DE101199A - - Google Patents

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DE101199A
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 51: Musik-Instrumente.
MELVILLE CLARK in CHICAGO. Harmoniumartiges Musikwerk.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1897 ab.
Diese Erfindung betrifft ein harmoniumartiges Musikwerk, mit welchem eine gröfsere Tonfülle und eine umfangreichere Abstufung der Tonstärke als mit bekannten derartigen Musikwerken erreicht werden soll.
Auf der Zeichnung ist ein derartiges Musikwerk dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch das Harmonium, Fig. 2 und 3 einen Schnitt nach 2-3 der Fig. 1 , wobei der mittlere Theil fortgelassen ist, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt nach Linie 5-5 der Fig. 1, Fig. 5 einen waagrechten Schnitt nach Linie 5-5 der Fig. 1, Fig. 6 eine eigenartige Verbindung zwischen Windlade und Relaisbalg, Fig. 7 einen Schnitt nach Linie η-j der Fig. 6, Fig. 8 einen Schnitt nach Linie 8-8 der Fig. 1, Fig. 9 einen theilweisen Schnitt, der die Feststellvorrichtung für die Tasten erkennen läfst, Fig. 10 einen Schnitt nach Linie 10-10 der Fig. 1.
In dem Gehäuse des Musikwerkes, welches in bekannter Weise mit Jalousieen R R1 zur Verstärkung und Schwächung des Tones versehen ist, befindet sich ein Raum B (Windlade), dessen Luft durch geeignete Saugbälge verdünnt werden kann. Die Stimmen sind in Kammern in der aus Fig. 1, 2 und 3 ersichtlichen Weise angeordnet. Die Eigenthümlichkeit dieser Anordnung liegt darin, dafs die Stimmenkammern, welche zu jedem Ton gehören und von den betreffenden Tasten zum Ertönen gebracht werden, in senkrechten Reihen angeordnet sind, so dafs die Ventile, welche diese Kammern mit der Windlade in Verbindung setzen und welche beim Oeffnen die Stimmen ertönen lassen, über einander angeordnet werden und vermöge dieser Anordnung durch eine einfache pneumatische Taste, deren bewegliche Seiten mittelst eines dünnen Stabes mit allen übrigen Ventilen der senkrechten Reihe verbunden sind, bethätigt werden.
Durch Tasten H werden die Ventile C4 der Stimmenkammern einer senkrechten Reihe in Thätigkeit gesetzt. Die Ventile C4 sind unter sich und die übrigen Ventile der senkrechten Reihe mit dem Balg oder der pneumatischen Taste E durch einen biegsamen Stab E% verbunden. Der Balg E ist über der senkrechten Reihe angeordnet und gestattet mit Hülfe der beschriebenen Verbindung, dafs alle Ventile der Reihe gleichzeitig geöffnet werden.
Die gedrängte Anordnung einer so grofsen Anzahl von Stimmenkammern ist durch . die besondere Gestaltung der Anordnung ermöglicht, welche darin besteht, dafs in jedem Stimmblock C mehrere Stimmenkammern C1 angebracht werden, deren zugehörige Stimmen alle durch ein Ventil C* am oberen Ende des Blockes in Thätigkeit gesetzt werden. Eine solche Anordnung der verschiedenen Stimmenkammern in einem Block und ihre Ueberdeckung durch ein Ventil wird dadurch ermöglicht , dafs die Stimmenkammern hinter einander angebracht sind, d. h. allmählich mehr und mehr von der Seite der Windlade entfernt, an der der Block befestigt ist.
Diese Anordnung der Stimmenkammern (von denen auf der Zeichnung immer vier vorhanden sind) erfordert die Anordnung von Luftkanälen zwischen Windlade und den unteren Enden der verschiedenen Stimmenkammern. Diese Luftkanäle werden je nach der Entfernung der
verschiedenen Stimmenkammern eines Stimmblockes immer länger, so dafs die Kanäle für die weiter entfernt liegenden Stimmenkammern länger als diejenigen der näher liegenden sind. Die vermehrte Länge der Kanäle würde die entfernter liegenden Stimmen am Tönen hindern, wenn jede der entfernten Stimmen nur mit einem einzigen Kanal versehen wäre, der nicht weiter ist, als der den Stimmen im Stimmblock gestattete Raum. Es ist daher nöthig, um die Anordnung der Stimmenkammern zweckdienlich zu machen, dafs Mittel angebracht werden, welche bewirken, dafs die von der Windlade entfernter liegenden Kammern durch den gleichen Winddruck bethätigt werden, welcher nothwendig ist, die der Windlade näher liegenden Stimmen zum Ertönen zu bringen, da, wenn dies nicht geschehen würde, entweder die entfernten Stimmen unnütz wären oder sanfte Töne von den der Windlade näher liegenden Stimmen nicht würden erhalten werden können.
In der Zeichnung sind sechs Stimmblöcke C in zwei verticalen Reihen von je drei gezeichnet, von denen jeder vier Stimmenkammern C1 enthält, die mit den erforderlichen Stimmen versehen sind. Die Stimmenkammern zerfallen so in waagrechte Gruppen oder Reihen, wobei die Stimmen jeder dieser Reihe die gleiche Eigenschaft haben, d. h. dieselbe Art von Tönen hervorbringen. Die Luftkanäle von allen Stimmen derselben waagrechten Reihe öffnen sich unter einander in der Windlade und jede Reihe wird durch ein besonderes Ventil D1 geregelt, welches durch ein Register £)4 bethätigt wird.
Indem man so die verschiedenen Stimmen-' kammern der verschiedenen Reihen von Stimmen anwendet, welche Töne von verschiedener Qualität ergeben, ist es möglich, eine grofse Verschiedenheit von musikalischen Effecten durch Niederdrücken derselben Taste zu erzeugen , indem man die Combination der Register D4 ändert.
Wie gezeichnet, sind 24 Stimmenkammern angewendet, welche zwei volle Octaven bilden, deren jede Stimme volle Verbindung mit der Windlade erhält, so dafs der leichteste Saugwind, welcher genügt, um die der Windlade nächsten Stimmen zum Ertönen zu bringen, auch die entfernt liegenden Stimmen ertönen läfst.
Die Stimmenventile werden in folgender Weise und mit Hülfe der nachstehend beschriebenen Mittel bethätigt:
Die Windlade B ist mittelst zweier Kanäle B3 (Fig. 3 und 4) mit der Luft der Nebenkammer B1 verbunden, so dafs die Luft in der letzteren bis zu demselben Grad verdünnt wird, wie die Luft in der Hauptwindlade. In der Kammer B1, welche jeder senkrechten Reihe von Stimmenventilen und Stimmenkammern ■entspricht, ist ein Hebel K1 angeordnet, dessen eines Ende unter dem'Druck der Feder K3 steht; derselbe ruht leicht auf einem Relaisbalg K. An dem Hebel K1 befindet sich ein Doppelventil F1 F'2, welches beim Aufwärtsbewegen des Hebels, was durch Aufblasen des Relaisbalges geschieht, die Verbindung der pneumatischen Taste mit der äufseren Luft schliefst und die Verbindung mit der Kammer ß1 und dadurch mit der Windlade öffnet. Damit dies durch das Ventil bewirkt wird, wird der Kanal bil, welcher zu dem Hauptbalg führt, durch einen Kanal b10 gekreuzt. Jener führt durch die Wandung der Kammer B1 und wird am inneren Ende durch ein Ventil F"2 und an dem äufseren Ende durch ein Ventil F1 geschlossen. Der Relaisbalg K steht mit dem in dem Scalenblock J1 mündenden Kanal J2J3 in Verbindung und wird durch diesen Kanal mit der Atmosphäre in bekannter Weise mittelst durchlochter Notenblätter in Verbindung gesetzt.
Wenn in der Windlade B1 eine Luftverdünnung herrscht und der Kanal J- durch das Notenband bei dem Scalenblock geschlossen ist, so ist der Hebel K1 in der tiefsten Stellung, weil bei dieser der Hülfsbalg K zusammengedrückt ist; das Ventil F2 schliefst dann das obere Ende des Kanals S10, läfst das untere Ende offen und gewährt so der pneumatischen Taste freie Verbindung mit der Windlade. Hierdurch wird bewirkt, dafs sich die pneumatische Taste ausdehnt, und da ihre untere Seite mit den Ventilen C4, welche über einander in senkrechter Reihe unterhalb der pneumatischen Taste angeordnet sind, verbunden ist, so gestattet sie, dafs das genannte Ventil geschlossen wird, so dafs keine Luft durch die Stimmenkammern gesogen wird und die Stimmen nicht ertönen. Wenn jedoch ein Oeffnen des Notenbandes J mit der Mündung des Kanals J- zusammenfällt, so tritt Luft in den Hülfsbalg K, und wegen der höheren Spannung der äufseren Luft (die Luft in der Kammer B1 ist verdünnt) wird sich die Hülfspneumatik aufblähen und den Balg K heben, wodurch das Ventil F1 das untere Ende des Kanals B11 schliefst, dagegen das Ventil F'2 von dem oberen Ende dieses Kanals gehoben wird und den· Hauptbalg mit der verdünnten Luft der Kammer B1 in Verbindung setzt. Hierdurch wird die Verbindung mit der äufseren Luft abgeschnitten und die genannte pneumatische Taste fällt zusammen, so dafs ihre untere Seite gehoben wird und das Ventil C4 mittelst des elastischen Stabes E'2, welcher die Ventile mit der genannten pneumatischen Taste verbindet, hebt. Da die Oeffnung aller Ventile C4 unter einer pneumatischen Taste mit einem gegebenen Ton zusammenfällt, so wird
das Tönen der Stimmen in allen Kammern durch dieses Ventil geregelt, so dafs eine Tonfülle erzeugt wird, welche durch Schliefsen von einem Ventil D1 oder mehreren derselben mittelst der Register ß4 vermindert werden kann.
Die Stimmenventile können nicht nur mittelst der durchlochten Musikblätter J, sondern auch mittelst der Tasten H in Thätigkeit gesetzt werden, wie bereits erwähnt. Die hierzu nöthigen Einrichtungen sind folgende:
Ein senkrecht beweglicher Stab H1 ist über den: Ende jeder Taste H angebracht. Das obere Ende dieses Stabes H1 stöfst gegen den bei g gelagerten Hebel G, an dem das bereits erwähnte Doppelventil F1 F'2 angebracht ist. Wenn nun irgend eine Taste niedergedrückt wird, so wird das zugehörige Doppelventil F'i7'2 gehoben. Hierdurch wird die pneumatische Taste und von dieser werden die Ventile C4 in Thätigkeit gesetzt, so dafs die Stimmen zum Ertönen gebracht werden.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Ein harmoniumartiges Musikwerk, dadurch gekennzeichnet, dafs die Stimmenkammern (C1J seitlich an der Windlade (B) in Blöcken (C) hinter einander liegen und durch über einander liegende Kanäle mit der Windlade verbunden sind, wobei eine Anzahl zu Gruppen vereinigter Stimmen, deren Kammern seitlich neben einander angeordnet sind, einen gemeinsamen Kanal/C10,) besitzen, der sich in einer der Ausdehnung aller Stimmen einer Gruppe entsprechenden Breite erstreckt.
  2. 2. Eine Ausführungsform des in Anspruch ι gekennzeichneten Musikwerkes, bei welcher, um die pneumatischen Tasten (E) beliebig von Hand oder durch ein Notenband (J) in Thätigkeit setzen zu können, die Stimmenkammerventile (C*) und, die pneumatischen Tasten (E) aufserhalb der Windlade angebracht sind, und die die pneumatischen Tasten regelnden Ventile entweder durch die Relaisbogen (K) oder durch die Tasten (H) in Thä'tigkeit gesetzt werden.
  3. 3. Eine,Ausführungsform des in Anspruch 1 und 2 gekennzeichneten Musikwerkes, bei welcher mehrere zusammengehörige Stimmenkammern in senkrechten Reihen angeordnet sind und jede solche Stimmenkammerreihe durch eine gemeinsame pneumatische Taste in Thä'tigkeit gesetzt wird.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.

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