DE10018148A1 - Fahrzeug mit einem Kofferraum - Google Patents
Fahrzeug mit einem KofferraumInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit einem im Fahrzeugheck (2) angeordneten variablen Kofferraum (3), bei dem ein im Fahrzeugheck (2) verschiebbar aufgenommenes Kofferraummodul (7) eine vom Fahrzeugheck (2) nach hinten in eine Betriebsstellung ausfahrbare Begrenzung des Kofferraums (3) bildet. Das Kofferraummodul (7) kann einen Modulboden (9) und Modulseitenwände (8) aufweisen, deren Länge zumindest der Ausfahrlänge des Kofferraummoduls (7) entspricht, sowie eine an der Fahrzeugkarosserie schwenkbar gelagerte Kofferraumklappe (5), die an die Position des Kofferraummoduls (7) anpaßbar ist, indem die Kofferraumklappe (5) ein nach hinten ausfahrbares Auszugteil (11) aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, mit
einem im Fahrzeugheck angeordneten variablen Kofferraum.
Bei derartigen Fahrzeugen, wie z. B. bei Stufenheck-Limousinen, kann zum Ver
größern des Kofferraums die Rückbanklehne nach vorne geklappt werden. Wenn
jedoch die Rückbank für Fahrzeuginsassen benötigt wird, kann der Kofferraum
auf diese Weise nicht vergrößert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein eingangs genanntes Fahrzeug derart weiterzu
bilden, daß der Kofferraum ohne Verkleinerung des Fahrgastinnenraums auf
einfache Weise in seiner Größe erweiterbar ist.
Diese Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Fahrzeug erfindungsgemäß da
durch gelöst, daß ein im Fahrzeugheck verschiebbar aufgenommenes Koffer
raummodul eine vom Fahrzeugheck nach hinten in eine Betriebsstellung ausfahr
bare Begrenzung des Kofferraums bildet. Durch das Ausfahren der hinteren Be
grenzung des Kofferraumes wird somit sein nutzbares Volumen vergrößert, ohne
daß ein Umlegen der Rücksitzlehnen erforderlich wäre. Die von dem Koffer
raummodul gebildete hintere Begrenzung umfaßt neben einer Rückwand alle
Teile, die für eine Kofferraumbegrenzung durch das ausgefahrene und über das
Fahrzeugheck hinausstehende Kofferraummodul benötigt werden. Das sind ne
ben dem Rückwandteil insbesondere auch Seitenwände und ein Bodenteil.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Bevorzugt weist das Kofferraummodul einen Modulboden und Modulseitenwände
auf, deren Länge in Verschieberichtung bzw. Fahrzeuglängsrichtung zumindest
der Ausfahrlänge des Kofferraummoduls entspricht. Damit ist gewährleistet, daß
das Kofferraummodul auch im ausgefahrenen Zustand an den Karosserieteilen
des Fahrzeughecks abgedichtet anliegt. Der Modulboden kann auf oder unter
einem Kofferraumboden des Fahrzeughecks und die Modulseitenwände können
auf der Innenseite von Kofferraumseitenwänden des Fahrzeughecks oder hinter
diesen verschiebbar angeordnet sein.
Wenn das Kofferraummodul nach vorne zum Fahrzeuginnenraum geöffnet ist,
vergrößert sich beim Ausfahren des Kofferraummoduls die nutzbare Länge des
gesamten Kofferraums. Die Öffnung kann die gesamte Vorderseite des Koffer
raummoduls einnehmen oder ein Abschnitt oder die Hälfte der Vorderseite ist von
einer Modulvorderwand gebildet und der andere Abschnitt oder die andere Hälfte
ist geöffnet, so daß die Modulvorderwand eine Sicherung gegen Verrutschen von
Ladegut bildet und gleichzeitig die Öffnung längeres Ladegut aufnehmen kann.
Bevorzugt weist das Kofferraummodul nach vorne zum Fahrzeuginnenraum eine
feste oder entfernbare Modulvorderwand auf, so daß bedarfsweise der Koffer
raum mit dem festgelegten Volumen des Kofferraummoduls und dem sich beim
Ausfahren erweiternden Volumen zwischen dem Kofferraummodul und der Rück
sitzbank oder mit dem sich erweiternden Gesamtvolumen genutzt werden kann.
Wenn das Kofferraummodul eine Modulklappe aufweist, die an dem Kofferraum
modul insbesondere schwenkbar gelagert ist, so wird diese zusammen mit dem
Kofferraummodul verschoben. Eine zusätzliche Abdeckung für die sich beim Ver
schieben des Kofferraummoduls öffnende Oberseite zwischen dem Kofferraum
modul und der Heckscheibe ist jedoch erforderlich.
Vorzugsweise ist eine zumindest oberseitige Öffnung des Kofferraummoduls von
einer an der Fahrzeugkarosserie schwenkbar gelagerten Kofferraumklappe ab
deckbar und verschließbar, wobei die Kofferraumklappe an die jeweilige Ver
schiebeposition des Kofferraummoduls anpaßbar ist. Für die Anpassung der
Kofferraumklappe enthält diese zweckmäßigerweise einen nach hinten ausfahr
baren Heckabschnitt, der einen vertikalen Rückwandabschnitt für eine tief herab
gezogene Beladeöffnung mit niedriger Ladekante des Kofferraummoduls auf
weist.
Zum Schutz des ausfahrbaren Kofferraummoduls kann vorgesehen sein, daß ein
hinterer Stoßfänger am Fahrzeugheck ausfahrbar gelagert ist. Der Stoßfänger
kann um das erforderliche Maß entsprechend dem ausgefahrenen Kofferraum
modul aus dem Fahrzeugheck ausgefahren und in der jeweiligen Stellung verrie
gelt werden. Zweckmäßigerweise ist der Stoßfänger an einer Lagereinrichtung
am Fahrzeugheck unterhalb des Kofferraummoduls gelagert. Die steif und für
eine hohe Kraftaufnahme ausgelegte Lagerung des Stoßfängers gestattet es,
daß das Kofferraummodul an dem verschiebbaren Stoßfänger gelagert und mit
diesem verschiebbar sein kann. Damit muß nur ein Verstellvorgang ausgeführt
werden, um das Kofferraummodul aus dem Fahrzeugheck auszufahren und um
den Stoßfänger in die erforderliche Position einzustellen. In einer zweckmäßigen
Ausgestaltung kann das Kofferraummodul an dem ausfahrbaren Stoßfänger inte
griert sein und diesen enthalten.
Vorzugsweise ist das Kofferraummodul an zumindest einer Längsführung geführt,
die im Fahrzeugheck angeordnet ist. Die Längsführung oder die Längsführungen
kann bzw. können am Kofferraumboden im Fahrzeugheck, auf dem das Kofferraummodul
verschiebbar ist, und/oder an Kofferraumseitenwänden im Fahrzeug
heck angeordnet sein.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Kofferraummodul aus dem
Fahrzeugheck entnehmbar und kann gegen ein anderes Modul ausgetauscht
werden. Ein Austauschmodul kann zur Aufnahme von speziellen Lasten ange
paßt sein.
Zweckmäßigerweise sind das Kofferraummodul und die Kofferraumklappe durch
eine Antriebseinrichtung synchron verschiebbar, so daß beim Verschieben die
relative Zuordnung zwischen dem Kofferraummodul und der Kofferraumklappe
nicht besonders überwacht und geregelt werden muß.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Fahrzeugs unter Bezugnahme auf
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in einer perspektivischen Heckansicht einen Personenkraftwagen mit
einem Kofferraum in Normalstellung;
Fig. 2 in einer Heckansicht gemäß Fig. 1 den Personenkraftwagen mit nach
hinten ausgefahrenem Kofferraum und geschlossener Kofferraumklap
pe;
Fig. 3 in einer Heckansicht gemäß Fig. 2 den Personenkraftwagen mit nach
hinten ausgefahrenem Kofferraum und geöffneter Kofferraumklappe;
Fig. 4 in einem Längsschnitt in schematischer Darstellung den ausgefahrenen
Kofferraum mit ausgefahrener Kofferraumklappe;
Fig. 5 in einer Heckansicht einen ausfahrbaren Heckstoßfänger des Perso
nenkraftwagens;
Fig. 6 in einer Heckansicht gemäß Fig. 3 den Personenkraftwagen mit nach
hinten ausgefahrenem Kofferraum und integriertem Stoßfänger; und
Fig. 7 in einer Heckansicht einen weiteren ausfahrbaren Heckstoßfänger des
Personenkraftwagens.
Ein Personenkraftwagen 1 (siehe Fig. 1) enthält ein Fahrzeugheck 2 in Form ei
nes Stufenhecks mit einem Kofferraum 3, der zwischen zwei hinteren Karosserie
seitenteilen 4 des Fahrzeughecks 2, die beispielsweise die hinteren Kotflügel bil
den, angeordnet ist und eine an der Karosserie gelagerte Kofferraumklappe 5
zum wahlweisen Schließen oder Öffnen einer Beladeöffnung des Kofferraums 3
enthält. Der Kofferraum 3 ist nach vorne zum Fahrzeuginnenraum von einer
Rücksitzlehne 6 und nach hinten zumindest teilweise von einem Kofferraummodul
7 begrenzt (siehe Fig. 2 und 3), das eine rechte und eine linke Modulseitenwand
8 und einen Modulboden 9 aufweist und ein im Fahrzeugheck 2 angeordnetes
Einsatzteil bildet. Das Kofferraummodul 7 ist über die Modulseitenwände 8
und/oder den Modulboden 9 an der Karosserie am Fahrzeugheck 2 mittels
Längsführungen 10 verschiebbar gelagert, so daß es aus der in Fig. 1 darge
stellten Normalstellung, in der es die übliche Kofferraumposition im Fahrzeugheck
2 festlegt, in eine in den Fig. 2 und 3 dargestellte Betriebsstellung umwandelbar
ist, in der es um eine maximale festgelegte Verschiebestrecke aus dem Fahr
zeugheck 2 ausgefahren ist, wobei auch nicht dargestellte Zwischenstellungen
einstellbar sind. Die Kofferraumklappe 5 weist ein hinteres Auszugteil 11 auf, das
einen vertikalen Kofferraumabschluß 12 enthält und an der Kofferraumklappe 5
verschiebbar gelagert ist, wobei die Auszugslänge bzw. der Verschiebeweg dem
Auszugsweg des Kofferraummoduls 7 entspricht, so daß die Beladeöffnung des
Kofferraums 3 auch in der ausgefahrenen Stellung des Kofferraummoduls 7 von
der Kofferraumklappe 5 vollständig abgedeckt werden kann.
Das Kofferraummodul 7 ist nach vorne zum Fahrzeuginnenraum bzw. Fahrgast
raum hin ohne abschließende Wand gebildet, so daß die nutzbare freie Länge
des gesamten Kofferraumes 3 durch das nach hinten gerichtete Verschieben des
Kofferraummoduls 7 verlängert werden kann.
In einer alternativen Gestaltung (nicht dargestellt) enthält das Kofferraummodul 7
nach vorne zur Rücksitzlehne 6 bzw. zum Fahrzeuginnenraum hin eine Modul
vorderwand, so daß beim Verschieben des Kofferraummoduls 7 zwar das Volu
men des Kofferraumes 3 im Kofferraummodul 7 nicht vergrößert wird, jedoch zwi
schen dem verschobenen Kofferraummodul 7 und der Rücksitzlehne 6 ein zu
sätzlicher Nutzraum geschaffen wird, der beispielsweise von dem Fahrzeuginnen
raum her bei umgelegter Rücksitzlehne 6 oder über die geöffnete Kofferraum
klappe 5 zugänglich ist.
Das Aus- und Einfahren des Kofferraummoduls 7 erfolgt insbesondere über einen
hydraulischen oder einen elektromotorischen Antrieb, der über eine Steuerung
mit einem Antrieb für die Kofferraumklappe 5 verbunden ist, so daß das Koffer
raummodul 7 mit der Kofferraumklappe 5 zum Ausführen einer synchronen Ver
schiebebewegung gekoppelt ist. Jedoch kann auch ein z. B. über eine Handkur
bel betätigbarer mechanischer Antrieb vorgesehen sein.
Unterhalb des Kofferraummoduls 7 weist das Fahrzeugheck 2 einen Stoßfänger
13 (siehe Fig. 4, in den Fig. 1 bis 3 nicht dargestellt) auf, der an einer an der
Fahrzeugkarosserie gelagerten Führung 14 über Lagerstangen 15 in Fahrzeug
längsrichtung ein- und ausfahrbar gelagert ist, so daß er beim Ausfahren des
Kofferraummoduls 7 ebenfalls in eine ausgefahrene Position bewegbar ist. Der
Stoßfänger 13 kann in dem Modulboden 9 oder den Modulseitenwänden 8 des
Kofferraummoduls 7 integriert sein. Auch kann seine verschiebbare Lagerung
gleichzeitig die Lagerung oder eine zusätzliche Lagerung des Kofferraummoduls
7 bilden. Dann erfolgt die Ein- und Ausfahrbewegung synchron mit dem Ein- und
Ausfahren des Kofferraummoduls 7. Der in den Fig. 6 und 7 dargestellte Stoßfänger
13 kann auch in den unteren Teil oder Boden des Kofferraummoduls 7
integriert sein. Der Stoßfänger 13 enthält Seitenteile 16, deren Vorderenden 17
unter Abdeckungen 18 an den Karosserieseitenteilen 4 aufgenommen sind.
Das Kofferraummodul 7 kann nach dem Lösen einer Verriegelung aus dem Fahr
zeugheck 2 gänzlich ausgefahren und entnommen werden, so daß ein Aus
tauschmodul eingesetzt werden kann, das zur Aufnahme spezieller Lasten oder
Güter vorbereitet sein kann.
1
Personenkraftwagen
2
Fahrzeugheck
3
Kofferraum
4
Karosserieseitenteil
5
Kofferraumklappe
6
Rücksitzlehne
7
Kofferraummodul
8
Modulseitenwand
9
Modulboden
10
Längsführung
11
Auszugteil
12
Kofferraumabschluß
13
Stoßfänger
14
Führung
15
Lagerstange
16
Seitenteile
17
Vorderende
18
Abdeckung
Claims (14)
1. Fahrzeug, insbesondere Personenkraftwagen, mit einem im Fahrzeugheck
angeordneten variablen Kofferraum,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Fahrzeugheck (2) verschiebbar aufgenommenes Kofferraum
modul (7) eine vom Fahrzeugheck (2) nach hinten in eine Betriebsstellung
ausfahrbare Begrenzung des Kofferraums (3) bildet.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kofferraummodul (7) einen Modulboden
(9) und Modulseitenwände (8) aufweist, wobei insbesondere deren Länge
zumindest der Ausfahrlänge des Kofferraummoduls (7) entspricht.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kofferraummodul (7) nach vorne zum
Fahrzeuginnenraum geöffnet ist.
4. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kofferraummodul (7) nach vorne zum
Fahrzeuginnenraum eine feste oder entfernbare Modulvorderwand auf
weist.
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kofferraummodul (7) eine Modulklappe
aufweist.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine an der Fahrzeugkarosserie schwenkbar
gelagerte Kofferraumklappe (5) an die Position des Kofferraummoduls (7)
anpaßbar ist.
7. Fahrzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kofferraumklappe (5) einen nach hinten
ausfahrbares Auszugteil (11) aufweist.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein hinterer Stoßfänger (13) am Fahrzeug
heck (2) ausfahrbar gelagert ist.
9. Fahrzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stoßfänger (13) an einer Lagereinrich
tung (14) am Fahrzeugheck (2) unterhalb des Kofferraummoduls (7) gela
gert ist.
10. Fahrzeug nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kofferraummodul (7) an dem verschieb
baren Stoßfänger (13) gelagert und mit diesem verschiebbar ist.
11. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kofferraummodul (7) an dem ausfahrba
ren Stoßfänger (13) integriert ist.
12. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11
dadurch gekennzeichnet, daß das Kofferraummodul (7) an zumindest einer
Längsführung (10) geführt ist, die im Fahrzeugheck (2) angeordnet ist.
13. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kofferraummodul (7) aus dem Fahr
zeugheck entnehmbar und gegen ein anderes Modul austauschbar ist.
14. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kofferraummodul (7) und die Koffer
raumklappe durch eine Antriebseinrichtung synchron verschiebbar sind.
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