DE100330C

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Publication number: DE100330C
Application number: DENDAT100330D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 71: Schuhwerk.

Zusatz zum Patente JU 94248 vom 22. Dezember 1896.

Pateiitirt im Deutschen Reiche vom 26. März 1898 ab. Längste Dauer: 21. Dezember 1911.

Die Herstellung von Stofskappen für Schuhe und Stiefel, welche durch das Patent Nr. 94248 mit Hülfe einer mit Handhebel versehenen Vorrichtung ausgeführt wird, soll durch die in beiliegender Zeichnung dargestellte Vorrichtung mit Hülfe einer Maschine erfolgen, die durch Fufs- oder Kraftbetrieb in Bewegung gesetzt werden kann. Der Arbeiter hat nur das zugeschnittene angefeuchtete Leder auf die Matrize zu legen, während die Maschine das Walken, Umschlagen des Leders um die Matrize und Abschneiden des überflüssigen Leders allein besorgt.

Die Einrichtung ist in Fig. 1 in Vorderansicht, Fig. 2 in Seitenansicht und Fig. 3 im Grundrifs dargestellt. Fig. 4 stellt ein Detail zur Erläuterung des Arbeitsvorganges dar.

Auf der Tischplatte t ist ein Ständer q angeordnet, welcher zur Führung einer Stange k dient, an welcher ein der jeweiligen Form der herzustellenden Stofskappe entsprechend geformter Walker m sitzt. Dieser Walker kann die Form eines Messers haben oder auch nur mit abgeschrägten Kanten versehen sein, welche die Schneide des Messers vertreten, um beim Niedergang das Leder nicht allein zu walken, sondern auch zu schärfen.

Dieser der Form der herzustellenden Stofskappe entsprechende Walker m wird bewegt durch eine auf der Welle w sitzende excentrische Scheibe, mit welcher die Stange h und durch den verstellbaren Arm k' auch die Stange k in Verbindung steht.

Es ist gleichgültig, ob sich an der Stange k der Walker m oder ob sich umgekehrt an der Stange k die Matrize η befindet, während der Walker oder das Messer auf der auf dem Tisch verschiebbaren Platte / angeordnet sind.

Damit die von Hand ausgeführten Bewegungen der im Haupt-Patent beschriebenen Vorrichtung durch die Maschine besorgt werden können, ist eine Scheibe 0 angeordnet, welche auf beiden Seiten mit entsprechend gestalteten Nuthen versehen ist, durch welche die Hebel ρ p' bethätigt werden.

Zur Herstellung einer Stofskappe mit der Maschine tritt folgender Arbeitsvorgang ein:

Die Matrize η wird zunächst die Stellung einnehmen, wie in Fig. 4 dargestellt.

Der Arbeiter kann jetzt das genügend vorbereitete Leder auf die Matrize auflegen.

Durch einen Druck auf den Tritthebel t' wird eine Kupplung χ eingerückt (Fig. 1), durch welche die Wellej-" und mit ihr das Zahnrad ^ und das auf der Welle w sitzende Zahnrad ^' in Umdrehung versetzt werden. Hierdurch kommt aber auch die Welle yv in Bewegung, auf welcher die Curvenscheibe 0 sitzt.

Durch die Umdrehung dieser Scheibe kommt zunächst der mit ihr in Verbindung stehende Hebel pcm Thätigkeit (Fig. 4), wodurch eine

Verschiebung der mit dem Hebel ρ gelenkig verbundenen, in Supportführung gleitenden Platte / erfolgt, auf welcher die Matrize η befestigt ist. Letztere wird durch den Hebel genau unter den Walker oder das Messer m geführt, währenddessen derselbe, bethätigt durch die mit der excentrischen Scheibe verbundene Stange h, im Niedergehen begriffen ist.

Sobald der Walker m seine tiefste Stelle erreicht hat, also in dem Moment, wo der Walker sich über die mit dem Leder belegte Matrize überschiebt, tritt das in Supportführung auf der Platte /' angeordnete Messer g in Thätigkeit. Letzteres wird durch den Hebel p' d bewegt, welcher 'in der auf der anderen Seite der Scheibe ο eingearbeiteten Curve zwangläufig geführt ist. Das der Form der Leistenspitze entsprechend ausgearbeitete Messer schneidet das überschüssige Leder ab.

Um das Messer zu schonen, ist an der Matrize an der Stelle, wo das Messer angreift, ein Streifen weichen Metalls oder Leders angebracht.

Bei weiterer Umdrehung der Welle wird die Stange h, mithin auch die mit dem Walker oder Messer versehene Stange k gehoben, wobei die durch die Curvenscheibe ο bethä'tigten Hebelpp' die Platte/ sammt Messer wieder nach vorn bringen.

Die fertige Stofskappe kann nun, nachdem der Fufs vom Tritthebel i entfernt ist, abgenommen und die Matrize mit neuem Leder
werden.

Die Stange h, an welcher der Arm be

belegt festigt, ist mit Gewinde versehen, so dafs die Stellung des Walkers oder Messers zur Matrize leicht regulirt werden kann.

Matrize η und Walker m sind auswechselbar.

Die Matrize kann durch Schraube s beliebig gegen das Messer g verstellt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Maschine zur Herstellung von Stofskappen für Schuhwerk nach der im Patent Nr. 94248 beschriebenen Art, dadurch gekennzeichnet, dafs die Bewegung des auswechselbaren Walkers oder Messers fm) durch eine mit auf der Welle fw) sitzender excentrischer Scheibe verbundene Stange fh) erfolgt, welche in einem Gestellbock (q) geführt ist und mit einem verstellbaren Arm fk'J die den Walker oder das Messer tragende Stange (k) hebt und senkt.

2. Eine Maschine nach Anspruch 1, bei welcher die Bewegung der die Matrize (n) tragenden, in Supportführung gehenden Platte (I) durch einen Hebel (p c) erfolgt, welcher durch die Curvenscheibe (0) zwangläufig geführt ist, während -das auf der Platte (V) verschiebbare, der Leistenspitze entsprechend geformte Messer fg) durch einen Hebel (p' d) bethätigt wird, welcher auf der anderen Seite der Curvenscheibe (0) geführt ist und dann in Thätigkeit tritt, wenn der Walker oder das Messer fm) seinen tiefsten Stand erreicht hat, so dafs das überschüssige Leder von dem Messer (g) abgeschnitten werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.