DE10023319A1 - Kassette für Thermotransferband zum Bebildern von Druckformen - Google Patents

Abstract

Kassette (1) für Thermotransferband (11) zum Bebildern von Druckformen mit Wickelkernen (19) zur Aufnahme des Thermotransferbandes (11) innerhalb eines Gehäuses (2), wobei die Wickelkerne (19) gegenüber dem Gehäuse (2) der Kassette (1) Spiel aufweisen und die Wickelkerne (19) gegenüber dem Gehäuse (2) so positionierbar sind, daß weder die Wickelkerne (19) noch das Thermotransferband (11) bei Umspulvorgängen das Gehäuse (2) berühren.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kassette für Thermotransferband zum Bebildern von Druckformen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Aus der EP 0 698 488 B1 ist bandförmige Transferfolie zum Bebildern von Druck­ formen mittels Laserstrahl bekannt. Die Bandbreite der Transferfolie ist bezogen auf die Druckformbreite klein und die Transferfolie wird mittels einer Bandtrans­ porteinrichtung von einer Vorrats- auf eine Aufwickelrolle umgespult und dabei zwischen Druckform und Laserkopf geführt. Um die komplette Bildfläche der Druckform zu erreichen, wird der Formzylinder gesteuert gedreht und die Bandtransportvorrichtung wird zusammen mit dem Laserkopf auf einer Traver­ siereinheit gesteuert über die Breite des Formzylinders bewegt.

Zum Durchführen eines Thermotransferprozesses müssen die einzelnen Bandrol­ len manuell in die Bandtransport bzw. -führungsvorrichtung eingelegt und das Band manuell um die Führungsrollen herum eingefädelt und an der Aufwickelrolle befestigt werden. Dabei kann es leicht zur Verdrehung des Thermotransferbandes kommen, wodurch der Thermotransfer-Prozess nicht funktioniert, weil die Funkti­ onsschicht von der Oberfläche der Druckform abgewendet ist.

In der DE 198 11 030 A1 ist ein Thermotransferband mit mehreren parallel zuein­ ander verlaufenden Spuren beschrieben, das in einer Kassette konfektioniert ist. Nach Durchlauf einer kompletten Spurlänge wird das Band zurückgespult und eine unverbrauchte Spur wird auf den Laser eingerichtet, so daß ein weiterer Bebilde­ rungsvorgang vorgenommen werden kann. Ein übergeordnetes Verwaltungssy­ stem mit entsprechenden Steuermitteln stellt nach Verbrauch einer Kassette wei­ tere bereit.

Bei solchen Kassetten kommt es zu Reibung zwischen dem Transferband und Führungsteilen, so daß nur begrenzte Bandgeschwindigkeiten möglich sind und das Band leicht verschleißt bzw. die Funktionsschicht beschädigt wird.

Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung eine einfach aufgebaute Kassette für Thermotransferband bereitzustellen, die hohe Bandgeschwindigkeiten zuläßt und den Verschleiß des Transferbandes ausschließt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Durch die besonders vorteilhafte Gestaltung der Kassette kann das Thermotrans­ ferband völlig vom Gehäuse entkoppelt transportiert werden, d. h. weder das Band noch die Wickelkerne berühren während des Spulens das Gehäuse. Dadurch wird Reibung sowie elektrostatische Aufladungen verhindert, wodurch die Funktions­ schicht weder Verschleiß noch Beschädigungen ausgesetzt ist und der Ther­ motransferprozeß unbeeinflußt ablaufen kann. Weiterhin kann das Thermotrans­ ferband aufgrund dieser Entkopplung mit sehr hohen Geschwindigkeiten transpor­ tiert werden (beispielsweise 6 m/s).

Das Band kann in vorteilhafter Weise für verschiedene Druckformumfänge kon­ fektioniert werden, wird in der Kassette vor Beschädigungen geschützt und die einzelnen verschleißfreien Teile, wie das Gehäuse und die Wickelkerne können mehrmals mit unverbrauchtem Thermotransferband wiederverwendet werden.

Durch die Konfektionierung des Thermotransferbandes in der Kassette wird ein Verdrehen des Bandes beim Einziehen ausgeschlossen und durch eine erfin­ dungsgemäß ausgeführte Kassette wird ein automatisierter Einziehvorgang des Transferbandes in eine Bebilderungseinrichtung ermöglicht.

Besonders vorteilhaft ist, daß die Kassette keine Bandführungsaufgaben über­ nehmen muß und die Kassette deshalb besonders einfach aufgebaut sein kann. Es sind an der Kassette weder Lagerungen für die Wickelkerne noch sind Band­ führungsrollen notwendig, wodurch eine besonders wirtschaftliche Herstellung möglich ist. Dieser Aspekt wird auch durch den Zusammenbau des Gehäuses aus zwei identischen Gehäusehälften vorteilhaft begünstigt.

Durch die Kassette wird eine Transportsicherung bereitgestellt, die unbeabsich­ tigtes Abwickeln verhindert, aber ein Aufwickeln zum Spannen des Bandes zuläßt. Diese vorteilhafte Sicherung ist vorzugsweise integraler Bestandteil des Gehäuses der Kassette und läßt sich sowohl manuell als auch automatisiert lösen.

Die Erfindung soll nachfolgend näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeich­ nungen zeigt schematisch, die

Fig. 1 eine räumliche Ansicht einer beispielhaften Ausführung, der erfindungs­ gemäßen Kassette, die

Fig. 2 gewährt einen Einblick in das Innere dieser Kassette und die

Fig. 3 zeigt die Kassette mit ausgezogenem Thermotransferband.

In Fig. 1 ist eine beispielhafte Ausführung einer erfindungsgemäßen Kassette (1) in der Ausrichtung gezeigt, wie sie in eine Bandstation zum laserinduzierten Bebil­ dern von Druckzylindern eingeschoben wird. Eine solche Bandstation bei der die­ se Kassette (1) vorzugsweise zur Anwendung kommt wird in der am selben Tag eingereichten Anmeldung mit dem internen Aktenzeichen PB 4423 ausführlich be­ schrieben.

Die gezeigte Kassette (1) besteht aus einem Gehäuse (2), das vorzugsweise aus zwei identischen Gehäusehälften (2a, 2b) an einer Trennungsfuge (3) vorzugswei­ se lösbar zusammengebaut ist. Am Gehäuse (2) befinden sich an der Ober- und Unterseite Führungsflächen (18), an welchen die Kassette (1) in der Bandstation geführt wird und durch die ihre vertikale Position innerhalb der Bandstation fest­ gelegt und fixiert wird. Die Positionierung dieser Kassette (1) in horizontaler Rich­ tung innerhalb des Einschubschachtes der Bandstation erfolgt mittels einer Posi­ tionieröffnung (10) an den Seitenwänden der Kassette (1). In diese Positionieröff­ nung (10) greift beim Schließen des Einschubschachtes ein Zylinder-Stift mit ke­ geligem Ansatz ein und bringt die Kassette (1) mit seiner konischen Mantelfläche in die vorgesehene Lage. Die Ausrichtbewegung die von dem kegeligen Ansatz des Stifts hervorgerufen wird, ist durch einen Doppelpfeil unterhalb der Positio­ nieröffnung (10) angedeutet. Die seitliche Positionierung und Fixierung der Kas­ sette (1) innerhalb der Bandstation wird durch feste und federnde Anlagestifte, die vorzugsweise paarweise auf die sich gegenüberliegenden Seitenflächen der Kas­ sette (1) wirken.

Durch diese beispielhaft beschriebenen Positionier- und Fixiereinrichtungen, die sich vorzugsweise an einer Bandstation befinden kann die Kassette (1) in allen drei Raumrichtungen in eine vorbestimmte Position gebracht und dort fixiert wer­ den. Selbstverständlich können zu diesem Zweck auch andere Mittel angewendet werden.

An den Seitenflächen der Gehäusehälften (2a, 2b) sind Bohrungen (17) vorgese­ hen, durch welche die Naben (4) von sogenannten Wickelkernen (19) aus dem Gehäuse (2) herausragen. Diese Naben (4) stehen auf beiden Seiten des Gehäu­ ses (2) über die Seitenfläche hinaus und weisen eine oder mehrere Nuten (5) zum drehfesten Verbinden mit Antriebswellen auf. Mit den Naben (4) sind über Spei­ chen (13) Trommeln (15) verbunden, auf welchen das Thermotransferband (11) im Inneren der Kassette (1) aufgewickelt ist (siehe Fig. 2). Diese Speichen (13) wir­ ken als Federn, welche die radial wirkenden Kräfte aufnehmen, die vom Bandwic­ kel auf die Nabe (4) ausgeübt werden. Dadurch wird in vorteilhafter Weise verhin­ dert, daß die Nabe (4) durch diese Kräfte in radialer Richtung zusammengedrückt wird und somit auf ihrer Aufnahme klemmen würde. Durch die Speichen (13) wer­ den die Wickelkräfte von der Bohrung der Nabe (4) besonders vorteilhaft entkop­ pelt.

Es ist auch möglich, auf die Trommeln (15) zu verzichten und das Thermotrans­ ferband (11) direkt auf die Naben (4) aufzuwickeln. Bei solchen Ausführungen muß das Klemmen der Nabe (4) auf der Aufnahme durch andere Maßnahmen verhindert werden.

Die Naben (4) weisen innerhalb der Bohrungen (17) Spiel auf, so daß sie in ra­ dialer Richtung gegenüber dem Gehäuse freigestellt werden können. Weiterhin können auch die Trommeln (15) innerhalb des Gehäuses (2) in axialer Richtung gegenüber den Gehäusewänden freigestellt werden. Diese völlige Entkopplung der Wickelkerne (19) - bei diesem Ausführungsbeispiel bestehend aus Nabe (4), Speichen (13) und Trommel (15) - erfolgt vorzugsweise mittels einer Bandstation wie sie in der zeitgleich angemeldeten EM10xxx beschrieben ist. Dazu ist das Ge­ häuse (2) der Kassette (1) in der Bandstation an vorbestimmter Lage fixiert und die Achsen der Wickelkerne (19) werden beim Aufschieben auf die Antriebswellen in eine radiale Position gebracht, bei der sie an ihrem gesamten Umfang gegen­ über den Bohrungen (17) freigestellt sind. Die Trommeln (15), auf welchen das Thermotransferband (11) hin- und hergespult wird, weisen innerhalb des Gehäu­ ses (2) gegenüber den Seitenwänden, d. h. in axialer Richtung Spiel auf.

Zur seitlichen Freistellung der Trommeln (15), so daß das Thermotransferband (11) keine der beiden Seitenwände berührt, werden die Naben (4) auf den An­ triebswellen in einer entsprechenden axialen Position fixiert. Vorzugsweise werden die Stirnseiten der Naben (4) federnd gegen feste Anlageflächen auf den An­ triebswellen gedrückt, welche die Trommeln (15) in einer entsprechenden axial freigestellten Lage - bezüglich der Gehäusewände - halten.

Die jeweiligen Freiräume der Wickelkerne (19) in radialer sowie axialer Richtung sind entsprechend der Fertigungstoleranzen der einzelnen Teile und der Positio­ niergenauigkeit der Bandstation anzupassen. Je kleiner die Fertigungstoleranzen sind und je genauer die Positionierung des Gehäuses (2) gegenüber den Wickel­ kernen (19) ist, um so kleiner kann das Spiel der Wickelkerne (19) innerhalb des Gehäuses bemessen sein. Das radiale Spiel sollte auch nicht so groß gewählt werden, daß das Thermotransferband (11) auf einer voll bewickelten Trommel (15) beim Transport der Kassette (1) in Berührung mit Stegen innerhalb des Gehäuses (2) kommen kann oder eine fast leere Trommel (15) durch die Bohrung (17) hin­ durchfallen kann. Bei vorgegebener Bandbreite und vorgegebenem seitlichem Überstand der Trommeln (15) nimmt mit größerem seitlichen Spiel auch die Breite des Gehäuses (2) und der Naben (4) zu, so daß sich dadurch insgesamt ungün­ stigere Verhältnisse ergeben.

Die in Fig. 1 gezeigte Ausführung der Kassette (1) ist aus einem Kunststoff herge­ stellt und weist auf jeder Seitenwand des Gehäuses (2) eine Riffelung zum siche­ ren manuellen Greifen auf. Für den gesicherten Transport und die Aufbewahrung erfindungsgemäßer Kassetten (1) ist an den Wickelkernen (19) eine Abwickelsper­ re vorgesehen, die unbeabsichtigtes Abwickeln verhindert, aber ein Spannen des Thermotransferbandes (11) zuläßt.

Hierzu sind an dem beschriebenen Ausführungsbeispiel, jedem Wickelkern (19) Sperrhebel (7) zugeordnet, die innerhalb eines Durchbruchs (8) an federnden Drehachsen (6) mit der jeweiligen Gehäusehälfte (2a, 2b) verbunden sind. Eine besonders vorteilhafte Gestaltung sieht zwei identische Gehäusehälften (2a, 2b) vor, bei welchen diese Sperrhebel (7) mit ihren Drehachsen (6) ein integraler Be­ standteil von diesen sind und im selben Fertigungsschritt mit den Gehäusehälften (2a, 2b) geformt werden. Diese Ausführung erfordert nur ein Spritzgußwerkzeug, wodurch eine wirtschaftlichere Herstellung möglich ist.

Die Funktion der Abwickelsperre wird anhand der Fig. 2 erläutert, die - als räumli­ che Darstellung - bei abgenommener vorderer Gehäusehälfte (2b) einen Einblick in das Innere einer Kassette (1) erlaubt. Es ist ersichtlich, daß die Trommeln (15) auf beiden Stirnseiten mit Sperrzähnen (14) versehen sind, in welche eine Sperr­ klinke (16), des Sperrhebels (7), eingreift. Die Sperrklinke (16), die durch zeichne­ risches Wegbrechen eines Teils des Wickelkernes (19) sichtbar gemacht wurde, ist auf der einen Anlaufseite der Sperrzähne (14) mit einer Schräge versehen, so daß die Sperrzähne (14) der Wickelkerne (19) die Sperrklinke (16) gegen die Fe­ derkraft der Drehachse (6) wegdrücken und zum Spannen des Thermotransfer­ bandes (11) gedreht werden können. In gegenläufiger Drehrichtung, zum Abwic­ keln des Thermotransferbandes (11), werden die Sperrzähne (14) an einer gera­ den Fläche der Sperrklinke (16) gegen Drehung blockiert. Wie bereits oben erläu­ tert, wird das Gehäuse (2) vorzugsweise aus zwei identischen Gehäusehälften (2a, 2b) zusammengebaut, so daß an jedem Wickelkern (19) zwei sich gegen­ überliegende Sperrhebel (7) wirken. Es ist selbstverständlich auch möglich, nur auf einer Seite Sperrhebel (7) vorzusehen oder auch andere Sperreinrichtungen einzubauen.

Durch die, von beiden Seiten auf die Trommeln (15) federnd einwirkenden, Sperrhebel (7) können die Trommeln (15) jedoch in vorteilhafter Weise zwischen den Gehäuseinnenwänden zentriert werden, so daß das Thermotransferband (11) sie auch außerhalb der Bandstation nicht berührt.

Die Sperrhebel (7) funktionieren wie federnde Wippen, in deren Ruhelagen die Sperrklinken (16) in die Sperrzähne (14) an den Trommeln (15) eingreifen und die Drehrichtung zum Abwickeln des Thermotransferbandes (11) sperren. Das, der Sperrklinke (16) gegenüberliegende, Hebelende steht außen über die Gehäuse­ seitenwand über. Durch Eindrücken dieses Hebelendes in Richtung des Ge­ häuseinneren werden die Sperrklinken (16) jeweils aus dem Eingriff der Sperrzäh­ ne (14) weggehoben, wodurch auch die Drehrichtung zum Abwickeln des Ther­ motransferbandes (11) freigegeben ist. Dieses Lösen der Abwickelsperre kann sowohl manuell als auch maschinell vorgenommen werden. Zum automatischen maschinellen Lösen der Abwickelsperre können an der Bandstation Leisten vor­ gesehen werden, welche die überstehenden Hebelenden der Sperrhebel (7) beim Einschieben der Kassette (1) bzw. beim Schließen des Einschubschachtes auto­ matisch eindrücken.

Anhand der Fig. 2 ist der Verlauf des Thermotransferbandes (11) innerhalb der Kassette (1) ersichtlich. Das Thermotransferband (11) wird vom oberen fast voll aufgespulten Wickelkern (19) über eine obere Umlenkrippe (12) zur vorderen Ge­ häusestirnseite geführt, von dort außerhalb nach unten und an einer unteren Um­ lenkrippe (12) wieder in das Innere, zum unteren, fast leeren, Wickelkern (19), geführt. An der oberen und unteren Umlenkrippe (12) wird am Thermotransfer­ band (11) jeweils eine Richtungsänderung von nahezu 180° vorgenommen und die Wickelkerne (19) werden, von den sich einander zugewendeten inneren Seiten her bewickelt. Das Thermotransferband (11) nimmt von den Umlenkrippen (12) her den längeren Weg zu den Trommeln (15), wodurch Führungsrollen, die von der Bandstation in die Kassette (1) - zum Abheben des Thermotransferbandes (11) von den Umlenkrippen (12) - eingeführt werden, mit einem größeren Winkel umschlungen werden und so eine günstige Führung gewährleisten.

Bei der Bebilderung können mehrere parallel zueinander liegende Spuren abge­ fahren werden, so daß das Thermotransferband (11) mehrmals vom oberen zum unteren Wickelkern (19) und umgekehrt umgespult werden muß. Eine Kassette (1) kann mehrere Bebilderungsjobs auf der gesamten Länge des Thermotransferban­ des (11) hintereinander, bzw. auf verschiedene Spuren nebeneinander aufneh­ men.

Die Kassetten (1) können in einfacher Weise beispielsweise mittels Barcode, Chip oder sonstigen Mitteln gekennzeichnet werden und individuell in einem Speicher­ verwaltungssystem mehrerer Kassetten oder in einer Bandstation erkannt werden. Dadurch können für jede Kassette beliebige Informationen, wie beispielsweise er­ ledigte Jobs, Restkapazität etc. gespeichert und wieder abgerufen werden.

In Fig. 3 ist das erläuterte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß gestalteten Kassette (1) schematisch während eines Bebilderungsvorganges gezeigt. Durch die obere und untere Aussparung (9) sind zwei Führungsrollen (25) seitlich in das Gehäuse (2) eingefahren und haben das Thermotransferband (11') aus der Kas­ sette (1) herausgezogen und an die Mantelfläche eines Formzylinders (27) heran­ geführt. Weitere nicht dargestellte Führungsrollen werden nach dem Herausziehen des Thermotransferbandes (11') innerhalb beider Aussparungen (9) teilweise in das Gehäuse (2) eingeschwenkt und führen das Thermotransferband (11) inner­ halb des Gehäuses (2) an den Umlenkrippen (12), die in Fig. 2 ersichtlich sind, vorbei. In dieser herausgezogenen Position wird das Thermotransferband (11') seitlich über einen Laser (26) positioniert und die gesamte Anordnung kann mittels einer Bandstation über die Bildbreite des Formzylinders (27) traversiert werden. Das Thermotransferband (11) ist vorzugsweise nur auf der, dem Formzylinder (27) zugewendeten, Seite mit einer Funktionsschicht versehen.

Da die herausgezogene Position des Thermotransferbandes (11) in der Fig. 3 nur schematisch gezeigt werden soll, ist weder die Bandstation noch die Positionie­ rung und Fixierung der Kassette (1) darin oder der Antrieb der Wickelkerne (19) dargestellt. Eine Bandstation und das Handling einer Kassette (1) wird ausführlich in der zeitgleich angemeldeten DE (internes A2 EM10xxx) beschrieben.

Ein wesentlicher Kern der Erfindung besteht darin, daß die Kassette das Ther­ motransferband auf Wickelkernen aufnimmt, die vom Gehäuse völlig entkoppelt sind, worunter zu verstehen ist, daß weder die Wickelkerne noch das Band selbst während des Bebilderungsprozesses das Kassettengehäuse berühren. Dadurch werden Reibung und daraus resultierende elektrische Aufladungen sowie Ver­ schleiß der Funktionsschicht und des Trägermaterials des Thermotransferbandes vermieden, wodurch ein günstiger Verlauf des Bebilderungsprozesses gewährlei­ stet wird. Die Kassette stellt somit einen mechanischen Schutz für das Ther­ motransferband dar, ohne irgendwelche Führungsaufgaben während eines Ther­ motransferprozesses zu übernehmen.

Bei allen Ausführungsformen erfindungsgemäßer Kassetten müssen die Wickel­ kerne gegenüber dem Gehäuse so abgestimmt sein, daß sie zusammen mit dem Thermotransferband innerhalb des Gehäuses in jeder Richtung Spiel aufweisen und durch externe Positionier- und Fixiermittel in eine zueinander entkoppelte La­ ge gebracht und gehalten werden können. Dazu müssen entsprechende Wickel­ kerne zusammen mit Gehäusen verwendet werden, die bezogen auf das Spiel zwischen beiden Teilen eine ausreichend genaue Positionierung und Fixierung ermöglichen.

Bezugszeichenliste

1

Kassette

2

Gehäuse

2

a,

2

b Gehäusehälfte

3

Teilungsfuge

4

Nabe

5

Nut

6

Drehachse

7

Sperrhebel

8

Durchbruch

9

Aussparung

10

Positionieröffnung

11

Thermotransferband

11

' Thermotransferband in herausgezogener Position

12

Umlenkrippe

13

Speiche

14

Sperrzahn

15

Trommel

16

Sperrklinke

17

Bohrung

18

Führungsfläche

19

Wickelkern

25

Führungsrolle

26

Laser

27

Formzylinder

Claims (11)

1. Kassette für Thermotransferband zum Bebildern von Druckformen mit Wickel­ kernen zur Aufnahme des Thermotransferbandes innerhalb eines Gehäuses, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelkerne (19) gegenüber dem Gehäuse (2) der Kassette (1) Spiel aufweisen und die Wickelkerne (19) gegenüber dem Gehäuse (2) so positionierbar sind, daß weder die Wickelkerne (19) noch das Thermotransferband (11) bei Umspulvorgängen das Gehäuse (2) berühren.

2. Kassette für Thermotransferband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) Führungsflächen (18) und Positionieröffnungen (10) zum präzisen Führen, Positionieren und Fixieren des Gehäuses (2) in allen Raum­ richtungen aufweist und die Wickelkerne (19) Naben (4) aufweisen, die durch Bohrungen (17) durch das Gehäuse (2) hindurch geführt sind und auf beiden Seiten über das Gehäuse (2) überstehen.

3. Kassette für Thermotransferband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Naben (4) mit mindestens einer Nut (5) zum antriebsmäßigen Verbin­ den mit Antriebswellen versehen sind.

4. Kassette für Thermotransferband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelkerne (19) jeweils mit mindestens einer lösbaren Abwickelsper­ re versehen sind.

5. Kassette für Thermotransferband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwickelsperre aus einem, mittels einer Drehachse (6) federnd an ei­ ne Gehäusehälfte (2a, 2b) angebundenen, Sperrhebel (7) besteht und mit ei­ ner Sperrklinke (16) auf Sperrzähne (14) an den Wickelkernen (19) einwirkt, wobei die eine Drehrichtung sperrbar ist.

6. Kassette für Thermotransferband insbesondere nach einem oder mehreren vorangegangenen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) aus zwei identischen Gehäusehälften (2a, 2b) besteht, die an einer Tei­ lungsfuge (3) lösbar miteinander verbunden sind, jeder Wickelkern unge­ bremst ist oder für jeden Wickelkern als integrale Bestandteile der Gehäuse­ hälften (2a, 2b) an Durchbrüchen (8) ein Sperrhebel (7) vorgesehen ist und die Gehäusehälften (2a, 2b) Aussparungen (9) aufweisen, die den Eingriff von Führungsmitteln (25) zum automatisierten Einfädeln des Thermotransferban­ des (11, 11') an einer Bandstation ermöglichen.

7. Kassette für Thermotransferband nach einem der vorangegangenen Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile der Kassette (1) aus einem Kunststoff bestehen.

8. Kassette für Thermotransferband nach einem der vorangegangenen Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermotransferband (11) in der Kas­ sette (1) mehrere Spuren nebeneinander und hintereinander aufweist.

9. Kassette für Thermotransferband nach einem der vorangegangenen Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette (1) mittels Barcode oder Chip individuell kennzeichenbar und identifizierbar ist.

10. Kassette für Thermotransferband insbesondere nach einem oder mehreren vorangegangenen Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ther­ motransferband (11) in einer Bandstation aus der Kassette (1) in eine heraus­ gezogene Position (11') gebracht wird, und daß das Thermotransferband (11') seitlich über einen Laserkopf (26) positionierbar ist.

11. Kassette für Thermotransferband nach einem der vorangegangenen Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die radial wirkenden Komponenten der Wickelkräfte des Thermotransferbandes (11, 11') auf den Wickelkernen (19) von der Nabe (4) entkoppelt sind.