DE10000177A1 - Zündeinrichtung, insbesondere für eine Mörsergranate - Google Patents
Zündeinrichtung, insbesondere für eine MörsergranateInfo
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Abstract
Es wird eine für eine Mörsergranate (10) vorgesehene Zündeinrichtung (14) beschrieben, die mittels einer Federeinrichtung (74) von einer Sicherstellung in eine Scharfstellung verstellbar ist. Um in der Sicherstellung eine mechanische Vorspannung der Federeinrichtung (74) zu vermeiden, weist die Mörsergranate (10) ein Windrad auf, das zum Vorspannen der Federeinrichtung (74) vorgesehen ist, um die Zündeinrichtung (14) von der Sicherstellung in die Scharfstellung zu verstellen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Zündeinrichtung, insbesondere für eine Mörsergranate,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei den bekannten Mörsergranaten kommen Zündeinrichtungen zur Anwendung, die
eine Federeinrichtung aufweisen, die in einem mechanisch vorgespannten Zustand in
die jeweilige Zündeinrichtung eingebaut ist. Mit Hilfe der mechanisch vorgespannten
Federeinrichtung werden diese bekannten Zündeinrichtungen von der Sicherstellung in
die Scharfstellung verstellt. Diese in der Sicherstellung in der mechanisch
vorgespannten Federeinrichtung gespeicherte mechanische Energie beeinflußt die
Sicherheit der Zündeinrichtung.
In Kenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Zündeinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher in der
Federeinrichtung in der Sicherstellung vorzugsweise keine oder nur eine relativ kleine
mechanische Energie gespeichert ist, so daß die Sicherheitseigenschaften in der
Sicherstellung der Zündeinrichtung wesentlich verbessert sind.
Diese Aufgabe wird bei einer Zündeinrichtung der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichenteiles des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Aus- bzw. Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäße Zündeinrichtung weist den Vorteil auf, daß in ihrer
Sicherstellung in der Federeinrichtung keine oder nur eine sehr kleine mechanische
Energie gespeichert ist, so daß die Sicherheitseigenschaften optimal sind. Die zum
Verstellen der Zündeinrichtung von der Sicherstellung in die Scharfstellung notwendige
mechanische Spannung der Federeinrichtung erfolgt erst nach Verlassen des
Waffenrohres, aus welchem die Mörsergranate abgefeuert wird, mit Hilfe des an der
Mörsergranate vorgesehenen Windrades durch eine geeignete Wirkverbindung des
Windrades mit der Federeinrichtung, die als schraubenförmige Drehfeder ausgebildet
sein kann.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der
erfindungsgemäßen Zündeinrichtung für eine abgeschnitten gezeichnete
Mörsergranate. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Zündeinrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Zündeinrichtung,
Fig. 3 einen anderen Querschnitt durch die Zündeinrichtung, d. h. einen
Querschnitt
entlang einer anderen Schnittebene,
Fig. 4 einen der Fig. 1 ähnlichen Längsschnitt zur Verdeutlichung der
Sicherstellung der Zündeinrichtung, und
Fig. 5 eine der Fig. 4 ähnliche Längsschnittdarstellung zur Verdeutlichung der
Scharfstellung der Zündeinrichtung.
Fig. 1 zeigt einen rückseitigen Endabschnitt einer Mörsergranate 10, die in einem
dafür vorgesehenen Aufnahmeraum 12 eine Zündeinrichtung 14 mit einem
Sicherungseinrichtung (SE)-Gehäuse aufweist. Das SE-Gehäuse 16 ist mit einer
Platine 18 kombiniert, die eine zentrale Hülse 20 aufweist. Die zentrale Hülse 20 der
Platine 18 und ein den Aufnahmeraum 12 verschließender Deckel 22 dienen zur
Lagerung einer Windradwelle 24, die mit einem (nicht gezeichneten) Windrad der
Mörsergranate 10 verbunden ist. Die Windradwelle 24 ist an ihrem vom Windrad
entfernten Endabschnitt mit einem keilförmigen Schlitz 26 ausgebildet, in den in der
Sicherstellung der Zündeinrichtung 14 ein dem keilförmigen Schlitz 26 entsprechender
keilförmiger Kupplungsabschnitt 28 einer Schnecke 30 formschlüssig hineinsteht. Die
Schnecke 30 ist mit einem vom keilförmigen Kupplungsabschnitt 28 abgewandten
Lagerzapfen 32 in einem Sackloch eines Mitnehmers 34 gelagert. Der Mitnehmer 34 ist
mit einer radial wegstehenden Nase 36 ausgebildet in einer Hülse 38 gelagert, die mit
einem Schlitz 40 ausgebildet ist. Die Nase 36 des Mitnehmers 34 befindet sich in der
Scharfstellung der Zündeinrichtung 14 im Schlitz 40 in der Hülse 38.
In einem Lagerraum 42 des SE-Gehäuses 16 ist eine Zahnhülse 44 eines ein
Entsicherungstriebes drehbar gelagert. Die Zahnhülse 44 weist einen
Innengewindeabschnitt 46 und zwei Außenzahnkränze 48 und 50 auf. In den
Innengewindeabschnitt 46 ist ein Gewindeabschnitt 52 einer Entsicherungswelle 54
eingeschraubt. Die Entsicherungswelle 54 erstreckt sich gegen Verdrehung gesichert
durch ein Durchgangsloch 56 im SE-Gehäuse 16 in der Sicherstellung in ein Sackloch
58 hinein.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Schnecke 30 mit dem Außenzahnkranz 48 der
Zahnhülse 44 des Entsicherungstriebes mittels einer Verbindungseinrichtung 60
drehmomentübertragend wirkverbunden, die am einen Endabschnitt einer
Verbindungswelle 62 ein mit der Schnecke 30 kämmendes Schneckenrad 64 und am
davon entfernten anderen Endabschnitt eine mit dem Außenzahnkranz 48 der
Zahnhülse 44 kämmende Schnecke 66 aufweist.
Mit dem zweiten Außenzahnkranz 50 der Zahnhülse 44 des Entsicherungstriebes ist
ein Abtriebsrad 68 kämmend in Eingriff, das an der zentralen Hülse 20 der Platine 18
gelagert ist. Das Abtriebsrad 68 ist beispielsweise mit einem zur Windradwelle 24
konzentrischen bogenförmigen Langloch 70 ausgebildet, das einen bogenförmigen
Öffnungswinkel von ca. 30 Winkelgrad besitzen kann. In das bogenförmige Langloch
70 steht ein Endabschnitt 72 einer Federeinrichtung 74 hinein, die als
schraubenförmige Drehfeder ausgebildet ist. Der zweite Endabschnitt der
Federeinrichtung 74 ist an der zentralen Hülse 20 fixiert.
Im SE-Gehäuse 16 sind ein erster Entsicherungsbolzen 76 und ein zweiter
Entsicherungsbolzen 78 axial beweglich gelagert. Der erste Entsicherungsbolzen 76 ist
mit Hilfe einer zugehörigen Schraubendruckfeder 80 und der zweiten
Entsicherungsbolzen 78 ist mit Hilfe einer zugehörigen Schraubendruckfeder 82 gegen
die Platine 18 gezwängt. Der zweite Entsicherungsbolzen 78 erstreckt sich durch ein
Sicherungsblech 84 zwischen dem SE-Gehäuse 16 und der Platine 18 und durch die
Platine 18 in ein Sackloch 86 hinein, das im Deckel 22 ausgebildet ist.
Die Schnecke 30 ist mit einer Fasenfläche 88 ausgebildet, an der das Sicherungsblech
84 in der Sicherstellung der Zündeinrichtung 14 formschlüssig anliegt, um eine
Drehung der Spindel 30 zu verhindern.
Die Wirkungsweise der Zündeinrichtung 14 ist wie folgt:
In der Sicherstellung befinden sich der erste und der zweite Entsicherungsbolzen
76 und 78 und die Entsicherungswelle 54 in der in Fig. 1 gezeichneten Stellung.
Die Federeinrichtung 74 befindet sich in einem nicht gespannten Zustand, d. h. in
der Federeinrichtung 74 ist keine Energie gespeichert. Das Sicherungsblech 86
sperrt mit Hilfe des zweiten Entsicherungsbolzens 78 die Windradwelle 24.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist im SE-Gehäuse 16 in einem dafür vorgesehenen
Aufnahmeraum 90 ein Aufschlaggewicht 92 mit einen Detonator angeordnet.
An der Platine 18 ist eine dem Detonator 94 zugeordnete Zündnadel 96
vorgesehen.
In der Sicherstellung wird das Aufschlaggewicht 92 mittels eines federnden
Sicherungshebels 98 (sh. Fig. 4), d. h. mittels eines Sicherungshebels 98 und
einer nicht gezeichneten Sicherungsfeder im Aufnahmeraum 90 des SE-Gehäuses
16 von der Zündnadel 96 beabstandet festgehalten.
Beim Abschuß der Mörsergranate 10 aus einem Waffenrohr wird zuerst der erste
Entsicherungsbolzen 76 trägheitsbedingt gegen die zugehörige
Schraubendruckfeder 80 bewegt, so daß sich die zwischen dem ersten und dem
zweiten Entsicherungsbolzen 76 und 78 befindliche Kugel 100 in Fig. 1 nach
rechts bewegen kann. Hierdurch wird der zweite Entsicherungsbolzen 78
freigegeben, d. h. er kann sich im Anschluß an den ersten Entsicherungsbolzen 76
trägheitsbedingt gegen seine zugehörige Schraubendruckfeder 82 bewegen. Dabei
bewegt sich der zweite Entsicherungsbolzen 78 aus dem Sackloch 86 im Deckel 22
und aus der Platine 18 und aus dem Sicherungsblech 84 heraus und gibt das
Sicherungsblech 84 frei. Das bedeutet, daß die Windradwelle 24 nicht länger an
einer Drehung gehindert, sondern freigegeben wird. Die Windradwelle 24 kann sich
also drehen und spannt die Federeinrichtung 74. Bei dieser Drehung der
Windradwelle 24 wird gleichzeitig die Entsicherungswelle 54 aus dem Sackloch 58
herausbewegt, so daß das SE-Gehäuse 16 im Aufnahmeraum 12 nicht länger
gegen eine Drehung gesichert sondern freigegeben wird. Auf diese Weise ergibt
sich eine Vorrohrsicherheit.
Das SE-Gehäuse 16 dreht sich in die auch in Fig. 5 gezeichnete Scharfstellung,
wobei das Aufschlaggewicht 92 durch den Sicherungshebel 98 (sh. Fig. 4)
entsichert wird.
Beispielsweise führt das nicht gezeichnete Windrad, d. h. die Windradwelle 24 ca.
600 Umdrehungen aus, während welchen die Federeinrichtung 74 mechanisch
gespannt wird. Befindet sich das SE-Gehäuse in der entsicherten Stellung, d. h.
nimmt er die Scharfstellung ein, so wird die Schnecke 30 und der Mitnehmer 34
axial verstellt und somit ausgekoppelt. Im in Fig. 5 gezeichneten ausgekoppelten
Zustand ist die formschlüssige Verbindung zwischen dem keilförmigen Schlitz 26
der Windradwelle 24 und dem keilförmigen Kupplungsabschnitt 28 der Schnecke 30
aufgehoben, so daß sich die Windradwelle 24 frei drehen kann. Die Wirkverbindung
zwischen dem SE-Gehäuse 16 und der Federeinrichtung 74 ist in der Scharfstellung
aufgehoben. In der Scharfstellung arretiert der Mitnehmer 34 das SE-Gehäuse 16.
Das im Abtriebsrad 68 ausgebildete bogenförmige Langloch 70 dient dazu, ein
verbessert es Anlaufverhalten der Windradwelle 24 zu gewährleisten, weil die
Federeinrichtung 74 erst mechanisch gespannt wird, nachdem sich das Abtriebsrad
68 beispielsweise um ca. 30 Winkelgrad gedreht hat.
Eine andere Möglichkeit besteht beispielsweise darin, die Federeinrichtung 74 beim
Einbau in die Gegendrehrichtung entsprechend vorzuspannen. In diesem Falle kann
der Endabschnitt 72 der Federeinrichtung 74 am Abtriebsrad 68 fixiert sein. Auch
durch eine solche geringfügige mechanische Vorspannung in Gegendrehrichtung ist
das Anlaufverhalten wunschgemäß zu verbessern; hierbei ist jedoch - wie bei
bekannten Zündeinrichtungen - die Federeinrichtung - wenn auch relativ
geringfügig - mechanisch vorgespannt.
Claims (8)
1. Zündeinrichtung für eine Mörsergranate, welche mittels einer Federeinrichtung
(74)
von einer Sicherstellung in eine Scharfstellung verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mörsergranate (10) ein Windrad aufweist, das zum Vorspannen der
Federeinrichtung (74) vorgesehen ist, um die Zündeinrichtung (14) von der
Sicherstellung in die Scharfstellung zu verstellen.
2. Zündeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein SE-Gehäuse (16) einen ersten und einen zweiten Entsicherungsbolzen
(76, 78) und eine Entsicherungswelle (54) aufweist, wobei zwischen einer mit
dem
Windrad verbundenen Windradwelle (24) und dem zweiten
Entsicherungsbolzen
(78) ein Sicherungsblech (84) vorgesehen ist.
3. Zündeinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Windradwelle (24) in der Sicherstellung mit einer Schnecke (30)
drehmomentübertragend gekoppelt ist, die mit einer Zahnhülse 44 eines
Entsicherungstrieb wirkverbunden ist, mittels welchem das SE-Gehäuse (16)
durch die Entsicherungswelle (54) in eine Vorrohrsicherstellung freigebbar ist.
4. Zündeinrichtung nach Anspruch 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Entsicherungstrieb ein Abtriebsrad (68) aufweist, das zum
Vorspannen der Federeinrichtung (74) vorgesehen ist.
5. Zündeinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abtriebsrad (68) mit einem zur Windradwelle (24) konzentrischen
bogenförmigen Langloch (70) ausgebildet ist, in welchem ein Endabschnitt
(72) des Federelementes (74) vorgesehen ist.
6. Zündeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federeinrichtung (74) mit einem Endabschnitt am Antriebsrad (68)
festgelegt und in Gegendrehrichtung vorspannt ist.
7. Zündeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im SE-Gehäuse (16) ein Aufschlaggewicht (92) vorgesehen ist, das in der
Sicherstellung mittels eines federnd gespannten Entsicherungshebels (98) von
einer Zündnadel (96) beabstandet ist.
8. Zündeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnecke (30) mittels eines Mitnehmers (34) das SE-Gehäuse (16) in
der Scharfstellung arretiert.
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