DE3620964A1

DE3620964A1 - Vorrichtung zum ueberfuehren schwerer lasten von einem lagerort an einen anderen

Info

Publication number: DE3620964A1
Application number: DE19863620964
Authority: DE
Inventors: Friedrich Wissner
Original assignee: Guethle Maschinenbau & Co GmbH
Current assignee: Guethle Maschinenbau & Co GmbH
Priority date: 1986-06-23
Filing date: 1986-06-23
Publication date: 1988-01-14
Also published as: DE3620964C2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs, vornehmlich dabei auf den Anwendungsfall des leichten Wechselns schwerer Werkzeuge bei Pressen, Stanzen u.dgl.

Generell gesehen sind Werkzeugwechselsysteme nicht nur in Schiebetisch- oder Drehtellerausführung, wie in den Zeit schriften "Sheet Metall Industry" Aprilil 1981, Seiten 282, 283 und 288 bzw "Blech, Rohre, Profile", 30 (1983) Seite 193 beschrieben, bekannt, sondern durch die GB-PS 9 50 884 auch solche, die mit einem Hubwagen aus gerüstet und an die Preß- oder Stanzwerkzeuge ankoppelbar sind. Bei allen diesen bekannten und teils sogar recht fortschrittlichen Systeme, ist aber der ganz erhebliche Nach teil vorhanden, daß ein neues Werkzeug immer erst dann her angebracht werden kann, wenn das vorhergehende entfernt worden ist. Da dies im Regelfall jedoch nie ohne Hilfe ei nes Hebezeuges möglich ist, erfordert bzw. bedingt der Werk zeugwechsel bei diesen Systemen relativ viel Umrüst- sowie Stillstandzeiten an der betreffenden Werkzeugmaschine.

Zur Verbesserung dieser zuvorerwähnten Konstruktion ist deshalb mit der DE-PS 33 20 959 der gleichen Anmelderin auch bereits eine Vorrichtung zum Wechseln der Werkzeuge von spanlos verformenden Werkzeugmaschinen wie Stanzen, Pressen oder Prägen vorgeschlagen worden, die mit Rollen bahnkombinationen aus je mindestens zwei Rollenbahnen versehen ist, auf denen die Werkzeuge vom Arbeitstisch der Werkzeugmaschine wegrollbar sind, wobei die Vorrich tung mindestens zwei Rollenbahnkombinationen aufweist, die am Hubglied eines fahrbaren Hubwagens angeordnet sind, und die jeweils in Höhe des Arbeitstisches der Werkzeug maschine stehende Rollenbahnkombination mit letzterer über eine Kupplung verbunden ist, wobei diese Rollenbahn kombinationen im Abstand übereinander angeordnet und ge meinsam über eine dem Abstand zwischen der obersten und der untersten Rollenbahnkombinationen entsprechende Höhe vertikal verschiebbar sind.

Diese an sich z.Z. fortschrittlichste Vorrichtung zum Werkzeugwechsel hat nur noch den einen Nachteil, nämlich, daß bei widrigen, d.h. unebenen bzw. nicht horizontalen Bodenverhältnissen am Übergabeplatz bei der jeweiligen Werkzeugmaschine, der Einschub oder Auszug der Werkzeuge Niveauanpassungsprobleme zwischen den jeweiligen Kupp lungselementen mit sich bringen kann.

Diese Nachteile zu beseitigen, ist daher der Leitgedanke und somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die nicht auf das Anwendungsbeispiel bei Werkzeugmaschinen be schränkt ist.

Gelöst wird diese Aufgabe im wesentlichen durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs angegebenen Mittel und Maßnahmen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.

Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfin dung und zwar

Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung, teilweise im Schnitt,

Fig. 2 den vorderen Bereich einer der Werk zeugtraggabeln mit außer Wirkung befindlichen Tragarmen für die Werk zeuge im Längsschnitt in Ansicht,

Fig. 3 eine Darstellung wie in Fig. 2, je doch mit Übergabestellung der ausge fahrenen Werkzeugtragarme,

Fig. 4 eine Vorderansicht auf eine der Über gabestationen,

Fig. 5 die geräteseitige Aufhängung der Trag arme und

Fig. 6 eine Vorderansicht auf eine der Gabel mit innenliegendem Tragarm.

Bezüglich Verwendung, Grundfunktion und Grundaufbau der in Fig. 1 weitestgehend schematisch dargestellten Vorrich tung wird zunächst auf die hierin identische DE-PS 33 20 959 der gleichen Anmelderin verwiesen.

In spezieller, baulicher Ausgestaltung unterscheidet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 5 nun aber dadurch, daß zum einen jede der Rollenbahnen 4, 4′ aus einem Paar U-förmig nach oben und zu ihrem freien Ende hin offener, horizontalgerichteter und fest am Hub glied 6 des Hubwagens 5 angeschlossener Traggabeln 8 be steht, in denen jeweils ein mit Laufrollen 9 versehenes Tragarmpaar 10 horizontal und vertikal bewegbar gelagert ist und zum anderen dadurch, daß hierbei in spezieller erfinderischer Ausgestaltung die beiden Tragarme 10 jedes Tragarmpaares über ein Joch 11 zu einer Einheit zusammen gefaßt und letzteres 11 am Hubglied 6 des Hubwagens 5 über ein kardanisches Gelenk 12 befestigt ist, während die freien Enden 10′ der Tragarme 10 auf dem Boden 8 a der Trag gabeln 8 gleitend aufliegen.

Für den später noch näher zu beschreibenden Übergabevor gang der Werkzeuge auf den Pressentisch bzw. am Lagerplatz ist es hierbei wichtig, daß die freien Enden 10′ der Werk zeugtragarme 10 als Kupplungsteile 7 Einhängeklauen 13 auf weisen, die in auf Übergabeniveau liegende bzw. angebrachte Gegenhalterungen 14 am Übergabeplatz 3 eingreifen. Weiter hin weist diese neue Vorrichtung auf:

a) Mittel mechanischer (Bowdenzug 15) oder hydraulischer Art zum Verschieben oder Zurückziehen der Werkzeugtragarme 10 in den Traggabeln,
b) eine Wasserwaage 16 oder einen elektri schen Niveaumelder mit Abschaltung an jedem Tragarmpaar, sowie
c) je eine beim Tragarmvorschub entriegel bare Werkzeugsicherungsklinke 17 an den Traggabeln 8, die beim Tragarmrückzug wieder selbsttätig in ihre oberhalb der U-förmigen Seitenteile 8 b der Gabeln 8 liegende Siche rungsstellung gelangt.

Der Übergabevorgang eines Werkzeugs 1 vom Pressentisch 3 auf den Hubwagen 5 oder umgekehrt erfolgt nun gemäß Fig. 1 durch Vorschieben der Werkzeugtragarme 10 und Einhängen der Klauen 13 an den freien Armenden 10′ in die z.B. lei stenförmigen Gegenhalterungen 14 am Pressentisch 3; diese Gegenhalterungen sind dabei exakt auf das Übergabeniveau abgestimmt. Sitzen die Klauen 13 nun in den Gegenhalterungen 14 auf und wird das Hubglied 6 des Hubwagens 5 weiter ab gesenkt, so heben sich die Werkzeugtragarme 10, wie Fig. 3 zeigt, aus den U-förmigen Traggabeln 8 heraus. Dadurch wird das Werkzeug 1 von den Seitenteilen 8 b der Tragga beln 8 abgehoben und liegt nun auf den gehärteten Lauf rollen der Tragarme. Dieser Absenkvorgang wird nun soweit fortgesetzt, bis die Wasserwaage 16 - oder aber eine elek trische Abschaltautomatik - anzeigt, daß das kardanisch am Hubglied 6 aufgehängte Joch 11 mit den Tragarmen 10 hori zontal liegt und Niveaugleichheit an der Übergabestelle, also an der Kupplung 7, herrscht. Einschub oder Auszug des Werkzeugs 1 können somit auch bei unebenen Bodenverhältnis sen problemlos erfolgen. Nach erfolgtem Werkzeugwechsel springen nach dem Anheben der Traggabeln 8 mittels des Hub gliedes 6 alle Teile der Werkzeugtragarme 10, 11 wieder in ihre Ausgangslage gemäß Fig. 2 zurück und das Werkzeug 1 liegt gegen Verschieben gesichert auf den Oberkanten der Traggabelseitenteile 8 b auf. Auch die Sicherungsklinke 17 wurde durch den Bolzen 18 wieder in ihre Wirklage gemäß Fig. 2 zurückbewegt und gegen Herunterfallen durch die Lage des Bolzens 18 gesichert. Neben dem hier geschilder ten Ausführungsbeispiel kann die Erfindung bei gleicher Wirkungsweise nicht nur baulich im Detail anders geartet sein, sondern auch überall dort Anwendung finden, wo es schwere Lasten umzusetzen gilt.

Bezugsziffernverzeichnis 1 Werkzeug
2 Werkzeugmaschine
3 Arbeitstisch
4 Rollenbahnkombination
4′ Rollenbahnkombination
5 Hubwagen (fahrbar)
6 Hubglied
7 Kupplungsteile
8 Traggabel
8 a Boden
8 b Seitenteil
9 Laufrolle
10 Werkzeugtragarm
10′ freie Enden
11 Joch
12 Kardangelenk
13 Einhängeklaue
14 Gegenhalterungen
15 Bowdenzug
16 Wasserwaage
17 Sicherungsklinke
18 Bolzen

Claims

1. Vorrichtung zum Überführen schwerer Lasten von einem Lagerort an einen anderen, beispielsweise ausgebildet als Vorrichtung zum Wechseln der Werkzeuge (1) von spanlos verformenden Werkzeugmaschinen (2) wie Stan zen, Pressen oder Prägemaschinen o.ä. sowie angeordnet an einem festen, verschwenk- oder verfahrbaren Gestell, einem Hubwagen o.dgl. und versehen mit mindestens einem in einer horizontaler Ebene liegenden Trag- sowie Hub gabelpaar, das zumindest auf einem Teil seiner Ober fläche reibungsmindernde Bauteile zum leichteren Ver schieben der Lasten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß diese Bauteile als zu einer Einheit (10, 11) zu sammengefaßte, an sich bekannte Rollenbahnen (4, 4′) ausgebildet und letztere gegenüber dem Hubgabelpaar (8) allseitsbeweglich am jeweiligen Hubglied (6) ange schlossen sind.

a. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Rollenbahnen (4, 4′) aus einem Paar U- förmig nach oben und zu ihrem freien Ende hin offener, horizontalgerichteter und fest am Hubglied (6) des Hubwagens (5) angeschlossener Traggabeln (8) be steht, in denen jeweils ein mit Laufrollen (9) ver sehenes Tragarmpaar (10) horizontal und vertikal be wegbar gelagert ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Tragarme (10) jedes Tragarmpaares über ein Joch (11) zu einer Einheit zusammengefaßt und letzteres (11) am Hubglied (6) des Hubwagens (5) über ein kardanisches Gelenk (12) befestigt ist, während die freien Enden (10′) der Tragarme (10) auf dem Boden (8 a) der Traggabeln (8) gleitend auf liegen.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden (10′) der Werkzeugtragarme (10) als Kupplungsteile (7) Einhängeklauen (13) aufweisen, die in auf übergabeniveau liegende bzw. angebrachte Gegenhalterungen (14) am Übergabeplatz (3) eingreifen.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorher gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel mechanischer (Bowdenzug 15) oder hydrauli scher Art zum Vorschieben oder Zurückziehen der Werk zeugtragarme (18) in den Traggabeln (8).

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorher gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Wasserwaage (16) oder einen elektrischen Niveau melder mit Abschaltung an jedem Tragarmpaar (10).

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorher gehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch je eine beim Tragarmvorschub entriegelbare Werkzeug sicherungsklinke (17) (Fig. 3) an den Traggabeln (8), die beim Tragarmrückzug wieder selbsttätig in ihre oberhalb der U-förmigen Seitenteile (8 b) der Gabeln (8) liegende Sicherungsstellung gelangt (Fig. 2).