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Verfahren zur Herstellung durchbrochener Holzwaren mittels Stanze.
Bisher werden die Holzwaren mit Durchbruchsarbeit dadurch hergestellt, daß die Gegenstände
in noch nicht fertig gearbeitetem Zustande mit Stanzinesser (. inseitig eingeschnitten
und danach so weit ausgearbeitet werden, bis die eingeschnittenen Holzteile der
gestanzten Fläche entfernt «erden können. Diese Arbeitsweise hat aber große Nachteile,
insbesondere dadurch, daß die Gegenstände nur unfertig gestanzt werden können, und
daß beim Fertigmachen der Gegenstände auch unbeabsichtigte Teile sich lösen sowie
auch daß die Durchbrucharbeit auf der Rückseite durch befaserte Ränder unsauber
ausfällt.
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Diese Nachteile sollen durch das nachfolgende Verfahren vermieden
und die Herstellung der Arbeit bedeutend beschleunigt werden. Gemäß dem neuen Verfahren
geht die Herstellung so einwandfrei vor sich, daß die zu durchbrechenden Gegenstände,
wie z. B. Dosenränder und Dosendeckel, in fertig bearbeitetem und auch schon poliertem
Zustande mit Durchbruchsarbeit versehen werden können. Dieser Fortschritt wird dadurch
erreicht, daß beim Erfindungsgegenstand zwei mit scharfen Schneiden versehene Stanzwerkzeuge
in das selbsttätig sich fortbewegende Arbeitsstück zii gleicher Zeit von oben und
unten eindringen und etwa in der Hälfte der . Stärke des zu stanzenden Arbeitsstückes
scherenartig sich treffen und so die Holzfasern zerschneiden, ohne daß diese zerrissen
oder die Ränder der gestanzten Form ausgefasert oder gespalten werden.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar
zeigen Abb. i und 2 die Maschine mit der Vorrichtung zur Bearbeitung von runden
Dosendeckeln in Seiten- und Vorderansicht, Abb. 3 und 4 die gleiche Maschine, aber
mit der Vorrichtung für Dosenränder.
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Abb. 5 das Schnittwerkzeug im Längsschnitt und Abb. 6 in Ansicht.
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Abb. 7 und 8 zeigen die Wirkungsweise des Werkzeuges.
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Gemäß der Abb. i bis 4. ist das Gestell i der Träger aller Maschinenteile.
Unmittelbar am unteren Teile des Geztells befindet sich der Tisch 2, der in den
Schlittenbahnen @, auf-und abwärts bewegt «erden kann. In dem Kopftcil des Gestells
i befindet sich die bei 5 gekröpfte und in den beiden Stehlagern 7 gelagerte Welle
6 mit der Antriebsscheibe 4, welche gleichzeitig als - Leerlaufscheibe ausgebildet
ist und in Verbindung mit einer Ein-und Ausrückvorrichtung die ganze Maschine antreibt.
Die Kröpfung 5 in der Welle 6 dient dazu, den oberen Druckbolzen 8, der in drr Gleithülse
8' beweglich gelagert ist und den oberen Stempel des Stanzwerkzeuges trägt, unmittelbar
in der Lagerstange 6' auf-und abwärts. zu bewegen. Ferner sitzt auf der Welle 6
eine unrunde Scheibe, die dazu dient, das Zahnradgetriebe 16 fortzuschalten. Die
Fortschaltvorrichtnng besteht aus einem doppelarmigen Hebel g, der im Punkte g'
(Abb, il drehbar gelagert ist und in seinem oberen Ende durch das Exzenter io ruckweise
hin und her bewegt wird, während an seinem unteren Ende der Schubhel-el io' drehbar
gelagert angelenkt ist und mit seinem freien Ende lose auf dem Zahnrade 16 aufliegt
und es ruckweise dreht. Endlich dient die Kurbel 5 dazu, den für den unteren Stempel
des Schnittwerkzeuges dienenden Halter ii durch den doppelarmigen Hebel i2, die
Verbindungsstange 13 und das auf der Welle 6 sitzende Exzenter 14 auf- und abwärts
zu bewegen. Auf dem Oberteile des Gestells i ist noch die Aus- und Einrückvorrichtung
angebracht, bestehend aus einem Kranz von Mitnehmerzähnen ig und zwei mit diesem
Kranz verbundenen Schubstangen 2o und 2o', welche in den Lagern 21 und 21' gleiten.
Die beiden Enden der Schubstangen 2o und 2o' sind durch das Verbindungsstück 22
miteinander verbunden. An diesem Verbindungsstück 22 befindet sich einerseits eine
starke Zugfeder 22', welche die Ausrückvorrichtung in Antriebstellung hält, so daß
die Mitnehmerzähne der Scheibe 4 in die des Kranzes ig eingreifen und dadurch die
Welle 6 in Umdrehung versetzen. Andererseits befindet sich an dem Verbindungsstück
22
die Hebelanordnung 23. Durch die Stange 24, die, mit einer entsprechenden
Fußtrittvorrichtung versehen, sich auf- und abwärts bewegen läßt, wird die Ein-
und Ausrückvorrichtung betätigt. Die Rückwand des Gestells ,i trägt den in ihr festsitzenden
Zapfen 15 mit dem Zahnrad 16, das durch die Schaltvorrichtung 9, io, io' in Bewegung
gesetzt wird. Zur Bearbeitung von z. B. Dosendeckeln (Abb. i und 2) besteht dieses
Getriebe aus einem Zahnrad 16 und einem Kegelgetriebe 16'; bei Bearbeitung der Dosenränder
(Abb. 3 und 4) wird das Kegelradgetriebe durch die Zahnradübersetzung 16" ersetzt.
Der Kegeltrieb 16' und das Zahnrad 16 übertragen die durch die Schaltvorrichtung
9, io, =o' bedingte ruckweise Bewegung auf den mit dem Spannfutter versehenen Zahnkranz
17. Das Spannfutter 18 ist an einer wagerecht oder senkrecht aufgestellten Platte
18' durch den Zahnkranz 17 drehbar angebracht. Der Tisch selbst läßt sich in den
Schlittenbahnen 25 vor- und rückwärts bewegen. Die an der Vorderseite der Tischplatte
angebrachte Zugfeder 26 hält den Tisch in die Lage, die beim Stanzen erforderlich
ist. Ein an der Hinterseite des Tisches angebrachtes Drahtseil 28 (Abb. 3) führt
über eine Rolle 28' zum Fußtritt 27. Bei der Abwärtsbewegung des Fußtrittes 27 wird
der Tisch nach hinten gezogen, wodurch bei Bearbeitung von Dosenrändern der Matrizenhalter
ii' freigelegt wird. Je nach dem Verhältnis der Übertragung der Kegelräder 16 und
16" ist die Drehung des Zahnkranzes 17 größer oder kleiner, so daß eine der Verschiedenartigkeit
der zu stanzenden Stücke entsprechende Teilung erreicht wird.
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Was nun die Stanzvorrichtung selbst anbelangt, so ist 29 der obere
Stempel, welcher im oberen Druckbolzen 8 befestigt wird. Dieser Stempel hat eine
scharfe Schneide 30, und zwar mit der Schnittabfassung nach innen und so tief, als
das zu durchschneidende Material dick ist. Die nach innen gefaßte Schneide
30 schneidet die Umrisse des Ausschnittes von oben etwa bis zur Hälfte in
das Holz ein. Um die seitliche Verdrängung der stehenzubleibenden feinen Zwischenpartien
während des Eindringens der Schneide des Stempels zu verhindern, muß das Holz sehr
fest gepreßt werden, und zwar bis ganz nahe an die Durchbruchskante, was durch die
genau mit der Form des Stempels 29 übereinstimmende Gleithülse 32 erreicht wird.
Die Gleithülse 32 wird durch die Druckfeder 33, welche durch die Stifte 34 und 34'
festgehalten wird, vor der Berührung des Arbeitsstückes durch die Schneide des Stempels
29 mit großem Druck auf das zwischen Stempel 29 und Matrize 35 befindliche Arbeitsstück
31 aufgepreßt und hält so die zu durchschneidenden Holzfasern unverrückbar fest.
Trotzdem würde die Durchbruchsstelle beim völligen Durchschneiden des Arbeitsstückes
durch den oberen Stempel 29 an der unteren, auf der Matrize aufliegenden Seite ausfransen,
wenn nicht gleichzeitig eine genau zur Form des Stempels 29 passende Schneide eines
von unten wirkenden Stempels 36 aus der Matrize hervortreten und so das Holz auch
von unten einschneiden würde. Dieser Schneidkörper 36 wird durch den Hebel r2 (Abb.
i bis4) nach oben gedrückt, und zwar in der gleichen Zeit und mit der gleichen Schnittgeschwindigkeit
wie der Stempel 29. Die Schneide 3o des Stempels 29 paßt genau in die Schneide des
Schneidkörpers 36, so daß die beiden Schneiden scherenartig ineinandergreifen, die
Holzfasern also nicht zerreißen, sondern zerschneiden. Das ausgeschnittene Stück
wird dann in an sich bekannter Weise durch den Auswerferstift 38 ausgeworfen und
kann sich mithin nicht in der Vertiefung des Stempels 29 festsetzen.
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Der Stift 39 hält die Gleithülse 32 fest und betätigt gleichzeitig
den Auswerferstift 38.