DE1004340B - Verfahren zur Herstellung von Faeden aus Polyacrylnitril bzw. seinen Mischpolymerisaten mit verbesserten textilen Eigenschaften - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der textlien Eigenschaften, nämlich der Scheuerfestigkeit und des Griffs, von Fäden aus Polyacrylsäurenitril bzw. seinen Mischpolymerisaten.

Man hat bereits vorgeschlagen, Fäden mit hoher Wärmebeständigkeit und guter Anfärbbarkeit aus Polymerisaten herzustellen, die sich wiederum aus Mischungen bestimmter Polymerisate ergeben. Es werden hierfür eine Grundkomponente, nämlich Polyacrylsäurenitril, in überwiegender Menge und eine Zusatzkomponente, nämlich ein modifiziertes Mischpolymerisat von Acrylsäurenitril und/oder Methacrylsäurenitril und mindestens einer anderen Vinylverbindung, die nur eine Äthylenbildung enthält, miteinander vermischt. Weiterhin hat man auch vorgeschlagen, solche Hochpolymeren zu verspinnen, die sich durch Mischen von Polyacrylsäurenitril und Polyvinylacetal ergeben. Hierdurch wird der Erweichungspunkt des gebildeten Polymerisats erhöht. Für die Herstellung von klaren Spinnlösungen aus Polyacrylsäurenitril, welches in N, N'-Dimethylcyanamid aufgelöst wird, ist auch in Vorschlag gebracht worden, als Variante zu der Spinnlösung z. B. Polyvinylacetat hinzuzufügen.

Es wurde gefunden, daß neben der Verbesserung der Scheuerfestigkeit auch eine gleichzeitige Verbesserung des Griffs erreicht wird, wenn man dem Polyacrylsäurenitril oder seinen Mischpolymerisaten vor dem Verspinnen sowohl Polyvinylacetat als auch Polyvinyläthyläther zusetzt. Es ist zweckmäßig, Polyvinylacetat und Polyvinyläthyläther in einer Gesamtmenge von 2 bis 30 %, vorzugsweise 15%, bezogen auf den Festkörpergehalt der Spinnlösung, dem Polyacrylsäurenitril vor dem Verspinnen zuzusetzen. Am günstigsten wird der erwartete Effekt dann erreicht, wenn man etwa 2 Teile Polyvinylacetat und etwa 1 Teil Polyvinyläthyläther, bezogen auf die Gesamtmenge von 2 bis 30 %, verwendet.

Man stellt zunächst nach bekannten Verfahren eine Spinnlösung des Polyacrylnitrile oder seines Mischpolymerisats in einem Lösungsmittel, z. B. in Dimethylformamid, her und setzt das Gemisch, bestehend aus Polyvinylacetat (z.B. 10%) und Polyvinyläthyläther (z.B. 5 %) entweder in fester Form oder ebenfalls in Dimethylformamid gelöst, hinzu. Diese Mischung wird auf etwa 110° erhitzt und nach dem üblichen Verfahren bei etwa 100° versponnen.

Beispiel 1

Zu 18,7 kg Polyacrylnitril vom iC-Wert von etwa 85, 2,2 kg Polyvinylacetat vom i£-Wert von etwa 70 und 1,1 kg Polyvinyläthyläther vom i£-Wert von etwa 50 werden 78 kg Dimethylformamid zugegeben und das Gemisch durch Erhitzen auf 110° und unter Rühren gelöst. Die nitrierte und auf 80° abgekühlte Lösung wird alsdann nach dem Trocken- oder Naßspinnverfahren ver-Verfahren zur Herstellung von Fäden

aus Polyacrylnitril
bzw. seinen Mischpolymerisaten
mit verbesserten textlien Eigenschaften

Anmelder:

Vereinigte Glanzstoff-Fabriken A. G.,
Wuppertal-Elberfeld, Am Laurentiusplatz

Dr. Ernst Pirot, Erlenbach/M.,
ist als Erfinder genannt worden
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spönnen. Bei dem Trockenspinnverfahren wird die Spinnlösung durch eine Spinndüse mit Bohrungen von etwa 125 bis 250 μ durch einen erhitzten Schacht von etwa 4 m Länge versponnen, wobei das Fadenbündel mittels eines Heißluftstromes von z. B. 180° weitgehend vom Lösungsmittel Dimethylformamid befreit wird. Nach dem Naßspinnverfahren läßt man das Fadenbündel aus der Düse z. B. in ein Glycerinbad von etwa 130 bis 140° austreten.

Die resultierenden Fäden lassen sich besonders gut bis auf das Zwölffache verstrecken und zeigen nach anschließender Schrumpfung einen Festigkeitswert von 38 Rkm bei etwa 20 % Dehnung. Die Scheuerfestigkeit der erhaltenen Fäden liegt um etwa den sechsfachen Betrag höher als bei Fäden, die ohne Zusatz versponnen wurden, wie es folgende Aufstellung zeigt:
Polyacrylnitrilfäden Probe A (ohne Zusatz des Gemisches)

Scheuertouren (geom. Mittelwert) 65

Polyacrylnitrilfäden Probe B (ohne Zusatz des Gemisches)

Scheuertouren (geom. Mittelwert) 80

Polyacrylnitrilfäden Probe C (mit Zusatz von 16 % Polyvinylacetat und 8 % Polyvinyläthyläther)

Scheuertouren (geom. Mittelwert) 460

Der Griff der Fäden ist sehr weich und geschmeidig.

Beispiel 2

17 kg Polyacrylnitril, if-Wert etwa 90, 1,8 kg PoIyvinylacetat, K-Wert etwa 70, und 1,2 kg Polyvinyläthyläther, i£-Wert etwa 50 (die beiden letzten im Mengenverhältnis 3:2), werden in 80 kg Dimethylformamid gelöst und entsprechend Beispiel 1 versponnen. Nach dem Verstrecken erhält man geschmeidige Fäden mit Reißfestig-

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Claims (1)

1. 3 4

   keiten bis zu 40 Rkm bei 20 bis 25 % Dehnung, die einen entweder in fester oder gelöster Form Polyvinylacetat

   sehr weichen Griff aufweisen. und Polyvinyläthyläther in einer Gesamtmenge von

   2 bis 30°/₀, vorzugsweise 15%, bezogen auf den Fest-

   Patentansprugh: körpergehalt der Spinnlösung, zusetzt.

   Verfahren zur Herstellung von Fäden aus Poly- 5

   acrylnitril bzw. seinen Mischpolymerisaten mit ver- In Betracht gezogene Druckschriften:

   besserten textlien Eigenschaften, insbesondere guter Schweizerische Patentschrift Nr. 291 825;

   Scheuerfestigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man USA.-Patentschrift Nr. 2 571 683;

   dem Hochpolymeren beim Herstellen der Spinnlösung britische Patentschrift Nr. 595 052.

   © 609 839/397 3.57