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Verfahren zum Überziehen der Innenwandung von Schläuchen mit einer
dünnen filmgebenden Schicht Es ist bekannt, Schläuche aus regenerierter Cellulose,
die als Wursthäute Verwendung finden sollen, auf der Innenwandung mit einer Schicht
aus Gelatine oder gelatineähnlichen Stoffen zu überziehen, um ein besseres Abbinden
des Darmes mit dem Wurstfüllsel zu ermöglichen. Diese Innenschicht hat man bisher
in der Weise aufgebracht, daß man trockene Schläuche aus regenerierter Cellulose
mit einer Gelatinelösung füllte, den überschuß der Lösung aus dem Schlauch herausquetschte
und den Schlauch dann unter Aufblasen trocknete.
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Bei der ununterbrochenen Durchführung eines derartigen Verfahrens
ist es notwendig, die für die Trocknung eingeblasene Luft in dem vor der Trockenvorrichtung
befindlichen Teil des Schlauches in irgendeiner Weise abzusperren. Es hat sich als
sehr schwierig erwiesen, diese Absperrung der Luft mit der Imprägnierung der Innenwandung
des Schlauches und dem dabei notwendigen Abquetschen des Imprägniermittels zu verbinden.
Eine starke Abquetschung, die ausreichte, um eine genügende Absperrung für die Trockenluft
zu geben, lieferte Schläuche, deren Innenwandung nur unzureichend oder ungleichmäßig
mit der gewünschten dünnen Schicht überzogen waren, während andererseits eine zu
geringe Abquetschung eine nicht genügende Absperrung der Luft und viel zu dicke
Imprägnierungsschichten ergab.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, bei dem diese beim
ununterbrochenen Imprägnieren der Innenwandung des Schlauches auftretenden Schwierigkeiten
dadurch vermieden werden, daß das Absperren der in den Schlauch eingeblasenen Luft
unter allmählich in der Bewegungsrichtung des Schlauches steigendem urld dann wieder
fallendem Druck getrennt und unabhängig von der Abquetschung des für die Innenwand
des Schlauches bestimmten überzugsmittels vorgenommen wird. Hierdurch wird ein erneutes
Abpressen der Imprägnierlösung im Schlauch vermieden. Das Verfahren wird in der
Weise ausgeführt, daß man in den Schlauch die Imprägniermasse einfüllt, den Schlauch
dann möglichst geradlinig durch eine gut regelbare Abquetschvorrichtung führt und
für die Absperrung des zum Aufblasen des Schlauches dienenden Gases oder der Luft
eine besondere Abquetschvorrichtung verwendet, die mit in der Laufrichtung des Schlauches
allmählich steigendem Druck auf den Schlauch einwirkt. Es kann dabei vorteilhaft
sein, den Schlauch
beim Durchlaufen der letztgenannten Absperrvorrichtung
zu .erwärmen:: .Da die Absperrvorrichtung vor der Trockenvorrichtung liegt, gelangt
der Schlauch im aufgeblasenen Zustand in die Trockenvorrichtung.
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Zum Abquetschen des Überschusses der Imprägnierflüssigkeit haben sich
beispielsweise Abstreifer, Quetschwalzen oder andere Sperrmittel, die eine Feinregelung
des Quetschdruckes zulassen, als geeignet erwiesen. Als Imprägnierflüssigkeiten
kommen in erster Linie Lösungen von Gelatine oder gelatineähnlichen Stoffen in Frage.
Doch kann das Verfahren selbstverständlich auch mit anderen für einen bestimmten
Zweck erforderlichen Imprägniermitteln, wie z. B. Celluloseesterlösungen, viscosen
Harzlösungen usw., aus= geführt werden. Insbesondere läßt es sich mit Vorteil überall
da anwenden, wo die zum Überziehen dienenden Flüssigkeiten ein geringes Haftvermögen
an den zu imprägnierenden Schläuchen besitzen, beispielsweise beim Imprägnieren
von noch nicht getrockneten Schläuchen mit gelatineartigen Lösungen. Für die Absperrung
der Luft verwendet man Vorrichtungen, bei denen der Quetsch- oder Absperrdruck nicht
mit einem Schlag wirksam wird, sondern allmählich ansetzt und in der Laufrichtung
des Schlauches steigt und dann wieder fällt, so daß bei fortschreitender Bewegung
des Schlauches kein weiteres Abpressen des Imprägniermittels eintritt. Als derartige
Vorrichtungen können beispielsweise Abquetschbänder mit steigender Druckbelastung
verwendet werden, insbesondere aber Vorrichtungen, die einen hydrostatischen. Druck
auf den Schlauch ausüben.
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Das Verfahren kann mit einer in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung
in folgender Weise durchgeführt werden: Der mit einer Innenschicht zu versehende
Schlauch wird von der -Spule 18 über die Wälze 3 in die heizbare Wanne i geführt;
die mit 60 bis 70° warmem Wasser oder verdünntem, z. B. 6°/oigem Glycerin,
gefüllt ist. Der Schlauch läuft in der Wanne i um die Walzen q., 5 und 6 und wird
mit einer etwa 2o bis 25°;o igen Gelatinelösung gefüllt, die infolge ihrer Schwere
sich in dem zwischen den Rollen ,4 und 6 befindlichen Teil des Schlauches ansammelt.
Der Schlauch wird dann zwischen den Abstreifern i i und 12 hindurchgeführt. Von
diesen ist der Abstreifer ii fest gelagert, während der Abstreifer 12 an dem einen
Arm des um die Achse z4 schwenkbaren Hebels 13 angebracht ist. Der andere Arm des
Hebels 13 ist mit der Schnur 16 verbunden, die über die Rolle 15 läuft und an ihrem
Ende das Gewicht 17 trägt. Durch dieses Gewicht 17 läßt sich der Abstreifer 12 mit
einem bestimmten Druck gegen den Abstreifer f i pressen, und: durch Änderungen des
Gewichtes 17 läßt sich der Druck, mit dem die Abquetschung vorgenommen wird, genau
regeln. Das Gewicht 17 wird zweckmäßig so gewählt, daß die Abstreifer ii und i2
mit geringem Druck gegeneinanderpressen und soviel Gelatine in dem Schlauch lassen,
daß der fertige trockene Schlauch etwa 2 bis 3 °/a Gelatine enthält. Wenn die beiden
Arme des Hebels 13 im Gleichgewicht sind, genügt in vielen Fällen ein Gewicht von
5o bis ioo g,. um den erforderlichen Grard der Abpressung zu erreichen. Nach Durchlaufen
der Abstreifer i i und 12 gelangt der Schlauch über die Rollen 7 und 8 in den heizbaren
Tank 2, wobei vorteilhaft darauf zu achten ist, daß der Schlauch zwischen den Rollen
6 und 7 möglichst lotrecht läuft. Auf jeden Fall ist es aber zweckmäßig, wenn der
Schlauch zwischen den Rollen 6 und 7 geradlinig verläuft und durch -die Abstreifer
nicht geknickt wird, da hierdurch eine zusätzliche schwer nachprüfbare Abquetschwirkung
erreicht wird. Der Tank 2 ist mit einer verdünnten Glycerinlösung gefüllt, deren
Temperatur so hoch. gehalten wird, daß die zum Imprägnieren des Schlauches dienende
Lösung gerade flüssig gehalten wird, oder wenn sie, wie z. B. bei Gelatine vorkommen
kann, schon erstarrt ist, wieder geschmolzen wird. Der Schlauch läuft in dem Tank
2 über die in der Nähe des Tankbodens angebrachte Walze 9 und wird dann über die
Walze io in eine Trockenvorrichtung geführt. Hier wird der Schlauch unter Aufblasen
mit Luft getrocknet. Infolge des zum Aufblasen des Schlauches erforderlichen Druckes
wird noch ein Teil des im Tank 2 befindlichen Schlauches aufgeblasen. *Um eine sichere
Absperrung der eingeblasenen Luft zu bekommen, insbesondere, damit diese nicht bis
zur Imprägnierungsvorrichtung in Wanne i vordringt, wird die Flüssigkeitsmenge in
Tank 2 so groß gewählt, daß der Druck der über der Walze 9 stehenden Flüssigkeitssäule
höher ist als der Druck der Luft im Schlauch. Dieses bedingt, daß der Tank 2 im
allgemeinen eine beträchtliche Tiefe, beispielsweise von 2,m, besitzen muß. Durch
das Erwärmen der im Tank 2 befindlichen Lösung wird erreicht, daß die Gelatineinnenschicht
schmilzt und sich beim Aufblasen des Schlauches auf den Wandungen gleichmäßig verteilt.
Ferner erhält der Schlauch in diesem Bad gegebenenfalls den Glyceringehalt, der
den Schlauch auch in trockenem Zustand geschmeidig erhält.