DE10124126A1 - Fluorcopolymer und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Fluorcopolymer und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- C08F214/18—Monomers containing fluorine
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Abstract
Es wird ein Fluorcopolymer offenbart, das durch Copolymerisieren von bestimmten Mengen von Vinylidenfluorid, eines Perfluoralkylvinylethers mit niederen Alkyleinheiten, einer bestimmten Fluorverbindung, die durch die folgende Formel (I) dargestellt ist, eines brom-haltigen und/oder iod-haltigen Vinylmonomers und gegebenenfalls Tetrafluorethylen erhalten wurde. DOLLAR F1 Dieses Fluorcopolymer hat eine nicht höhere Glasübergangstemperatur als -25 DEG C. Ebenso wird eine Vernetzungszusammensetzung offenbart, die das Fluorcopolymer und einen Peroxidvernetzer umfaßt.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Fluorcopolymer (Fluorelastomer), eine
Vernetzungszusammensetzung, die das Fluorcopolymer enthält, und ein gehärtetes Produkt
der Vernetzungszusammensetzung.
Formstoffe zum Formen von Öldichtungen, Brennstoffschläuchen usw. für Automobile
oder Flugzeuge benötigen die Eigenschaften Wärmebeständigkeit, Niedertemperaturbestän
digkeit, Lösungsmittelbeständigkeit (Schwerölbeständigkeit, Ölbeständigkeit) und ähnliches
und von der Entwicklung von Harzmaterialien, die diese verschiedenen Eigenschaften zeigen,
wird ein ausgewogenes Verhältnis erwartet.
In der japanischen Patentveröffentlichung 1585/1979 wird eine Fluorcopolymerzusam
mensetzung beschrieben, die ein durch Copolymerisieren von nicht mehr als 3 mol% eines
brom-haltigen Olefins und eines organischen Peroxids erhaltenes Fluorcopolymer umfaßt. Ein
peroxid-vernetztes Produkt, das aus dieser Zusammensetzung erhalten wurde, mangelt es an
Lösungsmittelbeständigkeit, obwohl es zu einem bestimmten Grad Niedertemperaturbestän
digkeit zeigt.
In der japanischen Patentveröffentlichung 4728/1983 wird ein Mehr-Segment-
Fluorcopolymer beschrieben, das durch Copolymerisationsreaktion unter Verwendung einer
Iodverbindung als Kettenüberträger erhalten wurde. In diesem Polymer gibt es jedoch das
Problem, daß eine Verbesserung der Niedertemperaturbeständigkeit nicht bei allen erwartet
werden kann, weil die als Kettenüberträger verwendete Iodverbindung eine Verbindung mit
niedrigem Molekulargewicht ist.
Unter derartigen Umständen haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung ernsthaft
studiert, um die obigen Probleme zu lösen, und haben im Ergebnis herausgefunden, daß ein
gehärtetes Produkt mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit, Niedertemperaturbeständigkeit
und Lösungsmittelbeständigkeit durch die Verwendung einer Vernetzungszusammensetzung
erhalten wird, die ein spezifisches Fluorcopolymer (Fluorelastomer) enthält. Basierend auf
dieser Erkenntnis ist die vorliegende Erfindung erreicht worden.
Es ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Fluorcopolymer bereitzustellen, das
ein gehärtetes Produkt mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit, Niedertemperaturbeständig
keit und Lösungsmittelbeständigkeit, eine Vernetzungszusammensetzung, die das Fluorco
polymer enthält, und ein gehärtetes Produkt dieser Zusammensetzung liefert.
Das Fluorcopolymer der Erfindung ist ein Fluorcopolymer, das
- a) Konstituenteinheiten, die von Vinylidenfluorid abstammen, in Mengen von 65 bis 87 mol%,
- b) Konstituenteinheiten, die von Tetrafluorethylen abstammen, in Mengen von 0 bis 10 mol%,
- c) Konstituenteinheiten, die von Perfluoralkylvinylether mit niederen Alkylein heiten abstammen, in Mengen von 0 bis 25 mol%,
- d) Konstituenteinheiten, die von einer Fluorverbindung abstammen, die durch die
folgende Formel (I) dargestellt ist, in Mengen von 3 bis 20 mol%,
worin p eine Ganzzahl von 1 bis 3 und Rf eine Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoff atomen ist, und - e) Konstituenteinheiten, die von einem brom-haltigen und/oder iod-haltigen Vi
nylmonomer abstammen, in Mengen von 0,1 bis 3 mol%, umfaßt,
wobei besagtes Fluorcopolymer eine nicht höhere Glasübergangstemperatur als -25°C hat.
Die Fluorverbindung (D), die durch die Formel (I) dargestellt ist, ist vorzugsweise eine
Fluorverbindung, die durch die folgende Formel (II) dargestellt ist:
Das brom-haltige und/oder iod-haltige Vinylmonomer ist vorzugsweise ein Vinylmono
mer (E), das durch die Formel CF2=CHBr oder CF2=CFOCF2CF2Br dargestellt ist.
Das Verfahren zur Herstellung eines Fluorcopolymers gemäß der Erfindung umfaßt die
Radikalpolymerisation von
- A) Vinylidenfluorid in einer Menge von 65 bis 87 mol%,
- B) Tetrafluorethylen in einer Menge von 0 bis 10 mol%,
- C) Perfluoralkylvinylether mit niederen Alkyleinheiten in einer Menge von 0 bis 25 mol%,
- D) einer Fluorverbindung, die durch die folgende Formel (I) dargestellt ist, in ei
ner Menge von 3 bis 20 mol%,
worin p eine Ganzzahl von 1 bis 3 und Rf eine Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoff atomen ist, und - E) einem brom-haltigen und/oder iod-haltigen Vinylmonomer in einer Menge
von 0,1 bis 3 mol%,
in der Gegenwart - F) eines Kettenüberträgers, der durch die folgende Formel (III) dargestellt ist,
RImBrn (III)
worin R eine Fluorkohlenwasserstoffgruppe, eine Chlorfluorkohlenwasserstoffgruppe, eine Chlorkohlenwasserstoffgruppe oder eine Kohlenwasserstoffgruppe ist, wobei jede davon eine funktionelle Gruppe X hat, X -O-, -S-, =NR' (R' ist ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen), -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H ist, m eine natürli che Zahl, n eine Ganzzahl von 0 oder mehr und (n+m) eine Ganzzahl von 2 oder mehr ist, und - G) eines Emulgators,
um ein Fluorcopolymer mit einer nicht höheren Glasübergangstemperatur als -25°C zu er halten.
Der Kettenüberträger (F) ist vorzugsweise ein Perfluorpolyetherammoniumcarboxylat.
Die fluor-haltige Vernetzungszusammensetzung gemäß der Erfindung umfaßt das Fluor
copolymer und einen Peroxidvernetzer.
Das gehärtete Produkt gemäß der Erfindung wird durch Härten der fluor-haltigen Vernet
zungszusammensetzung erhalten.
Der Runddichtring gemäß der Erfindung umfaßt das gehärtete Produkt, und dieser Rund
dichtring wird vorteilhafterweise als Runddichtring für einen Brennstoffeinspritzer verwen
det.
Das Fluorcopolymer gemäß der Erfindung ist ein Fluorcopolymer, das
Konstituenteinheiten (a), die von Vinylidenfluorid (A) (nachstehend manchmal als "VdF" bezeichnet) abstammen,
gegebenenfalls Konstituenteinheiten (c), die von Perfluoralkylvinylether mit nie deren Alkyleinheiten (C) (nachstehend manchmal als "FMVE" bezeichnet) abstammen,
Konstituenteinheiten (d), die von einer Fluorverbindung (D) (nachstehend manchmal als "AOVE" bezeichnet) abstammen, die durch die folgende Formel (I) dargestellt ist,
Konstituenteinheiten (a), die von Vinylidenfluorid (A) (nachstehend manchmal als "VdF" bezeichnet) abstammen,
gegebenenfalls Konstituenteinheiten (c), die von Perfluoralkylvinylether mit nie deren Alkyleinheiten (C) (nachstehend manchmal als "FMVE" bezeichnet) abstammen,
Konstituenteinheiten (d), die von einer Fluorverbindung (D) (nachstehend manchmal als "AOVE" bezeichnet) abstammen, die durch die folgende Formel (I) dargestellt ist,
worin p eine Ganzzahl von 1 bis 3 und Rf eine Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoff
atomen ist,
Konstituenteinheiten (e), die von einem brom-haltigen und/oder iod-haltigen Vi nylmonomer (E) (nachstehend manchmal als "Br/I-CSM" bezeichnet) abstammen,
und gegebenenfalls
Konstituenteinheiten (b), die von Tetrafluorethylen (B) (nachstehend manchmal als "TFE" bezeichnet) abstammen, umfaßt.
Konstituenteinheiten (e), die von einem brom-haltigen und/oder iod-haltigen Vi nylmonomer (E) (nachstehend manchmal als "Br/I-CSM" bezeichnet) abstammen,
und gegebenenfalls
Konstituenteinheiten (b), die von Tetrafluorethylen (B) (nachstehend manchmal als "TFE" bezeichnet) abstammen, umfaßt.
Das VdF (A) und das TFE (B) können durch bekannte Verfahren hergestellt werden und
kommerziell verfügbare sind ebenso einsetzbar.
Der Perfluoralkylvinylether mit niederen Alkyleinheiten (C), aus dem die Konstituen
teinheiten (c) des Fluorcopolymers der Erfindung abgeleitet werden können, ist speziell ein
Perfluoralkylvinylether mit C1-C3-Alkyleinheiten und Beispiele davon schließen Perfluor
methylvinylether, Perfluorethylvinylether und Perfluorpropylvinylether ein. Von diesen wird
Perfluormethylvinylether bevorzugt eingesetzt. Der Perfluoralkylvinylether kann durch ein
bekanntes Verfahren synthetisiert werden, und ein kommerziell verfügbarer kann ebenso ein
gesetzt werden.
Beispiele des AOVE (D), dargestellt durch die Formel (I), aus dem die Konstituentein
heiten (d) des Fluorcopolymers der Erfindung abgeleitet werden können, schließen die fol
genden Verbindungen ein.
Von diesen werden die folgenden Verbindungen bevorzugt eingesetzt.
Von diesen wird die folgende Verbindung besonders bevorzugt vom Standpunkt der Po
lymerisierbarkeit und der Niedertemperaturbeständigkeit eingesetzt.
Das AOVE (D) kann durch ein bekanntes Verfahren synthetisiert werden, und ein kom
merziell verfügbares ist ebenso einsetzbar.
Beispiele des I/Br-CSM (E) aus dem die Konstituenteinheiten (e) des Fluorcopolymers
der Erfindung abgeleitet werden können, schließen CF2=CHBr, CF2=CFCF2CF2CF2Br,
CF2=CHBr, CF2=CHI, CF2=CFOCF2CF2Br, CF2=CFO(CF2)2CF2Br, CF2=CFO(CF2)3Br,
CF2=CFO(CF2)2CFBrCF3 und CF2=CFBrOR (R ist eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoff
atomen oder eine Fluoralkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen) ein.
Von diesen wird CF2=CHBr, CF2=CHI oder CF2CFOCF2CF2Br bevorzugt in der Erfin
dung eingesetzt, und CF2CHBr oder CF2=CHI wird besonders bevorzugt in der Erfindung
eingesetzt.
Das I/Br-CSM (E) kann durch ein bekanntes Verfahren synthetisiert werden, und ein
kommerziell verfügbares ist ebenso einsetzbar.
Die obigen Monomere können einzeln oder in Kombination mit zwei oder mehreren Ar
ten verwendet werden.
In dem Fluorcopolymer der Erfindung ist es wünschenswert, daß
die Konstituenteinheiten (a), die von Vinylidenfluorid (A) abstammen, in Mengen von vorzugsweise 65 bis 87 mol%, bevorzugter 65 bis 85 mol%, besonders bevorzugt 70 bis 80 mol% enthalten sind,
die Konstituenteinheiten (b), die von Tetrafluorethylen (B) abstammen, in Men gen von vorzugsweise 0 bis 10 mol%, bevorzugter 4 bis 8 mol% enthalten sind,
die Konstituenteinheiten (c), die von Perfluoralkylvinylether mit niederen Alkyl einheiten (C) abstammen, in Mengen von vorzugsweise 0 bis 25 mol%, bevorzugter 2 bis 25 mol%, besonders bevorzugt 5 bis 15 mol% enthalten sind,
die Konstituenteinheiten (d), die von dem AOVE (D) abstammen in Mengen von vorzugsweise 3 bis 20 mol%, bevorzugter 4 bis 15 mol% enthalten sind, und
die Konstituenteinheiten (e), die vom I/Br-CSM (E) abstammen, in Mengen von vorzugsweise 0,1 bis 3 mol%, bevorzugter 0,2 bis 1,5 mol% enthalten sind,
mit der Bedingung, daß die Gesamtmenge der Konstituenteinheiten (a), (b), (c), (d) und (e) 100 mol% beträgt.
die Konstituenteinheiten (a), die von Vinylidenfluorid (A) abstammen, in Mengen von vorzugsweise 65 bis 87 mol%, bevorzugter 65 bis 85 mol%, besonders bevorzugt 70 bis 80 mol% enthalten sind,
die Konstituenteinheiten (b), die von Tetrafluorethylen (B) abstammen, in Men gen von vorzugsweise 0 bis 10 mol%, bevorzugter 4 bis 8 mol% enthalten sind,
die Konstituenteinheiten (c), die von Perfluoralkylvinylether mit niederen Alkyl einheiten (C) abstammen, in Mengen von vorzugsweise 0 bis 25 mol%, bevorzugter 2 bis 25 mol%, besonders bevorzugt 5 bis 15 mol% enthalten sind,
die Konstituenteinheiten (d), die von dem AOVE (D) abstammen in Mengen von vorzugsweise 3 bis 20 mol%, bevorzugter 4 bis 15 mol% enthalten sind, und
die Konstituenteinheiten (e), die vom I/Br-CSM (E) abstammen, in Mengen von vorzugsweise 0,1 bis 3 mol%, bevorzugter 0,2 bis 1,5 mol% enthalten sind,
mit der Bedingung, daß die Gesamtmenge der Konstituenteinheiten (a), (b), (c), (d) und (e) 100 mol% beträgt.
Wenn die Mengen der Konstituenteinheiten (a), die von dem Vinylidenfluorid abstam
men, kleiner als 65 mol% sind, werden die Niedertemperatureigenschaften eines gehärteten
Produktes, das eine Vernetzungszusammensetzung umfaßt, die das Fluorelastomer enthält,
manchmal verschlechtert. Wenn dessen Mengen 87 mol% übersteigen, werden die Lösungs
mittelbeständigkeit und die chemische Beständigkeit eines gehärteten Produktes, das eine
Vernetzungszusammensetzung umfaßt, die das Fluorelastomer enthält, manchmal verringert.
Wenn die Mengen der Konstituenteinheiten (b), die von dem Tetrafluorethylen abstam
men, 10 mol% übersteigen, werden die Niedertemperatureigenschaften eines gehärteten Pro
duktes, das eine Vernetzungszusammensetzung umfaßt, die das Fluorelastomer enthält,
manchmal verschlechtert.
Wenn die Mengen der Konstituenteinheiten (d), die vom AOVE abstammen, im obigen
Bereich liegen, kann ein gehärtetes Produkt mit ausgezeichneten Niedertemperatureigen
schaften und Lösungsmittelbeständigkeit erhalten werden.
Wenn die Mengen der Konstituenteinheiten (e), die vom I/Br-CSM abstammen, im obi
gen Bereich liegen, kann nicht nur ein vulkanisiertes Produkt mit ausgezeichneten Druckver
formungseigenschaften, sondern auch ein vulkanisiertes Produkt mit ausgezeichneter Deh
nung erhalten werden.
Das Fluorcopolymer kann weiterhin eine Komponente (f) enthalten, die von der später
beschriebenen Verbindung (F), dargestellt durch die folgende Formel (III), abstammt:
RBrnIm (III)
In diesem Fall ist die Komponente (f) wünschenswerterweise in einer Menge von 0,001 bis
5 Gewichtsteilen, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gewichtsteilen, basierend auf 100 Gewichtsteilen
der Gesamtmenge der Konstituenteinheiten (a), (b), (c), (d) und (e) enthalten.
Obwohl es keine spezielle Beschränkung auf das Molekulargewicht des Fluorcopolymers
(Fluorelastomers) gibt, liegt das zahlen-mittlere Molekulargewicht (Mn, Meßmethode: GPC,
Lösungsmittel: THF) wünschenswerterweise im Bereich von normalerweise 10.000 bis
1.000.000, vorzugsweise 50.000 bis 300.000. Die Lösungsviskosität η sp/C (35°C, Methyl
ethylketon), die als Indikation des Molekulargewichts dient, liegt wünschenswerterweise im
Bereich von 0,1 bis 5 dl/g, vorzugsweise 0,5 bis 3,5 dl/g.
Das Fluorcopolymer hat eine nicht höhere Glasübergangstemperatur von -25°C, vor
zugsweise nicht höher als -30°C.
Um das Fluorcopolymer zu erhalten, werden Vinylidenfluorid (A), aus dem die Konsti
tuenteinheiten (a) abgeleitet werden können, in einer Menge von vorzugsweise 65 bis
87 mol%, bevorzugter 65 bis 85 mol%, besonders bevorzugt 70 bis 80 mol%, Tetrafluorethy
len (B), aus dem die Konstituenteinheiten (b) gegebenenfalls abgeleitet werden können, in
einer Menge von vorzugsweise 0 bis 10 mol%, bevorzugter 4 bis 8 mol%, Perfluoralkylviny
lether mit niederen Alkyleinheiten (C), aus dem die Konstituenteinheiten (c) abgeleitet wer
den können, in einer Menge von vorzugsweise 0 bis 25 mol%, bevorzugter 2 bis 25 mol%,
besonders bevorzugt 5 bis 15 mol%, AOVE (D), aus dem die Konstituenteinheiten (d) abge
leitet werden können in einer Menge von vorzugsweise 3 bis 20 mol%, bevorzugter 4 bis
15 mol%, und I/Br-CSM (E), aus dem die Konstituenteinheiten (e) abgeleitet werden können, in
einer Menge von vorzugsweise 0,1 bis 3 mol%, bevorzugter 0,2 bis 1,5 mol% verwendet, und
sie werden Emulsionspolymerisation oder Radikalpolymerisation gegebenenfalls in Gegen
wart eines Kettenüberträgers (F) und eines Emulgators (G) unterworfen.
Als Kettenüberträger (F) ist eine iod-haltige Verbindung oder eine iod-haltige, bromhalti
ge Verbindung, dargestellt durch die folgende Formel (III), einsetzbar:
RBrnIm (III)
Der Kettenüberträger darf nur keine Nebenreaktion unter den Polymerisationsbedingun
gen erleiden und keine Kettenübertragungseffekte verlieren. In der Formel (III) ist m eine
positive Ganzzahl, n ist 0 oder eine natürliche Zahl, n+m ≧2 und R ist eine Fluorkohlenwas
serstoffgruppe, Chlorfluorkohlenwasserstoffgruppe, Chlorkohlenwasserstoffgruppe oder eine
Kohlenwasserstoffgruppe, wobei jede davon 1 bis 10 Kohlenstoffatome hat und an jede eine
funktionelle Gruppe X, wie -O-, -S-, =NR' (R' ist ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen), -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H, gebunden werden kann.
Als iod-haltige, brom-haltige Verbindung, die als Kettenüberträger (F), dargestellt durch
die Formel (III), einsetzbar ist, wird eine iod-haltige, brom-haltige Verbindung vorzugsweise
eingesetzt, die eine gesättigte oder ungesättigte aliphatische oder aromatische Verbindung ist
und in der n und m gleich 1 sind. Wenn eines von n und m 2 ist, hat das resultierende Fluor
elastomer eine dreidimensionale Struktur, und deshalb wird solch eine Verbindung wün
schenswerterweise nicht in einer der Verarbeitbarkeit abträglichen Menge verwendet.
Beispiele der aliphatischen iod-haltigen, brom-haltigen Verbindungen, die als Ketten
überträger (F) einsetzbar sind, schließen 1-Brom-2-iodperfluorethan, 1-Brom-3-iodperfluor
propan, 1-Brom-4-iodperfluorbutan, 2-Brom-3-iodperfluorbutan, 1-Brom-2-iodper
fluor(2-methylpropan), Monobrommonoiodperfluorcyclobutan, Monobrommonoiodperfluor
pentan, Monobrommonoiodperfluor-n-octan, Monobrommonoiodperfluorcyclohexan,
1-Brom-1-iod-2-chlorperfluorethan, 1-Brom-2-iod-2-chlorperfluorethan, 1-Iod-2-brom-
2-chlorperfluorethan, 1,1-Dibrom-2-iodperfluorethan, 1,2-Dibrom-2-iodperfluorethan,
1,2-Diiod-2-bromperfluorethan, 1-Brom-2-iod-1,2,2-trifluorethan, 1-Iod-2-brom-
1,2,2-trifluorethan, 1-Brom-2-iod-1,1-difluorethan, 1-Iod-2-brom-1,1-difluorethan, 1-Brom-
2-iod-1-fluorethan, 1-Iod-2-brom-1-fluorethan, 1-Brom-2-iod-1,1,3,3,3-pentafluorpropan,
1-Iod-2-brom-1,1,3,3,3-pentafluorpropan, 1-Brom-2-iod-3,3,4,4,4-pentafluorbutan, 1-Iod-
2-brom-3, 3,4,4,4-pentafluorbutan, 1,4-Dibrom-2-iodperfluorbutan, 2,4-Dibrom-1-iodper
fluorbutan, 1,4-Diiodperfluorbutan, 1,4-Diiod-2-bromperfluorbutan, 1,4-Dibrom-2-iod-
3,3,4,4-tetrafluorbutan, 1,4-Diiod-2-brom-3,3,4,4-tetrafluorbutan, 1,1-Dibrom-2,4-diiod
perfluorbutan, 1-Brom-2-iod-1-chlorethan, 1-Iod-2-brom-1-chlorethan, 1-Brem-2-iod-
2-chlorethan, 1-Brom-2-iod-1,1-dichlorethan, 1,3-Dibrom-2-iodperfluorpropan, 2,3-Dibrom-
2-iodperfluorpropan, 1,3-Diiod-2-bromperfluorpropan, 1-Brom-2-iodethan, 1-Brom-
2-iodpropan, 1-Iod-2-brompropan, 1-Brom-2-iodbutan, 1-Iod-2-brombutan, 1-Brom-2-iod-
2-trifluormethyl-3,3,3-trifluorpropan, 1-Iod-2-brom-2-trifluormethyl-3,3,3-trifluorpropan,
1-Brom-2-iod-2-phenylperfluorethan, 1-Iod-2-brom-2-phenylperfluorethan, 3-Brom-
4-iodperfluorbuten-1, 3-Iod-4-bromperfluorbuten-1, 1-Brom-4-iodperfluorbuten-1, 1-Iod-
4-bromperfluorbuten-1, 3-Brom-4-iod-3,4,4-trifluorbuten-1, 4-Brom-3-iod-3,4,4-trifluor
buten-1, 3-Brom-4-iod-1,1,2-trifluorbuten-1, 4-Brom-5-iodperfluorpenten-1, 4-Iod-
5-bromperfluorpenten-1, 4-Brom-5-iod-1,1,2-trifluorpenten-1, 4-Iod-5-brom-1,1,2-trifluor
penten-1, 1-Brom-2-iodperfluorethylperfluormethylether, 1-Brom-2-iodperftuorethyl
perfluormethylether, 1-Brom-2-iodperfluorethylperfluorpropylether, 2-Brom-3-iodper
fluorpropylperfluorvinylether, 1-Brom-2-iodperfluorethylperfluorvinylether, 1-Brom-
2-iodperfluorethylperfluorallylether, 1-Brom-2-iodperfluorethylmethylether, 1-Iod-
2-bromperfluorethylethylether, 1-Iod-2-bromethylethylether und 1-Brom-2-iodethyl-
2'-chlorethylether ein. Diese iod-haltigen, brom-haltigen Verbindungen können durch geeig
nete bekannte Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise wird ein Fluorolefin mit Iodbro
mid zur Reaktion gebracht, um ein Monobrom-monoiodolefin zu erhalten.
Beispiele der aromatischen iod-haltigen, brom-haltigen Verbindungen, die als Ketten
überträger (F) einsetzbar sind, schließen Substitutionsprodukte von Benzen wie 1-Iod-
2-brombenzen, 1-Iod-3-brombenzen, 1-Iod-4-brombenzen, 3,5-Dibrom-1-iodbenzen,
3,5-Diiod-1-brombenzen, 1-(2-Iodethyl)-4-(2-bromethyl)benzen, 1-(2-Iodethyl)-
3-(2-bromethyl)benzen, 1-(2-Iodethyl)-4-(2-bromethyl)benzen, 3,5-Bis(2-bromethyl)-
1-(2-iodethyl)benzen, 3,5-Bis(2-iodethyl)-1-(2-bromethyl)benzen, 1-(3-Iodpropyl)-
2-(3-brompropyl)benzen, 1-(3-Iodpropyl)-3-(3-brompropyl)benzen, 1-(3-Iodpropyl)-
4-(3-brompropyl)benzen, 3,5-Bis(3-brompropyl)-1-(3-iodpropyl)benzen, 1-(4-Iodbutyl)-
3-(4-brombutyl)benzen, 1-(4-Iodbutyl)-4-(4-brombutyl)benzen, 3,5-Bis(4-iodbutyl)-
1-(4-brombutyl)benzen, 1-(2-Iodethyl)-3-(3-brompropyl)benzen, 1-(3-Iodpropyl)-
3-(4-brombutyl)benzen, 3,5-Bis(3-brompropyl)-1-(2-iodethyl)benzen, 1-Iod-
3-(2-bromethyl)benzen, 1-Iod-3-(3-brompropyl)benzen, 1,3-Diiod-5-(2-bromethyl)benzen,
1,3-Diiod-5-(32-brompropyl)benzen, 1-Brom-3-(2-iodethyl)benzen, 1-Brom-
3-(3-iodpropyl)benzen, 1,3-Dibrom-5-(2-iodethyl)benzen und 1,3-Dibrom-
5-(3-iodpropyl)benzen; und Substitutionsprodukte von Perfluorbenzen wie 1-Iod-
2-bromperfluorbenzen, 1-Iod-3-bromperfluorbenzen, 1-Iod-4-bromperfluorbenzen,
3,5-Dibrom-1-iodperfluorbenzen und 3,5-Diiod-1-bromperfluorbenzen ein.
Beispiele der iod-haltigen Verbindungen, die als Kettenüberträger (F) einsetzbar sind,
schließen 1,2-Diiodtetrafluorethan, 1,3-Diiodhexafluorpropan, 1,4-Diiodoctafluorbutan, Iod
perfluorethylen, Iod-1,1-difluorethylen, Iodethylen, 2-Iodperfluorethylvinylether,
1,7-Diiodperfluor-n-octan, 1,12-Diiodperfluordodecan, 1,16-Diiodperfluorhexadecan,
1,3-Diiod-2-chlorperfluor-n-propan und 1,5-Diiod-2,4-dichlorperfluor-n-pentan ein.
Von den oben erwähnten Kettenüberträgern wird vorzugsweise 1-Brom-
2-iodperfluorethan, 1,4-Diiodperfluorbutan oder 1-Brom-4-iodperfluorbutan eingesetzt, und
1-Brom-2-iodperfluorethan wird besonders bevorzugt eingesetzt.
Die brom-haltige Verbindung, die iod-haltige, brom-haltige Verbindung oder die iod
haltige Verbindung agieren an dem Copolymer als Kettenüberträger zur Bildung einer Ver
netzungsstelle, um das Molekulargewicht des Copolymers zu modifizieren. Deshalb kann die
Verarbeitbarkeit der Vernetzungszusammensetzung verbessert werden.
Von den obigen Verbindungen, beispielsweise der iod-haltigen, brom-haltigen Verbin
dung wird angenommen, daß aufgrund des Auftretens eines organischen Peroxidradikals in
der Polymerisationsreaktion leicht Radikalspaltung des Iods oder Broms der iod-haltigen,
brom-haltigen Verbindung stattfindet, um ein Radikal hoher Reaktivität zu bilden, wodurch
das Monomer einer Additionswachstumsreaktion unterliegt, dann werden das Iod und das
Brom aus der iod-haltigen, brom-haltigen Verbindung abgesondert, um die Reaktion abzu
schließen, und im Ergebnis wird ein Fluorelastomer mit an den Molekülenden gebundenem
Iod und Brom gebildet. Das Iodatom und das Bromatom, die an den Molekülenden gebunden
sind, haben die Funktion einer Vernetzungsstelle, wenn die Peroxidvulkanisation durchge
führt wird.
Der Kettenüberträger (F) ist wünschenswerterweise in einer Menge von 0,001 bis
5 Gewichtsteilen, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gewichtsteilen, basierend auf 100 Gewichtsteilen
der Gesamtmenge des Vinylidenfluorids (A), des gegebenenfalls verwendeten Tetrafluor
ethylens (B), des Perfluoralkylvinylethers mit niederen Alkyleinheiten (C), des AOVE (D)
und des I/Br-CSM (E) enthalten.
Die Copolymerisationsreaktion in der Erfindung kann mittels eines Emulsionspolymeri
sationsverfahrens unter Verwendung eines Emulgators und eines wasserlöslichen Peroxidka
talysators, vorzugsweise ist es ein Redoxkatalysator, im allgemeinen in einem wässerigen
Medium, oder durch ein radikalisches Lösungspolymerisationsverfahren unter Verwendung
eines Lösungsmittels vom Fluortyp durchgeführt werden.
Die Polymerisationsreaktion durch ein Emulsionspolymerisationsverfahren wird nachste
hend beschrieben.
Der vorzugsweise für die Emulsionspolymerisation verwendete Emulgator ist beispiels
weise ein Perfluorpolyetherammoniumcarboxylat, das durch die folgende Formel (IV) darge
stellt ist:
worin n eine Ganzzahl von 1 bis 3 ist.
Der Emulgator wird wünschenswerterweise in einer Menge von 0,001 bis 25 Gewichts
prozent, vorzugsweise 0,01 bis 20 Gewichtsprozent, basierend auf der menge des wässerigen
Mediums verwendet.
Beispiele der wasserlöslichen Peroxidkatalysatoren, die vorzugsweise für die Emulsions
polymerisation verwendet werden, schließen Persulfate wie Ammoniumpersulfat, Kaliumper
sulfat und Natriumpersulfat ein.
Wenn ein fluorierter Alkohol, der sowohl in Wasser als auch der Monomerkomponente
löslich ist, zu der wässerigen Phase des Polymerisationsgemisches in der Fluorcopolymerisa
tionsreaktion zugegeben wird, wird die Löslichkeit des Monomers in der wässerigen Phase
erhöht, um zu der Übertragung des Monomers aus dem Tröpfchen, das in dem wässerigen
Medium suspendiert ist, auf die Polymerisationsstelle beizutragen. Beispiele des fluorierten
Alkohols schließen Trifluorethanol, Hexafluorisopropanol und ω-Hydro-2,2,3,3-tetrafluor
propanol ein. Wenn der fluorierte Alkohol verwendet wird, liegt seine Menge wünschens
werterweise im Bereich von 0,2 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtspro
zent, basierend auf der Menge des wässerigen Mediums.
Die Emulsionspolymerisation unter Verwendung des Emulgators und des wasserlöslichen
Peroxidkatalysators wird wünschenswerterweise bei einer Temperatur von etwa 20 bis 60°C
durchgeführt. Wenn die Reaktionstemperatur 80°C übersteigt, verringert sich manchmal das
Molekulargewicht des resultierenden Copolymers, und die Zersetzungsgeschwindigkeit des
Polymerisationskatalysators wird zu hoch, wodurch gelegentlich eine Verringerung der Lei
stungsfähigkeit ausgelöst wird. Wenn die Reaktionstemperatur geringer als 0°C ist, verringert
sich die Polymerisationsgeschwindigkeit manchmal und ist für den praktischen Einsatz unge
eignet. Der Polymerisationsdruck ist wünschenswerterweise so hoch wie möglich unter der
Bedingung, daß ein Copolymer homogener Zusammensetzung erhalten werden kann, aber im
allgemeinen wird ein nicht höherer Druck als 100 kg/cm2-G eingesetzt.
Bei der Herstellung des Fluorcopolymers gemäß der Erfindung kann ein Kettenüberträger
wie Methanol, Ethanol, Isopentan, Diethylmalonat oder Kohlenstofftetrachlorid bei der Poly
merisation verwendet werden, um das Molekulargewicht des resultierenden Fluorcopolymers
zu modifizieren.
Die Vernetzungszusammensetzung gemäß der Erfindung umfaßt das Fluorcopolymer und
einen Peroxidvernetzer.
Die Vernetzungszusammensetzung, die das Fluorcopolymer gemäß der Erfindung ent
hält, kann durch verschiedene bisher bekannte Vulkanisationsverfahren wie Peroxidvulkani
sierung unter Verwendung eines organischen Peroxids, Polyaminvulkanisierung unter Ver
wendung einer Polyaminverbindung und Polyolvulkanisierung unter Verwendung einer Poly
hydroxyverbindung oder Bestrahlungsverfahren wie Bestrahlung mit Strahlen oder Elektro
nenstrahlen gehärtet werden. Von diesen Verfahren wird die Peroxidvulkanisierung besonders
bevorzugt verwendet, weil das gehärtete Produkt der Vernetzungszusammensetzung ausge
zeichnete mechanische Festigkeit besitzt und außerdem eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-
Bindung, die stabile Vernetzungspunktstruktur aufweist, gebildet wird, so daß das gehärtete
Produkt der Vernetzungszusammensetzung ausgezeichnete chemische Beständigkeit, Abrieb
festigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit zeigt.
Beispiele der für die Peroxidvulkanisierung verwendeten organischen Peroxide schließen
2,5-Dimethyl-2,5-bis(tert-butylperoxy)hexan, 2,5-Dimethyl-2,5-bis(tert-butylperoxy)hex-3-in,
Benzoylperoxid, Bis(2,4-dichlorbenzoyl)peroxid, Dicumylperoxid, Di-tert-butyl-peroxid, tert-
Butylcumylperoxid, tert-Butylperoxybenzen, 1,1-Bis(tert-butylperoxy)-
3,5,5-trimethylcyclohexan, 2,5-Dimethylhexan-2,5-dihydroxyperoxid, α,α'-Bis(tert
butylperoxy)-p-diisopropylbenzen, 2,5-Dimethyl-2,5-di(benzoylperoxy)hexan und tert-
Butylperoxyisopropylcarbonat ein.
Bei der Peroxidvulkanisierung unter Verwendung der obigen organischen Peroxide kann
eine polyfunktionelle ungesättigte Verbindung wie Tri(meth)allylisocyanurat,
Tri(meth)allylcyanurat, Triallyltrimellitat, N,N'-m-Phenylenbismaleimid, Diallylphthalat,
Tris(diallylamin)-s-triazin, Triallylphosphit, 1,2-Polybutadien, Ethylenglycoldiacrylat oder
Diethylenglycoldiacrylat als Vernetzer in Kombination verwendet werden. Bei der Verwen
dung des Covernetzers in Kombination kann eine Vernetzungszusammensetzung mit besseren
Vulkanisierungseigenschaften, mechanischer Festigkeit und Druckverformungseigenschaften
erhalten werden.
Weiterhin kann ein Oxid oder Hydroxid eines zweiwertigen Metalls wie einem Oxid oder
Hydroxid von Kalzium, Magnesium, Blei oder Zink wenn gewünscht als Vernetzungshilfs
stoff verwendet werden. Solch eine Verbindung fungiert ebenso als Säurefänger.
Zu dem Peroxidvulkanisierungssystem wird jede Komponente in der folgenden Menge,
basierend auf 100 Gewichtsteilen des Fluorcopolymers zugegeben. Das organische Peroxid
wird in einer Menge von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 0,5 bis 5 Gewichts
prozent verwendet. Wenn der Covernetzer, falls gewünscht, verwendet wird, liegt seine Men
ge im Bereich von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 0,5 bis 5 Gewichtsprozent.
Wenn der Vernetzungshilfsstoff, falls gewünscht, verwendet wird, ist seine Menge nicht mehr
15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 10 Gewichtsprozent.
Die Vernetzungszusammensetzung der Erfindung kann durch Zugabe der obigen Kom
ponenten wie sie sind zu dem Fluorcopolymer und dann Kneten des Gemisches hergestellt
werden. Das Gemisch kann mit Ruß, Siliciumdioxid, Tonerde, Talk, Kieselgur, Bariumsulfat
oder ähnlichem verdünnt werden, oder es kann eine Masterbatchdispersion, die das Fluorco
polymer enthält, hergestellt werden. Zu der Zusammensetzung können eigentlich bisher be
kannte Zusatzstoffe wie Streckmittel, Verstärkungsmittel, Weichmacher, Schmiermittel, Ver
arbeitungshilfsstoffe und Pigmente zusätzlich zu den obigen Komponenten zugegeben wer
den. Wenn Ruß als Streckmittel oder Verstärkungsmittel verwendet wird, ist seine Menge
vorzugsweise im Bereich von etwa 10 bis 50 Gewichtsteilen, basierend auf
100 Gewichtsteilen des Fluorcopolymers.
Die Vulkanisierung der Vernetzungszusammensetzung kann mittels Mischen der Kom
ponenten durch ein im allgemeinen verwendetes Mischverfahren wie Walzenmischen, Knet
mischen, Banbury-Mischen oder Lösungsmischen und dann Erhitzen des Gemisches durchge
führt werden. Das Erhitzen wird vorzugsweise zunächst mittels Durchführung einer Druck
vulkanisierung bei einer Temperatur von etwa 100 bis 250°C etwa 1 bis 120 Minuten und
dann Durchführung einer Ofenvulkanisierung bei einer Temperatur von etwa 150 bis 300°C
0 bis 30 Stunden durchgeführt.
Die gehärteten Produkte der Vernetzungszusammensetzung können als Öldichtungen,
Brennstoffschläuchen usw. von Automobilen oder Flugzeugen verwendet werden. Die ge
härteten Produkte gemäß der Erfindung besitzen besonders ausgezeichnete Wärmebeständig
keit, Niedertemperaturbeständigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit und können deshalb
vorteilhaft als verschiedene Runddichtringe verwendet werden, besonders Runddichtringe, die
für Brennstoffeinspritzer von Automobilen oder Flugzeugen verwendet werden.
Aus der Vernetzungszusammensetzung, die das Fluorcopolymer der Erfindung umfaßt,
kann ein gehärtetes Produkt mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit, Niedertemperaturbe
ständigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit erhalten werden.
Die vorliegende Erfindung wird weiter mit Bezug auf die folgenden Beispiele beschrie
ben, aber sie sollten so ausgelegt werden, daß die Erfindung in keiner Weise auf diese Bei
spiele beschränkt ist.
Die folgenden Komponenten wurden in einen 500-ml-Autoklaven gegeben.
Vinylidenfluorid (VdF) | 44 g (76,5 mol%) |
Tetrafluorethylen (TFE) | 6 g (6,6 mol%) |
Perfluormethylvinylether (FMVE) | 16 g (10,6 mol%) |
CF2=CF2O(CF2C(CF3)FO)2CF2CF2CF3 (AOVE) | 32 g (6,0 mol%) |
CF2=CFOCF2CF2Br (Br-CSM) | 1 g (0,3 mol%) |
ICF2CF2Br | 0,1 g |
C3F7OC(CF3)FCF2OC(CF3)FCOONH4 | 20 g |
Hexafluorisopropanol | 5 g |
Na2HPO4.12H2O | 0,54 g |
NaHSO3 | 0,02 g |
Wasser | 200 ml |
Dann wird die Temperatur des Systems auf 50°C erhöht und 0,1 g Ammoniumpersulfat
zugegeben, um die Polymerisationsreaktion zu initiieren. Die Reaktion wurde bei 50°C 5 h
durchgeführt, dann würde das System abgekühlt und das unreagierte Gas freigesetzt, um die
Polymerisationsreaktion zu beenden.
Der resultierende Latex wurde Aussalzen unter Verwendung einer wässerigen 2%igen
Calciumchloridlösung unterworfen und dann getrocknet, um 86,8 g (Polymerisationsverhält
nis: 87,7%) eines weißen Fluorcopolymers zu erhalten.
Aus der 19F-NMR-Analyse wurde festgestellt, daß das Fluorcopolymer Konstituentein
heiten von VdF/TFE/FMVE/AOVE/Br-CSM in einem Verhältnis von 80,4/5,2/9,6/4,5/0,3
enthielt.
Ein Fluorcopolymer wurde in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, außer daß
VdF, TFE, FMVE, AOVE und Br-CSM in den in Tabelle 1 gezeigten Mengen verwendet
wurden. Das Zusammensetzungsverhältnis des resultierenden Fluorcopolymers ist in Tabel
le 1 dargelegt.
Zu 100 Gewichtsteilen des in Beispiel 1 erhaltenen Fluorcopolymers wurden die folgen
den Komponenten zugegeben, und sie wurden durch eine Zweiwalzenmühle geknetet, um ein
Gemisch zu ergeben.
Organisches Peroxid (Perhexa 2,5B-40, erhältlich von Nippon Oils & Fats Co., Ltd.) | 1,4 Gewichtsteile |
Triallylisocyanurat | 7 Gewichtsteile |
Zinkoxid (ZnO) | 6 Gewichtsteile |
MT Ruß | 30 Gewichtsteile |
Das Gemisch wurde Druckvulkanisierung bei 180°C 10 Minuten und dann Ofenvulkani
sierung (Sekundärvulkanisierung) bei 230°C 22 Stunden unterworfen. Die resultierende vul
kanisierte Schicht wurde auf die normalen Zustandseigenschaften (in Übereinstimmung mit
DIN 53505 und 53504), Wärmebeständigkeit (Wärmealterungsbeständigkeitstest, 230°C,
70 Stunden), Niedertemperaturbeständigkeit (TR-Test) und Lösungsmittelbeständigkeit (Än
derung des Volumens nach Eintauchen in Methanol bei 25°C Ihr 70 Stunden) gemessen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Getrennt wurden zu jedem der in Beispiel 2 und Vergleichsbeispielen 1 und 2 erhaltenen
Fluorcopolymeren ein organisches Peroxid, Triallylisocyanurat, Zinkoxid und MT-Ruß in
derselben Weise wie in dem obigen Beispiel 3 zugegeben. Dann wurde jedes der resultieren
den Gemische in derselben Weise wie in dem obigen Beispiel 3 vulkanisiert. Die resultieren
den vulkanisierten Schichten wurden auf die normalen Zustandseigenschaften, Wärmebestän
digkeit, Niedertemperaturbeständigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit gemessen. Die Er
gebnisse sind in Tabelle 2 wie diese von Beispiel 4, Vergleichsbeispiel 3 und Vergleichsbei
spiel 4 angegeben.
Claims (10)
1. Fluorcopolymer, umfassend
- a) Konstituenteinheiten, die von Vinylidenfluorid abstammen, in Mengen von 65 bis 87 mol%,
- b) Konstituenteinheiten, die von Tetrafluorethylen abstammen, in Mengen von 0 bis 10 mol%,
- c) Konstituenteinheiten, die von Perfluoralkylvinylether mit niederen Alkylein heiten abstammen, in Mengen von 0 bis 25 mol%,
- d) Konstituenteinheiten, die von einer Fluorverbindung abstammen, die durch die
folgende Formel (I) dargestellt ist, in Mengen von 3 bis 20 mol%,
worin p eine Ganzzahl von 1 bis 3 und Rf eine Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoff atomen ist, und - e) Konstituenteinheiten, die von einem brom-haltigen und/oder iod-haltigen Vi
nylmonomer abstammen, in Mengen von 0,1 bis 3 mol%,
wobei besagtes Fluorcopolymer eine nicht höhere Glasübergangstemperatur als -25°C hat.
2. Fluorcopolymer nach Anspruch 1, wobei die Fluorverbindung (D), die durch die
Formel (I) dargestellt ist, eine Fluorverbindung ist, die durch die folgende Formel (II) darge
stellt ist:
3. Fluorcopolymer nach Anspruch 1 oder 2, wobei das brom-haltige und/oder iod
haltige Vinylmonomer ein Vinylmonomer (E) ist, das durch die Formel CF2CHBr oder
CF2=CFOCF2CF2Br dargestellt ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Fluorcopolymers, umfassend die Radikalpolyme
risation von
- A) Vinylidenfluorid in einer Menge von 65 bis 87 mol%,
- B) Tetrafluorethylen in einer Menge von 0 bis 10 mol%,
- C) Perfluoralkylvinylether mit niederen Alkyleinheiten in einer Menge von 0 bis 25 mol%,
- D) eine Fluorverbindung, die durch die folgende Formel (I) dargestellt ist, in ei
ner Menge von 3 bis 20 mol%,
worin p eine Ganzzahl von 1 bis 3 und Rf eine Perfluoralkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoff atomen ist, und. - E) ein bromhaltiges und/oder iod-haltiges Vinylmonomer in einer Menge von
0,1 bis 3 mol%,
in der Gegenwart - F) eines Kettenüberträgers, der durch die folgende Formel (III) dargestellt ist,
RImBrn (III)
worin R eine Fluorkohlenwasserstoffgruppe, eine Chlorfluorkohlenwasserstoffgruppe, eine Chlorkohlenwasserstoffgruppe oder eine Kohlenwasserstoffgruppe ist, wobei jede davon eine funktionelle Gruppe X hat, X -O-, -S-, =NR' (R' ist ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen), -COOH, -SO2, -SO3H oder -PO3H ist, m eine natürli che Zahl, n eine Ganzzahl von 0 oder mehr und (n+m) eine Ganzzahl von 2 oder mehr ist, und - G) eines Emulgators,
um ein Fluorcopolymer mit einer nicht höheren Glasübergangstemperatur als -25°C zu er halten.
5. Verfahren zur Herstellung eines Fluorcopolymers nach Anspruch 4, wobei der
Kettenüberträger (F), der durch die Formel RTmBrn dargestellt ist, eine Verbindung ist, die
durch die Formel ICF2CF2Br dargestellt ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Fluorcopolymers nach Anspruch 4 oder 5, wobei
der Emulgator ein Perfluorpolyetherammoniumcarboxylat ist.
7. Fluor-haltige Vernetzungszusammensetzung, umfassend das Fluorcopolymer nach
einem der Ansprüche 1 bis 3 und ein Peroxidvernetzer.
8. Gehärtetes Produkt, das durch Härten der fluor-haltigen Vernetzungszusammen
setzung nach Anspruch 7 erhalten wurde.
9. Runddichtring, umfassend das gehärtete Produkt nach Anspruch 8.
10. Runddichtring für einen Brennstoffeinspritzer, umfassend das gehärtete Produkt
nach Anspruch 8.
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