DE494455C - Wiedergewinnung des in den Verzinnungsabfaellen enthaltenen Zinnes - Google Patents

Wiedergewinnung des in den Verzinnungsabfaellen enthaltenen Zinnes

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DE494455C
DE494455C DES85173D DES0085173D DE494455C DE 494455 C DE494455 C DE 494455C DE S85173 D DES85173 D DE S85173D DE S0085173 D DES0085173 D DE S0085173D DE 494455 C DE494455 C DE 494455C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B25/00Obtaining tin
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Description

  • Wiedergewinnung des in den Verzinnungsabfällen enthaltenen Zinnes Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das besonders für die Herstellung von Weißblech und verzinntem Eisenblech von Wichtigkeit ist und .das Zinn sowie die Zinnsteine in ihrer Gesamtheit frei von allen Verunreinigungen zur Wiederverwendung abzuscheiden gestattet.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, Zinnüberzüge auf verzinnten Rückständen (alten Konservenbüchsen, Weißblechabfällen) dadurch wiederzugewinnen, daß diese Gegenstände der Einwirkung basischer Substanzen in der Hitze zur Reinigung unterworfen wurden. Die von Fetten, Lacken usw. befreiten Abfälle wurden dann entzinnt, und zwar durch Auflösen in Reagenzien, durch Niederschmelzen oder auf elektrolytischem Wege.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung besteht demgegenüber darin, Abfälle von Tiegeln und anderen Vorrichtungen, wie sie bei der Fabrikation von Weißblech und verzinntem Eisenblech benutzt werden, in einer alkalischen Lösung auf einem bewegten Sieb einer Waschung zu unterwerfen, worauf die dabei entstehenden zinnhaltigen Produkte, nämlich der auf der Lauge schwimmende Schaum, der feine Siebdurchfall und die Siebgröbe, für sich in bekannter Weise in einem Flammofen auf reines Zinn verschmolzen werden. Mittels des neuen Verfahrens kann man rasch sämtliche durch die tägliche und wöchentliche Reinigung erhaltenen Abfälle, ohne Rücksicht auf ihren Gehalt an Verunreinigungen, behandeln, wodurch die erheblichen Verluste an Zinn durch Oxydation und Verflüchtigung bei der heute üblichen Behandlung im Flammofen, der allgemein in der metallurgischen Behandlung des Zinnes benutzt wird, vermieden werden. Die Verunreinigungen, wie Öl, Zinkchlorid, erdige Zusätze u.sw., werden in höchstens % Stunde ausgeschieden, und das metallische Zinn und die Zinnsteine nehmen sofort den ihnen eigenen Metallglanz an. Hierauf werden die Ausscheidungsprodukte nach üblicher Methode im Flammofen einzeln behandelt.
  • Nach dem Verfahren werden die Abfälle, die bei der Verzinnung erhalten werden, in einer Trommel energisch durcheinander gerührt. Die Trommel taucht und dreht sich in einem mit basischer Lösung gefüllten Trog, der durch Dampf beheizt wird. Nach wenigen Minuten verseift das Öl, und die übrigen Verunreinigungen zerfallen und emulsionieren infolge der auftretenden Gasentwicklung. Das verseifte 0I und die leichteren Verunreinigungen werden au's der Siebtrommel durch die Zentrifugalkraft ausgeschleudert und steigen zur Oberfläche des in der Wanne enthaltenen Flüssigkeitsbades. Die schwereren Verunreinigungen trennen sich durch ihre Schwere und fallen durch die Sieböffnungen auf den Boden des Troges. In .der Trommel bleiben lediglich das Zinn und die Zinnsteine zurück. Infolge dieses Verfahrens trennen sich die einzelnen Produkte, welche die Abfälle enthalten, nach drei Kategorien ab, die vollkommen voneinander verschieden sind und jedes seinen besonderen. Charakter besitzt. Es sind dies i. von Verunreinigungen freies Zinn und Zinnsteine; 2. Schlamm aus schwereren Verunreinigungen, 3. Schaum der verseiften oder emulsionierten Substanzen.
  • Der Schlamm enthält außerdem sehr kleine Zinnkörner, welche durch die Löcher der Siebtrommel hindurchfallen. Der Schaum enthält ausschließlich Zinnoxyd und pulverförmiges Zinn. Die zur Verwendung kommende Lösung zeigt bei der Analyse keine Spur von Zinn mehr. Es werden somit mehr als 9o °/o des in den Abfällen enthaltenen metallischen Zinnes von den Verunreinigungen, die ihm beigemischt waren, befreit. Die übrigen io °/a entsprechen den Zinnkörnern geringeren Durchmessers als die Öffnungen der Siebtrommel und dem durch Emulsion mitgerissenen Zinnoxyd. Die drei Produkte, die ,auf diese Weise ausgeschieden worden sind, werden hierauf im üblichen Flammofen behandelt.
  • Im Laufe dieser Behandlung treten der ganze Wert des neuen Verfahrens und seine wesentlichen Vorteile klar zutage. Um durchaus befriedigende Ergebnisse zu erzielen, ist es unbedingt erforderlich, jedes der drei Produkte einzeln im Flammofen in einer reduzierten Mitte zu behandeln.
  • Diese drei verschiedenen Behandlungsarten sind folgende: a) Behandlung des Zinnes und der gereinigten Zinnsteine.
  • Man läßt das Zinn und die Zinnsteine trocknen, nachdem man sie vorher vor Einführung in den Flammofen auf feuchtem Wege behandelt hat. Nach dem Trocknen gibt man sie in den Ofen auf und verschließt möglichst jeden Luftzutritt unter der Feuerung. Das Zinn seigert sofort aus und fließt ab, ohne daß die Masse verrührt zu werden braucht. Man kann ohne Schwierigkeit 30o bis ¢0o kg gleichzeitig verarbeiten, und die Arbeitsdauer beträgt ungefähr il-/2 Stunden.
  • b) Behandlung des Schlammes.
  • Das Brennen des Schlammes, welcher sehr viel, ungefähr 35 °/o, Feuchtigkeit enthält, geschieht im Flammofen in reduzierender Mitte. Durch ständiges Umrühren der Masse während des Brennens erreicht man eine Ausbeute von 8 °/o metallischen Zinnes. Der Rückstand bildet Zinnasche.
  • c) Behandlung des Schaumes.
  • Obschon der Schaum nur wenig Zinn in Gestalt von Oxyd enthält, hat man trotzdem Interesse daran, denselben im Flammofen zu behandeln. Hierbei ist aber jeder Arbeitsaufwand zu vermeiden, weshalb man den Schaum erst zum Schluß in den Ofen aufgibt. Da der Schaum viel flüchtige Substanzen, im besonderen verseiftes C51, enthält, so brennt er nur langsam und gestattet (unter Ausschluß der Läuterung), den Ofen auf geeigneter Temperatur zu erhalten. Der geringe Rückstand, der zurückbleibt, enthält noch Zinn, infolge Reduktion eines Teiles des Zinnoxydes durch das Öl, und zinnarme Asche (25 °/o Zinnoxyd).
  • Aus obiger Auseinandersetzung folgern ohne weiteres folgende Vorteile des neuen Verfahrens: i. Das von seinen Verunreinigungen befreite Zinn kann einzeln im Flammofen in reduzierender Mitte behandelt werden, um das- Zinnoxyd zu reduzieren und um jeden Zinnverlust durch Oxydation und Verflüchtigung zu vermeiden, der bei dem früheren Verfahren mit kontinuierlicher Durcharbeitung der Masse unvermeidlich war.
  • 2. Das nach der Läuterung gewonnene Zinn ist reiner als nach der älteren Methode, so daß eine zweite Läuterung und das Durcheinandermischen des Zinnes nach der ersten Läuterung der älteren Methode überflüssig wird.
  • Das bei der .ersten Läuterung der Abfälle gewonnene Zinn, nach Waschung der Abfälle in basischen Lösungen, ist sehr rein infolge der Ausscheidung der Beimischungen durch die Feuchtbehandlung. Dasselbe ist mindestens ebenso rein als das aus dem Tonkin bezogene reine Zinn.
  • Die zuletzt vorgenommenen Analysen des wiedergewonnenen Zinnes nach vorliegendem Verfahren weisen folgende verunreinigenden Zusätze auf:
    Fe ..................... 0,000
    Zn ..................... 0,004
    Pb ..................... o,oo63
    As ..................... 0,0070
    andere Verunreinigungen (Cu, S, Sb) nur spurweise, während das Tonkinzinn (mit 5 Sternen) folgende Verunreinigungen enthält:
    Fe ........ ............ 0,070
    Zn ....... ............ 0,000
    Pb ..................... 0,025
    S ...................... 0,009
    As ..................... 0,020
    Cu ..................... spurweise.
    Man erspart somit eine Läuterung, und das reinere Zinn kann direkt zur Speisung der @rerzinnungsapparate verwendet werden.
  • 3. Gewinnung einer größeren Menge Zinnasche besserer Qualität, weil der Schlamm unabhängig vom Zinn und von den Zinnsteinen gebrannt wird. Es werden lediglich die flüchtigen Bestandteile verbrannt, und das Zinnoxyd bleibt beinahe vollständig in den Aschen zurück.
  • d.. Geringerer Zinkgehalt der Asche.
  • 5. Leichtere, raschere Verarbeitung, weil kein geschultes Personal nötig ist.
  • Es ist nachstehend beispielsweise die Durchführung einer Operation zur Wiedergewinnung des in den Abfällen enthaltenen Zinnes mittels kaustischer Soda in Mischung mit neutralem Natriumcarbonat angeführt. In diesem Falle besteht das Flüssigkeitsbad aus io kg kaustischer Soda und io kg neutraletn Natriumcarbonat in 501 Wasser aufgelöst. Man erhält damit eine Dichte von etwa 7 ° B6.
  • Diese Lösung gestattet, zwei Chargen von je ungefähr Zoo kg Abfällen zu behandeln. Während Soda und das neutrale Natriumcarbonat sich auflösen, und während man die Aufgabe der Rohabfälle in die Trommel vornimmt, erhitzt man das Flüssigkeitsbad mittels eines Dampfstrahles; sobald die Temperatur 7o° erreicht, setzt die Reaktion ein. Man bringt dann die Trommel in Umdrehung und hält die Temperatur von 8o° ständig aufrecht.
  • Jede einzelne Operation dauert höchstens 15 Minuten. Man stellt fest, daß dieselbe beendet ist, sobald man deutlich das metallische Geräusch des Zinnes bei seinem Abrollen auf der inneren Trommelwandung wahrnimmt. Die Beendigung der Operation stellt man in der `.reise fest, daß man durch Einblick in die Trommel sich überzeugt, daß die Zinnkörner die gewünschte Reinheit besitzen.
  • Zur richtigen Durchführung der Feuchtbehandlung verwendet man zwei Trommeln: i. eine Vor- oder Grobtrommel mit Löchern von 7 mm Durchmesser, 2. eine Feintrommel mit i mm Lochdurchmesser.
  • Nach Beendigung der Sichtung durch die Grobtrommel schöpft man mit dem Löffel den Schaum ab und behandelt ihn, wie erwähnt wurde, im Flammofen. Die in der Wanne zurückbleibende Flüssigkeit wird abfließen gelassen, worauf man mit der Schaufel den am Boden der Wanne abgesetzten Schlamm herausschöpft und zur weiteren Behandlung in die zweite Trommel aufgibt.
  • Auf beiliegender Zeichnung ist beispiels-,veise eine Anlage zur angegebenen Behandlung dargestellt: Abb. i ist ein Längsschnitt durch die in die Wanne eintauchende Trommel, Abb. 2 eine Draufsicht auf Abb. i.
  • Abb.3 ist ein Schnitt nach A-A nach Abb. i.
  • Die Anlage besteht aus einer Gußwanne _A zur Aufnahme der basischen Lösung, in welcher eine zylindrische Trommel B geeigneter Größe sich umdreht. In die Wanne A taucht ein Dampfrohr C zur Erhitzung des Flüssigkeitsbades auf die gewünschte Temperatur. Die Trommel B wird durch einen Elektromotor mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 33 Touren pro Minute in Umdrehung versetzt. Die Anlage ist, wie ersichtlich, äußerst einfach.
  • Zwei unter sich gleiche Trommeln der oben angegebenen Art gestatten mit Leichtigkeit innerhalb weniger als 8 Stunden, die Produktion einer Verzinnungsanlage, welche ungefähr 5o t Weißblech pro Tag liefert, zu verarbeiten. Ein einziger Arbeiter genügt während der 8 Stunden, um sämtliche Operationen der Feuchtbehandlungen zu leiten.
  • Aus der voraufgegangenen Beschreibung und aus den Einzelheiten der neuen Behandlungsmethode der Zinnabfälle mittels Soda oder anderen basischen Lösungen ergeben sich ohne weiteres die Einfachheit des Verfahrens und seine Vorteile.
  • Man erhält sehr reines geläutertes Zinn und gewinnt auch die letzten Zinnteilchen in Gestalt von metallischem Zinn oder von Zinnasche.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Aufbereitung des Abfallzinnes von der Verzinnung von Weißblechen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle .in einer alkalischen Lösung auf einem bewegten Sieb einer Waschung unterworfen, worauf die dabei entstehenden zinnhaltigen Produkte, nämlich der auf der Lauge schwimmende Schaum, der feine Siebdurchfall und die Siebgröbe, für sich in bekannter Weise in einem Flammofen auf reines Zinn verschmolzen werden.
DES85173D 1928-01-23 1928-04-20 Wiedergewinnung des in den Verzinnungsabfaellen enthaltenen Zinnes Expired DE494455C (de)

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FR494455X 1928-01-23

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ID=8904710

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