DE10113668A1 - Plattenstreckerkopf - Google Patents
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Abstract
Ein Spannkopf eines Plattenstreckers zum Strecken und Richten von gewalztem oder gepreßtem ebenen Reckgut, insbesondere von Blechen und Platten, der aus einer Vielzahl über die Arbeitsbreite des Spannkopfes verteilten, senkrecht zur Ebene des Reckgutes nebeneinander stehenden Lamellen besteht, die auf ihrer den Arbeitsbereich zugewandten Seite mit einem sich über die gesamte Breite des Spannkopfes erstreckenden Spannmaul ausgebildet sind, bringt dann eine höhere Streckkraft auf und läßt sich besser transportieren, wenn die Lamellen horizontal zur Reckebene geteilt sind und das Spannmaul des Spannkopfes mit ihren komplementären Teilhälften oberhalb und unterhalb der Reckebene in situ formschlüssig umgreifen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Spannkopf eines Plattenstreckers zum Strecken und
Richten von gewalztem oder gepreßtem ebenen Reckgut, insbesondere von Ble
chen und Platten, der aus einer Vielzahl über die Arbeitsbreite des Spannkopfes
verteilten, senkrecht zur Ebene des Reckgutes nebeneinander stehenden Lamel
len besteht, die auf ihrer dem Arbeitsbereich zugewandten Seite mit einem sich
über die gesamte Breite des Spannkopfes erstreckenden Spannmaul ausgebildet
sind.
Bei den bekannten Spannköpfen setzt sich das Spannmaul aus vertikal zur Ebene
des Reckgutes angeordneten Lamellen zusammen, die mit C-förmigen Öffnungen
und darin zum Erfassen des Bleches bzw. der Platten notwendigen Klemmein
richtungen versehen sind. Aus der DE-PS 32 05 701 ist es bekannt, daß das
durch die Reaktionskräfte sich ergebende, in der Ebene des Reckgutes wirkende
Biegemoment, das den gesamten Spannkopf wie einen auf zwei Stützen gelager
ten Balken durchbiegt, von auf der dem Arbeitsbereich abgewandten Seite der
Lamellen sich über die gesamte Breite des Spannkopfes erstreckenden, die La
mellen miteinander verbindenden Gurten bzw. Traversen abgefangen wird.
Weitaus kritischer ist, im Hinblick auf eine weitere Steigerung der Leistung der
Plattenstrecker, die Beherrschung der im Maul der Lamellen auftretenden Bean
spruchung. Diese Beanspruchung wird verursacht durch die beim Streckvorgang
entstehenden Spreizkräfte, die Reaktionskräfte zu den an den Klemmbacken wir
kenden Zugkräfte sind. Hierzu ist es bekannt, die Beanspruchung im Spannmaul
der Lamellen dadurch zu reduzieren, daß die in der Mitte des Spannkopfes angeordneten
Lamellen im Querschnitt verstärkt werden, d. h. sie sind dicker und höher
im Vergleich zu den an den beiden Enden des Spannkopfes angeordneten La
mellen. Diese Ausführungsform hat aber den Nachteil, daß der Spannkopf sehr
viel größer und schwerer wird und in gleichem Maße die gesamte Konstruktion
einschließlich der Hydraulik verstärkt werden muß.
Weiterhin ist aus der DE-PS 36 33 480 bekannt, die durch die Spreizkräfte hervor
gerufene Beanspruchung im Maul der Lamellen zu reduzieren, auch bei voller-
Ausnutzung der Leistung des Plattenstreckers im Falle von schmalerem Reckgut.
Hierzu werden alle Lamellen an ihren im Bereich quer zur Wirkung der Spreizkraft
verlaufenden äußeren Schmalseiten kraftschlüssig über je einen oberhalb und
unterhalb der Reckebene vorgesehenen Querriegel miteinander verbunden.
Dadurch ist es zwar möglich, bei gleicher aufzubringender Reckkraft schmalere,
dafür aber dickere Bleche zu strecken bzw. zu richten und somit die Leistung des
Plattenstreckers zu erhöhen; die baulichen Abmessungen bzw. das hohe Gewicht
des Plattenstreckers bleiben jedoch unverändert.
Den vorstehend beschriebenen, verschiedenen Ausführungsformen eines Platten
streckers ist der große Nachteil gemeinsam, daß aufgrund der sowohl im Maul als
auch in den Lamellen selbst auftretenden hohen Spreiz- bzw. Reaktionskräfte die
Plattenstreckerköpfe in Lamellenbauweise aus einem schweren Schmiedematerial
gefertigt werden müssen. Insbesondere dann, wenn der Plattenstreckerkopf wäh
rend des Streckens extrem hohe Kräfte ertragen muß - dies ist beispielsweise bei
hochfesten Aluminiumplatten der Fall -, sind die Streckerköpfe aufgrund der sehr
hohen Stückgewichte und der großen notwendigen Abmessung bei den nun ge
forderten hohen Belastungen nur noch schwer zu transportieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plattenstreckerkopf der eingangs
genannten Art zu schaffen, der hohe Streckkräfte aufbringen kann und gleichwohl
leicht zu transportieren ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lamellen horizontal
zur Ebene des Reckgutes geteilt sind und das Spannmaul des Spannkopfes mit
Ihren komplementären Teilhälften oberhalb und unterhalb der Reckebene in situ
formschlüssig umgreifen. Der erfindungsgemäße Spannkopf besteht somit zwar
aus mehreren Bauteilen, nämlich dem eine C-förmige Öffnung aufweisenden
Spannmaul und den ihn einhausenden oberen und unteren Lamellenteilen. Diese
somit erreichte Sandwichbauweise ermöglicht jedoch leicht zu transportierende
bzw. zu handhabende und somit einfach zu montierende Bauteile. Außerdem
kann das innenliegende Spannmaul mit seinen Klemmeinrichtungen aus einem
hochfesten Werkstoff, beispielsweise Schmiedematerial, und demgegenüber die
Lamellen aus einem kraftabsorbierenden Material, vorzugsweise Blech hergestellt
werden. Durch den Einsatz dieser verschiedenen Werkstoffe wird zum einen er
reicht, daß das Spannmaul die bei einem Reckvorgang auftretenden Spannungen,
insbesondere im kritischen Maulradius, ertragen kann. Zum andern werden durch
die Blechlamellen Verformungen im Bereich der Maulöffnung herabgesetzt, die bei
einem Reckvorgang aufgrund der Spreizkräfte entstehen.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die
geteilten Lamellen und das Spannmaul mittels quer zur Reckebene angeordneten
Traversen durch ein vorgespanntes System, bestehend aus einem Zuganker und
einem Druckstück, miteinander verbunden sind. Die Traversen übergreifen hierbei
alle Lamellen oberhalb und unterhalb des Reckgutes, wobei sich die Zuganker
und Druckstücke jeweils an den quer zur Spreizkraft verlaufenden Schmalseiten
der äußeren Lamellen befinden. Die einzelnen Blechlamellen und das Spannmaul
werden somit zu einem biege- und quersteifen Kasten verspannt, wodurch ein
Aufklaffen der einzelnen Bauteile wirkungsvoll verhindert wird. Das somit geschaffene
Baukastenprinzip ermöglicht einerseits, den Plattenstreckerkopf in ein
zelne transportable Bauteile zu zerlegen und diese vor Ort zusammenzusetzen.
Andererseits wird aufgrund der Werkstoffanpassungen eine optimale Aufnahme
der beim Reckvorgang auch bei hohen Kräften auftretenden Spannungen in den
einzelnen Bauelementen gewährleistet.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß zwischen den geteilten
Lamellen ein Stahlkasten angeordnet ist. Dieser Stahlkasten erstreckt sich vom
Spannmaul bis hin zu den vom Arbeitsbereich entfernten Enden der Lamellen und
verläuft dabei parallel zu der horizontalen Teilungsebene der Lamellen. Der Stahl
kasten dient zur Aufnahme von Druckspannungen, die bei der Montage der ein
zelnen Bauteile durch das vorgespannte Zuganker-/Druckstücksystem entstehen
und dabei in vertikaler Richtung auf die Reckebene wirken.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die geteilten
Lamellen und das Spannmaul über je einen oberhalb und unterhalb der Reckebe
ne im Arbeitsbereich des Spannmauls angeordneten Querriegel miteinander ver
bunden sind. Die Querriegel liegen dabei jeweils auf den oberen und unteren
Teillamellen und werden über ein vorgespanntes System, bestehend aus Zugan
ker und Druckhülsen, miteinander verspannt. Dadurch erfahren die Teillamellen
und das geschmiedete Spannmaul eine zusätzliche Abstützung im vorderen Kopf
bereich, d. h. unmittelbar am Ort des Geschehens, wo bei einem Reckvorgang die
größten Spreizkräfte wirken. Weiterhin tragen diese vorderen Querriegel dazu bei,
einerseits die Baugröße der Blechlamellen im Bereich des Spannmauls herabzu
setzen und somit Materialgewicht einzusparen und andererseits die Aufspreiz
kräfte bei einem Reckvorgang aufzunehmen und auf das gesamte System zu
verteilen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten Aus
führungsbeispielen der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 einen Spannkopf in der Seitenansicht und teilgeschnitten dargestellt;
Fig. 2 den Spannkopf nach Fig. 1 von vorne gesehen;
Fig. 3 eine Variante eines Spannkopfes, in der Seitenansicht und teilgeschnitten
dargestellt; und
Fig. 4 den Spannkopf nach Fig. 3 von vorne gesehen.
Der in Fig. 1 dargestellte Spannkopf 1 eines Plattenstreckers besteht aus senk
recht nebeneinaner stehenden, in der Reckebene 2 geteilten Lamellen 3 und 4,
die ein C-förmiges Spannmaul 5 über seine gesamte Breite formschlüssig um
greifen (vgl. hierzu Fig. 2). In der dem Arbeitsbereich zugewandten C-förmigen
Öffnung des Spannmauls 5 sind die zur Klemmung des Reckgutes 6 notwendigen
Klemmvorrichtungen 7, 8 angeordnet. Oberhalb und unterhalb der Lamellen 3, 4
ist hinter einer stufenartigen - die Steifigkeit der Lamellen 3, 4 verbessernden -
Erhöhung 9 jeweils eine quer zur Reckebene 2 verlaufende Traverse 10, 11 ange
ordnet. Die beiden Traversen 10, 11 werden über jeweils den Schmalseiten 12, 13
der Lamellen 3, 4 zugewandten Zugankern 14 und zwischen den Traversen 10, 11
eingeschlossenen Druckstücken 15 miteinander verspannt. Damit einhergehend
werden die einzelnen Lamellen 3, 4 bzw. die Lamellen-Teilhälften und das von
diesen eingegrenzte Spannmaul 5 kraftschlüssig miteinander verbunden.
Zwischen den geteilten Lamellen 3, 4 ist parallel zur Teilungsebene ein Stahlka
sten 16 angeordnet, der die bei der Montage der einzelnen Lamellen 3, 4 und des
Spannmauls 5 mittels der Traversen 10, 11 und Zuganker 14 bzw. Druckstücke 15
auftretende Druckspannung aufnimmt.
Ein solcher Spannkopf 1 läßt sich in einzelne, leicht transportable Bauteile zerle
gen und auf einer Baustelle einfach zu einer kompakten, hohe Kräfte aufnehmen
den Einheit zusammensetzen, wobei er aufgrund der unterschiedlich gewählten
Werkstoffe - das Spannmaul 5 kann aus Schmiedeeisen und die Lamellen 3, 4
können aus Blech bestehen - seine Festigkeit und Formsteifigkeit auch bei Auf
bringung von sehr hohen Streckkräften bewahrt.
Eine Variante des Spannkopfes 1 ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Bei dieser
Ausführungsform sind im vorderen Kopfbereich 17 oberhalb der Lamellen 18 und
unterhalb der Lamellen 19 jeweils zusätzlich versteifende Querriegel 20, 21 ange
ordnet. Diese werden über Zuganker 22 und Druckhülsen 23 miteinander ver
spannt und schaffen somit eine zusätzliche Abstützung der Lamellen 18, 19 und
des inneren Spannmauls 5. Einerseits läßt sich dadurch die Baugröße der Lamel
len 18, 19 herabsetzen und andererseits werden die Aufspreizkräfte im vorderen
Kopfbereich 17 noch besser aufgenommen.
Claims (4)
1. Spannkopf eines Plattenstreckers zum Strecken und Richten von gewalz
tem oder gepreßtem ebenen Reckgut, insbesondere von Blechen und
Platten, der aus einer Vielzahl über die Arbeitsbreite des Spannkopfes ver
teilten, senkrecht zur Ebene des Reckgutes nebeneinander stehenden La
mellen besteht, die auf ihrer dem Arbeitsbereich zugewandten Seite mit ei
nem sich über die gesamte Breite des Spannkopfes erstreckenden Spann
maul ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lamellen (3, 4, 18, 19) horizontal zur Reckebene (2) geteilt sind
und das Spannmaul (5) des Spannkopfes (1) mit Ihren komplementären
Teilhälften oberhalb und unterhalb der Reckebene (2) in situ formschlüssig
umgreifen.
2. Spannkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die geteilten Lamellen (3, 4, 18, 19) und das Spannmaul (5) mittels
quer zur Reckebene (2) angeordneten Traversen (10, 11) durch ein vorge
spanntes System, bestehend aus einem Zuganker (14) und einem Druck
stück (15), miteinander verbunden sind.
3. Spannkopf nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den geteilten Lamellen (3, 4, 18, 19) ein Stahlkasten (16) an
geordnet ist.
4. Spannkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die geteilten Lamellen (18, 19) und das Spannmaul (5) über je einen
oberhalb und unterhalb der Reckebene (2) im Arbeitsbereich des Spann
mauls (5) angeordneten Querriegel (20, 21) miteinander verbunden sind.
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