DE605785C - Verfahren zum Impraegnieren von dicken und dichten Faserstoffgegenstaenden mit Kautschukmilch - Google Patents

Verfahren zum Impraegnieren von dicken und dichten Faserstoffgegenstaenden mit Kautschukmilch

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DE605785C
DE605785C DED62680D DED0062680D DE605785C DE 605785 C DE605785 C DE 605785C DE D62680 D DED62680 D DE D62680D DE D0062680 D DED0062680 D DE D0062680D DE 605785 C DE605785 C DE 605785C
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/693Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural or synthetic rubber, or derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description

  • Verfahren zum Imprägnieren von dicken und dichten F_ aserstoffgegenständen mit Kautschukmilch Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Imprägnierung von dicken und dichten Faserstoffprodukten mit Kautschukmilch.
  • Es ist bekannt, Fäden und Gewebe mit Kautschuk auf der Basis von organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, Benzin, Tetrachlorkohlenstoff usw., zu imprägnieren. Auch ist es bekannt, Textilfasern und feine Gespinste, die während der folgenden Herstellungsprozesse als Halbfabrikate für die Herstellung .von Geweben usw. dienen, mit Kautschukmilch zu imprägnieren.
  • Aus dem österreichischen Patent 84 510 und der britischen Patentschrift 316335 ist ferner die Imprägnierung von Geweben in geschlossenen Imprägnierkesseln mittels Vakuums und darauffo1gendem Druck bekannt. 17it diesen bekannten Verfahren ist es jedoch unter Anwendung der hier vorgeschlagenen Drücke von etwa 4 kg pro Quadratzentimeter nicht möglich, eine Durchimprägnierung mit Kautschukmilch bis ins Innere der Gewebe, Riemen usw. zu erzielen.
  • Durch die deutsche Patentschrift i69 4or ist ferner bekanntgeworden, Gewebe mittels einer Reihe von Kalandern auf mechanischem Wege zu strecken und zu öffnen unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme. Dieses Verfahren ist für Kautschukmilchimprägnierung nicht anwendbar, da die Kautschukmilch lediglich in die großen Öffnungen und Poren, nicht aber in das Innere der einzelnen Fäden des Gewebes, insbesondere wenn diese stark gezwirnt sind, eindringen würde.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mittels dessen dicke und dichte Produkte aus Faserstoff mit Kautschukmilch durch und durch imprägniert werden können. Die Erfindung besteht darin, daß Kautschukmilch, vorzugsweise in konzentrierter Form, mit einem Druck von mehr als etwa 5o Atrn. in geschlossenen Behältern in die zu imprägnierenden Produkte hineingepreßt wird. Um eine starke Reibung beim Eindringen der Kautschukmilch ins Innere der Gewebe und dementsprechend eine schnelle Koagulierung der Kautschukmilch zu vermeiden, besteht die Erfindung weiter darin, daß der Kautschukmilch zur Erhöhung ihrer Viscosität zwecks Vermeidung einer durch Reibung bedingten frühzeitigen Koagulation viscositätserhöhende Schutzstoffe, beispielsweise Pflanzenschleime, beigemischt werden.
  • Bei den verwendeten hohen Drücken besteht eine große Explosionsgefahr. Um diese zu beseitigen, werden der Kautschukmilch gemäß der Erfindung geeignete chemische Stoffe, beispielsweise Wasserglas oder Paraffin in kolloidaler Emulsion, zugesetzt.
  • Weitere Merkmale der Erfindung sind weiter unten beschrieben.
  • Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt gegenüber den bekannten Imprägnierverfahren auf der Basis von benzinösen Kautschuklösungen besteht darin, daß das erfindungsgemäße Verfahren die Erzielung eines sehr hohen Kautschukgehaltes ermöglicht.
  • Gegenüber der eingangs erwähnten Intprägnierung von Textilfasern und Gespinsten bietet das Verfahren gemäß der Erfindung den Vorteil, daß die Imprägnierung wesentlich verbilligt wird. da man die Textil- oder allgemein Faserstoffprodukte auf den gewöhnlichen Maschinen fertigstellen und sodann nachträglich in einfacher Weise mit Kautschukmilch durch und durch imprägnieren kann, wobei die imprägnierten Produkte eine aus Faserstoffen und Kautschukmilch bestehende kompakte Masse bilden, während bei dem bekannten Verfahren der Imprägnierung einzelner Fasern die Fäden im Endprodukt ohne Verbindung durch Kautschukmilch nebeneinanderliegen.
  • Die Haltbarkeit der durch das erfindungsgemäße Verfahren behandelten Produkte ist ein Mehrfaches derjenigen von nicht imprägnierten Produkten. Auf Grund dieser durch die erfindungsgemäße Imprägnierung erzielten größeren Haltbarkeit lassen sich geringere Qualitäten für die Faserstoffe verwenden, wobei trotzdem das fertige Produkt wesentlich widerstandsfähiger ist als die bisherigen nicht imprägnierten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist nachstehend im einzelnen beschrieben.
  • Der Kautschukmilch müssen Stoffe zugesetzt werden, die ihre Viscosität erhöhen und gleichzeitig als Stabilisierungsmittel dienen, damit beim Eindringen in die Produkte die Reibung auf ein Minimum herabgesetzt wird und dadurch eine frühzeitige Koagulierung verhindert wird.
  • Es gibt verschiedene hierfür geeignete Stoffe, z. B. die verschiedenen in Wasser löslichen Gummisorten, wie Caraya, Gummiarabikum, Tragant, und auch die Ausquellungen aus verschiedenen Sämereien, wie Leinsamen usw. Es hat sich aber herausgestellt, daß neben aufgequollenem Sago ganz besonders die Säfte gewisser Kaktuspflanzen sowohl zur Erhöhung der Viscosität beitragen als auch eine hervorragende stabilisierende Wirkung haben, so daß selbst Alkohol in kleinen Quantitäten zusammen mit diesen Säften der Kautschukmilch beigefügt werden kann, ohne daß eine Koagulierung eintritt. Unter den sehr zahlreichen verschiedenen Kaktusarten müssen naturgemäß diejenigen ausscheiden, deren Säfte sauer sind und aus diesem Grunde koagulierend wirken würden. Es gibt aber andere Kaktusarten und vor allem die verschiedenen Arten der Familien der indianischen Feigen, die auch unter dem Namen Nopal bekannt sind und in Spanien und Marokko den Namen. Chumbera tragen. Diese Pflanze (N ohalea) hat einen sehr reichen, vollkommen neutralen Saft, der der Kautschukmilch die für den vorliegenden Zweck nötige Viscosität und Stabilität gibt. Außerdem kann dann noch zur Erhöhung der "iscosität und zur weiteren Stabilisierung der Kautschukmilch eine 2o°/oige Lösung von wvasserlöslichen ölen beigefügt werden. Unter allen erprobten ölen wurde Rizinusölseife als besonders geeignet ermittelt. Außerdem kann Leinöl hinzugefügt «-erden, da es nach erfolgter Imprägnierung trocknend wirkt. Während diese Stoffe der Kautschukmilch nach und nach zugesetzt werden, ist es zu empfehlen, gleichzeitig etwas Ammoniakwasser hinzuzugeben, um zu vermeiden, daß sich auf der Oberfläche der Kautschukmilch eine - Haut bildet. Die auf diese Weise vorbereitete Kautschukmilch wird auch bei hohem Druck und sehr starken Reibungen nicht mehr koagu= Tieren. Eine sehr gut anzuwendende 1.Zischung ist folgende:
    Kautschukmilch mit 6o °1o
    Trockenkautschuk. . . . So. Teile,
    Saft des Nopal-Kaktus (Nopa-
    lea coccinellifera) . . . i 5 -
    Rizinusölseife . . . . . . 5
    Leinöl, roh oder gekocht . . 5 -
    Ammoniakwasser . . . . . t -
    Dieser Mischung werden dann noch die zum Vulkanisieren nötigen Stoffe zugesetzt; wie Schwefel, Zinkoxyd, Beschleuniger und Alterungsschutzmittel. Nachdem die Kautschukmilch vollkommen stabilisiert ist und eine hohe Viscosität hat. werden ihr noch weitere Stoffe beigemicht, die das Eindringen bis in die Fasern der Gewebe unterstützen. Derartige Mittel sind bekannt und werden vor allem in der Färberei von Textilien verwandt, um die Farben besser eindringen zu lassen oder haftend zu machen. Von den auf dem Markt unter der Bezeichnung Netzmittel bekannten Stoffen hat sich-die Anwendung von Alkohol, allerdings in einer besonders präparierten Form, als besonders zweckmäßig erwiesen. An sich koaguliert Alkohol die Kautschukmilch sofort; zur Vermeidung der koagulierenden Wirkung des Alkohols wird 10 % Alkohol der kizinusölseife zugesetzt. Die gewünschte Erhöhung der Eindringungsfähigkeit der Kautschukmilch wird aber dabei vollkommen erreicht. Von dieser Mischung von Rizinusölseife mit Alkohol kann 5 % der Kautschukmilch beigegeben werden. Dieses Präparat soll möglichst nur im letzten Augenblick der zur Imprägnierung bestimmten Kautschukmilchmenge zugesetzt werden, denn wenn der Alkohol längere Zeit mit der Kautschukmilch in Verbindung bleibt, kann er auch in dieser verkleideten Form noch zur Koagulierung führen.
  • Weiter wird der Kautschukmilch kohlensaures Ammoniak beigemengt, welches schon bei geringeren und unscliädliclien Temperaturen große Mengen Gas erzeugt, was also bei einer innigen Vermischung eine starke Porenbildung im Innern des Gewebes zur Folge hat. Bei steigendem .innerem Gasdruck werden die diese Poren einschließenden Kautschukhäutchen zerreißen, und durch die sich dadurch öffnenden Kanäle kann also die Feuchtigkeit in Form von Wasser oder Dampf entweichen. Die Menge des kohlensauren Ammoniaks beträgt etwa 3 bis 5 Zum Schluß wird zwecks sicherer Vermeidung von Explosionen bei hohem Druck als entsprechendes Schutzmittel- etwa 5 % Wasserglas zugesetzt, wodurch nach angestellten Versuchen auch bei tberschreiten des Drukkes von 8oo Atm. Zersetzungen und Explosionen vermieden werden.
  • Als Norm der vollständigen'Mischung kann folgende gelten:
    Kautschulinilch mit 6o ojo
    Trockengehalt . . . . 8o Teile,
    Saft des Nopal - Kaktus
    (\opalea coccinellifera) . i5 -
    Rizinusölseife . . . . . 5 -
    Ammonialmcasser . . . . 3 -
    Älkohol in Rizinusölseife . . 5 -
    'Wasserglas . : . . . . 6 -
    Leinöl . . . . . . . . 6 -
    - kohlensaures Ammoniak . . 4 -
    kolloidaler 'Schwefel . . . 2 -
    kolloidaler Zinkoxyd . . . 6 -
    ` Pentamethvlendithiocarb-
    aminsaures Piperidin . . o,5 -
    Dithioca.rbamat des Cydo-
    hexyläthylamins . . . . o,5
    -
    Diphenviguanidin . . . . o,5 - .
    Die zu imprägnierenden Stoffe müssen möglichst säurefrei sein. Wenn sie leicht säurehaltig sind, wie z. B. Esparto, ist es sehr zu empfehlen, die Produkte vor der Imprägnierung zu waschen und zu neutralisieren, etwa mit \atriumcarbonat.
  • Die Zeichnung stellt eine Anlage dar, mit der die Imprägnierung nach dem vorliegenden Verfahren ausgeführt werden kann. i -ist ein starkwandiger Imprägnierbehälter, a ist ein Kautschukmilchvorratsbehälter, 3 ist die Vak-uumPumPe, ¢ ist ein Drei«@eghahn, 5 ist ein Absperrventil, und 6 und 7 sind Kontrollventile in den Deckeln der beiden Behälter, 8 ist eine hydraulische Druckpumpe, 9 ein Druckbehälter mit einem Kolben io, auf den das Druckwasser wirkt, und einem Kolben i i, vier auf die Kautschukmilch drückt, 12 ist die Druckwasserkammer, und 13 ist der Raum für die unter Druck stehende Kautschukmilch, 14 ist ein durch die Differenz der Durchmesser der beiden Kolben io und i i sich ergebender Hohlraum, i S, 16, 17 und i 9 sind vier Absperrhähne. und 18 ist ein Auslaßhalin.
  • Die Einrichtung wirkt in -folgender Weise: Bei Beginn ist der Behälter 2 mit präparierter Kautschukmilch gefüllt und der Behälter i leer. Das zu imprägnierende Material wird nun in den Behälter i hineingebracht und darauf der Deckel und die Hähne 5, 7 und 17 geschlossen, i9 geöffnet und.durch die Vakuumpumpe die Luft aus dem -Behälter i bis zu der technisch möglichen Grenze entfernt. Sobald dies erreicht ist, wird der Hahn i9 geschlossen- und durch Öffnung des Hahnes 5 der Behälter i mit Behälter 2 verbunden. Die Kautschuinnilch dringt von unten in den Imprägnierbehälter i ein und füllt diesen vollkommen, nachdem das Ventil 6 im Deckel des Behälters 2 geöffnet worden ist und somit der atmosphärische Druck auf den Inhalt des Kessels 2 wirken kann. Daran anschließend wird der- Hahn 17 geöffnet, und der Kolben i i geht unter der Wirkung des Druckwassers, welches durch das Ventil 15 in den Zwischenraum i¢ eintritt, nach unten, wodurch der Raum 13 mit Kautschukmilch vollgesaugt wird. Darauf werden die Ventile 5 und 15 geschlossen, die Ventile 16 und i8 geöffnet und dadurch Druck unter den Kolben io gegeben, wodurch die Kautschukmilch aus der Kammer 13 bei geöffnetem Ventil 7 in den Behälter i eindringt, bis Kautschukmilch aus dem Hahn 7 austritt, wodurch die Garantie gegeben ist, daß keine Luft mehr im Behälter i vorhanden ist. Dann wird der Hahn 7 geschlossen, und nun kann der Druck im Innern des Behälters i auf die gewünschte Höhe gebracht werden. Der Druck ist je nach Art der zu imprägnierenden Stoffe verschieden und beträgt in der Regel -etwa Zoo Atm., muß jedoch bei sehr dicken und sehr dichten Produkten. wie z. B. bei den dicken Schiffstauen, auf über 8oo Atm. gebracht werden. Dagegen reicht bei sehr offenen Geweben oder Geflechten, wie z. B. bei den Flechtsohlen aus Jute oder Esparto, auch ein Druck - von 5o oder 6o Atm. aus. Unterhalb dieser Druckhöhe werden aber mit keinem Produkte zufriedenstellende Resultate erzielt.
  • Vorzugsweise wird die Imprägnierung bei einer Temperatur zwischen 5o und 6o° vorgenommen, weil bei dieser Temperaturhöhe die Viscosität aller in der 'Mischung vorhandenen Bestandteile den für den Zweck der Imprägnierung günstigsten Wert hat. Die Dauer der Druckimprägnierung hängt von der Beschaffenheit und Dicke der Produkte ab und muß für jeden einzelnen Fall durch Versuch bestimmt werden. Als Anhalt sei gesagt. daß Flechtsohlen bei ;o Atm. Druck in 5 bis io Minuten vollkommen durchtränkt sind, während Taue finit i crn Durchmesser bei ioo Atm. Druck auch bei längster Dauer nicht bis ins Innere imprägniert werden können und bei Soo Atm. noch eine halbe Stunde Imprägnierzeit benötigen.
  • Während der Imprägnierung wird durch die Vakuumpumpe der Behälter 2 über der sich gegebenenfalls noch darin befindlichen Kautschukmilch luftleer gepumpt. Nach beendeter Imprägnierung wird die Kautschukmilch durch das entstandene Vakuum vom Behälter i in den Behälter 2 zurückgesaugt.
  • Im Anschluß an die Imprägnierung «-erden die aus dem Kessel i herausgenommenen Produkte je nach Beschaffenheit verschiedenen Behandlungen unterworfen, deren Grundlinien allerdings stets dieselben bleiben: Zunächst wird die Oberfläche durch irgendein mechanisches Mittel von der daran anhaftenden dickflüssigen Kautschukmilchmischungbefreit. Dies kann. je nachdem, ob es sich um breitgeführte Stoffe oder um Schnüre oder Taue handelt, zwischen schabenden Messern oder profilierten Walzen, durch die die Produkte fortlaufend geführt werden, geschehen, wodurch die Oberfläche von der überflüssigen Kautschukmilch befreit wird. Einzelne Sohlen müssen Stück für Stück zwischen-Walzen geführt und die Kautschukmilch abgequetscht werden.
  • Daran anschließend wird das Produkt zwecks Entfernung des Wassers durch Aufblähen des im Innern enthaltenen Ammoncarbonats einer Erhitzung unterworfen, die wieder j e nach der äußeren Beschaffenheit des Produktes auf verschiedene Weise durchgeführt werden kann. Der Zweck ist aber stets der, durch eine nicht übermäßige Erhitzung eine starke Gaserzeugung hervorzurufen, wodurch die gesamte, im Innern enthaltene Feuchtigkeit zusammen mit dem Gas entweichen kann. Wenn endlose Produkte, wie Riemen oder Taue, erhitzt werden sollen, so geschieht das am besten, indem sie durch ein entsprechend langes, von außen geheiztes Rohr stetig hindurchgeführt werden, so daß beim Austritt der Trockenprozeß beendet ist. Kleine Stücke, etwa Sohlen, können durch den erwärmten Tunnel auf einer stetigen Förderanlage befördert «erden.
  • Es ist zu empfehlen, die Produkte, bevor sie nach dem Abstreichen der ersten dicken Schicht mit weiteren Einrichtungen in Berührung kommen, oberflächlich zu koagulieren, wozu sich außer den anderen Koagulierungsmitteln vor allem Alkohol eignet, da Alkohol vollkommen verdampft und keine Rückstände hinterläßt, wie z. B. die verschiedenen bekannten Säuren, die bei übertriebener Anwendung durch die auf der Oberfläche verbleibenden Rückstände einen schädlichen Einfluß auf das Fertigprodukt ausüben können.
  • Nach Entfernung des Wassers ist das Produkt stark porös. Solange noch. Wasser in der Kautschukmilch vorhanden ist, behält diese noch ihre volle Klebrigkeit, und auch durch das Verdampfen des Wassers durch die geöffneten Poren wird eine eine sehr schnelle Vulkanisation bewirkende Temperatur nicht erreicht, so daß sofort nach völliger Entfernung des Wassers der Kautschuk noch nicht vulkanisiert und somit eine vollkommene und endgültige Schließung der Poren möglich -ist. Die Schließung der Poren geschieht sinngemäß dadurch, daß man die Produkte nicht allzu schnell zwischen zwei Druckwalzen hindurchleitet. Im Anschluß daran werden die nunmehr fertig imprägnierten und wasserfreien Produkte nach irgendeinem der bekannten Vulkanisierungsverfahren vulkanisiert. Bei der oben angeführten Mischung geschieht dies schon unter ioo°.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Imprägnieren von dicken und dichten Faserstoffgegenständen mit Kautschukmilch, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstoffgegenstände mit einer mit viscositätserhöhenden Schutzstoffen,wiePflanzenschleimen, sowie mit Explosionsschutzstoffen, wie Wasserglas, versetzten Kautschukmilch in geschlossenen Behältern bei einem Druck von mehr als etwa 5o Atm. imprägniert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Erhöhung der Viscosität neutrale Kakteensäfte, insbesondere der Saft der Nopalea coccinellifera, verwandt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und dadurch gekennzeichnet, daß außer neutralen Kaktussäften Rizinusölseife zugesetzt wird. q..
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschukmilch Alkohol als Benetzungsmittel beigemischt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4., dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol der Kautschukmilch in Mischung finit Rizinusölseife oder in Mischung mit den Kaktussäften nach Anspruch ,2 beigemischt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Imprägnierung bei einer Temperatur zwischen 5o und 70° durchgeführt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch r bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschukmilch Stoffe, die bei einer unterhalb der Vulkanisationstemperatur liegenden Temperatur eine starke Gaserzeugung be«-irken, z. B. kohlensaures Ammoniak, beigemischt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1166646B (de) * 1956-03-22 1964-03-26 Clemens A Voigt Schlauchloser Reifen fuer Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge

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