DE10116005A1 - Werkzeugübergabevorrichtung - Google Patents
WerkzeugübergabevorrichtungInfo
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Abstract
Bei einer Werkzeugübergabevorrichtung (1) für eine Produktionsmaschine (2), insbesondere eine Werkzeugmaschine, Presse, Stanze, etc. und eine Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung (3), ist die Werkzeugübergabevorrichtung (1) schienenartig.
Description
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugübergabevorrichtung für
eine Produktionsmaschine, insbesondere eine Werkzeug
maschine, Presse, Stanze etc. und eine Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung.
Aus dem Stand der Technik sind bereits Werkzeugübergabevor
richtungen bekannt. Diese dienen dazu, ein auf einer Werk
zeugtrage- und Verfahreinrichtung zu einer
Produktionsmaschine hin gebrachtes Werkzeug dieser zu
übergeben. Da während eines Werkzeugwechsels die
Produktionsmaschine, insbesondere eine Presse oder Stanze,
teure Standzeiten hat, sollte eine
Werkzeugübergabevorrichtung so vorgesehen werden, dass die
Werkzeugwechselzeiten möglichst kurz sind. Zur Lösung dieses
Problems wird im Stand der Technik der DE 86 06 773.7 U1
vorgeschlagen, eine Schwenkbarkeit mit einer um eine
vertikale Achse um 180° schwenkbaren Basisplatte vorzusehen,
wobei auf der Basisplatte zumindest ein Schlitten horizontal
ein- und ausschiebbar gelagert ist. An dem Schlitten ist
außerdem zumindest ein in derselben Richtung wie der
Schlitten ein- und ausschiebbarer Greifer für das Werkzeug
gelagert. Zum teleskopierbaren Ein- und Ausschieben des
Schlittens und Greifers ist ein Hubzylinder in Anbringung
auf der Basisplatte vorgesehen. Nachdem das Werkzeug auf die
Basisplatte gezogen wurde, schwenkt die Basisplatte um 180°
und das Werkzeug kann anschließend in die
Produktionsmaschine weitergeschoben werden. Vor dem
Verschwenken um 180° kann aus der Produktionsmaschine ein
nicht mehr benötigtes Werkzeug entnommen und auf die andere
Hälfte der Basisplatte aufgefügt werden. Während des
Verschwenkvorganges wird das nicht mehr benötigte Werkzeug
dadurch zu einer Regaleinheit hin verschwenkt, in die es
nachfolgend eingelagert werden kann, wohingegen das neue
Werkzeug in die Produktionsmaschine eingeschoben werden
kann. Die in dieser Druckschrift offenbarte
Werkzeugübergabevorrichtung weist den Nachteil auf, dass sie
verhältnismäßig groß und recht kompliziert aufgebaut ist.
Zudem müssen Greifer an verschiedenen Stellen, insbesondere
auch der Produktionsmaschine, eingerastet werden, die
aufgrund ihrer Größe und Bauform einer besonderen Bruch
gefahr unterliegen, wenn auf diese Querkräfte während der
Übergabe des Werkzeugs einwirken. Außerdem gestaltet sich
das Eingreifen dieser Greifer in die entsprechenden Stellen
der Produktionsmaschine als verhältnismäßig kompliziert,
insbesondere muss bei einer stationär angebrachten Übergabe
station die Zielmaschinenmitte denselben Abstand wie die Re
galwagenmitte zur Drehtischmitte haben, um die Basisplatte
der Übergabestation um 180° verschwenken und das Werkzeug
übergeben zu können.
Anstelle eines verschwenkbaren Tisches ist in der
DE 15 77 157 ein klappbarer Tisch offenbart. Dieser Tisch in
Form einer Trägerplatte ist um eine Horizontale schwenkbar
an der Produktionsmaschine bzw. deren Maschinentisch
angebracht. Zum Abstützen bzw. Halten der Trägerplatte in
horizontaler Position ist eine Stange oder sind verschiedene
Stangen vorgesehen, die sich entweder an einer Außenfläche
im Aufstandbereich der Produktionsmaschine abstützen oder im
Bodenbereich unterhalb der Produktionsmaschine abgestützt
und verfahren werden. Die in dieser Druckschrift offenbarte
Werkzeugübergabevorrichtung ist recht komplex aufgebaut, wo
bei alle Elemente an der Produktionsmaschine selbst
angeordnet sind. Diese ist dadurch einseitig mit Anbauten
zusätzlich belastet, was sich gegebenenfalls negativ auf die
Justierung und Reproduzierbarkeit auswirken kann.
Aus dem Stand der Technik der DE 44 37 085 A1 ist beispiels
weise außerdem bekannt, an einem Konsolentisch und einem
Pressentisch Rollkörperelemente und angetriebene Reib
elemente vorzusehen, die das Werkzeug beim Werkzeugwechsel
tragen. Die Reibelemente bestehen dabei aus einer u-förmigen
Schiene, in die im Abstand voneinander um entsprechende Ach
sen drehbare Zahnscheiben angeordnet sind. Von den Zahn
scheiben und einer Antriebsscheibe ausgehend wird ein
Zahnriemen in der u-förmigen Schiene geführt. Parallel zu
den Reibelementen sind Rollkörperelemente angeordnet, die
ebenfalls aus einer u-förmigen Schiene und im Abstand dazu
leichtgängig drehbar angeordneten Rollen bestehen.
Außerdem ist die Verwendung von verschiebbaren Schlitten be
kannt, insbesondere aus der DE 29 47 845 B1. Auch die Über
führung schwerer Lasten von einem Lagerort zu einem anderen
ist mittels eines Hubwagens mit besonders ausgestalteten
Traggabeln mit Rollenbahnen beispielsweise aus der
DE 36 20 964 A1 bekannt.
Alle Werkzeugübergabevorrichtungen des Standes der Technik
sind kompliziert aufgebaut und haben einen hohen
Platzbedarf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Werk
zeugübergabevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
dahingehend weiterzubilden, dass die Werkzeugübergabevor
richtung robust und aus wenigen Teilen zusammengesetzt ist,
die insbesondere bei Verschleiß problemlos ausgewechselt
werden können, dass die Werkzeugübergabe
vorrichtung möglichst platzsparend angebracht werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Werkzeugübergabevorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass
diese schienenartig ist. Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Dadurch wird eine Werkzeugübergabevorrichtung geschaffen,
bei der großflächige Tische oder Platten, wie sie im Stand
der Technik vorgesehen sind, entfallen können. Außerdem ist
es nicht wie bei den Platten des Standes der Technik erfor
derlich, umfangreiche Bewegungsmimiken für die schienenar
tige Werkzeugübergabevorrichtung vorzusehen, um ein Werkzeug
von der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung auf einen Ma
schinentisch der Produktionsmaschine zu befördern. Aufgrund
der Verwendung von zumindest einem Schienenelement,
insbesondere der Verwendung von zumindest zwei
Schienenelementen, an der Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung und/oder der Produktionsmaschine kann
vorteilhaft das Vorsehen eines Drehtellers oder einer
ähnlichen Dreheinrichtung entfallen.
Besonders bevorzugt ist, dass zumindest ein Schienenelement
horizontal schwenkbar an der Werkzeugtrage- und Verfahrein
richtung und/oder der Produktionsmaschine befestigbar oder
befestigt ist. Hierdurch ist es vorteilhaft möglich, das
zumindest eine Schienenelement platzsparend an die Seiten
flächen der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder
der Produktionsmaschine anzuklappen. Wird für einen Werk
zeugwechsel die Werkzeugübergabevorrichtung in Form des zu
mindestens einen Schienenelementes benötigt, kann es pro
blemlos ausgeklappt werden. Hierbei ist es vorteilhaft nicht
erforderlich, weitere Stützelemente auszuklappen, die eine
Schrägabstützung bewirken, wie dies beispielsweise im Stand
der Technik der DE 15 77 157, wie oben erwähnt, offenbart
ist. Durch das Vorsehen einer horizontalen Klappbarkeit, ge
paart mit der Verwendung zumindest eines Schienenelementes
ist der bauliche Umfang der Werkzeugübergabevorrichtung erheblich
geringer als beispielsweise der gemäß
DE 86 08 773.7 U1. Grundsätzlich kann die Werkzeugübergabe
sogar erfolgen, wenn das zumindest eine Schienenelement an
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder
Produktionsmaschine nicht vollständig ausgeklappt ist.
Besonders bevorzugt ist zumindest ein Schienenelement an der
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung vorgesehen, das in
eine Öffnung und/oder ein zweites Schienenelement an der
Produktionsmaschine eingreifbar oder an dieses angreifbar
ist. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest ein
Schienenelement an der Produktionsmaschine vorgesehen sein,
das in eine Öffnung und/oder ein zweites Schienenelement an
der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung eingreifbar oder
an dieses angreifbar ist. Bei diesen Ausführungsvarianten
werden die Schienenelemente jeweils so weit von der
Außenfläche der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung bzw.
der Produktionsmaschine abgeklappt, dass sie
gegenüberliegend entweder in ein zweites Schienenelement
eingreifen oder dieses übergreifen oder aber in entsprechend
vorgesehene Öffnungen auf der Gegenseite eingreifen können.
Eine andere Variante besteht auch darin, Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung und Produktionsmaschine so zueinander zu
positionieren, dass Schienenelemente der Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung und der Produktionsmaschine wechselweise
nebeneinander liegen. Diese können auch mit ihren
Stirnflächen aneinander stoßen, ohne ineinanderzugreifen.
Die Möglichkeiten, die jeweiligen Schienenelemente von
Produktionsmaschine und Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung zueinander zu positionieren, um ein Werk
zeug von der einen Komponente zur anderen zu übergeben, sind
sehr vielfältig und zahlreich. Die jeweils passende Variante
kann vorteilhaft auf den Anwendungsfall abgestimmt werden.
Wenn beispielsweise für die Werkzeugübergabe lediglich wenig
Platz vorhanden ist, jedoch die Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung
nicht direkt parallel neben die Produktions
maschine verfahren werden kann, ist eine Werkzeugübergabe
mit der erfindungsgemäßen Werkzeugübergabevorrichtung in
Form von Schienenelementen an Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung und/oder Produktionsmaschine vorteilhaft
möglich. Die Schienenelemente können in jeder beliebigen
Position zueinander so angeordnet werden, dass auf ihnen ein
Werkzeug verschoben werden kann.
Besonders bevorzugt sind Schienenelemente, insbesondere vier
Schienenelemente, an der Produktionsmaschine und der Werk
zeugtrage- und Verfahreinrichtung so vorgesehen, dass sie
jeweils ineinander greifbar sind. Hierbei können die Schie
nenelemente beispielsweise entweder teilweise als Hohlkörper
ausgebildet sein und ineinandergreifen und/oder seitliche
Hinterschneidungen, Ausnehmungen oder Aussparungen
aufweisen, mittels derer zwei Schienenelemente gegeneinander
in ihrer Position gesichert werden können. Hierdurch wird
vorteilhaft vermieden, dass während der Werkzeugübergabe die
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung ungewollt bewegt und
das Werkzeug dadurch gegebenenfalls beschädigt wird.
Besonders bevorzugt sind daher die Schienenelemente
hinsichtlich ihrer Abmessungen so aufeinander abgestimmt,
dass sie in- oder aneinanderschiebbar sind. Dadurch wird
vorteilhaft eine im wesentlichen ebene Fläche durch die
einzelnen Schienenelemente für die Übergabe des Werkzeugs
gebildet.
Vorzugsweise ist das zumindest eine Schienenelement minde
stens mit einem Gleitflächenelement versehbar oder versehen.
Hierdurch wird zum einen der Verschleiß der Schienenelemente
eingedämmt und zum anderen eine leichtere Transportierbar
keit des Werkzeugs auf den Schienenelementen ermöglicht. Die
Gleitflächenelemente sind vorzugsweise aus einem solchen Material
gefertigt, dass sie eine ausreichende Härte aufwei
sen, um möglichst geringem Verschleiß ausgesetzt zu sein und
ebenso ausreichend weich sind, um das Werkzeug während des
Verschiebevorganges nicht zu beschädigen. Besonders
bevorzugt wird daher ein Hartkunststoff oder ähnliches
Material verwendet.
Bevorzugt ist das zumindest eine Schienenelement mit einer
Befestigungsplatte verbindbar oder verbunden zum Befestigen
des Schienenelements an der Werkzeugtrage- und Verfahrein
richtung und/oder der Produktionsmaschine. Vorteilhaft ist
bei der Verwendung einer solchen Befestigungsplatte, dass
das Schienenelement bzw. ein Teil von diesem an dieser
Platte befestigt sein kann, beispielsweise durch Ver
schweißen, Vernieten oder eine ähnliche Befestigungsart. Es
ist dadurch nicht erforderlich, das Schienenelement an einer
Seitenfläche der Produktionsmaschine bzw. Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung unlösbar zu befestigen, insbesondere
durch Verschweißen oder Vernieten. Vielmehr ist dadurch eine
lösbare Befestigung über Schrauben oder ähnliche
Befestigungseinrichtungen möglich, wodurch ein Abbau und
Austausch der Werkzeugübergabevorrichtung bei eventuellem
Verschleiß ebenfalls schnell erfolgen kann.
Die Schwenkbarkeit der Vorrichtung wird vorzugsweise durch
Vorsehen eines Gelenkes, das um eine Vertikalachse drehbar
ist, vorgesehen. Besonders bevorzugt wird hierbei ein Bol
zenelement verwendet, das in einem ersten Bereich eines
mehrteiligen Schienenelementes zwischen einem an der
Produktionsmaschine bzw. Werkstofftrage- und
Verfahreinrichtung festgelegten Teilstück und einem
beweglichen schienenförmigen Teilstück angeordnet ist. Es
können auch Schienenelemente, bestehend aus mehreren Teilen,
vorgesehen werden, die teleskopierbar sind. Hierdurch kann
vorteilhaft die Länge der Schienenelemente verändert werden,
insbesondere um unterschiedliche Abstände zwischen
Produktionsmaschine und Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung überbrücken zu können.
Vorzugsweise sind ein oder mehrere erste Anschlagelemente im
Bereich der Außenseiten der Schienenelemente und/oder der
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder
Produktionsmaschine vorgesehen. Diese Anschlagelemente
dienen dazu, ein Verschwenken der Schienenelemente lediglich
in einem vorbestimmten Winkelbereich zuzulassen. Durch sie
wird außerdem eine Stabilität nach dem Ausklappen der
Schienenelemente bewirkt, da diese sich an den
Anschlagelementen anlagern können und dadurch einen
seitlichen Halt bekommen. Solche Anschlagelemente können
sowohl bei manuell als auch bei automatisch betätigbaren
Schienenelementen bzw. Werkzeugübergabevorrichtungen
Verwendung finden. Die Anschlagelemente können entweder
ausklappbar, ansteckbar oder unlösbar an Schienenelementen,
Produktionsmaschine bzw. Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung befestigt sein oder werden. Besonders be
vorzugt sind außerdem oder alternativ ein oder mehrere
schwenkbare zweite Anschlagelemente zum Sichern der
ausgeschwenkten Schienenelemente an diesen und/oder der
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder Produk
tionsmaschine vorgesehen. Vorzugsweise sind die beiden
ersten und zweiten Anschlagelemente auf zwei einander
gegenüberliegenden Seiten der Schienenelemente vorgesehen.
Insbesondere durch die zweiten Anschlagelemente wird ein
Zurückschwenken in die Ausgangsposition der Schienenelemente
verhindert. Sie werden zu diesem Zweck vorteilhaft im
Bereich des Gelenkes bzw. der Verschwenkstelle der
Werkzeugübergabevorrichtung angeordnet. Vorteilhaft ist
daher das schwenkbare zweite Anschlagelement jeweils zum
Verhindern eines ungewollten Zurückschwenkens und das erste
Anschlagelement zum Verhindern eines zu weiten Ausschwenkens
der Werkzeugübergabevorrichtung bzw. Schienenelemente
angeordnet.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden
Ausführungsbeispiele näher anhand der Zeichnungen beschrie
ben. Diese zeigen in:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Prinzipskizze
einer ersten Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Werkzeugübergabevorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein äußeres Schienenelement
der Werkzeugübergabevorrichtung gemäß Fig. 1,
montiert an einer Produktionsmaschine,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das andere Schienenelement
der Werkzeugübergabevorrichtung an der
Produktionsmaschine gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht und teilweise Schnittansicht
entlang der Linie A-A gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine seitliche Draufsicht und teilweise Schnitt
ansicht durch ein Schienenelement der Werk
zeugübergabevorrichtung gemäß Fig. 1, montiert
an einer Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung,
und
Fig. 6 eine Draufsicht auf ein Detail des Schienen
elementes der Werkzeugtrage- und Verfahreinrich
tung gemäß Fig. 5.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer
Werkzeugübergabevorrichtung 1, die zwischen und an einer
Produktionsmaschine 2 und einer Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung 3 angeordnet ist. Von der
Produktionsmaschine ist aus Veranschaulichungsgründen le
diglich der Maschinentisch 4 gezeigt. Über die
Werkzeugübergabevorrichtung 1 soll ein Werkzeug 5 von der
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung zu der
Produktionsmaschine hin verschoben bzw. übergeben werden. Zu
diesem Zweck weist die Werkzeugübergabevorrichtung in dem
dargestellten Fall vier Schienenelemente 6, 7, 8, 9 auf, die
um jeweils eine vertikale Achse AV horizontal verschwenkt
werden können. Dies ist durch die entsprechenden Pfeile in
Fig. 1 angedeutet. Sofern die Schienenelemente nicht
benötigt werden, werden sie an den Maschinentisch 4 der
Produktionsmaschine 2 sowie die entsprechende Außenseite der
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 angeklappt. Dabei
lagern die beiden aufeinander zugeklappten Schienenelemente
entweder voreinander oder übereinander platzsparend und
jederzeit greifbar. Bei Bedarf können sie schnell
ausgeklappt werden, was manuell oder automatisch erfolgen
kann.
Für die Klappbarkeit sorgt ein jeweiliges Gelenk 10, das in
der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ein Bolzenelement 11
aufweist. Aus der Draufsicht auf das Schienenelement 6, das
an dem Maschinentisch 4 befestigt ist, geht hervor, dass
dieses aus verschiedenen Teilen besteht. An der Außenseite
12 des Maschinentisches 4 ist zunächst eine Befestigungs
platte 13 mittels Schrauben 14 montiert. Insbesondere sind
vier Schrauben an einer im wesentlichen rechteckigen oder
quadratischen Befestigungsplatte im Bereich von deren Ecken
angeordnet. Dies kann insbesondere auch der Seiten- bzw.
teilweisen Querschnittsansicht gemäß Fig. 4 entnommen wer
den.
An der Befestigungsplatte 13 ist gemäß Darstellung in Fig.
2 ein erster feststehender Teil 15 durch Verschweißen
befestigt. Dieser weist ein mit einer Rundung versehenes
vorderes Ende 16 auf. Die Rundung steht vorzugsweise
konzentrisch zu dem Bolzenelement 11, das im wesentlichen
zentral in dem ersten gelenkbildenden Teil 15 angeordnet
ist. Wie besser der Seiten- bzw. teilweisen Querschnitts
ansicht in Fig. 4 zu entnehmen ist, weist der erste
feststehende Teil 15 ein oberes plattenförmiges Teilstück 17
und ein unteres Teilstück 18 auf, die miteinander über ein
Verbindungsstück 19 verbunden sind. Zwischen dem oberen
Teilstück 17 und dem unteren Teilstück 18, also im Bereich
des Verbindungsstücks 19, greift ein zweiter Teil des
Gelenks, das Schienenteil 20 ein. Um das Bolzenelement 11
aufzunehmen, weisen sowohl der erste als auch der zweite
Teil 15, 20 jeweils eine Durchgangsöffnung 21, 22 auf.
Das Schienenteil 20 ist im wesentlichen quaderförmig und
länglich. Es kann als Hohlkörper oder Vollkörper ausgeführt
sein, wobei bei schweren Werkzeugen sich Vollkörper als
vorteilhaft erweisen können. Wie wiederum besser der
Seitenansicht gemäß Fig. 4 entnommen werden kann, sind auf
der Oberseite 23 des Schienenteils 20 Gleitflächenelemente
24, 25 angeordnet. Diese weisen jeweils eine schräge
Anlaufkante 26 auf. Hierdurch kann ein Verschleiß durch
Anschlagen des Werkzeugs beim Hinüberschieben über das
Schienenelement vermieden werden. Durch die schräge
Anlaufkante wird das Werkzeug auf das jeweilige
Gleitflächenelement 24, 25 gelenkt. In einer anderen
Ausführungsform können die Gleitflächenelemente eine
gleichmäßig ebene Oberseite bzw. Oberfläche aufweisen, also
ohne Anlaufelemente vorgesehen sein. Bevorzugt bestehen die
Gleitflächenelemente aus einem Material, das hart genug ist,
um der Belastung durch das Hinüberschieben des Werkzeugs zu
widerstehen und zugleich weich genug ist, um das Werkzeug
nicht zu zerkratzen oder anderweitig zu verletzen. Bevorzugt
eignet sich hierbei ein Hartkunststoff, insbesondere wie er
unter der Bezeichnung SANKYO SOD-326 angeboten wird.
In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist auf der linken Seite
ein erstes Anschlagelement 27 an dem Schienenteil 20 be
festigt. Die Befestigung erfolgt über Schrauben 28. Das er
ste Anschlagelement weist dabei eine solche Länge auf, dass
es ebenfalls den ersten feststehenden Teil 15 flankiert,
nämlich mit seinem Teilbereich 29. Hierdurch kann die
Schwenkbewegung beim Ausklappen des Schienenelementes be
grenzt werden, wobei das Schienenteil 20 in seiner
Endposition etwa fluchtend zu dem ersten feststehenden Teil
15 angeordnet ist.
Um die ausgeklappte Position gegen ein ungewolltes
Zurückklappen zu sichern, ist ein zweites schwenkbares
Anschlagelement 30 auf der gegenüberliegenden Seite des
ersten Anschlagelementes 27 an dem Schienenteil 20
angeordnet. Dieses Anschlagelement 30 ist über eine Schraube
31 an dem Schienenelement befestigt und ragt in seiner
ersten Position etwa bis in die Höhe des ersten
Anschlagelementes 27 auf der gegenüberliegenden Seite des
ersten feststehenden Teils 15. An diesem Teil 15 ist ein
Haltebolzen 33 vorgesehen, auf den sich das Ende 32 des
zweiten schwenkbaren Anschlagelementes 30 aufstützen kann.
Der Haltebolzen 33 ist hierfür über die Außenfläche 34 des
ersten feststehenden Teils 15 hinausragend vorgesehen. Ein
zweiter Haltebolzen 35 ist in dem Schienenteil 20, aus
diesem herausragend, so vorgesehen, dass sich das Ende 32
des Anschlagelementes 30 in um 180° geschwenkter Position
auf diesem ebenfalls abstützen kann. Stützt sich das Ende 32
des zweiten schwenkbaren Anschlagelementes 30 auf den
Haltebolzen 33 auf, wird das Schienenelement in seiner
ausgeklappten Position gesichert, wohingegen bei Auflagern
des Anschlagelementes 30 auf dem zweiten Haltebolzen 35 die
eingeklappte Position des Schienenelementes eingenommen
werden kann. Dies ist in Fig. 1 durch die strichpunktierten
Linien angedeutet, wobei in der eingeschwenkten oder
eingeklappten Position des Schienenelementes die Schraube 31
nahe an der Außenseite 12 des Maschinentischs 4 liegt.
Ebenfalls dargestellt ist auch das erste Anschlagelement 27
in strichpunktierter Form bei Einklappen des
Schienenelementes 6 an den Maschinentisch heran. Um das
Schienenelement vollständig an die und im wesentlichen
parallel zu der Außenseite 12 des Maschinentischs klappen zu
können, weist der Schienenteil 20 eine Aussparung 36 auf,
die im angeklappten Zustand zumindest eine Schraube 14 zum
Teil aufnehmen kann. In der in Fig. 2 dargestellten Ausfüh
rungsform befindet sich diese Aussparung 36 im Bereich von
Befestigungsmitteln 37, insbesondere Schrauben, zum Befesti
gen des Gleitflächenelements 24 auf dem Schienenteil 20.
Das Schienenelement 7 ist in der Detailansicht in Fig. 3
gezeigt. Dieses ist im wesentlichen gegengleich zu dem
Schienenelement 6 gemäß Fig. 2 aufgebaut. Ein Unterschied
besteht lediglich darin, dass anstelle von zwei Gleit
flächenelementen 24, 25 noch ein weiteres Gleitflächenele
ment 38 zwischen diesen beiden angeordnet ist. Dieses ist
schmaler als die beiden äußeren Gleitflächenelemente 24, 25
und kann beispielsweise dann verwendet werden, wenn das
Schienenteil 20 länger ist als zwei herkömmliche
Gleitflächenelemente, um den Zwischenraum zwischen diesen
auszufüllen. Das Gleitflächenelement 38 ist dabei ebenfalls
durch Befestigungsmittel 37, insbesondere Schrauben, mit dem
Schienenteil 20 lösbar verbunden.
In Fig. 5 ist eine Frontansicht bzw. teilweise
Schnittansicht und in Fig. 6 eine Draufsicht auf ein Detail
des Schienenelementes B an der Werkzeugtrage- und Verfahr
einrichtung 3 dargestellt. Wie insbesondere aus Fig. 6
deutlich zu entnehmen ist, ist das Schienenelement 8 über
eine Befestigungsplatte 39 an der Außenseite 40 der Werk
zeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 befestigt. Die Befesti
gung erfolgt über Befestigungsmittel 41, die in der
dargestellten Ausführungsform Bolzen und Schrauben sind. An
der Befestigungsplatte 39 ist ein erster feststehender Teil
42, der dem feststehenden Teil 15 entspricht, befestigt,
gemäß Fig. 6 über eine Schweißverbindung. In diesem ist ein
Bolzenelement 43 drehbar gelagert. Zwischen einem oberen
Teil 44 und einem unteren Teil 45 des ersten feststehenden
Teils 42 ist ein Schienenteil 46 eingefügt, das dem
Schienenteil 20 gemäß Fig. 2 bzw. 3 entspricht. Obgleich in
Fig. 6 nicht dargestellt, können auch an dem
Schienenelement 8 und dem Schienenelement 9 der Werkzeug
trage- und Verfahreinrichtung 3 Anschlagelemente
entsprechend den in den Fig. 2 und 3 dargestellten
Anschlagelementen 27 und 30 vorgesehen werden. Dies ist
jedoch nicht unbedingt erforderlich, da insbesondere die an
der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 angeordneten
Schienenelemente 8, 9 auch in einem beliebigen Winkel zu dem
sonstigen Körper 47 der Einrichtung 3 angeordnet werden
können, sofern dies sinnvoll bzw. erforderlich erscheint.
Beispielsweise kann ein beliebiges Verschwenken um einen
geringeren als einen 90°-Winkel dann sinnvoll erscheinen,
wenn sich die Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 nicht
vollständig parallel zu der Produktionsmaschine 2 bzw. deren
Maschinentisch 4 positionieren lässt.
Für die Werkzeugübergabe des Werkzeugs 5 gemäß Fig. 1 kön
nen die Schienenelemente 6 und 9 sowie 7 und 8 entweder vor
einander oder ineinander oder auch nebeneinander bzw. wech
selweise zueinander positioniert werden. Hierbei sollte le
diglich darauf geachtet werden, dass eine ausreichende Trag
fähigkeit für das Werkzeug bei dessen Übergabe an die Pro
duktionsmaschine und zurück an die Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung gewährleistet ist. Beispielsweise können
auch die beiden Schienenelemente 6, 7 der Produktions
maschine in entsprechende Öffnungen zwischen den beiden
Schienenelementen 8, 9 der Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung eingeschoben werden. Diese können z. B. in
deren Körper 47 bzw. in deren dazwischen angeordnetem
Ausleger 48 vorgesehen sein. Alternativ können die beiden
Schienenelemente 6, 7 beispielsweise auch in entsprechende
Aussparungen oder Absätze 49 des Auslegers 48, ähnlich wie
sie in Fig. 5 dargestellt sind, eingreifen, also
insbesondere teilweise unter das auf der Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung positionierte Werkzeug 5 geschoben
werden. Die jeweilige Art und Weise des Zusammenwirkens bzw.
der Kombination von Schienenelementen kann dabei auf den
Einzelfall abgestimmt werden. Beispielsweise können auch
mehr oder weniger als die in Fig. 1 dargestellten vier
Schienenelemente an der Produktionsmaschine bzw. der
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung vorgesehen werden.
Neben den zu den Figuren vorstehend beschriebenen Aus
führungsformen können auch beliebige Kombinationen oder be
liebige weitere Ausführungsformen gebildet werden, bei denen
die Werkzeugübergabevorrichtung jeweils schienenartig ist.
Sofern eine Schwenkbarkeit der jeweiligen Schienenelemente
einer solchen Werkzeugübergabevorrichtung vorgesehen ist,
kann sie manuell oder automatisch betätigt werden. Zur
Unterstützung kann hierbei auch, insbesondere bei der
automatischen Betätigung, zumindest eine Hydraulikeinheit
vorgesehen sein. Es sind außerdem aber noch beliebige
anderen Varianten möglich, insbesondere teleskopierbare
Schienenelemente und/oder ein Stecksystem von diesen.
Claims (11)
1. Werkzeugübergabevorrichtung (1) für eine
Produktionsmaschine (2), insbesondere eine
Werkzeugmaschine, Presse, Stanze, etc. und eine
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung (3),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Werkzeugübergabevorrichtung (1) schienenartig ist.
2. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Schienenelement (6, 7, 8, 9) an der
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung (3) und/oder der
Produktionsmaschine (2) vorgesehen oder vorsehbar ist.
3. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Schienenelement (6, 7, 8, 9) horizontal
schwenkbar an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung
(3) und/oder der Produktionsmaschine (2) befestigbar
oder befestigt ist.
4. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Schienenelement (8, 9) an der
Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung (3) vorgesehen
ist, das in eine Öffnung in und/oder ein zweites
Schienenelement (6, 7) an der Produktionsmaschine (2)
eingreifbar oder an dieses angreifbar ist.
5. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Schienenelement (6, 7) an der
Produktionsmaschine (2) vorgesehen ist, das in eine
Öffnung in und/oder ein zweites Schienenelement (8, 9)
an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung (3)
eingreifbar oder an dieses angreifbar ist.
6. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Schienenelemente (6, 7, 8, 9), insbesondere vier
Schienenelemente, an der Produktionsmaschine (2) und
der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung (3) so
vorgesehen sind, dass sie jeweils ineinandergreifbar
sind.
7. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schienenelemente (6, 7, 8, 9) hinsichtlich ihrer
Abmessungen so aufeinander abgestimmt sind, dass sie
in- oder aneinanderschiebbar sind, um eine im
wesentlichen ebene Auflagerebene für ein Werkzeug (5)
zu bilden.
8. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Schienenelement (6, 7, 8, 9) mit
zumindest einem Gleitflächenelement (24, 25, 38)
versehbar oder versehen ist.
9. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Schienenelement (6, 7, 8, 9) mit einer
Befestigungsplatte (13, 39) verbindbar oder verbunden
ist zum Befestigen des Schienenelements (6, 7, 8, 9) an
der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung (3) und/oder
der Produktionsmaschine (2).
10. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein oder mehrere erste Anschlagelemente (27) im Bereich
der Außenseiten der Schienenelemente (6, 7, 8, 9) und/oder
der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung (3) und/oder
der Produktionsmaschine (2) vorgesehen sind.
11. Werkzeugübergabevorrichtung (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein oder mehrere schwenkbare zweite Anschlagelemente
(30) zum Sichern der ausgeschwenkten Schienenelemente
(6, 7, 8, 9) an diesen und/oder der Werkzeugtrage- und
Verfahreinrichtung (3) und/oder Produktionsmaschine (2)
vorgesehen sind.
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