DE100413C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6: Bier, Branntwein.
F. H. WUNDRAM in BERLIN.
in Benzin.
Pätentirt im Deutschen Reiche vom 12. März 1897 ab.
Für den Verschlufs von Flüssigkeiten, insbesondere von Champagner und feinen Weinen
auf Flaschen hat man ungeachtet aller Versuche bisher noch keinen genügenden Ersatz
des Korkes der Korkeiche gefunden.
Obgleich ein gesunder reifer Kork bester Qualität unter Umständen eine Reihe von
Jahren seine Eigenschaft als Flaschen-Verschlufs bewahren kann, so ist es doch nicht ausgeschlossen,
dais durch das Eindringen der Flüssigkeit in den porösen Kork die in demselben
häufig befindlichen Extractivstoffe ausgelaugt werden, wodurch sie dann dem Inhalt
der Flasche einen widerlichen Geschmack verleihen und ihn dadurch werthlos machen.
Es kommt auch häufig vor, dafs selbst bei Verwendung des allerbesten Materials Flaschenweine
einen penetranten Geschmack annehmen, hervorgerufen durch Schimmelpilze, welche sich an der Fläche oder im Innern der Korken
bilden. Um diesen Uebelständen abzuhelfen, hat man versucht, die Korken zu imprägniren,
und zwar mit flüssigem, hoch erhitztem Paraffin. Dieses Verfahren ist aber wieder aufgegeben
worden, da es eine Reihe von Uebelständen im Gefolge hat, welche die beabsichtigte
Wirkung illusorisch machten. Der Hauptübelstand ist der, dafs das Paraffin den Kork
nicht völlig durchdringt, sondern gröfstentheils an der äufseren Oberfläche haften bleibt, während
bei dem vorliegenden Verfahren die Imprägnirungsflüssigkeit unter hohem Druck in
die Korken eingeprefst wjrd , . so 1 dafs, ein völliges Durchdringe^ :■ das! ΪΚΜ^ΐSW1 %kr
I TT-ksve-fem a.d.r.
Flüssigkeit stattfinden mufs. Hierzu kommt ferner noch, dafs man die paraffinirten Korken
vor dem Stöpseln nicht in heifses Wasser legen darf ■— ein Vorzug, der, um einen guten
und dichten Verschlufs zu erzielen, in der Praxis stets angewendet wird, da im heifsen
Wasser das Paraffin schmilzt und also die Imprägnirung der Korken zum Theil wieder
aufgehoben wird. Unterläfst man jedoch das Quellen der Korken in heifsem Wasser, wodurch
an und für sich schon der Verschlufs der Flaschen ein unsicherer wird, so werden
sich schon beim Eintreiben der Korken in die Flaschen Theile des Paraffins ablösen und den
Geschmack des Weines und dergl. verderben, ferner werden beim Entkorken der Flaschen
sich Theile des Paraffins am inneren Flaschenhals festsetzen und es wird infolge dessen statt
der beabsichtigten Wirkung, dem Weine den Wohlgeschmack zu erhalten, gerade das Gegentheil
hervorgerufen. Ein ähnlicher Uebelstand zeigt sich beim Eintreiben der Korken in die
Flaschen, indem durch das gewaltsame Zusammenpressen der Korken das Paraffin aus den
Poren der Korken herausgetrieben und so dem Inhalt der Flaschen mitgetheilt wird. Aufserdem
wird durch den in allen Weinen mehr oder ■ weniger enthaltenen Alkohol besonders das
dem unteren Ende des Korkes anhaftende Paraffin gelöst Und dadurch dem Weine ein
unangenehmer Beigeschmack verliehen bezw. der Inhalt der Flasche gänzlich verdorben.
j Ein pV^jjd/erbpip>
wird durch paraffinirte Korken, wiä'"'dieJPraxis gelehrt, ganz besonders bei
ederenRuh'1,
moussirenden Weinen ausnahmslos eintreten, und ist man aus diesem Grunde vom Paraffiniren
der Korken zurückgekommen. Um diese Uebelstände, welche sich bei der Imprägnirung
der Korken mit Paraffin gezeigt haben, zu beseitigen, werden gemäfs vorliegender
Erfindung die Korken einem Imprä'gnationsverfahren unterworfen, durch welches
selbst Korke geringerer Qualität — und darin liegt vor Allem der wirtschaftliche Nutzen
der Erfindung —· undurchdringlich gemacht werden, so dafs weder Flüssigkeit noch
Kohlensäure entweichen kann.
Der nach diesem Verfahren behandelte Kork ist vollständig bis in seine innersten Poren
imprägnirt, bleibt trotzdem vollkommen biegsam, übt auf den Inhalt weder in Bezug auf Geruch
noch Geschmack irgend welchen Einflufs aus und zeigt äufserlich nicht das geringste Merkmal
einer Imprägnirung.
Das Verfahren besteht darin, dafs man reinen, nicht vulkanisirten Naturkautschuk in Benzin
auflöst, bis sich kein Rückstand mehr vorfindet. Es ist zwar bekannt, Kautschuk in
Benzin aufzulösen; dieses Verfahren bildet in seiner Allgemeinheit auch nicht den Gegenstand
der Erfindung; letztere besteht lediglich in der Anwendung dieser Lösung zum Imprägniren
von Korken, wodurch die oben auseinandergesetzte neue technische Wirkung
erzielt wird.
Man löst Kautschuk in Benzin in einem solchen Verhältnifs, dafs auf ι g Kautschuk
19 g Benzin kommen.
In diese Flüssigkeit werden die zu imprägnirenden Korken gelegt und mittelst einer
bekannten Compressionspumpe einem Drucke von 10 bis 12 Atmosphären ausgesetzt, damit
die Flüssigkeit gehörig eindringen kann.
Die auf diese Weise behandelten Korken müssen dann so lange einem starken Luftzuge
ausgesetzt werden, bis die letzte Spur von Benzin völlig verflüchtigt ist und sich kein
Geruch mehr an ihnen bemerkbar macht.
Pa τ ε ν τ-A ν s ρ R υ c H:
Verfahren zum Imprägniren von Korken, gekennzeichnet durch die Verwendung einer
Lösung von Kautschuk in Benzin.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE100413C true DE100413C (de) |
Family
ID=371232
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT100413D Active DE100413C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE100413C (de) |
-
0
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