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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen,
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Bei
derartigen Fahrzeugen, wie z. B. bei Stufenheck-Limousinen, kann
zum Vergrößern des
Kofferraums die Rückbanklehne
nach vorne geklappt werden. Wenn jedoch die Rückbank für Fahrzeuginsassen benötigt wird,
kann der Kofferraum auf diese Weise nicht vergrößert werden.
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Ein
aus der
DE 77 14 592
U bekannter gattungsgemäßer Personenkraftwagen
weist einen im heckseitigen Kofferraum verschiebbar angeordneten Einsatz
auf, der an Führungen
des Kofferraums verschiebbar gelagert ist und somit ein- und ausziehbar ist,
wobei eine Rückwand
des Einsatzes zugleich die Rückwand
des Kofferraums bildet. Am Kofferraumdeckel ist eine Federrolle
mit darauf aufgewickelter Decke angeordnet. Wenn der Einsatz in
einer ausgezogenen Stellung angeordnet ist, kann die Decke abgewickelt
werden und an Halterungen an der Rückwand befestigt werden, so
dass die ausgezogene Decke die offene Oberseite des Einsatzes dicht
abdeckt. Beim Einschieben des Einsatzes rollt sich die Decke automatisch
auf die Rolle auf. Mit dieser flexiblen Decke kann die offene Oberseite
zwar verschlossen werden, jedoch ist die Handhabung der oberseitigen
Kofferraumabdeckung beim Öffnen
der Oberseite des gesamten Kofferraums einschließlich ausgezogenem Einsatz
unbefriedigend, da beim Hochklappen des Kofferraumdeckels die Decke
zwar an der Rolle angehoben wird, die Öffnung des Einsatzes aber von
oben dennoch abgedeckt bleibt. Falls die Decke schon voll ständig ausgezogen
ist, könnte sie
dabei aus den Halterungen an der Rückwand herausgerissen werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 zu verbessern und insbesondere derart weiterzubilden,
dass der erweiterbare Kofferraum mittels einer funktionalen, einfach
zu bedienenden und betriebssicheren Abdeckung abdeckbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei
diesem Fahrzeug bildet ein im Fahrzeugheck verschiebbar aufgenommenes
Kofferraummodul eine vom Fahrzeugheck nach hinten in eine Betriebsstellung
ausfahrbare Begrenzung des Kofferraums. Durch das Ausfahren der
hinteren Begrenzung des Kofferraumes wird somit sein nutzbares Volumen
vergrößert, ohne
dass ein Umlegen der Rücksitzlehnen
erforderlich wäre.
Die von dem Kofferraummodul gebildete hintere Begrenzung umfaßt neben
einer Rückwand
alle Teile, die für
eine Kofferraumbegrenzung durch das ausgefahrene und über das
Fahrzeugheck hinausstehende Kofferraummodul benötigt werden. Das sind neben
dem Rückwandteil
insbesondere auch Seitenwände
und ein Bodenteil.
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Bevorzugt
weist das Kofferraummodul einen Modulboden und Modulseitenwände auf,
deren Länge
in Verschieberichtung bzw. Fahrzeuglängsrichtung zumindest der Ausfahrlänge des
Kofferraummoduls entspricht. Damit ist gewährleistet, daß das Kofferraummodul
auch im ausgefahrenen Zustand an den Karosserieteilen des Fahrzeughecks
abgedichtet anliegt. Der Modulboden kann auf oder unter einem Kofferraumboden
des Fahrzeughecks und die Modulseitenwände können auf der Innenseite von Kofferraumseitenwänden des
Fahrzeughecks oder hinter diesen verschiebbar angeordnet sein.
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Wenn
das Kofferraummodul nach vorne zum Fahrzeuginnenraum geöffnet ist,
vergrößert sich beim
Ausfahren des Kofferraummoduls die nutzbare Länge des gesamten Kofferraums.
Die Öffnung
kann die gesamte Vorderseite des Kofferraummoduls einnehmen oder
ein Abschnitt oder die Hälfte
der Vorderseite ist von einer Modulvorderwand gebildet und der andere
Abschnitt oder die andere Hälfte
ist geöffnet,
so daß die
Modulvorderwand eine Sicherung gegen Verrutschen von Ladegut bildet
und gleichzeitig die Öffnung
längeres
Ladegut aufnehmen kann.
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Bevorzugt
weist das Kofferraummodul nach vorne zum Fahrzeuginnenraum eine
feste oder entfernbare Modulvorderwand auf, so daß bedarfsweise der
Kofferraum mit dem festgelegten Volumen des Kofferraummoduls und
dem sich beim Ausfahren erweiternden Volumen zwischen dem Kofferraummodul
und der Rücksitzbank
oder mit dem sich erweiternden Gesamtvolumen genutzt werden kann.
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Wenn
das Kofferraummodul eine Modulklappe aufweist, die an dem Kofferraummodul
insbesondere schwenkbar gelagert ist, so wird diese zusammen mit
dem Kofferraummodul verschoben. Eine zusätzliche Abdeckung für die sich
beim Verschieben des Kofferraummoduls öffnende Oberseite zwischen dem
Kofferraummodul und der Heckscheibe ist jedoch erforderlich.
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Vorzugsweise
ist eine zumindest oberseitige Öffnung
des Kofferraummoduls von einer an der Fahrzeugkarosserie schwenkbar
gelagerten Kofferraumklappe abdeckbar und verschließbar, wobei
die Kofferraumklappe an die jeweilige Verschiebeposition des Kofferraummoduls
anpaßbar
ist. Für
die Anpassung der Kofferraumklappe enthält diese zweckmäßigerweise
einen nach hinten ausfahrbaren Heckabschnitt, der einen vertikalen
Rückwandabschnitt
für eine
tief herabgezogene Beladeöffnung
mit niedriger Ladekante des Kofferraummoduls aufweist.
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Zum
Schutz des ausfahrbaren Kofferraummoduls kann vorgesehen sein, daß ein hinterer
Stoßfänger am
Fahrzeugheck ausfahrbar gelagert ist. Der Stoßfänger kann um das erforderliche
Maß entsprechend
dem ausgefahrenen Kofferraummodul aus dem Fahrzeugheck ausgefahren
und in der jeweiligen Stellung verriegelt werden. Zweckmäßigerweise ist
der Stoßfänger an
einer Lagereinrichtung am Fahrzeugheck unterhalb des Kofferraummoduls
gelagert. Die steif und für
eine hohe Kraftaufnahme ausgelegte Lagerung des Stoßfängers gestattet
es, daß das
Kofferraummodul an dem verschiebbaren Stoßfänger gelagert und mit diesem
verschiebbar sein kann. Damit muß nur ein Verstellvorgang ausgeführt werden,
um das Kofferraummodul aus dem Fahrzeugheck auszufahren und um den
Stoßfänger in
die erforderliche Position einzustellen. In einer zweckmäßigen Ausgestaltung
kann das Kofferraummodul an dem ausfahrbaren Stoßfänger integriert sein und diesen
enthalten.
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Vorzugsweise
ist das Kofferraummodul an zumindest einer Längsführung geführt, die im Fahrzeugheck angeordnet
ist. Die Längsführung oder
die Längsführungen
kann bzw. können
am Kofferraumboden im Fahrzeugheck, auf dem das Koffer raummodul
verschiebbar ist, und/oder an Kofferraumseitenwänden im Fahrzeugheck angeordnet
sein.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel ist
das Kofferraummodul aus dem Fahrzeugheck entnehmbar und kann gegen
ein anderes Modul ausgetauscht werden. Ein Austauschmodul kann zur
Aufnahme von speziellen Lasten angepaßt sein.
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Zweckmäßigerweise
sind das Kofferraummodul und die Kofferraumklappe durch eine Antriebseinrichtung
synchron verschiebbar, so daß beim
Verschieben die relative Zuordnung zwischen dem Kofferraummodul
und der Kofferraumklappe nicht besonders überwacht und geregelt werden
muß.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel des
Fahrzeugs unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 in
einer perspektivischen Heckansicht einen Personenkraftwagen mit
einem Kofferraum in Normalstellung;
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2 in
einer Heckansicht gemäß 1 den
Personenkraftwagen mit nach hinten ausgefahrenem Kofferraum und
geschlossener Kofferraumklappe;
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3 in
einer Heckansicht gemäß 2 den
Personenkraftwagen mit nach hinten ausgefahrenem Kofferraum und
geöffneter
Kofferraumklappe;
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4 in
einem Längsschnitt
in schematischer Darstellung den ausgefahrenen Kofferraum mit ausgefahrener
Kofferraumklappe;
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5 in
einer Heckansicht einen ausfahrbaren Heckstoßfänger des Personenkraftwagens;
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6 in
einer Heckansicht gemäß 3 den
Personenkraftwagen mit nach hinten ausgefahrenem Kofferraum und
integriertem Stoßfänger; und
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7 in
einer Heckansicht einen weiteren ausfahrbaren Heckstoßfänger des
Personenkraftwagens.
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Ein
Personenkraftwagen 1 (siehe 1) enthält ein Fahrzeugheck 2 in
Form eines Stufenhecks mit einem Kofferraum 3, der zwischen
zwei hinteren Karosserieseitenteilen 4 des Fahrzeughecks 2,
die beispielsweise die hinteren Kotflügel bilden, angeordnet ist
und eine an der Karosserie gelagerte Kofferraumklappe 5 zum
wahlweisen Schließen
oder Öffnen
einer Beladeöffnung
des Kofferraums 3 enthält.
Der Kofferraum 3 ist nach vorne zum Fahrzeuginnenraum von
einer Rücksitzlehne 6 und
nach hinten zumindest teilweise von einem Kofferraummodul 7 begrenzt
(siehe 2 und 3), das eine rechte und eine
linke Modulseitenwand 8 und einen Modulboden 9 aufweist
und ein im Fahrzeugheck 2 angeordnetes Einsatzteil bildet.
Das Kofferraummodul 7 ist über die Modulseitenwände 8 und/oder
den Modulboden 9 an der Karosserie am Fahrzeugheck 2 mittels
Längsführungen 10 verschiebbar
gelagert, so daß es
aus der in 1 dargestellten Normalstellung,
in der es die übliche
Kofferraumposition im Fahrzeugheck 2 festlegt, in eine
in den 2 und 3 dargestellte Betriebsstellung
umwandelbar ist, in der es um eine maximale festgelegte Verschiebestrecke
aus dem Fahrzeugheck 2 ausgefahren ist, wobei auch nicht
dargestellte Zwischenstellungen einstellbar sind. Die Kofferraumklappe 5 weist
ein hinteres Auszugteil 11 auf, das einen vertikalen Kofferraumabschluß 12 enthält und an
der Kofferraumklappe 5 verschiebbar gelagert ist, wobei
die Auszugslänge
bzw. der Verschiebeweg dem Auszugsweg des Kofferraummoduls 7 entspricht,
so daß die Beladeöffnung des
Kofferraums 3 auch in der ausgefahrenen Stellung des Kofferraummoduls 7 von
der Kofferraumklappe 5 vollständig abgedeckt werden kann.
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Das
Kofferraummodul 7 ist nach vorne zum Fahrzeuginnenraum
bzw. Fahrgastraum hin ohne abschließende Wand gebildet, so daß die nutzbare
freie Länge
des gesamten Kofferraumes 3 durch das nach hinten gerichtete
Verschieben des Kofferraummoduls 7 verlängert werden kann.
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In
einer alternativen Gestaltung (nicht dargestellt) enthält das Kofferraummodul 7 nach
vorne zur Rücksitzlehne 6 bzw.
zum Fahrzeuginnenraum hin eine Modulvorderwand, so daß beim Verschieben des
Kofferraummoduls 7 zwar das Volumen des Kofferraumes 3 im
Kofferraummodul 7 nicht vergrößert wird, jedoch zwischen
dem verschobenen Kofferraummodul 7 und der Rücksitzlehne 6 ein
zusätzlicher
Nutzraum geschaffen wird, der beispielsweise von dem Fahrzeuginnenraum
her bei umgelegter Rücksitzlehne 6 oder über die
geöffnete
Kofferraumklappe 5 zugänglich
ist.
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Das
Aus- und Einfahren des Kofferraummoduls 7 erfolgt insbesondere über einen
hydraulischen oder einen elektromotorischen Antrieb, der über eine Steuerung
mit einem Antrieb für
die Kofferraumklappe 5 verbunden ist, so daß das Kofferraummodul 7 mit
der Kofferraumklappe 5 zum Ausführen einer synchronen Verschiebebewegung
gekoppelt ist. Jedoch kann auch ein z. B. über eine Handkurbel betätigbarer
mechanischer Antrieb vorgesehen sein.
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Unterhalb
des Kofferraummoduls 7 weist das Fahrzeugheck 2 einen
Stoßfänger 13 (siehe 4,
in den 1 bis 3 nicht dargestellt) auf, der
an einer an der Fahrzeugkarosserie gelagerten Führung 14 über Lagerstangen 15 in
Fahrzeuglängsrichtung ein-
und ausfahrbar gelagert ist, so daß er beim Ausfahren des Kofferraummoduls 7 ebenfalls
in eine ausgefahrene Position bewegbar ist. Der Stoßfänger 13 kann
in dem Modulboden 9 oder den Modulseitenwänden 8 des
Kofferraummoduls 7 integriert sein. Auch kann seine verschiebbare
Lagerung gleichzeitig die Lagerung oder eine zusätzliche Lagerung des Kofferraummoduls 7 bilden.
Dann erfolgt die Ein- und Ausfahrbewegung synchron mit dem Ein-
und Ausfahren des Kofferraummoduls 7. Der in den 6 und 7 dargestellte
Stoß fänger 13 kann
auch in den unteren Teil oder Boden des Kofferraummoduls 7 integriert
sein. Der Stoßfänger 13 enthält Seitenteile 16,
deren Vorderenden 17 unter Abdeckungen 18 an den
Karosserieseitenteilen 4 aufgenommen sind.
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Das
Kofferraummodul 7 kann nach dem Lösen einer Verriegelung aus
dem Fahrzeugheck 2 gänzlich
ausgefahren und entnommen werden, so daß ein Austauschmodul eingesetzt
werden kann, das zur Aufnahme spezieller Lasten oder Güter vorbereitet
sein kann.
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- 1
- Personenkraftwagen
- 2
- Fahrzeugheck
- 3
- Kofferraum
- 4
- Karosserieseitenteil
- 5
- Kofferraumklappe
- 6
- Rücksitzlehne
- 7
- Kofferraummodul
- 8
- Modulseitenwand
- 9
- Modulboden
- 10
- Längsführung
- 11
- Auszugteil
- 12
- Kofferraumabschluß
- 13
- Stoßfänger
- 14
- Führung
- 15
- Lagerstange
- 16
- Seitenteile
- 17
- Vorderende
- 18
- Abdeckung