen des Seifengewichts betragen. Diese Wassermenge in Verbindung mit den wasserbindenden Stoffen genügt, um die entstehende Seife zu festen Konglomeraten zusammenzufügen. Da das gesamte Wasser an die Seifenflocken gebunden ist, wird die Löslichkeit der Seife in Öl ebenfalls auf unbedeutende Werte herabgedrückt. Darüber hinaus erhöht sich das spezifische Gewicht der Seifengebilde. Diese Eigenschaften ermöglichen nun eine praktisch restlose Abtrennung der Seife vom Öl. Zweckmäßig wird dies mit Trennschleudern bewerkstelligt, aus denen die fest zusammengepreßten Seifen periodisch entfernt werden.
  • Nach der Erfindung erfolgt die Entsäuerung der Öle mit Alkalilösungen, vorzugsweise mit Natronlauge einer Konzentration von 14% und höher, der man gegebenenfalls wasserbindende Mittel, wie z. B. Kochsalz, zusetzt. Allgemein hat sich eine Natronlauge von 18% NaOH mit 4% NaCI bewährt, wobei eine dritte Phase nicht auftritt. Bei Ölen mit besonders hohem Wasserbindungsv ermögen, z. B. verschiedenen Rohhartfetten, kann man die Konzentration der Alkalilösungen bis zu 35% steigern. Die Temperaturen der zu entsäuernden Öle betragen während der Zugabe der Alkalilösungen 30 bis 100°, vorzugsweise 70°. Die günstigste Temperatur kann leicht durch einen Versuch ermittelt werden.
  • Die Alkalilösungen werden diskontinuierlich oder kontinuierlich in der Weise zugegeben, daß sie nach Eintritt in das 01 durch eine Rührvorrichtung zwar innig vermischt, auf keinen Fall aber emulgiert werden. Das Kochsalz kann gleichzeitig mit dem Alkali in Form einer Lösung zugegeben werden. Man kann es aber auch in fester Form zusetzen. In beiden Fällen erhält man grobkernige Seifengebilde in einphasiger Form, wenn durch geeignete Laugenkonzentration der angegebene Wassergehalt der Seife nicht überschritten wird. Die Einwirkungszeiten der auf diese Weise erzeugten Seifenflocken auf das Öl können sich über Sekunden, Minuten oder Stunden erstrecken, ohne daß das Einphasensystem der Seife zerstört wird. In den meisten Fällen ist es zweckmäßig, die Einwirkungszeit auf 15 bis 30 Minuten auszudehnen, um eine vorteilhafte Reinigung des Öls durch die Ausscheidung von Begleitstoffen zu erzielen. Dadurch wird weiter erreicht, daß ein gegebenenfalls aus Qualitätsgründen notwendiger Laugeüberschuß Neutralöl verseifen kann, so daß keine dritte Phase entstehen kann. Ebenfalls können die Temperaturen während der Einwirkungszeit verschieden sein; man kann z. B. einem Öl die Alkalien bei 100° zusetzen und anschließend auf 30° abkühlen oder umgekehrt. Auch der Druck kann #während der Einwirkungszeit nach oben schwanken. Vorzugsweise arbeitet man unter atmospärischem Druck oder mit leichten Überdrücken, wie sie sich automatisch durch das Ölniveau einstellen. Unterdruck wird dagegen zweckmäßig vermieden, um die Seifenflocken bei den herrschenden Temperaturen nicht durch Trocknung zu feinkernig zu machen, wie auch ihr spezifisches Gewicht nicht zu erniedrigen und Schaumbildung zu vermeiden. Um schädliche Einwirkungen auf das Öl, z. B. durch Oxydation, zu verhindern, arbeitet man zweckmäßig in geschlossenen Gefäßen. Man kann jedoch auch inerte Gase, z. B. Stickstoff, zum weiteren Schutz gegen Sauerstoff benutzen.
  • Vorzugsweise wird das Vermischen von Alkalien und Öl in einem Reaktionsgefäß vorgenommen, das die notwendige V erweilzeit gewährleistet und mit einem Rührwerk versehen ist, das z. B. 40 UpM macht. Das Rührwerk besteht aus einer Welle, an der Schneckengänge angebracht sind, und zwar so, daß sie abwechselnd links- und rechtsgängig arbeiten. Dadurch wird eine Gemisch von Alkalien und Öl erzielt, ohne daß sich Emulsionen bilden können. Es entstehen die gewünschten Seifenflocken, die grobkernig und einphasig und spezifisch schwerer als das Öl sind. Darüber hinaus bewirkt das Rührwerk eine leichte Aufundabbewegung der Seifenflocken, so daß sich Emulsionen nicht bilden können. Weitere Vorteile dieser Konstruktion des Rührwerks liegen darin, daß die Seifenflocken nicht zerschlagen und zu fein werden und daß das Einphasensystem nicht zerstört wird. Die in der Schwebe gehaltenen Seifenflocken wirken ihrerseits auf das Öl reinigend dadurch, daß sie die Ausscheidung von Begleitstoffen fördern und diese gleichzeitig adsorbieren. Heiz- und Kühlvorrichtungen sorgen für die gewünschten Temperaturen. Man kann das Gemisch von Öl mit den Alkalien von oben nach unten durch das Reaktionsgefäß geben oder umgekehrt. Mit Hilfe einer Schwimmerregelung kann der Zulauf zu einer Trennschleuder konstant gehalten werden.
  • Dadurch, daß erfindungsgemäß die erzeugte Seife grobkernig und einphasig ist, ein äußerst günstiges spezifisches Gewicht hat und die üblichen Begleitstoffe in hohem Maße adsorbiert hat, kann sie leicht im Schlammraum einer Schleuder zurückgehalten werden, wobei das Öl blank aus der Maschine austritt, so daß es höchstens nur noch hundertstel Prozente an Seife und Feuchtigkeit enthält und somit ohne Waschung und Trocknung weiter verarbeitet, z. B. mit Bleicherden gebleicht werden kann. Die auf diese Weise erzeugte und abgetrennte Seife enthält nur wenig Neutralöl und ist hoch konzentriert.
  • In der Zeichnung ist das Verfahren gemäß der Erfindung schematisch und beispielsweise dargestellt. Das zu veredelnde Rohöl läuft aus einem Vorratsbehälter oder von einer Filterpresse 1 in ein Temperiergefäß 2, in welchem es geheizt oder gekühlt werden kann. Das Temperiergefäß 2 ist mit einem Niveauregler 3 versehen. Das temperierte Öl gelangt über eine Kreiselpumpe 4 und ein Niveau-Steuerventil 5 in die Dosiermaschine 6. Niveauregler 3 und Niveau-Steuerventil 5 sorgen dafür, daß bei unterschiedlichem Mengenzulauf im Temperiergefäß 2 stets das gleiche Niveau gehalten wird. Aus dem Behälter 7 läuft die Alkalilösung ebenfalls durch die Dosiermaschine 6 und wird dem Öl durch die Impfdüse 8 beigemischt. Das Gemisch tritt in das Reaktionsgefäß 9 von unten ein, steigt nach oben und verläßt es über das Schwimmerventil 10. Von dort läuft es mit eigenem Gefälle auf die Trennschleuder 11. Das seifenfreie und trockene Öl wird durch die Leitung 20 abgeführt. Es kann in einen Vorratsbehälter gelangen oder zur kontinuierlichen Weiterverarbeitung der nächsten Behandlungsstufe zugeführt werden. Die Seife wird aus der Maschine periodisch herausbefördert und fällt in den Seifenbehälter 12, in welchen über das Ventil 13 Wasser zur Verdünnung eingeleitet werden kann. Die Seifenpumpe 14 fördert die Seifenlösung zu einem Auffangbehälter. Die Leitungen 15, 16 und 17 sind Umgehungs- bzw. Überlaufleitungen, die bei überschußförderung oder Störung der Betriebsanlage das Behandlungsgut bzw. das Öl in den Behälter 18 leiten, aus dem es mittels einer Kreiselpumpe 19 in den Arbeitsgang zurückgegeben werden kann.
  • Das beschriebene Verfahren beschränkt sich nicht nur auf die Entsäuerung von Ölen und Fetten, sondern kann auch auf andere Fettsäureester, wie z. B. Wachse, Weichmacher oder andere synthetische Ester angewendet werden.
  • Das gemäß der Erfindung beschriebene und durch die Schemazeichnung erläuterte Verfahren wird an Hand nachfolgender Beispiele veranschaulicht. Beispiel 1 4400 kg rohes, auf 40° gehärtetes Walöl hatten einen Gehalt von 0,32'% freien Fettsäuren. Das Rohhartfett wurde mit 18,71 Natronlauge von 18% NaOH, der 4'% Na Cl zugesetzt worden waren, bei 70° kontinuierlich entsäuert. Bei dieser Dosierung wurden 0,6% Seife in einphasiger Form abgeschieden. Das Ölseifengemisch wurde von unten in ein Reaktionsgefäß gegeben. Nach 20 Minuten Verweilzeit gelangte das Ölseifengemisch kontinuierlich auf eine Schleuder. In periodischen Zeitabständen wurde die Schleuder entschlammt. Die von Zeit zu Zeit gezogenen Proben vor der Schleuder hatten einen Seifengehalt von 0,56 bis 0,64%-. Die zur gleichen Zeit gezogenen Gegenproben hinter der Schleuder waren blank und hatten einen Seifengehalt von 0,003 bis 0,009% und waren frei von Nickel. Der Laugenverbrauch war niedriger als bei den bisher üblichen Entsäuerungsverfahren. Beispiel 2 10 550 kg rohes, auf 30° gehärtetes Walöl, das mit Nickelspuren aus der Härtung behaftet war, hatten einen Gehalt von 0,29% freien Fettsäuren. Das Rohhartfett wurde, wie im Beispiel 1, mit 40,61 Natronlauge von 18% iNTa O H entsäuert und von unten kontinuierlich durch ein Reaktionsgefäß mit 1000 1 Nutzinhalt gegeben, wobei 95501 durch Überlauf kontinuierlich auf eine Schleuder gelangten und von der Seife befreit wurden. Die restlichen 10001 liefen zwecks Entleerung des Reaktionsgefäßes von unten über die Schleuder. Die Entschlammungsperioden wurden so gewählt, daß jeweils die gleichen Mengen an Trockenseife aus dem Schlammraum herausbefördert wurden. Auch hier fiel die Seife in einphasiger Form an. Die von Zeit zu Zeit gezogenen Proben vor der Schleuder hatten einen Seifengehalt von 0,52 bis 0,58%. Die zur gleichen Zeit gezogenen Gegenproben hinter der Schleuder waren blank, von hellerer Farbe und hatten einen Seifengehalt von 0,003 bis 0,009% und waren frei von Nickel.
  • Beispiel 3 100 Teile eines Petrolat-Wachses wurden unter Rühren mit 0,3 Teilen einer 28,8"/eigen Natronlauge versetzt und 30 Minuten lang auf 85° gehalten. Dann wurde die gebildete Seife in einer Becherschleuder, die eine Tourenzahl von 3000 UpM hatte, abgeschleudert. Die Seife haftete als feste, kompakte Masse am Boden des Bechers. Das entsäuerte Wachs besaß noch 0,02'% Restseife.
  • Analysen a) Vor der Veredlung: 10 g Wachs verbrauchten zur Neutralisation 2,0 cm3 n/5-Na OH.
  • b) nach der Veredlung: 10 g Wachs verbrauchten zur Neutralisation 0,38 cm3 n/5-Na OH. Beispiel 4 100 Teile eines Weichmachers vom Typ der Caprinsäure-Ester wurden unter Rühren mit 1,8 Teilen einer 28,8'%igen Natronlauge versetzt und auf 60° erwärmt. Dann wurden 2 Teile festes Kochsalz zugesetzt. Nach 30 Minuten Einwirkungszeit wurde die gebildete Seife 3 Minuten lang in einer Becherzentrifuge, die eine Tourenzahl von 3000 UpM hatte, abgeschleudert. Die abgeschleuderte Seife haftete fest am Boden des Bechers, so daß der darüberstehende entsäuerte Weichmacher davon abgegossen werden konnte. Er hatte noch einen Seifengehalt von 0,02"/o und war heller als das Rohprodukt. Analysen a) Vor der Veredlung: 10 g Weichmacher verbrauchten zur Neutralisation 3,1 cm3 n/5-NaOH. Farbe gemessen mit dem lichtelektrischen Kolorimeter Modell V nach Dr. B. Lange, Berlin: 0,012.
  • b) Nach der Veredlung: 10 g Weichmacher verbrauchten zur Neutralisation 0,22 cm3 n/5-NaOH. Farbe gemessen mit dem lichtelektrischen Kolorimeter Modell V nach Dr. B. Lange, Berlin: 0,008.

Claims (9)

  1. PATEN TA NS PR ÜCHE: 1. Verfahren zur Veredlung von Fettsäureestern, insbesondere von Ölen und Fetten, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsprodukte mit mindestens zur Entsäuerung und zur Entfernung von Begleitstoffen ausreichenden Mengen Alkalilösung, vorzugsweise Natronlauge, einer Konzentration von 14°/o und mehr, gegebenenfalls unter Zusatz von wasserbindenden Stoffen, behandelt werden und die in einphasiger Form entstehenden Seifengebilde, deren Wassergehalt das Eineinhalbfache vom Seifengehalt nicht überschreiten soll, zusammen mit den Begleitstoffen ohne Verwendung von Waschstufen durch Zentrifugalkraft abgeschieden werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abscheidung der Seifen und der Begleitstoffe Schleudern verwendet werden, aus denen die ausgeschleuderten Stoffe periodisch entfernt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ölen Natronlaugen von 14 bis 35"/0, vorzugsweise von etwa 240/0, zusetzt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ölen kochsalzhaltige Natronlauge zusetzt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ölen außer der Natronlauge noch trockenes Kochsalz zusetzt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Entsäuerung bei Temperaturen von 30 bis 100°, vorzugsweise bei 70°, vornimmt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch rührt. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl bis zu 30 Minuten der Behandlung mit Alkalilösung unterworfen wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch l bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Öl während der Behandlung unter Luftausschluß hält. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 520 285.
DEN9332A 1954-08-12 1954-08-12 Verfahren zur Veredlung von Fettsaeureestern Pending DE1015561B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEN9332A DE1015561B (de) 1954-08-12 1954-08-12 Verfahren zur Veredlung von Fettsaeureestern

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEN9332A DE1015561B (de) 1954-08-12 1954-08-12 Verfahren zur Veredlung von Fettsaeureestern

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1015561B true DE1015561B (de) 1957-09-12

Family

ID=7339140

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEN9332A Pending DE1015561B (de) 1954-08-12 1954-08-12 Verfahren zur Veredlung von Fettsaeureestern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1015561B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0238451A2 (de) * 1986-03-18 1987-09-23 I.C.I.C. S.p.A. Verfahren zur Raffinierung von wachshaltenden Ölen zur Nahrungsverwendung

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB520285A (en) * 1937-10-14 1940-04-19 Separator Ab A process for the refining of vegetable and animal oils or fats

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB520285A (en) * 1937-10-14 1940-04-19 Separator Ab A process for the refining of vegetable and animal oils or fats

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0238451A2 (de) * 1986-03-18 1987-09-23 I.C.I.C. S.p.A. Verfahren zur Raffinierung von wachshaltenden Ölen zur Nahrungsverwendung
EP0238451A3 (en) * 1986-03-18 1987-11-19 I.C.I.C. S.P.A. Process to refine raw waxy oils for alimentary use

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2609705C3 (de) Verfahren zum Entschleimen von Triglyceridölen
DE2641143A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum gewinnen von oelen aus oelhaltigen rohstoffen
DE1642902A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Entsaeuerung von Glyceridoelen
DE1015561B (de) Verfahren zur Veredlung von Fettsaeureestern
DE1617012C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Lanolin aus Abwassern der Wollwäsche
DE836982C (de) Verfahren zum Entfetten von Knochen
DE1088790B (de) Verfahren zur Aufbereitung von Seetieren, insbesondere Fischen
DE1289230B (de) Verfahren zur Herstellung von ueberfetteten Seifen
DE848680C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fett aus tierischen Weichgeweben
DE2435862A1 (de) Verfahren zum waschen und entfetten von tierischen fasern, insbesondere wollfasern
DE145389C (de)
AT21279B (de) Verfahren zur Reinigung von Zucker und Zuckerlösungen.
DE437520C (de) Verfahren zur Reinigung von OElen und Fetten
DE3246926C2 (de)
DE872810C (de) Verfahren zur Reinigung tierischer, pflanzlicher oder synthetischer OEle oder Fette
DE494455C (de) Wiedergewinnung des in den Verzinnungsabfaellen enthaltenen Zinnes
DE918401C (de) Verfahren zum Veredeln von gegebenenfalls von Eiweiss- und Schleimstoffen, Lecithinen u. dgl. vorher befreiten pflanzlichen oder tierischen OElen oder Fetten
DE972865C (de) Verfahren zur Entfernung von geringen Mengen von Seifen und Wasser aus OElen u. dgl.
DE908051C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Raffinieren von OElen und Fetten
AT87800B (de) Verfahren zur Entsäuerung von Glyzeriden unter Gewinnung von neutralölarmen Seifen.
AT227358B (de) Verfahren und Anlage zur Raffination von Fetten
AT264706B (de) Verfahren zur Verarbeitung von industriellen Häute- und Fellabfällen
DE1115390B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von OElen von den bei der Neutralisation entstehenden Seifen
DE1186162B (de) Verfahren zur Entfernung von geringen Seifen- und Alkaliresten aus raffinierten Fetten
DE858097C (de) Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und oeligen Stoffen