DE10027176A1 - Quarzglas-Schmelztiegel und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Quarzglas-Schmelztiegel und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Quarzglas-Schmelztiegel 1 mit einem alpha-Wert von 0,05 oder weniger über eine Dicke von 0,5 mm oder mehr ab der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels, wobei der alpha-Wert erhalten wird durch Dividieren der über einen Wellenlängenbereich von 4000 bis 4100 cm·-1· integrierten Fluoreszenzintensität durch die bei einer Wellenlänge von 800 cm·-1· integrierte Fluoreszenzintensität, wobei ein SiO-Peak auftritt, bestimmt, indem man einen Abschnitt der Dicke des Quarzglas-Schmelztiegels einer Laser-Raman-Spektroskopie unterwirft, die eine Erregung durch einen Laserstrahl von 514 nm umfaßt, und der eine OH-Gruppen-Konzentration von 100 ppm oder weniger über den gesamten Umfang jenseits einer Dicke von mindestens 1,0 mm ab der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels aufweist. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum (Aus)Ziehen eines Silicium-Einkristalls, das umfaßt das Einleiten von Heliumgas oder Argongas mindestens in das Innere des tiegelförmigen Formkörpers und das anschließende Starten oder Fortsetzen eines Lichtbogenschmelzens, wobei vor Beendigung desselben die Einleitung von Argongas beendet wird oder die eingeleitete Argongasmenge verringert wird und mit der Einleitung von Wasserstoffgas begonnen wird.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Quarzglas-Schmelztiegel und
ein Verfahren zu seiner Herstellung. Die vorliegende Erfindung bezieht sich
insbesondere auf einen Quarzglas-Schmelztiegel, der die Ausbeute der Um
wandlung in einen Einkristall während des Ausziehens eines Silicium-Einkri
stalls verbessern kann, sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben.
Ein Silicium-Einkristall, der dem Substrat einer Halbleiter-Einrichtung einver
leibt werden soll, wird in der Regel hergestellt nach dem Czochralski-Verfahren
(CZ-Verfahren). Bei diesem CZ-Verfahren wird polykristallines Silicium als
Ausgangsmaterial in einen Quarzglas-Schmelztiegel eingefüllt. Das Silicium
wird dann um den Umfang herum erhitzt, so daß es schmilzt. Ein herunterhän
gender Impfkristall wird dann mit der Siliciumschmelze in Kontakt kommen ge
lassen und daraus herausgezogen.
Ein konventioneller Quarzglas-Schmelztiegel wird durch Vakuumschmelzen
oder dgl. hergestellt. Wenn die Temperatur des Quarzglas-Schmelztiegels
während des (Aus)Ziehens eines Einkristalls erhöht wird, entstehen in der
transparenten Schicht Blasen, die zu einer Verformung des Quarzglas-
Schmelztiegels führen. Außerdem erodiert die Siliciumschmelze die Oberfläche
des Quarzglas-Schmelztiegels. Die Erosion bewirkt, daß die Blasen in der
transparenten Schicht (inneren Schicht) des Quarzglas-Schmelztiegels an der
Grenzfläche zur Siliciumschmelze freigesetzt werden, wodurch die Umwand
lung in einen Einkristall instabil wird. Als Folge davon nimmt die Ausbeute bei
der Umwandlung in einen Einkristall ab. Die Blasen, die in der transparenten
Schicht entstehen, bestehen hauptsächlich aus Sauerstoff. Abschnitte, die
viele Verunreinigungen oder Kristallwasser enthalten, bilden die Keime für die
Blasen. Der umgebende Sauerstoff diffundiert in die so gebildeten Blasen, wo
bei die Blasen wachsen.
In den letzten Jahren wurden verschiedene Herstellungsverfahren zur Herstel
lung eines Quarzglas-Schmelztiegels, dessen transparente Schicht frei von
Blasen ist, untersucht. Keiner dieser Vorschläge erlaubt jedoch eine vollständi
ge Eliminierung der Blasen. Auch wenn diese vorgeschlagenen Verfahren eine
deutliche Verringerung der Bildung von Blasen in der transparenten Schicht
erlauben, verglichen mit einem konventionellen Quarzglas-Schmelztiegel, kann
dennoch die Umwandlungsausbeute in einen Silicium-Einkristall, der eine hohe
Qualität aufweisen muß, nicht in dem erforderlichen Umfang ausreichend ver
bessert werden, um befriedigend zu sein.
Bisher wurde ein Schmelztiegel-Herstellungsverfahren in der Praxis angewen
det, das umfaßt das Aufschmelzen eines Quarzpulvers als Ausgangsmaterial
in einer Form unter vermindertem Druck zur Bildung einer transparenten
Schicht auf der Innenseite eines Schmelztiegels. Bei diesem Herstellungsver
fahren bleiben jedoch Blasen (Gasblasen) in der transparenten Schicht in der
Nähe der inneren Oberfläche des Schmelztiegels zurück. Wenn ein Einkristall
aus dem nach diesem Herstellungsverfahren hergestellten Schmelztiegel aus
gezogen wird, dehnen sich die Blasen in der transparenten Schicht aus. Wenn
die transparente Schicht auf der Innenseite des Schmelztiegels abgelöst wird,
gelangen die Blasen in die Siliciumschmelze. Auf diese Weise werden Blasen
in den aus dem Schmelztiegel (aus)gezogenen Silicium-Einkristall aufgenom
men. Die Blasen führen zu einer Kristall-Dislokation, die zu einer Dislokation
(einem Kristalldefekt) führt, wodurch der Prozentsatz der Umwandlung in einen
Einkristall herabgesetzt wird.
Es wurden bereits verschiedene Herstellungsverfahren zur Herstellung eines
Quarzglas-Schmelztiegels, dessen transparente Schicht frei von Blasen ist,
untersucht.
So ist beispielsweise als Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-
Schmelztiegels, der in der transparenten Schicht weniger Blasen enthält, in JP-
A-1-157 426 (der hier verwendete Ausdruck "JP-A" steht für eine "ungeprüfte
publizierte japanische Patentanmeldung") ein Verfahren beschrieben, das
umfaßt das Einführen eines Quarzpulvers als Ausgangsmaterial in eine luft
durchlässige Form zur Herstellung eines tiegelförmigen Formkörpers, das Re
duzieren des Druckes in dem System und das anschließende Schmelzen des
Materials mit Heliumgas, Argongas oder einer Mischung davon, das (die) ein
geleitet wird zur Herstellung eines Schmelztiegels. Nach diesem Herstellungs
verfahren kann ein Schmelztiegel hergestellt werden, dessen transparente
Schicht einen etwas geringeren Gehalt an Blasen aufweist. Wenn jedoch aus
diesem Quarzglas-Schmelztiegel ein Einkristall gezogen wird, dehnen sich die
Blasen aus wie bei dem Quarzglas-Schmelztiegel, der durch Schmelzen eines
Quarzpulvers als Ausgangsmaterial bei Atmosphärendruck hergestellt worden
ist. Die Blasen werden dann in den daraus (aus)gezogenen Silicium-Einkristall
aufgenommen, wobei sie eine Kristalldislokation verursachen, die zu einer
Dislokation führt und es dadurch unmöglich machen, eine ausreichende Ver
besserung des Prozentsatzes der Umwandlung in einen Einkristall zu erzielen.
Außerdem ist in JP-A-1-157427 ein Verfahren beschrieben, das umfaßt das
Einführen eines Quarzpulvers als Ausgangsmaterial in eine luftdurchlässige
Form zur Herstellung eines tiegelförmigen Formkörpers, das Reduzieren des
Druckes in dem System und das anschließende Einleiten von Wasserstoffgas,
Heliumgas oder einer Mischung davon in das System ab Beginn des Schmel
zens zur Herstellung eines Schmelztiegels. Bei diesem Herstellungsverfahren
diffundieren Wasserstoffgas und Heliumgas in die transparente Schicht des
Schmelztiegels, wodurch dafür gesorgt wird, daß auch andere Gase in die
transparente Schicht diffundieren können. Auf diese Weise diffundieren die
Gase in den Blasen, die sich während des Schmelzens gebildet haben, aus
dem Quarzglas heraus. Wenn jedoch ein Schmelztiegel hergestellt wird durch
Zuführung von Heliumgas ab Beginn des Schmelzens bis zur Beendigung des
Schmelzens, treten die gleichen Probleme wie in den vorstehend beschriebe
nen Herstellungsverfahren auf. Wenn ein Schmelztiegel hergestellt wird durch
Einleiten von Wasserstoffgas oder einer Mischung aus Wasserstoffgas und
Heliumgas ab Beginn des Schmelzens bis zur Beendigung des Schmelzens,
kann die Ausdehnung der Blasen während des Ziehens des Einkristalls zwar
verhindert werden, die OH-Konzentration in dem Quarzglas-Schmelztiegel
steigt aber an unter Herabsetzung der Viskosität des Quarzglases, wodurch
gelegentlich eine Verformung des Schmelztiegels bewirkt wird. Dieser Nachteil
ist besonders ausgeprägt bei groß dimensionierten Quarzglas-Schmelztiegeln,
die für den Langzeitgebrauch vorgesehen sind.
Außerdem wird in JP-A-7-330 358 ein Verfahren zur Herstellung eines Quarz
glas-Schmelztiegels beschrieben, das umfaßt das Kühlen der inneren Oberflä
che eines Quarzglas-Schmelztiegels mit einer Wasserstoffatmosphäre nach
Beendigung des Lichtbogenschmelzens.
Bei diesem Herstellungsverfahren können die Bildung und das Wachsen von
Mikroblasen verhindert werden. Da jedoch die Zuführung von Wasserstoff erst
nach Beendigung des Lichtbogenschmelzens durchgeführt wird, wird es
schwierig, die Menge an Blasen zu verringern, die in nicht geringer Zahl in der
transparenten Schicht des Schmelztiegels verblieben sind, und zu verhindern,
daß die Blasen in der äußeren opaken Schicht sich ausdehnen.
Darüber hinaus ist in JP-A-5-124 889 ein Verfahren beschrieben, das umfaßt
das Wärmebehandeln eines durch Lichtbogenschmelzen hergestellten
Schmelztiegels (der auf Raumtemperatur abkühlen gelassen worden ist) bei
einer Temperatur von 300 bis 1200°C in einer Wasserstoffatmosphäre. Mit
diesem Herstellungsverfahren kann das Problem der Ausdehnung der Blasen
in dem Schmelztiegel gelöst werden. Die innere Oberfläche des Schmelztie
gels wird jedoch während des (Aus)Ziehens eines Einkristalls zum Teil be
trächtlich erodiert, was zu einer Abnahme des Prozentsatzes der Umwandlung
in einen Einkristall führt.
Es ist daher erwünscht, einen Quarzglas-Schmelztiegel herzustellen, der das
(Aus)Ziehen eines Einkristalls mit einem hohen Prozentsatz der Umwandlung
in einen Einkristall erlaubt, ohne daß Blasen in den so (aus)gezogenen Silici
um-Einkristall aufgenommen werden und eine Dislokation verursachen, der
über einen längeren Zeitraum hinweg verwendet werden kann und in einer
großen Dimension hergestellt werden kann, sowie ein Verfahren zu dessen
Herstellung in hoher Ausbeute anzugeben.
Die vorliegende Erfindung wurde unter den obengenannten Umständen ent
wickelt. Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Quarzglas-
Schmelztiegel bereitzustellen, der das (Aus)Ziehen eines Einkristalls mit einem
hohen Prozentsatz der Umwandlung in einen Einkristall erlaubt, ohne daß Bla
sen in den so (aus)gezogenen Silicium-Einkristall aufgenommen werden und
eine Dislokation verursachen, der über einen längeren Zeitraum hinweg ver
wendet werden kann und in einer großen Dimension hergestellt werden kann,
sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben in einer hohen Ausbeute anzu
geben.
Eine erste Ausführungsform der Erfindung, die zum Erreichen des obenge
nannten Ziels entwickelt worden ist, ist ein Quarzglas-Schmelztiegel der einen
α-Wert von 0,05 oder weniger über eine Dicke von 0,5 mm oder mehr ab der
inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels aufweist, wobei der α-Wert
erhalten wird durch Dividieren der über einen Wellenlängen-Bereich von 4000
bis 4100 cm-1 integrierten Fluoreszenzintensität durch die integrierte Fluores
zenzintensität bei einer Wellenlänge von 800 cm-1, wobei ein SiO-Peak auftritt,
bestimmt, indem man einen Abschnitt (Querschnitt) der Dicke des Quarzglas-
Schmelztiegels einer Laser-Raman-Spektroskopie unterwirft, die eine Erregung
durch einen Laserstrahl von 514 nm umfaßt, und der eine OH-Gruppen-Kon
zentration von 100 ppm oder weniger über den gesamten Umfang über eine
Dicke von mindestens 1,0 mm hinaus ab der inneren Oberfläche des Quarz
glas-Schmelztiegels aufweist.
Eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Quarzglas-
Schmelztiegel gemäß der ersten Ausführungsform, der im wesentlichen frei
von Mikrorissen auf seiner inneren Oberfläche ist.
Eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum (Aus)Ziehen eines Silicium-
Einkristalls, das umfaßt das Einführen eines Quarzpulvers als ein Ausgangs
material in eine rotierende Form zur Bildung eines tiegelförmigen Formkörpers,
der dann unter Verwendung eines Lichtbogens geschmolzen wird, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß auf die Einführung von Heliumgas oder Argongas zu
mindest in das Innere des genannten tiegelförmigen Formkörpers die Initiie
rung oder Fortsetzung eines Lichtbogenschmelzens folgt, wobei vor Beendi
gung desselben die Einleitung von Argongas gestoppt wird oder die eingeleite
te Argongas-Menge herabgesetzt wird und mit der Einleitung von Wasserstoff
gas begonnen wird.
Eine vierte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum (Aus)Ziehen eines Silicium-
Einkristalls gemäß der dritten Ausführungsform, wobei die Druckreduktion auf
der Umfangsseite des tiegelförmigen Formkörpers durch die Form hindurch vor
oder gleichzeitig mit dem genannten Lichtbogenschmelzen oder nach dem
Schmelzen der inneren Oberfläche des tiegelförmigen Formkörpers durch
Lichtbogenschmelzen bewirkt wird.
Eine fünfte Ausführungsform der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Quarzglas-Schmelztiegels zum (Aus)Ziehen eines Silicium-Einkristalls
gemäß der vierten Ausführungsform, bei dem die Druckreduktion verringert
oder gestoppt wird vor Beginn der Einleitung von Wasserstoffgas.
Die sechste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum (Aus)Ziehen eines Silicium-
Einkristalls gemäß der vierten Ausführungsform, bei dem mit der Einleitung von
Wasserstoffgas mindestens 5 min vor Beendigung des Lichtbogenschmelzens
begonnen wird.
Die siebte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum (Aus)Ziehen eines Silicium-
Einkristalls gemäß der sechsten Ausführungsform, bei dem mit der Einleitung
von Wasserstoffgas begonnen wird, nachdem die Zeit verstrichen ist, die 40
der gesamten Lichtbogenschmelzzeit ab Beginn des Lichtbogenschmelzens
entspricht.
Fig. 1 stellt ein Diagramm dar, das den erfindungsgemäßen Quarzglas-
Schmelztiegel erläutert.
Fig. 2 stellt eine vergrößerte Ansicht des Abschnitts A gemäß Fig. 1 dar.
Fig. 3 stellt ein Diagramm dar, welches das Verfahren zur Herstellung des
Quarzglas-Schmelztiegels gemäß der vorliegenden Erfindung erläutert.
Fig. 4 stellt ein Fließdiagramm zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Quarzglas-Schmelztiegels dar.
Fig. 5 stellt ein anderes Fließdiagramm zur Herstellung des erfindungsgemä
ßen Quarzglas-Schmelztiegels dar.
Fig. 6 stellt noch ein weiteres Fließdiagramm zur Herstellung des erfindungs
gemäßen Quarzglas-Schmelztiegels dar.
Fig. 7 erläutert das Raman-Spektrum eines Quarzglas-Schmelztiegels (Beispiel
1), der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Quarz
glas-Schmelztiegels hergestellt worden ist.
Fig. 8 erläutert das Raman-Spektrum eines anderen Quarzglas-Schmelztiegels
(Beispiel 2), der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung ei
nes Quarzglas-Schmelztiegels hergestellt worden ist.
Fig. 9 erläutert die Messung der Fluoreszenzintensität des transparenten Ab
schnitts des Quarzglas-Schmelztiegels (Beispiel 1), der nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels herge
stellt worden ist.
Fig. 10 erläutert die Messung der Fluoreszenzintensität des transparenten Ab
schnitts des Quarzglas-Schmelztiegels (Beispiel 2), der nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels herge
stellt worden ist.
Fig. 11 erläutert die Messung der Fluoreszenzintensität des transparenten Ab
schnitts eines Quarzglas-Schmelztiegels (Vergleichsbeispiel 1).
Fig. 12 erläutert die Messung der Fluoreszenzintensität des transparenten Ab
schnitts eines Quarzglas-Schmelztiegels (Vergleichsbeispiel 2).
Fig. 13 erläutert die Messung der Fluoreszenzintensität des transparenten Ab
schnitts eines Quarzglas-Schmelztiegels (konventionelles Beispiel 1).
Fig. 14 erläutert die Messung der Fluoreszenzintensität des transparenten Ab
schnitts eines Quarzglas-Schmelztiegels (konventionelles Beispiel 2).
Fig. 15 erläutert die Verteilung der OH-Gruppen-Konzentration über die Dicke
von natürlichen Quarzglas-Schmelztiegeln, die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels hergestellt worden
sind, und von Quarzglas-Schmelztiegeln gemäß den Vergleichsbeispielen und
den konventionellen Beispielen.
Fig. 16 erläutert die Verteilung der OH-Gruppen-Konzentration über die Dicke
von synthetischen Quarzglas-Schmelztiegeln, die nach dem erfindungsgemä
ßen Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels hergestellt
worden sind, und von Quarzglas-Schmelztiegeln gemäß den Vergleichsbeispie
len und den konventionellen Beispielen.
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Quarzglas-Schmelztiegels und
der Verfahren zu seiner Herstellung werden nachstehend in Verbindung mit
den beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 stellt ein Diagramm dar, das einen erfindungsgemäßen Quarzglas-
Schmelztiegel 1 erläutert. Der Quarzglas-Schmelztiegel 1 wird hergestellt mit
zwei Schichten, d. h. einer transparenten Schicht (inneren Schicht) 3, die auf
der Innenseiten-Oberfläche 2 desselben vorgesehen ist, und einer opaken
Schicht (äußeren Schicht) 5, die auf seiner äußeren Umfangsseite 4 vorgese
hen ist.
Wie in Fig. 2 dargestellt, die eine vergrößerte Ansicht eines Teils der Fig. 1
zeigt, weist der Quarzglas-Schmelztiegel 1 einen α-Wert von 0,05 oder weniger
auf über eine Dicke von 0,5 mm oder mehr ab der inneren Oberfläche des
Quarzglas-Schmelztiegels, wobei der Wert für α erhalten wird durch Dividieren
der über einen Wellenlängenbereich von 4000 bis 4100 cm-1 integrierten Fluo
reszenzintensität durch die bei einer Wellenlänge von 800 cm-1 integrierte
Fluoreszenzintensität, wobei ein SiO-Peak auftritt, bestimmt, indem man einen
Abschnitt der Dicke des Quarzglas-Schmelztiegels einer Laser-Raman-
Spektroskopie unterwirft, die eine Erregung durch einen Laserstrahl von 514
nm umfaßt, und eine OH-Gruppen-Konzentration von 100 ppm oder weniger
über den gesamten Umfang jenseits einer Dicke von mindestens 1,0 mm ab
der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels aufweist.
Bei der vorstehenden Anordnung neigt der Quarzglas-Schmelztiegel 1 nicht zur
Bildung oder Ausdehnung von Blasen in der transparenten Schicht 3 während
des (Aus)Ziehens eines Einkristalls nach dem CZ-Verfahren. Außerdem unter
liegt der Quarzglas-Schmelztiegel 1 während des (Aus)Ziehens eines Einkri
stalls keiner Verformung. Als Folge davon kann ein hoher Prozentsatz der
Umwandlung in einen Einkristall erzielt werden.
Wenn die Bedingung nicht erfüllt ist, daß der Wert für α 0,05 oder weniger be
trägt über eine Dicke von 0,5 mm oder mehr ab der inneren Oberfläche 2 des
Quarzglas-Schmelztiegels 1, kann die Bildung oder Ausdehnung von Blasen
(Gasblasen) nicht verhindert werden. Wenn die Bedingung nicht erfüllt ist, daß
die OH-Gruppen-Konzentration über den gesamten Umfang jenseits einer Dic
ke von mindestens 1,0 mm ab der inneren Oberfläche des Quarzglas-
Schmelztiegels 100 ppm oder weniger beträgt, kann außerdem eine Verfor
mung des gesamten Quarzglas-Schmelztiegels 1 nicht verhindert werden.
Um die Bildung von Blasen in der transparenten Schicht während des (Aus)-
Ziehens eines Silicium-Einkristalls aus dem Quarzglas-Schmelztiegel zu ver
hindern, ist es erforderlich, daß Verunreinigungen oder Kristallwasser, die
Keime darstellen können, entfernt werden oder daß Sauerstoff, der übermäßig
stark in dem Quarzglas gelöst ist oder instabil an ein Si-Atom gebunden ist,
entfernt wird.
Bezüglich der erstgenannten Lösung ist es schwierig, Verunreinigungen oder
Kristallwasser vollständig zu entfernen. Bezüglich der zuletzt genannten Lö
sung kann die Bildung von Blasen verhindert werden durch Bildung, Wiederer
wärmen oder Schmelzen der transparenten Schicht in Wasserstoff.
Der Einfluß des Wasserstoffs auf die Inhibierung der Bildung von Blasen kann
wie folgt erklärt werden: erstens kann durch Entfernung von Sauerstoff aus der
Atmosphäre Sauerstoff, der in dem Quarzglas übermäßig stark gelöst ist, aus
dem Quarzglas ausgeschlossen werden. Zweitens wird instabiler Sauerstoff in
die Glas-Netzwerkstruktur aufgenommen und darin fixiert oder als OH-Gruppe
stabilisiert. Es wird angenommen, daß der Wasserstoff dazu dient, Sauerstoff
in der Atmosphäre in Wasser umzuwandeln, wodurch die Sauerstoff-Konzen
tration in der Atmosphäre herabgesetzt wird, sowie instabilen Sauerstoff in
dem Quarzglas in eine OH-Gruppe umzuwandeln, so daß er fixiert wird. Die
obengenannte Hypothese kann wie folgt begründet werden.
Aufgrund der Erkenntnis, daß überschüssiger Sauerstoff, der instabilen Sau
erstoff enthält, eine Rotfluoreszenz mit einem Peak bei 650 nm emittiert, ha
ben die Erfinder gefunden, daß infrarote Strahlen, die durch Bestrahlen des
Quarzglases mit einem Laserstrahl emittiert werden können, nachgewiesen
werden können zur Bestimmung des Prozentsatzes der Entfernung des über
schüssigen Sauerstoffs, d. h. ob Wasserstoff innerhalb des Quarzglases gründ
lich genug diffundieren oder gelöst werden kann, um instabilen Sauerstoff zu
entfernen.
Die Fluoreszenzintensität kann durch Laser-Raman-Spektroskopie nachgewie
sen werden unter Verwendung eines Laserstrahls von 514 nm, und sie kann
durch Laser-Raman-Spektroskopie bestimmt werden. Das auf diese Weise
entwickelte Raman-Spektrum weist einen Peak mit einer zentralen Frequenz
von etwa 4000 cm-1 auf.
Im einzelnen wird eine säulenförmige Probe, welche die transparente Schicht
enthält, aus dem Quarzglas-Schmelztiegel ausgeschnitten. Die Probe wird
dann hochglanzpoliert. Die auf diese Weise erhaltene hochglanzpolierte Probe
wird dann mit einem Laserstrahl bestrahlt. Die resultierende Fluoreszenz wird
dann an der Vorderseite der Probe gemessen. Die Fluoreszenz-Peaks sind
über einen Bereich von 2000 bis 6000 cm-1 verteilt. Die Messung kann an je
dem beliebigen Punkt in diesem Frequenzbereich durchgeführt werden. Wenn
jedoch die Messung auf der kurzwelligen Seite durchgeführt wird, tritt eine
Überlappung zwischen den Fluoreszenz-Peaks und den SiO-Peaks auf und die
Messung unterliegt dem Einfluß einer Gelbfluoreszenz. Daher wird die Mes
sung vorzugsweise auf der längerwelligen Seite durchgeführt.
Die Messung kann an einem Punkt durchgeführt werden. Es kann jedoch die
integrale Intensität über einen bestimmten Bereich ermittelt werden, um die
Meßempfindlichkeit zu erhöhen. Dementsprechend wird die Flächenintensität
der Rotfluoreszenz in dem Frequenzbereich von 4000 bis 4100 cm-1 errechnet,
in dem nur eine geringe Interferenz auftritt und eine ausreichende Intensität
erzielt werden kann. Ein SiO-Netzwerk-Peak, der bei 800 cm-1 auftritt, wird als
Bezugspeak bestimmt. Die Flächenintensität des SiO-Netzwerk-Peaks wird
über einen Frequenzbereich von 700 bis 900 cm-1 errechnet. Die Fluoreszenz-
Intensität ist definiert als das Verhältnis zwischen der Flächenintensität der
Rotfluoreszenz und der Flächenintensität des Bezugspeaks. Es wurde gefun
den, daß dann, wenn das Intensitäts-Verhältnis 0,05 oder weniger beträgt, wie
vorstehend angegeben, die Bildung von Blasen verhindert werden kann.
Ein Nullwert bei der Messung der Fluoreszenzintensität zeigt den Fall an, bei
dem die Probe nicht mit einem Laserstrahl bestrahlt wird. Das verwendete
Spektroskop muß in der Lage sein, die von dem auftreffenden Laserstrahl
entwickelte Rayleigh-Streuung sorgfältig zu entfernen. Der Grund dafür, warum
der Meßbereich 4000 bis 4100 cm-1 beträgt, ist der, daß die Fluoreszenzin
tensität innerhalb dieses Bereiches maximal ist. Ein anderer Grund ist der, daß
es erwünscht ist, den Einfluß der Gelbfluoreszenz auf der niederfrequenten
Seite zu eliminieren unter Berücksichtigung der Interferenz durch den OH-
Peak, der in dem Bereich von 3500 bis 3800 cm-1 auftritt, und des H2-Peaks,
der in dem Bereich von 4100 bis 4200 cm-1 auftritt. Der SiO-Peak wird durch
eine lineare Basislinie zwischen 700 und 900 cm-1 ausgeschnitten und über
diesen Bereich integriert.
Der Quarzglas-Schmelztiegel 1 ist vorzugsweise im wesentlichen frei von Mi
krorissen auf seiner Innenseiten-Oberfläche. Der Ausdruck "im wesentlichen
frei von Mikrorissen", wie er hier verwendet wird, ist so zu verstehen, daß er
anzeigt, daß auch nach 5-stündigem oder längerem Eintauchen in Fluorwas
serstoffsäure (HF) mit einer Konzentration von 15 bis 17% keine sichtbaren
weißen Muster entstehen.
Eine solche bevorzugte Ausführungsform hat die folgenden Ursachen.
Als ein Verfahren zur Verhinderung der Ausdehnung von Blasen in dem
Quarzglas-Schmelztiegel, d. h. der volumetrischen Ausdehnung des Quarzglas-
Schmelztiegels, wurde bisher ein Verfahren angewendet, das umfaßt das
Wärmebehandeln eines Quarzglas-Schmelztiegels, der durch Lichtbogen
schmelzen hergestellt worden ist (und der auf Raumtemperatur abkühlen ge
lassen worden ist) bei einer Temperatur von 300 bis 1200°C in einer Wasser
stoffatmosphäre (JP-A-5-124 889). Bei den Versuchen der Erfinder wurde be
stätigt, daß dieses Verfahren sicherlich eine Lösung für das Problem der Aus
dehnung der Blasen in dem Quarzglas-Schmelztiegel ermöglicht, daß jedoch
während des Ausziehens des Einkristalls eine beträchtliche partielle Erosion
der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels auftritt, was zu einem
Abfall des Prozentsatzes der Umwandlung in einen Einkristall führt. Es wird
angenommen, daß die partielle Erosion der inneren Oberfläche des Quarzglas-
Schmelztiegels das folgende Phänomen mit sich bringt: das heißt mit anderen
Worten, wenn der Quarzglas-Schmelztiegel, der einmal abgekühlt worden ist,
einer Wärmebehandlung in der folgenden Wasserstoffatmosphäre unterworfen
wird, werden die Verunreinigungen enthaltenden Flächen, die auf der inneren
Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels verteilt sind, durch Wasserstoff
erodiert, so daß zahlreiche unsichtbare Mikrorisse auf der gesamten inneren
Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels auftreten. Es wird somit angenom
men, daß dann, wenn ein Einkristall aus dem Quarzglas-Schmelztiegel gezo
gen wird, die Erosion durch geschmolzenes Si selektiv mit den obengenannten
Mikrorissen beginnt.
Die obengenannten Mikrorisse können selbst mit einem Oberflächenrauhig
keitsmesser oder dgl. nicht festgestellt werden. An dem obengenannten
Quarzglas-Schmelztiegel können jedoch visuell weiße Muster festgestellt wer
den, wenn dessen innere Oberfläche in eine Fluorwasserstoffsäure-Lösung mit
einer Konzentration von 15 bis 17% 5 bis 10 h lang eingetaucht wird. Anderer
seits haben die Erfinder gefunden, daß dann, wenn ein Einkristall aus einem
Quarzglas-Schmelztiegel gezogen wird, der diese Muster nicht aufweist, d. h.
aus einem Quarzglas-Schmelztiegel, der im wesentlichen frei von Mikrorissen
auf seiner inneren Oberfläche ist, keine merkliche Rauheit auf der inneren
Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels während des Ausziehens des Ein
kristalls auftritt im Gegensatz zu den konventionellen Verfahren.
Das endungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Quarzglas-Schmelz
tiegels wird nachstehend beschrieben.
Wie in Fig. 3 dargestellt, weist eine Quarzglas-Schmelztiegel-Herstellungs
vorrichtung 11 eine einen Schmelztiegel bildende Form 12 auf, die umfaßt ein
inneres Element 13, das von einer gaspermeablen Membran gebildet wird, z. B.
eine Form, die eine Vielzahl von darin vorgesehenen durchgehenden Löchern
aufweist, und eine stark gereinigte poröse Kohlenstoff-Form sowie eine Rück
halte-Einrichtung 15 zum Zurückhalten des inneren Elements 13 mit einem
Luftdurchgang 14, der dazwischen angeordnet ist.
An der Rückhalte-Einrichtung 15 ist im unteren Abschnitt derselben eine rotie
rende Welle 16 befestigt, die mit einer Rotations-Einrichtung (nicht dargestellt)
verbunden ist. Die rotierende Welle 16 trägt rotierbar die den Schmelztiegel
bildende Form 12. Der Luftdurchgang 14 ist mit einem Luftauslaß 18 verbun
den, der im Zentrum der rotierenden Welle 16 vorgesehen ist, über eine Öff
nung, die im unteren Abschnitt der Rückhalte-Einrichtung 15 angeordnet ist.
Der Luftdurchgang 14 steht schließlich mit einem Evakuierungsmechanismus
19 in Verbindung.
Dem inneren Element 13 gegenüberliegend sind an dem oberen Abschnitt
desselben Lichtbogen-Elektroden 20 für eine Lichtbogenentladung, eine Düse
21 zur Zuführung von Ausgangsmaterial, eine Rohrleitung 22 zur Einleitung
eines Inertgases und eine Rohrleitung 23 zum Einleiten von Wasserstoffgas
vorgesehen.
Zur Herstellung eines Schmelztiegels unter Verwendung der vorstehend be
schriebenen Quarzglas-Schmelztiegel-Herstellungsvorrichtung 11 wird eine
Rotationsantriebsquelle (nicht dargestellt) in Betrieb gesetzt, so daß die rotie
rende Welle 16 in der durch den Pfeil angezeigten Richtung sich dreht, wo
durch bewirkt wird, daß die den Schmelztiegel bildende Form 12 sich mit einer
vorgegebenen Geschwindigkeit dreht. In die den Schmelztiegel bildende Form
12 wird in ihren oberen Abschnitt ein hochreines Siliciumdioxid-Pulver als Aus
gangsmaterial duch die Düse 21 zum Zuführen des Ausgangsmaterials einge
führt. Das auf diese Weise zugeführte Siliciumdioxid-Pulver wird gegen das
innere Element 13 der den Schmelztiegel bildenden Form 12 gepreßt mittels
der Zentrifugalkraft unter Bildung eines schmelztiegelförmigen Formkörpers 24.
Als das obengenannte Siliciumdioxid-Pulver kann ein natürliches Siliciumdi
oxid-Pulver, z. B. Bergkristallpulver, oder ein synthetisches Siliciumdioxid-
Pulver, wie es nach dem Sol-Gel-Verfahren oder dgl. erhalten wird, einzeln
oder in einer geeigneten Kombination verwendet werden.
Anschließend wird nach dem Herstellungs-Fließdiagramm, wie es in Fig. 4
dargestellt ist, gearbeitet. Im einzelnen wird der Evakuierungsmechanismus 19
betätigt, um das Innere des inneren Elements 13 zu evakuieren. In das Innere
24i des Formkörpers 24 wird mit einer konstanten Geschwindigkeit, beispiels
weise mit 80 l/min. durch die Inertgas-Einleitungsrohrleitung 22 Heliumgas
oder Argongas eingeleitet. Nach 5-minütigem Einleiten von Heliumgas werden
die Lichtbogen-Elektroden 20 kontinuierlich unter Strom gesetzt, um den
Formkörper 24 innen zu erhitzen, wodurch eine geschmolzene Schicht auf der
inneren Oberfläche des Formkörpers 24 gebildet wird.
Nach dem Verstreichen einer vorgegebenen Zeitspanne wird der Evakuie
rungsmechanismus 19 dann eingestellt oder abgeschaltet, um die Evakuierung
des Innenraums der den Schmelztiegel bildenden Form 12 einzustellen oder
abzustoppen, um auf der Außenseite des Schmelztiegels in geeigneter Weise
eine opake Schicht zu bilden, die zahlreiche Blasen (Gasblasen) enthält. Unter
verringertem oder ausgeschaltetem Evakuieren wird das Lichtbogenschmelzen
für eine gesamte Lichtbogenschmelzzeit (T Minuten) fortgesetzt. Nach dem
Verstreichen einer vorgegebenen Zeitspanne ab Beginn des Lichtbogen
schmelzens wird die Einleitung von Heliumgas unterbrochen. Nach dem Un
terbrechen der Einleitung von Heliumgas wird mit der Einleitung von Wasser
stoffgas begonnen, beispielsweise gleichzeitig mit der Unterbrechung der Ein
leitung von Heliumgas. Wasserstoffgas wird in den Innenraum 24i des Form
körpers 24 mit einer konstanten Geschwindigkeit von beispielsweise 100 l/min
durch das Wasserstoffgas-Einleitungsrohr 23 eingeleitet. Mit der Einleitung von
Wasserstoffgas wird spätestens 5 min. beispielsweise 10 min vor dem Unter
brechen des Lichtbogenschmelzens und nach dem Ablauf von t Minuten, die
40% der gesamten Lichtbogenschmelzzeit (T Minuten) entsprechen (t < 0,4 T),
begonnen. Nach dem Verstreichen der vorgegebenen Zeitspanne T ab
Beginn des Lichtbogenschmelzens werden die Energiezufuhr für das Lichtbo
genschmelzen und die Einleitung von Wasserstoffgas unterbrochen, um das
Schmelztiegel-Herstellungsverfahren zu beenden.
Bei dem vorstehend beschriebenen Schmelztiegel-Herstellungsverfahren er
möglicht die Einleitung von Wasserstoffgas die geeignete Verminderung der
Anzahl der Blasen in der auf der Außenseite des Quarzglas-Schmelztiegels
vorgesehenen opaken Schicht. Außerdem ermöglichen die Einleitung von He
liumgas und die Einleitung von Wasserstoffgas während der letzten Hälfte des
Herstellungsverfahrens die drastische Verminderung der Anzahl der Blasen in
der transparenten Schicht. Darüber hinaus kann die Ausdehnung der Blasen,
die in der transparenten Schicht verblieben sind, und der Blasen in der opaken
Schicht während des (Aus)Ziehens eines Einkristalls verhindert werden.
Das Vakuumschmelzen ermöglicht außerdem die Verringerung der Anzahl der
Blasen, die in der transparenten Schicht verblieben sind. Darüber hinaus er
möglicht die Einstellung des Evakuierungsgrades die Steuerung der Anzahl
und des Durchmessers der Blasen in der opaken Schicht. Das Vakuum
schmelzen wird vorzugsweise vor dem oder gleichzeitig mit dem Beginn des
Lichtbogenschmelzens oder, nachdem die innere Oberfläche des schmelztie
gelförmigen Formkörpers durch Lichtbogenschmelzen bis zu einer Dicke von
beispielsweise 100 µm geschmolzen worden ist, durchgeführt, um den erstge
nannten Effekt zu erzielen. Ferner ermöglicht das Verringern oder Unterbre
chen der Evakuierung während des Lichtbogenschmelzens eine bessere
Steuerung der Anzahl der Blasen in der opaken Schicht.
Da mit der Einleitung von Wasserstoffgas 5 min vor dem Unterbrechen des
Lichtbogenschmelzens begonnen wird, kann der Effekt der Wasserstoff-
Einleitung in ausreichendem Maße erzielt werden, wodurch es möglich ist, die
Anzahl der in der transparenten Schicht zurückbleibenden Blasen, die auf der
Innenseite des Schmelztiegels vorgesehen ist, zu verringern und die Ausdeh
nung der Blasen in der opaken Schicht, die auf der Außenseite des Schmelz
tiegels vorgesehen ist, zu verhindern.
Da mit der Einleitung von Wasserstoffgas nach dem Verstreichen der Zeit t, die
40% der gesamten Lichtbogenschmelzzeit T entspricht, begonnen wird, kann
darüber hinaus die Hochtemperatur-Viskosität des den Schmelztiegel aufbau
enden Quarzglases nicht beeinträchtigt werden, wodurch es möglich ist, einen
Quarzglas-Schmelztiegel zu erhalten, der über einen längeren Zeitraum hin
weg verwendet werden kann.
Wenn mit der Einleitung von Wasserstoffgas vor dem Verstreichen der Zeit t,
die 40% der gesamten Lichtbogenschmelzzeit T entspricht, begonnen wird,
gibt es mehr Bereiche, die OH-Gruppen in dem Quarzglas in einer hohen Kon
zentration enthalten, wodurch die Hochtemperatur-Viskosität des gesamten
Schmelztiegels beeinträchtigt (verschlechtert) wird. Der resultierende Schmelz
tiegel unterliegt während des (Aus)Ziehens eines Einkristalls einer Verformung
und kann somit nicht über einen längeren Zeitraum hinweg verwendet werden.
Bei der vorstehenden Ausführungsform wird mit der Einleitung von Wasser
stoffgas gleichzeitig mit der Beendigung der Einleitung von Heliumgas begon
nen. Wie in Fig. 5 dargestellt, kann jedoch die Einleitung von Heliumgas fort
gesetzt werden, wobei die Geschwindigkeit von 80 l/min auf 10 l/min herabge
setzt wird, anstatt die Einleitung zu beenden. Mit der Einleitung von Wasser
stoffgas kann gleichzeitig mit der Herabsetzung der Zuführungsgeschwindigkeit
begonnen werden.
Außerdem darf mit der Einleitung von Wasserstoffgas nicht gleichzeitig mit der
Beendigung der Einleitung von Heliumgas begonnen werden. Selbst wenn mit
der Einleitung von Wasserstoffgas erst nach dem Verstreichen einer vorgege
benen Zeitspanne ab der Beendigung der Einleitung von Heliumgas begonnen
wird, so kann, sofern die Zeitspanne kurz genug ist, der erfindungsgemäße
Effekt erzielt werden.
Wie in Fig. 6 dargestellt, kann die Einleitung von Wasserstoffgas fortgesetzt
werden, bis sich der Schmelztiegel nach Beendigung der Energiezufuhr für das
Lichtbogenschmelzen auf 800°C abgekühlt hat.
Das heißt mit anderen Worten, das Verfahren zur Herstellung des Quarzglas-
Schmelztiegels zum (Aus)Ziehen eines Silicium-Einkristalls gemäß der vorlie
genden Erfindung umfaßt das Lichtbogenschmelzen unter Einleitung von Heli
umgas oder Argongas, wobei die Einleitung von Heliumgas oder Argongas
nach dem Verstreichen einer vorgegebenen Zeitspanne ab Beginn des Licht
bogenschmelzens beendet oder verringert wird, begleitet von dem Beginn der
Einleitung von Wasserstoffgas, wobei der Beginn und die Dauer der Einleitung
desselben reguliert werden.
Demgemäß führt der synergistische Effekt des Heliumgases oder des Argon
gases und des Wasserstoffgases zu einer Verminderung der Blasen, die in der
transparenten Schicht verblieben sind, und er verhindert die Ausdehnung der
Blasen, die in der transparenten Schicht verblieben sind, wodurch es möglich
wird, das Eintreten der Blasen in die Siliciumschmelze während des (Aus)Zie
hens eines Silicium-Einkristalls zu verhindern und damit das Auftreten einer
Dislokation in dem Silicium-Einkristall als Folge einer Kristalldislokation zu ver
hindern. Somit kann ein hoher Prozentsatz der Umwandlung in einen Einkristall
erzielt werden. Als Folge davon kann ein Quarzglas-Schmelztiegel zum
(Aus)Ziehen eines Silicium-Einkristalls mit einer hohen Viskosität, der auch
nach längerem Gebrauch keiner Verformung unterliegt, sogar in großen Di
mensionen hergestellt werden.
Es wurden Quarzglas-Schmelztiegel hergestellt. Die so hergestellten Quarz
glas-Schmelztiegel wurden dann in bezug auf ihre Eigenschaften untersucht.
Unter Verwendung dieser Quarzglas-Schmelztiegel wurden aktuelle Tests zum
(Aus)Ziehen eines Silicium-Einkristalls durchgeführt. Die verschiedenen
Quarzglas-Schmelztiegel wurden umfassend bewertet.
Eine Schmelztiegel-Form mit einem Außendurchmesser von 560 mm und einer
Höhe von 500 mm wurde mit einem Ausgangsmaterial mit einer durchschnittli
chen Teilchengröße von 230 µm, hergestellt durch Mahlen von natürlichem
Bergkristall und Reinigen des Materials bis zu einer Schichtdicke von 25 mm
gefüllt. Dann wurde Heliumgas mit einer Geschwindigkeit von 80 l/min in das
Innere des Formkörpers eingeleitet, während die auf diese Weise beladene
Schmelztiegelform unter Verwendung einer Vakuumpumpe von außen evaku
iert wurde bis zu einem Schmelzdruck von 300 Torr. Wenn 5 min nach Beginn
der Einleitung von Heliumgas verstrichen waren, wurden die Lichtbogen-
Elektroden kontinuierlich eingeschaltet, um den Formkörper insgesamt 60 min
lang von Innen zu erhitzen. Wenn 15 min nach Beginn des Lichtbogenschmel
zens verstrichen waren, wurde der Schmelzdruck auf 700 Torr reduziert.
Nachdem 50 min nach dem Verstreichen von etwa 83% der gesamten Licht
bogenschmelzzeit (60 min) verstrichen waren, wurde das Einleiten von Heli
umgas gestoppt. Gleichzeitig wurde Wasserstoffgas in das Innere des Form
körpers mit einer Geschwindigkeit von 100 l/min eingeleitet.
Danach wurden das Lichtbogenschmelzen und die Einleitung von Wasser
stoffgas fortgesetzt. Nachdem 10 min nach Beginn der Einleitung von Was
serstoffgas verstrichen waren, wurden das Lichtbogenschmelzen und die Ein
leitung von Wasserstoffgas gleichzeitig beendet, um das Schmelztiegel-
Herstellungsverfahren zu beenden, wobei man einen Quarzglas-Schmelztiegel
erhielt.
Ein Quarzglas-Schmelztiegel wurde nach dem im Abschnitt [1] be
schriebenen Herstellungsverfahren hergestellt (es wurde natürliches Silicium
dioxid-Material verwendet, Schichtdicke 25 mm).
Der Quarzglas-Schmelztiegel wurde auf die gleiche Weise wie im
Abschnitt [1] beschrieben hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß die fol
genden Materialien verwendet wurden: Außenseite: es wurde ein natürliches
Siliciumdioxid-Material verwendet (Schichtdicke 17 mm); innere Oberflächen
seite: es wurde ein synthetisches Siliciumdioxid verwendeten (Schichtdicke 8
mm).
Es wurde ein Quarzglas-Schmelztiegel nur aus natürli
chem Siliciumdioxid-Material auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 beschrie
ben hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß der Innenoberfläche des Pul
ver-Formkörpers in dem Zeitraum zwischen vor Beginn des Lichtbogenschmel
zens und Beendigung des Lichtbogenschmelzens Wasserstoffgas zugeführt
wurde.
Ein Quarzglas-Schmelztiegel wurde aus natürlichem Sili
ciumdioxid-Material und synthetischem Siliciumdioxid-Material ähnlich wie in
Beispiel 2, jedoch auf die gleiche Weise wie im Vergleichsbeispiel 1 herge
stellt.
Ein Quarzglas-Schmelztiegel wurde nur aus natür
lichem Siliciumdioxid-Material auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 herge
stellt, jedoch mit der Ausnahme, daß das Lichtbogenschmelzen in der Atmo
sphäre durchgeführt wurde.
Ein Quarzglas-Schmelztiegel wurde aus natürli
chem Siliciumdioxid-Material für die äußere Schicht und aus synthetischem
Siliciumdioxid-Material für die innere Schicht auf die gleiche Weise wie in Bei
spiel 2 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß das Lichtbogenschmelzen in
der Atmosphäre durchgeführt wurde.
Eine säulenförmige Probe wurde aus dem nach dem im Abschnitt (1) be
schriebenen Herstellungsverfahren hergestellten Quarzglas-Schmelztiegel
(Beispiel 1) ausgeschnitten. Die Probe wurde Hochglanz-poliert und dann einer
Laser-Raman-Spektroskopie unterworfen. Im einzelnen wurde die Probe auf
der Seitenoberfläche derselben senkrecht mit einem AR-Laserstrahl von 514 nm
und mit einer Energie von 400 mW bestrahlt. Die resultierende Raman-
Streuung und Raman-Fluoreszenz wurden an der Frontoberfläche der Probe
gemessen. Die Raman-Streuung und die Raman-Fluoreszenz wurden unter
Verwendung eines Spektroskops vom Zernitana-Typ mit einer Auflösung von
1 cm-1 oder weniger einer spektroskopischen Analyse unterzogen. Die Fluores
zenzintensität wurde dann mittels CCD, das mit verflüssigtem Stickstoff gekühlt
worden war, nachgewiesen.
Die Fig. 7 zeigt das Spektrum der Probe des Beispiels 1 bei einer Dicke von
0,5 mm ab der inneren Oberfläche derselben. Die Fig. 8 zeigt das Spektrum
der Probe des Beispiels 1 bei einer Dicke von 2 mm ab der inneren Oberfläche
desselben.
Es wurde bestätigt, daß eine hohe Rot-Fluoreszenz, die sich durch den gelö
sten Sauerstoff entwickelte, in der transparenten Schicht auftrat. Wie in den
Fig. 7 und 8 beschrieben, beträgt der Wert für α, der erhalten wurde durch Di
vidieren der über einen Wellenlängenbereich von 4000 bis 4100 cm-1 integrier
ten Fluoreszenzintensität durch die bei einer Wellenlänge von 800 cm-1 inte
grierte Fluoreszenzaktivität, bei der ein SiO-Peak auftrat, bestimmt, indem man
einen Abschnitt der Dicke des Quarzglas-Schmelztiegels einer Laser-Raman-
Spektroskopie mit einer Erregung durch einen Laserstrahl von 514 nm unter
warf, T2/T1 oder T3/T1, was als Fluoreszenzintensität bezeichnet wird.
Eine säulenförmige Probe wurde aus den unter den im Abschnitt (1) beschrie
benen Herstellungsbedingungen hergestellten verschiedenen Quarzglas-
Schmelztiegeln (Beispiele 1 und 2, Vergleichsbeispiele 1 und 2, konventionelle
Beispiele 1 und 2) ausgeschnitten, Hochglanz-poliert und dann untersucht zur
Bestimmung der Änderung der Fluoreszenzintensität des Abschnitts der trans
parenten Schicht unter Anwendung der obengenannten Laser-Raman-
Spektroskopie. Die Meßergebnisse sind in den Fig. 9 bis 14 dargestellt.
- - Wie in den Fig. 9 und 10 dargestellt, umfassen die Beispiele 1 und 2 je weils die Bildung einer transparenten Schicht in Heliumgas, woran sich das Erhitzen der Oberflächenschicht des Schmelztiegels in Wasserstoff anschließt, und sie weisen somit eine Abnahme der Fluoreszenzintensität auf 0,05 oder weniger über eine Dicke von 1,2 mm bzw. 1,0 mm ab der Oberfläche der transparenten Schicht auf. Dies bedeutet, daß das Erhitzen in Wasserstoff da zu führt, daß der Wasserstoff in die Glasoberflächenschicht diffundiert oder darin gelöst wird, wobei er gelösten Sauerstoff und instabilen Sauerstoff ent fernt.
- - Wie in den Fig. 11 und 12 dargestellt, umfassen die Vergleichsbeispiele 1 und 2 jeweils die Bildung einer transparenten Schicht in einer Wasser stoffatmosphäre und sie zeigen somit eine Abnahme der Fluoreszenzintensität auf 0,05 oder weniger über eine Dicke von 4,0 mm bzw. 4,3 mm ab der Ober fläche der transparenten Schicht. Dies bedeutet, daß gelöster Sauerstoff und instabiler Sauerstoff entfernt worden sind.
- - Wie in den Fig. 13 und 14 dargestellt, umfassen die konventionellen Beispiele 1 und 2 jeweils die Bildung einer transparenten Schicht an der Luft. In dem konventionellen Beispiel 1 beträgt die Fluoreszenzintensität 0,05 oder weniger über eine Dicke von 0,2 mm ab der Oberfläche der transparenten Schicht und mehr als 0,05 über eine Dicke außerhalb des Punktes von 0,5 mm ab der Oberfläche der transparenten Schicht. In dem konventionellen Beispiel 2 beträgt die Fluoreszenzintensität mehr als 0,05 über die gesamte Dicke der transparenten Schicht. Dies bedeutet, daß gelöster Sauerstoff und instabiler Sauerstoff in der transparenten Schicht verblieben sind.
Eine säulenförmige Probe wurde aus den verschiedenen Quarzglas-
Schmelztiegeln (Beispiele 1 und 2, Vergleichsbeispiele 1 und 2, konventionelle
Beispiele 1 und 2) ausgeschnitten, die unter den im Abschnitt [2] (1) beschrie
benen Bedingungen hergestellt worden waren, auf die gleiche Weise wie im
Abschnitt (1) beschrieben, und dann wurde die OH-Gruppen-Konzentration in
der vertikalen Richtung durch Infrarotspektroskopie bestimmt. Die Meßergeb
nisse sind in den Fig. 15 und 16 angegeben.
- - Wie in Fig. 15 angezeigt, weist das Beispiel 1 eine OH-Gruppen- Konzentrationsverteilung in dem Bereich von 30 bis 43 ppm auf über eine Dic ke außerhalb des Punktes von mindestens 1,0 mm ab der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels und es weist eine OH-Gruppen-Konzentration von 50 ppm oder weniger über diesen gesamten Dickenbereich auf.
- - Wie in Fig. 16 dargestellt, weist das Beispiel 2 eine OH-Gruppen- Konzentrationsverteilung in dem Bereich von 32 bis 71 ppm auf über eine Dic ke außerhalb des Punktes von mindestens 1,0 mm ab der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels und es weist eine OH-Gruppen-Konzentration von 100 ppm oder weniger über eine Dicke außerhalb des Punktes von 7,5 mm ab der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels auf.
- - Wie in Fig. 15 gezeigt, weist das Vergleichsbeispiel 1 eine OH-Gruppen- Konzentrationsverteilung in dem Bereich von 69 bis 208 ppm auf über eine Gesamtdicke ab der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels bis zu der äußeren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels und es weist eine OH- Gruppen-Konzentration von 100 ppm oder weniger auf über eine Dicke außer halb des Punktes von mindestens 7,5 mm ab der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels.
- - Wie in Fig. 16 gezeigt, weist das Vergleichsbeispiel 16 eine OH- Gruppen-Konzentrationsverteilung in dem Bereich von 185 bis 246 ppm auf über die gesamte Dicke ab der inneren Oberfläche des Quarzglas- Schmelztiegels bis zu der äußeren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels und es weist eine OH-Gruppen-Konzentration von mehr als 100 ppm über die Gesamtdicke des Quarzglas-Schmelztiegels auf.
- - Wie in den Fig. 15 und 16 gezeigt, weisen die konventionellen Beispiele 1 und 2 nahezu die gleiche OH-Gruppen-Konzentrationsverteilung auf wie je weils für die Beispiele 1 und 2 angegeben.
Ein Einkristall mit einem Durchmesser von 200 mm wurde jeweils zehnmal aus
den verschiedenen Quarzglas-Schmelztiegeln, die unter den im Abschnitt [2]
(1) beschriebenen Herstellungsbedingungen auf die gleiche Weise wie im Ab
schnitt [1] beschrieben hergestellt worden waren und die mit 100 kg Polysilici
um beladen waren, ausgezogen. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalte
nen:
Irgendein Abschnitt (Querschnitt) des verwendeten Quarzglas-
Schmelztiegels zeigte weder eine Ausdehnung der Blasen in der transparenten
Schicht noch eine Verformung des Quarzglas-Schmelztiegels. Der resultieren
de durchschnittliche Prozentsatz der Umwandlung in einen Einkristall betrug 97%.
Irgendein Abschnitt (Querschnitt) des verwendeten Quarzglas-
Schmelztiegels zeigte weder eine Ausdehnung der Blasen in der transparenten
Schicht noch eine Verformung des Quarzglas-Schmelztiegels. Der resultieren
de durchschnittliche Prozentsatz der Umwandlung in einen Einkristall betrug 99%.
Irgendein Abschnitt (Querschnitt) des verwendeten
Quarzglas-Schmelztiegels zeigte keine Ausdehnung der Blasen in der transpa
renten Schicht. Der Quarzglas-Schmelztiegel wurde jedoch, wie festgestellt
wurde, allgemein verformt. In einigen Abschnitten war, wie gefunden wurde,
der gerade periphere Teil nach innen geneigt. Der resultierende durchschnittli
che Prozentsatz der Umwandlung in einen Einkristall betrug 89%.
Irgendein Abschnitt (Querschnitt) des verwendeten
Quarzglas-Schmelztiegels zeigte keine Ausdehnung der Blasen in der transpa
renten Schicht. Es wurde jedoch festgestellt, daß der Quarzglas-Schmelztiegel
allgemein verformt war. In einigen Abschnitten wurde festgestellt, daß der ge
rade Umfangsabschnitt nach innen geneigt war. Der resultierende durch
schnittliche Prozentsatz der Umwandlung in einen Einkristall betrug 92%.
Irgendein Abschnitt des so verwendeten Quarz
glas-Schmelztiegels wies keine generelle Verformung der transparenten
Schicht auf. Es wurden jedoch zahlreiche beträchtlich große Blasen festgestellt
und es wurde eine gewisse Ausdehnung der Blasen beobachtet. Die resultie
rende durchschnittliche Umwandlung in einen Einkristall betrug 85%.
Irgendein Abschnitt des so verwendeten Quarzglas-
Schmelztiegels wies keine generelle Verformung der transparenten Schicht
auf. Es wurden jedoch zahlreiche beträchtlich große Blasen festgestellt und es
wurde eine gewisse Ausdehnung der Blasen beobachtet. Die resultierende
durchschnittliche Umwandlung in einen Einkristall betrug 87%.
Zur Bewertung der Ausdehnung der Blasen wurde die transparente Schicht in
dem Abschnitt (Querschnitt) des verwendeten Quarzglas-Schmelztiegels be
trachtet und mit demjenigen des nicht verwendeten Quarzglas-Schmelztiegels
verglichen.
Der zum (Aus)Ziehen eines Silicium-Einkristalls nach der vorliegenden Erfin
dung verwendete Quarzglas-Schmelztiegel wies wenige in der transparenten
Schicht verbliebene Blasen auf. Außerdem kann die Ausdehnung der in der
transparenten Schicht verbliebenen Blasen verhindert werden, wodurch es
möglich ist, die Blasen in der transparenten Schicht daran zu hindern, während
des (Aus)Ziehens eines Silicium-Einkristalls in das geschmolzene Silicium zu
gelangen. Bei dieser Anordnung tritt bei dem aus dem Quarzglas-Schmelz
tiegel ausgezogenen Silicium-Einkristall keine Dislokation als Folge einer Kri
stall-Dislokation auf. Als Folge davon kann eine hohe Umwandlung in einen
Einkristall erzielt werden. Der erfindungsgemäße Quarzglas-Schmelztiegel zum
Ausziehen eines Silicium-Einkristalls erfährt auch nach längerer Verwendung
keine Verformung. Der endungsgemäße Quarzglas-Schmelztiegel kann auch
in einem großen Maßstab hergestellt werden.
Im einzelnen beträgt der α-Wert, der erhalten wird durch Dividieren der über
einen Wellenlängenbereich von 4000 bis 4100 cm-1 integrierten Fluoreszenzin
tensität durch die bei einer Wellenlänge von 800 cm-1 integrierte Fluoreszenzin
tensität, wobei ein SiO-Peak auftritt, dadurch bestimmt, daß man einen Ab
schnitt der Dicke des Quarzglas-Schmelztiegels einer Laser-Raman-Spektro
skopie unterwirft, bei der ein Laserstrahl von 514 nm verwendet wird, 0,05
oder weniger über eine Dicke von 0,5 mm oder mehr ab der inneren Oberflä
che des Quarzglas-Schmelztiegels, und die OH-Gruppen-Konzentration be
trägt 100 ppm oder weniger über den gesamten Umfang jenseits einer Dicke
von mindestens 1,0 mm ab der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelz
tiegels. Bei dieser Anordnung führt der erfindungsgemäße Quarzglas-Schmelz
tiegel zu keiner Bildung von Blasen während des Ziehens eines Einkristalls und
es tritt keine Verformung während oder nach der Verwendung auf, so daß es
möglich wird, einen hohen Prozentsatz des Ziehens eines Einkristalls zu erzie
len.
Außerdem ist der Quarzglas-Schmelztiegel im wesentlichen frei von Mikroris
sen auf seiner inneren Oberfläche. Es tritt keine bemerkenswerte Rauheit auf
der inneren Oberfläche des Quarzglas-Schmelztiegels während des Ziehens
eines Einkristalls auf, wodurch es möglich wird, einen hohen Prozentsatz des
Ziehens eines Einkristalls zu erzielen.
Bei dem endungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-
Schmelztiegels zum Ziehen eines Silicium-Einkristalls führt der synergistische
Effekt von Heliumgas oder Argongas und Wasserstoffgas zu einer Verkleine
rung der Blasen, die in der transparenten Schicht verblieben sind, und verhin
dert die Ausdehnung der Blasen, die in der transparenten Schicht verblieben
sind, wodurch es möglich wird, das Eintreten der Blasen in die Siliciumschmel
ze während des Ziehens des Silicium-Einkristalls und somit das Auftreten einer
Dislokation in dem auf diese Weise gezogenen Silicium-Einkristall als Folge
einer Kristall-Dislokation zu verhindern. Auf diese Weise kann ein hoher Pro
zentsatz der Umwandlung in einen Einkristall erzielt werden. Als Folge davon
kann ein Quarzglas-Schmelztiegel zum Ziehen eines Silicium-Einkristalls mit
einer hohen Viskosität, der auch nach langer Verwendung keiner Verformung
unterliegt, sogar in einem großen Maßstab erhalten werden. Da die Anzahl der
Blasen in der transparenten Schicht auf der Innenseite des Quarzglas-
Schmelztiegels durch Steuerung der Einleitung von Heliumgas oder Argongas
und Wasserstoffgas in das Innere des Schmelztiegels vermindert werden
kann, kann eine hohe Ausbeute in bezug auf die Herstellung eines Schmelz
tiegels erzielt werden.
Entsprechend der Einleitung des Wasserstoffgases nach der Verminderung
der Einleitung des Heliumgases oder des Argongases auf Null oder der Been
digung der Einleitung des Heliumgases oder des Argongases wird der Effekt
zur Verhinderung der Ausdehnung der Blasen, der von einem Lichtbogen
schmelzen bei der Einleitung von Wasserstoffgas begleitet ist, auf der gesam
ten inneren Oberfläche einheitlich. Der Grund für die Tendenz ist nicht klar,
scheint jedoch der folgende zu sein: für den Fall der Einleitung eines Wasser
stoffgases nach Beendigung der Einleitung von Heliumgas oder Argongas wird
die Gasphase einheitlich. Dagegen entsteht für den Fall der Einleitung eines
Wasserstoffgases zusammen mit der Einleitung von Heliumgas oder Argongas
ein Zustand, in dem das Heliumgas oder das Argongas nicht gleichförmig in
ein Wasserstoffgas gelangt, so daß der Effekt nicht einheitlich ist.
Da die Druckverminderung auf der Umfangsseite des schmelztiegelförmigen
Formkörpers durch die Form hindurch erfolgt vor dem oder gleichzeitig mit dem
Lichtbogenschmelzen oder nach dem Schmelzen der inneren Oberfläche des
tiegelförmigen Formkörpers durch Lichtbogenschmelzen, kann darüber hinaus
die Anzahl der Blasen, die in der transparenten Schicht zurückbleiben, herab
gesetzt werden. Außerdem ist es durch Einstellung des Evakuierungsgrades
möglich, die Anzahl und den Durchmesser der Blasen in der opaken Schicht zu
steuern (zu kontrollieren).
Da die Druckverminderung verringert wird oder beendet wird vor Beginn der
Einleitung von Wasserstoffgas kann ferner der Effekt der Einleitung von Was
serstoff in ausreichendem Maße erzielt werden, wodurch es möglich wird, die
Anzahl der in der transparenten Schicht, die auf der Innenseite des Schmelz
tiegels vorgesehen ist, verbliebenen Blasen zu verringern und die Ausdehnung
der Blasen in der auf der Außenseite des Schmelztiegels vorgesehenen opa
ken Schicht zu verhindern.
Da mit der Einleitung von Wasserstoffgas spätestens 5 min vor Beendigung
des Lichtbogenschmelzens begonnen wird, kann der Effekt der Einleitung von
Wasserstoff in ausreichendem Maße erzielt werden, wodurch es möglich wird,
die Anzahl der in der transparenten Schicht, die auf der Innenseite des
Schmelztiegels vorgesehen ist, verbliebenen Blasen zu verringern und die
Ausdehnung der Blasen in der auf der Außenseite des Schmelztiegels vorge
sehenen opaken Schicht zu verhindern.
Da mit der Einleitung von Wasserstoffgas nach dem Verstreichen der Zeit, die
40% der gesamten Lichtbogenschmelzzeit ab Beginn des Lichtbogenschmel
zens entspricht, begonnen wird, kann die Hochtemperatur-Viskosität des den
Schmelztiegel aufbauenden Quarzglases nicht beeinträchtigt werden, wodurch
es möglich wird, einen Quarzglas-Schmelztiegel zu erhalten, der über einen
längeren Zeitraum hinweg verwendet werden kann.
1
Quarzglas-Schmelztiegel
2
innere Oberfläche
3
transparente Schicht
4
äußerer Umfang
5
opake Schicht
11
Quarzglas-Schmelztiegel-Herstellungsvorrichtung
12
Schmelztiegel bildende Form
13
inneres Element
14
Luftdurchgang
15
Rückhalteeinrichtung
16
rotierende Welle
17
Öffnung
18
Luftauslaß
19
Evakuierungsmechanismus
20
Lichtbogenelektrode
21
Ausgangsmaterial-Zuführungsdüse
22
Inertgas-Zuführungsrohrleitung
23
Wasserstoffgas-Zuführungsrohrleitung
24
schmelztiegelförmiger Formkörper
24
i Innenraum
Claims (8)
1. Quarzglas-Schmelztiegel, der einen α-Wert von 0,05 oder weniger über
eine Dicke von 0,5 mm oder mehr ab der inneren Oberfläche des genannten
Quarzglas-Schmelztiegels aufweist, wobei der α-Wert erhalten wird durch Di
vidieren der über einen Wellenlängenbereich von 4000 bis 4100 cm-1 integrier
ten Fluoreszenzintensität durch die bei einer Wellenlänge von 800 cm-1 inte
grierte Fluoreszenzintensität, wobei ein SiO-Peak auftritt, bestimmt, indem man
einen Abschnitt der Dicke des genannten Quarzglas-Schmelztiegels einer La
ser-Raman-Spektroskopie unterwirft, bei der eine Erregung durch einen La
serstrahl von 514 nm erfolgt, und der eine OH-Gruppen-Konzentration von 100
ppm oder weniger über den gesamten Umfang jenseits einer Dicke von min
destens 1,0 mm ab der inneren Oberfläche des genannten Quarzglas-
Schmelztiegels aufweist.
2. Quarzglas-Schmelztiegel nach Anspruch 1, der im wesentlichen frei von
einer Mikrorißbildung auf seiner inneren Oberfläche ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum
(Aus)Ziehen eines Silicium-Einkristalls, das die Stufen umfaßt:
Herstellung eines tiegelförmigen Formkörpers durch Einführen eines Quarzpul vers als ein Ausgangsmaterial in eine sich drehende Form zur Durchführung der Formgebung;
Durchführen eines Lichtbogenschmelzens des genannten Quarzglas- Formkörpers unter Einleitung von Heliumgas oder Argongas mindestens in das Innere des genannten schmelztiegelförmigen Formkörpers; und
Beginnen mit der Einleitung von Wasserstoffgas unter Verminderung der Zu fuhr von Heliumgas oder Argongas, wobei vor Beendigung derselben die zuge führte Argongasmenge vermindert wird.
Herstellung eines tiegelförmigen Formkörpers durch Einführen eines Quarzpul vers als ein Ausgangsmaterial in eine sich drehende Form zur Durchführung der Formgebung;
Durchführen eines Lichtbogenschmelzens des genannten Quarzglas- Formkörpers unter Einleitung von Heliumgas oder Argongas mindestens in das Innere des genannten schmelztiegelförmigen Formkörpers; und
Beginnen mit der Einleitung von Wasserstoffgas unter Verminderung der Zu fuhr von Heliumgas oder Argongas, wobei vor Beendigung derselben die zuge führte Argongasmenge vermindert wird.
4. Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum Auszie
hen eines Silicium-Einkristalls nach Anspruch 3, bei dem die Stufe des Be
ginns der Einleitung von Wasserstoffgas unmittelbar nach der Herabsetzung
der zugeführten Wasserstoffmenge auf Null durchgeführt wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum Auszie
hen eines Silicium-Einkristalls nach Anspruch 3, bei dem die Stufe der Durch
führung eines Lichtbogenschmelzens des genannten schmelztiegelförmigen
Formkörpers eine Stufe umfaßt, in der der Druck auf der Umfangsseite des
genannten schmelztiegelförmigen Formkörpers durch die genannte Form hin
durch vor dem oder gleichzeitig mit dem Lichtbogenschmelzen oder nach dem
Schmelzen der inneren Oberfläche des genannten schmelztiegelförmigen
Formkörpers durch das genannte Lichtbogenschmelzen vermindert wird.
6. Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum Ziehen
eines Silicium-Einkristalls nach Anspruch 5, bei dem die Druckverminderung
verringert oder beendet wird vor Beginn der Einleitung von Wasserstoffgas.
7. Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum Ziehen
eines Silicium-Einkristalls nach Anspruch 5, bei dem mit der Einleitung von
Wasserstoffgas mindestens 5 min vor Beendigung des Lichtbogenschmelzens
begonnen wird.
8. Verfahren zur Herstellung eines Quarzglas-Schmelztiegels zum Ziehen
eines Silicium-Einkristalls nach Anspruch 7 bei dem mit der Einleitung von
Wasserstoffgas begonnen wird nach Ablauf der Zeit, die 40% der gesamten
Lichtbogenschmelzzeit ab Beginn des Lichtbogenschmelzens entspricht.
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