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Vornadelapparat für Doppelhub-Schaftmaschinen zum mustergemäßen Steuern
der Zughaken bei deren Vorwärts-und Rückwärtslaufen Die Erfindung betrifft einen
Vornadelapparat für Doppelhub - Schaf tniaschinen zum mustergemäßen Steuern
der Zughaken bei deren Vorwärts- und Rückwärtslaufen, wobei in beiden Drehrichtungen
nur die für das jeweils den toten Weg beschreibende Hauptinesser bestimmten Zughaken
gesteuert werden durch jeweils zwei Tastnadeln, die zwei verschiedenen, nicht unmittelbar
aufeinanderfolgenden Reihen von vier Tastna.delreihen angehören und die ihr zugeordneten
Nadeln mustergenläß in den Bereich von Hilfsmessern bringen.
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Es sind bereits Vornadelapparate für Doppelhub-Schaftmaschinen bekannt,
bei denen zwei Stoßschienen mit vier Tastnadelreihen und zwei Stoßnadelreihen zusammenarbeiten.
Diese Anordnung hat den Nachteil, daß beim Schwenken einer Stoßschiene auch diejenigen
Zughaken bewegt werden, deren Hauptmesser sich.in der ausgestoßenen Stellung befindet.
Es sind auch schon Maschinen bekannt, die diesen Nachteil nicht aufweisen. In diesem
Falle sind vier Tastnadelreihen mit zwei Stoßnadelreihen und zwei Stoßschienen vorgesehen,
wobei dieser Vorteil erreicht wird durch die besondere Form sowie durch eine Schwenkbewegung
und eine Längsverschiebung der Stoßschienen und durch Anordnung von zwei weiteren
Hauptmessern. Diese Anordnung hat aber den Nachteil, daß während der kurzen Zeit
des toten Weges eines Hauptmessers, also während eines Zeitraumes, in dem bei normalen
Webstühlen die Schaftmaschine sich nur um 60' dreht, mehrere Bewegungen nötig
sind, um die zugehörigen Zughaken aus der dein alten Schuß entsprechenden Stellung
in die dem neuen Schuß entsprechende Stellung zu bringen.
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Die Erfindung bezweckt, auch diesen Nachteil zu beseitigen, und besteht
darin, daß bei einem Vornadelapparat der eingangs erwähnten Art entsprechend den
vier Tastnadelreihen vier Hilfsmesser vorgesehen sind, die so bewegt werden, daß
während der kurzen Zeit des toten Ganges eines Hauptmessers nur die Stellung der
beiden zugehörigen Hilf smesser wechselt, von denen das eine dem alten, das andere
dem neuen Schuß zugeordnet ist.
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Vorzugsweise sind die Tastnadelreihen radial zur Drehachse des Musterkartenzylinders
angeordnet, und die die Tastnadelösen durchsetzenden Nadeln sind mit federnden Schenkeln
versehen, die einerseits fest mit der jeweiligen Nadel verbunden sind und anderseits
nach dem Durchsetzen der Tastnadelöse mit einem nach unten offenen Bügel die 'Nadel
halb umschlingen.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 die Abtastvorrichtung für die Musterkarte und ihre
Verbindung mit den Zughaken der Schaftinaschine im Zeitpunkt des Weiterschaltens
der Musterkarte, Fig. 2 die gleichen Teile wie in Fig. 1 im Zeitpunkt, da
das untere Hauptmesser den toten Weg macht und die zugehörigen Hilfsmesser ihre
Stellungen wechseln, Fig. 3 die gleichen Teile wie in den Fig.
1 und 2 im Zeitpunkt, da das obere Hauptme-sser den toten Weg macht und die
zugehörigen.Hilfsmesser ihre Stellung wechseln, Fig. 4 das Bewegungsdiagramm der
in den Fig. 1
bis 3 dargestellten Teile während zweier Umdrehungen
des Webstuhles bzw. einer Umdrehung der Schaf t-1-naschine, Fig.
5 und 6 eine Einzelheit, Fig. 7 und 8 schematisch
je ein weiteres Ausführungsbeispiel, Fig. 9 und 10 Diagramme
für die Bewegung der Hilfsmesser für die Ausführungsbeispiele nach den Fig,
7 und 8.
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In der Zeichnung ist mit 1 der Musterkartenzylinder bezeichnet,
auf den die Musterkarte2 aufgelegt ist. Darüber sind vier Tastnadelreihen
3, 4, 5, 6
angeordnet, die unten in der Leiste 7 geführt sind
und oben an den Stäben 3, 4#, 5', 6' hängen. Letztere werden durch
eine nicht gezeichnete Hubscheibe und entsprechende Hebelanordnuing periodisch im
Zeitabstand von zwei Urndrehiingen des Webstuhles ausgehoben, die Musterkarte wird
um zwei Schüsse nachgeschaltet, und die Stäbe.mit den Tastnadeln werden wieder gesenkt.
Die Tastnadeln 3, 4, 5 und 6 sind radial zur Drehachse des
Musterkartenzylinders 1 an-
,eordnet und treffen somit senkrecht
auf die über den Zylindermantel gelegte 2Justerkarte 2, um diese möglichst zu schonen.
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Die Osen der Tastnadeln sind von Nadelti 8
bis 11 durchsetzt.
je zwei Nadelreihen, die zwei nicht unmittelbar aufeinanderfolgende Tastnadelreihen
durchsetzen, - sind hinten am einen Schenkel einer Reihe von Winkelhebeln
12, 13 angelenkt, auf deren z##,eitem Schenkel bei der Reihe der Winkelhebel
12 die Stützglieder 14 für die unteren Zughaken 15, bei der Reihe der Winkelhebel
13 die Stützglieder 16 der oberen Zughaken 17 der Schaftmaschine
ruhen. Das vordere Ende der Nadeln 8 bis 11 wird durch die Tastnadeln
3 bis 6 mustergemäß in die Bahn von vier Hilfsmessern 18 bis
21 gebracht. Letztere werden durch nicht gezeichnete Hubscheiben einzeln gesteuert
und sind in Schlitzen der Maschinenwand waagerecht geführt. Die Verbindung der Zughaken
mit den Schwingen erfolgt in bekannter Art und ist darum nicht weiter erwähnt.
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N-achstehend sind die Funktionen und auch die Bauart von Einzelteilen
einer Schaftl-naschine nach dein Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis
3, 5 und 6 sowie an Hand des Diagramms nach Fig. 4 näher beschrieben.
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Als Abszisse ist in Fig. 4 die Zeit bzw. der Drehwinkel der Kurbelachse
während zweier Webstuhlumdrehungen oder einer Umdrehung der Schaftinaschine, als
Ordinate der zurückgelegte Weg der verschiedenen in Frage kommenden Organe
angegeben. Die Diagrammlinien sind mit der Zahl bezeichnet. mit der in den Fig.
1 bis 3 das Organ versehen ist, für welches diese Linien den Bewegungsverlauf
darstellen.
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Fig. 1 zeigt die Lage der Einzelteile entsprechend der 180'-Linie
der Fig. 4. Das untere Hauptmesser 22 mit den angehängten Zughaken 15 ist
auf dem halben Weg seines Rückganges, das obere Hauptmesser 23
mit den angehängten
Zughaken 17 auf dem halben Weg seines Auszuges. Am unteren Hauptmesser 22
hängen die von der Tastnadelreihe 5 vorher eingelesenen und vom Hilfsmesser
19 bereitgestellten Zughaken, am oberen Hauptmesser 23 die von der
Tastnadelreihe 6 vorher eingelesenen und vom Hilfsmesser 21 bereitgestellten
Zughaken. In dieser Mittelstellung der beiden Hauptmesser sind alle Hilfsmesser
18 bis 21 in der inneren Ruhestellung, und es besteht zwischen ihrer Vorderkante
und dem als Haken ausgebildeten vorderen Ende der Nadeln 8 bis
11 ein kleiner Spielraum. Die Tastnadeln 3 bis 6 sind ausgehoben,
und der Musterkartenzylinder 1 wird weitergeschaltet. Der vorher unter der
Tastnadelreihe 5 gestandene Schuß rückt unter die Tastnadelreihe
3 vor und der unter der Tastnadelreihe 6 gestandene unter die Reihe
4. N ach vollendeter Schaltung werden alle Tastnadeln 3 bis 6 gesenkt
und die darunterstehenden vier Schüsse mustergemäß eingelesen, d. h., wo
sich ein Loch in der Musterkarte befindet, senkt sich die Tastnadel mit der Nadel,
bis letztere auf dem Hilfsmesser aufliegt; wo kein Loch in der Musterkarte ist,
bleibt der Nadelhaken über dem Hilfsmesser stehen. Die Hilfsmesser 18 und
20 werden gleich nach dem Einlesen wieder ausgezogen, da ja diese beiden Schüsse
an den Hauptmessern angehängt sind. Kommt nun das untere Hauptmesser in seine hintere
Stellung und beschreibt gegenüber den Zughaken den toten Weg, so geht Hilfsmesser
18 mit dein alten Schuß zurück, und Hilfsmesser 19 mit dem neuen Schuß
wird ausgezogen.
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In der Ruhestellung der Maschine sind die Winkelhebel 12 und
13 unter dem Einfluß der Federn 24 und 25 an die Anschläge
26 und 27 gezogen. Die Winkelhebelanordnung ist hierbei so getroffen,
daß in dieser Stellung die Zugliaken über dem Hauptmesser stehen.
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Wird nun ein Hilfsmesser mit den eingelesenen Nadeln ausgezogen, so
verschwenken letztere die ##Tinkelhebel entgegen der Federwirkung, und die Stützglieder
mit den Zughaken senken sich in die Bahn der Hauptmesser, so daß die entsprechenden
Schäfte hochgezogen werden. Die Anlenkung der als Zugorgane ausgebildeten Nadeln
an die Winkelhebel ist aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich.
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Geht das Hilfsmesser 18 mit dem alten Schuß zurück und wird
das Hilfsinesser 19 mit dem neuen Schuß ausgestoßen, so werden die Zughaken
15 aus der Bereitstellung gemäß dem alten, in die Bereitstellung gemäß dem
neuen Schuß gebracht. Diese Stellung zeigt Fig. 2 und die Linie bei 330'
in der Fig. 4. Wie aus letzterer ersichtlich ist, erfolgt das Auswechseln der Stellungen
der beiden Hilfsmesser 18 und 19 nacheinander während des toten Weges
des unteren Hauptmessers 22.
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Nach einer Umdrehung des Webstuhles oder einer halben Umdrehung der
Schaftmaschine beschreibt das obere Hauptmesser den toten Weg. In dieser Zeit wechseln
die Hilfsmesser 20 und 21 ihre Stellungen und stellen die Zughaken 17 gegenüber
dem Hauptinesser 23 bereit. Fig. 3 und die Linie bei 6901 in
der Fig. 4 zeigen die verschiedenen Organe in diesem Zeitpunkt.
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Damit die Tastnadeln durch eine nicht gezeichnete, von Hand zu betätigende
Einrichtung jederzeit, also auch wenn die Nadeln durch die Hilfsmesser gezogen sind,
von der Musterkarte 2 abgehoben werden können, was z. B. beim Nachschalten'des Musterkartenzylinders
von Hand oder beim Auswechseln der Musterkarte notwendig ist, sind die Nadeln mit
einem federnden Schenkel 28 versehen (Fig. 5). Derselbe ist hinten
an der Stelle X fest mit der Nadel verbunden und läuft parallel mit dieser
in Abstand von ihr nach vorn. Nach dem Durchsetzen der Tastnadelöse umschlingt er
die Nadel zur Hälfte mit einem nach unten offenen Bügel 29. Der Schenkel
28 weist Vo#rspannung auf, so daß bei freiem vorderem Ende der Nadel diese mit dem
Schenkel als ein Ganzes der Hub- und Senkbewegung ihrer Tastnadel folgt (Fig.
5). Ist dagegen die Nadel im Eingriff mit dem Hilfsmesser und wird die Tastnadel
ausgehoben, so federt der Schenkel 28
aus (Fig.6).
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Bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
gegenüber der Ausführung nach den Fig. 1
bis 3 der Unterschied
darin, daß die Nadeln 8 bis 11
normalerweise, d. h. wenn kein
Loch in der Musterkarte 2 geschlagen ist, in der Bahn des zugehörigen Hilfsmessers
bleiben und von diesem gezogen werden. Wenn dagegen ein Loch geschlagen ist, senken
sie sich aus der Bahn des Hilfsmessers. In der Grundstellung sind die Winkelhebel
12 und 13 durch das Überge:wicht ihres einen Schenkels, durch das Gewicht
der Stütznadeln 14, 16 und der Zughaken 15, 17
an die Anschläge
26 und 27 gedrückt, und die Zugliaken sind in ihrer tiefsten Lage,
d. h. in der Bahn des Hauptmessers. Werden die Nadeln gezogen,
so
verschwenken sie die Winkelhebel entgegen der Wirkung ihres Übergewichtes
des Gewichtes der Stützglieder sowie der Zughaken, und letztere werden aus der Bahn
des Hauptmessers ausgestoßen.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 sind die Nadeln
8' bis 11' als Stoßelemente ausgebildet. Die Form der Hilfsmesser
18' bis 21' ist entsprechend geändert;
sie arbeiten in entgegengesetztem
Sinne wie bei den vorherigen Beispielen. Im übrigen sind die Funktionen dieselben
wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7. In Fig. 8 sind die Teile
in der Lage entsprechend der Linie bei 3601 im Diagramm der Fig.
10 gezeigt.
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Fig. 9 und 10 zeigen den Verlauf der Bewegungen der
vier Hilfsinesser analog der Fig. 4. Nach Fig. 9
kreuzen sich diese während
des toten Weges der Hauptmesser, nach Fig. 10 erfolgen diese Bewegungen nacheinander
(s. bei den Linien 360 und 720'). Die Funktionen der übrigen Organe
sind genau gleich wie in Fig. 4 und sind deshalb nicht mehr gezeichnet.