DE10061767A1 - Polyacetalharzzusammensetzung - Google Patents
PolyacetalharzzusammensetzungInfo
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Abstract
Es wird eine Polyacetalharzzusammensetzung beschrieben, die 30-90 Gew.-% eines Polyacetal-Copolymeren (A) mit einem Schmelzindex von weniger als 1,0 g/10 min und 70-10 Gew.-% eines Polyacetal-Copolymeren (B) mit einem Schmelzindex von 1,0-100 g/10 min umfasst, wobei die Schmelzpunkte von (A) und (B) jeweils 155-162 DEG C betragen oder die Differenz zwischen den Schmelzpunkten von (A) und von (B) nicht weniger als 6 DEG C beträgt. Diese Zusammensetzung verhält sich ausgezeichnet in bezug auf Zähigkeit und Kriechfestigkeit.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Polyacetalharzzusammensetzung, die sich durch Zähigkeit und
Kriechfestigkeit auszeichnet, sowie daraus hergestellte
Formkörper.
Polyacetalharz zeigt ein günstiges Gleichgewicht
zwischen den mechanischen Eigenschaften und den
physikalischen Eigenschaften sowie eine ausgeprägte
Ermüdungsbeständigkeit und zeichnet sich ferner durch
Eigenschaften, wie Wärmebeständigkeit, chemische
Beständigkeit, elektrische Eigenschaften, Gleiteigenschaften
und dergl., aus. Es erweist sich ferner als günstig in bezug
auf Verformbarkeit und Verarbeitbarkeit. Für Polyacetalharze
gibt es somit ein breites Anwendungsspektrum, beispielsweise
für mechanische Teile, Kraftfahrzeugteile, elektrische und
elektronische Teile und dergl., sowie als Baumaterialien.
Trotz der zahlreichen Anwendungsgebiete, auf denen
Polyacetalharze aufgrund ihrer Eigenschaften eingesetzt
werden können, sind auf diesen Gebieten die
Anwendungsmöglichkeiten von Polyacetalharzen noch nicht ganz
ausgeschöpft, was auf ihre geringe Zähigkeit zurückzuführen
ist.
Bisher wurden Versuche unternommen, die Zähigkeit durch
Zugabe eines thermoplastischen Elastomeren, wie Elastomeren
auf Urethanbasis, auf Esterbasis, auf Olefinbasis und dergl.,
zu verbessern, es gibt aber immer noch Schwierigkeiten
insofern, als es auf Kosten der verbesserten Zähigkeit zu
einer Beeinträchtigung der hohen Steifigkeit und chemischen
Beständigkeit, d. h. vorteilhaften Eigenschaften von
Polyacetalharzen, kommt. Somit bestehen für Polyacetalharze
immer noch begrenzte Anwendungsmöglichkeiten.
Das US-Patent 5 500 447 schlägt eine Polyacetal-
Formmasse vor, die ein lineares Polyoxymethylen- (d. h.
Polyacetal)-Copolymeres mit einem Schmelzindex von nicht über
0,8 g/10 min und übliche Additive umfasst, wobei die
Zähigkeit in erheblichem Maße ohne Zugabe eines
thermoplastischen Elastomeren verbessert wird, und zwar
aufgrund des höheren Molekulargewichts, das durch das
Polyoxymethylen-Copolymere erreicht wird. Jedoch ist die
Verbesserungswirkung in bezug auf die Zähigkeit immer noch
unbefriedigend und es ergibt sich eine starke Verringerung
der Fließfähigkeit auf Kosten der verbesserten Zähigkeit.
Ferner sind Formkörper mit einem günstigen Erscheinungsbild
und einer hohen Maßgenauigkeit durch übliches Spritzgießen
nur schwer zu erhalten.
Das US-Patent 5 458 839 schlägt ein Verfahren zur
Herstellung von hohlen Formkörpern oder folienförmigen oder
stabförmigen Formkörpern durch Blasformen oder Extrudieren
eines Polyoxymethylen- (d. h. Polyacetal)-Copolymerharzes mit
einer im wesentlichen linearen molekularen Struktur und einem
Schmelzindex von 0,1-2,0 g/10 min vor. Das US-Patent
4 879 085 schlägt die Filmbildung aus einem Polyacetalharz
mit einem Schmelzindex von 0,3-5,0 g/10 min durch Blasformen
unter speziellen Bedingungen vor. Beide Patente verwenden
Polyacetalharze mit niedrigen Schmelzindices, um spezielle
Formkörper nicht durch Spritzgießen (die gebräuchlichste
Verfahrensweise für Polyacetalharze), sondern durch
Blasformen, Extrudieren und Aufblasen zu erhalten.
Somit ist es bekannt, dass die Zähigkeit mit abnehmendem
Schmelzindex des Polyacetalharzes, d. h. mit steigendem
Molekulargewicht, zunimmt, dass aber die Fließfähigkeit auf
Kosten der verbesserten Zähigkeit sinkt und Formkörper mit
einem günstigen Erscheinungsbild und einer hohen
Maßgenauigkeit nur schwer durch übliches Spritzgießen
erhältlich sind. Mit anderen Worten, es läßt sich kein
vielseitiges Polyacetalharz, das für jegliches
Formgebungsverfahren einsetzbar ist, erhalten, indem man
lediglich das Molekulargewicht des Polyacetalharzes erhöht.
Somit besteht ein starkes Bedürfnis nach einem Verfahren zur
Verbesserung der Zähigkeit unter Aufrechterhaltung einer
ausgezeichneten Fließfähigkeit und der bisher erreichten
Vorteile von Polyacetalharzen.
JP-A-8-325431 schlägt ein Gelenkteil vor, das aus einem
Polyacetalharz durch Verformung einer Polyacetalharzmasse
hergestellt wird, die ein Polyacetalharz mit einem
Schmelzindex von 0,1-15 g/10 min umfasst, wobei ein Kern-
Mantel des Polymeren aus einem Kern aus einem kautschukartigen
Polymeren und einem Mantel aus einem glasigen Polymeren und
einem Oxyalkylenpolymeren besteht. Dadurch können die
Gelenkeigenschaften verbessert werden, aber nicht die
Zähigkeit. JP-A-9-40842 schlägt ein Verfahren zur Verbesserung
des Erscheinungsbilds unter Aufrechterhaltung der
ausgezeichneten Kriechfestigkeit vor, indem man eine
Polyacetalharzzusammensetzung mit einem Schmelzindex von nicht
unter 5 g/10 min verwendet, die ein Gemisch aus einem
Polyacetal-Copolymeren mit einem Schmelzindex von nicht mehr
als 3 g/10 min und ein Polyacetal-Copolymeres mit einem
Schmelzindex von nicht unter 25 g/10 min umfasst. Dadurch kann
das Erscheinungsbild, aber nicht die Zähigkeit verbessert
werden. Ferner kann dadurch die Kriechfestigkeit des
Polyacetalharzes nur auf dem bisher erreichten Niveau gehalten
werden, während keine zusätzliche Verbesserung der bisher
erzielten Kriechfestigkeit erreicht wird.
JP-B-55-39182 schlägt eine Verbesserung der Fließfähigkeit
vor, indem man eine Polyacetalharzzusammensetzung verwendet,
die ein Gemisch aus zwei Polyoxymethylen-Copolymerkomponenten
mit unterschiedlichen Schmelzindices umfasst, wobei die
Komponente mit einem hohen Schmelzindex von nicht mehr als 300
in einem Anteil von 20-80 Gew.-% des gesamten Gemisches
vorliegt und der Quotient, der durch Dividierendes
Schmelzindex der Komponente mit dem hohen Schmelzindex durch
den Schmelzindex der Komponente mit dem niedrigen Schmelzindex
erhalten wird, auf 15 oder mehr eingestellt wird. Aber auch
bei diesem Verfahren gelingt es nicht, eine zufriedenstellende
Verbesserung der Zähigkeit und der Kriechfestigkeit zu
erreichen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die
vorerwähnten Schwierigkeiten zu lösen und eine
Polyacetalharzzusammensetzung mit stark verbesserter
Zähigkeit und Kriechfestigkeit bereitzustellen, ohne dass die
bisher erreichten Vorteile eines Polyacetalharzes, wie eine
hohe Steifigkeit sowie eine ausgezeichnete Verformbarkeit und
Verarbeitbarkeit, verloren gehen. Ferner sollen
erfindungsgemäß entsprechende Formkörper bereitgestellt
werden.
Als Ergebnis umfangreicher Untersuchungen zur Lösung der
vorerwähnten Schwierigkeiten haben die Erfinder der
vorliegenden Anmeldung festgestellt, dass eine
Polyacetalharzzusammensetzung, die ein Polyacetal-Copolymeres
mit einem Schmelzindex von weniger als 1,0 g/10 min und ein
Polyacetal-Copolymeres mit einem Schmelzindex von 1,0-100 g/10 min
umfasst, wobei beide Copolymere auf einen
speziellen Bereich eingestellte Schmelzpunkte aufweisen, dazu
in der Lage ist, in starkem Maße die Zähigkeit und die
Kriechfestigkeit zu verbessern, ohne dass es zu einer
Verschlechterung der bisher erreichten Vorteile von
Polyacetalharzen kommt.
Somit wird erfindungsgemäß folgendes bereitgestellt:
- 1. [1] Eine Polyacetalharzzusammensetzung, die 30-90 Gew.-% eines Polyacetal-Copolymeren mit einem Schmelzindex von weniger als 1 g/10 min als Komponente (A) und 70-10 Gew.-% eines Polyacetal-Copolymeren mit einem Schmelzindex von 1-100 g/10 min als Komponente (B) umfasst, wobei die Schmelzpunkte der Komponente (A) und der Komponente (B) jeweils 155-162°C betragen oder die Differenz zwischen den Schmelzpunkten der Komponente (A) und der Komponente (B) nicht weniger als 6°C beträgt.
- 2. [2] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach Abschnitt [1], wobei die Schmelzpunkte der Komponente (A) und der Komponente (B) jeweils 157-161°C betragen oder die Differenz zwischen den Schmelzpunkten der Komponente (A) und der Komponente (B) nicht weniger als 7°C beträgt.
- 3. [3] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach Abschnitt [1] oder [2], wobei die Zusammensetzung 40-80 Gew.-% der Komponente (A) und 60-20 Gew.-% der Komponente (B) enthält.
- 4. [4] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Abschnitte [1]-[3], wobei der Schmelzindex der Komponente (A) 0,1-0,8 g/10 min beträgt.
- 5. [5] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Abschnitte [1]-[4], wobei der Schmelzindex der Komponente (B) 2,0-30 g/10 min beträgt.
- 6. [6] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Abschnitte [1]-[5], wobei der Schmelzindex der Komponente (B) 2,5-10 g/10 min beträgt.
- 7. [7] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Abschnitte [1]-[6], wobei die Polyacetalharzzusammensetzung einen Schmelzindex von 1,0-3 g/10 min aufweist.
- 8. [8] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Abschnitte [1]-[7], wobei die Komponente (A) mindestens einen
Bestandteil aus der Gruppe der nachstehend aufgeführten
Polyacetal-Copolymeren (D), (E) und (F) umfasst:
- A) Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der
0,1-5 Mol Oxyalkylen-Einheiten der folgenden Formel in ein
Polymeres von Oxymethylen-Struktureinheiten (-CH2O-), bezogen
auf 100 Mol der Oxymethylen-Einheiten, eingefügt sind, wobei
es sich bei den terminalen Gruppen des Polyacetal-Copolymeren
um mindestens eine Art von Gruppen handelt, die aus der aus
Alkoxygruppen, Hydroxyalkoxygruppen und Formiatgruppen
bestehenden Gruppe ausgewählt sind:
worin die Reste R0 unter Wasserstoff, Alkylresten, substituierten Alkylresten, Arylresten und substituierten Arylresten ausgewählt sind und die Reste R0 gleich oder verschieden sein können; v eine ganze Zahl mit einem Wert von 2 bis 6 bedeutet; w eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder mehr bedeutet; und das Verhältnis der Oxyalkylen-Einheiten mit w = 1 nicht weniger als 95 Mol-%, bezogen auf die gesamten Oxyalkylen-Einheiten, beträgt,
- A) Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der
mindestens ein hydrierter, flüssiger Polybutadienrest, der an
beiden Enden hydroxyalkyliert ist, mit einem Zahlenmittel des
Molekulargewichts von 500-10 000 der nachstehenden
allgemeinen Formel (I) in ein Molekül des Polyacetal-
Copolymeren (D) eingefügt ist:
wobei m = 70-98 Mol-%, n = 2-30 Mol-% und m + n = 100 Mol-%; (CH2CH2CH2CH2)-Einheiten in statistischer Form oder in Blockform in bezug zu den [C(CH2CH3)HCH2]-Einheiten vorliegen und die [C(CH2CH3)HCH2]-Einheiten und die (CH2CH2CH2CH2)- Einheiten ungesättigte Bindungen mit einem Iodwert von nicht mehr als 20 g-I2/100 g enthalten können; k eine ganze Zahl mit einem Wert von 2 bis 6 ist und zwei Symbole k gleich oder verschieden sein können; die Reste R1 unter Wasserstoff, Alkylresten, substituierten Alkylresten, Arylresten und substituierten Arylresten ausgewählt sind und gleich oder verschieden sein können, und - B) Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der
ein Ende des Polyacetal-Copolymeren (D) durch die folgende
allgemeine Formel (2) wiedergegeben ist:
worin m, n, k und R1 die vorstehend für die allgemeine Formel (1) definierten Bedeutungen haben; (CH2CH2CH2CH2)-Einheiten in statistischer Form oder in Blockform in bezug zu den [C(CH2CH3)HCH2]-Einheiten vorliegen und die [C(CH2CH3)HCH2]- Einheiten und die (CH2CH2CH2CH2)-Einheiten ungesättigte Bindungen mit einem Iodwert von nicht mehr als 20 g-I2/100 g enthalten können; und R2 einen Rest bedeutet, der unter Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- und n-Butylresten ausgewählt ist.
- A) Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der
0,1-5 Mol Oxyalkylen-Einheiten der folgenden Formel in ein
Polymeres von Oxymethylen-Struktureinheiten (-CH2O-), bezogen
auf 100 Mol der Oxymethylen-Einheiten, eingefügt sind, wobei
es sich bei den terminalen Gruppen des Polyacetal-Copolymeren
um mindestens eine Art von Gruppen handelt, die aus der aus
Alkoxygruppen, Hydroxyalkoxygruppen und Formiatgruppen
bestehenden Gruppe ausgewählt sind:
- 9. [10] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Abschnitte [1]-[9], wobei 0,005-5 Gew.-Teile mindestens eines Bestandteils, der aus der Gruppe Antioxidationsmittel, Polymere oder Verbindungen, die mit Formaldehyd reaktiven Stickstoff enthalten, Ameisensäure-Abfangmittel, wetterfest ausrüstende Stabilisatoren (Lichtschutzmittel), Formtrennmittel (Gleitmittel) und Kristallnukleisierungsmittel ausgewählt ist, enthalten sind, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyacetalharzzusammensetzung.
- 10. [11] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach Abschnitt [10], wobei es sich beim Antioxidationsmittel um ein Antioxidationsmittel auf der Basis eines sterisch gehinderten Phenols handelt.
- 11. [12] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach Abschnitt [10] oder [11], wobei es sich bei dem Polymeren, das mit Formaldehyd reaktiven Stickstoff enthält, um ein Polyamidharz handelt.
- 12. [13] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Abschnitte [10]-[12], wobei es sich beim Ameisensäure- Abfangmittel um mindestens zwei Verbindungen handelt, die aus der Gruppe der Difettsäurecalciumsalze, die sich von Fettsäuren mit 12-22 Kohlenstoffatomen ableiten, ausgewählt sind.
- 13. [14] Eine Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Abschnitte [10]-[12], wobei es sich beim Ameisensäure-
Abfangmittel handelt um:
- A) ein Ionenadsorptionsmittel, dessen Hauptkomponente mindestens zwei Oxide umfasst, die aus mindestens einem Bestandteil, der unter Oxiden von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen ausgewählt ist, und mindestens einem Bestandteil, der unter Oxiden von dreiwertigen und vierwertigen Elementen ausgewählt ist, bestehen, oder
- B) mindestens einen Bestandteil, der unter
Hydrotalciten der folgenden allgemeinen Formel ausgewählt
ist:
[(M2+)1-x(M3+)x(OH)2]x+[(An-)x/n.mH2O]x-
wobei M2+ ein zweiwertiges Metall bedeutet, M3+ ein dreiwertiges Metall bedeutet, An- ein Anion mit der Wertigkeit n bedeutet (n: eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder mehr), x im Bereich von 0 < x ≦ 0,33 liegt und m eine positive Zahl ist.
- 14. [16] Verfahren zur Herstellung einer Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Abschnitte [1]-[15], das folgendes umfasst: Verwendung von zwei parallel angeordneten, kontinuierlichen Massepolymerisationsreaktoren, Bildung eines Polyacetal-Copolymeren (A) in einem der Reaktoren, während im anderen Reaktor gleichzeitig das Polyacetal-Copolymere (B) gebildet wird, und Vermischen der Polyacetal-Copolymeren (A) und (B), die aus den jeweiligen Reaktoren ausgetragen worden sind, vor oder während einer Nachbehandlung.
- 15. [17] Formkörper, erhalten durch Spritzgießen, Extrudieren, Blasformen oder Pressformen der Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Abschnitte [1]-[15].
- 16. [18] Formkörper nach Abschnitt [17], wobei es sich beim Formkörper um mindestens ein Teil handelt, das aus der Gruppe der mechanischen Teile, Aufnahme-Harzformteile (outsert molding), Einsatz-Harzformteile (insert molding), Chassis, Bodenplatten und Seitenplatten ausgewählt ist.
- 17. [19] Formkörper nach Abschnitt [18], wobei es sich bei dem mechanischen Teil um mindestens einen Teil handelt, der aus folgender Gruppe ausgewählt ist: Getriebe, Nocken, Gleitstücke, Hebel, Arme, Kupplungen, Gelenke, Wellen, Lager, Tastenstangen, Tastenkappen, Deckel und Spulen.
- 18. [20] Formkörper nach Abschnitt [18], wobei es sich bei dem mechanischen Teil um mindestens einen Teil handelt, der aus folgender Gruppe ausgewählt ist: Teile, die an Führungsspindeln für Abtasteinrichtungen von Laufwerken für optische Platten angepasst sind und an diesen gleiten, Getriebe für rotierende Führungsspindeln, Zahnstangengetriebe für angetriebene Abtasteinrichtungen und Getriebe, die zu Zahnstangengetrieben passen und diese antreiben.
- 19. [21] Formkörper nach Abschnitt [17], wobei es sich um ein Teil für eine Büroautomatisationsausrüstung handelt.
- 20. [22] Formkörper nach Abschnitt [17], wobei es sich beim Formkörper um ein Teil für eine Kamera- oder Videoausrüstung handelt.
- 21. [23] Formkörper nach Abschnitt [17], wobei es sich um ein Teil für Musik-, Bild- oder Informationsausrüstungen handelt.
- 22. [24] Formkörper nach Abschnitt [17], wobei es sich um ein Teil für eine Kommunikationsausrüstung handelt.
- 23. [25] Formkörper nach Abschnitt [17], wobei es sich um ein inneres oder äußeres Teil von Kraftfahrzeugen handelt.
- 24. [26] Formkörper nach Abschnitt [17], wobei es sich um ein Maschinenteil handelt.
Nachstehend wird die vorliegende Erfindung näher
erläutert.
Zu Polyacetal-Copolymeren für die erfindungsgemäße
Verwendung gehören Polyacetal-Copolymere mit einem
Schmelzindex (nachstehend gelegentlich als "MI" bezeichnet),
von weniger als 1,0 g/10 min, vorzugsweise 0,1-0,9 g/10 min
und insbesondere 0,2-0,8 g/10 min, bestimmt bei 190°C und
2160 g gemäß ASTM-D1238, und einem Polyacetal-Copolymeren mit
einem Schmelzindex von 1,0-100 g/10 min, vorzugsweise 2,0-30 g/10 min
und insbesondere 2,5-10 g/10 min, gleichermaßen
bestimmt bei 190°C und 2160 g gemäß ASTM-D1238. Das
erstgenannte Polyacetal-Copolymere wird nachstehend als
Komponente (A) bezeichnet, während das letztgenannte
Polyacetal-Copolymere als Komponente (B) bezeichnet wird.
Wenn der MI-Wert der Komponente (A) und der MI-Wert der
Komponente (B) außerhalb der vorerwähnten Bereiche liegen, so
werden die Zähigkeit und die Kriechfestigkeit der erhaltenen
Polyacetalharzzusammensetzung nicht verbessert.
Die vorliegende Polyacetalharzzusammensetzung, die sich
durch Vermischen der Komponente (A) und der Komponente (B)
ergibt, weist vorzugsweise einen MI-Wert von 1,0-3,0 g/10 min
und insbesondere von 1,0-2,5 g/10 min auf.
Um ferner einen verbesserten Einfluss auf die Zähigkeit
und die Kriechfestigkeit der Polyacetalharzzusammensetzung zu
erzielen, müssen die Schmelzpunkte der Komponente (A) und der
Komponente (B) neben den vorerwähnten MI-Bedingungen einer
der folgenden Bedingungen genügen:
Erstens darf die Differenz zwischen den Schmelzpunkten
der Komponente (A) und der Komponente (B) nicht weniger als
6°C und vorzugsweise nicht weniger als 7°C betragen. Sofern
die Schmelzpunkte von Komponente (A) und Komponente (B) die
vorgenannte Differenzbedingung erfüllen, ist es nicht zu
beanstanden, wenn der Schmelzpunkt der Komponente (A) höher
als der der Komponente (B) oder wenn der Schmelzpunkt der
Komponente (A) niedriger als der der Komponente (B) ist.
Zweitens müssen die beiden Schmelzpunkte der Komponenten
(A) und (B) 155-162°C und vorzugsweise 157-161°C betragen,
was unterhalb der Schmelzpunkte von üblichen Polyacetal-
Copolymeren liegt.
Wenn die Schmelzpunkte von Komponente (A) und Komponente
(B) eine der vorerwähnten Beziehungen nicht erfüllen, so
lassen sich die Zähigkeit und die Kriechfestigkeit nicht
verbessern.
Das Mischungsverhältnis der Komponente (A) zur
Komponente (B) beträgt 30-90 Gew.-% und vorzugsweise 40-80
Gew.-% Komponente (A) auf 70-10 Gew.-% und vorzugsweise 60-20 Gew.-%
Komponente (B). Bei einem Anteil der Komponente (A)
von mehr als 90 Gew.-% verringert sich die Fließfähigkeit und
Formkörper mit einem guten Erscheinungsbild und hoher
Maßgenauigkeit lassen sich nicht erhalten. Bei einem Anteil
der Komponente (A) von weniger als 30 Gew.-% lassen sich die
Zähigkeit und die Kriechfestigkeit nicht verbessern.
Die vorliegende Polyacetalharzzusammensetzung läßt sich
durch Verkneten der Komponente (A) und der Komponente (B)
mittels eines Extruders und dergl. herstellen, oder für den
Fall, dass die Komponente (A) und die Komponente (B) in
Pelletform vorliegen, kann die Herstellung der vorliegenden
Polyacetalharzzusammensetzung durch einfaches Vermischen
dieser Pellets erfolgen. In bezug auf die Verbesserung der
Zähigkeit und der Kriechfestigkeit der Formkörper, die aus
beliebigen der auf die vorstehende Weise hergestellten
Harzzusammensetzungen erhalten worden sind, gibt es keine
Unterschiede.
Hinsichtlich der Struktur der Polyacetal-Copolymeren zur
erfindungsgemäßen Verwendung gibt es keine speziellen
Beschränkungen, es erweist sich aber als besonders wirksam;
die folgenden drei Arten von Polyacetal-Copolymeren (D), (E)
und (F) zu verwenden.
Nachstehend wird zunächst das Polyacetal-Copolymere (D)
beschrieben:
Beim Polyacetal-Copolymeren (D) handelt es sich um ein Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der 0,1-5 Mol und vorzugsweise 0,3-3 Mol Oxyalkylen-Einheiten der folgenden Formel in ein Polymeres von Oxymethylen-Struktureinheiten (-CH2O-), bezogen auf 100 Mol der Oxymethylen-Einheiten, eingefügt sind, wobei es sich bei den terminalen Gruppen des Copolymeren um mindestens eine Art von Gruppen handelt, die aus der aus Alkoxygruppen, Hydroxyalkoxygruppen und Formiatgruppen bestehenden Gruppe ausgewählt sind:
Beim Polyacetal-Copolymeren (D) handelt es sich um ein Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der 0,1-5 Mol und vorzugsweise 0,3-3 Mol Oxyalkylen-Einheiten der folgenden Formel in ein Polymeres von Oxymethylen-Struktureinheiten (-CH2O-), bezogen auf 100 Mol der Oxymethylen-Einheiten, eingefügt sind, wobei es sich bei den terminalen Gruppen des Copolymeren um mindestens eine Art von Gruppen handelt, die aus der aus Alkoxygruppen, Hydroxyalkoxygruppen und Formiatgruppen bestehenden Gruppe ausgewählt sind:
worin die Reste R0 unter Wasserstoff, Alkylresten,
substituierten Alkylresten, Arylresten und substituierten
Arylresten ausgewählt sind und die Reste R0 gleich oder
verschieden sein können; v eine ganze Zahl mit einem Wert von
2 bis 6 bedeutet; w eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder
mehr bedeutet; und das Verhältnis der Oxyalkylen-Einheiten
mit w = 1 nicht weniger als 95 Mol-%, bezogen auf die
gesamten Oxyalkylen-Einheiten beträgt.
Dies bedeutet, dass in der vorstehenden Formel das
Symbol "w" eine Sequenz von Oxyalkyleneinheiten eines
Polyacetal-Copolymeren bedeutet. Wenn der Anteil der
Oxyalkyleneinheiten mit w = 1 weniger als 95 Mol-%, bezogen
auf die gesamten Oxyalkyleneinheiten, beträgt, so werden der
Schmelzpunkt und die Wärmestabilität des Polyacetal-
Copolymeren verringert.
Wenn der Anteil der eingefügten Oxyalkyleneinheiten im
Polyacetal-Copolymeren weniger als 0,1 Mol, bezogen auf 100 Mol
Oxymethyleneinheiten beträgt, so wird die Wärmestabilität
des Polyacetal-Copolymeren erheblich beeinträchtigt. Wenn
andererseits der Anteil der eingefügten Oxyalkyleneinheiten
im Polyacetal-Copolymeren 5 Mol, bezogen auf 100 Mol
Oxymethyleneinheiten, übersteigt, so wird die Steifigkeit,
die einen Vorteil eines Polyacetal-Copolymeren darstellt,
beeinträchtigt.
Zu bevorzugten Alkoxygruppen als terminale Gruppen des
Polyacetal-Copolymeren gehören Methoxy, Ethoxy, Propyloxy,
Isopropyloxy und Butoxy. Zu bevorzugten Hydroxyalkoxygruppen
gehören Hydroxyethoxy und Hydroxybutoxy. Andere terminale
Gruppen, die von Alkoxy-, Hydroxyalkoxy- und Formiatgruppen
abweichen, z. B. Hydroxy (-OH), Acetyl (-OCOCH3) und dergl.,
sind nicht bevorzugt, da sich dadurch eine geringe
Wärmestabilität des Polyacetal-Copolymeren ergibt.
Nachstehend wird das Polyacetal-Copolymere (E)
beschrieben:
Beim Polyacetal-Copolymeren (E) handelt es sich um ein Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der mindestens ein hydrierter, flüssiger Polybutadienrest, der an beiden Enden hydroxyalkyliert ist, mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von 500-10 000 der nachstehenden allgemeinen Formel (1) als Blockkomponente in ein Molekül des Polyacetal-Copolymeren (D) eingefügt ist:
Beim Polyacetal-Copolymeren (E) handelt es sich um ein Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der mindestens ein hydrierter, flüssiger Polybutadienrest, der an beiden Enden hydroxyalkyliert ist, mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von 500-10 000 der nachstehenden allgemeinen Formel (1) als Blockkomponente in ein Molekül des Polyacetal-Copolymeren (D) eingefügt ist:
wobei m = 70-98 Mol-%, n = 2-30 Mol-% und m + n = 100 Mol-%;
(CH2CH2CH2CH2)-Einheiten in statistischer Form oder in
Blockform in bezug zu den [C(CH2CH3)HCH2]-Einheiten vörliegen
und die [C(CH2CH3)HCH2]-Einheiten und die (CH2CH2CH2CH2)-
Einheiten ungesättigte Bindungen mit einem Iodwert von nicht
mehr als 20 g-I2/100 g enthalten können; k eine ganze Zahl
mit einem Wert von 2 bis 6 ist und zwei Symbole k gleich oder
verschieden sein können; die Reste R1 unter Wasserstoff,
Alkylresten, substituierten Alkylresten, Arylresten und
substituierten Arylresten ausgewählt sind und gleich oder
verschieden sein können.
Nachstehend wird das Polyacetal-Copolymere (F)
beschrieben:
Beim Polyacetal-Copolymeren (F) handelt es sich um ein Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der ein Ende des Polyacetal-Copolymeren (D) durch die folgende allgemeine Formel (2) wiedergegeben ist:
Beim Polyacetal-Copolymeren (F) handelt es sich um ein Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der ein Ende des Polyacetal-Copolymeren (D) durch die folgende allgemeine Formel (2) wiedergegeben ist:
worin m, n, k und R1 die vorstehend für die allgemeine Formel
(1) definierten Bedeutungen haben; (CH2CH2CH2CH2)-Einheiten
in statistischer Form oder in Blockform in bezug zu den
[C(CH2CH3)HCH2]-Einheiten vorliegen und die [C(CH2CH3)HCH2]-
Einheiten und die (CH2CH2CH2CH2)-Einheiten ungesättigte
Bindungen mit einem Iodwert von nicht mehr als 20 g-I2/100 g
enthalten können; und R2 einen Rest bedeutet, der
unter Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- und n-Butylresten ausgewählt
ist.
Diese Polyacetal-Copolymeren (D), (E) und (F) können
allein oder in einem Gemisch aus zwei oder drei dieser
Bestandteile verwendet werden. Erfindungsgemäß erweist es
sich als wirksam, mindestens eines dieser Polyacetal-
Copolymeren (D), (E) und (F) für die Komponente (A) mit einem
MI-Wert von weniger als 1,0 g/10 min zu verwenden. Besonders
bevorzugt ist die Verwendung von Polyacetal-Copolymeren (E)
und (F) in einem Anteil von [(E) + (F)] von nicht weniger als
10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Komponente (A).
Als typische Verfahren zur Herstellung des Polyacetal-
Copolymeren zur Anwendung in der vorliegenden Erfindung
lassen sich bekannte Verfahren heranziehen. Ein bevorzugtes
Verfahren umfasst die Polymerisation von Trioxan, cyclischem
Ether und/oder cyclischem Formal und einem
Kettenübertragungsmittel zur Einstellung des MI-Werts
(Molekulargewicht) in Gegenwart von mindestens einem
kationisch aktiven Katalysator als
Polymerisationskatalysator.
Zu cyclischen Ethern und/oder cyclischen Formalen
gehören typischerweise Ethylenoxid, Propylenoxid, Oxethan,
Tetrahydrofuran, 1,3-Dioxolan, Trioxepan, 1,4-Butandiolformal
und dergl. Insbesondere werden 1,3-Dioxolan oder 1,4-
Butandiolformal bevorzugt. Besonders bevorzugt wird 1,3-
Dioxolan, da es auch in Gegenwart einer geringen Menge eines
kationisch aktiven Katalysators polymerisierbar ist, wobei
Nebenreaktionen, die eine Verringerung des Molekulargewichts
des Polymeren bewirken, unterdrückt werden können und auch
eine Verringerung des Molekulargewichts durch eine Zersetzung
von Polymeren aufgrund des Polymerisationskatalysators
unterdrückt werden kann. Dies bedeutet, dass sich ein
Polyacetal-Copolymeres mit einem sehr hohen Molekulargewicht
mit einem MI-Wert von weniger als 1,0 g/10 min als
erfindungsgemäße Komponente (A) leicht erhalten läßt.
Ferner ist 1,3-Dioxolan bevorzugt, da es ebenfalls einen
Anteil von w = 1 (den die Sequenz von Oxyalkyleneinheiten des
Polyacetal-Copolymeren gemäß der vorstehenden Beschreibung in
bezug auf das Polyacetal-Copolymere (D) zeigt) von nicht
unter 95 Mol-%, bezogen auf die gesamten Oxyalkyleneinheiten,
ergeben kann. Dies bedeutet, dass sich damit ein Polyacetal-
Copolymeres (D) erhalten läßt und die Zersetzung des
Polymeren durch restlichen Katalysator gleichzeitig
verringert werden kann, was zur Bildung eines Polyacetal-
Copolymeren mit ausgezeichneter Wärmestabilität führt.
Um die Wärmestabilität des Polyacetal-Copolymeren weiter
zu verbessern und um ferner die Polymerisationsreaktion in
stabiler Weise durchzuführen, ist es bevorzugt, den Anteil
von 2-Methyl-1,3-dioxolan auf nicht mehr als 500 Gewichts-
ppm, den Anteil an 1,4-Dioxan auf nicht mehr als 200 Gewichts-ppm,
den Anteil an Acetaldehyd auf nicht mehr als
2000 Gewichts-ppm und den Anteil an einem Peroxid, angegeben
als Wasserstoffperoxid, auf nicht mehr als 15 Gewichts-ppm
einzustellen. Um ferner die Peroxidbildung durch Oxidation zu
unterdrücken, ist es bevorzugt, 1,3-Dioxolan mit einem Gehalt
an 10-500 Gewichts-ppm mindestens eines Antioxidationsmittels
auf der Basis eines sterisch gehinderten Phenols zu
verwenden.
Der Schmelzpunkt des Polyacetal-Copolymeren kann durch
Einstellen der Menge des zu verwendenden cyclischen Ethers
und/oder cyclischen Formals gesteuert werden. Die Menge des
erfindungsgemäß zu verwendenden cyclischen Ethers und/oder
cyclischen Formals beträgt vorzugsweise 0,1-15 Mol und
insbesondere 0,3-10 Mol, bezogen auf 100 Mol Trioxan. Beträgt
der Anteil weniger als 0,1 Mol, bezogen auf 100 Mol Trioxan,
so ergibt sich eine sehr starke Verringerung der
Wärmestabilität des gebildeten Polyacetal-Copolymeren,
während bei mehr als 15 Mol die Steifigkeit des Polyacetal-
Copolymeren beeinträchtigt wird.
Wenn das Trioxan oder der cyclische Ether und/oder das
cyclische Formal einen großen Anteil an Verunreinigungen mit
einem Gehalt an aktivem Wasserstoff (Wasserstoff von OH), wie
Wasser, Methylalkohol, Ameisensäure und dergl., enthalten, so
unterliegen die Verunreinigungen Kettenübertragungsreaktionen
während der Polymerisation, was zur Bildung von Polymeren mit
geringerem Molekulargewicht führt. Dies bedeutet, dass ein
erfindungsgemäßes Polyacetal-Copolymeres mit einem MI-Wert
von weniger als 1,0 g/10 min (Komponente (A)) nur schwer
erhalten wird. Außerdem wird dann, wenn die Verunreinigungen
mit einem Gehalt an aktivem Wasserstoff (Wasserstoff von OH),
wie Wasser, Methylalkohol, Ameisensäure und dergl.,
Kettenübertragungsreaktionen unterliegen, eine instabile
terminale Gruppe [-(OCH2)n-OH-Gruppe] während der
Polymerisation gebildet, wodurch die Wärmestabilität des
Polyacetal-Copolymeren verringert wird.
Um eine Verringerung des Molekulargewichts und die
Bildung der instabilen terminalen Gruppe während der
Polymerisation zu verhindern, ist es erforderlich, die
Konzentrationen an Verunreinigungen mit aktivem Wasserstoff,
wie Wasser, Methylalkohol, Ameisensäure und dergl., im
Trioxan oder in den Comonomeren durch Destillation,
Adsorption und dergl. möglichst gering zu halten. In der
Praxis ist es bevorzugt, dass nach Umrechnung der
Konzentrationen von Verunreinigungen mit einem Gehalt an
aktivem Wasserstoff in Wasserkonzentrationen die
Gesamtwasserkonzentration nicht mehr als 20 Gewichts-ppm,
bezogen auf die Gesamtsumme aus Trioxan und cyclischem Ether
und/oder cyclischem Formal, beträgt. Die Umrechnung in
Wasserkonzentrationen läßt sich erhalten, indem man im Fall
von Methylalkohol die Methylalkoholkonzentration mit 0,28 und
im Fall von Ameisensäure die Ameisenkonzentration mit 0,20
multipliziert.
Die Verringerung des Gehalts an Verunreinigungen mit
einem nachteiligen Einfluss auf die Polymerisationsreaktion
oder die Wärmestabilität des Polyacetal-Copolymeren, die in
Trioxan oder in Comonomeren, wie 1,3-Dioxolan und dergl.,
enthalten sind, läßt sich im Fall von Trioxan gemäß den
beispielsweise in JP-A-3-123777 und JP-A-7-33761
beschriebenen Verfahren und im Fall von 1,3-Dioxolan gemäß
den in JP-A-49-62469 und JP-A-5-271217 beschriebenen
Verfahren durchführen.
Vorzugsweise umfasst der Polymerisationskatalysator
kationisch aktive Katalysatoren, wie Lewis-Säuren,
Protonensäuren und Ester oder Anhydride davon oder dergl. Zu
Lewis-Säuren gehören beispielsweise Halogenide von Bor, Zinn,
Titan, Phosphor, Arsen und Antimon und insbesondere
Bortrifluorid, Zinntetrachlorid, Titantetrachlorid,
Phosphorpentafluorid, Phosphorpentachlorid,
Antimonpentafluorid und Komplexverbindungen oder Salze davon.
Zu speziellen Beispielen für Protonensäuren und Ester oder
Anhydride davon gehören Perchlorsäure,
Trifluormethansulfonsäure, tert.-Butylesterperchlorat,
Acetylperchlorat, Trimethyloxoniumhexafluorphosphat und
dergl.
Insbesondere werden Bortrifluorid, Bortrifluorid-hydrat
und Koordinationskomplexverbindungen aus einer organischen
Verbindung mit einem Gehalt an einem Sauerstoffatom oder
einem Schwefelatom und Bortrifluorid bevorzugt. Zu
bevorzugten speziellen Beispielen gehören Bortrifluorid
diethylether und Bortrifluorid-di-n-butylether. Die Menge des
zu verwendenden, kationisch aktiven Katalysators beträgt
vorzugsweise 1 × 10-8 bis 1 × 10-4 Mol, bezogen auf 1 Mol der
gesamten Monomeren. Die Menge des als
Polymerisationskatalysator zu verwendenden Bortrifluorid
diethylethers oder Bortrifluorid-di-n-butylethers beträgt
vorzugsweise 8 × 10-6 bis 8 × 10-5 Mol und insbesondere 1 ×
10-5 bis 5 × 10-5 Mol, bezogen auf 1 Mol der gesamten
Monomeren. Eine zu geringe Menge des
Polymerisationskatalysators wird nicht bevorzugt, da dadurch
die Polymerisationsausbeute unter Verringerung der
Produktivität gesenkt wird, während eine zu große Menge des
Polymerisationskatalysators auch nicht bevorzugt wird, da
dadurch Nebenreaktionen unter Bildung von Polymeren mit einem
geringeren Molekulargewicht häufiger während der
Polymerisation stattfinden und es schwierig wird, eine
erfindungsgemäße Komponente (A) mit einem MI-Wert von weniger
als 1 g/10 min zu erhalten. Ferner wird die Wärmestabilität
des erhaltenen Polyacetal-Copolymeren aufgrund der erhöhten
Menge des restlichen Polymerisationskatalysators verringert.
Erfindungsgemäß wird die Polymerisation unter Zugabe
eines Kettenübertragungsmittels zur Einstellung des MI-Werts
(Molekulargewicht) durchgeführt. Je geringer die Menge des
Kettenübertragungsmittels ist, ein desto geringerer MI-Wert
(d. h. ein desto höheres Molekulargewicht) ergibt sich,
während sich ein um so höherer MI-Wert (d. h. ein um so
niedrigeres Molekulargewicht) ergibt, je größer die Menge des
Kettenübertragungsmittels ist. Die Art des zu verwendenden
Kettenübertragungsmittels unterliegt keinen speziellen
Beschränkungen. Es können beliebige bekannte
Kettenübertragungsmittel verwendet werden, sofern sie als
Kettenübertragungsmittel bei der kationischen Polymerisation
wirken. Zur Herstellung der vorstehend beschriebenen
Polyacetal-Copolymeren (D), (E) und (F) ist es erforderlich
spezielle Kettenübertragungsmittel zu verwenden, wie
nachstehend erläutert wird.
Zu Kettenübertragungsmitteln zur Verwendung bei der
Herstellung des Polyacetal-Copolymeren (D) gehören
Formaldehyd-dialkylacetale, deren Alkylreste unter niederen
aliphatischen Gruppen, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl und dergl., ausgewählt sind, und Oligomere davon,
Polyalkylenglykole mit einem Molekulargewicht von nicht mehr
als 3000, wie Polyethylenglykol, Polypropylenglykol und
dergl., sowie niedere aliphatische Alkohole, wie
Methylalkohol, Ethylalkohol, Propylalkohol, Isopropylalkohol,
Butylalkohol und dergl. Insbesondere werden Dialkylacetale
bevorzugt. Methylal und Butyral sind ganz besonders
bevorzugt.
Nachstehend werden die terminalen Gruppen des erhaltenen
Polyacetal-Copolymeren beschrieben.
Terminale Gruppen von Polyacetal-Copolymeren werden
durch Kettenübertragungsreaktionen der vorerwähnten
Kettenübertragungsmittel oder der Kettenübertragungsmittel,
die bei der Polymerisation von Ausgangsmaterialien, wie
Trioxan, cyclischem Ether und/oder cyclischem Formal, im
Polymerisationskatalysator und dergl. mitgeschleppt werden,
gebildet. Beispielsweise entstehen durch eine
Kettenübertragung von Methylal terminale Methoxygruppen,
durch eine Kettenübertragung von Butyral terminale
Butoxygruppen, durch eine Kettenübertragung von Methylalkohol
terminale Methoxygruppen und terminale, thermisch instabile
Hydroxylgruppen [-(OCH2)n-OH] und durch eine
Kettenübertragung von Wasser terminale Hydroxylgruppen. Durch
Kettenübertragung von Methylformiat, das in Trioxan als
Verunreinigung enthalten ist, entstehen terminale
Formiatgruppen und terminale Methoxygruppen. Abgesehen von
Kettenübertragungsreaktionen entstehen durch Nebenreaktionen
(Hydridverschiebung), die während der Polymerisation
stattfinden, terminale Methoxygruppen und terminale
Formiatgruppen. Die thermisch instabilen, terminalen
Hydroxylgruppen können zersetzt und durch eine
Wärmebehandlung bei der nachstehend näher beschriebenen
Nachbehandlungsstufe zersetzt und entfernt und als terminale
Hydroxyalkoxygruppen stabilisiert werden.
Wie vorstehend beschrieben, sind die terminalen Gruppen
des erfindungsgemäßen Polyacetal-Copolymeren (D) letztlich
vorwiegend aus Alkoxygruppen, Hydroxyalkoxygruppen und
Formiatgruppen zusammengesetzt. Wird kein
Kettenübertragungsmittel verwendet, so finden nur
Kettenübertragungsreaktionen aufgrund eines geringen Anteils
an bei der Polymerisation der Ausgangsmaterialien
mitgeschleppten Kettenübertragungsmittel statt, so dass ein
Polyacetal-Copolymeres mit einem sehr niedrigen MI-Wert
(hohes Molekulargewicht) erhalten werden kann, wobei aber die
terminalen Gruppen des letztlich erhaltenen Polyacetal-
Copolymeren ebenfalls vorwiegend aus den gleichen
Alkoxygruppen, Hydroxyalkoxygruppen und Formiatgruppen, wie
sie vorstehend erwähnt wurden, zusammengesetzt sind.
Zur Herstellung des Polyacetal-Copolymeren (E) muss
hydriertes flüssiges Polybutadien, das an beiden Enden
hydroxyalkyliert ist, mit einem Zahlenmittel des
Molekulargewichts von 500-10 000 gemäß der folgenden
allgemeinen Formel (3) als Kettenübertragungsmittel anstelle
der bei der Bildung des Polyacetal-Copolymeren (D)
verwendeten Kettenübertragungsmittel eingesetzt werden:
wobei die gleichen Definitionen, wie sie vorstehend für die
allgemeine Formel (1) definiert worden sind, für die
allgemeine Formel (3) gelten.
Unter Verwendung des hydrierten flüssigen Polybutadiens
der allgemeinen Formel (3) als Kettenübertragungsmittel wird
ein Polyacetal-Copolymeres, das mindestens eines der
hydrierten flüssigen Polybutadiene der allgemeinen Formel (1)
enthält, als Blockkomponente in ein Molekül des Polyacetal-
Copolymeren eingefügt.
Um das Polyacetal-Copolymere (F) zu erhalten, muss
hydriertes flüssiges Polybutadien, das an einem Ende
hydroxyalkyliert ist; ein Zahlenmittel des Molekulargewichts
von 500-10 000 aufweist und die folgende allgemeine Formel
(4) besitzt, als Kettenübertragungsmittel anstelle der zur
Herstellung des Polyacetal-Copolymeren (D) verwendeten
Kettenübertragungsmittels verwendet werden:
wobei die gleichen Definitionen, wie sie für die allgemeine
Formel (2) verwendet werden, für die allgemeine Formel (4)
gelten.
Unter Verwendung des hydrierten flüssigen Polybutadiens
der allgemeinen Formel (4) als Kettenübertragungsmittel lässt
sich ein Polyacetal-Copolymeres erhalten, von dem ein Ende
eine Struktur der allgemeinen Formel (2) aufweist.
Die bisherige Beschreibung befasst sich mit
Kettenübertragungsmitteln zur Herstellung der Polyacetal-
Copolymeren (D), (E) oder (F). Wenn diese
Kettenübertragungsmittel verwendet werden, so lassen sich die
dem Kettenübertragungsmittel entsprechenden Polyacetal-
Copolymeren (D), (E) oder (F) erhalten. Wenn andererseits
diese Kettenübertragungsmittel nicht einzeln, sondern in
Kombination eingesetzt werden, so lassen sich Gemische der
den in Kombination verwendeten Kettenübertragungsmitteln
entsprechenden Polyacetal-Copolymeren (D), (E) und (F)
erhalten. Wenn beispielsweise Methylal und hydriertes
flüssiges Polybutadien, das an beiden Enden hydroxyalkyliert
ist und die allgemeine Formel (3) aufweist, miteinander
verwendet werden, so lässt sich ein Gemisch der Polyacetal-
Copolymeren (D) und (F) erhalten.
Wenn ferner das Molverhältnis von Methylal zum
hydrierten flüssigen Polybutadien, das an beiden Enden
hydroxyalkyliert ist, 1 : 1 beträgt, so läßt sich ein Gemisch
von Polyacetal-Copolymeren (D) und (E) im Gewichtsverhältnis
von 1 : 1 erhalten. Durch Steuerung der Kombinationen der
Kettenübertragungsmittel und ihrer entsprechenden
Verhältnisse lassen sich Gemische von Polyacetal-Copolymeren
(D), (E) und (F) in beliebigen gewünschten Verhältnissen auf
einfache Weise im Verlauf der Polymerisationsstufe erhalten.
Selbstverständlich erweisen sich auch einzelne
Polymerisationen von Polyacetal-Copolymeren (D), (E) und (F)
unter anschließendem Vermischen als zufriedenstellend, da
dies für die Wirkung der vorliegenden Erfindung keinen
Unterschied macht.
Hinsichtlich des Polymerisationsverfahrens gibt es keine
speziellen Beschränkungen. Beispielsweise kann eine
Polymerisation in Masse absatzweise oder kontinuierlich
durchgeführt werden. Bei der Polymerisation in Masse ist es
üblich, die Monomeren in geschmolzenem Zustand einzusetzen,
wobei man mit fortschreitender Polymerisation feste
Massepolymerisate erhält. Erfindungsgemäß wird eine Reaktion
unter kontinuierlicher Polymerisation in Masse aus
wirtschaftlichen Gesichtspunkten bevorzugt. Als Vorrichtungen
zur kontinuierlichen Polymerisation in Masse können
selbstreinigende Extrudermischer, z. B. Cokneter,
kontinuierliche Extruderkneter vom biaxialen Schneckentyp,
kontinuierliche Mischer vom biaxialen Schaufeltyp, und dergl.;
verwendet werden.
Wird ein Polyacetal-Copolymeres zur erfindungsgemäßen
Verwendung durch eine Reaktion unter kontinuierlicher
Polymerisation in Masse in einem selbstreinigenden,
biaxialen, kontinuierlichen Polymerisationsreaktor mit einem
Mantel zur Steuerung der Temperatur als
Polymerisationsvorrichtung hergestellt, so müssen die
nachstehend aufgeführten Punkte berücksichtigt werden. Im
Fall der Herstellung des vorliegenden Polyacetal-Copolymeren
(B) kann das Polyacetal-Copolymere kontinuierlich und in
stabiler Weise in einer hohen Polymerisationsausbeute gemäß
bekannten Verfahren zur Einstellung der Schneckenabmessungen
oder des Schaufelmusters und der Schaufelgestalt der
Polymerisationsvorrichtung, der Anzahl der Umdrehungen/Minute
der Schnecke oder der Schaufel der
Polymerisationsvorrichtung, der Verweilzeit der Monomeren und
Polymeren in der Polymerisationsvorrichtung, der
Manteltemperatur und dergl. hergestellt werden. Andererseits
kann im Fall des vorliegenden Polyacetal-Copolymeren (A) das
Polyacetal-Copolymere gelegentlich nicht in kontinuierlicher
und stabiler Weise erzeugt werden, selbst wenn man sich der
vorerwähnten bekannten Verfahrensweisen bedient, da der MI-
Wert weniger als 1,0 g/10 min beträgt und das
Molekulargewicht sehr hoch ist. Speziell treten
Schwierigkeiten insofern auf, als die Belastung der
Polymerisationsvorrichtung bis zum Erreichen eines
Überlastungszustands ansteigt, wodurch der kontinuierliche
Vorgang abbricht oder in der Polymerisationsvorrichtung das
zulässige Drehmoment überschritten wird, wodurch im
schlimmsten Fall die Polymerisationsvorrichtung beschädigt
wird.
In diesen Fällen lassen sich die Schwierigkeiten
überwinden, indem man eine geringe Menge an hydriertem
flüssigem Polybutadien, das an beiden Enden hydroxyalkyliert
ist und der vorstehenden allgemeinen Formel (3) entspricht,
und/oder hydriertes flüssiges Polybutadien, das an einem Ende
hydroxyalkyliert ist und der vorstehenden allgemeinen Formel
(4) entspricht, während der Polymerisation zugibt.
Hinsichtlich des Zeitpunkts der Zugabe gibt es keine
speziellen Beschränkungen, sofern die Zugabe vor
Polymerisationsbeginn durchgeführt wird. Mit anderen Worten,
das hydrierte flüssige Polybutadien muss während der
Polymerisationsreaktion vorhanden sein. Dies bedeutet, dass
es zum Trioxan oder zum cyclischen Ether und/oder zum
cyclischen Formal oder zu einem Gemisch davon vorher
zugegeben werden kann oder dass es getrennt davon der
Polymerisationsvorrichtung zugeführt werden kann, wenn das
Trioxan oder der cyclische Ether und/oder das cyclische
Formal der Polymerisationsvorrichtung zugeführt werden.
Ferner läßt sich hydriertes flüssiges Polybutadien, das
an beiden Enden (allgemeine Formel (3)) oder an einem Ende
(allgemeine Formel (4)) hydroxyalkyliert ist, in einem
inaktiven organischen Lösungsmittel, wie Cyclohexan, Benzol,
Toluol, 1,4-Dioxan und dergl., lösen. Die erhaltene Lösung
kann dann verwendet werden. Ferner können hydrierte flüssige
Polybutadiene, die an beiden Enden (allgemeine Formel (3))
und an einem Ende (allgemeine Formel (4)) hydroxyalkyliert
sind, jeweils allein oder miteinander verwendet werden. Die
Menge des oder der hydrierten flüssigen Polybutadiene beträgt
0,02-2 Gew.-%, vorzugsweise 0,05-1 Gew.-% und insbesondere
0,1-0,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Trioxan und
cyclischem Ether und/oder cyclischem Formal. Eine zu geringe
Menge führt zu einer unbefriedigenden Belastung der
Polymerisationsvorrichtung und zu einem unbefriedigenden
Einfluss auf die Drehmomentverringerung, während eine zu
große Menge zu einer unbefriedigenden Bildung eines
Polyacetal-Copolymeren (A) mit einem MI-Wert von weniger als
1,0 g/10 min und zu einer steigenden Tendenz zur Bildung von
instabilen terminalen Gruppen im erhaltenen Polyacetal-
Copolymeren führt.
Ein Polyacetal-Copolymeres, das ein Polyacetal-
Copolymeres (E) und/oder ein Polyacetal-Copolymeres (F) gemäß
der bisherigen Beschreibung enthält, läßt sich durch
Polymerisation in Gegenwart von hydriertem flüssigen
Polybutadien, das an beiden Enden hydroxyalkyliert ist und
die allgemeine Formel (3) aufweist, und/oder von hydriertem
flüssigem Polybutadien, das an einem Ende hydroxyalkyliert
ist und die allgemeine Formel (4) aufweist, erhalten.
Infolgedessen läßt sich die erfindungsgemäße Wirkung, d. h.
die Verbesserung der Zähigkeit und der Kriechfestigkeit in
einfacher Weise erreichen. Ferner lassen sich Schwierigkeiten
mit der Belastung der Polymerisationsvorrichtung und der
Zunahme des Drehmoments, die auftreten, wenn ein Polyacetal-
Copolymeres mit einem MI-Wert von weniger als 1,0 g/10 min
hergestellt wird, überwinden. Damit läßt sich instabiler
Weise eine kontinuierliche Pdlymerisation in Masse
durchführen. Somit ist ein Polyacetal-Copolymeres, das das
Polyacetal-Copolymere (E) und/oder das Polyacetal-Copolymere
(F) enthält, besonders bevorzugt.
Die nachstehende Beschreibung bezieht sich auf Verfahren
zur Nachbehandlung des durch die Polymerisation erhaltenen
Polyacetal-Copolymeren.
In dem durch die Polymerisationsreaktion erhaltenen
Polyacetal-Copolymeren verbleibt aktiver
Polymerisationskatalysator, der desaktiviert werden muss. Die
Desaktivierung des Polymerisationskatalysators wird
durchgeführt, indem man den Katalysator in eine wässrige
Lösung und/oder in ein organisches Lösungsmittel bringt, die
mindestens ein Mittel zur Neutralisation/Desaktivierung des
Katalysators enthalten, z. B. Ammoniak, Amine (wie
Triethylamin, Tri-n-butylamin und dergl.),
Borsäureverbindungen, quaternäre Ammoniumverbindungen,
Hydroxide und Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze von
anorganischen Säuren, organischen Säuren und dergl.
Anschließend wird in einem Aufschlämmungszustand
üblicherweise einige Minuten bis einige Stunden gerührt. Die
Desaktivierungstemperatur beträgt üblicherweise 0-80°C und
vorzugsweise 45-60°C zur wirksamen Durchführung der
Neutralisation/Desaktivierung des
Polymerisationskatalysators.
Die Aufschlämmung des neutralisierten/desaktivierten
Katalysators wird abfiltriert und getrocknet, wobei aber
gegebenenfalls ein Waschvorgang vor dem Trocknen durchgeführt
werden kann, um nicht-umgesetzte Monomere, Mittel zur
Neutralisation/Desaktivierung des Katalysators und
neutralisierte/desaktivierte Katalysatorsalze zu entfernen.
Ferner können auch die folgenden Verfahren durchgeführt
werden: Verfahren zur Desaktivierung des
Polymerisationskatalysators durch Kontaktieren von Dämpfen
von Ammoniak, Triethylamin und dergl. mit den bei der
Polymerisation erhaltenen Polyacetal-Copolymeren und ein
Verfahren zur Desaktivierung des Polymerisationskatalysators
durch Kontaktieren von mindestens einem der Bestandteile
sterisch gehinderte Amine, Triphenylphosphin,
Calciumhydroxid, Borsäureverbindungen, quaternäre
Ammoniumverbindungen oder dergl. mit den Polyacetal-
Copolymeren. Der vorerwähnte Desaktivierungsvorgang kann
mehrfach durchgeführt werden.
Wird der Polymerisationskatalysator in einer geringen
Menge verwendet, so können die vorerwähnten Verfahren zur
Desaktivierung des Polymerisationskatalysators durch ein
Verfahren ersetzt werden, bei dem die Polyacetal-Copolymeren,
die bei der Polymerisation erhalten worden sind, auf eine
unter dem Schmelzpunkt liegende Temperatur in einer
Inertgasatmosphäre erwärmt werden, um den
Polymerisationskatalysator zu verflüchtigen und zu entfernen.
Das Verfahren zur Desaktivierung des im Polyacetal-
Copolymeren verbleibenden Polymerisationskatalysators oder
das Verfahren zur Entfernung von flüchtigem
Polymerisationskatalysator lassen sich gegebenenfalls
durchführen, nachdem man das bei der Polymerisation erhaltene
Polyacetal-Copolymere pulverisiert hat.
Ferner weist das nach der Polymerisation und der
Desaktivierung des Katalysators erhaltene Polyacetal-
Copolymere immer noch thermisch instabile endständige Gruppen
(-(OCH2)n-OH-Gruppen) auf. Somit ist es erforderlich diese
instabilen terminalen Gruppen zu zersetzen und zu entfernen.
Das Polyacetal-Copolymere mit instabilen terminalen Gruppen
läßt sich stabilisieren, indem man eine Zersetzung und
Entfernung der instabilen terminalen Gruppen durchführt,
wobei die instabilen terminalen Gruppen reißverschlussartig
zersetzt werden und die reißverschlussartige Zersetzung an
der Stelle stoppt, wo die Oxyalkyleneinheiten in das
Polyacetal-Copolymere eingefügt sind, wodurch man
Hydroxyalkoxygruppen als stabile terminale Gruppen erhält.
Das Verfahren zur Zersetzung und Entfernung der
instabilen terminalen Gruppen umfasst beispielsweise ein
Verfahren zur Zersetzung und Entfernung der instabilen
terminalen Gruppen unter Verwendung eines monoaxialen
Schneckenextruders mit einer Entlüftungsöffnung, eines
Extruders mit einer biaxialen Schnecke mit einer
Entlüftungsöffnung oder dergl. und das Schmelzen des
Polyacetal-Copolymeren in Gegenwart einer basischen
Verbindung, die zur Zersetzung der instabilen terminalen
Gruppen befähigt ist, z. B. in Gegenwart von Ammoniak,
aliphatischen Aminen (z. B. Triethylamin, Tributylamin und
dergl.), Hydroxiden, Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen
von schwachen anorganischen Säuren, schwachen organischen
Säuren und dergl. (typischerweise Calciumhydroxid). Die
vorerwähnte basische Verbindung kann zusammen mit Wasser oder
Methanol verwendet werden oder es können mindestens zwei
basische Verbindungen miteinander eingesetzt werden.
Das besonders bevorzugte Verfahren zur Zersetzung und
Entfernung der instabilen terminalen Gruppen besteht
erfindungsgemäß in einem Verfahren zur Wärmebehandlung des
Polyacetal-Copolymeren in geschmolzenem Zustand in Gegenwart
einer speziellen quaternären Ammoniumverbindung der
allgemeinen Formel (5) als Katalysator zum Zersetzen und
Entfernen der instabilen terminalen Gruppen, wobei innerhalb
kürzester Zeit unter Verwendung einer minimalen Menge der
quaternären Ammoniumverbindung ein Polyacetal-Copolymeres,
das im wesentlichen frei von den instabilen terminalen
Gruppen ist, erhalten werden kann. Dieses Verfahren eignet
sich insbesondere zur Herstellung eines Polyacetal-
Copolymeren mit sehr niedrigem MI-Wert (d. h. einem sehr
hohen Molekulargewicht), da das Molekulargewicht des
Polymeren während der Behandlung nie aufgrund einer
Zersetzung der Polymer-Hauptkette verringert wird.
[R4R5R6R7N+]n X-n (5)
worin R4, R5, R6 und R7 unabhängig voneinander einen
unsubstituierten oder substituierten Alkylrest mit 1-30
Kohlenstoffatomen, einen Arylrest mit 6-20 Kohlenstoffatomen,
einen Aralkylrest, der aus einem unsubstituierten oder
substituierten Alkylrest mit 1-30 Kohlenstoffatomen mit
mindestens einem Arylrest mit 6-20 Kohlenstoffatomen als
Substituenten besteht, oder einem Alkylarylrest, der aus
einem Arylrest mit 6-20 Kohlenstoffatomen mit mindestens
einem unsubstituierten oder substituierten Alkylrest mit 1-30
Kohlenstoffatomen als Substituenten besteht, bedeutet, wobei
die unsubstituierten oder substituierten Alkylreste
geradkettig, verzweigt oder cyclisch sein können, wobei es
sich bei Substituenten des substituierten Alkylrestes um
Halogen, einen Aldehydrest, einen Carboxylrest, einen
Aminorest oder einen Amidrest handelt, wobei Wasserstoffatome
des unsubstituierten Alkylrestes, Arylrestes, Aralkylrestes
und Alkylarylrestes durch Halogen substituiert sein können, n
eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 bis 3 ist und X einen
Hydroxylrest oder einen Rest einer Carbonsäure mit 1-20
Kohlenstoffatomen, einer anderen Hydrosäure, die von
Halogenwasserstoffen abweicht, einer Oxosäure, einer
anorganischen Thiosäure oder einer organischen Thiosäure mit
1-20 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Vorzugsweise bedeuten R4, R5, R6 und R7 der allgemeinen
Formel (5) unabhängig voneinander einen Alkylrest mit 1-5
Kohlenstoffatomen und einen Hydroxyalkylrest mit 2-4
Kohlenstoffatomen. Insbesondere bedeutet mindestens einer der
Reste R4, R5, R6 und R7 einen Hydroxyethylrest. Zu speziellen
Beispielen für die quaternären Ammoniumverbindungen gehören
Hydroxide, Salze von Hydrosäuren, wie Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure, Fluorwasserstoffsäure und dergl., Salze
von Oxosäuren, wie Schwefelsäure, Salpetersäure,
Phosphorsäure, Kohlensäure, Borsäure, Chlorsäure, Iodsäure,
Kieselsäure, Perchlorsäure, chlorige Säure, hypochlorige
Säure, Chlorsulfonsäure, Amidosulfonsäure, Disulfonsäure,
Tripolyphosphorsäure und dergl., Salze von Thiosäuren, wie
Thioschwefelsäure, Salze von Carbonsäuren, wie Ameisensäure,
Essigsäure, Propionsäure, Butansäure, Isobuttersäure,
Pentansäure, Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Benzoesäure, Oxalsäure und dergl., mit Tetramethylammonium,
Tetraethylammonium, Tetrapropylammonium, Tetra-n-
butylammonium, Cetyltrimethylammonium,
Tetradecyltrimethylammonium, 1,6-Hexamethylen-bis-
(trimethylammonium), Decamethylen-bis-(trimethylammonium),
Trimethyl-3-chlor-2-hydroxypropylammonium, Trimethyl-(2-
hydroxyethyl)-ammonium, Triethyl-(2-hydroxyethyl)-ammonium,
Tripropyl-(2-hydroxyethyl)-ammonium, Tri-n-butyl-(2-
hydroxyethyl)-ammonium, Trimethylbenzylammonium,
Triethylbenzylammonium, Tripropylbenzylammonium, Tri-n-
butylbenzylammonium, Trimethylphenylammonium,
Triethylphenylammonium, Trimethyl-2-oxyethylammonium,
Monomethyltrihydroxyethylammonium,
Monoethyltrihydroxyethylammonium, Octadecyl-(2-hydroxyethyl)-
ammonium, Tetrakis-(hydroxyethyl)-ammonium, und dergl.,
worunter Hydroxide (OH-) und Salze von Schwefelsäure (HSO4
und SO4 2-), Kohlensäure (HCO3- und CO3 2-, Borsäure (B(OH)4 -)
und Carbonsäuren bevorzugt werden. Unter den Carbonsäuren
werden Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure besonders
bevorzugt. Diese quaternären Ammoniumverbindungen können
allein oder in Kombination aus mindestens zwei dieser
Verbindungen verwendet werden.
Neben den vorerwähnten quaternären Ammoniumverbindungen
können Ammoniak oder Amine, wie Triethylamin und dergl., die
bekannte Mittel zur Zersetzung von instabilen terminalen
Gruppen darstellen, ebenfalls zusammen verwendet werden. Die
Menge der zu verwendenden quaternären Ammoniumverbindung
beträgt vorzugsweise 0,05-50 Gew.-ppm, angegeben als Menge
des aus der quaternären Ammoniumverbindung der allgemeinen
Formel (6) stammenden Stickstoffes, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Polyacetal-Copolymeren und der quaternären
Ammoniumverbindung,
P × 14/Q (6)
worin P die Menge der quaternären Ammoniumverbindung, bezogen
auf das Gesamtgewicht aus dem Polyacetal-Copolymeren und der
quaternären Ammoniumverbindung (Gew.-ppm) bedeutet; "14" das
Atomgewicht von Stickstoff darstellt; und Q das
Molekulargewicht der quaternären Ammoniumverbindung bedeutet.
Wird die quaternäre Ammoniumverbindung in einer Menge
von weniger als 0,05 Gew.-ppm verwendet, so verringert sich
die Zersetzungsgeschwindigkeit der instabilen terminalen
Gruppen, während bei einer Menge von mehr als 50 Gew.-ppm der
Farbton des Polyoxymethylen-Copolymeren, das sich aus der
Zersetzung der instabilen terminalen Gruppen ergibt,
beeinträchtigt wird. Eine bevorzugte Wärmebehandlung wird bei
einer Harztemperatur vom Schmelzpunkt des Copolymeren bis zu
260°C in einem Extruder, einem Kneter und dergl.
durchgeführt. Über 260°C ergeben sich Schwierigkeiten mit
der Farbe und Schwierigkeiten mit einer Zersetzung der
Polymer-Hauptkette (Bildung von niedermolekularen Polymeren).
Formaldehyd, der durch die Zersetzung erzeugt wird, wird
unter vermindertem Druck entfernt. Das Verfahren zur Zugabe
der quaternären Ammoniumverbindung unterliegt keinen
speziellen Beschränkungen. Dies bedeutet, dass ein Verfahren
zur Zugabe in Form einer wässrigen Lösung bei der Stufe der
Desaktivierung des Polymerisationskatalysators, ein Verfahren
zum Aufsprühen auf das Polyacetal-Copolymere vor dem
Schmelzen, ein Verfahren zur Zugabe nach dem Schmelzen und
dergl. geeignet sind. Es können beliebige dieser Verfahren
herangezogen werden, sofern die quaternäre Ammoniumverbindung
während der Stufe der Wärmebehandlung des Polyacetal-
Copolymeren vorhanden ist.
Zur wirksamen Herstellung der vorliegenden
Polyacetalharzzusammensetzung erweist es sich als sehr
günstig, Vorrichtungen zur kontinuierlichen Polymerisation in
Masse in paralleler Weise einzusetzen. Speziell werden zwei
kontinuierliche Vorrichtungen zur Polymerisation in Masse
gleichzeitig betrieben, um kontinuierlich die Komponente (A)
in einer Polymerisationsvorrichtung und die Komponente (B) in
der anderen Polymerisationsvorrichtung zu erzeugen, wonach
die Komponente (A) und die Komponente (B), die aus den
jeweiligen Polymerisationsvorrichtungen ausgetragen werden,
miteinander vermischt werden. Das Verhältnis der Komponente
(A) zur Komponente (B) nach dem Vermischen kann in einfacher
Weise durch Steuerung der Produktionsgeschwindigkeiten der
beiden Polymerisationsvorrichtungen eingestellt werden. Das
Vermischen der ausgetragenen Komponente (A) mit der
ausgetragenen Komponente (B) kann unmittelbar nach der
Polymerisation (vor der Nachbehandlung) oder während der
Nachbehandlungsstufe durchgeführt werden, z. B. gleichzeitig
mit der Desaktivierungsbehandlung des
Polymerisationskatalysators oder mit der Trocknungsbehandlung
oder auch nach der Desaktivierungs- und Trocknungsbehandlung.
Wenn der Mischvorgang vor der Behandlung zur Zersetzung und
Entfernung der instabilen terminalen Gruppen beendet ist,
läßt sich die vorliegende Polyacetalharzzusammensetzung in
Form eines Pellets nach der Behandlung zur Zersetzung und
Entfernung der instabilen terminalen Gruppen erhalten. Ferner
kann der Mischvorgang gleichzeitig mit der Behandlung zur
Zersetzung und Entfernung der instabilen terminalen Gruppen
durchgeführt werden, wobei die vorliegende
Polyacetalharzzusammensetzung direkt erhalten werden kann,
ohne dass es beispielsweise erforderlich ist, die Pellets
miteinander zu vermischen. Somit erweist sich dieses
Verfahren als sehr vorteilhaft.
Die bisherige Beschreibung befasste sich mit der
vorliegenden Polyacetalharzzusammensetzung und den
Polyacetal-Copolymeren zur erfindungsgemäßen Verwendung. Eine
praxisgerechte Polyacetalharzzusammensetzung lässt sich
erhalten, indem man die vorliegende
Polyacetalharzzusammensetzung mit geeigneten Additiven je
nach den erwünschten Einsatzgebieten vermischt. Speziell
lässt sich eine derartige Polyacetalharzzusammensetzung
bereitstellen, die folgendes enthält: 0,005-5 Gew.-Teile
mindestens eines Bestandteils aus der Gruppe
Antioxidationsmittel, Polymere oder Verbindungen, die mit
Formaldehyd reaktiven Stickstoff enthalten,
Ameisensäureabfangmittel, wetterfest ausrüstende Mittel
(Lichtschutzmittel), Formtrennmittel (Gleitmittel) und
Kristallnukleisierungsmittel, bezogen auf 100 Gew.-Teile der
Polyacetalharzzusammensetzung. Diese Additive werden zum
Polyacetal-Copolymeren, das sich durch Zersetzung und
Entfernung der instabilen terminalen Gruppen ergibt, gegeben,
sie können aber je nach den Additiven auch gleichzeitig mit
der Behandlung zur Zersetzung und Entfernung der instabilen
terminalen Gruppen zugesetzt werden.
Bei einem Antioxidationsmittel handelt es sich
vorzugsweise um ein Antioxidationsmittel auf der Basis eines
sterisch gehinderten Phenols, z. B. n-Octadecyl-3-(3',5'-di-
tert.-butyl-4'-hydroxyphenyl)-propionat, n-Octadecyl-3-(3'-
methyl-5'-tert.-butyl-4'-hydroxyphenyl)-propionat, n-
Tetradecyl-3-(3',5'-di-tert.-butyl-4'-hydroxyphenyl)-
propionat, 1, 6-Hexandiol-bis-[3-(3,5-di-tert.-butyl-4-
hydroxyphenyl)-propionat], 1,4-Butandiol-bis-[3-(3,5-di-
tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat], Triethylenglykol
bis-[3-(3-tert.-butyl-5-methyl-4-hydroxyphenyl)-propionat],
2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-tert.-butylphenol), Tetrakis-
[methylen-3-(3',5'-di -tert.-butyl-4'-hydroxyphenyl)-
propionat]-methan, 3,9-Bis-[2-{3-(3-tert.-butyl-4-hydroxy-5-
methylphenyl)-propionyloxy}-1,1-dimethylethyl]-2,4,8,10-
tetraoxaspiro-(5,5)-undecan, N,N'-Bis-[3-(3',5'-di-tert.-
butyl-4'-hydroxyphenyl)]-propionylhexamethylendiamin, N,N'-
Tetramethylen-bis-3-(3'-methyl-5'-tert.-butyl-4'-
hydroxyphenyl)]-propionyldiamin, N,N'-Bis-[3-(3,5-di-tert.-
butyl-4-hydroxyphenyl)-propionyl]-hydrazin, N-Salicyloyl-N'-
salicylidenhydrazin, 3-(N-Salicyloyl)-amino-1,2,4-triazol,
N,N'-Bis-[2-{3-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-
propionyloxy}-ethyl]-oximid und dergl.
Bevorzugt werden Triethylenglykol-bis-[3-(3-tert.-butyl-
5-methyl-4-hydroxyphenyl)-propionat] und Tetrakis-[methylen-
3-(3',5'-di-tert.-butyl-4'-hydroxyphenyl)-propionat]-methan.
Diese Antioxidationsmittel können allein oder in Kombination
aus mindestens zwei Bestandteilen verwendet werden. Es ist
besonders bevorzugt, 0,01-1 Gew.-Teile des
Antioxidationsmittels auf 100 Gew.-Teile der
Polyacetalharzzusammensetzung zuzugeben.
Das Polymere oder die Verbindung mit einem Gehalt an mit
Formaldehyd reaktivem Stickstoff umfasst Polyamidharze, wie
Nylon 4-6, Nylon 6, Nylon 6-6, Nylon 6-10, Nylon 6-12, Nylon
12 und dergl. sowie Copolymere davon, wie Nylon 6/6-6/6-10,
Nylon 6/6-12 und dergl., sowie Acrylamid und dessen Derivate,
Copolymere von Acrylamid und dessen Derivate mit anderen
Vinylmonomeren und Verbindungen mit einem Gehalt an mit
Formaldehyd reaktivem Stickstoff, die einen
Aminosubstituenten aufweisen. Zu Beispielen für Copolymere
von Acrylamid und dessen Derivaten mit anderen Vinylmonomeren
gehören Poly-β-alanin-Copolymere, die durch Polymerisation
von Acrylamid und dessen Derivaten mit anderen Vinylmonomeren
in Gegenwart eines Metallalkoholats erhalten worden sind.
Zu Verbindungen, die ein mit Formaldehyd reaktives
Stickstoffatom enthalten und einen Aminosubstituenten
aufweisen, gehören beispielsweise Triazinderivate, wie
Guanamin (2,4-Diamino-sym-triazin), Melamin (2,4,6-Triamino-
sym-triazin), N-Butylmelamin, N-Phenylmelamin, N,N-
Diphenylmelamin, N,N',N"-Triphenylmelamin, N,N-
Diallylmelamin, N-Methylolmelamin, N,N',N"-
Trimethylolmelamin, Benzoguanamin (2,4-Diamino-6-phenyl-sym-
triazin), Acetoguanamin (2,4-Diamino-6-methyl-sym-triazin),
2,4-Diamino-6-butyl-sym-triazin, 2,4-Diamino-6-benzyloxy-sym-
triazin, 2,4-Diamino-6-butoxy-sym-triazin, 2,4-Diamino-6-
cyclohexyl-sym-triazin, 2,4-Diamino-6-chlor-sym-triazin, 2,4-
Diamino-6-mercapto-sym-triazin, 2, 4-Dioxy-6-amino-sym-
triazin, 2-Oxy-4, 6-diamino-sym-triazin, N,N,N',N'-
Tetracyanoethylbenzoguanamin, Succinoguanamin,
Ethylendimelamin, Triguanamin, Melamincyanurat,
Ethylendimelamincyanurat, Triguanamincyanurat, Ammelin,
Acetoguanamid und dergl. Diese Polymeren oder Verbindungen
mit einem Gehalt an mit Formaldehyd reaktivem Stickstoff
können allein oder in Kombination aus mindestens zwei
Bestandteilen verwendet werden. Unter den Polymeren oder
Verbindungen mit einem Gehalt an mit Formaldehyd reaktivem
Stickstoff werden Polyamidharze bevorzugt. Ihr Anteil beträgt
vorzugsweise 0,01-1 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile
der Polyacetalharzzusammensetzung.
Zu Ameisensäure-Abfangmitteln gehören die vorerwähnten
aminsubstituierten Triazine und Copolykondensate von
aminosubstituiertem Triazin mit Formaldehyd, z. B. Melamin-
Formaldehyd-Polykondensate. Zu weiteren Ameisensäure-
Abfangmitteln gehören Alkalimetall- und
Erdalkalimetallhydroxide sowie Alkalimetall- und
Erdalkalimetallsalze von anorganischen Säuren und
Carbonsäuren, wie Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calcium-,
Bariumhydroxid und dergl. sowie die Carbonate, Phosphate,
Silicate, Borate und Carboxylate dieser Metalle. Zu
bevorzugten Carbonsäuren gehören gesättigte oder ungesättigte
aliphatische Carbonsäuren mit 10-36 Kohlenstoffatomen, die
gegebenenfalls eine Hydroxylgruppe als Substituenten
aufweisen.
Zu aliphatischen Carbonsäuren gehören beispielsweise
Caprinsäure, Undecylsäure, Laurinsäure, Tridecylsäure,
Myristinsäure, Pentadecylsäure, Palmitinsäure,
Heptadecylsäure, Stearinsäure, Nonadecansäure,
Arachidinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Cerotsäure,
Heptacosansäure, Montansäure, Mellissinsäure, Laccersäure,
Undecylensäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Cetoleinsäure,
Erucasäure, Brassidinsäure, Sorbinsäure, Linolsäure,
Linolensäure, Arachidonsäure, Propiolsäure, Stearolsäure, 12-
Hydroxydodecansäure, 3-Hydroxydecansäure, 16-
Hydroxyhexadecansäure, 10-Hydroxyhexadecansäure, 12-
Hydroxyoctadecansäure (12-HydroXystearinsäure), 10-Hydroxy-8-
octadecansäure, dl-erythro-9,10-Dihydroxyoctadecansäure und
dergl.
Vor allem werden Calciumdifettsäuresalze, die sich von
Fettsäuren mit 12-22 Kohlenstoffatomen ableiten, bevorzugt.
Hierzu gehören beispielsweise Calciumdimyristinat,
Calciumdipalmitat, Calciumdiheptadecylat, Calciumdistearat,
Calciumdi-12-hydroxystearat, Calcium-(myristat-palmitat),
Calcium-(myristat-stearat), Calcium-(palmitat-stearat) und
dergl. Besonders bevorzugt werden Calciumdipalmitat,
Calciumdiheptadecylat, Calciumdistearat und Calciumdi-12-
hydroxystearat. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, eine
Kombination aus mindestens zwei Mitgliedern der Gruppe der
vorerwähnten Calciumdifettsäuresalze, die sich von Fettsäuren
mit 12-22 Kohlenstoffatomen ableiten, zu verwenden. Dabei
wird ein Mischungsverhältnis von 0,005-0,2 Gew.-Teile,
bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyacetalharzzusammensetzung,
besonders bevorzugt.
Zu weiteren Ameisensäure-Abfangmitteln gehören
Bestandteile aus der Gruppe:
- A) Ionenadsorptionsmittel, die als Hauptkomponenten mindestens zwei Oxide enthalten, die unter Alkali- und Erdalkalimetalloxiden als eine Komponente und Oxiden von dreiwertigen und vierwertigen Elementen als andere Komponente ausgewählt sind, und
- B) Hydrotalcite der folgenden allgemeinen Formel
[(M2+)1-x(M3+)x(OH)2]x+[(An-)x/n.mH2O]x-
wobei M2+
ein zweiwertiges Metall bedeutet, M3+
ein
dreiwertiges Metall bedeutet, An-
ein Anion mit der
Wertigkeit n (n: eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder
mehr) bedeutet, x im Bereich von 0 < x ≦ 0,33 liegt und m
eine positive Zahl bedeutet. Diese Bestandteile können allein
oder in Kombination aus mindestens zwei Bestandteilen
verwendet werden. Bevorzugt wird ein Mischungsverhältnis von
0,01-0,5 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile der
Polyacetalharzzusammensetzung.
Dabei gehören zu Alkalimetalloxiden beispielsweise Na2O,
K2O und dergl., zu Erdalkalimetalloxiden beispielsweise MgO,
CaO und dergl. und zu Oxiden von dreiwertigen und
vierwertigen Elementen beispielsweise Al2O3, SiO2, TiO2 und
dergl. Das Ionenadsorptionsmittel, das als Hauptkomponenten
mindestens zwei dieser Oxide enthält, umfasst beispielsweise
2,5MgO.Al2O3.nH2O, 2MgO.6SiO2.nH2O, Al2O3.9SiO2.nH2O,
Al2O3.Na2O.2CO3.nH2O, Mg0,7Al0,3O1,15, Mg0,75Al0,25O1,125 und
dergl.
In der folgenden allgemeinen Formel
[(M2+)1-x(M3+)x(OH)2]x+[(An-)x/n.mH2O]x-
gelten folgende Bedeutungen: M2+ umfasst beispielsweise Mg2+,
Mn2+, Fe2+, Co2+, Ni2+, Cu2+, Zn2+ und dergl.; M3+ umfasst
beispielsweise Al3+, Fe3+, Cr3+, co3+, In3+ und dergl.; An-
umfasst beispielsweise OH-, F-, Cl-, Br-, NO3-, CO3-, SO4-,
Fe(CN)6O3-, CH3COO3-, Oxalation, Salicylation und dergl., wobei
CO3 - und OH- besonders bevorzugt werden. Zu speziellen
Beispielen gehören natürliches Hydrotalcit der Formel
Mg0,75Al0,25(OH)2(CO3)0,125.0,5H2O und synthetische
Hydrotalcite der Formeln Mg4,5Al2(OH)13CO3.3,5H2O,
Mg4,3Al2(OH)12,6CO3 und dergl.
Beim wetterfest ausrüstenden Stabilisator
(Lichtschutzmittel) handelt es sich vorzugsweise um
mindestens einen Bestandteil aus der Gruppe Verbindungen auf
der Basis von Benzotriazol, Verbindungen auf der Basis von
Oxalanilid und Verbindungen auf der Basis sterisch
gehinderter Amine.
Zu Verbindungen auf der Basis von Benzotriazol gehören
beispielsweise 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-benzotriazol,
2-(2'-Hydroxy-3,5-di-tert.-butylphenyl)-benzotriazol, 2-[2'-
Hydroxy-3,5-bis-(α,α-dimethylbenzyl)-phenyl]-benzotriazol,
2-(2'-Hydroxy-3,5-di-tert.-amylphenyl)-benzotriazol, 2-(2'-
Hydroxy-3,5-di-isoamylphenyl)-benzotriazol, 2-[2'-hydroxy-
3,5-bis-(α,αdimethylbenzyl)-phenyl-2H-benzotriazol, 2-(2'-
Hydroxy-4'-octoxyphenyl)-benzotriazol und dergl. Zu
Verbindungen auf der Basis von Oxalanilid gehören
beispielsweise 2-Ethoxy-2'-ethyloxalsäurebisanilid, 2-Ethoxy-
5-tert.-butyl-2'-ethyloxalsäurebisanilid, 2-Ethoxy-3'-
dodecyloxalsäurebisanilid und dergl. Diese Verbindungen
können allein oder in Kombination aus mindestens zwei dieser
Verbindungen eingesetzt werden.
Zu Verbindungen auf der Basis sterisch gehinderter Amine
gehören beispielsweise
4-Acetoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Stearoyloxy- 2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Acryloxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-(Phenylacetoxy)-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-Benzoyloxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-Methoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Stearyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Cyclohexyloxy- 2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Benzyloxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-Phenoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-(Ethylcarbamoyloxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4- (Cyclohexylcarbamoyloxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4- (Phenylcarbamoyloxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-carbonat, Bis-(2,2,6,6- tetramethyl-4-piperidyl)-oxalat, Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4- piperidyl)-malonat, Bis-(1,2,2,6,6-pentamethyl-4- piperidinyl)-sebacat, Bis-(N-methyl-2,2,6,6-tetramethyl-4- piperidinyl)-sebacat, Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)- sebacat, Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-adipat, Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-terephthalat, 1,2-Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyloxy)-ethan, α,α'-Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyloxy)-p-xylol, Bis-(2,2,6,6- tetramethyl-4-piperidyloxy)-p-xylol, Bis-(2,2,6,6- tetramethyl-4-piperidyl)-tolylen-2,4-dicarbamat, Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-hexamethylen-1,6- dicarbamat, Tris-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-benzol- 1,3,5-tricarboxylat, Tris-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)- benzol-1,3,4-tricarboxylat, 1-[2-{3-(3,5-Di-tert.-butyl-4- hydroxyphenyl)-propionyloxy}-butyl]-4-[3-(3,5-di-tert.-butyl- 4-hydroxyphenyl)-propionyloxy]-2,2,6,6-tetramnethylpiperidin, Kondensat von 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure, 1,2,2,6,6- Pentamethyl-4-piperidinol und β,β,β',β'-Tetramethyl-3,9- [2,4,8,10-tetraoxaspiro(5,5)undecan]-diethanol und dergl. Die Lichtschutzmittel auf der Basis sterisch gehinderter Amine können allein oder in Kombination aus mindestens zwei Verbindungen verwendet werden.
4-Acetoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Stearoyloxy- 2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Acryloxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-(Phenylacetoxy)-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-Benzoyloxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-Methoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Stearyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Cyclohexyloxy- 2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-Benzyloxy-2,2,6,6- tetramethylpiperidin, 4-Phenoxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4-(Ethylcarbamoyloxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4- (Cyclohexylcarbamoyloxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 4- (Phenylcarbamoyloxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-carbonat, Bis-(2,2,6,6- tetramethyl-4-piperidyl)-oxalat, Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4- piperidyl)-malonat, Bis-(1,2,2,6,6-pentamethyl-4- piperidinyl)-sebacat, Bis-(N-methyl-2,2,6,6-tetramethyl-4- piperidinyl)-sebacat, Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)- sebacat, Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-adipat, Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-terephthalat, 1,2-Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyloxy)-ethan, α,α'-Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyloxy)-p-xylol, Bis-(2,2,6,6- tetramethyl-4-piperidyloxy)-p-xylol, Bis-(2,2,6,6- tetramethyl-4-piperidyl)-tolylen-2,4-dicarbamat, Bis- (2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-hexamethylen-1,6- dicarbamat, Tris-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-benzol- 1,3,5-tricarboxylat, Tris-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)- benzol-1,3,4-tricarboxylat, 1-[2-{3-(3,5-Di-tert.-butyl-4- hydroxyphenyl)-propionyloxy}-butyl]-4-[3-(3,5-di-tert.-butyl- 4-hydroxyphenyl)-propionyloxy]-2,2,6,6-tetramnethylpiperidin, Kondensat von 1,2,3,4-Butantetracarbonsäure, 1,2,2,6,6- Pentamethyl-4-piperidinol und β,β,β',β'-Tetramethyl-3,9- [2,4,8,10-tetraoxaspiro(5,5)undecan]-diethanol und dergl. Die Lichtschutzmittel auf der Basis sterisch gehinderter Amine können allein oder in Kombination aus mindestens zwei Verbindungen verwendet werden.
Zu besonders bevorzugten wetterfest ausrüstenden
Stabilisatoren gehören 2-[2'-Hydroxy-3,5-bis-(α,α-
dimethylbenzyl)-phenyl]-benzotriazol, 2-(2'-Hydroxy-3,5-di-
tert.-butylphenyl)-benzotriazol, 2-(2'-Hydroxy-3,5-di-tert.-
amylphenyl)-benzotriazol, Bis-(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-
piperidinyl)-sebacat, Bis-(N-methyl-2,2,6,6-tetramethyl-4-
piperidinyl)-sebacat, Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-
piperidinyl)-sebacat und ein Kondensat von 1,2,3,4-
Butantetracarbonsäure, 1,2,2,6,6-Pentamethyl-4-piperidinol
und β,β,β',β'-Tetramethyl-3,9-[2,4,8,10-
tetraoxaspiro(5,5)undecan]-diethanol. Es wird bevorzugt 0,1-1 Gew.-
Teil des wetterfest ausrüstenden Stabilisators
(Lichtschutzmittels), bezogen auf 100 Gew.-Teile der
Polyacetalharzzusammensetzung, zu verwenden.
Zu Formtrennmitteln gehören beispielsweise Alkohole,
Fettsäuren und Ester davon, Polyoxyalkylenglykol,
Olefinverbindungen mit einem durchschnittlichen
Polymerisationsgrad von 10-500, Silicone und dergl.
Insbesondere werden Ethylenglykoldifettsäureester, die sich
von Fettsäuren mit 12-22 Kohlenstoffatomen ableiten,
bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Ethylenglykoldistearat,
Ethylenglykoldipalmitat und Ethylenglykoldiheptadecylat. Ein
Mischungsverhältnis von mindestes zwei
Ethylenglykoldifettsäureestern, die sich von Fettsäuren mit
12-22 Kohlenstoffatomen ableiten, beträgt vorzugsweise 0,005-0,9 Gew.-
Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile der
Polyacetalharzzusammensetzung.
Zu Kristallnukleisierungsmitteln gehören beispielsweise
Bornitrid, Talcum, Glimmer, Aluminiumoxid,
Borsäureverbindungen und dergl. Ihr Mischungsverhältnis
beträgt vorzugsweise 0,01-0,1 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-
Teile der Polyacetalharzzusammensetzung.
Erfindungsgemäß kann die vorliegende
Polyacetalharzzusammensetzung ferner in einem
Mischungsverhältnis, das die Wirkung der vorliegenden
Erfindung nicht beeinträchtigt, mit folgenden Komponenten
vermischt werden: ein Verstärkungsmittel, wie anorganische
Füllstoffe, Glasfasern, Glaskügelchen, Kohlenstofffasern und
dergl.; ein elektrisch leitendes Material, wie elektrisch
leitender Ruß, Metallpulver, Fasern und dergl.; ein
thermoplastisches Harz, wie Polyolefinharze, Acrylharze,
Styrolharze, Polycarbonatharze, ungehärtete Epoxyharze oder
deren Modifikationen und dergl.; und ein thermoplastisches
Elastomeres, wie Elastomere auf Polyurethanbasis, Elastomere
auf Polyesterbasis, Elastomere auf Polystyrolbasis,
Elastomere auf Polyamidbasis und dergl. Ihr
Mischungsverhältnis beträgt vorzugsweise 10-40 Gew.-Teile,
bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyacetalharzzusammensetzung.
Die vorliegende Polyacetalharzzusammensetzung kann
ferner mit einem der folgenden Bestandteile vermischt werden:
ein anorganisches Pigment, wie Zinksulfid, Titanoxid,
Bariumsulfid, Titangelb, Kobaltblau und dergl.; ein
organisches Pigment, z. B. aus der Reihe der kondensierten
Azoverbindungen, aus der Reihe der Perinonverbindungen, aus
der Reihe der Phthalocyaninverbindungen, aus der Reihe der
Monoazoverbindungen und dergl. Das Mischungsverhältnis dieser
Pigmente beträgt 0-5 Gew.-Teile und vorzugsweise 0,1-1 Gew.-
Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile der
Polyacetalharzzusammensetzung. Ein Anteil von mehr als 5 Gew.-
Teilen wird nicht bevorzugt, da dadurch die
Wärmestabilität verringert wird.
Wie vorstehend beschrieben, wird erfindungsgemäß eine
Polyacetalharzzusammensetzung bereitgestellt, die in bezug
auf Zähigkeit und Kriechbeständigkeit erheblich verbessert
ist, ohne dass es zu einer Beeinträchtigung der Vorteile des
Polyacetalharzes, wie hohe Steifigkeit und ausgezeichnete
Verformbarkeit und Verarbeitbarkeit, kommt. Um diese
hervorragenden Eigenschaften auszunützen, werden
erfindungsgemäß Formkörper bereitgestellt, die durch
Spritzgießen, Extrusionsgießen, Blasformen oder Pressformen
der Polyacetalharzzusammensetzung erhalten werden. Die
vorliegende Polyacetalharzzusammensetzung weist eine günstige
Verformbarkeit und Verarbeitbarkeit auf und eignet sich somit
insbesondere für das Spritzgießen. Dies stellt ein
wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung dar.
Die vorliegenden Polyacetalharz-Formkörper eignen sich
für mechanische Teile, wie Getriebe, Nocken, Gleitstücke,
Hebel, Arme, Kupplungen, Gelenke, Wellen, Lager,
Tastenstangen, Tastenkappen, Deckel, Spulen, Teile, die an
Führungsspindeln für Abtasteinrichtungen von Laufwerken für
optische Platten angepasst sind und an diesen gleiten,
Getriebe für rotierende Führungsspindeln, Zahnstangengetriebe
für angetriebene Abtastvorrichtungen, Getriebe, die zu
Zahnstangengetrieben passen und diese antreiben, und dergl.,
Aufnahme- und Einsatz-Formkörper, Chassis, Boden- und
Seitenteile.
Diese Teile eignen sich insbesondere zur Verwendung in
Büroautomatisierungseinrichtungen, wie Druckern, Kopierern
und dergl.; Kamera- und Videoeinrichtungen, wie VTR (Video-
Bandrecorder) und Videokameras, digitale Videokameras,
Kameras, digitale Kameras; Musik-, Bild- und
Informationseinrichtungen, wie Kassettenrecorder, DAT
(Digital Audio Tape), LD (Laser Disk), MD (Mini Disk), CD
(Compact Disk) [einschließlich CD-ROM (Read Only Memory), CD-
R (Recordable) und CD-RW (Rewritable)], DVD (Digital Video
Disk) [einschließlich DVD-ROM, DVD-R, DVD-RW, DVD-RAM (Random
Acces Memory) und DVD-Audio]; weitere optische Laufwerke, MFD
(Micro Floppy Disk), MO (Magnet Optical Disk),
Navigationssysteme, tragbare Personalcomputer und dergl.;
Kommunikationseinrichtungen, wie mobile Telefone,
Faksimilegeräte und dergl.; Innen- und Außenteile von
Kraftfahrzeugen, wie Teile für die Kraftstoffversorgung (z. B.
Benzintanks, Kraftstoffpumpenmodule, Ventile,
Benzintankflansche und dergl.); Teile für Türen (z. B.
Türschlösser, Türgriffe, Fensterbetätigungsvorrichtungen,
Sprechgitter und dergl.); Teile von Sicherheitsgurten (z. B.
Sicherheitsgurt-Schleifringe, Druckknöpfe und dergl.),
Kombinationsschalterteile, Schalter und Griffe;
Einmalkameras; Spielzeuggetriebe; Befestigungselemente;
Ketten; Fördereinrichtungen; Schnallen; Walzen;
Reduktionseinrichtungen; Verbindungsstücke;
Verkaufsautomaten; Möbel; Musikinstrumente; den Umgang mit
Möbeln erleichternde Teile, z. B. Möbelrollen und dergl.;
Teile von Sportartikeln, wie Skibindungen, Haken und dergl.
Die vorliegenden Polyacetalharz-Formkörper besitzen eine
ausgezeichnete Zähigkeit und Kriechbeständigkeit und eignen
sich somit für mindestens einen der folgenden
Anwendungszwecke: Innen- und Außenteile von Kraftfahrzeugen,
bei denen es auf diese Eigenschaften ankommt, ausgewählt aus
der Gruppe: mit der Kraftstoffversorgung in Verbindung
stehende Teile, wie Benzintanks, Kraftstoffpumpenmodule,
Ventile, Benzintankflansche und dergl.; mit Türen in
Verbindung stehende Teile, wie Türschlösser, Türgriffe,
Fensterbetätigungsvorrichtungen, Sprechgitter und dergl.; mit
Sicherheitsgurten in Zusammenhang stehende Teile, wie
Schleifringe für Sicherheitsgurte, Druckknöpfe und dergl.;
Kombinationsschalterteile; und Griffe. Ferner eignen sie sich
zur Verwendung in Maschinenteilen, wie Ketten,
Fördereinrichtungen, Walzen, Reduktionseinrichtungen,
Verbindungsteilen und dergl.; den Umgang mit Möbeln
erleichternden Teilen, wie Möbelrollen und dergl.; Teile von
Sportartikeln, wie Skibindungen und Haken, Spielzeuggetrieben
und dergl.
Die vorliegende Polyacetalharzzusammensetzung und deren
Formkörper sind im Vergleich zu herkömmlichen
Polyacetalharzen in bezug auf Zähigkeit und
Kriechbeständigkeit verbessert.
Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf
Beispiele näher beschrieben. In den Beispielen und
Vergleichsbeispielen werden folgende Ausdrücke und
Testverfahren verwendet:
Gemessen bei 190°C und 2160 g mit der Vorrichtung MELT
INDEXER der Fa. Toyo Seiki K. K. gemäß ASTM-D1238.
Eine Probe wird 1-mal durch Erwärmen auf 200°C
geschmolzen und sodann wieder auf 100°C gekühlt. Die
maximale Temperatur des exothermen Spektrums, das im Verlauf
der Wiedererwärmung mit einer Geschwindigkeit von 2,5°C/min
entsteht, wird mit einem Differenzialkalorimeter als
Schmelzpunkt gemessen (DAC-2C der Fa. Perking Elmer
Instruments, Inc.).
Diese Werte werden gaschromatographisch mit einer
Kapillarsäule (Polaplot Q; Produkt der Fa. GL Science) unter
Verwendung eines Wasserstoff-Flammenionisationsdetektors
gemessen.
40 ml Isopropylalkohol, 10 ml gesättigte
Natriumiodidlösung (Lösung von NaI in Isopropylalkohol), 2 ml
Essigsäure und 25 g 1,3-Dioxolan werden in einen Kolben
gegeben und sodann etwa 5 Minuten bei 100°C unter Rückfluss
erwärmt. Anschließend wird das Gemisch im Kolben mit 0,01 N
Natriumthiosulfatlösung titriert, bis sich die Farbe des
Gemisches von Gelb in Farblos verändert (die Menge des
verbrauchten Titrationsmittels wird als "A ml" bezeichnet).
Als Leerwerttitration wird der gleiche Vorgang ohne
Verwendung von 1,3-Dioxolan durchgeführt (die Menge des
verbrauchten Titrationsmittels wird als "B ml" bezeichnet).
Die Peroxidmenge in 1,3-Dioxolan läßt sich aus folgender
Gleichung berechnen:
Menge an Peroxid (als Wasserstoffperoxid, ppm) =
(A - B) × 17 × 0,01/(25 × 1000) × 106
Methylalkohol wird gaschromatographisch mit einer
Glassäule, die mit Gaschropack 55 (Produkt der Fa. GL
Science) gepackt ist, mit einem Wasserstoff-
Flammenionisationsdetektor bestimmt. Wasser wird mit einem
Karl-Fischer-Aquameter bestimmt. Ameisensäure wird durch
Neutralisationstitration mit Kaliumhydroxid bestimmt.
Bei 2-stündiger Erwärmung von 5 g Polyacetal-Copolymerem
in 1 N wässriger Salzsäurelösung auf 120°C werden sämtliche
Oxymethyleneinheiten in Formaldehyd und Dioxyalkyleneinheiten
in Alkylenglykole übergeführt. Durch quantitative Bestimmung
der Alkylenglykole mit Hilfe eines Gaschromatographen, der
mit einer mit Gaschropack 55 (Produkt der Fa. GL Science)
gepackten Säule ausgerüstet ist, und unter Verwendung eines
Wasserstoff-Flammenionisationsdetektors werden folgende Werte
ermittelt: "W" die Folge der Oxyalkyleneinheiten im
Polyacetal-Copolymeren, der Anteil der Oxyalkyleneinheiten
mit w = 1 und die Menge der eingeführten Oxyalkyleneinheiten.
Ein Prüfkörper wird mit einer Spritzgießmaschine, Modell
IS-80A, der Fa. Toshiba Corp. unter den folgenden Bedingungen
hergestellt und einer Messung gemäß ASTM-D638 unterzogen:
Zylindertemperatur: 200°C
Spritzdruck: 5,9 MPa
Spritzzeit: 15 sec
Abkühlzeit: 25 sec
Formtemperatur: 70°C
Zylindertemperatur: 200°C
Spritzdruck: 5,9 MPa
Spritzzeit: 15 sec
Abkühlzeit: 25 sec
Formtemperatur: 70°C
Ein rechteckiger Prüfkörper der Abmessungen 110 mm ×
6,5 mm × 3 mm wird mit einer Spritzgießmaschine, Modell IS-
80A, der Fa: Toshiba Corp. unter den folgenden Bedingungen
hergestellt:
Zylindertemperatur: 200°C
Spritzdruck: 5,9 MPa
Spritzzeit: 15 sec
Abkühlzeit: 25 sec
Formtemperatur: 70°C
Zylindertemperatur: 200°C
Spritzdruck: 5,9 MPa
Spritzzeit: 15 sec
Abkühlzeit: 25 sec
Formtemperatur: 70°C
Der Prüfkörper wird bei 80°C in Luft unter einer
Zugspannung von 20 MPa stehengelassen, um die bis zum Bruch
des Prüfkörpers erforderliche Zeit zu messen. Je länger die
bis zum Bruch des Prüfkörpers erforderliche Zeitspanne ist,
desto besser ist die Kriechbeständigkeit.
Sämtliche Angaben beziehen sich, sofern nichts anderes
angegeben ist, auf das Gewicht.
Ein kontinuierlicher Polymerisationsreaktor vom
biaxialen Schaufeltyp, der mit einem Mantel für ein
Heizmedium ausgerüstet war, wurde auf 80°C eingestellt.
Trioxan, 1,3-Dioxolan (Comonomeres) und ein
Kettenübertragungsmittel wurden kontinuierlich zugegeben.
Sodann wurde Bortrifluorid-di-n-butyletherat kontinuierlich
als Polymerisationskatalysator zugegeben, um die
Polymerisation durchzuführen. Die Zugabe von Trioxan erfolgte
in einer Menge von 4 kg/h. Eine 1-gew.-%ige Lösung von
Bortrifluorid-di-n-butyletherat in Cyclohexan wurde als
Polymerisationskatalysator in einer Menge von 14,96 g/h
zugegeben, so dass das Bortrifluorid in einem Anteil von 1,7
× 10-5 Mol auf 1 Mol Trioxan vorlag. 1,3-Dioxolan mit einem
Gehalt an 153 ppm 2-Methyl-1,3-dioxolan, 78 ppm 1,4-Dioxan,
121 ppm Acetaldehyd, 3 ppm Peroxid sowie 200 ppm Tetrakis-
[methylen-3-(3',5'-di-tert.-butyl-4'-hydroxyphenyl)-
propionat] (IRGANOX 1010, Produkt der Fa. Ciba-Geigy) wurde
als Antioxidationsmittel in der in Tabelle 1 angegebenen
Menge zugesetzt. Kettenübertragungsmittel wurden unter den
folgenden Bestandteilen 1-3 ausgewählt:
- 1. 1 Methylal: CH3OCH2OCH3
- 2. 2 hydriertes Polybutadien, das an beiden Enden
hydroxyethyliert ist und bei 23°C und 1 atm flüssig ist, der
folgenden Formel:
worin m = 80 Mol-%, n = 20 Mol-%, die (CH2
CH2
CH2
CH2
)-
Einheiten in bezug auf die [C(CH2
CH3
)HCH2
]-Einheiten
statistisch verteilt sind, Zahlenmittel des
Molekulargewichts: 2390, Iodzahl: 18 g - I2
/100 g und Mw/Mn =
1,5.
- 1. 3 hydriertes Polybutadien, das an einem Ende
hydroxyethyliert ist und bei 23°C und 1 atm flüssig ist, der
folgenden Formel
worin m = 80 Mol-%, n = 20 Mol-%, die (CH2
CH2
CH2
CH2
)-
Ein 06046 00070 552 001000280000000200012000285910593500040 0002010061767 00004 05927heiten in bezug auf die [C(CH2
CH3
)HCH2
]-Einheiten
statistisch verteilt sind, Zahlenmittel des
Molekulargewichts: 2400, Iodzahl: 17 g - I2
/100 g, Mw/Mn =
1,5 und R2
= Methyl, Ethyl, n = Propyl oder n-Butyl.
Die Arten und Mengen der zugegebenen
Kettenübertragungsmittel sind in Tabelle 1 aufgeführt. Im
Gesamtgemisch aus Trioxan, 1,3-Dioxolan und
Kettenübertragungsmittel betrug die Wasserkonzentration 7-9 Gew.-ppm,
die Methylalkoholkonzentration 5-10 Gew.-ppm und
die Ameisensäurekonzentration 4-8 Gew.-ppm, was angegeben als
Wasserkonzentration 9,2-13,4 ppm betrug.
Aus dem Polymerisationsreaktor ausgetragenes Polyacetal-
Copolymeres wurde in eine wässrige 0,1%ige Triethylaminlösung
gebracht, um den Polymerisationskatalysator zu desaktivieren.
Das desaktivierte Polyacetal-Copolymere wurde mit einer
Zentrifuge filtriert. Anschließend wurde 1 Gew.-Teil einer
wässrigen Lösung mit einem Gehalt an hydroxyliertem
Cholinformiat (Trimethyl-2-hydroxyethylammoniumformiat) als
quaternäre Ammoniumverbindung zu 100 Gew.-Teilen des
Polyacetal-Copolymeren gegeben. Sodann wurde gleichmäßig
vermischt und bei 120°C getrocknet. Die Menge des
zugegebenen hydroxylierten Cholinformiats wurde auf 20 Gew.-ppm,
angegeben als Stickstoffmenge, eingestellt, indem man
die Konzentration des hydroxylierten Cholinformiats in der
zuzusetzenden wässrigen Lösung mit einem Gehalt an
hydroxyliertem Cholinformiat entsprechend einstellte.
Getrocknetes Polyacetal-Copolymeres wurde einem
biaxialen Doppelschneckenextruder mit einer
Entlüftungsöffnung zugeführt. 0,5 Gew.-Teile Wasser wurden
pro 100 Gew.-Teile des geschmolzenen Polyacetal-Copolymeren
im Extruder zugegeben, um instabile terminale Gruppen bei
einer Extrudertemperatur von 200°C und einer Verweilzeit von
7 Minuten im Extruder zu zersetzen. Das Polyacetal-
Copolymere, dessen instabile terminale Gruppen zersetzt
worden waren, wurde einer Verflüchtigungsbehandlung unter
einem Entlüftungsvakuumgrad von 2,7 kPa unterzogen und in
Form eines Strangs durch das Mundstück eines Extruders
extrudiert, wonach eine Pelletisierung erfolgte.
100 Gew.-Teile der Pellets wurden mit 0,3 Gew.-Teilen
Triethylenglykol-bis-[3-(3-tert.-butyl-5-methyl-4-
hydroxyphenyl)-propionat] (IRGANOX 245 der Fa. Ciba-Geigy),
0,05 Gew.-Teilen Nylon 66, 0,1 Gew.-Teil Calciumdistearat,
0,05 Gew.-Teilen Calciumdipalmitat, 0,025 Gew.-Teilen
Ethylenglykoldistearat, 0,005 Gew.-Teilen
Ethylenglykoldipalmitat und 0,01 Gew.-Teil synthetischem
Hydrotalcit der Formel Mg4,3Al2(OH)12,6CO3 versetzt und in
einem uniaxialen Extruder mit einer Entlüftungsöffnung einem
Schmelzknetvorgang unterworfen, wodurch man Pellets aus
Polyacetal-Copolymerem erhielt.
In Tabelle 1 sind die Menge des verwendeten 1,3-
Dioxolans, die Art und die Menge des verwendeten
Kettenübertragungsmittels, der Anteil der in das erhaltene
Polyacetal-Copolymere eingeführten Oxyalkyleneinheiten, der
MI-Wert und der Schmelzpunkt sowie die Art des Polyacetal-
Copolymeren [Anteil der vorliegenden Polyacetal-Copolymeren
(D), (E) und (F) (Gew.-%)] aufgeführt. Die Anzahl der
hergestellten Polyacetal-Copolymeren betrug insgesamt 14. Der
Anteil von w = 1, was die Sequenz Oxyalkyleneinheiten angibt,
wurde zu 98 Mol-% oder mehr ermittelt. Nach 3-stündigem
Trocknen dieser Pellets bei 80°C wurden die Polyacetal-
Copolymeren (1)-(8) als das vorliegende Polyacetal-Copolymere
(A) mit einem MI-Wert <1 g/10 min bewertet. Die Polyacetal-
Copolymeren (9)-(14) wurden als die vorliegenden Polyacetal-
Copolymeren (B) mit einem MI-Wert von 1-100 g/10 min
bewertet.
In den Beispielen 1-15 und den Vergleichsbeispielen 1-10
wurden die vorerwähnten Pellets aus Polyacetal-Copolymeren in
den in Tabelle 2 angegebenen Verhältnissen vermischt und zur
Herstellung von Prüfkörpern spritzgegossen. MI-Wert,
Zugdehnung und Kriechbeständigkeit der Prüfkörper wurden
bestimmt. In Beispiel 16 wurden die Pellets im gleichen
Verhältnis wie in Beispiel 4 vermischt und mit einem
uniaxialen Extruder einem Schmelzknetvorgang unterworfen. Die
erhaltenen Pellets wurden spritzgegossen. Die Prüfkörper
wurden auf die vorstehend beschriebene Weise bewertet. Im
Vergleichsbeispiel 11 wurde die gleiche Bewertung an TENAC
3510 (Produkt der Fa. Asahi Kasei Kogyo K. K.) durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Zwei gleichartige biaxiale Polymerisationsreaktoren vom
Schaufeltyp, die mit einem Mantel versehen waren, würden
parallel eingesetzt. In einem der Polymerisationsreaktoren
wurde die Polymerisation unter der Bedingung (6) von Tabelle
1 durchgeführt, während im anderen Polymerisationsreaktor die
Polymerisation unter der Bedingung (13) von Tabelle 1
erfolgte. Beide Polymerisationen wurden auf die im
vorstehenden Abschnitt "Herstellung des Polyacetal-
Copolymeren" beschriebene Art und Weise durchgeführt. Die aus
den beiden Polymerisationsreaktoren ausgetragenen Polyacetal-
Copolymeren wurden zur Desaktivierung des
Polymerisationskatalysators in eine 0,1%ige wässrige
Triethylaminlösung gebracht und durch Rühren vermischt. Die
Vorgänge im Anschluss an die Desaktivierung waren die
gleichen, wie sie im vorstehenden Abschnitt "Herstellung des
Polyacetal-Copolymeren" beschrieben wurden. Man erhielt die
gewünschten Pellets aus Polyacetal-Copolymeren. Die
Ergebnisse der Bewertung sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Claims (26)
1. Polyacetalharzzusammensetzung, die 30-90 Gew.-%
eines Polyacetal-Copolymeren mit einem Schmelzindex von
weniger als 1 g/10 min als Komponente (A) und 70-10 Gew.-%
eines Polyacetal-Copolymeren mit einem Schmelzindex von 1-100 g/10 min
als Komponente (B) umfasst, wobei die
Schmelzpunkte der Komponente (A) und der Komponente (B)
jeweils 155-162°C betragen oder die Differenz zwischen den
Schmelzpunkten der Komponente (A) und der Komponente (B)
nicht weniger als 6°C beträgt.
2. Polyacetalharzzusammensetzung nach Anspruch 1,
wobei die Schmelzpunkte der Komponente (A) und der Komponente
(B) jeweils 157-161°C betragen oder die Differenz zwischen
den Schmelzpunkten der Komponente (A) und der Komponente (B)
nicht weniger als 7°C beträgt.
3. Polyacetalharzzusammensetzung nach Anspruch 1 oder
2, wobei die Zusammensetzung 40-80 Gew.-% der Komponente (A)
und 60-20 Gew.-% der Komponente (B) enthält.
4. Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, wobei der Schmelzindex der Komponente (A)
0,1-0,8 g/10 min beträgt.
5. Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, wobei der Schmelzindex der Komponente (B)
2,0-30 g/10 min beträgt.
6. Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, wobei der Schmelzindex der Komponente (B)
2,5-10 g/10 min beträgt.
7. Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, wobei die Polyacetalharzzusammensetzung
einen Schmelzindex von 1,0-3 g/10 min aufweist.
8. Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, wobei die Komponente (A) mindestens einen
Bestandteil aus der Gruppe der nachstehend aufgeführten
Polyacetal-Copolymeren (D), (E) und (F) umfasst:
- A) Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der
0,1-5 Mol Oxyalkylen-Einheiten der folgenden Formel in ein
Polymeres von Oxymethylen-Struktureinheiten (-CH2O-), bezogen
auf 100 Mol der Oxymethylen-Einheiten, eingefügt sind, wobei
es sich bei den terminalen Gruppen des Polyacetal-Copolymeren
um mindestens eine Art von Gruppen handelt, die aus der aus
Alkoxygruppen, Hydroxyalkoxygruppen und Formiatgruppen
bestehenden Gruppe ausgewählt sind:
worin die Reste R0 unter Wasserstoff, Alkylresten, substituierten Alkylresten, Arylresten und substituierten Arylresten ausgewählt sind und die Reste R0 gleich oder verschieden sein können; v eine ganze Zahl mit einem Wert von 2 bis 6 bedeutet; w eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder mehr bedeutet; und das Verhältnis der Oxyalkylen-Einheiten mit w = 1 nicht weniger als 95 Mol-%, bezogen auf die gesamten Oxyalkylen-Einheiten, beträgt, - B) Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der
mindestens ein hydrierter, flüssiger Polybutadienrest, der an
beiden Enden hydroxyalkyliert ist, mit einem Zahlenmittel des
Molekulargewichts von 500-10 000 der nachstehenden
allgemeinen Formel (1) in ein Molekül des Polyacetal-
Copolymeren (D) eingefügt ist:
wobei m = 70-98 Mol-%, n = 2-30 Mol-% und m + n = 100 Mol-%; (CH2CH2CH2CH2)-Einheiten in statistischer Form oder in Blockform in bezug zu den [C(CH2CH3)HCH2]-Einheiten vorliegen und die [C(CH2CH3)HCH2]-Einheiten und die (CH2CH2CH2CH2)- Einheiten ungesättigte Bindungen mit einem Iodwert von nicht mehr als 20 g-I2/100 g enthalten können; k eine ganze Zahl mit einem Wert von 2 bis 6 ist und zwei Symbole k gleich oder verschieden sein können; die Reste R1 unter Wasserstoff, Alkylresten, substituierten Alkylresten, Arylresten und substituierten Arylresten ausgewählt sind und gleich oder verschieden sein können, und - C) Polyacetal-Copolymeres mit einer Struktur, bei der
ein Ende des Polyacetal-Copolymeren (D) durch die folgende
allgemeine Formel (2) wiedergegeben ist:
worin m, n, k und R1 die vorstehend für die allgemeine Formel (1) definierten Bedeutungen haben; (CH2CH2CH2CH2)-Einheiten in statistischer Form oder in Blockform in bezug zu den [C(CH2CH3)HCH2]-Einheiten vorliegen und die [C(CH2CH3)HCH2]- Einheiten und die (CH2CH2CH2CH2)-Einheiten ungesättigte Bindungen mit einem Iodwert von nicht mehr als 20 g-I2/100 g enthalten können; und R2 einen Rest bedeutet, der unter Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- und n-Butylresten ausgewählt ist.
9. Polyacetalharzzusammensetzung nach Anspruch 8,
wobei die Komponente (A) mindestens einen der Bestandteile
(E) und (F) enthält und die Gesamtsumme von mindestens einem
(E) und (F) nicht weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf die
gesamte Komponente (A), ausmacht.
10. Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, wobei 0,005-5 Gew.-Teile mindestens eines
Bestandteils, der aus der Gruppe Antioxidationsmittel,
Polymere oder Verbindungen, die mit Formaldehyd reaktiven
Stickstoff enthalten, Ameisensäure-Abfangmittel, wetterfest
ausrüstende Stabilisatoren (Lichtschutzmittel),
Formtrennmittel (Gleitmittel) und
Kristallnukleisierungsmittel ausgewählt ist, enthalten sind,
bezogen auf 100 Gew.-Teile der Polyacetalharzzusammensetzung.
11. Polyacetalharzzusammensetzung nach Anspruch 10,
wobei es sich beim Antioxidationsmittel um ein
Antioxidationsmittel auf der Basis eines sterisch gehinderten
Phenols handelt.
12. Polyacetalharzzusammensetzung nach Anspruch 10
oder 11, wobei es sich bei dem Polymeren, das mit Formaldehyd
reaktiven Stickstoff enthält, um ein Polyamidharz handelt.
13. Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Ansprüche 10 bis 12, wobei es sich beim Ameisensäure-
Abfangmittel um mindestens zwei Verbindungen handelt, die aus
der Gruppe der Difettsäurecalciumsalze, die sich von
Fettsäuren mit 12-22 Kohlenstoffatomen ableiten, ausgewählt
sind.
14. Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Ansprüche 10 bis 12, wobei es sich beim Ameisensäure-
Abfangmittel handelt um:
- A) ein Ionenadsorptionsmittel, dessen Hauptkomponente mindestens zwei Oxide umfasst, die aus mindestens einem Bestandteil, der unter Oxiden von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen ausgewählt ist, und mindestens einem Bestandteil, der unter Oxiden von dreiwertigen und vierwertigen Elementen ausgewählt ist, bestehen, oder
- B) mindestens einen Bestandteil, der unter
Hydrotalciten der folgenden allgemeinen Formel ausgewählt
ist:
[(M2+)1-x(M3+)x(OH)2]x+[(An-)x/n.mH2O]x-
wobei M2+ ein zweiwertiges Metall bedeutet, M3+ ein dreiwertiges Metall bedeutet, An- ein Anion mit der Wertigkeit n bedeutet (n: eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 oder mehr), x im Bereich von 0 < x ≦ 0,33 liegt und m eine positive Zahl ist.
15. Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der
Ansprüche 10 bis 14, wobei es sich beim Formtrennmittel um
mindestens zwei Verbindungen handelt, die aus der Gruppe der
Ethylenglykoldifettsäureester, die sich von Fettsäuren mit
12-22 Kohlenstoffatomen ableiten, ausgewählt sind.
16. Verfahren zur Herstellung einer
Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis
15, das folgendes umfasst: Verwendung von zwei parallel
angeordneten, kontinuierlichen Massepolymerisationsreaktoren,
Bildung eines Polyacetal-Copolymeren (A) in einem der
Reaktoren, während im anderen Reaktor gleichzeitig das
Polyacetal-Copolymere (B) gebildet wird, und Vermischen der
Polyacetal-Copolymeren (A) und (B), die aus den jeweiligen
Reaktoren ausgetragen worden sind, vor oder während einer
Nachbehandlung.
17. Formkörper, erhalten durch Spritzgießen,
Extrudieren; Blasformen oder Pressformen der
Polyacetalharzzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis
15.
18. Formkörper nach Anspruch 17, wobei es sich beim
Formkörper um mindestens ein Teil handelt, das aus der Gruppe
der mechanischen Teile, Aufnahme-Harzformteile (outsert
molding), Einsatz-Harzformteile (insert molding), Chassis,
Bodenplatten und Seitenplatten, ausgewählt ist.
19. Formkörper nach Anspruch 18, wobei es sich bei dem
mechanischen Teil um mindestens einen Teil handelt, der aus
folgender Gruppe ausgewählt ist: Getriebe, Nocken,
Gleitstücke, Hebel, Arme, Kupplungen, Gelenke, Wellen, Lager,
Tastenstangen, Tastenkappen, Deckel und Spulen.
20. Formkörper nach Anspruch 18, wobei es sich bei dem
mechanischen Teil um mindestens einen Teil handelt, der aus
folgender Gruppe ausgewählt ist: Teile, die an
Führungsspindeln für Abtasteinrichtungen von Laufwerken für
optische Platten angepasst sind und an diesen gleiten,
Getriebe für rotierende Führungsspindeln, Zahnstangengetriebe
für angetriebene Abtasteinrichtungen und Getriebe, die zu
Zahnstangengetrieben passen und diese antreiben.
21. Formkörper nach Anspruch 17, wobei es sich um ein
Teil für eine Büroautomatisationsausrüstung handelt.
22. Formkörper nach Anspruch 17, wobei es sich beim
Formkörper um ein Teil für eine Kamera- oder Videoausrüstung
handelt.
23. Formkörper nach Anspruch 17, wobei es sich um ein
Teil für Musik-, Bild- oder Informationsausrüstungen handelt.
24. Formkörper nach Anspruch 17, wobei es sich um ein
Teil für eine Kommunikationsausrüstung handelt.
25. Formkörper nach Anspruch 17, wobei es sich um ein
inneres oder äußeres Teil von Kraftfahrzeugen handelt.
26. Formkörper nach Anspruch 17, wobei es sich um ein
Maschinenteil handelt.
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