DE2141210C3 - Verfahren zum Abscheiden von Tellur bei der Raffination von Blei - Google Patents

Verfahren zum Abscheiden von Tellur bei der Raffination von Blei

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DE2141210C3 DE19712141210 DE2141210A DE2141210C3 DE 2141210 C3 DE2141210 C3 DE 2141210C3 DE 19712141210 DE19712141210 DE 19712141210 DE 2141210 A DE2141210 A DE 2141210A DE 2141210 C3 DE2141210 C3 DE 2141210C3
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden r> von Tellur bei der Raffination von Blei.
Bis jetzt wird aus Mangel an einem wirtschaftlich durchführbaren Verfahren für eine gesonderte Abscheidung von Tellur aus Blei während der Kessel-Raffination von Blei das Tellur unvermeidlich in den Silberabstrich aufgenommen, welcher bei der üblichen Entsilberung von Blei mit Zink erhalten wird, und zwar zusammen mit anderen Verunreinigungen, welche ständig im erweichten Blei verbleiben, wie beispielsweise Kupfer und Wismut zusätzlich zum Silber. Ein großer 4ί Nachteil des Tellurs in solch einem Silberabstrich besteht darin, daß das Tellur daraus nur mit großer Schwierigkeit und mit großen Kosten entfernt und gewonnen werden kann und üblicherweise bei der Blei-Raffination sich ein hoher, mitzirkulierender r>n Tellur-Anteil im Blei-Kreislauf ergibt. Ein anderer großer Nachteil des sich in üblicher Weise in den Silberabstrich befindlichen Tellur liegt darin, daß dessen Anteil beträchtlich zunimmt und daß es einen beträchtlichen Abfall der Wirksamkeit des nachfolgend >ϊ üblichen Destillierens und Kapellierens des Silberabstriches bewirkt.
Einer der Vorteile der Erfindung ist, daß die oben beschriebenen, bekannten Nachteile ausgeschaltet werden. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Erfindung ein m> Verfahren zur Raffination von Blei vorsieht, bei welchem Tellur von BH abgetrennt wird bevor diese·; entsilbcri wird, und auf emiache Weise ein Blei /ui [jitsiibcrung geschaffen wird, weiches weniger als ■':.(!' Gewichts-Pro/eni. imj'el. hr ϋ.·Ό5 Gewicht1- Pro/eni ■ und manchma> sog;;r nur 0,001 iK'wichts-Pro/.cnt ode' noch wcnigt-r Tellur aufw-visi Zusätzlich sieht die r.rfindiing ein Verfahren vm, hn «.elcricm TeIIu; in Blei bei Temperaturen zwischen der Bleischmelze und 650° C, hauptsächlich aber bei Temperaturen zwischen 460° C und dem Schmelzpunkt des Bleies rasch abgetrennt wird, womit ein Verfahren für die Raffination von Blei vorgesehen ist, bei welchem das Tellur aus dem Blei bei Temperaturen abgeschieden werden kann, welche in üblicher Weise zwischen dem Erweichen und dem Entsilberungs-Schritt bei der Blei-Raffination vorherrschen. Diese und andere Vorteile werden aus nachfolgender Beschreibung der Erfindung offensichtlich.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden von Tellur bei der Raffination von Blei, wobei erfindungsgemäß ein Alkalimetall, nämlich Natrium, Kalium oder eine Mischung davon der Bleischmelze zugefügt wird, die Schmelze gerührt wird, um das Tellur aus dem Blei abzuscheiden und das abgeschiedene Tellur in einer über der Bleischmelze liegenden Schlackenschicht aufzunehmen, und die Schlacke von dem Schmelzbad entfernt wird. In dem Fa)J, in welchem das Blei erweicht oder erweicht und entsilbert werden soll, wird dieses Verfahren nach dem Weichwerden und vor der Entsilberung durchgeführt Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt außerdem darin, daß die Rührung unterbrochen wird, bevor eine unerwünschte Menge von abgeschiedenem Tellur von der Schlacke wieder in die Schmelze eindringt.
Die Erfindung berücksichtigt die überraschende Feststellung, daß das Tellur aus der Schmelze des weichgemachten Bleies, bzw. des keine Weichmachung erfordernden Bleies nicht etwa in einem langsamen Vorgang, sondern sehr schnell abgetrennt wird, und dies bei den relativ niedrigen Temperaturen, welche zwischen dem Schmelzpunkt des Bleies und den beim Erweichen üblichen pyrometallurgischen Temperaturen liegen, das heißt bei Temperaturen, welche gewöhnlich unter 650° C liegen.
In der Industrie wird üblicherweise das Blei pyrometallurgisch entweder durch den sogenannten »Parkes«- oder »Harris-Prozeß« erweicht; dieses Weichmachen wird durchgeführt, um Antimon, Arsen und Zinn aus dem Blei zu entfernen. Der Parkes-Prozeß wird in einem Flammofen durchgeführt, in welchem Luft durch die Schmelze des weichzumachenden Bleies durchgeblasen wird, während dieses auf einer Temperatur von über 700° C und gewöhnlich auf einer Temperatur von über 810°C gehalten wird, um eine Bleiglätte-Schlacke zu bilden, in welcher das abgetrennte Antimon, Arsen und Zinn enthalten sind. Während des Blasens wird ein größerer Teil der Verunreinigungen vom Blei abgeschieden oder abgetrennt und in der Bleiglätte-Schlacke gesammelt; der Überrest von solch abgetrennten Verunreinigungen entweicht der Schlacke als Rauch. Die Temperatur des so erweichten Bleies liegt, nachdem dieses durch eine Abstrich in einem Kessel gelangt und für eine weitere Raffination bereit ist, gewöhnlich unter 65O0C. Der Harris-Prozeß andererseits wird in einem Kessel durchgeführt. Bei diesem Prozeß wird die Schmelze des weichzumachenden Bleies in den Kessel geschickt und eine Mischung von Natriumhydroxid und Natriumnitrat wird dem Blei-Schmelzbad hinzugefügt. Die hinzugefügte Mischung schmilzt in der Bleischmelze und das Schmelzbau wird umgerührt, während es auf einer Temperatur von über 450^C gehalten wird, um Zinn, Arsen und Antimon von dem Blei abzutrennen und die abgetrennten Verunreinigungen in der Mischung der so geschmolzenen Hydroxide und Nitrate anzulagern.
wonach diese aus dem Schmelzbad entfernt und das zurückbleibende Blei entsilbert und weiter nach Wunsch in dem Kessel gereinigt wird. Der Harris-Prozeß und jede sich anschließende Kessel-Raffination, sowie die Kessel-Raffination nach der Bleierweichung entsprechend dem Parkes-Prozeß werden üblicherweise in gewöhnlichen Stahl- oder Gußeisen-Kesseln durchgeführt; wie dabei aber bekannt ist, lassen Kessel dieser Art aufg-und der Korrosion im Falle von Stahl und aufgrund der Risse im Falle von Gußeisen keine zufriedenstellende Lebensdauer zu, zumal bei den bei der Kessel-Raffination angewandten Temperaturen von über 650° C. Ein wesentlicher Vorteil des vorliegenden Verfahrens ist, daß eine zufriedenstellende Lebensdauer des Kessels erreicht wird, auch wenn dieser Prozeß in Stahl- oder Gußeisen-Kesseln durchgeführt wird. Demgemäß wird der Prozeß, wie bereits gezeigt worden ;st, vorzugsweise bei Temperaturen unter 650° C durchgeführt und oberhalb des Schmelzpunktes des Bleis, also vorzugsweise bei einer Temperatur von über 350° C. Temperaturen unter 590° C und über 400° C kommen häufiger vor; innerhalb diesem Bereich werden Temperaturen unter 540° C noch mehr bevorzugt Am meisten jedoch werden Temperaturen in dem Bereich zwischen 430° C und 460° C bevorzugt.
Die Menge des aufzuwendenden Natriums oder Kaliums bei der Durchführung des Prozesses hängt von der Menge des vom Blei abzutrennenden Tellurs ab. Vorzugsweise soll die Menge des Natriums oder des Kaliums oder der Mischungen davon, welche zur Durchführung des Prozesses verwendet wird, 0,3 bis 0,8 kg Natrium pro 1 kg aus dem Blei auszuscheidenden Tellurs sein. Es hat sich gezeigt, daß bei dem vorliegenden Prozeß Natrium und Kalium im Verhältnis ihrer Atomgewichte zueinander äquivalent sind. Ent sprechend der Absicht dieser Anmeldung und der Ansprüche sind demgemäß 1 kg Natrium äquivalent zu 1,7 kg Kalium. Es hat sich außerdem gezeigt, daß bei der Durchführung des Prozesses Selen und Schwefel zusammen mit dem Tellur von dem Blei abgetrennt werden und es ist damit einzusehen, daß zusätzlich eine angemessene Menge von Natrium oder Kalium verwendet werden sollte, um den Verbrauch des Natriums und Kaliums durch Selen und Schwefel und andere Elemente auszugleichen, welche mit Natrium und Kalium reagieren und welche in dem Blei vorhanden sein können. Einfachheitshalber können solche Bestandteile im Blei so betrachtet werden, als wären sie Tellur, damit die aufzuwendenden Mengen an Natrium oder Kalium bei der Durchführung des Vorgangs bestimmt werden kann; so wird beispielsweise ein Blei, welches 0,04 Gew.-% Tellur und 0,01 Gew.-% Selen enthält, behandelt, als ob es 0,05 Gew.-% Tellur enthielte. Im allgemeinen ist die Menge der anderen Elemente als Tellur, die Natrium oder Kalium verbrauchen und im erweichten Primär-Blei oder im Primär-Blei, welches nicht weichgemacht zu werden braucht, vorhanden sind, so gering, daß sie vernachlässigt werden können.
Bei der Durchführung der Erfindung mit weichzumachendem Blei ist es wünschenswert, daß das Blei ausreichend weich gemacht wird, um das Arsen bis zu L-itit-m Wert von weniger als 0,02 Gc.w 0/υ aus dem Blei abzutrennen, so daß die Bildung von /Vsm während der Durchführung der Tellur-Abtrennum: gemäß der Hrlii iiiiifi vermieden wird. tZs ist ebenso wiinschenswei': -umindesteriK die Hauptniengo des Antimons wä'-.rend des Weichnwchcns abzutrennen, da es sich gezeigt hat, daß, wo Arsen und Antimon Bestandteile des weichzumachenden Bleies sind, das heißt über ungefähr 0,02 Gew.-% Arsen und Antimon im Blei sind, sich relativ große Mengen von Antimon und ebenso von Arsen in dem Tellur während des vorliegenden Tellur-Abscheidevorganges festsetzen.
Das meiste tellurhaltige Blei und insbesondere das meiste Primär-Blei oder die Blei-Barren, das heißt Blei, welches direkt durch die Schmelze des Bleikonzentrates
ίο im Gegensatz zum Bleiabfall erzeugt worden ist enthält im allgemeinen mehr als 0,01 Gew.-% und gewöhnlich zumindest 0,02 Gew.-% Tellur. Im allgemeinen reicht der Gehalt bis hinauf zu 0,06 Gew.-% Tellur und gewöhnlich liegt er zwischen 0,04 und 0,06 Gew.-% Tellur. Bei der jedoch hier vorliegenden Blei-Raffination, welche die pyrometallurgische Raffination verwendet, enthält das Blei meist — vor der Entsilberung — bis 0,1 und 0,2 Gew.-% oder mehr an Tellur; solche Mengen von Tellur entstehen durch den Wiedereintritt in den Blei-Kreislauf aufgrund des Fehlens eines kommerziell durchführbaren Prozesses für die Ausscheidung von Tellur bei einer Prozeß-Stufe bei der Bleiraffination, welche vor dem Schritt der Entsilberung liegt Solch ein Wiedereintritt des Tellurs wird schnell durch die Einführung und Anwendung vorliegenden Prozesses in einer Raffination ausgeschaltet. Die Anwendung der Erfindung für Blei mit oder ohne solch einem zurückzirkulierenden Tellur, oder für Blei mit anderem Tellur, ka.in auf einfache Weise ein Blei erzeugen,
«ι welches weniger als 0,01 Gew.-% bis weniger als 0,005 Gew.-%, sogar nur 0,001 Gew.-% oder gar noch weniger Tellur enthält.
In Anwendung der Erfindung hat es sich gezeigt, daß Natrium und Kalium derart schnell mit Tellur während - r> der Rührung reagieren, daß der Tellur-Gehalt im Blei auf einem Minimalgehalt entsprechend den besonderen angewandten Bedingungen (Temperatur der Bleischmelze, Menge des verwendeten Natriums oder Kaliums und Art der Rührung) reduziert wird, und zwar in einer relativ sehr kurzen Zeit, welche sich gemäß den angestellten Versuchen auf weniger als ca. 5 Minuten bis zu weniger als 3 Minuten und sogar bis hinunter zu 1 Minute oder gar noch weniger beläuft. Dabei wird die Zeit gemessen, die zu dem Zeitpunkt beginnt, wenn das gesamte beigemischte Natrium in das Schmelzbad eingerührt ist.
Bei der Durchführung des Abscheidungs-Schrittes des Tellurs kann das Natrium und Kalium auf irgendeine geeignete Weise unter Anwendung irgendeiner geeigneten Rührung in das B'ei gegeben werden. So können das Natrium oder Kalium oder eine Mischung davon in das Blei durch Beimengung dieser Bestandteile in das Schmelzbad gegeben werden, wie eine Hauptlegierung von Blei, welche dem Bad in flüssiger oder fester Form zugefügt werden kann. Während jede geeignete Rührung für die Einmischung des Natriums oder Kaliums in die Bleischmelze verwendet werden kann, ist es im vorliegenden Fall bevorzugt, das Natrium oder Kalium dem Blei beispielsweise beizugeben, indem es in einen Strudel gegeben wird, welcher durch einen mechanischen Rühreffekt im Schmelzbad mit einem Flügelrad gebildet wird, dessen FKigelblätter unter die Oberfläche der Bleischmelze eintauchen. Bei einer Beimengung auf dieser Art, wird die Zeit für ι ■ Rührung von dem Zeitpun' ; :in gem· '.sen, wenn das Natrium oder Kalium in die Bleischmel/e eintritt, das heißt wenn das Natrium oder Kalium nicht mehr auf der Oberfläche der Bleischmelze sichtba- ist. Während der
Beigabe des Natriums oder Kaliums an das Blei rotiert das Flügelrad mit einer ausreichenden Geschwindigkeit, um einen Strudel zu schaffen, welcher das Natrium oder Kalium in das Blei hineinzieht. Vorzugsweise jedoch ist die Umdrehungsgeschwindigkeit des Flügelrades geringer als jene Geschwindigkeit, bei welcher beträchtliche Mengen von Gas aus der Atmosphäre über dem Schmelzbad in das Blei hineingezogen werden würde.
Wie schon früher erwähnt hat man herausgefunden, daß nach der Reduzierung des TeIIm gehaltes im Blei eine fortgesetzte Rührung zur Folge hat, daß das Tellur von der Schlacke wieder in das Blei zurückgeführt wird. Es hat sich außerdem gezeigt, daß über 50% oder mehr des abgetrennten Tellurs wieder in das Blei zurückgebracht werden kann, wenn die Rührung fortgesetzt wird. Es hat sich außerdem gezeigt, daß die Anwendung eines Reduktionsgases über dem Bad, wie beispielsweise Stickstoff oder ein Naturgas die Geschwindigkeit bzw. die Menge des Tellurs wesentlich vermindern können, welche wieder in das Blei zurückgelangt Die Rührung wird daher unterbrochen, bevor eine unerwünschte Menge von Tellur wieder in das Blei gelangt In diesem Zusammenhang ist es in wirtschaftlicher Hinsicht wichtig, den im Blei enthaltenen Tellurgehalt zu reduzieren und insbesondere Primärblei auf einen Wert unter 0,01 Gew.-% Tellur-Zusatz zu reinigen. Zur Durchführung des Verfahrens wird demgemäß das Rühren unterbrochen, bevor das Tellur wieder in das Blei in Mengen eintritt, welche den Tellur-Gehalt im Blei auf einen Wert über 0,01 Gew.-% ansteigen lassen würden.
Das Verfahren kann in Anwesenheit einer Schicht von geschmolzenem Natrium- oder Kalium-Hydroxid durchgeführt werden. Die Schicht kann sich durch die Beimengung in die Bleischmelze bilden, wobei jene Beimengung Natrium-Hydroxid oder Kalium-Hydroxid oder beides sein kann, oder wobei sie eines oder beide der Hydroxide in Verbindung mit anderen Natriumoder Kalium-Salzen sein kann, um eine Zusatzmischung mit einem derartigen Schmelzpunkt zu schaffen, daß die Zusatzmischung bei der Temperatur des Schmelzbades geschmolzen ist. So kann diese Zusatzmischung beispielsweise aus einer bekannten Mischung von entweder Natrium- oder Kalium-Hydroxid, oder von beidem, sein zusammen mit den Karbonaten oder Chloriden von Natrium oder Kalium, oder von beiden, aber auch von anderen Metallen, jedenfalls in einem entsprechenden Mischungsverhältnis, um einen geeigneten Schmelzpunkt zu erreichen. Solch eine Schicht kann während irgend eines Teiles oder während des gesamten Tellur-Abscheideschrittes vorhanden sein. So kann sich die Schmelzschicht in dem Bad vor, während oder nach der Zugabe des Natriums oder Kaliums, oder während oder nach der Ruhr-Periode gebildet haben. Wenn eine solche Schicht verwendet wird, wird genügend von solch einem Zusatzstoff auf die Oberfläche des Bades gegeben, um mit dem vom Blei abgeschiedenen Tellur eine Schlacke zu bilden, welche zumindest 10% Tellur enthält, was auf der Basis einer Schlacke, frei von metallischem Blei, berechnet ist. Bei der Durchführung dieser Maßnahme hat es sich gezeigt, daß Schlacken bis hinauf zu 35% Tellur auf einfache Weise erzeugt werden können. Solche Schlacken haben den Vorteil, daß sie nachfolgend wirkungsvoller bei der Wiedergewinnung des Tellurs behandelt werden können. Vorzugsweise wird eine Schlacke erzeugt, welche 20-30% Tellur enthält auf der Basis, frei von metallischem Blei. In dem vorliegend bevorzugten
Verfahren wird das Natrium oder Kalium als solches oder in Form einer Hauptiegierung beigemengt. Solch ein bevorzugtes Verfahren erlaubt, höhere Abtrenn-Raten des Tellurs vom Blei und sieht auf einfache Weise eine tellurhaltige Schlacke vcr, welche bis zu 35% Tellur enthält, bezogen auf eine Schlacke, die frei von metallischem Blei ist
Die Erfindung wird weiterhin in den nachfolgenden Beispielen beschrieben.
1. Beispiel
22,93 kg Blei mit 0,034 Gew.-% Tellur wurde in einem gußeisernen Schmelztiegel geschmolzen und auf 385° C erhitzt Das Schmelzbad wurde mechanisch mittels eines üblichen motorgetriebenen Rührwerkes bewegt Die Bewegung erhielt man durch die eingetauchten Blätter eines Flügelrades in der Bleischmelze und der Drehung des Flügelrades, wobei ein Strudel erzeugt wurde. 5,1 g metallisches Natrium wurde in das Blei gegeben, wobei das Natrium in den Strudel eingegeben und die Geschwindigkeit des Flügelrades derart abgestimmt worden ist, daß der Strubel das Natrium in das Blei aufgezogen hat, ohne dabei eine größere Menge von Luft in das Blei einzuziehen. Das Eindringen des gesamten Natriums in das Blei geschah in ca. 1 Minute. Die Bewegung der Bleischmelze wurde in dieser Art nach der Aufnahme des Natriums in das Blei fortgesetzt und Proben des Bleies wurden in bestimmten Zeitabschnitten entnommen, wie die nachfolgenden Tabellen zeigen; die Abschnitte wurden von der Zeit an gemessen, als das gesamte Natrium in das Blei aufgenommen worden war. Die so entnommenen Proben wurden nach Tellur analysiert und das in jeder Probe gefundene Tellur ist in dieser Tabelle aufgeführt. Nach der Beigabe des Natriums hat sich auf der Oberfläche des Bades ein Naß-Abstrich gebildet. Der Abstrich wurde, nachdem die Bewegung am Ende einer 60-Minuten-Dauer angehalten wurde, leicht von der Oberfläche der Bleischmelze abgeschöpft.
Zeit der entnommenen Proben Tellur-Gehalt im Blei
in Minuten nach dem Eintritt in Gew.-%
des Na
1 .0018
5 .003
10 .01
30 .02
45 .02
60 .02
Innerhalb einer Minute nach dem Eintritt des Natriums war der Tellur-Gehalt im Blei auf 0,0018% reduziert. Bei fortgesetztem Rühren war innerhalb 30 Minuten 56,5% des abgetrennten Tellurs wieder in das Blei übergegangen.
2. Beispiel
23,05 kg Blei mit 0,044% Tellur wurde in einem gußeisernen Schmelztiegel geschmolzen und auf 455°C erhitzt. Anschließend wurden 227 e Natrium-Hydroxid auf die Oberfläche der Bieischmelzs: gegeben. Das Schmelzbad wurde, wie in BeUpiei i beschrieben, durch die Blätter des Flügelrades bewegt, welches in die Bleischmelze unterhalb der Schicht des geschmolzenen
Hydroxids eintauchte. Das Flügelrad drehte mit einer ausreichenden Geschwindigkeit, um einen Strudel zu bilden. 5,21 g Natrium wurden in den Strudel gegeben und die Geschwindigkeit des Flügelrades war auf eine Geschwindigkeit eingestellt, bei welcher der Strudel zwar il,<·: N1StHUm -n dns i?lei einzog, jedoch ohne Luft in das blei aufzunehmen. Das Natrium wurde in das Blei in ca. 1 Minute aufgenommen. Danach wurde, wie in Beispiel 1, das Rühren fortgesetzt und Bleiproben wurden in Abschnitten entnommen. Die Proben wurden nach Tellur analysiert und die Ergebnisse sind in die Tabelle aufgenommen worden. Die flüssige Hydroxid-Schlackenschicht wurde umso zähflüssiger, je länger die Bewegung fortgesetzt wurde. Die flüssige Schlacke von der Bieischmeize leicht abgeschöpft, nachdem die Bewegung gestoppt wurde.
Zeit der entnommenen Proben
in Minuten nach dem Eintritt
des Na
Tellur-Gehalt im Blei in Gew.-%
.0050
.0050
.0072
.0077
.0083
Das Tellur wurde in weniger als 5 Minuten in dem Blei auf ein Minimum reduziert. Bei Fortsetzung des Rührens ging das abgetrennte Tellur wieder in das Blei
3. Beispiel
Der Vorgang des Beispiels 1 wurde unter Verwendung von 23,61 kg Blei mit 0,052% Tellur wiederholt. Das Schmelzbad wurde auf einer Temperatur von 455°C gehalten und 5,34 g Natrium wurden in das Blei eingegeben. Proben wurden entnommen und analysiert, wie in Beispiel 1, jedoch wurden in diesem Beispiel 227 g geschmolzenes Natrium-Hydroxid unmittelbar nach der Entnahme der ersten Probe in die Bleischmelze gegossen. Die Ergebnisse sind in nachfolgender Tabelle festgehalten.
Zeit der entnommenen Proben Tellur-Gehalt im Blei
in Minuten nach dem Eintritt in Gew.-1*
des Na
1 .0023
2 .0031
3 .0032
10 .0057
20 .0072
30 .0078
55
in Form einer dünnflüssigen Bleilegierung eingeführt welch·? in den Strudel gegossen wurde. Die Gnindle;1!»= rung enthielt 97,3 Gew -0A Blei und 2,7 Gew--;\ Natrium. 207 g der Grundlegierung wurden verwendet Die Zeitabschnitte, zu welchen die Proben genommer wurden und der Tellur-Gehalt der Proben gehen ausdei nachfolgender. Tabelle hervor, wobei die Zeit-Punkte zu welchen die Proben entnommen wurden, von da ar gemessen wurden, als die gesamte Grundlegierung ir den Strudel gegossen worden war.
Zeii Jer Probenentnahme
in Minuten nach der Hinzufügung
der Grundlcgicrung
Tellur-Gehalt im BIe in Gew.-%
.0051
.0155
.02
.024
5. Beispiel
Es wurde das Verfahren nach Beispiel 1 untei Verwendung von 52 g Blei mit 0,05 Gew.-% Tellui verwendet, jedoch anstatt des metallischen Natriums wurden 8,9 g metallisches Kalium verwendet. Di« Zeitabschnitte, zu welchen Proben entnommen wurder und der Tellur-Gehalt ist in nachfolgender Tabell« ersichtlich.
Zeit der entnommenen Proben
in Minuten nach dem Eintritt
des K
Tellur-Gehalt im Blei
in Gew.-%
30 60 .001G
.0046
.0050
.0053
Innerhalb 1 Minute nach Eingabe des Kaliums wurd« der Tellur-Gehalt des Bleies auf ein Minimum reduziert Bei fortgesetztem Rühren gelangte das Tellur in das BIe zurück.
6. Beispiel
Es wurde das Verfahren nach dem 2. Beispiel unter Verwendung von 23,05 kg Blei mit 0,047 Gew.-% Tellui und von 5,18 g metallischem Natrium wiederholt anstelle von Natrium-Hydroxid wurden jedoch 227 g Kaliumhydroxid verwendet Die Zeitabschnitte, zv welchen Bleiproben entnommen wurden, und dei Tellur-Gehalt darin geht aus der nachstehenden Tabelle hervor.
Innerhalb einer Minute wurde das Tellur in Blei auf t,o eine Minimalmenge reduziert, anschließend gelangte abgeschiedenes Tellur wieder in das BIeL
4. Beispiel
Der Vorgang nach Beispiel 1 wurde wiederholt unter Verwendung 24,19 kg Blei mit 0,048 Gew.-% Tellur. Die Temperatur des Schmelzbades wurde auf 455° C gehalten. In diesem Beispiel jedoch wurde das Natrium Zeit der entnommenen Proben in Minuten nach dem Eintritt des Na
Tellur-Gehalt im BIe in Gew.-%
.0066
.0066
.0068
_ Das Tellur wurde im B!e; innerhalb Hner Minute auf
«S ein Minimum reduziert und anschliclSend gelangte das
abgeschiedene Tellur wieder in das Blei zurück.
7. Beispiel
Das 2. Beispiel wurde in c:.:cm gußeisernen Schmelztiegel unter Verwendung von 217 920 kg (240 tons.) weichgemachter Blei-Masse mit 0,056 Gev o/o Tellur, von 9Ϊ kg Natrium-Hydroxid und 60 kg metallisches Natrium wiederholt. Der durch das Flügelrad erzeugte Strudel für die Aufnahme des Natriums in die Schmelzmasse war über 30 cm tief. Die Zeitabschnitte, zu welchen Proben der Masse während des Bewegungs-Abschnittes genommen wurden, und der Tellur-Gehalt der Proben gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor.
8. Beispiel
Zeit der entnommenen Proben Tellur-Gehalt der
in Minuten nach dem Eintritt Masse in Gcw.-%
des Na
1 .008
2 .008
3 .014
10 .018
25 .021
40 .028
Der Tellur-Gehalt wurde der Masse innerhalb 2 Minuten auf ein Minimum reduziert. Bei fortgesetztem Rühren gelangten 21% des abgeschiedenen Tellurs innerhalb 10 Minuten in die Schmelze zurück und 42% des abgeschiedenen Tellurs innerhalb 40 Minuten.
Das Verfahreii nach dem 7. Beispiel wurde auf die weichgemachte Blei-Masse angewandt, welche bei einer Blei-Raffination über die Dauer einiger Wochen erzeugt wurde, ausgenommen, daß die Bewegung in jedem Kessel 2 Minuten nach der Zugabe des Natriums in die Masse unterbrochen wurde und daß anschließend die Schlacke von der Masse im Kessel abgeschöpft wurde. Das typische des Verfahrens während einer solchen Periode war, daß einer der Kessel mit 217 920 kg erweichter Masse 0,064 Gew.-u/o Tellur enthielt. Die Masse in solch einem Kessel enthielt ebenso typisch 0,06 Gew.-°/o Kupfer, 0,03 Gew.-°/o Wismut, 0,01 Gew.-% Antimon, 0,001 Gew.-% Arsen, 36 ppm Selen, 7000 g Silber pro 908 kg Masse und 31 g Gold pro 908 kg Masse. 91 kg Natrium-Hydroxid wurden zu der Schmelz-Masse in solch einem Kessel hinzugegeben und dort geschmolzen und 68 kg metallisches Natrium wurden anschließend zur Abtrennung des Tellurs aus der Masse hinzugegeben. Nach einer Bewegungsdauer von 2 Minuten wurden in der Masse in solch einem Kessel 0,001 Gew.-% Tellur gefunden und in der abgeschöpften Schlacke wurden näherungsweise 30 Gew.-% Tellur gefunden, bezogen auf eine von metallischem Blei freie Schlacke. Die vom Tellur befreite Masse enthielt ebenso typisch 0,06 Gew.-°/o Kupfer, 0,03 Gew.-°/o Wismut, 0,005 Gew.-% Antimon, 0,001 Gew.-% Arsen, 1 ppm Selen, 7000 g Silber pro 908 kg Masse und 31 g Gold pro 908 kg Masse. Die vom Tellur befreite Masse, welche während dieser Dauer von einigen Wochen erzeugt worden ist, wurde in üblicher Weise mit Zink entsilbert und der Silber-Abstrich wurde zu dem üblichen Destillieren und Kapellieren gebracht. Es hat sich gezeigt, daß die Wirksamkeit dieser letztgenannten Vorgänge bemerkenswert zunahm.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Abscheiden von Tellur bei der Raffination von Blei, dadurch gekennzeichnet, daß der BJeischr.ielze ein Alkalimetall, nämlich Natrium, Kalium oder eine Mischung davon zugefügt wird, daß die Schmelze gerührt wird, um das Tellur aus dem Blei abzuscheiden und das abgeschiedene Tellur in einer über der Bleischmelze ι ο liegenden Schlacken-Schicht aufzunehmen, und daß die Schlacke von dem Schmelzbad entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührung unterbrochen wird, bevor eine unerwünschte Menge des abgeschiedenen Tellurs wieder in das Blei aufgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zu raffinierende Blei weich gemacht wird, und daß ein nichtentsilbertes Blei verwendet wird. .'»
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührung in Anwesenheit von Natrium- oder Kalium-Hydroxid, oder einer Mischung davon, auf der Oberfläche der Bleischmelzen durchgeführt wird. 2 >
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Natrium- oder Kalium-Hydroxid auf die Oberfläche des Blei-Bades gegeben wird, bevor das Alkalimetall der Bleischmelze hinzugefügt wird. jo
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US4333763A (en) * 1980-03-20 1982-06-08 Asarco Incorporated Low temperature, non-SO2 polluting, kettle process for separation of lead from lead sulfide-containing material

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