DE545718C - Verfahren zur Gewinnung von Blanc fixe aus schwerspathaltigen Erzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Blanc fixe aus schwerspathaltigen Erzen

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DE545718C
DE545718C DE1930545718D DE545718DD DE545718C DE 545718 C DE545718 C DE 545718C DE 1930545718 D DE1930545718 D DE 1930545718D DE 545718D D DE545718D D DE 545718DD DE 545718 C DE545718 C DE 545718C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/02Compounds of alkaline earth metals or magnesium
    • C09C1/027Barium sulfates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Blanc fixe aus schwerspathaltigen Erzen Schwerspat kommt in der Natur nur selten rein vor, meistens in Verbindung mit Erzen, deren Gangrnineral er bildet.
  • Aus Schwerspat, der nur eine geringe Menge Verunreinigungen, bestehend aus Aluminiumoxyd, Eisenoxyd und Manganoxyd, enthält, kann man nach einem in einem französischen Patent beschriebenen Verfahren die Verunreinigungen in der Weise entfernen, daß man den Sch-,verspat mit Kohle auf r3oo bis 135o° erhitzt, wobei sich Bariumsulfid bildet, welches die Eisen- und Mänganoxyde in Sulfide überführt. Diese Sulfide werden alsdann größtenteils mit 'Wasser ausgelaugt und der verbleibende Rest mit Schwefelsäure zersetzt, wobei ein völlig weißes Bariumsulfat (Blanc fixe) entsteht.
  • Blanc fixe aus schwerspathaltigen Mineralvorkommen zu gewinnen, ist auch das Ziel des vorliegenden Verfahrens, nach dem aber Erze zur Verarbeitung gelangen sollen, welche neben Schwerspat die Sulfide des Bleis, Zinks und Kupfers enthalten. Aus diesen Erzen wird das Blanc fixe mit Hilfe der Schmelze eines Salzes, z. B. Natriumsulfat, gewonnen.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, barytische Erze zuerst mit einem Salz, z. B. Natriumchlorid, zu mischen und dann das Gemisch in einem Tiegel bis zum Schmelzen des Salzes zu erhitzen, wobei der Schwerspat in Form äußerst feiner Teilchen von dem geschmolzenen Salz aufgenommen, d. h. in Suspension gehalten werden soll, während das von ihm befreite Erz im Tiegel zu Boden sinkt und nach Ablassen der Schmelze ausgetragen wird.
  • Über die Verwendung des angeblich in Suspension befindlichen Schwerspates ist in der Patentschrift, welche dieses Verfahren beschreibt, nichts gesagt. Versuche haben aber ergeben, daß bei der Herstellung der Schmelze Verfärbungen eintreten, so daß ein rein weißes Blanc fixe aus der Schmelze nicht gewonnen werden kann.
  • Nach vorliegender Erfindung gelingt es, dieses Ziel in der Weise zu erreichen, daß bei der Behandlung der schwerspathaltigen sulfidischen Blei-, Zink- und Kupfererze mit Salzschmelzen jede Oxydation vermieden und die Behandlung möglichst schnell und mit geeigneten Salzen durchgeführt wird. Als geeignetes Salz hat sich in erster Linie Natriumsulfat erwiesen. Auch Kaliumsulfat ist brauchbar, hat aber einen höheren Preis.
  • Eine zur Verfärbung führende Oxydation kann am einfachsten dadurch verhindert werden, daß das die Erze aufnehmende Schmelzbad mit reduzierender (schwarzer) Flamme erhitzt wird. Die Zeitdauer der Erhitzung der Erze und damit die Gefahr der Oxydation läßt sich dadurch verringern, daß die Erze erst in die Schmelze eingetragen werden, wenn die Schmelze schon hoch erhitzt ist. Würde man die Schmelzsalze gemeinsam mit den Erzen bis zum Eintritt der Schmelze erhitzen, so würde sich dadurch die Gefahr der Oxydation beträchtlich vergrößern. Ein weiteres Mittel, die Verfärbung der Schmelze zu vermeiden und eine quantitative Trennung zwischen Erz und Schmelze zu erzielen, besteht darin, daß man die Erze ausschließlich in Form grober Stücke einträgt, also nach dem Brechen den feinkörnigen Staub absieht. Dieser Staub nämlich sinkt nicht schnell genug in der Schmelze unter und kommt deshalb leicht an der Salzoberfläche zum Brennen. Entstehen aber einmal durch die Oxydation die Oxyde des Eisens, Bleis, Kupfers usw., so sind die Verfärbungen der Schmelze unvermeidbar.
  • Der Erzstaub und die feinen Körner werden nach vorliegendem Verfahren, bevor sie in das Salz eingetragen werden, brikettiert, und zwar wird als Bindemittel beim Brikettieren zweckmäßig das Schmelzsalz benutzt.
  • Man kann die Trennung des Schwerspats von den schwefelhaltigen Erzen in der Weise vornehmen, daß man in die heiße Schmelze ein oben offenes Gefäß eintaucht, in dem sich grobkörniges Erz bzw. aus feinkörnigem Erz hergestellte Brikettstücke befinden. Nach einiger Zeit, nämlich nachdem das Bariumsulfat von der Schmelze gelöst ist - es handelt sich um eine richtige Lösung, nicht um eine Suspendierung, wie der Erfinder des eingangs erwähnten Verfahrens annimmt -, wird das Gefäß herausgehoben, die Schmelze abgegossen und mit einer neuen Charge das Tauchen wiederholt, bis die Schmelze mit Bariumsulfat gesättigt ist.
  • Man kann aus der in bekannter Weise geklärten Schmelze das Schmelzsalz mit dem darin gelösten Bariumsulfat abgießen und das Schmelzsalz nach Abkühlen mit Wasser behandeln, wobei das Salz in Lösung geht und das Bariumsulfat sich unlöslich abscheidet. Man kann aber auch die Schmelze ganz langsam abkühlen lassen. Es gelangt dann die Hauptmenge des Schwerspats in einer zusammenhängenden Schicht über dem Erz zur Auskristallisation.
  • Bei einem anderen älteren Verfahren, welches die Ausscheidung von Bariumsulfat aus sulfidischen Erzen mit Hilfe einer Salzschmelze betrifft, ist auch nicht erkannt, daß bei der Schmelze alle oxydierenden Einflüsse vermieden werden müssen und es sich empfiehlt, die Schmelzung mit möglichster Beschleunigung durchzuführen.
  • Deshalb hat man nach dem dort beschriebenen Verfahren nicht direkt reines Bariumsulfat erhalten, hat vielmehr, um ein farbloses Blanc fixe zu gewinnen, das Produkt aus der Schmelze mit Chlorwasser behandeln müssen. Infolge der Oxydation und der zu lange währenden Schmelzung gehen bei diesem Verfahren Teile des Erzes in die Sulfatschmelze wie eine sich bildende Silikatschlacke über, und im Erzkonzentrat entstehen grobe Mischkristalle, deren Bildung durch die sonst unerwünschten Zusätze von Arsen und Antimon verhindert werden muß.
  • Im Gegensatz dazu treten nach vorliegendem Verfahren keine Erzverluste durch übergang von Schwermetall in die Sulfatschmelze oder durch Bildung einer Schlacke ein, und es zerfällt das Erzkonzentrat bei Behandlung mit Wasser in ein sehr feines Pulver, das sich leicht durch Flotation aufbereiten und in seine Bestandteile scheiden läßt.
  • Beispiel i 6o Teile Natriumsulfat werden in einem Tiegelofen eingeschmolzen und auf etwa iooo° C erhitzt. In das Salzbad werden 9o bis ioo Teile grob zerkleinertes, von dem Grus und Staub befreites Blei-Zink-Schwerspat-Erz, bestehend aus 40% Schwerspat und 6o% Metallsulfiden, nach und nach innerhalb io Minuten bei reduzierender Flamme unter Umrühren eingebracht. Darauf - werden dem Salzbad etwa i o Teile Ätzkalk zugesetzt. Im Verlauf weiterer i o Minuten findet eine vollkommene Scheidung des Erzes von der Schmelze statt, so daß die Schmelze abgegossen werden kann. In der Schmelze noch vorhandene reduzierende Substanzen, wie Ruß oder Natriumsulfid, können danach nötigenfalls durch Erhitzen in oxydierender Flamme oder Einblasen von Luft oxydiert werden. Alsdann wird das Schmelzsalz durch Behandeln finit Wasser von dem sich als rein weißes Pulver ausscheidenden Schwerspat (Blanc fixe,) getrennt.
  • Beispiel 2 i oo Teile Natriumsulfat werden in einem Flammofen eingeschmolzen und auf etwa iooo° C erhitzt; darauf werden bei reduzierender Flamme i o bis 2o Teile des im Beispiel i erwähnten grob zerkleinerten Erzes bzw. von Erzstaub, der mit Hilfe von Natriumsulfat brikettiert ist, in einer oben offenen Schale so tief in das Salzbad eingetaucht, daß die Schmelze den ganzen Erzinhalt bedeckt. Nach io bis 2o Minuten, während welchen Zeitraumes dem Erz 3 bis 5 Teile Ätzkalk zugesetzt worden sind, ist der Schwerspat herausgelöst. Die Schale wird hochgezogen und das verbleibende Erz nach außen entleert. Das Tauchen und Lösen wird mit dem neuen Erz so oft wiederholt, bis das Salzbad mit Bariumsulfat nahezu gesättigt ist. Sodann wird die Schmelze wie in Beispiel i auf Blanc fixe behandelt.
  • Die Erze stellen nach Befreiung vom Schwerspat ein hochprozentiges Konzentrat dar, das bei Behandlung mit Wasser leicht von der Gangart befreit werden kann.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Blanc fixe aus schwerspathaltigen Erzen mit Hilfe einer Salzschmelze, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohstoffe, insbesondere sulfidische Blei-, Zink- und Kupfererze, unter Vermeidung jeder Oxydation und möglichst schnell mit einer Schmelze geeigneter Salze behandelt und in bekannter Weise weiterverarbeitet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzung in reduzierender Flamme vorgenommen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erze in die schon hoch erhitzte Schmelze eingetragen werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erze nur in grobstückiger Form nach Beseitigung der feinen Körner und des Staubes eingetragen werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i und 4, dadurch gekennzeichnet, daß aus den zerkleinerten Erzen, besonders dem feinkörnigen Erz und Erzstaub, Stücke, am besten von Brikettform, hergestellt werden, zweckmäßig unter Benutzung des Schmelzsalzes zur Verbindung der Einzelteile.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die grobkörnigen oder zu kleinen Brikettstücken geformten Rohstoffe in einem oben offenen Gefäß so lange in das Schmelzbad unter die Oxydationszone getaucht werden, bis der Schwerspat herausgelöst ist.
DE1930545718D 1930-04-15 1930-04-15 Verfahren zur Gewinnung von Blanc fixe aus schwerspathaltigen Erzen Expired DE545718C (de)

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