Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Überzügen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Überzuges auf einzelne Teilchen während deren Vorwärtsbewegung entlang eines Vorschubweges.
Die Aufbringung eines Überzuges aus verschiedenen chemischen Stoffen auf getrennte Teilchen hat viele industrielle Anwendungen. Beispielsweise ist es häufig vorteilhaft, auf Glaskörner, wie sie als Reflektoren für Autostrassen, Bordsteine, Strassenschilder und andere Oberflächen verwendet werden, einen feuchtigkeitsdichten Überzug aufzubringen, um ein Zusammenkleben der Körner zu verhindern, wenn sie einer verhältnismässig feuchten Atmosphäre ausgesetzt sind. Derartige Körner haben eine durchschnittliche Fläche von bis zu 325 cm2 pro 28,35 g und bewegen sich in einem Durchmesserbereich von etwa 3,175 mm bis herab zu 25 Micron, bei einem mittleren Durchmesser von etwa 0,5 mm.
Insbesondere infolge dieser verhältnismässig grossen Oberfläche und kleinen Korngrösse wie auch wegen der Notwendigkeit, grosse Mengen dieser Körner mit einem Überzug zu versehen, ist die Aufbringung des Über- zugsmaterials auf die Körner ein verhältnismässig schwieriger Arbeitsvorgang.
Zur Aufbringung von feuchtigkeitsdichten Über- zügen auf Glaskörner oder andere getrennte Teilchen sind bisher die verschiedensten Verfahren und Vorrichtungen angewandt worden. In einigen Fällen wurde eine Charge der Teilchen in einen geschlossenen Behälter oder Tank eingebracht und mit einem Silikonmaterial als feuchtigkeitsdichtem Mittel behandelt. Bei der Erhärtung haftete das Material an jedem der Teilchen und bildete einen feuchtigkeitsdichten Überzug.
In erster Linie wegen der Unmöglichkeit, mit derartigen, mit Behältern arbeitenden Systemen grosse Mengen von kleinen Teilchen schnell und wirtschaftlich mit Überzügen zu versehen, wurden in den zurückliegenden Jahren Versuche gemacht, die Aufbringung des Überzuges auf die Teilchen in einem kontinuierlichen Verfahren vorzunehmen, indem das Silikonmaterial auf die Teilchen aufgesprüht und sodann unter Anwendung von Wärme gehärtet wird.
Die bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur Aufbringung feuchtigkeitsdichter Überzüge dieser Art auf Glaskörner oder andere einzelne Teilchen wiesen gewisse Nachteile auf. Beispielsweise ist es bis jetzt schwierig gewesen, das Uberzugsmate- rial gleichmässig und glatt auf jedes der zu behandelnden Körner aufzubringen, mit dem Ergebnis, dass ein Teil der Körner nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit geschützt war, während ein anderer Teil mit einem Überschuss an Überzugsmaterial versehen war.
Ausserdem erforderten, insbesondere bei den bisher bekannten, kontinuierlich arbeitenden Verfahren und Vorrichtungen, Veränderungen der Feuchtigkeitsbedingungen und anderer Einflussfaktoren häufig die Behandlung der Körner mit verhältnismässig hohen Temperaturen, um das darauf befindliche Überzugs- material ausreichend zu härten. Ausserdem, und dies ist ein besonderer Faktor in solchen Fällen, in denen die Aufbringung des Überzuges in Verbindung mit der Herstellung der Körner erfolgt, ergaben sich Schwierigkeiten bezüglich der Erzielung der gewünschten Anpassungsfähigkeit, und Veränderungen in den Mengen und Zusammensetzungen des verwendeten Überzugsmaterials sowie in der Grösse und Zahl der zu überziehenden Körner konnten nicht verwirklicht werden, ohne dass dabei die Wirksamkeit des Überzugsvorganges nachteilig beeinflusst wurde.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren zur Aufbringung eines Überzuges auf einzelne Teilchen, wie z. B. Glaskörner geschaffen, während diese entlang einem Vorschubweg bewegt werden. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Schicht der mit einem Überzug zu versehenden Teilchen entlang dem Vorschubweg bewegt wird, die Schichtdicke der Teilchen während eines bestimmten Bereiches des Vorschubweges erhöht wird und die Teilchen innerhalb dieses Bereiches innig durchmischt werden und ein Siliconwerkstoff während der innigen Durchmischung der Teilchen auf diese aufgebracht wird, wonach der Silikonwerkstoff unter Bildung eines gleichmässigen Überzugs auf jedem der Teilchen gehärtet wird.
Den Teilchen kann bei Raumtemperatur ein Aktivierungsmittel, beispielsweise während deren Durchmischung, zugesetzt werden, um die beschleunigte Härtung des Silikonwerkstoffes zu bewirken.
Erfindungsgemäss wird ausserdem eine Vorrichtung vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist durch einen langgestreckten, den Vorschubweg darstellenden Trog, der die mit einem Überzug zu versehenden Teilchen enthält, eine in dem Trog drehbar gelagerte Förderschraube, die zwecks kontinuierlicher Hindurchbewegung der Teilchen durch den Trog angetrieben wird, durch Mittel zur Zuführung des tÇberzugs- werkstoffes, durch Mittel zur Aufbringung des Über- zugswerkstoffes auf die Teilchenschicht während ihrer Vorwärtsbewegung und durch Mittel zur Vergrösserung der Schichtdicke der Teilchenschicht bei ihrer Vorwärtsbewegung entlang des Vorschubweges durch einen Teil der Förderschraube und zur gleichzeitigen Durehrührung der Teilchen zwecks gleichmässiger Aufbringung des Überzugswerkstoffes auf jedes der Teilchen.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird nachstehend ein in der Zeichnung dargestelltes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Fig. 1 ist eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht einer Vorrichtung gemäss der Erfindung, die zur Aufbringung eines Überzuges auf Glaskörner oder Glasperlen oder andere einzelne Teilchen geeignet ist.
Fig. 2 ist eine Ansicht, zum grössten Teil im Längsschnitt eines Teils der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung.
Fig. 3 ist ein Querschnitt entlang der in Fig. 2 eingetragenen Linie 3-3.
In Fig. 1 der Zeichnung ist ein langgestreckter, horizontal angeordneter Schraubenförderer 5 gezeigt, der dazu dient, Glaskörner oder andere einzelne Teilchen kontinuierlich vonvärts zu bewegen. Die Körner werden an einem Ende des Förderers durch einen Speisetrichter 6 in den Förderer eingeleitet, während am gegenüberliegenden Ende des Förderers ein Sammelgefäss 7 zur Aufnahme der aus dem Förderer austretenden Körner vorgesehen ist.
Der Förderer 5 weist eine langgestreckte, rechtsgängige Schraube 8 auf, die auf einer Welle 9 befestigt ist und mit gleichbleibender Drehzahl durch einen geeigneten Antrieb angetrieben wird, beispielsweise durch einen an einem Ende dieser Welle vorgesehenen Elektromotor 10, und zwar in einer derartigen Drehrichtung, dass die Körner in der Blickrichtung gemäss Fig. 1 von links nach rechts bewegt werden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Schraube 8 eine übliche Förderschraube, deren Steigung gleich ihrem Aussendurchmesser ist, jedoch können selbstverständlich auch andersartige Schrauben mit einem anderen Verhältnis der Steigung zum Durchmesser verwendet werden.
Die Schraube 8 weist einen Einlaufabschnitt A. einen mittleren, verhältnismässig unwirksamen Abschnitt B und einen Auslassbereich C auf, wobei alle drei Abschnitte axial miteinander fluchten. Der Abschnitt A liegt neben dem Speisetrichter 6 und ist verhältnismässig kurz, wogegen die Abschnitte B und C länger sind. Zur bequemeren Darstellung ist der Abschnitt C in Fig. 1 unterbrochen dargestellt.
Die Gänge der Förderschraube 8 des Förderers sind in den Abschnitten A und C von üblichem Aufbau und haben die normalen glatten, ununterbrochenen Oberflächen. Im Zwischenabschnitt B sind die Schraubengänge dagegen etwas anders ausgebildet, wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist. In Fig. 2 sind drei Schraubengänge mit den Bezugsziffern 15, 16 und 17 bezeichnet; die Schraubengänge weisen Einlaufflächen 15a, 16a und 17a und Auslauffla- chen 15b, 16b und 17b auf. Die Schraubengänge 15, 16 und 17 sind repräsentativ für sämtliche Schraubengänge im Abschnitt B des Förderers; sie sind alle mit einer Reihe von langgestreckten Mischstangen 20 versehen, die vorzugsweise aus Flachmaterial hergestellt sind.
Die Enden der Stangen 20 sind in Nähe des Aussenumfanges der einzelnen Gänge an gegeneinander um 90 in Umfangsrichtung versetzten Stellen an Srschweisst oder in anderer Weise befestigt derart, dass eine der Stangen die gegenüberliegenden Einlauf- und Auslassflächen jedes Ganges verbindet, während eine andere Stange die gegenüberliegenden Flächen jedes Paares der nebeneinanderliegenden Gänge miteinander verbindet.
Auf diese Weise ist beispielsweise eine Mischstange 20' an einem Ende der Auslauffläche 1 6b des Schraubenganges 16 und am anderen Ende an der Einlauffläche 1 6a des gleichen Schraubenganges befestigt, während eine andere Mischstange 20" mit einem Ende an der Auslauffläche 16.', des Schraubenganges 16 und mit ihrem anderen Ende an der Einlauffläche 17a des Schraubenganges 17 befestigt ist.
In ähnlicher Weise verbindet eine andere Mischstange 20' die gegenüberliegenden Flächen des Schraubenganges 17, während eine weitere Mischstange 20" mit einem Ende an der Auslauffläche 1 7b des Schraubenganges 17 und mit ihrem gegenüberliegenden Ende an der Einlauffläche des nächsten darauffolgenden Schraubenganges befestigt ist. Die Mischstangen sind an den Schraubengangflächen etwa rechtwinklig zu diesen befestigt, mit der Folge, dass die auf einer Seite der Welle 9 liegenden Stangen, wie aus der Zeichnung ersichtlich, nach oben geneigt sind, während die auf der gegenüberliegenden Seite der Welle befindlichen Stangen nach unten geneigt sind. Jede der Mischstangen liegt mit ihrer grösseren Abmessung etwa oder genau radial zu der Welle.
Wie am deutlichsten aus Fig. 3 ersichtlich ist, weisen die Schraubengänge der Förderschraube 8 innerhalb des Abschnitts B zusätzlich eine Reihe von rechtwinkligen Öffnungen 22 auf, die unter gegenseitigen Umfangsabständen von 90" um den Umfang der Schraube verteilt sind und jeweils in der Mitte zwischen den mit dem betreffenden Schraubengang verbundenen Mischstangenenden liegen. Diese Öffnungen werden dadurch gebildet, dass in der Fläche jedes Schraubenganges vier L-förmige Schnitte 23 angebracht und die durch diese Schnitte gebildeten Lappen in Richtung auf die Auslassseite der Förderers umgebogen werden, so dass sie Schaufeln 24 bilden.
Jede der Schaufeln 24 liegt genau rechtwinklig zu der Oberfläche des zugehörigen Schraubenganges.
Die Schraube ist in einem langgestreckten Trog 30 gelagert, dessen Seitenwände 32 beiderseits der Schraube nach oben verlaufen. Die innerhalb des Abschnitts B liegenden Teile der Seitenwände 32 sind vorzugsweise mit Wellenbrechern 33 versehen, die nach oben verlaufende Verlängerungen der Seitenwände darstellen. Durch eine Abdeckung 34 wird der Trog 30 vollständig geschlossen.
Das Aushärtungsmittel oder Aktivierungsmittel für das Silikon-Überzugsmaterial, das auf die Glaskugeln oder sonstigen Einzelteilchen aufgebracht werden soll, wird aus einem schematisch bei 40 (Fig. 1) angedeuteten Vorratstank in den Trog 30 eingeleitet. Ein elastischer Schlauch 41 verbindet den Tank 40 mit der Einlassseite einer Pumpe 42, deren Auslass über einen zweiten elastischen Schlauch 43 an der Verbindungsstelle zwischen den Abschnitten A und B des Förderers mit dem Innenraum des Troges verbunden ist. Obgleich als Aktivierungsmittel verschiedene Stoffe verwendet werden können, die an sich allgemein bekannt sind, ist eine wasserlösliche Silikatlösung, beispielsweise eine wässrige Lösung von kieselsaurem Kali, kieselsaurem Natron usw., oder eine andere wässrige alkalische Lösung besonders wirksam.
Die Verwendung einer wässrigen Lösung ist deshalb vorteilhaft, weil das Wasser eine gleichmässige Verteilung des Aktivierungsmittels auf der Oberfläche jedes der mit einem Überzug zu versehenden Körner und gleichzeitig eine Herabsetzung der Reaktionszeit zwischen dem Aktivierungsmittel und dem Silikon Überzugsmaterial bewirkt. In solchen Fällen, in denen die Teilchen aus Glas oder anderen hygroskopischen Werkstoffen bestehen, bewirkt deren Affinität für das in der Lösung enthaltene Wasser eine weitere Verbesserung bezüglich der Aufbringung eines gleichmässigen Films des Aktivierungsmittels über die gesamte Oberfläche der Teilchen.
Der Überzugs werkstoff ist in einem geeigneten Vorratstank 45 untergebracht und wird in den Trog 30 über einen elastischen Schlauch 46, eine Pumpe 47 und einen zweiten elastischen Schlauch 48 eingeführt, der durch die Abdeckung 34 hindurch in den Abschnitt B hineinverläuft, und zwar in Bewegungsrichtung unterhalb der Einführungsleitung 43 für das Aktivierungsmittel. Das Mengenverhältnis zwischen dem Überzugswerkstoff und dem Aktivierungsmittel in wässriger Lösung kann beispielsweise etwa 4 : 1 betragen. Der Längsabstand zwischen der Einführungsleitung 48 für den Überzugswerkstoff und der Einführungsleitung 43 für das Aktivierungsmittel kann entsprechend Veränderungen der Umgebungsfeuchtigkeit verändert werden.
Als Überzugswerkstoff können alle polymerisierbaren Silikone, z. B. Silane oder Polysiloxane, verwendet werden, die sich weiter polymerisieren lassen. Zu den geeigneten Überzugswerkstoffen gehören z. B. die Alkyltrihalosilane einschliesslich Methyltrichlorsilan, Octadecyltrichlorsilan, Cyclohexyltrichlorsilan usw., Alkenyltrihalosilane einschliesslich Allytnchlorsilan, Vinyltrichlorsilan usw., die Aryltrihalosilane einschliesslich Phenyltrichlorsilan usw., die Alkylalkoxysilane einschliesslich Methyltriäthoxysilan, Monomethyl-diäthoxysilan usw., Alkenylalkoxysilane einschliesslich Vinyltriäthoxysilan usw., sowie die durch Hydrolyse dieser Stoffe gebildeten Verbindungen.
Vorzugsweise wird ein Werkstoff verwendet, der mit den mit Überzügen zu versehenden Teilchen in flüssiger Form vermischt werden kann. Es können zwar auch gasförmige Silikonwerkstoffe verwendet werden, die zur Bildung eines feuchtigkeitsdichten Überzuges geeignet sind, jedoch ist deren Anwendung schwieriger. Die verschiedenen polymerisierbaren Silikone, die als Überzugswerkstoff in Frage kommen, sind alle an sich wohl bekannt.
Wie bereits weiter oben erwähnt, treibt der Motor 10 die Schraube 8 mit gleichmässiger Drehzahl an.
Die Glasperlen oder sonstigen einzelnen Teilchen, die mit einem Überzug versehen werden sollen, werden durch den Speisetrichter 6 in den Abschnitt A des Förderers eingeleitet und werden verhältnismässig schnell durch den Trog in den vergleichsweise weniger wirksamen Fördererabschnitt B bewegt. Die im Abschnitt A vorwärtsbewegten Körner befinden sich im unteren Teil des Troges bis zu einer Höhe, die in Fig. 1 durch die gestrichelte Linie 50A angedeutet ist.
Sobald die Körner den Abschnitt B erreichen, wird ihre Bewegungsgeschwindigkeit schlagartig herab- gesetzt, und zwar infolge der Wirkung der Mischstangen 20, der Öffnungen 22 und der Schaufeln 24, die in diesem Abschnitt des Förderers vorgesehen sind.
Infolgedessen erreichen die Körner im Abschnitt B eine Füllhöhe, die durch die gestrichelte Linie 50B angedeutet ist, so dass sie die Schraube 8 vollständig untertauchen lassen.
Wenn die Glaskörner oder Glasperlen in den Abschnitt B eintreten und eine Schichtdicke bis zur Ebene 50B erreichen, so kommen sie mit der durch die Pumpe 42 in den Trog 30 eingeführten Aktivierungslösung in Berührung. Zu diesem Zeitpunkt wie auch während des gesamten Durchganges durch den Abschnitt B werden die Körner im Bereich unterhalb der Ebene 50B kräftig durchmischt, und zwar infolge der Wirkung der Mischstangen 20, der Öffnungen 22 und der Schaufeln 24, und die Aktivierungsmischung wird gleichmässig über die Oberfläche jedes Korns verteilt, um die Körner zu sensibilisieren und sie auf die Aufbringung des Überzugswerkstoffes vorzuberei ten. Ferner sind die Mischstangen, in erster Linie infolge ihrer besonderen Lage und Anordnung, be strebt,
auf die sich durch den Trog vorwärtsbewegenden Körner eine entgegen der Bewegungsrichtung gerichtete Kraftkomponente auszuüben. Diese Wirkung wird durch die Schaufeln 24 verstärkt, wodurch die schnelle Anstauung der Körner im Abschnitt B bis zur Ebene SOB und das vollständige Untertauchen der Gewindegänge der Schraube 8 in diesem Abschnitt unterstützt wird.
Der Silikon-Überzugswerkstoff im Vorratsbehälter 45 wird strömungsabwärts der Einführungsstelle der Aktivierungsmischung zwischen den Enden des Abschnitts B des Förderers in den Trog 30 eingeleitet.
Wie bereits weiter oben geschildert, werden die Körner während ihrer Vorwärtsbewegung durch den Ab schnitt B kräftig vermischt. Der Überzugswerkstoff wird gründlich über die Körner verteilt und reagiert mit dem Aktivierungsmittel, um auf jedem einzelnen Korn einen gleichmässigen und vollständigen feuchtigkeitsdichten Überzug zu bilden.
Während des Durchgangs der Glaskörner oder Glasperlen durch den Abschnitt B des Förderers verhindert die durch die Mischstangen 20, die Öffnungen 22 und die Schaufeln 24 hervorgerufene Durchmischung ein Zusammenbacken der Körner, das an dernfalls durch deren ! Benetzung mit den härtenden und feuchtigkeitsdichten Reagenzien auftreten könnte.
Diese Durchführung und Durchmischung wird auch nach dem Zusetzen des Oberzugswerkstoffes fortgesetzt, bis die Körner aus dem Abschnitt B des Förderers in den Abschnitt C gelangen, wonach die Durcllm schung und Umrührwirkung beträchtlich herabgesetzt und die Bewegungsgeschwindigkeit der Körner erhöht wird. Während die Körner sich durch den Abschnitt C weiter nach vorn bewegen, wird ihre Schichtdicke im Trog 30 nach und nach herabgesetzt, bis sie wieder die ursprüngliche Schichtdicke erreichen. In Fig. 1 ist die Oberseite der Körnerschicht im Abschnitt C durch die gestrichelte Linie SûC angedeutet.
Die vollständig mit einem Überzug versehenen, gegen Feuchtigkeitseinwirkungen ge sicheren Körner werden vom Auslaufende des Abschnitts C in eine Leitung 52 abgegeben, die zu dem Sammelgefäss 7 oder einer anderen geeigneten Aufnahmeeinrichtung führt.
Bei der Behandlung von Glaskörnern oder Glasperlen oder sonstigen einzelnen Teilchen durch die Verwendung von Silikonmischungen und Härtereagenzien hierfür, um die Körner feuchtigkeitsfest zu machen, wird zweckmässigerweise die Menge des im System befindlichen Wassers, die als Lösungsmittel für das Härtungsreagenz eingeführt wird, sorgfältig gesteuert. Falls bei Aufbringung des tXberzugs- werkstoffes zuviel Wasser vorhanden ist, so enthalten die mit einem Überzug versehenen Körner einen Überschuss an nicht ausreagierter Feuchtigkeit. Falls dagegen die Wassermenge zu klein ist, so ist die Reaktion zwischen der Aktivierungsmischung und dem Silikonwerkstoff unvollständig, und der auf den Körnern erzeugte Überzug ist nicht gleichmässig.
Da verschiedene Aktivierungsmittel und Silikone mit unterschiedlichen Molekulargewichten verwendet werden können, sollten zur Erzielung befriedigender Ergebnisse unterschiedliche Wassermengen in der Aktivierungslösung angewendet werden. Für ein bestimmtes Aktivierungsmittel und einen bestimmten Überzugswerkstoff wird jedoch die bei Aufbringung des Überzugswerkstoffes in der Lösung enthaltene Wassermenge vorzugsweise verhältnismässig gleichbleibend gehalten, und Erhöhungen und Erniedrigungen des Wassergehaltes infolge von Veränderungen der Umgebungsfeuchtigkeit und der Verdampfungsgeschwindigkeit während des Aufbringens des Überzuges werden auf einen Geringstwert herabgesetzt.
Die kräftige Durchführung der Körner würde normalerweise zu der Tendenz führen, die Wassermenge im System durch Erhöhung der Verdampfungsgeschwindigkeit herabzusetzen. Jedoch ist, wie bereits geschildert, bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung die Schichthöhe 50B der durch den Abschnitt B des Förderers laufenden Körner vorteilhafterweise derart, dass die einzelnen Schraubengänge der Schraube 8 in diesem Abschnitt des Förderers völlig in die Körnerschicht eintauchen. Infolgedessen findet zumindest der grösste Teil der Rührwirkung auf die Körner unterhalb der Oberfläche der Körnerschicht im Abschnitt B statt, so dass die Verdampfung des in der Aktivierungslösung enthaltenen Wassers während der Vorwärtsbewegung der Körner durch diesen Abschnitt in Richtung auf die Einspeisestelle des Überzugswerkstoffes beträchtlich herabgesetzt wird.
Ausserdem wird durch das Eintauchen dieser Schraubengänge die nachteilige Schaumbildungs- und Kavitationswirkung beim Durchgang der Körner durch den Abschnitt B praktisch völlig unterdrückt.
Falls der Überzugswerkstoff verhältnismässig nahe der Einleitungsstelle des Aktivierungsmittels eingeführt wird, kann die Schichthöhe der Körner im Abschnitt B gegebenenfalls so niedrig sein, dass die Schraubengänge in diesem Bereich noch teilweise freiliegen.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung liegt die Einführungsstelle des Überzugswerkstoffes in den Abschnitt B strömungsabwärts der Einführungsstelle der Aktivierungslösung um einen Abstand, der im dargestellten Falle etwa gleich dem Dreifachen des Durchmessers der Schraube 8 ist. In Räumen, in denen starke Veränderungen der atmosphärischen Feuchtigkeit auftreten, ist der Abstand zwischen diesen beiden Einführungsstellen veränderlich, um eine Gleichhaltung der in der Aktivierungslösung enthaltenen Wassermenge im Augenblick der Einführung des Überzugswerkstoffes zu ermöglichen.
Zur Ermöglichung dieser Eistellbarkeit ist der elastische Schlauch 48 für die Zuleitung des Uberzugswerk- stoffes an einem Stopfen 55 befestigt, der verschiebbar in einem in Längsrichtung verlaufenden Langloch 56 der Trogabdeckung 54 gelagert ist. Falls die Umgebungsfeuchtigkeit verhältnismässig gering ist und die Verdampfungsgeschwindigkeit des Wassers aus der Aktivierungslösung infolgedessen erhöht wird, so wird der Stopfen 55 näher an den Zuleitungsschlauch 43 für die Aktivierungslösung herangerückt, um die Zeitspanne zwischen der Aufbringung des Aktivierungsmittels und der Aufbringung des tZberzugswerk- stoffes herabzusetzen, so dass die die Einführungsstelle des Überzugswerkstoffes erreichende Wassermenge praktisch gleich bleibt.
Umgekehrt wird bei Herabsetzung der Verdampfungsgeschwindigkeit infolge hoher Luftfeuchtigkeit der Stopfen 55 für die Uberzugswerkstoff-Speiseleitung 48 weiter von dem Aktivierungsmittel-Einführungsschlauch 43 entfernt, um die Zeitspanne zwischen der Einführung dieser beiden Stoffe zu vergrössern.
Beispielsweise wurde bei einer bestimmten Maschine mit einer Förderschraube der dargestellten Bauweise von 304,8 mm Durchmesser die Förderschraube bei etwa 400/ei Luftfeuchtigkeit mit einer derartigen Drehzahl angetrieben, dass die Körner am Auslassende des Troges in einer Menge von etwa 25,6 kg/min austreten. Durch Einstellung eines Abstandes zwischen den Zuführschläuchen für das Aktivierungsmittel und den Überzugswerkstoff von 914 mm wurde erreicht, dass die austretenden Körner vollständig trocken und mit einem gleichmässigen, feuchtigkeitsdichten Überzug versehen waren.
In einem anderen Falle, in welchem die Luftfeuchtigkeit etwa 5t/e betrug, wurde der Abstand zwischen den Zuleitungsschläuchen für das Aktivierungsmittel und den Überzugswerkstoff auf etwa 330 mm herabgesetzt, wiederum mit den gleichen befriedigenden Ergebnissen. Selbstverständlich sind diese Beispiele lediglich als wirkliche Beispiele zu betrachten, und es können hiervon völlig abweichende Abstände, Schraubendurchmesser, Vorschubgeschwindigkeiten usw. angewendet werden, ohne dass dabei der Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung liegt der Trog 30 genau horizontal. Bei anderen, ebenfalls vorteilhaft verwendbaren Ausführungsformen ist der Trog leicht nach oben geneigt angeordnet, wodurch die Stauwirkung der Mischstangen 20 und der Schaufeln 24 im Abschnitt B des Förderers verstärkt und die Förderwirkung des in diesem Bereich des Förderers befindlichen Teils der Schraube weiterhin herabgesetzt wird.
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Härtung des Silikonüberzugswerkstoffes vorteilhaft unter Verwendung einer wässrigen Aktivierungslösung bei Raumtemperatur. In manchen Fällen kann jedoch die Härtung des Silikons auch durch Erwärmung auf der strömungsunteren Seite der Einleitungsstelle des Uberzugswerk- stoffes erfolgen.