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Die Erfindung betrifft eine Werkzeugübergabevorrichtung für eine Produktionsmaschine, insbesondere für eine Werkzeugmaschine, Presse oder Stanze, und eine Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Werkzeugübergabevorrichtungen bekannt. Diese dienen dazu, ein auf einer Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung zu einer Produktionsmaschine hin gebrachtes Werkzeug dieser zu übergeben. Da während eines Werkzeugwechsels die Produktionsmaschine, insbesondere eine Presse oder Stanze, teure Standzeiten hat, sollte eine Werkzeugübergabevorrichtung so vorgesehen werden, dass die Werkzeugwechselzeiten möglichst kurz sind. Zur Lösung dieses Problems wird im Stand der Technik nach der
DE 86 06 773 U1 vorgeschlagen, eine Schwenkbarkeit mit einer um eine vertikale Achse um 180° schwenkbaren Basisplatte vorzusehen, wobei auf der Basisplatte zumindest ein Schlitten horizontal ein- und ausschiebbar gelagert ist. An dem Schlitten ist außerdem zumindest ein in derselben Richtung wie der Schlitten ein- und ausschiebbarer Greifer für das Werkzeug gelagert. Zum teleskopierbaren Ein- und Ausschieben des Schlittens und Greifers ist ein Hubzylinder in Anbringung auf der Basisplatte vorgesehen. Nachdem das Werkzeug auf die Basisplatte gezogen wurde, schwenkt die Basisplatte um 180° und das Werkzeug kann anschließend in die Produktionsmaschine weitergeschoben werden. Vor dem Verschwenken um 180° kann aus der Produktionsmaschine ein nicht mehr benötigtes Werkzeug entnommen und auf die andere Hälfte der Basisplatte aufgefügt werden. Während des Verschwenkvorganges wird das nicht mehr benötigte Werkzeug dadurch zu einer Regaleinheit hin verschwenkt, in die es nachfolgend eingelagert werden kann, wohingegen das neue Werkzeug in die Produktionsmaschine eingeschoben werden kann. Die in dieser Druckschrift offenbarte Werkzeugübergabevorrichtung weist den Nachteil auf, dass sie verhältnismäßig groß und recht kompliziert aufgebaut ist. Zudem müssen Greifer an verschiedenen Stellen, insbesondere auch der Produktionsmaschine, eingerastet werden, die aufgrund ihrer Größe und Bauform einer besonderen Bruchgefahr unterliegen, wenn auf diese Querkräfte während der Übergabe des Werkzeugs einwirken. Außerdem gestaltet sich das Eingreifen dieser Greifer in die entsprechenden Stellen der Produktionsmaschine als verhältnismäßig kompliziert, insbesondere muss bei einer stationär angebrachten Übergabestation die Zielmaschinenmitte denselben Abstand wie die Regalwagenmitte zur Drehtischmitte haben, um die Basisplatte der Übergabestation um 180° verschwenken und das Werkzeug übergeben zu können.
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Anstelle eines verschwenkbaren Tisches ist in der
DE 15 77 157 A ein klappbarer Tisch offenbart. Dieser Tisch in Form einer Trägerplatte ist um eine Horizontale schwenkbar an der Produktionsmaschine bzw. deren Maschinentisch angebracht. Zum Abstützen bzw. Halten der Trägerplatte in horizontaler Position ist eine Stange oder sind verschiedene Stangen vorgesehen, die sich entweder an einer Außenfläche im Aufstandbereich der Produktionsmaschine abstützen oder im Bodenbereich unterhalb der Produktionsmaschine abgestützt und verfahren werden. Die in dieser Druckschrift offenbarte Werkzeugübergabevorrichtung ist recht komplex aufgebaut, wobei alle Elemente an der Produktionsmaschine selbst angeordnet sind. Diese ist dadurch einseitig mit Anbauten zusätzlich belastet, was sich gegebenenfalls negativ auf die Justierung und Reproduzierbarkeit auswirken kann.
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Aus dem Stand der Technik der
DE 44 37 085 A1 ist beispielsweise außerdem bekannt, an einem Konsolentisch und einem Pressentisch Rollkörperelemente und angetriebene Reibelemente vorzusehen, die das Werkzeug beim Werkzeugwechsel tragen. Die Reibelemente bestehen dabei aus einer u-förmigen Schiene, in die im Abstand voneinander um entsprechende Achsen drehbare Zahnscheiben angeordnet sind. Von den Zahnscheiben und einer Antriebsscheibe ausgehend wird ein Zahnriemen in der u-förmigen Schiene geführt. Parallel zu den Reibelementen sind Rollkörperelemente angeordnet, die ebenfalls aus einer u-förmigen Schiene und im Abstand dazu leichtgängig drehbar angeordneten Rollen bestehen.
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Außerdem ist die Verwendung von verschiebbaren Schlitten bekannt, insbesondere aus der
DE 29 47 845 B1 . Auch die Überführung schwerer Lasten von einem Lagerort zu einem anderen ist mittels eines Hubwagens mit besonders ausgestalteten Traggabeln mit Rollenbahnen beispielsweise aus der
DE 36 20 964 A1 bekannt.
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Aus ”Schienengebundener Wagen wechselt Pressenwerkzeuge”, Bänder Bleche Rohre 5–1994, Seite 72, ist ein schienengebundener Wagen zum Wechseln von Werkzeugen an Pressen bekannt, also ein auf Schienen fahrender Wagen. Es sind sog. Überfahrbrücken vorgesehen, die Pressentisch und Werkzeugwagen während des Werkzeugwechsels verbinden.
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Die
DE 197 52 603 C1 offenbart eine Anordnung zum automatischen Werkzeugwechsel an Tiefziehpressen. Bei dieser sind zwei Ablagetische zur Aufnahme von zwei Werkzeuge aufnehmenden Grundplatten und ein Wechselwagen, der an die Ablagetische und an die Presse verfahrbar ist, vorgesehen. An den Grundplatten sind Führungsleisten vorgesehen, die mit einer Führungsnut am Wechselwagen und einer Führungsnut an der Presse korrespondieren, so dass bei der Werkzeugübergabe eine genaue Führung gewährleistet ist. Um den Werkzeugwechsel durchzuführen, dockt der Schlitten des Wechselwagens mit zwei Mitnehmerklinken von unten an der jeweiligen Grundplatte an. Bei einem Leerhub des Schlittens werden die Mitnehmerklinken um einen Winkel von 70 Grad verschwenkt, um ein Unterfahren der Grundplatte zu ermöglichen.
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Die
US 5 074 143 A offenbart einen Werkzeugwagen, der zum Entfernen und zur Installation eines Formeinsatzes von einem Träger einer Trennpresse angepasst ist. Ein Gleitelement wird auf einem Führungsschienenpaar betrieben, der an einem unabhängigen Rahmen befestigt sind. Das Gleitelement wird durch eine Antriebsschraubenanordnung angetrieben. Über einen Haken wird ein Ankoppeln an einen Formeinsatzträger ermöglicht. Die vertikale Höhe des Werkzeugwagens kann eingestellt werden. Der unabhängige Rahmen, auf dem die Führungsschienen befestigt sind, ist schwenkbar um eine Horizontalachse auf der Oberseite eines ersten Rahmens des Werkzeugwagens befestigt. Für das Bewerkstelligen der Schwenkbarkeit zum gegenüber der Horizontalen schrägen Anstellen des die Führungsschienen tragenden Rahmens sind verschiedene Achsen und Drehgelenke sowie ein Hydraulikzylinder vorgesehen.
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Entsprechend der
EP 0 071 883 B1 wird eine Vorrichtung zur automatischen Förderung von Fässern mit ein oder zwei Lageraufbauten offenbart, die beiderseits eines Mittelgangs einander gegenüberliegend angeordnet sind, wobei in dem Mittelgang ein Förderer mit einer vertikal beweglichen Gabel verfahrbar ist, die mit einer Bühne bzw. Drehscheibe mit Schienen zum automatischen Bewegen eines Lagerwagens auf Schienen der Bühne bzw. der Drehscheibe versehen ist. Die Bühne bzw. der Drehteller ist ferner mit hochklappbaren Schienenstücken ausgerüstet, die eine Verbindung zwischen der Bühne und festen Schienen in Kanälen der Lageraufbauten ermöglichen.
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Die
DD 2 28 782 A1 offenbart einen Tieflader mit höhenverstellbarem Hubrahmen zur Übernahme und Übergabe von rollenden Großpaletten und Fahrzeugen zwischen Tieflader – Tieflader, Tieflader – Eisenbahnwaggon oder Tieflader – Absetzrampen. Hierdurch ist der Einsatz eines Kranes oder einer höhenverstellbaren Rampe nicht erforderlich. Der Hubrahmen des Tiefladers wird durch Arbeitszylinder einer Hydraulikanlage stufenlos mittels Gleichlaufsteuerung auf die gewünschte Arbeitshöhe gebracht. In der Transportstellung ruht der Hubrahmen auf dem Hauptträger des Tiefladers. Das Be- und Entladen ist über eine Abschubvorrichtung und klappbare Schienenbrücken möglich. Auf dem Hubrahmen können Schienen zum Überrollen von Großrollpaletten montiert werden. Als Verbindung zwischen den Schienen auf dem Hubrahmen und Schienen auf dem Eisenbahnwaggon dient eine begrenzt bewegliche Schienenbrücke, die im Hinblick auf die Verladung von Großrollpaletten als klappbare Schienenbrücke offenbart ist. Zum Verbinden werden die Schienen zuvor auf ein gleiches Niveau gebracht, was unter Zuhilfenahme des Ausfahrens einer Abstützung an dem Tieflader erfolgt.
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Alle Werkzeugübergabevorrichtungen des Standes der Technik sind kompliziert aufgebaut und haben einen hohen Platzbedarf.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Werkzeugübergabevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dahingehend weiterzubilden, dass die Werkzeugübergabevorrichtung robust und aus wenigen Teilen zusammengesetzt ist, die insbesondere bei Verschleiß problemlos ausgewechselt werden können, dass die Werkzeugübergabevorrichtung möglichst platzsparend angebracht werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Werkzeugübergabevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass diese schienenartig und als zumindest ein an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder der Produktionsmaschine horizontal um eine vertikale Achse aus- und anklappbar befestigtes Schienenelement ausgebildet ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Dadurch wird eine Werkzeugübergabevorrichtung geschaffen, bei der großflächige Tische oder Platten, wie sie im Stand der Technik vorgesehen sind, entfallen können. Außerdem ist es nicht wie bei den Platten des Standes der Technik erforderlich, umfangreiche Bewegungsmimiken für die schienenartige Werkzeugübergabevorrichtung vorzusehen, um ein Werkzeug von der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung auf einen Maschinentisch der Produktionsmaschine zu befördern. Aufgrund der Verwendung von zumindest einem Schienenelement, insbesondere der Verwendung von zumindest zwei Schienenelementen, an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder der Produktionsmaschine kann vorteilhaft das Vorsehen eines Drehtellers oder einer ähnlichen Dreheinrichtung entfallen.
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Besonders bevorzugt ist, dass zumindest ein Schienenelement horizontal schwenkbar an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder der Produktionsmaschine befestigbar oder befestigt ist. Hierdurch ist es vorteilhaft möglich, das zumindest eine Schienenelement platzsparend an die Seitenflächen der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder der Produktionsmaschine anzuklappen. Wird für einen Werkzeugwechsel die Werkzeugübergabevorrichtung in Form des zumindestens einen Schienenelementes benötigt, kann es problemlos ausgeklappt werden. Hierbei ist es vorteilhaft nicht erforderlich, weitere Stützelemente auszuklappen, die eine Schrägabstützung bewirken, wie dies beispielsweise im Stand der Technik der
DE 15 77 157 A , wie oben erwähnt, offenbart ist. Durch das Vorsehen einer horizontalen Klappbarkeit, gepaart mit der Verwendung zumindest eines Schienenelementes ist der bauliche Umfang der Werkzeugübergabevorrichtung erheblich geringer als beispielsweise der gemäß
DE 86 06 773 U1 . Grundsätzlich kann die Werkzeugübergabe sogar erfolgen, wenn das zumindest eine Schienenelement an Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder Produktionsmaschine nicht vollständig ausgeklappt ist. Besonders bevorzugt ist zumindest ein Schienenelement an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung vorgesehen, das in eine Öffnung und/oder ein zweites Schienenelement an der Produktionsmaschine eingreifbar oder an dieses angreifbar ist. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest ein Schienenelement an der Produktionsmaschine vorgesehen sein, das in eine Öffnung und/oder ein zweites Schienenelement an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung eingreifbar oder an dieses angreifbar ist. Bei diesen Ausführungsvarianten werden die Schienenelemente jeweils so weit von der Außenfläche der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung bzw. der Produktionsmaschine abgeklappt, dass sie gegenüberliegend entweder in ein zweites Schienenelement eingreifen oder dieses übergreifen oder aber in entsprechend vorgesehene Öffnungen auf der Gegenseite eingreifen können. Eine andere Variante besteht auch darin, Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und Produktionsmaschine so zueinander zu positionieren, dass Schienenelemente der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und der Produktionsmaschine wechselweise nebeneinander liegen. Diese können auch mit ihren Stirnflächen aneinander stoßen, ohne ineinanderzugreifen. Die Möglichkeiten, die jeweiligen Schienenelemente von Produktionsmaschine und Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung zueinander zu positionieren, um ein Werkzeug von der einen Komponente zur anderen zu übergeben, sind sehr vielfältig und zahlreich. Die jeweils passende Variante kann vorteilhaft auf den Anwendungsfall abgestimmt werden. Wenn beispielsweise für die Werkzeugübergabe lediglich wenig Platz vorhanden ist, jedoch die Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung nicht direkt parallel neben die Produktionsmaschine verfahren werden kann, ist eine Werkzeugübergabe mit der erfindungsgemäßen Werkzeugübergabevorrichtung in Form von Schienenelementen an Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder Produktionsmaschine vorteilhaft möglich. Die Schienenelemente können in jeder beliebigen Position zueinander so angeordnet werden, dass auf ihnen ein Werkzeug verschoben werden kann.
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Besonders bevorzugt sind Schienenelemente, insbesondere vier Schienenelemente, an der Produktionsmaschine und der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung so vorgesehen, dass sie jeweils ineinander greifbar sind. Hierbei können die Schienenelemente beispielsweise entweder teilweise als Hohlkörper ausgebildet sein und ineinandergreifen und/oder seitliche Hinterschneidungen, Ausnehmungen oder Aussparungen aufweisen, mittels derer zwei Schienenelemente gegeneinander in ihrer Position gesichert werden können. Hierdurch wird vorteilhaft vermieden, dass während der Werkzeugübergabe die Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung ungewollt bewegt und das Werkzeug dadurch gegebenenfalls beschädigt wird. Besonders bevorzugt sind daher die Schienenelemente hinsichtlich ihrer Abmessungen so aufeinander abgestimmt, dass sie in- oder aneinanderschiebbar sind. Dadurch wird vorteilhaft eine im wesentlichen ebene Fläche durch die einzelnen Schienenelemente für die Übergabe des Werkzeugs gebildet.
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Vorzugsweise ist das zumindest eine Schienenelement mindestens mit einem Gleitflächenelement versehbar oder versehen. Hierdurch wird zum einen der Verschleiß der Schienenelemente eingedämmt und zum anderen eine leichtere Transportierbarkeit des Werkzeugs auf den Schienenelementen ermöglicht. Die Gleitflächenelemente sind vorzugsweise aus einem solchen Material gefertigt, dass sie eine ausreichende Härte aufweisen, um möglichst geringem Verschleiß ausgesetzt zu sein und ebenso ausreichend weich sind, um das Werkzeug während des Verschiebevorganges nicht zu beschädigen. Besonders bevorzugt wird daher ein Hartkunststoff oder ähnliches Material verwendet.
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Bevorzugt ist das zumindest eine Schienenelement mit einer Befestigungsplatte verbindbar oder verbunden zum Befestigen des Schienenelements an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder der Produktionsmaschine. Vorteilhaft ist bei der Verwendung einer solchen Befestigungsplatte, dass das Schienenelement bzw. ein Teil von diesem an dieser Platte befestigt sein kann, beispielsweise durch Verschweißen, Vernieten oder eine ähnliche Befestigungsart. Es ist dadurch nicht erforderlich, das Schienenelement an einer Seitenfläche der Produktionsmaschine bzw. Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung unlösbar zu befestigen, insbesondere durch Verschweißen oder Vernieten. Vielmehr ist dadurch eine lösbare Befestigung über Schrauben oder ähnliche Befestigungseinrichtungen möglich, wodurch ein Abbau und Austausch der Werkzeugübergabevorrichtung bei eventuellem Verschleiß ebenfalls schnell erfolgen kann.
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Die Schwenkbarkeit der Vorrichtung wird vorzugsweise durch Vorsehen eines Gelenkes, das um eine Vertikalachse drehbar ist, vorgesehen. Besonders bevorzugt wird hierbei ein Bolzenelement verwendet, das in einem ersten Bereich eines mehrteiligen Schienenelementes zwischen einem an der Produktionsmaschine bzw. Werkstofftrage- und Verfahreinrichtung festgelegten Teilstück und einem beweglichen schienenförmigen Teilstück angeordnet ist. Es können auch Schienenelemente, bestehend aus mehreren Teilen, vorgesehen werden, die teleskopierbar sind. Hierdurch kann vorteilhaft die Länge der Schienenelemente verändert werden, insbesondere um unterschiedliche Abstände zwischen Produktionsmaschine und Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung überbrücken zu können.
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Vorzugsweise sind ein oder mehrere erste Anschlagelemente im Bereich der Außenseiten der Schienenelemente und/oder der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder Produktionsmaschine vorgesehen. Diese Anschlagelemente dienen dazu, ein Verschwenken der Schienenelemente lediglich in einem vorbestimmten Winkelbereich zuzulassen. Durch sie wird außerdem eine Stabilität nach dem Ausklappen der Schienenelemente bewirkt, da diese sich an den Anschlagelementen anlagern können und dadurch einen seitlichen Halt bekommen. Solche Anschlagelemente können sowohl bei manuell als auch bei automatisch betätigbaren Schienenelementen bzw. Werkzeugübergabevorrichtungen Verwendung finden. Die Anschlagelemente können entweder ausklappbar, ansteckbar oder unlösbar an Schienenelementen, Produktionsmaschine bzw. Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung befestigt sein oder werden. Besonders bevorzugt sind außerdem oder alternativ ein oder mehrere schwenkbare zweite Anschlagelemente zum Sichern der ausgeschwenkten Schienenelemente an diesen und/oder der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung und/oder Produktionsmaschine vorgesehen. Vorzugsweise sind die beiden ersten und zweiten Anschlagelemente auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Schienenelemente vorgesehen. Insbesondere durch die zweiten Anschlagelemente wird ein Zurückschwenken in die Ausgangsposition der Schienenelemente verhindert. Sie werden zu diesem Zweck vorteilhaft im Bereich des Gelenkes bzw. der Verschwenkstelle der Werkzeugubergabevorrichtung angeordnet. Vorteilhaft ist daher das schwenkbare zweite Anschlagelement jeweils zum Verhindern eines ungewollten Zurückschwenkens und das erste Anschlagelement zum Verhindern eines zu weiten Ausschwenkens der Werkzeugübergabevorrichtung bzw. Schienenelemente angeordnet.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden Ausführungsbeispiele näher anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen in:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Prinzipskizze einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Werkzeugübergabevorrichtung,
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2 eine Draufsicht auf ein äußeres Schienenelement der Werkzeugübergabevorrichtung gemäß 1, montiert an einer Produktionsmaschine,
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3 eine Draufsicht auf das andere Schienenelement der Werkzeugübergabevorrichtung an der Produktionsmaschine gemäß 1,
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4 eine Seitenansicht und teilweise Schnittansicht entlang der Linie A-A gemäß 3,
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5 eine seitliche Draufsicht und teilweise Schnittansicht durch ein Schienenelement der Werkzeugübergabevorrichtung gemäß 1, montiert an einer Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung, und
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6 eine Draufsicht auf ein Detail des Schienenelementes der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung gemaß 5.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Werkzeugübergabevorrichtung 1, die zwischen und an einer Produktionsmaschine 2 und einer Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 angeordnet ist. Von der Produktionsmaschine ist aus Veranschaulichungsgründen lediglich der Maschinentisch 4 gezeigt. Über die Werkzeugübergabevorrichtung 1 soll ein Werkzeug 5 von der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung zu der Produktionsmaschine hin verschoben bzw. übergeben werden. Zu diesem Zweck weist die Werkzeugübergabevorrichtung in dem dargestellten Fall vier Schienenelemente 6, 7, 8, 9 auf, die um jeweils eine vertikale Achse Av horizontal verschwenkt werden können. Dies ist durch die entsprechenden Pfeile in 1 angedeutet. Sofern die Schienenelemente nicht benötigt werden, werden sie an den Maschinentisch 4 der Produktionsmaschine 2 sowie die entsprechende Außenseite der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 angeklappt. Dabei lagern die beiden aufeinander zugeklappten Schienenelemente entweder voreinander oder übereinander platzsparend und jederzeit greifbar. Bei Bedarf können sie schnell ausgeklappt werden, was manuell oder automatisch erfolgen kann.
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Für die Klappbarkeit sorgt ein jeweiliges Gelenk 10, das in der Ausführungsform gemäß 2 ein Bolzenelement 11 aufweist. Aus der Draufsicht auf das Schienenelement 6, das an dem Maschinentisch 4 befestigt ist, geht hervor, dass dieses aus verschiedenen Teilen besteht. An der Außenseite 12 des Maschinentisches 4 ist zunächst eine Befestigungsplatte 13 mittels Schrauben 14 montiert. Insbesondere sind vier Schrauben an einer im wesentlichen rechteckigen oder quadratischen Befestigungsplatte im Bereich von deren Ecken angeordnet. Dies kann insbesondere auch der Seiten- bzw. teilweisen Querschnittsansicht gemäß 4 entnommen werden.
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An der Befestigungsplatte 13 ist gemäß Darstellung in 2 ein erster feststehender Teil 15 durch Verschweißen befestigt. Dieser weist ein mit einer Rundung versehenes vorderes Ende 16 auf. Die Rundung steht vorzugsweise konzentrisch zu dem Bolzenelement 11, das im wesentlichen zentral in dem ersten gelenkbildenden Teil 15 angeordnet ist. Wie besser der Seiten- bzw. teilweisen Querschnittsansicht in 4 zu entnehmen ist, weist der erste feststehende Teil 15 ein oberes plattenförmiges Teilstück 17 und ein unteres Teilstück 18 auf, die miteinander über ein Verbindungsstück 19 verbunden sind. Zwischen dem oberen Teilstück 17 und dem unteren Teilstück 18, also im Bereich des Verbindungsstücks 19, greift ein zweiter Teil des Gelenks, das Schienenteil 20 ein. Um das Bolzenelement 11 aufzunehmen, weisen sowohl der erste als auch der zweite Teil 15, 20 jeweils eine Durchgangsöffnung 21, 22 auf.
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Das Schienenteil 20 ist im wesentlichen quaderförmig und länglich. Es kann als Hohlkörper oder Vollkörper ausgeführt sein, wobei bei schweren Werkzeugen sich Vollkörper als vorteilhaft erweisen können. Wie wiederum besser der Seitenansicht gemäß 4 entnommen werden kann, sind auf der Oberseite 23 des Schienenteils 20 Gleitflächenelemente 24, 25 angeordnet. Diese weisen jeweils eine schräge Anlaufkante 26 auf. Hierdurch kann ein Verschleiß durch Anschlagen des Werkzeugs beim Hinüberschieben über das Schienenelement vermieden werden. Durch die schräge Anlaufkante wird das Werkzeug auf das jeweilige Gleitflächenelement 24, 25 gelenkt. In einer anderen Ausführungsform können die Gleitflächenelemente eine gleichmäßig ebene Oberseite bzw. Oberfläche aufweisen, also ohne Anlaufelemente vorgesehen sein. Bevorzugt bestehen die Gleitflächenelemente aus einem Material, das hart genug ist, um der Belastung durch das Hinüberschieben des Werkzeugs zu widerstehen und zugleich weich genug ist, um das Werkzeug nicht zu zerkratzen oder anderweitig zu verletzen. Bevorzugt eignet sich hierbei ein Hartkunststoff, insbesondere wie er unter der Bezeichnung SANKYO SOD-326 angeboten wird.
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In der Darstellung gemäß 2 ist auf der linken Seite ein erstes Anschlagelement 27 an dem Schienenteil 20 befestigt. Die Befestigung erfolgt über Schrauben 28. Das erste Anschlagelement weist dabei eine solche Länge auf, dass es ebenfalls den ersten feststehenden Teil 15 flankiert, nämlich mit seinem Teilbereich 29. Hierdurch kann die Schwenkbewegung beim Ausklappen des Schienenelementes begrenzt werden, wobei das Schienenteil 20 in seiner Endposition etwa fluchtend zu dem ersten feststehenden Teil 15 angeordnet ist.
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Um die ausgeklappte Position gegen ein ungewolltes Zurückklappen zu sichern, ist ein zweites schwenkbares Anschlagelement 30 auf der gegenüberliegenden Seite des ersten Anschlagelementes 27 an dem Schienenteil 20 angeordnet. Dieses Anschlagelement 30 ist über eine Schraube 31 an dem Schienenelement befestigt und ragt in seiner ersten Position etwa bis in die Höhe des ersten Anschlagelementes 27 auf der gegenüberliegenden Seite des ersten feststehenden Teils 15. An diesem Teil 15 ist ein Haltebolzen 33 vorgesehen, auf den sich das Ende 32 des zweiten schwenkbaren Anschlagelementes 30 aufstützen kann. Der Haltebolzen 33 ist hierfür über die Außenfläche 34 des ersten feststehenden Teils 15 hinausragend vorgesehen. Ein zweiter Haltebolzen 35 ist in dem Schienenteil 20, aus diesem herausragend, so vorgesehen, dass sich das Ende 32 des Anschlagelementes 30 in um 180° geschwenkter Position auf diesem ebenfalls abstützen kann. Stützt sich das Ende 32 des zweiten schwenkbaren Anschlagelementes 30 auf den Haltebolzen 33 auf, wird das Schienenelement in seiner ausgeklappten Position gesichert, wohingegen bei Auflagern des Anschlagelementes 30 auf dem zweiten Haltebolzen 35 die eingeklappte Position des Schienenelementes eingenommen werden kann. Dies ist in 1 durch die strichpunktierten Linien angedeutet, wobei in der eingeschwenkten oder eingeklappten Position des Schienenelementes die Schraube 31 nahe an der Außenseite 12 des Maschinentischs 4 liegt. Ebenfalls dargestellt ist auch das erste Anschlagelement 27 in strichpunktierter Form bei Einklappen des Schienenelementes 6 an den Maschinentisch heran. Um das Schienenelement vollständig an die und im wesentlichen parallel zu der Außenseite 12 des Maschinentischs klappen zu können, weist der Schienenteil 20 eine Aussparung 36 auf, die im angeklappten Zustand zumindest eine Schraube 14 zum Teil aufnehmen kann. In der in 2 dargestellten Ausführungsform befindet sich diese Aussparung 36 im Bereich von Befestigungsmitteln 37, insbesondere Schrauben, zum Befestigen des Gleitflächenelements 24 auf dem Schienenteil 20.
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Das Schienenelement 7 ist in der Detailansicht in 3 gezeigt. Dieses ist im wesentlichen gegengleich zu dem Schienenelement 6 gemäß 2 aufgebaut. Ein Unterschied besteht lediglich darin, dass anstelle von zwei Gleitflächenelementen 24, 25 noch ein weiteres Gleitflächenelement 38 zwischen diesen beiden angeordnet ist. Dieses ist schmaler als die beiden äußeren Gleitflächenelemente 24, 25 und kann beispielsweise dann verwendet werden, wenn das Schienenteil 20 länger ist als zwei herkömmliche Gleitflächenelemente, um den Zwischenraum zwischen diesen auszufüllen. Das Gleitflächenelement 38 ist dabei ebenfalls durch Befestigungsmittel 37, insbesondere Schrauben, mit dem Schienenteil 20 lösbar verbunden.
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In 5 ist eine Frontansicht bzw. teilweise Schnittansicht und in 6 eine Draufsicht auf ein Detail des Schienenelementes 8 an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 dargestellt. Wie insbesondere aus 6 deutlich zu entnehmen ist, ist das Schienenelement 8 über eine Befestigungsplatte 39 an der Außenseite 40 der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 befestigt. Die Befestigung erfolgt über Befestigungsmittel 41, die in der dargestellten Ausführungsform Bolzen und Schrauben sind. An der Befestigungsplatte 39 ist ein erster feststehender Teil 42, der dem feststehenden Teil 15 entspricht, befestigt, gemäß 6 über eine Schweißverbindung. In diesem ist ein Bolzenelement 43 drehbar gelagert. Zwischen einem oberen Teil 44 und einem unteren Teil 45 des ersten feststehenden Teils 42 ist ein Schienenteil 46 eingefügt, das dem Schienenteil 20 gemäß 2 bzw. 3 entspricht. Obgleich in 6 nicht dargestellt, können auch an dem Schienenelement 8 und dem Schienenelement 9 der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 Anschlagelemente entsprechend den in den 2 und 3 dargestellten Anschlagelementen 27 und 30 vorgesehen werden. Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, da insbesondere die an der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 angeordneten Schienenelemente 8, 9 auch in einem beliebigen Winkel zu dem sonstigen Körper 47 der Einrichtung 3 angeordnet werden konnen, sofern dies sinnvoll bzw. erforderlich erscheint. Beispielsweise kann ein beliebiges Verschwenken um einen geringeren als einen 90°-Winkel dann sinnvoll erscheinen, wenn sich die Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung 3 nicht vollständig parallel zu der Produktionsmaschine 2 bzw. deren Maschinentisch 4 positionieren lässt.
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Für die Werkzeugübergabe des Werkzeugs 5 gemäß 1 können die Schienenelemente 6 und 9 sowie 7 und 8 entweder voreinander oder ineinander oder auch nebeneinander bzw. wechselweise zueinander positioniert werden. Hierbei sollte lediglich darauf geachtet werden, dass eine ausreichende Tragfähigkeit für das Werkzeug bei dessen Übergabe an die Produktionsmaschine und zurück an die Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung gewährleistet ist. Beispielsweise können auch die beiden Schienenelemente 6, 7 der Produktionsmaschine in entsprechende Öffnungen zwischen den beiden Schienenelementen 8, 9 der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung eingeschoben werden. Diese können z. B. in deren Körper 47 bzw. in deren dazwischen angeordnetem Ausleger 48 vorgesehen sein. Alternativ können die beiden Schienenelemente 6, 7 beispielsweise auch in entsprechende Aussparungen oder Absätze 49 des Auslegers 48, ähnlich wie sie in 5 dargestellt sind, eingreifen, also insbesondere teilweise unter das auf der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung positionierte Werkzeug 5 geschoben werden. Die jeweilige Art und Weise des Zusammenwirkens bzw. der Kombination von Schienenelementen kann dabei auf den Einzelfall abgestimmt werden. Beispielsweise können auch mehr oder weniger als die in 1 dargestellten vier Schienenelemente an der Produktionsmaschine bzw. der Werkzeugtrage- und Verfahreinrichtung vorgesehen werden.
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Neben den zu den Figuren vorstehend beschriebenen Ausführungsformen konnen auch beliebige Kombinationen oder beliebige weitere Ausführungsformen gebildet werden, bei denen die Werkzeugübergabevorrichtung jeweils schienenartig ist. Sofern eine Schwenkbarkeit der jeweiligen Schienenelemente einer solchen Werkzeugübergabevorrichtung vorgesehen ist, kann sie manuell oder automatisch betätigt werden. Zur Unterstützung kann hierbei auch, insbesondere bei der automatischen Betätigung, zumindest eine Hydraulikeinheit vorgesehen sein. Es sind außerdem aber noch beliebige anderen Varianten möglich, insbesondere teleskopierbare Schienenelemente und/oder ein Stecksystem von diesen.