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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Nivellieren und Verbinden von mindestens zwei in einer Reihe auf einem Untergrund abgestellten begehbaren Container-Modulen zu einem modularen Gebäude gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 3.
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Begehbare quaderförmige Wohn-, Büro- oder Lager-Container mit genormten Abmessungen können nicht nur getrennt voneinander aufgestellt, sondern auch als Container-Module mit einem oder mehreren benachbarten Container-Modulen verbunden oder zu größeren modularen Gebäuden zusammengesetzt werden, wie zum Beispiel in der
US 4,599,829 , der
US 5,735,639 oder der
US 7,594,361 offenbart, wobei als Module einzelne Container oder vorgefertigte Container-Module aus zwei oder mehr miteinander verbundenen Containern verwendet werden können.
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Aus dem Dokument
JP H04- 7 467 A ist ein Verfahren zum Nivellieren und Verbinden von mehreren in einer Reihe auf dem Untergrund abgestellten begehbaren Container-Modulen bekannt.
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Neben den in diesen Druckschriften genannten Verwendungszwecken werden häufig auch für militärische Zwecke, zum Beispiel beim Bau von Feldlagern, mehrere Container-Module zusammengesetzt, um modulare Gebäude für Gefechtsstände, Krankenstationen, Wohnunterkünfte oder dergleichen zu errichten. Gewöhnlich werden dabei gepanzerte, das heißt gegen Beschuss gesicherte Container-Module mit verstärkten Wänden und Decken eingesetzt.
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Das Verbinden oder Koppeln von Container-Modulen zu modularen Gebäuden bietet vor allem dann Vorteile, wenn ein Teil der Wände der Container-Module mit größeren Öffnungen versehen ist, die nach dem Verbinden der Container-Module miteinander fluchten, so dass Gebäude mit nahezu beliebigen Raumgrößen geschaffen werden können.
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Um sicherzustellen, dass die einzelnen Container-Module des modularen Gebäudes eng gegeneinander anliegend festgehalten werden, sind die Container-Module in der Regel an den Ecken mit Verbindungseinrichtungen oder Universalkupplungen versehen, mit denen gegenüberliegende Eckbeschläge benachbarter Container-Module fest miteinander verbunden werden können, nachdem die gegenüberliegenden Seitenwände zur Deckung gebracht worden sind. Alternativ oder zusätzlich können diese Seitenwände durch Schrauben verbunden werden, die sich durch fluchtende Bohrungen in den Seitenwänden erstrecken.
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Um für eine flächige und dichte Anlage der gegenüberliegenden Seitenwände zu sorgen, sind diese zweckmäßig mit komplementären ebenen äußeren Anlageflächen sowie ggf. auch mit Dichtungen versehen, die beim Verbinden der benachbarten Container-Module dicht gegeneinander angepresst werden.
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Wegen des verhältnismäßig hohen Gewichts von Container-Modulen und insbesondere von gepanzerten Container-Modulen ist es jedoch nicht einfach, ohne einen Kran oder ein anderes zum Heben von schweren Lasten geeignetes Mittel zwei miteinander zu verbindende Container-Module so aneinander anzunähern, dass die gegenüberliegenden Seitenwände parallel zueinander ausgerichtet sind und sich in einem geringen Abstand deckungsgleich gegenüberliegen. Dies ist jedoch erforderlich, damit die Verbindungseinrichtungen oder Universalkupplungen zum Verbinden und/oder Zusammenziehen der Container-Module miteinander in Eingriff gebracht werden können.
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Aus der
DE 20 2011 051 213 U1 des Anmelders ist bereits ein Fahrzeug zum Transport eines Container-Moduls als Auflieger bekannt, bei dem sich die Position des Aufliegers in Bezug zum Chassis in horizontaler und vertikaler Richtung verändern lässt, so dass die jeweils gegenüberliegenden Seitenwände von drei Aufliegern oder Container-Modulen auf nebeneinander abgestellten Transportfahrzeugen aneinander angenähert und in paralleler Ausrichtung zur Deckung gebracht werden können, um sie anschließend mit Hilfe der Verbindungseinrichtungen oder Universalkupplungen paarweise miteinander zu verbinden. Sobald die Container-Module starr miteinander verbunden sind, kann das Transportfahrzeug unter dem mittleren Container-Modul herausgefahren und dieses dann mit Hilfe von vertikalen ausfahrbaren Stützen an seinen vier Ecken auf dem Untergrund abgestützt werden. Zuletzt können die beiden anderen Transportfahrzeuge unter den äußeren Container-Modulen herausgefahren werden, die über die Stützen des mittleren Container-Moduls auf dem Untergrund abgestützt sind, und dann die starr miteinander verbundenen Container-Module mit Hilfe der Stützen als modulares Gebäude bis zum Untergrund abgesenkt werden.
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Das bekannte Verfahren eignet sich jedoch nicht zum Verbinden von Container-Modulen, die nebeneinander auf einem Untergrund abgestellt oder abgesetzt worden sind.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die es gestatten, mehrere in einer Reihe auf einem Untergrund abgestellte Container-Module selbst dann miteinander zu verbinden, wenn der Untergrund uneben ist, ohne dass zum Heben von schweren Lasten geeignete Mittel, wie Stapler oder Kräne, benötigt werden.
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Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, dass an entgegengesetzten Seiten der Reihe von Container-Modulen Schienen verlegt und ebene Oberflächen der Schienen nivelliert werden, dass mindestens ein Teil der Container-Module angehoben, unter Abstützung auf den nivellierten Oberflächen der Schienen wieder abgesetzt und dann unter Abrollen von Rollen mit parallelen Drehachsen zwischen den entgegengesetzten Seiten der Container-Module und den nivellierten Oberflächen der Schienen an ein benachbartes Container-Modul angenähert wird, und dass die benachbarten Container-Module miteinander verbunden werden, und die Schienen zur Nivellierung der ebenen Oberseiten auf höhenverstellbaren Stützen verlegt werden, sowie zuerst die höhenverstellbar an den Container-Modulen angebrachten Rollen in Bezug zu den Container-Modulen angehoben werden, um die Schienen unter den Rollen zu verlegen und zu nivellieren, dass die Rollen dann in Bezug zu den Container-Modulen abgesenkt werden, um sie auf den Schienen abzusetzen, und dass danach die Rollen in Bezug zu den Container-Modulen gleichzeitig nach unten gedrückt werden, um die Container-Module vom Untergrund weg anzuheben.
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Mit Hilfe der auf den nivellierten Oberflächen der Schienen abrollenden Rollen können selbst schwere Container-Module ohne großen Kraftaufwand so aneinander angenähert werden, dass sich Verbindungseinrichtungen oder Universalkupplungen benachbarter Container-Module zum Verbinden und/oder Zusammenziehen der Container-Module miteinander in Eingriff bringen lassen. Darüber hinaus wird vermieden, dass bei der Annäherung Steine oder dergleichen zwischen die Container-Module gelangen und die gegenseitige Anlage derselben behindern können.
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Der im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Begriff Container-Modul bezeichnet ein Modul oder Element, das mit anderen Modulen oder Elementen zu einem modularen Gebäude aus Containern zusammengesetzt wird. Die Container-Module können aus einem einzigen Container oder aus mehreren bereits zuvor miteinander verbundenen oder gekoppelten Containern bestehen und bestehen vorzugsweise aus zwei an gegenüberliegenden Stirnseitenwänden starr miteinander verbundenen Containern. Die Container-Module können aus ISO-Containern oder aus Containern mit anderen Abmessungen bestehen, solange die Abmessungen der zu verbindenden Container-Module aufeinander abgestimmt sind.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung ist durch zwei Schienen mit ebenen Oberflächen zum Verlegen an entgegengesetzten Seiten der Reihe von Container-Modulen, Einrichtungen zum Nivellieren von ebenen Oberflächen der Schienen, Hubvorrichtungen zum Anheben der Container-Module in Bezug zum Untergrund, Rollen mit parallelen Drehachsen zwischen entgegengesetzten Seiten der Container-Module und den nivellierten Oberflächen der Schienen, Mittel zum Annähern der Container-Module an ein benachbartes Container-Modul unter Abrollen der Rollen auf den nivellierten Oberflächen der Schienen, sowie Mittel zum Verbinden der benachbarten Container und dadurch, dass jede Schiene aus mehreren starr und fluchtend miteinander verbindbaren Schienenabschnitten zusammengesetzt ist sowie die Rollen an den Hubvorrichtungen angebracht und in Bezug zu den Container-Modulen vertikal beweglich sind, gekennzeichnet.
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Vorteilhaft umfassen die Einrichtungen zum Nivellieren der ebenen Oberflächen der Schienen höhenverstellbare Stützen, auf denen die Schienen verlegt werden, so dass sich ihre ebenen Oberflächen durch Verstellen der Stützen in einer horizontalen Ebene ausrichten lassen, zweckmäßig handelt es sich bei den ebenen Oberflächen um ebene Oberseiten der Schienen.
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Damit sich die Schienen leichter unter den Rollen verlegen lassen, stehen die Rollen gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung über entgegengesetzte Seitenwände der Container-Module über, wobei sie abnehmbar sind, damit beim Transport der Container-Module die Abmessungen derselben oder von Containern der Module durch die Rollen nicht vergrößert werden.
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Erfindungsgemäß sind die Rollen durch die Hubvorrichtungen beweglich mit den Container-Modulen verbunden sind, so dass sie sich mittels der Hubvorrichtungen in Bezug zu den Container-Modulen anheben und absenken lassen, das letztere vorzugsweise unter Last. Auf diese Weise können zuerst die Rollen in Bezug zu den Container-Modulen angehoben werden, um die Schienen unter den Rollen zu verlegen und ihre ebenen Oberflächen zu nivellieren, dann die Rollen in Bezug zu den Container-Modulen abgesenkt werden, um sie auf den nivellierten ebenen Oberflächen der Schienen abzusetzen, und zuletzt die Rollen in Bezug zu den Container-Modulen gleichzeitig nach unten gedrückt werden, um die Container-Module vom Untergrund weg anzuheben, so dass sie sich nur noch über die Rollen auf den Schienen abstützen. In diesem Zustand können die Container-Module dann unter Abrollen der Rollen auf den nivellierten Oberflächen mühelos an ein benachbartes Container-Modul oder ein bereits teilweise fertig gestelltes modulares Gebäude angenähert werden.
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Dies wird bevorzugt bei Container- Modulen eingesetzt, die integrierte Hubvorrichtungen aufweisen, an denen die drehbaren Rollen so angebracht werden können, dass sie in Bezug zum Container-Modul vertikal beweglich sind. Die Hubvorrichtungen sind vorteilhaft an den entgegengesetzten Seiten der Container-Module angeordnet, wo sie gut zugänglich sind.
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Wenn die Container-Module nicht über eigene Hubvorrichtungen verfügen, sondern mit Hilfe von separaten Hubvorrichtungen angehoben werden, zum Beispiel mit Hilfe von Hebestützen der Firma Haacon, die sich mit Eckbeschlägen von Container-Modulen in Eingriff bringen lassen, sind die Rollen gemäß einer zweiten alternativen Ausgestaltung der Erfindung in einer festen Höhe an den Container-Modulen angebracht. In diesem Fall werden die Container-Module zweckmäßig zuerst in Bezug zum Untergrund angehoben, um die Schienen unter den Rollen zu verlegen und ihre ebenen Oberflächen zu nivellieren, und dann die Container-Module in Bezug zum Untergrund wieder abgesenkt, um die Rollen auf den nivellierten Oberflächen der Schienen abzusetzen, auf denen sie dann ebenfalls mühelos an ein benachbartes Container-Modul oder ein bereits teilweise fertig gestelltes modulares Gebäude angenähert werden können.
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Gemäß einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung könnten die Rollen jedoch auch zwischen den Schienen und zwei auf den Schienen abrollenden Wagen angeordnet sein, von denen sich jeder über einen Teil der Rollen auf einer der Schienen abstützt. In diesem Fall werden die angehobenen Container-Module auf den Wagen abgesetzt, so dass sie sich über diese und die Rollen auf den Schienen abstützen. Die Container-Module werden auch in diesem Fall unter Abrollen der Rollen auf den Schienen an ein benachbartes Container-Modul angenähert.
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Die Annäherung eines Container-Moduls an ein benachbartes Container-Modul oder ein bereits teilweise fertig gestelltes modulares Gebäude kann mit Hilfe von Greifzügen erfolgen, mit denen das Container-Modul bis zum Anschlagen an das benachbarte Container-Modul herangezogen wird. Bevorzugt weist jedoch mindestens ein Teil der Rollen einen Drehantrieb zum Antreiben der auf den Schienen abrollenden Rollen auf, wobei sowohl ein manueller Antrieb mittels einer Handkurbel oder ein motorischer Antrieb mittels eines Elektro- oder Hydraulik-Aggregats möglich ist.
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Um es zu ermöglichen, bei der Annäherung eines Container-Moduls an ein benachbartes Container-Modul oder ein teilweise fertig gestelltes modulares Gebäude einen eventuellen geringfügigen seitlichen Versatz oder Winkelversatz der gegenüberliegenden Seitenwände auszugleichen, sind die Rollen vorzugsweise in Richtung ihrer Drehachsen begrenzt verschiebbar.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Schienen jeweils aus mehreren miteinander fluchtend und starr verbindbaren Schienenabschnitten zusammengesetzt sind, so dass nach dem Verbinden zweier Container-Module ein weiteres Container-Modul ungehindert neben den Container-Modulen auf dem Untergrund abgesetzt werden kann. Die Schienen beiderseits der Container-Module können dann jeweils um einen oder mehrere weitere Schienenabschnitte verlängert und deren Oberflächen mit den Oberflächen der bereits vorhandenen Schienen nivelliert werden, bevor das weitere Container-Modul auf den hinzugekommenen Schienenabschnitten abgesetzt und an das benachbarte Container-Modul herangerollt wird.
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Um sicherzustellen, dass sich die Container-Module nach dem Verbinden mit einem benachbarten Container-Modul nicht mehr auf den Schienen verschieben können, werden Schienenabschnitte, auf denen sich Container-Module von bereits ganz oder teilweise fertig gestellten modularen Gebäuden abstützen, zweckmäßig fest mit einem oder zwei benachbarten Container-Modulen verbunden, vorzugsweise indem die Schienenabschnitte mit unteren Eckbeschlägen der Container Module verschraubt werden.
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Alternativ dazu ist es aber auch möglich, unter den Container-Modulen von ganz oder teilweise fertig gestellten modularen Gebäuden höhenverstellbare Stützen anzuordnen und deren obere Enden zu nivellieren, zum Beispiel indem man diese bis zum Anschlagen gegen die Unterseiten der Container-Module oder von deren Eckbeschlägen ausfährt. Anschließend kann dann das ganze modulare Gebäude mit Hilfe der Hubvorrichtungen auf die Stützen abgesenkt werden. Die Schienen oder Schienenabschnitte können dann abgebaut und an anderer Stelle erneut zum Nivellieren und Verbinden von Container-Modulen eingesetzt werden.
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Als Mittel zum Verbinden der benachbarten Container-Module können zweckmäßig Bridge-Fittings und/oder Schrauben verwendet werden, von denen die ersteren zwischen zweigegeneinander anliegenden Eckbeschlägen der benachbarten Container-Module angebracht und die letzteren durch fluchtende Bohrungen in gegenüberliegenden Seitenwänden der benachbarten Container-Module gesteckt und gekontert werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- 1 zeigt eine perspektivische Ansicht zweier begehbarer Container beim Koppeln zu einem Container-Modul;
- 2 zeigt eine vergrößerte perspektivische Ansicht von einem der beiden Container;
- 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des auf einem Untergrund abgestellten Container-Moduls nach dem Koppeln;
- 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines modularen Gebäudes während des Zusammensetzensaus Container-Modulen;
- 5 zeigt eine Seitenansicht eines Teils des modularen Gebäudes während des Zusammensetzens;
- 6 zeigt eine Oberseitenansicht des Teils des modularen Gebäudes aus 5;
- 7 zeigt eine vergrößerte Detailansicht des Ausschnitts A in 4;
- 8 zeigt eine Stirnseitenansicht des auf dem Untergrund abgestellten Container-Moduls aus 3;
- 9 zeigt eine Ansicht entsprechend 8, jedoch nach dem Anheben von Rollen an der Stirnseite des Container-Moduls;
- 10 zeigt eine Ansicht entsprechend 9, jedoch nach dem Verlegen von Schienen unter den Rollen;
- 11 zeigt eine Ansicht entsprechend 10, jedoch nach dem Anheben des Container-Moduls durch Absenken der Rollen;
- 12 zeigt eine Ansicht entsprechend 11, jedoch nach dem Abstellen eines weiteren Container-Moduls neben dem angehobenen Container-Modul;
- 13 zeigt eine Ansicht entsprechend 12, jedoch nach dem Verlegen von Schienen unter den Rollen des weiteren Container-Moduls;
- 14 zeigt eine Ansicht entsprechend 13, jedoch nach dem Anheben des weiteren Container-Moduls;
- 15 zeigt eine Ansicht entsprechend 14, jedoch nach dem gegenseitigen Annähern und Verbinden der beiden Container-Module.
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Bei den in der Zeichnung dargestellten Containern 10, 12 handelt es sich um ISO-Container mit einer Länge von 6,058 m (20 Fuß), einer Breite von 2,438 m (8 Fuß) und einer Höhe von 2,591 m, die als begehbare quaderförmige Wohn-, Büro- oder Lager-Container eingesetzt werden.
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Um die Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern, werden jeweils zwei Container 10, 12 zu einem Container-Modul 14 gekoppelt, wie in 1 und 3 dargestellt. Das Container-Modul 14 wird dann mit weiteren Container-Modulen 14 zu einem größeren modularen Gebäude 16 zusammengesetzt, wie in 4 beispielhaft dargestellt.
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Wie am besten in 1, 2 und 4 dargestellt, besitzen die Container 10, 12 jeweils zwei Breitseitenwände 18, zwei Stirnseitenwände 22, 24, einen Boden 26 und ein Dach 28, die bei beiden Containern 10, 12 verstärkt oder gepanzert sein können, so dass sie zum Einsatz in Feldlagern, Feldlazaretten oder anderen militärischen Einrichtungen geeignet sind.
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Damit nach dem Koppeln und zusammensetzen mehrerer Container 10, 12 oder Container-Module 14 zu einem modularen Gebäude 16 dessen Innenräume miteinander kommunizieren, ist mindestens eine Breitseitenwand 18 und/oder eine Stirnseitenwand 24 jedes Containers 10, 12 mit einer Wandöffnung versehen, von denen in der Zeichnung eine große rechteckige Wandöffnung 30 in einer der Breitseitenwände 18 beispielhaft dargestellt ist. Jede mit einer Wandöffnung versehene Seitenwand 18, 20, 24 ist an ihrer Außenseite mit einer Dichtung (nicht dargestellt) versehen, welche die Wandöffnung umgibt und nach dem Zusammensetzen der Container 10, 12 oder Container-Module 14 zu einem modularen Gebäude 16 gegen eine entsprechende Dichtung angepresst wird, die um eine komplementäre Wandöffnung des jeweils benachbarten Containers 12, 10 umläuft.
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Die Container 10, 12 weisen in bekannter Weise an allen Ecken Eckbeschläge 32 auf, die auch als Container-Ecken oder corner fittings bezeichnet werden und zum Anschlagen der Container 10, 12, zum Befestigen der Container 10, 12 auf Fahrzeugen und zum Verbinden von übereinander gestapelten Containern 10, 12 dienen. Wie am besten in 2 dargestellt, stehen die Eckbeschläge 32 etwas über die Seitenwände 18, 22, 24 der Container 10, 12 über. Dieser überstand ist etwas kleiner als die Stärke der Dichtungen, die um die Wandöffnungen umlaufen, so dass die Dichtungen etwas zusammengedrückt werden, wenn benachbarte Container 10, 12 oder Container-Module 14 mit ihren Eckbeschlägen 32 gegeneinander anliegen.
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Das Koppeln der beiden Container 10, 12 zu dem Container-Modul 14 erfolgt mit Hilfe eines zum Transport der Container 10, 12 dienenden Hakenabroller-Transportfahrzeugs 34, vorzugsweise gemäß einem Verfahren und mit einer Einrichtung zum Koppeln von zwei Containern 10, 12, die in der mit gleichem Datum eingereichten Deutschen Patentanmeldung des Anmelders beschrieben sind und deren Inhalt durch Bezugnahme zu einem Teil der vorliegenden Patentanmeldung gemacht wird.
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Damit die Container 10, 12 allein mittels des Hakenabroller-Transportfahrzeugs 34 aufgeladen, transportiert und abgeladen werden können, ist jeder der beiden Container 10, 12, wie bekannte Abroll-Container, an der Außenseite von einer Stirnseitenwand 22 mit einem Bügel 36 versehen, an dem ein Haken am freien Ende einer Hakenaufnahme 40 einer Auf- und Ablade-Vorrichtung 42 des Transportfahrzeugs 34 eingehängt werden kann, wie in 1 dargestellt. Bei ISO-Containern ohne einen solchen Bügel kann jedoch auch ein so genannter H- oder X-Rahmen lösbar mit den Eckbeschlägen an der Stirnseitenwand des Containers verbunden werden, um die Handhabung mittels eines Hakenabroller-Transportfahrzeugs zu ermöglichen.
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Um vorgegebene Abmessungen der zu koppelnden ISO-Container 10, 12 einzuhalten, weisen die Stirnseitenwände 22 jeweils eine flache rechteckige Vertiefung 44 auf, deren vertikale Ränder durch zwei aufrechte eingeschweißte Träger 46 verstärkt sind. Zwischen die beiden Träger 46 ist der Bügel 36 eingeschweißt, der sich parallel zur Ober- und Unterkante der Stirnseitenwand 22 erstreckt und in der Mitte eine Ausbuchtung zum Einhängen des Hakens der Hakenaufnahme 40 aufweist, wie am besten in 2 dargestellt.
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Weiter sind an den Stirnseitenwänden 22 der beiden Container 10, 12 Hubvorrichtungen 50 vorgesehen, mit denen das direkt oder über Stützbeine 20 (1) auf einem Untergrund 48 abgestellte Container-Modul 14 angehoben werden kann. Wie am besten in 2 und 7 dargestellt, umfasst jede der Hubvorrichtungen 50 zwei vertikale Hubzylinder 54, die spiegelsymmetrisch zu einer vertikalen Längsmittelebene 56 der Container 10, 12 bzw. des Container-Moduls 14 beiderseits der Träger 46 in Ausnehmungen 58 der Stirnseitenwände 22 angeordnet sind, so dass die Hubvorrichtungen 50 nicht über die Wände 22 überstehen. Die zwei Paare von Hubzylindern 54 jedes Container-Moduls 14 umfassen jeweils ein oberes Zylinderrohr 60, das sich gegen eine obere Stirnwand der Ausnehmung 58 abstützt, eine zwischen zwei Endstellungen vertikal verfahrbare Kolbenstange 62 und einen mit dem unteren Ende der Kolbenstange 62 verbundenen Schlitten 64, der beim Ein- und Ausfahren der Kolbenstange 62 von den Seitenwänden der Ausnehmung 58 geführt wird. Der Schlitten 64 trägt eine Rolle 66, die auf einer zum Boden 26 der Container 10, 12 parallelen Achse 68 drehbar gelagert und in Richtung der Achse 68 begrenzt verschiebbar ist. Die Rolle 66 weist eine zylindrische Umfangsfläche 70 auf, die an den entgegengesetzten Stirnenden der Rolle 66 jeweils von einem umlaufenden überstehenden Bund 72 begrenzt wird. Die vier Rollen 66 von jedem Container-Modul 14 stehen über dessen entgegengesetzten Stirnseitenwände 22 über, wobei ihre Drehachsen eine zum Boden 26 der Container 10, 12 parallele Ebene aufspannen. Die Rollen 66 und die Achsen 68 sind lösbar mit den Schlitten 64 verbunden, so dass sie zum Transport der Container 10, 12 abgenommen werden können.
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Die Rollen 66 jedes Container-Moduls 14 wirken beim Anheben und Nivellieren des Container-Moduls 14 mit zwei Schienen 74 zusammen, die parallel zu den Stirnseitenwänden 22 der zu verbindenden Container-Module 14 und in einem geringen Abstand von den Stirnseitenwänden 22 verlegt werden, wie am besten in 4, 5 und 6 dargestellt. Die Schienen 74 weisen jeweils eine ebene Oberseite 76 auf, deren Breite dem Abstand der Bunde 72 der Rollen 66 entspricht, so dass die Rollen 66 beim Abrollen auf den Schienen 74 in Längsrichtung der Schienen 74 geführt werden.
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Um die ebenen Oberseiten 76 der beiden Schienen 74 zu nivellieren, d.h. in einer horizontalen Ebene auszurichten, werden die Schienen 74 auf höhenverstellbaren Stützen 78 verlegt. Die Stützen 78 umfassen einen Fußteil 80 mit einer quadratischen Fußplatte 82 und ein senkrecht zur Fußplatte 82 ausgerichtetes Führungsrohr 84 mit einem Innengewinde, das sich über Versteifungsbleche 86 auf der Fußplatte 82 abstützt. Weiter umfassen die Stützen 78 eine Spindel (nicht sichtbar) mit einem Außengewinde, die von oben her in das Führungsrohr 84 eingeschraubt ist. Die Spindel weist einen erweiterten Kopfteil 90 mit einer ebenen Schienenauflagefläche 92 auf, deren vertikaler Abstand von der Fußplatte 82 in unbelastetem Zustand durch Drehen der Spindel verstellt werden kann.
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Die Schienen 74 bestehen aus einzelnen Schienenabschnitten 94, die an ihren Stößen durch Kupplungselemente (nicht dargestellt) in fluchtender Ausrichtung starr miteinander verbindbar sind, so dass sie auch an den Stößen Gewichtskräfte aufnehmen können. Die Länge der Schienenabschnitte 94 beträgt etwa 2/3 der Breite der Container-Module 14.
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Die Vorgehensweise beim Verbinden von zwei Container-Modulen 14 wird nachfolgend näher erläutert. Nachdem zwei Container 10, 12 unter Bildung des in 3 und 8 dargestellten Container-Moduls 14 gekoppelt und an ihren gegenüberliegenden Stirnwänden 24 starr miteinander verschraubt worden sind, werden zuerst die Kolbenstangen 62 der Hubzylinder 54 an den beiden Stirnseitenwänden 22 des auf dem Untergrund 48 abgestellten Container-Moduls 14 ganz eingezogen, um die Schlitten 64 und die Rollen 66 in die in 9 dargestellte obere Endstellung zu bewegen.
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Wie in 10 dargestellt, werden anschließend zwei aus jeweils zwei Schienenabschnitten 94 bestehende parallele Schienen 74 auf jeweils drei oder ggf. auch mehr Stützen 78 unterhalb von den Rollen 66 auf dem Untergrund 48 verlegt und die ebenen Oberseiten 76 der beiden Schienen 74 durch Verstellung der Stützen 78 nivelliert, d.h. in einer gemeinsamen horizontalen Ebene ausgerichtet.
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Anschließend werden die Kolbenstangen 62 sämtlicher vier Hubzylinder 54 gleichzeitig in eine definierte untere Zwischenstellung oder in ihre untere Endstellung ausgefahren, wobei die Rollen 66 von oben her zuerst bis auf die Oberseiten 76 der beiden Schienen 74 abgesenkt und dann von oben gegen die Schienen 74 gedrückt werden. Dadurch wird das Container-Modul 14 vom Untergrund 48 weg nach oben in die in 11 dargestellte angehobene Stellung bewegt. In dieser Stellung kann das Container-Modul 14 auf den Schienen 74 arretiert werden, so dass es nicht von den Schienen 74 herunter gerollt werden kann. Zu diesem Zweck kann ein Teil der unteren Eckbeschläge 32 des Container-Moduls 14 durch geeignete Verbindungselemente (nicht dargestellt) starr mit der benachbarten Schiene 74 verbunden werden.
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Wenn es sich bei den Hubzylindern 54 um Hydraulikzylinder handelt wird zum Ausfahren der Kolbenstangen 62 vorzugsweise aus einem mobilen Hydraulikaggregat (nicht dargestellt) Hydraulikflüssigkeit in die Zylinderrohre 60 der Hubzylinder 54 zugeführt. Sofern kein Hydraulikaggregat zur Verfügung steht, kann die Hydraulikflüssigkeit auch manuell in die Hubzylinder 54 gepumpt werden. Alternativ können auch Hubvorrichtungen 50 mit elektromotorisch oder manuell ausfahrbaren Hubzylindern 54 oder Hebestützen verwendet werden.
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Wie in 12 dargestellt, wird dann ein weiteres Container-Modul 14 an einem Ende der Schienen 74 auf dem Untergrund 48 abgesetzt, wobei es möglichst parallel und ohne Längsversatz zu dem bereits angehobenen Container-Modul 14 ausgerichtet wird. Die Kolbenstangen 62 der Hubzylinder 54 dieses Container-Moduls 14 können zuvor oder danach eingezogen werden, um die Schlitten 64 und die Rollen 66 in die obere Endstellung zu bewegen.
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Anschließend werden die beiden Schienen 74 jeweils durch zwei weitere Schienenabschnitte 94 verlängert, die ebenfalls auf drei oder ggf. auch mehr Stützen unterhalb von den Rollen 66 auf dem Untergrund 48 verlegt werden. Dann werden die ebenen Oberseiten 76 der weiteren Schienenabschnitte 94 nivelliert, wobei ihre Höhe an die Höhe der bereits zuvor verlegten Schienen 74 angepasst wird, wie in 13 dargestellt.
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Als nächstes werden die Kolbenstangen 62 der Hubzylinder 54 des weiteren Container-Moduls 14 in ihre untere Endstellung ausgefahren und die Rollen 66 von oben her gegen die Schienen 74 gedrückt, um das Container-Modul 14 in die in 14 dargestellte Stellung anzuheben. Sofern zwischen den beiden Container-Modulen 14 ein geringer Längsversatz vorhanden ist, können alle oder ein Teil der Rollen 66 zum Ausgleich dieses Versatzes um ein gewisses Maß entlang der Achsen 68 verschoben werden, so dass sie beim Absenken mit ihren Umfangsflächen 70 auf den Oberseiten 76 der Schienen 74 zu liegen kommen.
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Wie in 15 dargestellt, wird das weitere Container-Modul 14 danach an das auf den Schienen 74 arretierte Container-Modul 14 angenähert, um die beiden Container-Module 14 starr miteinander zu verbinden. Bei der Annäherung rollen die Rollen 66 auf den nivellierten Oberseiten 76 der Schienen 74 ab. Zur Annäherung des weiteren Container-Moduls 14 an das arretierte Container-Modul 14 können die Rollen 66 mit aufgesteckten Handkurbeln (nicht dargestellt) oder motorisch angetrieben oder alternativ die Container-Module 14 mit Hilfe von Greif- oder Flaschenzügen (nicht dargestellt) zusammengezogen werden. Sofern die Rollen 66 zuvor wegen eines Längenversatzes der Container-Module 14 entlang ihrer Achsen 68 verschoben worden sind, kann während der Annäherung das Container-Modul 14 zusammen mit den Achsen 68 in Bezug zu den auf den Schienen 74 geführten Rollen 66 zurück verschoben werden, um die beiden gegenüberliegenden Breitseitenwände 18 der Container-Module 14 bei der Annäherung parallel auszurichten und genau zur Deckung zu bringen.
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Zuletzt werden die gegenüberliegenden Breitseitenwände 18 der benachbarten Container-Module 14 starr miteinander verbunden.
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Dies kann zum Beispiel mit so genannten Bridge-Fittings im Bereich der Eckbeschläge 32 an den Ober- und Unterkanten der gegenüberliegenden Breitseitenwände 18 erfolgen. Alternativ oder zusätzlich können die im Bereich der Eckbeschläge 32 gegeneinander anliegenden Breitseitenwände 18 auch durch Verbindungsschrauben verbunden werden, die im Inneren von einem der beiden Container-Module 14 durch fluchtende Bohrungen in den gegenüberliegenden Breitseitenwänden 18 gesteckt und im Inneren des anderen Container-Moduls 14 gekontert werden.
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Der Anbau weiterer Container-Module 14 erfolgt in derselben Weise, wie die zuvor unter Bezugnahme auf die 12 bis 15 beschrieben wurde. Wie in 4 dargestellt, kann so eine beliebige Anzahl von Container-Modulen 14 nacheinander in einer Reihe mit allgemein parallelen Breitseitenwänden 18 auf dem Untergrund 48 abgestellt und die Container-Module 14 unter Bildung des modularen Gebäudes 16 starr miteinander verbunden werden. Nachdem das modulare Gebäude 16 ganz oder teilweise fertig gestellt worden ist, kann es bei Bedarf auf höhenverstellbaren Stützen 78 abgestellt und die Schienen 74 entfernt werden. Dazu werden weitere Stützen 78 unter die unteren Eckbeschläge 32 oder unter die Böden 26 der Container 10, 12 geschoben und so weit ausgefahren, dass sie von unten her gegen die Eckbeschläge 32 oder die Böden 26anliegen. Danach werden die Kolbenstangen 62 sämtlicher Hubzylinder 54 etwas eingefahren, um zuerst die Container-Module 14 auf den untergeschobenen Stützen 78 abzusetzen und dann die Rollen 66 von den Schienen 74 abzuheben. Danach können die Schienen 74, die unter den Schienen 74 angeordneten Stützen 78, die Rollen 66 und ggf. auch die Hubvorrichtungen 50 demontiert werden.
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Dort, wo die Container-Module 14 nicht mit integrierten Hubvorrichtungen 50 ausgestattet sind, können die auf dem Untergrund 48 abgestellten Container-Module 14 mit separaten Hubvorrichtungen (nicht dargestellt) angehoben werden, die sich jeweils auf den Untergrund 48 abstützen und ein vertikal bewegliches Teil aufweisen, das sich starr mit einem der Eckbeschläge des Container-Moduls 14 verbinden lässt. In diesem Fall sind die parallelen Achsen 68 der Rollen 66 zweckmäßig starr mit den Container-Modulen 14 verbunden. Dadurch werden sie zusammen mit den Container-Modulen 14 angehoben, wenn die Hubvorrichtungen um ein erstes Maß ausgefahren werden. Nachdem die Schienen 74 unter den Rollen 66 verlegt und nivelliert worden sind, werden die Hubvorrichtungen um ein zweites Maß eingefahren, das kleiner als das erste Maß ist, um die Rollen 66 auf den Oberseiten 76 der Schienen 74 abzusetzen, auf denen sich die Container-Module 14 anschließend abstützen.