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Einrichtung zum Falzen des überstehenden Endteiles eines eine Zigarre
mit zylindrischem und geradem Ende umhüllenden Wickels Die Erfindung betrifft eine
Einrichtung zum Falzen des überstehenden Endteiles eines z. B. aus Zellglasfolie
bestehenden, eine Zigarre mit zylindrischem und geradem Ende umhüllenden Wickels,
die die eingewickelte Zigarre festhält und quer zu ihrer Längsrichtung schrittweise
an zwei an einem Träger befestigten und in der Bewegungsrichtung der Zigarre hintereinander
angeordneten Falzfinger, die zusammenwirkend die in der Förderrichtung diametral
gegenüberliegenden Segmente des überstehenden Endes des Wickels teilweise übereinander
falzen, vorbeibewegt.
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Nachdem die Zigarre mit einem sie umhüllenden Wickel verpackt worden
ist, müssen die überstehenden Endteile des Wickels auf geeignete Weise zugefalzt
und zusammengeschweißt werden. Zu diesem Zweck falzt man das überstehende Wickelende
am besten von allen vier Seiten ein und legt die so gebildeten vier Segmente des
Wickelendes kreuzweise aufeinander, worauf sie miteinander verschweißt werden können.
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Bei den nach diesem Grundsatz arbeitenden bekannten Falzeinrichtungen
werden im allgemeinen den vier Segmenten des Wickelendes entsprechende Falzfinger,
insgesamt also vier Falzfinger, benutzt.
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Bei einer bekannten Ausführungsform sind diese vier Falzfinger alle
an verschiedenen Falzstellen angeordnet, so daß die Zigarre drei Bewegungsschritte
ausführen muß, bevor ein Wickelende vollständig von allen vier Seiten aus gefalzt
ist. Der Falzvorgang verläuft also recht langsam und erfordert einen umständlichen
Mechanismus. Es ist nämlich nicht ganz einfach, die verhältnismäßig weit auseinanderliegenden
Falzfinger an einem gemeinsamen Träger zu befestigen und durch eine einzige Antriebsstange
zu betätigen. Daher erfordert diese bekannte Einrichtung auch ziemlich viel Raum.
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Bei einer anderen bekannten Einrichtung ist ein Drehkopf mit vier
Falzfingern vorgesehen. Diese Einrichtung nimmt zwar wenig Raum ein, jedoch wird
für die Falzung sehr viel Zeit benötigt. Es müssen nämlich an einer einzigen Stelle
alle vier Segmente nacheinander gefalzt werden, bevor sich die Zigarre weiterbewegen
kann.
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Ähnliche Nachteile gelten für alle bekannten Einrichtungen, die mit
vier beweglichen Falzfingern arbeiten.
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Demgegenüber schlägt die Erfindung eine Einrichtung vor, deren Vorzug
gegenüber allen vorbekannten Einrichtungen darin besteht, daß sie sehr schnell arbeitet
und wenig Raum einnimmt. Die Erfindung schlägt vor, eine Einrichtung zum Falzen
des überstehenden Endteiles eines z. B. aus Zellglasfolie bestehenden, eine Zigarre
mit zylindrischem und geradem Ende umhüllenden Wickels, die die eingewickelte Zigarre
festhält und quer zu ihrer Längsrichtung schrittweise an zwei an einem Träger befestigten
und in der Bewegungsrichtung der Zigarre hintereinander angeordneten Falzfinger,
die zusammenwirkend die in der Förderrichtung diametral gegenüberliegenden Segmente
des überstehenden Endes des Wickels teilweise übereinanderfalzen, vorbeibewegt,
so zu gestalten, daß an dem Träger außer den schwenkbaren Falzfingern noch ein mit
einem Falzschlitz versehenes, um eine Achse senkrecht zur Bewegungsebene der Zigarren
schwenkbares Führungsblech angebracht ist, das die bereits umgefalzten Segmente
in ihren Lagen sichert, die beiden anderen, einander diametral gegenüberliegenden
Segmente des Wickelendteiles teilweise übereinanderfalzt und außerdem die kreuzweise
übereinandergefalzten Segmente des Wickels andrückt, und daß zum Antrieb der Falzfinger
und des Führungsbleches ein einziges, federbelastetes Antriebsglied im Träger gelagert
ist.
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Das wesentliche Merkmal der Erfindung wird in der Kombination zweier
Falzfinger mit einem mit einem Falzschlitz versehenen schwenkbaren Führungsblech
erblickt. Die Falzfinger dienen zum Falzen zweier Segmente des Wickel endes, während
der Falzschlitz in dem Führungsblech die Falzung der übrigen
zwei
Segmente übernimmt. Nach der erfindungsgemäßen Bauweise befinden sich alle zur Falzung
dienenden Teile, also die beiden Falzfinger und das Führungsblech mit dem Falzschlitz,
an einem gemeinsamen Träger, der eine Baueinheit bildet und durch ein einziges Antriebsglied
angetrieben wird.
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Auf diese Weise entsteht ein Gerät, das sich in.einfachster Weise
an einevorhandeneEinwickelmaschine anbauen läßt.
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Die Kombination der Falzfinger mit dem Falzschlitz in dem Führungsblech
hat den Vorteil, daß das Wickelende nur teilweise durch die Falzfinger, im übrigen
aber durch die Bewegung der Zigarre an dem Führungsblech vorbei zugefalzt wird.
Die gesamte Falzarbeit wird an nur zwei Stellen ausgeführt, die um einen Transportschritt
voneinander entfernt sind, so daß das Zufalzen, das Andrücken und das Verschweißen
sehr schnell und auf kleinstem Raum durchgeführt werden können, da das Führungsblech
gleichzeitig einen Teil des Falzens, das Andrücken und das Zuschweißen ausführt.
Zu diesem Zweck ist das Führungsblech am Ende des Falzschlitzes mit einer Heizvorrichtung
versehen. Durch diese Heizvorrichtung wird auch der Teil des Führungsbleches, in
dem sich der Falzschlitz befindet, in geringem Maße erwärmt, wodurch der Falzvorgang
noch begünstigt wird. Es hat sich nämlich gezeigt, daß sich das aus Zellglasfolie
bestehende Material des Wickels wesentlich leichter biegen und falzen läßt, wenn
es etwas angewärmt ist, während es in kaltem Zustand recht steif und spröde ist
sowie die Neigung hat, nach dem Biegen oder Falzen wieder in seine ursprüngliche
Lage zurückzukehren.
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Andruckbleche, die gleichzeitig eine Falzung ausführen, sind an und
für sich schon bekannt. Bei der bekannten Ausführung wird der verpackte Gegenstand
mit einem überstehenden Teil der Verpackung so an dem Falz- bzw. Andruckblech vorbeibewegt,
daß der vorstehende Teil der Verpackung von einer Kante des Bleches abgebogen wird,
worauf die dem verpackten Gegenstand zugewandte Seite des Bleches die abgebogene
Verpackung gegen den Gegenstand andrückt, wenn er sich an dem Blech entlang weiterbewegt.
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Eine weitere Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit läßt sich mit der
erfindungsgemäßen Einrichtung erzielen, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
der das in bezug auf die Bewegungsrichtung der Zigarren vordere Segment des vorragenden
Wickelendes umlegende Falzfinger durch eine Feder in der Falzlage und der zweite
Falzfinger durch eine Feder in der unwirksamen Lage gehalten wird, wobei nur der
zweite Falzfinger vom Antriebsglied angetrieben ist und dieser mittels einstellbarer
Anschlagglieder, wie Stellschrauben, kurz vor Erreichen seiner Falzlage den ersten
Falzfinger aus der Falzlage heraus und das Führungsblech in die andrückende Lage
bringt.
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Bei dieser Gestaltung arbeitet der das vordere Segment des Wickelendes
umlegende Falzfinger praktisch wie ein festes Falzblech, da er ständig in seiner
Arbeitslage bleibt. Wenn die Zigarre diesen Falzfinger erreicht hat, so braucht
man die Zigarre nur so lange anzuhalten, bis der zweite, das hintere Segment falzende
Falzfinger in seine Arbeitslage geschwenkt ist. Sobald dies geschehen ist, kann
die Zigarre weiterbewegt werden. Bei dieser Arbeitsweise wird die natürliche Elastizität
des Wickelmaterials ausgenutzt. Wenn die Zigarre den feststehenden Falzfinger erreicht
hat, so falzt dieser zunächst das
später außenliegende Segment, während erst danach
der zweite Falzfinger das unter dieses überlappende Segment zu faltende Segment
einbiegt. Dabei wird der feststehende Falzfinger etwas zurückgestoßen, so daß sich
das zuerst gefalzte Segment wieder etwas abheben und das erst danach gefalzte Segment
darunterlegen kann. Bei dieser Arbeitsweise erfordert das zweifache Falzen nicht
mehr Zeit, als nötig ist, um den schwenkbaren Falzfinger in seine Falzlage zu bringen.
Darauf wird die Zigarre sofort weiterbewegt, wobei die beiden restlichen Segmente
von dem Falzschlitz im Führungsblech umgefalzt werden.
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Schließlich drückt das AndruckbIech alle vier Segmente aufeinander
und schweißt diese fest.
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Vorzüge und weitere Merkmale der Erfindung werden nachstehend an
Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Falzeinrichtung nach der
Erfindung in perspektivischer Ansicht, Fig. 2 in Draufsicht und teilweise im Schnitt
einige der bewegten Teile der Einrichtung in einer ersten Lage, Fig. 3 in Draufsicht
und teilweise im Schnitt die in Fig. 2 dargestellten Teile in einer zweiten Lage,
Fig. 4 in Draufsicht und teilweise im Schnitt die genannten Teile in einer dritten
Lage und Fig. 5 die Endansicht des um eine Zigarre angebrachten Wickels.
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Nachdem die Zigarre 1 (Fig. 2 bis 5) in einer Verpackungsmaschine
mit einer Zellglasfolie umwickelt worden ist, müssen die Enden des rohrförmigen
Wickels 2 zugefalzt werden. Die dargestellte Falzeinrichtung dient dazu, das über
das gerade abgeschnittene Ende der ungefähr zylindrischen Zigarre vorragende Ende
des Wickels 2 zu schließen. An dieser Falzvorrichtung wird die auf einer Tischplatte
4 liegende Zigarre 1 durch eine an sich bekannte, schrittweise arbeitende und mit
Mitllehmern 3 versehene Fördereinrichtung vorbeigeführt, in der die Zigarre gegen
eine Bewegung in ihrer Längsrichtung gesichert ist. Während ihrer Querbewegung wird
die Zigarre 1 mit dem vorragenden Teil des Wickels 2 gegen einen Falzfinger 6 gedrückt,
der durch eine an einem Stift 17 befestigte Feder 5 in der Falzlage gehalten wird.
Die Feder 5 zieht den Arm 7 des um die Achse 8 schwenkbaren Falzfingers 6 gegen
den Anschlag9 9 (Fig. 1).
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Erreicht die Zigarre 1 die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Lage,
so wird sie kurz angehalten. In dieser Lage wird das in der Förderrichtung vordere
Segment des vorragenden Wickelendes nach innen falzartig, aber nicht scharf umgelegt.
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Unmittelbar nachdem die Zigarre diese Lage erreicht hat, wird ein
zweiter Falzfinger 11 durch eine auf und ab bewegbare Stange 10 in Richtung auf
den Falzfinger 6 zu bewegt. Der Finger 11 ist dazu mittels seines Armes 12 um eine
der Achse 8 parallele Achse 13 drehbar gelagert und mittels einer Stange 14 an einem
an der Stange 10 befestigten Arm 15 angelenkt. Eine Feder 16 ist bestrebt, die Stange
10 nach unten zu drücken. Die Achsen 8 und 13, der Anschlag 9 und der Stift 17 sind
an einem gemeinsamen Träger 18 befestigt, der in geeigneter Weise leicht lösbar
und verstellbar an der Verpackungsmaschine angebracht werden kann.
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Am Arm 12 des Falzfingers 11 ist ein Anschlag in Form einer Stellschraube
19 vorgesehen, deren Mutter mit 20 bezeichnet ist. Kurz bevor der Finger 11 seine
äußerste Falzlage erreicht, stößt die Schraube 19 gegen den Arm 7 des Fingers 6
und drückt den
Finger 6 dadurch etwas aus seiner Falzlage heraus.
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Das bereits nach innen umgelegte vordere Segment des Endteiles des
Wickels 2 hebt sich dabei wieder etwas ab, so daß das gegenüberliegende, hintere
Segment von dem Finger 11 unter das vordere Segment umgelegt werden kann (Fig. 3).
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Nach dieser Tätigkeit der Falzfinger 6 und 11 bewegt sich die Stange
10 wieder nach unten, und der Finger 11 kehrt in seine Ruhelage zurück, so daß der
Finger 6 von der Feder 5 wieder gegen den Anschlag 9 angezogen wird. Gleichzeitig
bewegt sich die umwickelte Zigarre 1 um einen Schritt weiter bis in die Lage 1',
2' (Fig. 2 und 3).
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Während dieser Bewegung der Zigarre 1 wird das vorragende Wickelende
an einem mit einem Falztrichter 22 und Falzschlitz 23, 24 versehenen Führungsblech
21 vorbeigeführt. Fig. 1 läßt die Form der Falzkanten 23, 24 des Falztrichters 22
erkennen.
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Bei der Bewegung der Zigarre an dem Finger 6 vorbei wird das vordere
Segment des Wickelendes scharf umgebogen, so daß es sich auf das hintere Segment
legt.
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Von dem Endteil des Wickels ragen jetzt nur noch das untere und das
obere Segment über den Finger 6 vor, und zwar unter bzw. über diesem. Bei der Weiterbewegung
der Zigarre wird nun zunächst das untere vorragende Segment durch die Falzkante
23 nach oben und darauf das obere Segment durch die Falzkante 24 nach unten umgelegt.
Erreicht die Zigarre schließlich die Lage 1', 2', so sind die vier Segmente des
vorragenden Wickelendes kreuzweise aufeinandergelegt, wie es Fig. 5 zeigt.
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In der Lage 1', 2' wird das geschlossene Ende des Wickels durch das
Führungsblech 21 angedrückt und durch ein an diesem Blech vorgesehenes Heizelement
25 auf eine Temperatur erwärmt, wobei wenigstens die beiden außenliegenden umgelegten
Segmente dieses Endes aneinander geschweißt werden. Das Füllrungsl)lech 21 bildet
daher sowohl einen Andrücker als auch ein Schweißorgan, und mit Riicksicht darauf
ist es an einer drehbar im Träger 18 gelagerten Achse 26 befestigt. Eine Feder 27
ist bestrebt, das Andrückende des Bleches 21 von der Zigarre wegzuziehen und in
der unwirksamen Lage zu halten. in der der Falztrichter 22 aber wirksam ist.
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Das Andrückende des Bleches kann durch die Schwenltbewegung des Armes
7 in die wirksame Lage bewegt, d. h. um die Achse 26 gedreht werden. Dazu ist das
Blech 21 mit einem Querarm 28 versehen. in dem eine Stellschraube 29 angebracht
ist. Gegen letztere stößt der Arm 7 an. Übt nun die Stellschraul)e 19 Druck auf
den Arm 7 aus. so wird das Blech 21 entgegen der Wirkung der Feder 27 um die Achse
26 verschwenkt und das das Heizelement 25 tragende Ende dieses Bleches gegen das
geschlossene Ende des Wickels angedrückt. Der Querarm 28 ist mit einer zweiten Stellschraube
30 versehen, die mit ihrem Ende gegen die Seitenfläche des Trägers 18 anschlägt.
wenn der Andrücker des Bleches 21 durch die Feder 27 in ihre Ruhelage bewegt worden
ist.
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Nimmt die verpackte Zigarre die Lage 1', 2' ein, so befindet sich
die in Fig. 4 dargestellte nächste Zigarre 1", 2" in der Lage 1, 2, und es wiederholt
sich der beschriebene Vorgang.