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Die Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Neben dem Rotorspinnverfahren wird auch bei anderen Offenend-
Spinnverfahren, wie Friktionsspinnen oder Luftspinnen, ein
Faserband mittels einer Auflösewalze zu Einzelfasern
aufgelöst. Bei derartigen Spinnverfahren ist es zur Vermeidung
von Faserstauchungen üblicherweise erwünscht, daß das
Fasermaterial auf seinem gesamten Weg von der
Zuführeinrichtung der Auflösewalze bis zur Abzugseinrichtung
des Fadens ständig beschleunigt werden kann, ohne daß dabei
die Abzugsgeschwindigkeit zu hohe Werte annehmen muß. Es kann
jedoch mit erheblichen Nachteilen verbunden sein, dafür die
Drehzahl der Auflösewalze beliebig abzusenken. Beim Absenken
der Drehzahl der Auflösewalze besteht die Gefahr, daß die
Auflösefunktion wesentlich beeinträchtigt wird. Die für das
erwünschte Auflösen des Fasermaterials bis zur Einzelfaser
erforderliche Anzahl der Eingriffe von Auflöseelementen, wie
Nadeln oder Sägezähnen, in den Faserbart kann nicht erreicht
werden.
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Sowohl die Menge der ausgekämmten Fasern wie auch das
Gleichbleiben dieser Menge ist unzureichend für einen
einwandfreien Faden.
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Die DE 40 40 102 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Erspinnen eines
Fadens, bei der das Faserbandende durch eine zusätzliche
Luftströmung in die Garnitur hineinbewegt wird, so daß eine
wirkungsvolle Auflösung auch dann noch möglich sein soll, wenn
die Drehzahl der Auflösewalze gegenüber der bei
Rotorspinnvorrichtungen üblichen Drehzahl von Auflösewalzen
wesentlich reduziert ist. Weil das Faserbandende in die
Garnitur hineingedrückt wird, wird das Auskämmen intensiviert,
das im wesentlichen durch die Seitenflanken der Zähne oder
Nadeln bewirkt wird. Es wird auf diese Weise angestrebt, auch
bei langsameren Kämmgeschwindigkeiten eine ausreichende
Reibungsmitnahme zu erzeugen, durch die die Fasern sicher aus
dem Faserbandende oder Faserbart herausgezogen werden. Es hat
sich jedoch herausgestellt, daß durch das Ansaugen der
Einzelfasern diese mit der Umfangsgeschwindigkeit der
Auflösewalze transportiert werden, so daß die Einzelfasern
trotz verringerter Umfangsgeschwindigkeit der Auflösewalze
insgesamt die gleiche Geschwindigkeit haben wie bei
herkömmlichen Auflösewalzen und damit unerwünscht schnell
sind.
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Auch die gattungsbildende DE 196 10 960 A1 beschreibt ein
Offenend-Spinnverfahren, bei dem die Einzelfasern auf ihrem
Weg vom Faserband bis zum Faden nicht mehr verlangsamt werden
sollen. Die Einzelfasern sollen unmittelbar nach ihrem
Herauslösen aus dem Faserband einer genau festgelegten
mechanisch kontrollierten Geschwindigkeit unterworfen werden.
Die Zuführeinrichtung weist eine sehr breite Zuführwalze und
eine ebenso breite Auflösewalze auf. Damit läßt sich die Zahl
der Eingriffe von Auflöseelementen in den Faserbart erhöhen.
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Als Möglichkeit zum Erzielen einer breiten Faservorlage wird
offenbart, mehrere, nämlich fünf, Faserbänder nebeneinander
gleichzeitig vorzulegen. Das Zuführen von mehreren
Faserbändern zu einer Spinnstelle führt zu erheblichem
Aufwand. Neben dem Aufwand durch Vervielfachung der Zuführwege
mit den erforderlichen Zuführelementen muß zum Beispiel der
Raum für eine entsprechende Anzahl von Spinnkannen an jeder
Spinnstelle zur Verfügung stehen. Dies führt bei einer
Spinnmaschine mit ihrer Vielzahl von Spinnstellen zu einem
enormen Platzbedarf. Außerdem ergeben sich zwischen der
Faserbandvorlage und dem gesponnenen Garn sehr hohe Verzüge,
die die Gleichmäßigkeit beziehungsweise die Einhaltung der
Garnfeinheit gefährden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Faservorlage für
die Auflöseeinrichtung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Offenend-
Spinnvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
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Mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Spreizwalzenpaar, das
der Auflöseeinrichtung im Faserfluß vorgeordnet ist, läßt sich
zum Beispiel ein Faserband über die gesamte Arbeitsbreite der
Auflösewalze verteilen und vergleichmäßigen, indem es einem
Spreizvorgang unterworfen wird. Dabei läßt sich eine relativ
dünne Fasermaterialvorlage erzielen. Die Bandspreizvorrichtung
benötigt im Verhältnis zu mehrstufigen Verzugseinrichtungen
vorteilhaft wenig Raum.
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Mittels der vorliegenden Erfindung läßt sich eine
Fasermaterialvorlage erzeugen, mit der eine genauere Dosierung
und eine erhöhte Gleichmäßigkeit der eingespeisten Fasermenge
erreicht werden können. Der Auflösevorgang selbst wird
verbessert. Zu hohe Verzüge in Faserflußrichtung und die damit
verbundenen Nachteile können vermieden werden.
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Mit der erfindungsgemäßen Bandspreizvorrichtung liegt eine
kompakte Einrichtung zum wirkungsvollen Spreizen des
Faserbandes in Querrichtung auf engem Raum vor. Es kann eine
dünne Fasermaterialvorlage für die Auflösewalze erzeugt
werden, die über die gesamte Arbeitsbreite der Auflösewalze
reicht. Damit ist ein einwandfreier Auflösevorgang bei
niedriger Auflösewalzendrehzahl sowie bei gegenüber der beim
Rotorspinnen üblichen Auflösewalze verbreiterten Auflösewalze
erzielbar, der sich durch hohe Dosiergenauigkeit und hohe
Garngleichmäßigkeit auszeichnet.
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Vorzugsweise ist der Abstand zwischen den jeweils
zusammenwirkenden Spreizwalzen periodisch veränderbar. Damit
läßt sich die Zugspannung, die auf die Fasermaterialvorlage
einwirkt, periodisch verändern und so der Spreizvorgang
intensivieren, beschleunigen und vergleichmäßigen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei
aufeinanderfolgende Spreizwalzenpaare so miteinander
gekoppelt, daß sich deren Spreizwalzenabstände gegensinnig so
ändern, daß sich jeweils bei einem Spreizwalzenpaar der
Abstand zwischen den zusammenwirkenden Spreizwalzen
verringert, während sich bei dem anderen Spreizwalzenpaar der
Abstand vergrößert. Sind die beiden Spreizwalzenpaare
mechanisch gekoppelt und ist ein gemeinsamer Antrieb zur
Erzeugung der periodischen Änderung des Walzenabstandes
vorhanden, ist der Antrieb für die periodische
Abstandsänderung besonders einfach und kostensparend
ausgeführt. Die Spreizwirkung wird noch mehr verstärkt. Auf
diese Weise kann ein Faserband zum Beispiel auf die 2- bis 3fache
Breite der ursprünglichen Breite gespreizt werden.
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Eine Frequenz der periodischen Änderung, die wesentlich höher
ist als die Drehfrequenz der Spreizwalzen, wobei die Frequenz
vorzugsweise auf einen Wert zwischen 8 Hz und 25 Hz
eingestellt ist, führt zu einer hohen Gleichmäßigkeit der
Spreizung der Fasermaterialvorlage.
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Die Vertiefungen können als trapezförmige Nuten ausgebildet
sein. Eine derartige Form läßt sich einfach herstellen und sie
bildet Umlenkkanten für das zwischen den jeweils
zusammenwirkenden Spreizwalzen zickzackförmig geführte
Faserband. Zwischen den Umlenkkanten wird das Faserband mit
einer sich aufbauenden Zugspannung beaufschlagt, und unter dem
Einfluß dieser Zugspannung wirkungsvoll gespreizt wird.
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Alternativ sind die Vertiefungen und Stege so ausgeführt, daß
die Stege der Spreizwalzen in Achsrichtung annähernd eine
Sinusform bilden. Auf diese Weise erfolgt eine schonendere
Spreizung.
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In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung sind die
Spreizwalzen durch Scheiben gebildet, die jeweils auf einer
Welle befestigt sind, und deren Umfangsflächen die Stege
bilden. Diese Ausführung läßt sich einfach und kostengünstig
herstellen.
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Die Begrenzung auf maximal zwei Faserbänder führt dazu, daß
die Fasermaterialvorlage überwiegend durch Querspreizung und
nicht überwiegend durch Längsverzug zu einem dünnen Faservlies
auseinandergezogen worden ist, wenn sie der Auflösewalze
vorgelegt wird. Damit läßt sich die Gleichmäßigkeit der
Fasermaterialvorlage verbessern.
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Eine der Bandspreizvorrichtung vorgelagerte Umlenkvorrichtung
ist in einem solchen Abstand für das aus einer Kanne
abgezogene Faserband angeordnet, daß das Faserband beim
Abziehen aus der Kanne zwischen Kanne und Umlenkeinrichtung
mehr als die Bandlänge einer Coilerdrehung senkrecht hängt.
Diese Anordnung ermöglicht es, daß sich durch die
Coilerdrehung in das Faserband eingebrachte Falschdrehung
herausdrehen kann. Derartige Falschdrehungen bestehen aus
sogenannten S- und aus sogenannten Z-Verdrehungen, die
zufällig beim Ablegen des Bandes entstehen können. Mit der der
Bandspreizvorrichtung zugeordneten Umlenkeinrichtung kann
sicher vermieden werden, daß die Falschdrehungen in die
Spreizwalzenpaare einlaufen und den Spreizvorgang behindern.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der 3
Darstellung der Figuren erläutert.
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Es zeigt:
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Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Spinnstelle mit einer
Bandspreizvorrichtung,
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Fig. 2 die Bandspreizeinrichtung der Fig. 1 in Seitenansicht
in vereinfachter Darstellung,
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Fig. 3 einen Schnitt A-A durch ein Spreizwalzenpaar der in
Fig. 2 dargestellten Bandspreizvorrichtung,
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Fig. 4 das Ineinandergreifen zusammenwirkender Spreizwalzen in
einem vergrößerten Ausschnitt der Fig. 3,
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Fig. 5 einen Schnitt durch ein teilweise dargestelltes
Spreizwalzenpaar mit sinusförmigem Profil,
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Fig. 6 einen Schnitt durch ein Spreizwalzenpaar, dessen
Spreizwalzen Scheiben aufweisen,
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Fig. 7 eine Bandspreizvorrichtung mit jeweils
zusammenwirkenden Spreizwalzen, deren Abstand
zueinander periodisch veränderbar ist.
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An der in Fig. 1 dargestellten Spinnstelle wird ein
Faserband 1 aus der Kanne 2 abgezogen, läuft über die
Umlenkrolle 3 einer Umlenkeinrichtung 4 und wird durch eine
Führung 5 einer Bandspreizvorrichtung 6 zugeführt. Der Abstand
zwischen der Achse der Umlenkrolle 3 und der Kanne 2 beträgt
etwas mehr als die Bandlänge einer Coilerdrehung. Auf dieser
Strecke hängt das Faserband 1 frei, und vereinzelt auftretende
Falschdrehungen im Faserband 1 können sich herausdrehen. Das
Faserband 1 durchläuft drei von den Spreizwalzen 7, 8, 9, 10,
11, 12 gebildete Walzenpaare und wird in gespreiztem Zustand
als dünnes Faservlies 13 der Auflöseeinrichtung 14 vorgelegt.
Die Speisemulde 15 preßt das gespreizte Faserband 1 gegen die
Einzugswalze 16 und bildet mit der Einzugswalze 16 eine
Klemmstelle, die das Ende des Faserbandes 1, den sogenannten
Faserbart, zurückhält. Die Auflösewalze 17 kämmt den Faserbart
aus und löst das Faserband bis zur Einzelfaser auf. Dabei
rotiert die Auflösewalze 17 in Richtung des Pfeiles 18. Die
Fasern werden von einer besaugten Abnahmewalze 19 übernommen
und zu einem schmalen Faserbändchen zusammengeführt. Die
Drehrichtung der Abnahmewalze 19 ist durch den Pfeil 20
angedeutet. Die Abnahmewalze 19 und die Klemmrolle 21 bilden
eine Klemmlinie, die von dem Faserbändchen durchlaufen wird.
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Die Luftspinneinrichtung 22 erzeugt einen Luftwirbel, der zur
Fadenbildung dient. Derartige Luftspinneinrichtungen sind
beispielsweise aus der DE 196 10 960 bekannt. Der Faden 23
passiert eine Abzugseinrichtung 24 und wird zu einer aus
Vereinfachungsgründen nicht dargestellten Spulstelle
befördert.
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Die Bandspreizvorrichtung 6 der Fig. 2 ist gegenüber der
Fig. 1 vergrößert und detaillierter dargestellt. Das
Faserband 1 wird nach dem Umlenken in der Führung 5 in das
erste aus den Spreizwalzen 7, 8 gebildete Walzenpaar
eingezogen und dort gespreizt. Durch das Spreizen wird das
Faserband 1 dünner. Anschließend durchläuft das Faserband 1
die Spreizwalzen 9 und 10 des zweiten Spreizwalzenpaares und
schließlich die Spreizwalzen 11 und 12 des dritten
Spreizwalzenpaares und wird als dünnes, über die gesamte
Arbeitsbreite gespreiztes Faserband 1 der Einzugswalze 16
zugeführt, die mit der Speisemulde 15 eine Klemmlinie bildet.
Die schnellaufende Auflösewalze 17 kämmt die Fasern aus dem
als Faserbart 25 bezeichneten Ende des Faserbandes 1 aus und
löst das Faserband 1 dabei bis zur Einzelfaser auf.
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Die unteren Spreizwalzen 8, 10, 12 sind drehfest mit den
Zahnrädern 26, 27, 28 verbunden. Die Zwischenräder 29, 30
stellen eine Antriebsverbindung zwischen den Zahnrädern 26,
27, 28 der unteren Spreizwalzen 8, 10, 12 her. Das
Zwischenrad 30 ist drehfest mit der Riemenscheibe 31
verbunden, die mittels des Treibriemens 32 über die
Riemenscheibe 33 angetrieben wird. Die Riemenscheibe 33 ist
ihrerseits drehfest mit der Einzugswalze 16 verbunden. Die
Riemenscheibe 33 wird mittels des Treibriemens 34 vom Motor 35
angetrieben. Die Übersetzung zwischen der Einzugswalze 16 und
den unteren Spreizwalzen 8, 10, 12 ist so gewählt, daß die
Umfangsgeschwindigkeit von der Einzugswalze 16 und den
Spreizwalzen 8, 10, 12 gleich ist.
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Die Achse 36 der oberen Spreizwalze 9 ist an einem Arm des
Winkelhebels 37 befestigt. Der Winkelhebel 37 ist um die im
Hinblick auf das Gehäuse 40 ortsfeste Achse 38 schwenkbar und
weist einen am anderen Arm befestigten Bolzen 39 auf. Der
Bolzen 39 greift in das Langloch 41 der Koppelstange 42 ein.
In gleicher Weise sind die oberen Spreizwalzen 7 und 11 an den
Winkelhebeln 43 und 44 verschwenkbar gelagert. Die Bolzen 45,
46 der Winkelhebel 43, 44 greifen ebenfalls jeweils in ein
Langloch der Koppelstangen 47, 48 ein.
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Die Koppelstange 42 ist mit ihrem Ende schwenkbar auf den
Bolzen 45, die Koppelstange 48 in gleicher Weise auf den
Bolzen 39 aufgesteckt, so daß die drei Winkelhebel 37, 43, 44
gelenkig miteinander verbunden und gemeinsam verschwenkbar
sind. Durch das Verschwenken der Winkelhebel 37, 43, 44 gegen
den Uhrzeigersinn können die oberen Spreizwalzen 7, 9, 11 von
den unteren Spreizwalzen 8, 10, 12 abgehoben werden, um
beispielsweise neue Faserbänder einlegen zu können.
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An den Bolzen 45, 39, 46 der Winkelhebel 43, 37, 44 und an den
Bolzen 49, 50, 51, die an den Koppelstangen 47, 42, 48
befestigt sind, sind Zugfedern 52, 53, 54 eingehängt. Werden
nach dem Einlegen von Faserbändern die Koppelstangen 42, 47,
48 manuell in der Darstellung der Fig. 2 nach rechts gezogen,
verschieben sich die Langlöcher in den Koppelstangen 42, 47,
48 gegenüber den Bolzen 39, 45, 46, und die Bolzen 39, 45, 46
und damit die Winkelhebel 37, 43, 44 werden mittels der
Zugfedern 52, 53, 54 mit einer Zugkraft beaufschlagt.
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Unter der Wirkung dieser Zugkraft schwenken die
Winkelhebel 37, 43, 44 im Uhrzeigersinn, bis die oberen
Spreizwalzen 7, 9, 11 eine Endposition erreicht haben. In
dieser Endposition werden die Koppelstangen 42, 47, 48 durch
den Sperrhebel 55 fixiert. Der Sperrhebel 55 ist um den
Bolzen 49 schwenkbar. Das Fixieren erfolgt mittels Einhaken
der Nase 56 am Gehäuse 40.
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Zum manuellen Abheben der oberen Spreizwalzen 7, 9, 11 wird
der Hebelknopf 57 erfaßt, der Sperrhebel 55 nach oben
geschwenkt, wodurch die Nase 56 vom Gehäuse 40 ausklinkt und
die Fixierung der Koppelstangen 42, 47, 48 aufgehoben wird.
Durch anschließendes Bewegen des Hebelknopfes 57, in der
Darstellung der Fig. 2 nach links, werden die Winkelhebel 37,
43, 44 gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt und die oberen
Spreizwalzen 7, 9, 11 angehoben.
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Läuft eine Bandverdickung oder Bandverdrehung in ein
Spreizwalzenpaar ein, können die oberen Spreizwalzen 7, 9, 11
jeweils nach oben ausweichen. Die Auslenkung erfolgt gegen die
Zugkraft, die durch die jeweilige Zugfeder 52, 53, 54
aufgebracht wird, im Rahmen des Spiels, das durch die
Abmessungen der Langlöcher der Koppelstangen 42, 47, 48
begrenzt wird.
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Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch das zweite Spreizwalzenpaar
der in Fig. 2 dargestellten Bandspreizvorrichtung 6. Die
Nuten und Stege der beiden Spreizwalzen 9, 10 greifen
ineinander und bilden einen zickzackförmig verlaufenden
Zwischenraum. Der Abstand der Spreizwalzen 9, 10 ist so
bemessen, daß ein Faserband 1 von 7 ktex in den Zwischenraum
eingezogen werden kann, ohne die obere Spreizwalze 9
anzuheben. Die Welle 58 der unteren Spreizwalze 10 ist am
Gehäuse 40 gelagert und wird über das Zahnrad 27 angetrieben.
Die Spreizwalze 10 weist seitlich Borde 59, 60 auf, auf denen
die obere Spreizwalze 9 mit ihren Borden 61, 62 aufliegt. Die
obere Spreizwalze 9 ist auf der Achse 63 drehbar gelagert. Die
Achse 63 ist fest mit dem Winkelhebel 37 verbunden. An den
Bolzen 39, der am oberen Hebelarm des Winkelhebels 37
befestigt ist, greift die Zugfeder 53 an. Die Arbeitsbreite
der Walzenpaare ist der Arbeitsbreite der Einzugswalze 16
angepaßt. Das Faserband 1 ist in der Darstellung der Fig. 3
bereits weitgehend über die Breite der Spreizwalzen 9, 10
gespreizt. Nach der Spreizung durch das dritte
Spreizwalzenpaar kann das Faserband 1 der Einzugswalze 16 über
die gesamte Arbeitsbreite gespreizt vorgelegt werden.
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Fig. 4 zeigt den Zwischenraum zwischen den Spreizwalzen 9 und
10 in vergrößerter Darstellung. Die Stege 64 der unteren
Spreizwalze 10 greifen in die Nuten 65 der oberen
Spreizwalze 9 ein und die Stege 66 der oberen Spreizwalze 9 in
die Nuten 67 der unteren Spreizwalze 10. Das Faserband 1
verläuft zickzackförmig im Zwischenraum zwischen den beiden
Spreizwalzen 9, 10 und wird beim Einlaufen in das Walzenpaar
jeweils im Bereich zwischen den Stegen 64 und den Stegen 66
einer Zugbeanspruchung unterworfen und dadurch gespreizt.
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Mit der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform kann der
Spreizvorgang des Faserbandes 68 schonender vollzogen werden.
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Dazu bilden die Oberfläche der oberen Spreizwalze 69 und die
Oberfläche der unteren Spreizwalze 70, in Achsrichtung
gesehen, annähernd eine Sinusform.
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Fig. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes. Das Faserband 71 wird durch ein
Spreizwalzenpaar geführt, bei dem sowohl die obere
Spreizwalze 72 wie auch die untere Spreizwalze 73 Scheiben 74,
75 aufweist, die jeweils auf einer Welle 76, 77 befestigt
sind, und deren Umfangsflächen Stege 99, 100 bilden. Zwischen
den Scheiben 74, 75 werden Vertiefungen 97, 98 gebildet. Diese
Ausführung der Spreizwalzen 72, 73 läßt sich einfach und
kostengünstig herstellen.
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Fig. 7 zeigt die Seitenansicht einer Bandspreizvorrichtung 78
mit auf- und abbewegten oberen Spreizwalzen 79, 81 und
ortsfesten unteren Spreizwalzen 80, 82. Die Auflöseeinrichtung
mit der Einzugswalze 16 ist im Zusammenhang mit Fig. 2 weiter
oben beschrieben. Das Faserband 1 passiert eine Führung 5 und
eine Umlenkwalze 83, bevor es dem aus der oberen
Spreizwalze 79 und der unteren Spreizwalze 80 gebildeten
ersten Spreizwalzenpaar zugeführt wird. Bevor es der
Einzugswalze 16 vorgelegt wird, durchläuft es ein zweites aus
der oberen Spreizwalze 81 und der unteren Spreizwalze 82
gebildetes Spreizwalzenpaar. Die Höhe der ortsfest gelagerten
unteren Spreizwalzen 80, 82 ist so gewählt, daß das
Faserband 1 oberhalb der Spreizwalzen 80, 82 verlaufen kann,
wenn es zwischen der Umlenkwalze 83 und der Einzugswalze 16
straff gezogen ist.
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Die Achsen 84, 85 der Spreizwalzen 79, 81 sind am
Winkelhebel 86 befestigt; die unteren Spreizwalzen 80, 82 sind
ortsfest am Gehäuse 87 gelagert. Die Lagerung entspricht der
in Fig. 2 gezeigten Lagerung der Spreizwalzen 8, 10, 12. Die
Winkelhebel 86 und der gestrichelt dargestellte
Schwenkhebel 88 sind drehfest mit der Welle 89 verbunden und
um die Rotationsachse der Welle 89 zusammen verschwenkbar. Ein
Ende des Schwenkhebels 88 ist mittels der Kurbelstange 90 hin-
und herbewegbar. Das andere Ende der Kurbelstange 90 greift an
der Kurbelscheibe 91 an. Die Kurbelscheibe 91 wird vom
Motor 92 angetrieben. Die Drehzahl der Kurbelscheibe 91 liegt
zwischen 500 Umdrehungen pro Minute und 1.500 Umdrehungen pro
Minute. Der Kurbelantrieb ist so als Pufferelement
ausgebildet, daß beim Einlaufen von Bandverdickungen oder
Bandverdrehungen keine Blockierung auftritt.
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Abhängig von der Drehzahl der Kurbelscheibe 91 bewegen sich
die oberen Spreizwalzen 79, 81 gegensinnig periodisch auf und
ab. Durch die hochfrequente Bewegung wird die auf das
Faserband 1 ausgeübte Spreizwirkung signifikant verstärkt.
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Die unteren Spreizwalzen 80, 82 werden mittels des
Treibriemens 93 über das Zwischenrad 94 und die Zahnräder 95,
96 in Rotation versetzt. Der Treibriemen 93 treibt auch die
Umlenkwalze 83 an. Die Übersetzungsverhältnisse sind so
gewählt, daß sowohl die Umlenkwalze 83 wie auch die
Spreizwalzen 79, 80, 81, 82 und die Einzugswalze 16 die
gleiche Umfangsgeschwindigkeit haben.
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Das Faserband 1 löst sich bei jeder Aufwärtsbewegung der
oberen Spreizwalzen 79, 81 im jeweiligen Spreizwalzenpaar aus
den Nuten. Die neue Berührungsstelle zwischen Fasermaterial
und den Stegen ist bei der Abwärtsbewegung der
Spreizwalzen 79, 81 meist etwas seitlich verlagert. Das
Faserband 1 wird dadurch nicht nur wirkungsvoller, sondern
auch gleichmäßiger gespreizt.