DE1008913B - Verfahren zur Herstellung homogener Mischpolymerisate aus Chlortrifluoraethylen und Vinylidenfluorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung homogener Mischpolymerisate aus Chlortrifluoraethylen und VinylidenfluoridInfo
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- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F214/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
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Description
DEUTSCHES
Mischpolymere aus Chlortrifluoräthylen und Vinylidenfluorid
(1, 1-Difluoräthylen) werden in bekannter Weise in Gegenwart verschiedener anorganischer und
organischer Polymerisationskatalysatoren hergestellt. Die auf diese Weise gewonnenen Mischpolymerisate
weisen häufig nicht die angestrebten und gewünschten Eigenschaften auf, und zwar dadurch bedingt, daß
Komponenten der Reaktionsmischung (Lösungsmittel, Katalysatoren, emulgierende und dispergierende Agenzien)
und die Reaktionsbedingungen (Temperatur und Druck) gegensätzliche Einflüsse auf die Länge der
Polymerisationskette und somit auf das Molekulargewicht ausüben, Es werden heterogene Mischpolymerisate
gewonnen, welche für eine Vielzahl von Zwecken nicht brauchbar sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das die Gewinnung brauchbarer,
homogener Mischpolymerisate von verhältnismäßig hohem Molekulargewicht gestattet.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man Chlortrifluoräthylen und Vinylidenfluorid
der Einwirkung von Gammastrahlen bis zu einem Polymerisationisumsatz von höchstens 40%, zweckmäßig
5 bis 35°/o, aussetzt.
Nach diesem Verfahren erfolgt die Polymerisation beschleunigt, und darüber hinaus werden homogene
Mischpolymere gewonnen. Die homogenen Mischpolymeren besitzen gegenüber den nach den bekannten
Verfahren gewonnenen besondere physikalische, chemische und elektrische Eigenschaften, z. B. eine
höhere Reiß- und Durchschlagsfestigkeit und eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Lösungsmitteln.
Die Temperatur, bei welcher die Polymerisation ausgeführt wird, schwankt von etwa — 35 bis etwa
+ 50°. Sie ist vorzugsweise etwa —15 bis + 15°.
Besonders wenn man innerhalb der letztgenannten Temperaturgrenze arbeitet, werden Polymere höheren
Molekulargewichtes gewonnen. Da die Molekulargewichtsbestimmung der Mischpolymeren normalerweise
unausführbar ist, wurde die NST- (no-strengthtemperature-)
Prüfung angewendet, um einen Überblick über das Molekulargewicht zu gewinnen. Die
Prüfung wurde vorgenommen entsprechend der S. 636, 638, 641 der »Preparation, Properties and Technology
of Fluorine' and Organic Fluorine Compounds« von Slesser und Schfam. Bei den nach der Erfindung
hergestellten Mischpolymeren wurden höhere NST-Werte ermittelt. Bei Einhaltung des Temperaturbereiches
von etwa — 15 bis + 15° wurden Polymere gewonnen, deren NST-Wefte über 325° liegen.
Der Umsatz hängt von verschiedenen Faktoren ab, nämlich der Temperatur, der Zeit, des Ausmaßes der
Bestrahlung, z. B. der Strahlenstärke und der Lage
Verfahren zur. Herstellung
homogener Mischpolymerisate
aus Chlortrifluoräthylen
und Vinylidenfluorid
Anmelder:
Allied Chemical & Dye Corporation,
New York, N. Y, (V. St. A.)
New York, N. Y, (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. F. Weickmann und Dr. A. Weickmann,
Patentanwälte, München 2, Brunnstr. 8/9
Patentanwälte, München 2, Brunnstr. 8/9
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. November 1954
V. St. v. Amerika vom 8. November 1954
Jean Wallace Borland, Morris Plains, N. J.,
und Eugene Schupak, New York, N. Y. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
der Bestrahlungsquelle. Werden die Temperatur und Zeit gesteigert, so steigt auch der Umsatz. Das gleiche
gilt dann, wenn die Stärke der Bestrahlungsquelle gesteigert wird oder an Stelle dessen die Bestrahlungsquelle
näher an den Behandlungskessel herangerückt wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Chlortrifluoräthylen in einem geschlossenen,
mit Ventil ausgerüsteten Behälter, kondensiert. Der Behälter ist art seinem Boden mit einem Einsatz ausgerüstet,
welcher zur Aufnahme der Bestrahluogsquelle geeignet ist und gehoben werden kann. Vinylidenfluorid wird der Bombe unter Druck zugegeben,
und eine Gammastrählungsquelle, z. B. Kobalt-60 (eine handelsübliche, Gammastrahlen emittierende,
radioaktive Form des Kobalts), wird vermittels des Einsatzes in den Boden der Bombe eingeführt. Diese
ist, wenn erforderlich, mit ,Rühreinrichtung und auch mit: Kühleinrichtung ,ausgerüstet. Nach einer vor-
bestimmten Zeit wird die radioaktive Strahlungsquelle wiederum nach unten verschoben, und die Bombe wird
entfernt. Das Bombenyentil wird geöffnet, um einen Überschuß an Monomeren abzulassen. Diese Monomeren
können zurückgewonnen und für eine weitere
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Polymerisationsbehandlung verwendet werden. Schließlich wird das Mischpolymere aus der Bombe entfernt
und auf etwa 65° erwärmt, um damit restliche Rückstände von Monomeren zu entfernen.
Die zum Zwecke der Entfernung reaktionshemmender
Stoffe erfolgende Reinigung sowohl des Chlortrifluoräthylen- wie des Difluoräthylenrnonomeren
wird durch Waschen mit konzentrierter Schwefelsäure vorgenommen. Daraufhin wird mit verdünnter, z. B.
lO°/oiger Natriumhydroxydlösung gewaschen, um
Reste von Säuren zu entfernen, und-schließlich wird das Monomere getrocknet, indem man es über ein
Trockenmittel, z. B. Phosphorpentoxyd, leitet.
Eine Bombe aus rostfreiem Stahl wird mit einem Monomerengemisch von Chlortrifluoräthylen und
Vinylidenfluorid beschickt. Die radioaktive, gammaausstrählende
Substanz, in Form von Kobalt-60, wird in den Boden der Bombe eingeführt. Diese wird vermittels
einer Kühlschlange auf der für die einzelnen Abschnitte der Behandlungsdauer erforderlichen Temperatur
gehalten. Nach der Entfernung nicht umgesetzter Monomerer werden die Mischpolymeren der
Bombe entnommen. Die so gewonnenen Mischpolymerisate sind homogen. Es werden die aus der nachstehenden
Tafel ersichtlichen Ergebnisse erreicht.
Temperatur | Behandlungs- zeit |
Bestrahlungs stärke |
Polymeri sations- |
Chlortrifluoräthylen Molprozent |
im Misch | 39,3 |
umsatz in °/o | im monomeren | polymerisat | ||||
0C | (Stunden) | Gemisch | 38,8 | |||
— 35 | 18 | 48 Curie | 30,0 | 18,3 | 40,7 | |
10 | 48 - | 8,63 | 19,3 | 39,4 | ||
—22 | 15 | 48 - | 21,0 | 18,8 | 39,5 | |
— 10 | 8 | 48 - | 12,0 | 19,2 | 35,7 | |
— 10 | 20 | 48 - | 40,0 | 18,4 | 19,0 I 37,7 | |
— 1 | 10 | 48 - | 29,5 | 19.7 | ||
25 | 20 | 5 - | 11,3 |
Es wird im Sinne des Beispiels 1 verfahren mit der Abweichung, daß der Molprozentgehalt des Chlortrifluoräthylens
in dem Monomerengemisch entsprechend der nachstehenden Tafel verändert wird. Die Analyse ergibt, daß die Mischpolymeren homogen
sind.
Temperatur | Behandlungs zeit |
Bestrahlungs stärke |
Polymeri sations- |
Chlortrifluoräthylen Molprozent |
im Misch |
umsatz in °/o | im monomeren | polymerisat | |||
0C | (Stunden) | Gemisch | 49,4 | ||
— 10 | 10 | 48 Curie | 9,88 | 36,2 | 49.1 |
— 10 | 15 | 48 - | 27,8 | 37,7 | 48,6 |
— 10 | 20 | 48 - | 35,1 | 36,0 | 59,2 |
— 10 | 10 | 48 - | 4,98 | 57,1 | 58,4 |
— 10 | 15 | 48 - | 7,12 | 55,8 | 59,2 |
— 10 | 20 | 48 - | 13,5 | 58,6 | 62,5 |
— 10 | 6,5 | 48 - | 2,01 | 74,3 | 60,4 |
— 10 | 20 | 48 - | 8,76 | 72,0 | 57,8 |
— 10 | 30 | 48 - | 19,8 | 74,2 | 69,6 |
— 10 | 20 | 48 - | 8,53 | 82,3 | 69,7 |
— 10 | 30 | 48 - | 17,5 | 86,8 |
Wie sich aus den oben angegebenen Tafeln ergibt, besitzen die Mischpolymeren von Chlortrifluoräthylen
und Vinylidenfluorid ein anderes Molprozentverhältnis der Komponenten als die Monomerengemische. Es
können aber Mischpolymere mit gewünschtem Molprozentverhältnis des Chlorfluoräthylens gegenüber
dem Vinylidenfluorid gewonnen werden, indem man das Molprozentverhältnis des Chlortrifluoräthylens
gegenüber dem Vinylidenfluorid im Monomerengemisch überwacht und steuert. Einfache Experimente
werden für jedes gewünschte mischpolymere Produkt die Molprozente der anzuwendenden Monomeren ermitteln
lassen.
Die nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Mischpolymeren haben je nach dem Molprozentverhältnis
des Chlortrifluoräthylens gegenüber dem Vinylidenfluorid einen weiten Bereich von Eigenschaften.
Jene Mischpolymeren mit einem Molprozentverhältnis des Chlortrifluoräthylens gegenüber dem
Vinylidenfluorid von etwa 95 bis 10:5 bis 90 sind chemisch widerstandsfähig und leichter herzustellen,
als die üblich verwendeten, widerstandsfähigen Polymeren, wie z. B. Polychlortrifluoräthylen und PoIyperfluoräthylen.
Die Polymeren mit einem Molverhältnis des Chlortrifluoräthylens zum Vinylidenfluorid
von etwa 95 bis 20:5 bis 80 besitzen Gummieigenschaften und können an Stelle von anderen Stoffen
dieser Art verwendet werden, die weniger widerstandsfähig gegenüber chemischer Einwirkung, Temperaturveränderungen
und elektrischen Einflüssen sind. Jene Mischpolymeren schließlich, die ein Molprozentverhältnis
des Chlörtrifluoräthvlens zum Vinvliden-
fiuorid von 90 bis 40:10 bis 60 aufweisen, können leicht in schaumgummi artige Materialien übergeführt
werden. Im großen und ganzen kann gesagt werden, daß die nach der vorliegenden Erfindung hergestellten
Mischpolymeren eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser und organische Löser, wie Aceton,
Benzol und Äther, aufweisen als die nach den bekannten Verfahren unter Verwendung von Katalysatoren
hergestellten Polymeren.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung homogener Mischpolymerisate
aus Cblortrifluoräthylen und Vinylidenfluorid, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Monomerengemische bis zu einem Umsatz von höchstens 40 °/o, zweckmäßig 5 bis 35 °/o, bei Temperaturen
von etwa — 35 bis + 50° unter der Einwirkung von Gammastrahlen polymerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Gemische von Chlortrifluoräthylen und Vinylidenfluorid der Wirkung einer
Gammastrahlenquelle mit eine-r Stärke von mindestens 5 Curie bei einer Temperatur von etwa
— 35 bis + 50°, zweckmäßig —15 bis + 15°,
aussetzt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 593 605.
Britische Patentschrift Nr. 593 605.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US467632A US2880154A (en) | 1954-11-08 | 1954-11-08 | Production of copolymers of chlorotrifluoroethylene and vinylidene fluoride |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1008913B true DE1008913B (de) | 1957-05-23 |
Family
ID=23856473
Family Applications (1)
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DEA23515A Pending DE1008913B (de) | 1954-11-08 | 1955-10-04 | Verfahren zur Herstellung homogener Mischpolymerisate aus Chlortrifluoraethylen und Vinylidenfluorid |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2880154A (de) |
DE (1) | DE1008913B (de) |
FR (1) | FR1134211A (de) |
GB (1) | GB783933A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1145796B (de) * | 1957-11-08 | 1963-03-21 | Minnesota Mining & Mfg | Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von mindestens drei Fluoratome und gegebenenfalls ausserdem ein Chloratom enthaltenden AEthylenen |
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- 1955-10-03 GB GB28040/55A patent/GB783933A/en not_active Expired
- 1955-10-04 DE DEA23515A patent/DE1008913B/de active Pending
- 1955-10-11 FR FR1134211D patent/FR1134211A/fr not_active Expired
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Also Published As
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